DE3926239B3 - Reaktive elektromagnetische Panzerung - Google Patents

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Abstract

Die Erfindung betrifft eine reaktive Panzerung mit einem Hauptpanzer, einer Einrichtung zur Beeinflussung eines Geschosses und einer ersten und einer zweiten Vorplatte, die eine durch das auftreffende Geschoss ausgelöste Schaltfunktion bereitstellen, welche die Einrichtung zur Beeinflussung des Geschosses aktiviert. Damit diese Panzerung nicht nur gegen Hohlladungs-, sondern auch gegen Wuchtgeschosse wirksam ist, weist die Einrichtung zur Beeinflussung des Geschosses einen elektrischen Beschleuniger auf, der in Auftreffrichtung des Geschosses vor dem Hauptpanzer angeordnet ist, sowie einen wiederum vor dem Beschleuniger angeordneten elektrisch beschleunigbaren Wirkkörper.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine reaktive Panzerung mit einem Hauptpanzer, einer Einrichtung zur Beeinflussung eines Geschosses, und einer ersten und einer zweiten Vorplatte, die eine durch das auftreffende Geschoß ausgelöste Schaltfunktion bereitstellen, welche die Einrichtung zur Beeinflussung des Geschosses akiviert.
  • Eine derartige reaktive Panzerung ist beispielsweise aus der US-PS 3 893 368 bzw. aus der DE 27 19 150 C1 bekannt und verwendet die erste und zweite Vorplatte als Teile eines Schalters, welcher durch das auftreffende Geschoß geschlossen wird und eine Ladung zündet, welche sich in Form eines flachen Blattes quer zur Richtung des Geschosses ausbreitet und so das Geschoß so weit stört, daß es den Hauptpanzer nicht mehr durchschlagen kann. Unterstützt wird diese Wirkung durch sich aufgrund der Zündung der Ladung ausbreitende Schockwellen. Gemäß der JP-3-67999 A, die nur bezüglich der Neuheit zu berücksichtigen ist, wird gleichermaßen vorgegangen, nur daß statt einer Explosivladung eine Expansionsladung eindesetzt wird, die durch die Zufuhr elektrischer Energie zur Expansion gebracht wird.
  • Allerdings ist die Wirksamkeit der bekannten reaktiven Panzerung gegen Geschosse hoher Durchschlagsleistung, insbesondere gegen Wuchtgeschosse, also aerodynamisch stabilisierte Geschosse, nur gering. Versuche der Anmelderin haben ergeben, daß die bekannte reaktive Panzerung höchstens bei Hohlladungsgeschossen aufgrund der Störung des Hohlladungsstrahls eine gewisse Wirkung entfaltet.
  • Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine reaktive Panzerung zur Verfügung zu stellen, die nicht nur gegen Hohlladungsgeschosse, sondern auch gegen Wuchtgeschosse wirksam ist.
  • Die obige Aufgabe wird durch eine reaktive Panzerung gemäß dem Patentanspruch 1 gelöst. Zweckmäßige Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Panzerung werden durch die Unteransprüche definiert.
  • Die gemäß der Erfindung zu erzielenden Vorteile beruhen darauf, daß ein flacher Wirkkörper durch einen elektrischen Beschleuniger ausgelöst durch einen elektrischen Kontaktgeber einem Geschoß entgegengeschleudert werden kann.
  • Gemäß der Erfindung werden daher die erste und zweite Vorplatte zur Auslösung des elektrischen Beschleunigers verwendet, welcher beim Auftreffen des Geschosses aktiviert wird und den Wirkkörper dem Geschoß entgegenschleudert und so das auftreffende Geschoß zumindest derart stört, daß dieses nicht mehr den Hauptpanzer zu durchschlagen vermag.
  • Vorzugsweise sind der Beschleuniger als elektromagnetischer Beschleuniger und der Wirkkörper als elektromagnetisch beschleunigbarer Wirkkörper ausgebildet. Hierzu empfiehlt es sich, den Beschleuniger als ein- oder mehrteiligen Flachspulenbeschleuniger auszugestalten.
  • Der Wirkkörper weist vorzugsweise die Form einer Platte aus, und zwar mit Flächenabmessungen, welche denen der Vorplatten bzw. des Hauptpanzers entsprechen, um so einen Schutz über die gesamte Fläche sicherzustellen.
  • Der gegebenenfalls als Platte ausgebildete Wirkkörper besteht vorzugsweise zum Teil aus Reinaluminium, Silber oder Kupfer, also einem gut leitenden Material, um die Beschleunigung zu unterstützen. Der restliche Anteil des Wirkkörpers kann grundsätzlich aus jedem beliebigen Werkstoff bestehen, welcher daher vorzugsweise rein unter Berücksichtigung endballistischer Gesichtspunkte ausgewählt wird.
  • Es ist zu empfehlen, bereits die erste, äußere Vorplatte als Vorpanzer auszubilden, welcher derart bei geeigneter Dimensionierung bereits an sich einen Schutz gegen Witterungseinflüsse, Steinschlag, Splitter und leichte Munition zur Verfügung stellt. Zu diesem Zweck kann die erste Vorplatte jedoch auch einen außen angebrachten Vorpanzer aufweisen.
  • Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung fördert einen Aspekt, der sich bereits bei den voranstehend beschriebenen Ausführungsformen bei Vorsehen geeigneter Maßnahmen zwangsläufig ergibt. Sobald nämlich ein auftreffendes Geschoß die erste, äußere Vorplatte durchschlägt, löst das Geschoß auf der Rückseite der Vorplatte zwangsläufig einen Splitterkegel aus. Ist die zwischen der ersten und zweiten Vorplatte angelegte Spannung, die durch das Geschoß geschaltet werden soll, genügend hoch, so führt bei geeignetem Abstand der ersten von der zweiten Vorplatte der Splitterkegel zur Zündung eines sich zwischen der ersten und zweiten Vorplatte ausbildenden Plasmas. Dies führt bereits zu einem Stromfluß zwischen der ersten und der zweiten Vorplatte, bevor das Geschoß die zweite Vorplatte erreicht hat.
  • Dieser Effekt läßt sich weiter fördern, wenn zwischen der ersten Vorplatte und der zweiten Vorplatte ein die Ausbildung eines Plasmas förderndes Material vorgesehen ist. Hierzu empfiehlt sich beispielsweise ein Feststoff, nämlich ein spröder, feinsplittrig ablatierender Stoff wie etwa Glas, Keramik oder dergleichen. Das entsprechende Material läßt sich auch an der ersten Vorplatte auf deren der zweiten Vorplatte zugewandten Seite anbringen. Bei einem abgeschlossenen Raum zwischen der ersten und der zweiten Vorplatte kann das die Ausbildung eines Plasmas fördernde Material auch ein Gas oder ein Gasgemisch mit niedriger Ionisationsenergie sein; derartige Gase oder Gasgemische sind aus zahlreichen Bereichen der Technik in anderem Zusammenhang bereits bekannt.
  • Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die erste Vorplatte an den einen Pol einer Spannungsquelle, welcher mit Masse verbunden ist, angeschlossen, und die zweite Vorplatte über den Beschleuniger mit dem anderen Pol der Spannungsquelle verbunden. Auch ein induktiver Energiespeicher läßt sich verwenden.
  • Dies stellt zunächst einmal sicher, daß sich dann, wenn ein Geschoß die erste mit der zweiten Vorplatte verbindet, die gewünschte Schaltwirkung ergibt. Bei einer genügend hohen, von der Spannungsquelle abgegebenen Spannung ergibt sich jedoch bereits – wie voranstehend erwähnt – beim Durchdringen der ersten Vorplatte durch das Geschoß die Ausbildung eines Plasmabogens, und der beträchtliche, durch den Plasmabogen fließende Strom löst bereits, da er ebenfalls durch den elektromagnetischen Beschleuniger fließt, die Beschleunigung des Wirkkörpers aus. Die erste und zweite Vorplatte arbeiten demnach wie ein in der Starkstromtechnik bekannter Funkenstreckenschalter. Daher ergeben sich auch die mit einem derartigen Schalter erzielbaren Vorteile bei der vorliegenden Erfindung, insbesondere das Schalten hoher Ströme bis in den Megaamperebereich, sowie eine Lageunempfindlichkeit derartiger Schalter.
  • Zur Bereitstellung der hohen Spannung und der hohen Ströme für die Auslösung der Beschleunigung des Wirkkörpers wird als Spannungsquelle vorzugsweise ein Kondensator oder eine entsprechende Zusammenschaltung von Kondensatoren verwendet, eine sog. Kondensatorbatterie. Wie erwähnt, läßt sich statt dessen auch ein induktiver Energiespeicher verwenden.
  • Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung dient die erste Vorplatte nur als Schutz für die zweite Vorplatte, welche die eigentliche Schaltfunktion bereitstellt. Hierzu ist die zweite Vorplatte als dünne Kontaktfolie ausgebildet, an welche Schaltmittel zur Auslösung des Beschleunigers angeschlossen sind. Der Vorteil dieser Ausführungsform liegt in ihrer Selektivität in bezug auf die eindringende Bedrohung: erst bei einer schweren Bedrohung, also etwa bei einem hinreichend schnellen und/oder langen Stabgeschoß oder hinreichend langen Hohlladungsstrahlen, wird durch das Geschoß bzw. den Hohlladungsstrahl eine Kontaktgabe zwischen der Vorplatte und der dünnen Kontaktfolie erfolgen. Kürzere oder langsamere Geschosse oder Hohlladungsstrahlen, die zwar die als Vorpanzer ausgebildete erste Vorplatte durchdringen, jedoch nicht bis zur zweiten Vorplatte, also der dünnen Kontaktfolie, gelangen, und die daher keine ernsthafte Bedrohung darstellen, lösen daher den Beschleuniger nicht aus. Dieser steht daher weiterhin für einen Schutz gegen eine "ernsthaftere" Bedrohung zur Verfügung.
  • Die Erfindung wird nachstehend anhand zeichnerisch dargestellter Ausführungsbeispiele näher erläutert, aus welchen sich weitere Vorteile und Merkmale ergeben.
  • Es zeigen:
  • 1 eine erste Ausführungsform der Erfindung mit der Erzeugung einer Plasmaentladung zwischen einer ersten Vorplatte und einer zweiten Vorplatte; und
  • 2 eine weitere Ausführungsform der Erfindung mit einer als dünne Kontaktfolie ausgebildeten zweiten Vorplatte.
  • Die 1 zeigt eine schematisch stark vereinfachte erste Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
  • In der Reihenfolge von außen nach innen, bezogen auf die Auftreffrichtung eines Geschosses 7 (in der 1 von links nach rechts) sind eine erste Vorplatte 1, eine zweite Vorplatte 2, ein Wirkkörper 3, ein Flachspulenbeschleuniger 5 und ein Hauptpanzer 4 vorgesehen.
  • An der Rückseite der ersten Vorplatte 1 ist ein Material angebracht, welches die Ausbildung eines Plasmas fördert, also etwa eine Glas- oder Keramikbeschichtung.
  • Der Minuspol einer schematisch dargestellten Spannungsquelle 6, beispielsweise einer Kondensatorbatterie, ist mit der ersten Vorplatte 1 sowie Masse verbunden. Damit bietet die erste Vorplatte im elektrotechnischen Sinne einen Berührungsschutz.
  • Der Pluspol der Spannungsquelle 6 führt zu einem Anschluß des Flachspulenbeschleunigers 5, dessen anderer Anschluß mit der zweiten Vorplatte 2 verbunden ist. Selbstverständlich läßt sich die Spannungsquelle 6 auch mit umgekehrter Polarität einsetzen.
  • Die Wirkungsweise der erfindungsgemäßen reaktiven Panzerung ist wie folgt:
    Sobald ein auftreffendes Geschoß 7 den ersten Vorpanzer 1 durchschlagen hat, führt dieser Vorgang zur Auslösung eines Splitterkegels 8 auf der Rückseite der ersten Vorplatte 1. Bereits dieser Splitterkegel führt zur Zündung einer Plasmaentladung zwischen der ersten Vorplatte 1 und der zweiten Vorplatte 2, also bereits bevor das Geschoß 7 die in der Figur angegebene Stellung erreicht hat, nämlich die zweite Vorplatte 2 berührt.
  • Spätestens im letztgenannten Zeitpunkt jedoch wirkt das Geschoß 7 als Verbindungsstück zwischen den beiden Vorplatten 1, 2 und führt damit zu einem weiteren Stromfluß in erheblicher Höhe.
  • Hierzu wird angemerkt, daß typische Geschoßwerkstoffe, beispielsweise Schwermetallegierungen, dieselben Werkstoffe sind, wie sie als Schaltbolzen in Hochleistungsschaltern der Elektrotechnik Verwendung finden.
  • Aus der voranstehenden Funktionsbeschreibung wird auch deutlich, daß die reaktive Panzerung gemäß der Erfindung auch einen hervorragenden Schutz gegen Hohlladungsgeschosse zur Verfügung stellt. Sobald nämlich durch den Splitterkegel 8 und/oder den Hohlladungsstrahl der Plasmalichtbogen zwischen der ersten und zweiten Vorplatte 1, 2 ausgelöst wird, unterliegt der Hohlladungsstrahl unverzüglich der thermomechanischen Belastung durch das Plasma. Die entscheidende mechanische Schutzwirkung wird durch den Wirkkörper 3 bereitgestellt, welcher sich, da der Flachspulenbeschleuniger 5 gleichzeitig ausgelöst wird, dem Hohlladungsgeschoß und dem Hohlladungsstrahl entgegen bewegt und somit die entscheidende mechanische Schutzwirkung schafft.
  • Bei einem Versuchsaufbau einer derartigen reaktiven Panzerung wurde im Modell bereits die vorteilhafte Wirkung der Panzerung bestätigt. Selbst bei derartig kleinen elektrischen Energien von nur 120 J wurden kleine Hohlladungen des Kalibers 20 mm in ihrer Wirkung erheblich gestört, was sich beispielsweise in einer Reduzierung der Resteindringtiefe um etwa 30 % bemerkbar machte.
  • Ein besonders gewichtiger Vorteil der erfindungsgemäßen reaktiven Panzerung ergibt sich aufgrund der Tatsache, daß kein kompliziert aufgebautes Sensorsystem zur Erfassung des Geschosses erforderlich ist und darüber hinaus ein komplizierter Hochleistungsschalter entfallen kann. Dies führt zu Ersparnissen bezüglich Gewicht, Volumen, elektrischer Verluste und Anlagekosten, und darüber hinaus wird, da keine Verschleißteile vorgesehen werden müssen, die Langzeitkonstanz der erfindungsgemäßen reaktiven Panzerung gewährleistet. Die zeitliche Präzision bezüglich des Auftreffzeitpunktes eines Geschosses ergibt sich aus den voranstehend genannten Gründen ohnehin.
  • Da die Reaktion der erfindungsgemäßen Panzerung räumlich exakt an der Stelle ausgelöst wird, an welcher die Bedrohung angreift, kann die zu schützende Fläche aus kleineren Modulen bestehen, und dies führt entweder zu einer Verminderung der bereitzustellenden Energie oder aber bei vorgegebener Energie der Spannungsquelle zu einem höheren dynamischen Schutz.
  • Selbstverständlich sind, da die beiden Vorplatten 1 und 2 einen Teil eines "Hochleistungsschalters" darstellen, die beiden Vorplatten aus elektrisch möglichst gut leitenden Werkstoffen herzustellen. Eine zusätzliche Panzerung kann, wie angegeben, zusätzlich außen aufgebracht werden.
  • Weiterhin ist hervorzuheben, daß die erfindungsgemäße reaktive Panze rung eine verhältnismäßig kompakte Bauweise aufweist. Dies liegt daran, daß bei einer elektromagnetischen Beschleunigung verhältnismäßig sehr kurze Beschleunigungswege ausreichend sind. Beispielsweise bei Durchmessern der Spulen des elektromagnetischen Beschleunigers von 100 mm ist der gesamte Beschleunigungsvorgang nach etwa 20 mm abgeschlossen, d.h., daß der beschleunigte Wirkkörper seine Endgeschwindigkeit erreicht hat. Damit ist eine sehr kurze Beschleunigungszeit von deutlich unter 100 Mikrosekunden verbunden. Die reaktive Panzerung gemäß der vorliegenden Erfindung ist daher auch zum Schutz gegen Geschosse mit sehr hohen Auftreffgeschwindigkeiten geeignet.
  • Bei der in 2 dargestellten zweiten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist eine als Vorpanzer ausgebildete erste Vorplatte 11 in einem vorbestimmbaren Abstand vor – in Flugrichtung eines Geschosses 17 – einer als dünne Kontaktfolie ausgebildeten zweiten Vorplatte 12 angeordnet. Das Material und die Materialstärke der ersten Vorplatte 11 sowie der Abstand der ersten Vorplatte 11 von der zweiten Vorplatte 12 sind so gewählt, daß ein die erste Vorplatte 11 durchschlagendes Geschoß 17 (oder ein entsprechender Hohlladungsstrahl) dann, wenn es bzw. er eine ernsthafte Bedrohung darstellt, die zweite Vorplatte 12 erreicht.
  • In entsprechendem Abstand hinter der zweiten Vorplatte 12 liegen, wie bei der in 1 dargestellten ersten Ausführungsform, ein Wirkkörper 13, ein Flachspulenbeschleuniger 15 und ein Hauptpanzer 14.
  • Die erste Vorplatte 11 ist bei der in 2 gezeigten Ausführungsform an Masse angeschlossen. Die als Kontaktfolie dienende zweite Vorplatte 12 ist mit einem Anschluß einer Steuerelektronik 21 verbunden, die einen zweiten, mit dem Betätigungsanschluß eines Schalters 20 verbundenen Anschluß aufweist.
  • Der Flachspulenbeschleuniger 15 ist mit einem Anschluß des Schalters 20 verbunden, dessen anderer Anschluß an den Minuspol einer schema tisch dargestellten Spannungsquelle 16, beispielsweise einer Kondensatorbatterie, angeschlossen ist. Der Pluspol der Spannungsquelle 16 führt zu dem anderen Anschluß des Flachspulenbeschleunigers 15.
  • In 2 ist anhand eines auftreffenden Geschosses 17 der Fall einer ernsthaften Bedrohung dargestellt. Das Geschoß 17 erreicht nach Durchschlagen der ersten Vorplatte 11 die zweite Vorplatte 12 und führt dadurch dazu, daß die zweite Vorplatte 12 über das Geschoß 17 an Masse gelegt wird, da die erste Vorplatte 11 auf Massepotential liegt. Dies wird von der Steuerelektronik 21 festgestellt, die daraufhin den Betätigungsanschluß des Schalters 20 aktiviert, und der Schalter 20 schaltet die Verbindung zur Spannungsquelle 16 durch. Dies führt zur Aktivierung des Flachspulenbeschleunigers 15 und somit zum Wegschleudern des Wirkkörpers 13 in Richtung auf das Geschoß 17.

Claims (15)

  1. Reaktive Panzerung mit einem auf der Hauptpanzerung (4) angeordneten, elektrischen Beschleuniger (5) mit dem ein flacher Wirkkörper (3) dem anfliegenden Geschoß (7) entgegenschleuderbar ist, und zwei im Abstand zu diesen (4, 5) und zueinander angeordneten Vorplatten (1, 2), die als elektrische Kontaktgeber in den Schaltkreis (1, 2, 5, 6) der Beschleunigungseinheit eingebunden sind.
  2. Panzerung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Beschleuniger als elektromagnetischer Beschleuniger (5) und der Wirkkörper als elektromagnetisch beschleunigbarer Wirkkörper (3) ausgebildet ist.
  3. Panzerung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Beschleuniger als ein- oder mehrteiliger Flachspulenbeschleuniger (5) ausgebildet ist.
  4. Panzerung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Wirkkörper als Platte (3) ausgebildet ist.
  5. Panzerung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Wirkkörper (3) zum Teil aus Reinaluminium oder Kupfer besteht.
  6. Panzerung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Vorplatte (1) als Vorpanzer ausgebildet ist.
  7. Panzerung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Vorplatte (1) einen außen angebrachten Vorpanzer aufweist.
  8. Panzerung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der ersten Vorplatte (1) und der zweiten Vorplatte (2) ein die Ausbildung eines Plasmas förderndes Material vorgesehen ist.
  9. Panzerung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Material ein spröder, feinsplittrig ablatierender Stoff wie etwa Glas oder Keramik ist.
  10. Panzerung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Material an der ersten Vorplatte (1) auf deren der zweiten Vorplatte (2) zugewandten Seite angebracht ist.
  11. Panzerung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das die Ausbildung eines Plasmas fördernde Material ein Gas oder ein Gasgemisch mit niedriger Ionisationsenergie ist.
  12. Panzerung nach einem der Ansprüche 2 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Vorplatte an den einen Pol (–) einer Spannungsquelle (6), welcher mit Masse verbunden ist, angeschlossen ist und die zweite Vorplatte (2) über den Beschleuniger (5) an den anderen Pol (+) der Spannungsquelle (6).
  13. Panzerung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannungsquelle ein Kondensator (6) oder eine Kondensatorbatterie ist.
  14. Panzerung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die hinter der als Vorpanzer ausgebildeten ersten Vorplatte (11) angeordnete zweite Vorplatte (12) als dünne Kontaktfolie ausgebildet ist, an welche Schaltmittel (21, 20) zur Auslösung des Beschleunigers (15) angeschlossen sind.
  15. Panzerung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Vorplatte (11) an Masse angeschlossen ist, und die zweite Vorplatte (12) über eine Steuerelektronik (21) an den Betätigungsanschluß eines Schalters (20), der zwischen einem Pol (–) einer Spannungsquelle (16) und dem Beschleuniger (15) liegt, dessen anderer Anschluß mit dem anderen Pol (+) der Spannungsquelle (16) verbunden ist.
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