DE3927394A1 - Vorrichtung zur dickenmessung - Google Patents
Vorrichtung zur dickenmessungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Dickenmessung
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1, wie sie ähnlich z.B.
aus der DE-OS 32 13 335 bekannt ist.
Die meisten der Vorrichtungen, die Dicken mit Hilfe von Mi
krowellen messen, verwenden als physikalische Größe die
Abhängigkeit der Absorption von Wasser in dem jeweiligen
Material. Dies kommt z.B. auch in der Beschreibung der DE-OS
32 13 335 zum Ausdruck, wo Kartonlagen gemessen werden, de
ren Dicke 1/2 mm beträgt. Die dortige Vorrichtung wird nun
mehr für die Erkennung von Klebstoffschichtdicken verwendet,
wobei der Klebstoff naturgemäß sehr wasserhaltig ist, jeden
falls Klebstoffe für Kartonagen.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung der eingangs
beschriebenen Art dahingehend zu verbessern, daß auch Mate
rialien mit geringem Wassergehalt und geringer Dicke gemes
sen werden könne, z.B. Papier oder Stofflagen.
Diese Aufgabe wird gelöst durch die erfindungsgemäße Vor
richtung nach Anspruch 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen der
Vorrichtung sind in den Unteransprüchen gegeben.
Wenn mit Vorrichtungen nach dem Stand der Technik z.B. dün
ner Jeansstoff gemessen wird, so erhält man in Abhängigkeit
vom Abstand des Meßobjektes von der Reflexionsebene Meßkur
ven nach Fig. 4a. Wie sich daraus entnehmen läßt, sind bei
größerer Zahl von Stofflagen die Ausgangssignale, z.B. zwi
schen drei und fünf Stofflagen, kaum noch zu unterscheiden.
Zusätzlich haben Reflexionen des Sendesignals an Körpern,
die außerhalb der Meßstrecke liegen, einen starken Einfluß
auf die Amplitude des Meßsignals. Wenn nun erfindungsgemäß
das reflektierte Mikrowellensignal im Bereich der Meßstrecke
moduliert wird, dann erhält man eine Abhängigkeit nach Fig.
4b, die weitgehend unabhängig von der Raumgeometrie außer
halb der Meßstrecke ist. Wie man aus Fig. 4b entnehmen kann,
ist die Auflösung in gewissen Bereichen der Meßkurven we
sentlich besser als gem. Fig. 4a, insbesondere bei den Stei
gungen der Meßkurven.
Gem. Anspruch 2 kann die Vorrichtung selbstverständlich auch
für den laufenden Betrieb, also für die laufende Messung von
Stoffbahnen bzw. Papierbahnen o.ä. verwendet werden. Die
Maßnahme nach Anspruch 3 bewirkt, daß der Stoff über die
Metallplatte besser wegrutschen oder gezogen werden kann, da
das Fenster dicht und glatt verschlossen ist.
Gem. Anspruch 4 kann der Modulator z.B. eine vibrierende
Einrichtung sein, wobei der vibrierende Teil aus Metall sein
muß, damit die Mikrowelle reflektiert wird.
Gem. Anspruch 5 kann diese vibrierende Einrichtung auf ein
fache Weise durch einen Lautsprecher realisiert werden.
Die Ansprüche 6 und 7 betreffen eine vorteilhafte Schaltung
zur Messung des reflektierenden Mikrowellensignals.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung wird nunmehr anhand der
Figuren erläutert:
Fig. 1 zeigt ein bekanntes Mikrowellenmodul mit Empfänger,
Fig. 2 das bekannte Modul mit dem erfindungsgemäßen Modula
tor, Fig. 3 die Auswerteschaltung, Fig. 4a das reflektierte
Signal nach dem Stand der Technik, Fig. 4b das modulierte
Signal nach der Erfindung, Fig. 5 und Fig. 6 zeigen jeweils
die Meßsignale für Wollstoffe und zwar einmal für dünnen und
einmal für dicken.
Mikrowellen sind elektromagnetische Wellen in einem Fre
quenzbereich zwischen etwa 1 GHz und 300 GHz (Wellenlängen
bereich zwischen 300 mm und 1 mm). Anwendungen liegen heute
überwiegend in dem Bereich bis zu 100 GHz.
Sender und Empfänger der Mikrowellen sind bei dem bekannten
Modul kompakt in einem Gehäuse integriert (Fig. 1). Das Mo
dul arbeitet bei einer Frequenz von 9.35 GHz (dies ent
spricht einer Wellenlänge von =32.09 mm). Zur Versorgung
wird eine stabilisierte Spannung von 8 ±1 V benötigt.
Als Sender dient ein GUNN-Element, das in einen Hohlraumre
sonator eingebaut ist. Über einen rechteckförmigen Hohllei
ter werden die Mikrowellen abgestrahlt.
Der Empfänger ist eine Schottky-Mischerdiode. Sie ist so
angeordnet, daß sie von den austretenden Wellen durchsetzt
wird. Durch Interferenz mit den reflektierten Wellen stellt
sich an der Diode ein Gleichspannungspegel ein, dessen Am
plitude vom Abstand der Reflexionsebene (n) abhängt.
Bei der Reflexion an einer Metallplatte (Reflexionsebene)
überlagern sich hin- und rücklaufende Welle zu einer
stehenden Welle. Die Amplitude der stehenden Welle hängt von
dem Abstand Mikrowellenmodul - Metallplatte und der Zahl der
dazwischenliegenden Stoffe ab (siehe Bild 4a).
Durch periodische Abstandsänderungen Mikrowellenmodul - Me
tallplatte kann die Amplitude der stehenden Welle nun erfin
dungsgemäß moduliert werden. Fig. 4b zeigt den Effektivwert
des aufmodulierten Wechselspannungssignals abhängig von dem
Abstand Mikrowellenmodul - Metallplatte.
Fig. 2 zeigt eine Meßanordnung mit Abstandsmodulation. Diese
Meßanordnung hat gegenüber der unmodulierten Anordnung wei
terhin den Vorteil, daß Umgebungseinflüsse weitgehend unter
drückt werden.
Es sind natürlich weitere Modulatoren möglich, z.B. Piezo
keramiken, auf die ein metallischer Belag aufgebracht ist.
Zur Modulation des Abstandes Mikrowellenmodul - Metallplatte
wurde ein preiswerter Lautsprecher eingesetzt,
auf dessen Membran ein Metallplättchen aufgeklebt wurde. Als
Stoff- bzw. Materialauflage wurde eine Metallplatte zwischen
Mikrowellenmodul und Lautsprecher eingebracht. Die Metall
platte hat im Bereich der Meßstrecke ein Fenster (Bohrung 30
mm), die mit einem Kunststoffplättchen ausgefüllt wird, da
mit für den Stoff eine glatte Oberfläche entsteht.
Fig. 4a zeigt das nicht modulierte reflektierte Signal des
Mikrowellenmoduls bei Veränderung des Abstandes Reflexions
ebene - zweites Fenster (Abstand Modul - Fenster konstant
64,5 mm). Zwischen Fenster bzw. Auflage und Mikrowellenmodul
wurde eine unterschiedliche Zahl von Stofflagen gelegt.
Fig. 4b zeigt dagegen das modulierte reflektierte Signal bei
Veränderung des Abstandes der schwingenden Metallplatte des
Lautsprechers von dem Fenster (Abstand Modul - Fenster
ebenfalls konstant 64,5 mm). Zwischen Fenster und Mikrowel
lenmodul wurde wieder eine unterschiedliche Zahl von Stoff
lagen gelegt.
Es zeigt sich ganz klar, daß die Steigung der Kurven bei
verschiedenen Stofflagen wesentlich unterschiedlicher ist.
Das reflektierte Mikrowellensignal wird in der Auswerte
schaltung nach einer Bandpaßfilterung über einen zweiten
Verstärker auf einen Gleichrichter gegeben, wobei die Fre
quenz des modulierten Signals ausgefiltert wird. Der gleich
gerichtete Wert wird von einem x-y-Schreiber aufgezeichnet.
Zur besseren Auflösung wird vor den Bandpaßfilter ein wei
terer Verstärker angeordnet. Man kann jedoch auch statt
dessen einen Operationsverstärker verwenden.
Mit der erfindungsgemäßen Einrichtung können z.B. Hemden
stoffe, dünne und dicke Wollstoffe, Jeansstoffe, Anzug
stoffe, Markisenstoffe und Leder, Papier und andere di
elektrische Materialien untersucht werden. Die Untersu
chungsergebnisse für dünne und dicke Wolle sind in den Fig.
5 und 6 dargestellt. Es ist klar ersichtlich, daß die La
genzahl leicht aus dem Auswertesignal erkannt werden kann.
Bei dünnen Materialien kann durch Veränderung des Abstandes
Lautsprecher - Fenster eine empfindliche Einstellung des
Meßsystems gewählt werden.
Wie weiterhin ersichtlich ist, ist die Einrichtung sehr un
empfindlich gegenüber Störeinflüssen: nach dem Auflegen des
Stoffes wurden zwei Stofflagen zur Simulation des Stoffflat
terns um ca. 2 cm auf- und abbewegt. Das Signal bei der Auf-
und Abbewegung der Stoffe zeigt der zweite Kurvenzug (b) in
den Fig. 5 und 6.
Der dritte Kurvenzug (c) zeigt das Signal bei Näherung der
Hand. Bei dieser Näherung war die Handfläche ungefähr pa
rallel zu der Metallplatte.
Die neue Vorrichtung hat noch weitere Vorteile:
- - Die Position der Stofflagen in der Meßstrecke sowie Lufteinschlüsse zwischen den Stoffbahnen haben relativ geringen Einfluß auf das Meßsignal (die daraus resul tierende Meßunsicherheit entspricht der Veränderung um eine Stofflage).
- - Störungen durch Hände der Bedienperson im Bereich der Meßstrecke (unzulässig ist ein Einbringen der Hand in die Meßstrecke) haben ebenfalls relativ geringen Ein fluß auf das Meßsignal (die daraus resultierende Meßun sicherheit entspricht der Veränderung um eine Stoff lage).
Die Kosten sind gering, da der konstruktive Aufwand
sehr klein ist und die verwendeten Module billig sind.
Claims (7)
1. Vorrichtung zur Dickenmessung von Meßobjekten aus
unterschiedlichen dielektrischen Materialien, bestehend
aus einem Hohlraumresonator, in dem ein Mikrowellen
sender angeordnet ist, dessen Energie über ein Fenster
das Meßobjekt durchstrahlt und das reflektierte Mikro
wellensignal von einem Detektor gemessen wird,
dadurch gekennzeichnet,
- a) daß das Meßobjekt auf einer Metallplatte, die mit einem zweiten Fenster versehen ist, gelagert ist,
- b) gegenüber dem zweiten Fenster als Reflexionsebene für das zu reflektierende Mikrowellensignal ein Modulator vorgesehen ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Meßobjekt auf der Metallplatte durch eine Vor
richtung transportierbar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das zweite Fenster mit einem für Mikrowellen durch
lässigen Material, z.B. aus Kunststoff, verschlossen
ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Modulator eine vibrierende Einrichtung ist,
wobei der vibrierende Teil aus Metall ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die vibrierende Vorrichtung ein Lautsprecher ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Meßsignal auf einen Bandpaßfilter, sowie nach
geschalteten Verstärker, Gleichrichter und Auswerteein
richtung gegeben wird.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß vor dem Bandpaßfilter ein weiterer Verstärker vor
gesehen ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893927394 DE3927394A1 (de) | 1989-08-19 | 1989-08-19 | Vorrichtung zur dickenmessung |
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19893927394 DE3927394A1 (de) | 1989-08-19 | 1989-08-19 | Vorrichtung zur dickenmessung |
Publications (2)
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DE3927394A1 true DE3927394A1 (de) | 1991-02-28 |
DE3927394C2 DE3927394C2 (de) | 1991-06-06 |
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ID=6387425
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19893927394 Granted DE3927394A1 (de) | 1989-08-19 | 1989-08-19 | Vorrichtung zur dickenmessung |
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DE (1) | DE3927394A1 (de) |
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FR2674623A1 (fr) * | 1991-03-29 | 1992-10-02 | Alcatel Fibres Optiques | Dispositif de mesure en continu et sans contact de l'epaisseur d'une mince couche conductrice sur un support isolant, du genre fibre ou ruban, qui defile. |
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- 1989-08-19 DE DE19893927394 patent/DE3927394A1/de active Granted
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Also Published As
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