DE3926006A1 - Schaltventil - Google Patents
SchaltventilInfo
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F42—AMMUNITION; BLASTING
- F42B—EXPLOSIVE CHARGES, e.g. FOR BLASTING, FIREWORKS, AMMUNITION
- F42B23/00—Land mines ; Land torpedoes
- F42B23/24—Details
Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- General Engineering & Computer Science (AREA)
- Self-Closing Valves And Venting Or Aerating Valves (AREA)
- Fluid-Driven Valves (AREA)
- Multiple-Way Valves (AREA)
Description
Die Erfindung richtet sich auf ein Schaltventil, bei dem nach
einer Initiierung ein Energiespeicher einen Schalter oder einen
Ventilkörper in einem Gehäuse erst verzögert so bewegt, daß ein
Schaltzustand verändert oder der Strömungsquerschnitt für ein
Fluid monoton verändert wird.
Ein solches Schaltventil an einer Mine ist beispielsweise aus
der DE 31 31 691 C2 bekannt. Es soll verhindern, daß nach dem
Verlegen der Mine Luft und/oder Wasser in den Hohlraum über der
Abdeckung gelangen kann, wenn sich die zunächst eingestülpte
Abdeckhaube ausgestülpt hat, was nur dann einwandfrei erfolgen
kann, wenn zunächst Luft über das Ventil in den Hohlraum ein
strömt. Gegen Ende des Ausstülpens der Abdeckhaube wird bei
diesem Wirkkörper durch einen sich dabei spannenden Schließfa
den eine zunächst eingeklemmte Kugel gegen einen Ventilsitz ge
zogen und der Belüftungskanal verschlossen.
Der Schaltzeitpunkt des Ventils, die Zeit, die nach der Initi
ierung (beim Auseinanderfliegen aus dem Wurfbehälter) bis zum
Öffnen oder Schließen vergehen soll, ist bei den bekannten Ven
tilen nur in geringem Maße veränderbar, insbesondere kann der
Schaltzeitpunkt nicht später liegen, als bis die Abdeckhaube
voll ausgestülpt ist, weil sonst keine Energie zum Schalten
mehr zur Verfügung stehen würde. Damit ein halbwegs sicheres
Schließen überhaupt bewirkt wird, muß der Zeitpunkt sogar noch
vor dem endgültigen Aufrichten liegen. Außerdem ist der
Schließvorgang und die Dichtheit des Ventils auch nachträglich
noch störbar, beispielsweise wenn das Zugelement durch Umge
bungseinflüsse überlastet wird. Das Ventil ist an den Minen
schwierig zu montieren und in der Wirksamkeit zu überprüfen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Ventil zu entwic
keln, das nach einer vorgebbaren Zeit nach einer Initiierung
automatisch schaltet, beispielsweise von einem offenen Zustand
in einen Schließzustand dauerhaft und sicher übergeht, wobei
die Schaltzeit unabhängig von der Fluidströmung durch das Ven
til sein soll.
Die Aufgabe wird von einem Schaltventil gelöst, das dadurch ge
kennzeichnet ist, daß im Gehäuse ein mit einem Hilfsfluid aus
gefüllter Raum vorhanden ist, der an einer Seite von einem Ver
drängerelement begrenzt ist, das Verdrängerelement so mit dem
Energiespeicher gekoppelt ist, daß eine vom Energiespeicher be
wirkte Änderung der Stellung des Schalters oder des Ventilkör
pers zu einer Volumenverkleinerung des mit dem Hilfsfluid aus
gefüllten Raumes führt, und eine mit einer Drossel verbundene
Austrittsstelle aus dem mit dem Hilfsfluid ausgefüllten Raum
vorhanden ist.
Der Grundgedanke der Erfindung ist, daß eine allein durch die
Drossel (Austrittsgeschwindigkeit) und die Geometrie des
Schaltventils (Volumen des Hilfsfluids) bestimmte Zeitbasis
vorhanden ist, d. h. die durch die Drossel strömende Menge
Hilfsfluid bestimmt den Schaltzeitpunkt nach der Initiierung,
und die Autonomie wird dadurch erreicht, daß ein interner Ener
giespeicher (üblicherweise identisch mit dem Kraftelement zur
Bewegung des Schaltkörpers bzw. des Ventilkörpers) dafür sorgt,
daß die durch die Bewegung des Hilfsfluids festgelegten Zeiten
von außen her kaum zu beeinflussen sind und für lange Zeiten
sichere reproduzierbare Werte gewährleisten.
Bei der Ausgestaltung des Schaltventils sind zahlreiche Varian
ten möglich, der bewegbare Ventilkörper kann beispielsweise ein
elektrisches Umschalten bewirken oder monoton den Strömungs
querschnitt für ein Fluid ändern, und es ist möglich, ein
breites Zeitintervall abzudecken. Wählbar sind als Parameter
insbesondere die Art der Drossel, die Viskosität des
Hilfsfluids, das Volumen des Hilfsfluids und der Druck auf das
Hilfsfluid. Die damit überbrückbaren Intervalle liegen im
Bereich unter einer Sekunde bis in den Bereich von einigen
Minuten. Aber auch größere Intervalle könnten realisiert
werden, sofern im Einzelfall entsprechend größere Schaltventile
einsetzbar sind.
Von besonderem Vorteil ist auch die Stabilität und die Lang
zeitfunktionsfähigkeit der Einrichtung; solche Eigenschaften
werden in hohem Maße von militärischem Gerät gefordert.
Das einstellbar verzögerte Schalten (Schließen oder Öffnen) des
Ventils nach seiner Initiierung ist völlig unabhängig vom au
genblicklichen Arbeitszustand des Ventils, d. h. unabhängig da
von, ob gerade ein Fluid strömt oder nicht. Diese Eigenschaft
ist besonders erwünscht bei seinem Einsatz in Abdeckhauben von
Minen, weil dann das Ventil hinreichend lange offen gehalten
werden kann und der Raum über der Hohlladung der Mine ganz mit
Luft gefüllt werden kann und somit das Ausstülpen der Abdeck
haube auch ganz vollendet werden kann.
Beispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und
im folgenden weiter beschrieben. Es zeigt
Fig. 1 Schnitt durch ein Belüftungsventil in einer Abdeck
haube auf einer Antitankmine;
Fig. 2 Schnitt durch ein Zeitglied an einer Seemine.
Wenn bei dem Belüftungsventil gemäß Fig. 1 die an der Kolben
stange 1 befestigte Dichtplatte 2 durch eine Feder 3 gegen
einen mit einem O-Ring 4 versehenen Ventilsitz 5 am Gehäuse 6
gepreßt wird, ist ein Durchtritt von Fluid durch die hohle Kol
benstange 1 unterbrechbar. Im Schließzustand (wie dargestellt)
schaut die Kolbenstange 1 über die Oberkante 7 des Gehäuses 6
hinaus. Wird die Kolbenstange 1 von oben her belastet, weicht
sie nach unten aus, dabei spannt sich die Feder 3 und Fluid,
wie Luft, Wasser oder dgl., kann durch das Ventil über die
seitlichen Langlöcher 8 an der Kolbenstange 1 durchtreten.
Charakteristisch ist der mit einem Hilfsfluid 9 gefüllte Raum
10. Er hat die Form eines hohlen Zylindermantels, wobei seine
Mantelflächen von der Innenwand des Gehäuses 5 und von der
Außenwand der Kolbenstange 1, die untere Begrenzung durch das
Gehäuse 5 und die obere Begrenzung von einem ringartigen Kolben
11 gebildet werden, der außen an der Kolbenstange 1 befestigt
ist. Der mit einem Hilfsfluid 9 ausgefüllte Raum 10 kann als
ein Raum eines Gleichgangzylinders aufgefaßt werden und der
ringartige Kolben 11 als zugehöriger Gleichgangkolben. Wenn die
Kolbenstange 1 und damit der ringartige Kolben 11 nach unten
gedrückt werden, wird das Hilfsfluid 9 über eine Kapillare 12
in einen Raum 13 oberhalb des ringartigen Kolbens gepreßt. Die
Geschwindigkeit mit der der ringartige Kolben 11 nach unten
nachgibt und dabei das Volumen des mit dem Hilfsfluid 9
gefüllten Raumes 10 verkleinert, hängt nur davon ab, wie
schnell das Hilfsfluid 9 durch die Kapillare 12 strömt. In dem
Schnitt ist noch erkennbar, wie das Hilfsfluid 9, vorzugsweise
ein Silikonöl, über eine Befüllschraube 14 eingefüllt werden
kann.
Dieses beispielhaft beschriebene Schaltventil ist besonders ge
eignet als Belüftungsventil in aufstülpbaren Hauben von Minen
oder anderen militärischen Wirkkörpern. Bei der Lagerung und
dem Transport befinden sich die Minen übereinandergestapelt in
zylindrischen Behältern und der Boden der vorangehenden Mine
bzw. der Behälterdeckel drückt auf die Kolbenstange, d. h. wäh
rend der Lagerung und auch noch unmittelbar nach der Verteilung
ist das Ventil offen. Sobald der Druck von oben auf den Ventil
körper weggefallen ist, beginnt sich das Ventil unter der Ein
wirkung der gespannten Feder zu schließen. Unabhängig davon
entfaltet sich die Abdeckhaube über der Hohlladung. Die Schalt
zeit ist dabei so eingestellt (größenordnungsmäßig 2 bis 3 Se
kunden), daß das Belüftungsventil kurze Zeit länger geöffnet
ist, nachdem sich die Abdeckhaube schon voll entfaltet hat.
Nach der Schaltzeit bleibt das Ventil aufgrund einer ent
sprechend robusten Feder zuverlässig weiter geschlossen. Bei
besonders tiefen Temperaturen ist die Zeit, während der das
Hilfsfluid aus dem Raum 10 in den Raum 13 strömt wegen der hö
heren Viskosität vergrößert; diese Verlängerung ist aber auch
erwünscht, da bei diesen Temperaturen das Ausstülpen der Ab
deckhauben auch langsamer gehen kann.
Soll der Schaltzeitpunkt weitgehend temperaturunabhängig sein,
wird die Kapillare durch eine Düse als Drossel ersetzt. Die
Strömungsgeschwindigkeit durch eine Drossel ist weitgehend vis
kositätsunabhängig. Bei vielen Einmalanwendungen ist kein
Gleichgangzylinder erforderlich, weil das Hilfsfluid meist
nicht aufgefangen werden muß. Das erfindungsgemäße Schaltventil
auf einer Abdeckhaube einer Mine ergibt reproduzierbare und
prüfbare Schließzeiten und ist von hoher Zuverlässigkeit.
Fig. 2 zeigt einen Schnitt durch den Boden einer Seemine, die
noch teilweise in einem Rohr steckt. Nach Verlassen des Behäl
ters 20 wird der Schlagbolzen 21 von der Feder 22 seitlich her
ausgestoßen, und ab diesem Zeitpunkt kann die gespannte Teller
feder 23 auf den Kolben 24 drücken, weil für den sich auf den
Bolzen 21 abstützenden Zapfen 25 das Gegenlager weggefallen
ist. Durch den Druck des Kolbens 24 auf das Hilfsfluid 26 wird
es über die Kapillare 27 nach außen gepreßt. Schließlich kann
der Zapfen 25 die Kurzschlußleitung 28 unterbrechen, abscheren,
einen Stecker ziehen oder einen Schalter betätigen oder über
andere Bauelemente weitere Funktionen auslösen, was zur Scharf
stellung der Mine führt. Flüssigkeitsvolumen und Drosselstelle
sind so aufeinander abgestimmt, daß sich ein Verzögerungszeit
intervall von etwa 15 Minuten ergibt.
Claims (10)
1. Schaltventil, bei dem nach einer Initiierung ein Energie
speicher (3, 23) einen Schalter oder einen Ventilkörper (1)
in einem Gehäuse (6) erst verzögert so bewegt, daß ein
Schaltzustand verändert oder der Strömungsquerschnitt für
ein Fluid monoton verändert wird, dadurch gekennzeichnet,
daß im Gehäuse (6) ein mit einem Hilfsfluid (9, 26) ausge
füllter Raum (10) vorhanden ist, der an einer Seite von
einem Verdrängerelement (11, 24) begrenzt ist, das Ver
drängerelement (11, 24) so mit dem Energiespeicher (3, 23)
gekoppelt ist, daß eine vom Energiespeicher (3, 23) be
wirkte Änderung der Stellung des Schalters oder des
Ventilkörpers (1) zu einer Volumenverkleinerung des mit
dem Hilfsfluid (9, 26) ausgefüllten Raumes (10) führt und
eine mit einer Drossel (12, 23) verbundene Austrittsstelle
aus dem mit dem Hilfsfluid (9, 26) ausgefüllten Raum (10)
vorhanden ist.
2. Schaltventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Ventilkörper eine Kolbenstange (1) ist, die mit einer
Feder (3) gegen einen Ventilsitz (5) preßbar ist und da
durch der Durchtritt eines Fluids durch das Ventil unter
brechbar ist, im Gehäuse (6) um die Kolbenstange (1) ein
ringartiger, mit einem Hilfsfluid (9) ausgefüllter Raum
(10) vorhanden ist, außen an der Kolbenstange (1) ein
ringartiger Kolben (11) vorgesehen ist, der den
in ringartigen Raum (10) von einer Seite abschließt und der
in dem ringartigen Raum (10) dichtend gleiten kann, und in
dem ringartigen Kolben (11) oder in der Wand des mit dem
Hilfsfluid (9) ausgefüllten Raumes (10) wenigstens eine
als Drossel (12) ausgebildete Austrittsöffnung vorhanden
ist.
3. Schaltventil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß die Hilfsfluid-Austrittsöffnung eine Kapillare
(12) ist.
4. Schaltventil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß die Hilfsfluid-Austrittsöffnung eine Düse ist.
5. Schaltventil nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Ventilkörper eine hohle Kolbenstange
(1) ist.
6. Schaltventil nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Verdrängerelement (11) als Gleich
gangzylinder mit einer als Drossel (12) ausgebildeten
Hilfsfluid-Austrittsöffnung im Kolben (11) ausgebildet
ist.
7. Schaltventil nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Verdrängerelement als Kolben (11) in
einem Gleichgangzylinder ausgebildet ist, und die beiden
durch den Kolben (11) voneinander abgetrennten Räume (10,
13) außen durch eine Leitung mit einer Drossel verbunden
sind.
8. Schaltventil nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Hilfsfluid über die Drossel aus dem
Gehäuse austritt.
9. Verwendung des Schaltventiles nach einem der Ansprüche 1
bis 8 als Belüftungsventil in einer Abdeckhaube von Hohl
ladungsminen oder anderen militärischen Wirkkörpern.
10. Verwendung des Schaltventiles nach einem der Ansprüche 1
bis 8 als Zeitschalter zum Scharfstellen in Minen, insbe
sondere Seeminen, oder sonstigen militärischen Wirkkör
pern.
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19893926006 DE3926006A1 (de) | 1989-06-22 | 1989-08-05 | Schaltventil |
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JP16005290A JPH0348077A (ja) | 1989-06-22 | 1990-06-20 | 切換弁 |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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DE19893926006 DE3926006A1 (de) | 1989-06-22 | 1989-08-05 | Schaltventil |
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Publication Number | Publication Date |
---|---|
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ID=25882206
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19893926006 Withdrawn DE3926006A1 (de) | 1989-06-22 | 1989-08-05 | Schaltventil |
Country Status (3)
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FR2149184A5 (de) * | 1972-07-28 | 1973-03-23 | Chantoiseau Robinetterie | |
US3933337A (en) * | 1974-06-07 | 1976-01-20 | Acorn Engineering Company | Time-delayed automatic shut-off means for valves |
CH672946A5 (de) * | 1986-12-10 | 1990-01-15 | Wirth & Schwaar Fluidtechnik A | |
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1989
- 1989-08-05 DE DE19893926006 patent/DE3926006A1/de not_active Withdrawn
-
1990
- 1990-06-01 EP EP90110421A patent/EP0405178A1/de not_active Withdrawn
- 1990-06-20 JP JP16005290A patent/JPH0348077A/ja active Pending
Also Published As
Publication number | Publication date |
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Legal Events
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8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |