DE3925698A1 - Spinnmaschinen-doffverfahren und -einrichtung - Google Patents
Spinnmaschinen-doffverfahren und -einrichtungInfo
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- D01H9/08—Doffing arrangements independent of spinning or twisting machines
- D01H9/10—Doffing carriages ; Loading carriages with cores
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Description
Die Erfindung betrifft ein Spinnmaschinen-Doffverfahren, bei
dem die fertigen Kopse von Spindeln abgezogen, Trägern eines
Transportbandes aufgegeben und stehend abgefördert werden und
bei dem im Wechsel mit fertigen Kopsen Leerhülsen auf die
jeweils freiwerdenden Spindeln aufgesteckt werden.
Die auf Ringspinnmaschinen hergestellten Kopse werden in Spul
einheiten auf größere Fadenmengen enthaltende Kreuzspulen
umgespult, wobei der Faden auch gereinigt wird. Dieses Umspu
len bedingt in der Regel eine arbeitsaufwendige Handhabung der
Kopse, angefangen mit dem Doffen an der Spinnmaschine, über
das Transportieren und Ausrichten der Kopse und das Vorberei
ten des Umspulens den Rücktransport der Leerhülsen zur Spinn
maschine bis zu deren Aufsetzen auf die Spindeln und die Wie
deraufnahme des eigentlichen Ringspinnvorgangs.
Aus der US-PS 33 91 527 ist eine Ringspinnmaschine mit einer
fahrbaren Spuleinrichtung bekannt. Diese Spuleinrichtung fährt
an einer Maschinenseite entlang und spult die fertigen Kopse
auf eine Kreuzspule um. Die Spindeln sind jeweils paarweise
nebeneinander auf einem drehbaren Tragbock angeordnet, wobei
sich eine Spindel in Spinnposition und die andere in Spulposi
tion befindet. Eine platzsparende enge Spindelteilung ist mit
dieser bekannten Spinn-Spulmaschine nicht möglich.
Bei einer Ringspinn-Spulmaschine nach einem älteren Vorschlag
der Anmelderin (P 38 30 852.5) sind die beiden Spindeln an
zwei etwa diametral gegenüberliegenden Stellen an einem dreh
baren Tragbock gelagert. Der Tragbock wird zum Positionswech
sel zunächst in Richtung der Drehachse aus der Teilungsebene
herausgerückt, danach um 180° geschwenkt und schließlich wie
der in die Arbeitsstellung zurückgesetzt. Diese sogenannte
Wendespindel ermöglicht einen sehr raschen Positionswechsel
und trennt den Spinnvorgang räumlich von dem Entsorgungs- bzw.
Spulvorgang ohne den Flächenbedarf und die Teilungsabmessungen
nennenswert zu beeinträchtigen.
Bei verschiedenen Spinnmaschinenausführungen ist es jedoch
erwünscht, die Spuleinheiten von den Spinneinheiten räumlich
zu trennen und trotzdem in einen möglichst weitgehend automa
tisierten Herstellungsprozeß bis zur fertigen Kreuzspule ein
zubinden. Dies ist bisher nur unvollkommen gelungen; denn vor
allem das Doffen, d.h. das Entsorgen der Spindeln der Spinn
maschine mit nachfolgender Ausrichtung der fertigen Kopse für
den Transport zu und die Vorbereitung an der Spulmaschine
bedingten arbeits- und zeitaufwendigen Maßnahmen. Die Taktzei
ten einer Verbundmaschine waren aufgrund der relativ zeitauf
wendigen Spindelentsorgung begrenzt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Doffvorgang bis
hin zur Ausrichtung der ausgewechselten Kopse für die Vorbe
reitung des Spulvorgangs auf einer nachgeschalteten Spulma
schine zu vereinfachen und zu beschleunigen. Dabei sollen die
für die Hülsenwechsel erforderlichen Spinnzeitunterbrechungen
minimiert werden.
Verfahrensmäßig wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß das
Transportband kontinuierlich in einer Transportrichtung bewegt
wird, daß ein Doffer schrittweise entgegen der Transportrich
tung verfahren wird und den einzelnen Spinnstellen auf einer
Maschinenseite nacheinander zur Bedienung gegenübergestellt
wird, daß die Leerhülsen einzeln von den Trägern des Trans
portbandes dem Doffer zugefördert, mit doffereigenen Mitteln
von dem Träger abgehoben und in eine Bereitschaftsposition am
Doffer überführt werden, daß im wesentlichen gleichzeitig mit
der Bewegung der Leerhülse der fertige Kops von der Spindel
abgezogen und auf oder in einen unter die Spindel gefahrenen
freigemachten Träger abgesenkt wird und daß der den Kops auf
nehmende Träger relativ zur Spindel und zum Doffer in Trans
portrichtung weitergefördert wird, während die Leerhülse aus
der Bereitschaftsposition auf die freigewordene Spindel aufge
steckt wird.
Die Einrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens zeichnet
sich erfindungsgemäß dadurch aus, daß entlang jeder Maschinen
seite ein mit Trägern besetztes Förderband angeordnet und von
einem Bandantrieb kontinuierlich derart antreibbar ist, daß
die Träger auf der Bandoberseite in einer vorgegebenen Trans
portrichtung bewegt werden, daß ein Dofferwagen parallel zur
Transportrichtung geführt und schrittweise antreibbar ist, daß
der Dofferwagen mit Mitteln zum Ausheben und Bewegen einer
Leerspule aus den Förderbandträgern in eine Bereitschaftsstel
lung, Mitteln zum Abziehen eines fertigen Kopses von einer
Spindel und Mitteln zum Aufstecken der Leerhülse auf die Spin
del versehen ist.
Diese Entsorgung der vorzugsweise hängend angeordneten Spin
deln ermöglicht eine vollständige Automatisierung der Kops
übergabe zu den entfernt an einem Maschinenende angeordneten
Spuleinheiten. Der Doffer beginnt seine Tätigkeit an der Spul
seite der Verbundanlage, läuft also dem kontinuierlich beweg
tem Topfband entgegen. Die Kopse können in kurzen Taktzeiten
von den Spindeln abgezogen und durch Leerhülsen ersetzt wer
den. Ein großer Vorteil der Erfindung besteht darin, daß jeder
fertige Kops nach dem Abziehen von der Spindel und Fallenlas
sen in oder auf den von der Leerhülse zuvor befreiten Träger
bereits in einer fest vorgegebenen Lage auf dem Förderband
transportiert und daher ohne beachtlichen Aufwand in die Spul
position übergeben werden kann. Die Taktzeiten, die der erfin
dungsgemäße Wanderdoffer für die Entsorgung jeder Spindel
braucht, sind außerordentlich kurz. Die abgezogenen Kopse
werden zuverlässig und rasch zur Übergabestelle gefördert.
Besonders bevorzugt ist die Verwendung der eingangs erwähnten
Wendelspindelanordnung in Kombination mit dem erfindungsge
mäßen Doffverfahren. Dabei kann der gesamte Doffvorgang, d.h.
das eigentliche Abziehen des fertigen Kopfes sowie auch das
Aufstecken einer neuen Leerhülse gleichzeitig mit dem Bespin
nen der in Spinnposition befindlichen Gegenspindel durchge
führt werden. Die für das Spinnen auf der Spinnmaschine nutz
baren Zeiten sind auf diese Weise optimiert und werden kaum
durch den erfindungsgemäßen Doffvorgang verkürzt.
Eine besonders zuverlässige Ablage des abgezogenen Kopses in
oder auf einem topf- oder derartigen Träger läßt sich in Wei
terbildung dadurch erreichen, daß der fertige Kops nach dem
Abziehen in einer Wartestellung oberhalb der Träger verriegelt
und die Verriegelung durch die Relativbewegung des am Doffer
vorbeibewegten nächsten Trägers aufgehoben wird.
Die Zykluszeit des Doffers zur Bedienung einer Spindel ist
vorzugsweise kleiner als die Wegezeit des Transportbandes von
einem zum nächsten Träger. Dadurch wird jeder Träger auf sei
nem Wege entlang der Öberseite des endlosen Förderbandes so
wohl zur Zuführung einer Leerhülse als auch zum Abfördern
einer fertigen Spinnspule genutzt.
Besonders günstige Taktzeiten lassen sich in Weiterbildung der
Erfindung dadurch erreichen, daß jeweils während des Entsor
gens einer neuen Spindel eine Leerhülse auf die im vorherge
henden Arbeitstakt entsorgte Spindel aufgesteckt wird. Die
Abstände sind dabei so bemessen, daß die Leerhülse beim Vor
rücken des Dofferwagens um eine Teilung genau in Fluchtstel
lung mit der zuvor entsorgten Spindel gebracht wird.
An der Übergabestelle des Förderbandes wird jeder Kops aus
seinem topf- oder artigen Träger ausgehoben, durch eine Ring
düse durchlaufengelassen, wobei der Faden in die Hülsenbohrung
eingesaugt wird, und zur Spuleinheit weitertransportiert.
Die nach dem Spulen anfallenden Leerhülsen werden auch bei der
Erfindung beispielsweise mittels eines Leerhülsenelevators
nach oben und über ein Transportrohr an das der Spuleinheit
entgegengesetzte Ende der Spinnmaschine transportiert. Dort
werden die freigemachten Träger des Transportbandes mit den
Leerhülsen bestückt. Mit Hilfe der Erfindung lassen sich Doff-
und Transportbandtakte von weniger als 3 Sekunden Dauer errei
chen. Bei einer doppelseitigen Maschine mit zwei Förderbändern
und zwei Doffern können 40 Kopse/min. dem Spulaggregat zum
Spulen bereitgestellt werden.
Weitere Merkmale und Fortbildungen der Erfindung sind in den
Unteransprüchen gekennzeichnet. Als erfindungswesentlich of
fenbart gelten auch Kombinationen und Unterkombinationen der
Merkmale verschiedener Ansprüche.
Im folgenden wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. In der
Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine teilweise stark schematisierte Frontansicht
auf einen Teil einer Spinnmaschine innerhalb eines
Verbundsystems, in welchem die Erfindung reali
siert ist;
Fig. 2 eine Draufsicht auf den in Fig. 1 gezeigten Teil;
Fig. 3 eine Teilansicht der Fig. 1 mit einem in Wechsel
position vor einer Spindel befindlichen Dofferwa
gen,
Fig. 4 eine schematische Ansicht von oben auf einen Fig.
3 entsprechenden Teil der Spinnmaschine.
In den Fig. 1 und 2 sind in schematischen Front- und Drauf
sichten die für die Beschreibung der vorliegenden Erfindung
wesentlichen Komponenten einer Ringspinnmaschine 1 gezeigt,
die im Verbund mit einer Spulmaschine zur Kreuzspulenherstel
lung betrieben wird. Die eigentlichen Ringspinnaggregate sind
für die Erfindung ohne Bedeutung und können bekannter Ausfüh
rung sein. Die in Spinnstellung befindlichen Spindeln und
Spinnspulen sind daher in Fig. 1 nur mit ihren strichpunk
tierten Spindelachsen 2 dargestellt. Die Teilung entspricht
dem Abstand zwischen zwei benachbarten Spindelachsen 2. Die
Spinnspindel 2 ist an einem Tragbock 3 drehbar gelagert. Letz
terer trägt eine Gegenspindel 2′ und ist um eine horizontale
Symmetrieachse 4 schwenkbar. Wie in Fig. 1 zu sehen ist, hat
die in Spindelstellung befindliche Spindel 2 die übliche ste
hende Anordnung, während die Gegenspindel 2′ am Lagerbock 3
hängend angeordnet ist.
Der Kopswechsel (das Doffen) erfolgt in der hängenden Anord
nung (Doffposition) der Spindeln 2′. Ein horizontal verfahrba
rer Dofferwagen 5 fährt die Spinnstellen in der Zeichnung von
links nach rechts der Reihe nach an, zieht den an der hängen
den Spindel 2′ bereitgestellten fertigen Kops 6 von der Spin
delhalterung ab und steckt eine Leerhülse 7 auf die freige
machte Spindel 2′ auf. Dieser Wechselvorgang wird weiter unten
in Verbindung mit den Fig. 3 und 4 noch genauer erläutert
werden.
Entlang jeder Maschinenseite und parallel zu den Laufschienen
bzw. Führungen 8 des Dofferwagens 5 ist ein Förderband 10
angeordnet, auf dessen Außenseite (in der Zeichnung nur an der
Oberseite dargestellt) Kunststofftöpfe 11 in vorgegebenem und
einheitlichem gegenseitigen Abstand befestigt sind. Die Töpfe
11 haben jeweils eine zur Topfachse konzentrische Aufnahme 12
mit einem Profil, das eine stehende Halterung sowohl der Leer
hülsen 7 als auch der fertigen Kopse 6 gestattet. Die Trans
portrichtung F des Topfbandes 10 weist zum spulenseitigen
Maschinenende. Das Topfband 10 bewegt sich beim Doffen konti
nuierlich; der Dofferwagen 5 läuft dem Topfband 10 entgegen
und beginnt dementsprechend den Doffvorgang an der der Spul
seite nächst gelegenen äußerst linken Spinnstelle. Die Leer
hülsen 7 für den Spinnhülsenwechsel kommen von der in der
Zeichnung nicht dargestellten Spuleinheit, werden in üblicher
Weise über einen Leerhülsenelevator 13 und eine oben liegende
Hülsenrückführung zum anderen (rechten) Maschinenende trans
portiert und dort von oben in die Töpfe 11 des Topfbandes 10
eingesetzt. Der Doffer 5 hebt die Leerhülsen 7 an einer be
stimmten Relativstelle (Position A in Fig. 3) aus dem Topf 11
aus und besetzt einen (vorhergehenden) Topf 11 mit einem vol
len Kops 6. Am spulseitigen Ende des Förderbandes 10 holt eine
Übergabevorrichtung 15 mit einem Schwenkarm 16 die ankommenden
Kopse aus den Töpfen und führt sie in eine Ringdüse 17 ein.
Beim Durchlauf des Kopses 6 durch die Ringdüse 17 wird der
Faden 18 in die Hülsenbohrung eingesaugt. Der Kops ist jetzt
vorbereitet und eingerichtet für das Umspulen in der Spulein
heit und wird mit Hilfe einer weiteren Übergabevorrichtung 19
den Kopstransportmitteln 20 der Spuleinheit übergeben.
Der Arbeitstakt des Doffers 5 läßt sich am besten anhand der
vergrößerten Ausschnittzeichnung gemäß Fig. 3 und 4 erläu
tern.
Bevor der Dofferwagen 5 die Spinnstellen der Reihe nach bedie
nen kann, müssen die fertiggesponnenen Kopse aus der Spinn
stellung 2 in die hängende Doffstellung gewendet werden. Dies
geschieht bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel dadurch, daß
der Tragbock 3 jeder Spinnstelle durch Axialverschiebung aus
der Zeichenebene heraus entriegelt und danach um 180° gedreht
und nach axialer Rückstellung wieder verriegelt wird. Während
des Wendevorgangs wird der Faden des fertigen Kopses aus dem
Spinnbereich herausgeschwenkt und sehnenartig über eine am
Spindelfuß befindliche Klemm/Schneidvorrichtung gespannt. Dort
wird der Faden auf eine definierte Länge geschnitten. Nach dem
beschriebenen Wendevorgang sind die Kopse an den hängend gela
gerten Spindeln 2′ zum Wechsel gegen eine Leerhülse 7 und die
in Spinnposition befindlichen Leerhülsen zum Anspinnen be
reit.
An dem Doffer 5 werden alle Mittel mitgeführt, die zum Auswurf
der fertigen Kopse 6 von der Spindel 2′, zur Entnahme der
Leerhülse 7 aus den Töpfen 11, zum Ablegen des Kopses in einem
Topf 11 und zum Aufstecken der Leerhülse 7 auf die freigemach
te Spindel 2′ benötigt werden. Bei dem beschriebenen Ausfüh
rungsbeispiel laufen diese Arbeitsvorgänge in einem bestimmten
Zeitraster ab, das die jeweiligen Haltezeiten an den einzelnen
Spinnstellen minimiert.
Der Doffer 5 hat zur Handhabung der Leerspule 7, zu deren
Ausheben aus dem Topf 11 und zum Aufstecken derselben auf die
freigemachte Spindel 2′ einen Kniehebelmechanismus 22, der
eine dofferfeste vertikale Schwenkachse 23 und eine dazu pa
rallele Knieachse hat. Der am freien Ende des Kniehebelmecha
nismus 22 angeordnete Greifer 24 ist durch in der Zeichnung
nicht gestellte Teleskopmittel soweit heb- und senkbar, daß er
die Leerhülsen 7 in einem Arbeitshub aus der Bewegungsbahn der
Töpfe 11 ausheben und in einem weiteren Arbeitshub die Leer
hülse in die für fertige Kopse 6 dargestellte Wechselposition
auf der Spindel 2′ aufstecken kann. Das Ausheben der Leerhülse
erfolgt, sobald der nächste mit einer Leerhülse 7 besetzte
Topf 11 die Position A erreicht hat. Gleichzeitig mit dem
Ausheben der Leerhülse 7 wird der fertige Kops an der gerade
bedienten Spinnstelle von der Spindel 2′ mit Hilfe eines Kops
auswerfers 25 ausgeworfen und in eine darunterliegende doffer
eigene Kopshalterung 26 fallengelassen. Zu letzterer gehört
eine Verriegelungsplatte 27, die den abgezogenen Kops 6 in
einer Warteposition oberhalb der Bahn der Töpfe 11 hält und
ihn erst dann freigibt, wenn ein Topf 11 im Zuge der kontinu
ierlichen Transportbewegung des Topfbandes 10 mit dem in War
testellung befindlichen Kops vertikal im wesentlichen ausge
richtet ist. Die Entriegelung der Verriegelungsplatte erfolgt
durch den vorbeilaufenden Topf 11 selbst, wodurch Vorbeilauf
und Kopsfreigabe genau synchronisiert und lagemäßig abgestimmt
werden.
Während des Ablegens des Kopses 6 in den vorbeilaufenden Topf
11 wird die ausgehobene Leerhülse entlang einer Kreisbahn 28
in eine vorzugsweise anschlagsbegrenzte Bereitschaftsstellung
B überführt. Vor dem Aufstecken der Leerhülse auf die freige
machte Spindel 2′ der gerade entsorgten Spinnstelle wird der
Dofferwagen 5 zunächst entgegen der Topf-Transportrichtung F
um eine Spinnstelle bzw. eine Teilung weitergefahren. Der
Achsabstand zwischen der Leerhülsenposition B und der Achse
der zuvor freigemachten Spindel 2′ entspricht der Teilung,
d.h. dem Fahrschritt des Dofferwagens 5 zur Bedienung der
nächsten Spinnstelle. Die während des vorhergehenden Arbeits
taktes ausgehobene Leerhülse 7 ist daher vor Beginn des neuen
Arbeitstaktes mit der zugehörigen Spindel 2′ in Ausrichtung
und kann durch Anheben auf die Spindel 2′ aufgesteckt werden.
Danach wird der Greifer 24 wieder in die in Fig. 4 darge
stellte Position verschwenkt und ist zum Ausheben der nächst
folgenden Leerhülse bereit.
Wie in Fig. 2 zu sehen ist, sind bei einer zweiseitigen Ma
schine 2 parallele Förderbänder 10a und 10b vorgesehen, denen
jeweils Wanderdoffer 5 zugeordnet sind. Die Übergabestellen am
Maschinenende einschließlich der Übergabevorrichtungen 15 und
19 und der Ringdüsen 17 sind paarweise symmetrischer Ausbil
dung. Der Arbeitstakt an jeder Spinnstelle ist bei dem be
schriebenen Beispiel etwa 3 Sekunden, so daß bei einer zwei
seitigen Maschine vierzig Kopse pro Minute zum Spulen bereitg
estellt werden. Um das Förderband 10 möglichst kontinuierlich
durchlaufen zu lassen, sind die Abstände zwischen benachbarten
Töpfen 11 so auf die Transportgeschwindigkeit des Topfbandes
10 abgestimmt, daß die Wegezeit von einem zum nächsten Topf
größer ist als die Zykluszeit (Entsorgung einer Spindel und
Wechsel in die nächste Spindelposition) des Doffers 5.
Claims (22)
1. Spinnmaschinen-Doffverfahren, bei dem die fertigen Kopse
von Spindeln abgezogen, Trägern eines Transportbandes aufgege
ben und stehend abgefördert werden und bei dem im Wechsel mit
fertigen Kopsen Leerhülsen auf die jeweils freiwerdenden Spin
deln aufgesteckt werden,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Transportband kontinuierlich in einer Transport richtung bewegt wird,
daß ein Doffer schrittweise entgegen der Transportrich tung verfahren und den einzelnen Spinnstellen auf einer Ma schinenseite nacheinander zur Bedienung gegenübergestellt wird,
daß die Leerhülsen einzeln von den Trägern des Transport bandes dem Doffer zugefördert, mit doffereigenen Mitteln von dem Träger abgehoben und in eine Bereitschaftsposition am Doffer überführt werden,
daß im wesentlichen gleichzeitig mit der Bewegung der Leerhülse der fertige Kops von der Spindel abgezogen und in oder auf einen unter die Spindel gefahrenen freigemachten Träger abgesenkt wird und
daß der den Kops aufnehmende Träger relativ zur Spindel und zum Doffer in Transportrichtung weitergefördert wird, während die Leerhülse aus der Bereitschaftsposition auf die freigewordene Spindel aufgesteckt wird.
daß das Transportband kontinuierlich in einer Transport richtung bewegt wird,
daß ein Doffer schrittweise entgegen der Transportrich tung verfahren und den einzelnen Spinnstellen auf einer Ma schinenseite nacheinander zur Bedienung gegenübergestellt wird,
daß die Leerhülsen einzeln von den Trägern des Transport bandes dem Doffer zugefördert, mit doffereigenen Mitteln von dem Träger abgehoben und in eine Bereitschaftsposition am Doffer überführt werden,
daß im wesentlichen gleichzeitig mit der Bewegung der Leerhülse der fertige Kops von der Spindel abgezogen und in oder auf einen unter die Spindel gefahrenen freigemachten Träger abgesenkt wird und
daß der den Kops aufnehmende Träger relativ zur Spindel und zum Doffer in Transportrichtung weitergefördert wird, während die Leerhülse aus der Bereitschaftsposition auf die freigewordene Spindel aufgesteckt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Spindeln hängend entsorgt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens zwei Spindeln bewegungsgekoppelt aus einer
Spinnposition in eine Doffposition und umgekehrt gewendet und
lagevertauscht werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die gekoppelten Spindeln um eine horizontale Achse gedreht
werden.
5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet,
daß während des Entsorgens einer der gekoppelten Spindeln die
andere Spindel in einer Spinnposition gehalten und besponnen
wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß der fertige Kops nach dem Abziehen in einer
Wartestellung oberhalb der Träger verriegelt und die Verriege
lung durch die Relativbewegung des am Doffer vorbeibewegten
nächsten Trägers aufgehoben und in oder auf den Träger fallen
gelassen wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Zykluszeit des Doffers zur Bedienung
einer Spindel kleiner als die Wegezeit des Transportbandes von
einem zum nächsten Träger bemessen wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß jeweils während des Entsorgens einer neuen
Spindel eine Leerhülse auf die im vorhergehenden Arbeitstakt
entsorgte Spindel aufgesteckt wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Doffen an der Spulseite eines Verbund
systems begonnen wird und die Spinnstellen nacheinander mit
zunehmender Entfernung von der Spulseite bedient werden.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch ge
kennzeichnet, daß jeder Kops von dem Träger abgehoben, durch
eine Ringdüse durchlaufen gelassen wird, wobei der Faden in
die Hülsenbohrung eingesaugt wird und zur Spuleinheit weiter
transportiert wird.
11. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem
der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß entlang jeder Maschinenseite ein mit Trägern (11) besetztes Förderband (10) angeordnet und von einem Bandantrieb kontinuierlich derart antreibbar ist, daß die Träger (11) auf der Bandoberseite in einer vorgegebenen Transportrichtung (F) bewegt werden,
daß ein Dofferwagen (5) parallel zur Transportrichtung geführt und schrittweise antreibbar ist, und
daß der Dofferwagen mit Mitteln (22) zum Abheben und Bewegen einer Leerspule (7) von den Förderbandträgern (11) in eine Bereitschaftsstellung (B), Mitteln (25) zum Abziehen eines fertigen Kopses (6) von einer Spindel (2′) und Mitteln (22, 24) zum Aufstecken der Leerhülse (7) auf die Spindel versehen ist.
daß entlang jeder Maschinenseite ein mit Trägern (11) besetztes Förderband (10) angeordnet und von einem Bandantrieb kontinuierlich derart antreibbar ist, daß die Träger (11) auf der Bandoberseite in einer vorgegebenen Transportrichtung (F) bewegt werden,
daß ein Dofferwagen (5) parallel zur Transportrichtung geführt und schrittweise antreibbar ist, und
daß der Dofferwagen mit Mitteln (22) zum Abheben und Bewegen einer Leerspule (7) von den Förderbandträgern (11) in eine Bereitschaftsstellung (B), Mitteln (25) zum Abziehen eines fertigen Kopses (6) von einer Spindel (2′) und Mitteln (22, 24) zum Aufstecken der Leerhülse (7) auf die Spindel versehen ist.
12. Einrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß
die zu bedienende Spindel (29) in der Doffposition hängend
angeordnet ist.
13. Einrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß
wenigstens zwei Spindeln (2, 2′) an einem gemeinsamen Tragbock
(3) derart gehaltert sind, daß sie aus einer Spinnposition in
eine Doffposition und umgekehrt gegenseitig austauschbar
sind.
14. Einrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß
der Tragbock (3) der beiden Spindeln (2, 2′) um eine horizon
tale Achse (4) drehbar ist.
15. Einrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 14, dadurch
gekennzeichnet, daß jeder Träger als Topf (11) ausgebildet und
mit einer konzentrischen Aufnahme (12) versehen ist, deren
Profil so gewählt ist, daß sowohl die Leerhülse (7) als auch
der fertige Kops (6) in der Aufnahme im wesentlichen stehend
gehalten ist.
16. Einrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 15, dadurch
gekennzeichnet, daß als Mittel zum Bewegen einer Leerspule (7)
aus dem Förderbandträger (11) in eine Bereitschaftsstellung
(B) ein Kniehebelmechanismus (22) vorgesehen ist, der um eine
vertikale Achse (24) schwenkbar und an seinem freien Ende mit
einem Greifer (24) versehen ist.
17. Einrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß
dem Kniehebelmechanismus (22) eine Teleskopvorrichtung zum
Heben und Senken des Greifers (24) zugeordnet ist.
18. Einrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 17, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Kopshalterung (26) zum Auffangen von
abgezogenen fertigen Kopsen (6) unterhalb des Niveaus der zu
bedienenden Spindeln (2′) und oberhalb des Niveaus der Trans
portbandträger (11) angeordnet ist und einen Riegel (27) zum
Festhalten eines abgezogenen Kopses (6) aufweist, der in Ab
hängigkeit vom Vorbeilauf eines Trägers (11) unter Freigabe
eines in Wartestellung befindlichen Kopses (6) entriegelbar
ist.
19. Einrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 18, dadurch
gekennzeichnet, daß in einer Verbundanlage die fertigen Kopse
(6) auf dem Förderband (11) in Richtung einer Spuleinheit
transportiert, am Maschinenende mittels einer Übergabevorrich
tung (15) von den Trägern abgehoben und einer anschließenden
Ringdüse (17) zugeführt werden, wobei der Faden (18) in die
Hülsenbohrung eingesaugt wird.
20. Einrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 19, dadurch
gekennzeichnet daß im Anschluß an die Ringdüse (17) eine
weitere Übergabevorrichtung (19) zu Kopstransportmitteln (20)
der Spuleinheit vorgesehen ist.
21. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 20, dadurch
gekennzeichnet, daß der Dofferantrieb ein Schrittschaltwerk
aufweist, dessen Zykluszeit entsprechend einem Arbeitstakt des
Doffers (5) beim Wechsel eines Kopses (6) auf die Wegezeit des
Transportbandes (10) von einem zum nächst folgenden Trägern
(11) abgestimmt ist.
22. Einrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 21, dadurch
gekennzeichnet, daß jede Leerhülse (7) in eine vorgegebene
Bereitschaftsposition (B) am Doffer (5) bewegbar ist und daß
die Bereitschaftsposition in Transportrichtung (F) einen Ab
stand von der Spindelachse entsprechend dem Abstand zwischen
zwei benachbarten Spindeln (Spindelteilumg) hat.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893925698 DE3925698A1 (de) | 1989-08-03 | 1989-08-03 | Spinnmaschinen-doffverfahren und -einrichtung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893925698 DE3925698A1 (de) | 1989-08-03 | 1989-08-03 | Spinnmaschinen-doffverfahren und -einrichtung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3925698A1 true DE3925698A1 (de) | 1991-02-07 |
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ID=6386439
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19893925698 Withdrawn DE3925698A1 (de) | 1989-08-03 | 1989-08-03 | Spinnmaschinen-doffverfahren und -einrichtung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3925698A1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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