DE3923946A1 - Metalldichtflanschanordnung - Google Patents
MetalldichtflanschanordnungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf Metalldichtflanschan
ordnungen und betrifft insbesondere eine Metalldicht
flanschanordnung zum Verbinden von z.B. Öffnungen oder
Rohrstutzen eines Plasmavakuumbehälters oder -gefäßes
bei einem Kernfusionsgerät mit Rohrleitungen, die von
verschiedenen anderen Geräten (wie Vakuumpumpe, Meß
instrumente usw.) abgehen.
In einem (einer) Kernfusionsgerät oder -anlage wird
eine Kernfusion in einem Zustand herbeigeführt, in
welchem das Innere eines Plasmavakuumgefäßes unter
einem ultrahohen Vakuum und auf einer hohen Temperatur
gehalten wird. Das Vakuumgefäß ist dabei mit einer An
zahl verschiedenartiger Öffnungen oder (Rohr-)Stutzen
versehen, die mit von verschiedenen Geräten (wie
Vakuumpumpe, Meßinstrumente usw.) abgehenden Rohrlei
tungen verbunden sind. In einigen Fällen können ein
Blinddeckel und eine durchsichtige Platte oder Scheibe
für die Beobachtung des Inneren des Gefäßes an be
stimmten der Öffnungen angebracht sein.
Beim Verbinden der Öffnungen mit den Rohrleitungen
von den verschiedenen Geräten muß die Innenseite der
Öffnungen gegenüber der Außenseite abgedichtet und
isoliert oder getrennt sein, damit die Innenseite ver
unreinigungsfrei auf einem ultrahohen Vakuum gehalten
werden kann. Eine zufriedenstellende Dichtleistung
bzw. -wirkung muß dabei auch dann aufrechterhalten
werden, wenn an der Innenseite der Öffnungen eine
hohe Temperatur herrscht. Dementsprechend werden zum
Verbinden der Öffnungen mit den verschiedenen Geräten
Metalldichtflanschanordnungen mit jeweils einer Metall
dichtung verwendet.
Jede Flanschanordnung umfaßt zwei Flansche, die an
einer Öffnung (einem Stutzen) und an einem Ende einer
Rohrleitung befestigt sind. An den betreffenden gegen
überstehenden Flächen der beiden Flansche ist jeweils
eine ringförmige Schneide(nkante) angeformt, und zwi
schen den beiden Schneiden ist eine ringförmige Kupfer
dichtung angeordnet. Wenn mehrere die Flansche durch
setzende, auf einem Kreis angeordnete Schraubbolzen
angezogen werden, werden die Flansche gegeneinander
verspannt. Dabei stechen die Schneiden in die Kupfer
dichtung ein, wobei eine lineare Dichtbelastung bzw.
-kraft von den Außenkanten bzw. Spitzen der ringför
migen Schneiden auf die ringförmige Dichtung einwirkt.
Die um den Gesamtumfang der Dichtung herum einwirkende
lineare Dichtbelastung oder -kraft (sealing load) ist
durch eine Größe definiert, die durch Dividieren der
von den Schneiden auf die Kupferdichtung ausgeübten
Belastung oder Kraft durch den Umfang oder Umkreis
des äußersten Endes oder der Spitze jeder Schneide
bestimmt wird. Die Innenseiten der Öffnungen sind da
mit gegenüber der Außenseite abgedichtet und isoliert,
so daß sie verunreinigungsfrei auf einem ultrahohen
Vakuum gehalten werden.
Die Dichtleistung hängt von der Größe und der Vertei
lung der im folgenden als Dichtkraft bezeichneten
linearen Abdichtbelastung oder -kraft ab. Zur Erzielung
einer zufriedenstellenden Dichtleistung (sealing
performance) muß daher die Dichtkraft eine vorbestimmte
Größe besitzen, und ihre Verteilung muß in Umfangs
richtung gleichmäßig sein. Größe und Verteilung der
linearen Dichtkraft hängen von der Steifigkeit der
Flansche (d.h. Dicke und Werkstoff derselben), der
Zahl der (Maschinen-)Schrauben, dem Schraubenanzieh
moment und dem Werkstoff der Dichtung ab.
Es gibt bereits empfohlene Standards oder Normen für
Flanschdicke, Schraubenzahl usw. (vgl. Japanische Norm
vorschrift JVIS-003, "Shape & Dimensions of Bakable
Flanges for Vacuum Apparatuses", vom 1.12.1982, Japan
Vacuum Association), die zur Aufrechterhaltung zu
friedenstellender Dichtleistung eingehalten werden
sollen und die in der nachfolgenden Tabelle I aufge
führt sind.
In Tabelle I bestimmt sich die lineare Dichtkraft W S1
zu:
W S 1 = σ · n · S/π · B (N/mm) (1)
Ebenso bestimmt sich die nicht durch JVIS-003 vorge
schriebene lineare Dichtkraft W S2 zu:
W S 2 = σ · n · S/π · De (N/mm) (2)
In obigen Gleichungen bedeuten: σ = Schraubenzugspan
nung oder -dehnungsspannung (MPa); n = Schraubenzahl;
S = effektive Querschnittsfläche (mm2) der (Maschinen-)-
Schrauben; B = Schrauben-Teilkreisdurchmesser (mm);
De = Schneidenkreisdurchmesser (mm).
Die in Tabelle I angegebenen Werte oder Größen der
linearen Dichtkraft sind mit σ = 200 MPa ermittelt.
Wenn jedoch Flanschdicke, Schraubenzahl usw. entspre
chend den empfohlenen Standards mit den jeweiligen
vorbestimmten Größen gewählt werden, ergeben sich in
manchen Fällen, obgleich eine zufriedenstellende Dicht
leistung selbstverständlich aufrechterhalten werden
kann, die im folgenden angegebenen ungünstigen Zu
stände.
Eine große Zahl von Öffnungen des Plasmavakuumgefäßes
sind jeweils (einzeln) mit den verschiedenen Geräten
verbunden, weshalb die Abstände zwischen den Öffnungen
sehr klein sind. Die für Montage- und Demontagearbeiten
an den Flanschanordnungen zur Verfügung stehenden
Räume sind daher sehr eng, so daß sich die Arbeit
höchst mühsam gestaltet.
Gemäß den genannten empfohlenen Standards sind zudem
Schraubenzahl und Flanschdicke mit vergleichsweise
großen Größen vorausgesetzt. Die Montage- und Demon
tagearbeiten an den Flanschanordnungen werden hier
durch erheblich erschwert, und die Flansche selbst
sind nicht einfach zu tragen bzw. zu handhaben.
Gemäß den bisherigen Standards bzw. Normvorschriften
ist zudem das Schraubenanzieh(dreh)moment so groß,
daß die höchstzulässige Zugspannung oder Dehnungsspan
nung der Schrauben überschritten wird. Infolgedessen
unterliegen die Schrauben einer plastischen Verformung,
und sie können im ungünstigsten Fall beschädigt wer
den.
Nach dem Anbringen der Flansche an den Öffnungen bzw.
Stutzen werden Vakuumgefäß und Flanschanordnungen
"gebrannt" bzw. ausgeheizt (baked) (genauer gesagt:
erwärmt und entgast), um Verunreinigungen aus dem Ge
fäß auszutreiben und ein ultrahohes Vakuum darin her
zustellen. Dabei können die Flansche und die Dich
tungen in manchen Fällen eine Ausdehnung erfahren und
(damit) einer plastischen Verformung unterliegen. Wenn
das Vakuumgefäß anschließend abgekühlt wird, ziehen
sich die Flansche und Dichtungen im verformten Zustand
(wieder) zusammen. Demzufolge entstehen Spalte zwi
schen den Enden oder Kanten der Schneiden und den
Dichtungen, wobei über diese Spalte Luft in das Vakuum
gefäß eindringen kann, d.h. es tritt Undichtigkeit
auf.
Wie erwähnt, kann gemäß den genannten Standards die
höchstzulässige Zugspannung oder Dehnungsspannung der
Schrauben in gewissen Fällen überschritten werden, so
daß die Schrauben einer plastischen Verformung unter
liegen. Wenn in diesem Fall das Vakuumgefäß nach dem
"Brennen" oder Ausheizen abgekühlt wird, können sehr
leicht Spalte (Zwischenräume) zwischen den Schneiden
und den Dichtungen entstehen, so daß damit eine ziem
lich große Wahrscheinlichkeit für Undichtigkeit ge
geben ist.
Obgleich die bisherigen Standards eine zufrieden
stellende Dichtleistung sicherstellen, sind sie somit
mit verschiedenen Mängeln behaftet.
Aufgabe der Erfindung ist damit die Schaffung einer
Metalldichtflanschanordnung, bei welcher die Zahl der
Schrauben verkleinert und die Flanschdicke ohne Ände
rung der Abdichtungs- bzw. Dichtleistung verringert
sind, so daß damit die Schwierigkeiten bezüglich Mon
tage und Demontage sowie Transport bzw. Handhabung
gemildert werden können.
Bei dieser Metalldichtflanschanordnung soll das
Schraubenanzieh(dreh)moment ohne Änderung bzw. Beein
trächtigung der Dichtleistung verringert sein, so daß
damit die Möglichkeit für eine Beschädigung der
Schrauben vermindert und eine Herabsetzung der Dicht
leistung nach dem "Brennen" oder Ausheizen des Vakuum
gefäßes vermieden wird.
Gegenstand der Erfindung ist eine Metalldichtflansch
anordnung, umfassend zwei Stahl-Scheiben oder -Platten
mit einander gegenüberstehenden bzw. zugewandten
Flächen, wobei mindestens eine der Platten eine einen
abzudichtenden Raum festlegende Bohrung aufweist, die
Platten an den einander zugewandten Flächen radial
auswärts von der Bohrung jeweils eine ringförmige
Schneide(nkante) aufweisen und die Schneiden einander
zugewandt sind und einen Kantenwinkel von 70-100°
aufweisen, eine zwischen die beiden Schneiden einge
fügte ringförmige Kupfer-Dichtung und mehrere die bei
den einander zugewandten Flächen durchsetzende und auf
einer Ring- oder Kreislinie angeordnete (Maschinen-)-
Schrauben, die im angezogenen Zustand die beiden Platten
gegeneinander verspannen, so daß die beiden Schneiden
in die Kupfer-Dichtung einstechen und eine lineare
Dichtbelastung bzw. -kraft auf die Dichtung ausüben,
um damit den Raum innerhalb der Bohrung gegenüber der
Außenseite abzudichten und zu isolieren, die dadurch
gekennzeichnet ist, daß sich die Zahl n der Schrauben
nach der Formel bzw. Beziehung:
3 (B + 28)/65 - 0 ≦ n ≦ 3 (B + 28)/65 + 0,02 B
und die Dicke t jeder Platte nach der Formel bzw. Be
ziehung:
- 0,01 B ≦ t ≦ + 0,02 B
mit: B = Durchmesser eines durch die jeweiligen Zen
tralachsen der Zahl n von Schrauben verlaufenden
Kreises, bestimmen.
Erfindungsgemäß durchgeführte Versuche bzw. Unter
suchungen und deren Auswertungen (später in Ver
bindung mit Ausführungsformen noch zu beschreiben)
zeigten, daß die Dichtleistung erhalten bleibt, wenn
die Schraubenzahl n und die Platten(flansch)dicke t
innerhalb der oben angegebenen Bereiche liegen.
Schraubenzahl und Flanschdicke sind somit im Vergleich
zu den herkömmlichen Standards bzw. Normvorschriften
verkleinert, so daß demzufolge die Schwierigkeiten bei
Montage und Demontage sowie Transport gemildert wer
den.
Als Ergebnis der genannten Untersuchungen und Auswer
tungen hat es sich außerdem gezeigt, daß die normale
Dichtleistung auch dann aufrechterhalten werden kann,
wenn das Schraubenanziehmoment kleiner ist als bei den
bisherigen Anordnungen. Damit kann die Möglichkeit
für eine Beschädigung der Schrauben verringert werden.
Da das Schraubenanziehmoment herabgesetzt ist, wird
darüber hinaus eine Herabsetzung der Dichtleistung
nach dem "Brennen" bzw. Ausheizen des Vakuumgefäßes
vermieden.
Im folgenden sind bevorzugte Ausführungsformen der Er
findung anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zei
gen:
Fig. 1 eine Schnittansicht eines Plasmavakuumgefäßes
und einer an einem (Rohr-)Stutzen derselben
angebrachten Metalldichtflanschanordnung,
Fig. 2 eine Schnittansicht des Plasmavakuumgefäßes
und der Metalldichtflanschanordnung, wobei
am Stutzen ein Blinddeckel angebracht ist,
Fig. 3 eine graphische Darstellung der Beziehung
zwischen Schraubenzahl und linearer Dicht
kraft sowie
Fig. 4 eine graphische Darstellung der Beziehungen
zwischen Flanschdicke und linearer Dicht
kraft sowie zwischen Flanschdicke und
Flansch(dehnungs)spannung (flange stress).
Bei der in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform ist
ein Plasmavakuumgefäß 1 mit einer Öffnung 2 versehen,
die einen Rohr-Stutzen 3 aufweist, der mit einer von
z.B. einer Vakuumpumpe oder einem Meßinstrument (nicht
dargestellt) abgehenden Rohrleitung 4 verbunden ist.
An den einander zugewandten Endabschnitten von Stutzen
3 und Rohrleitung 4 sind zwei ringförmige Flansche
oder Platten bzw. Scheiben 5 bzw. 6 angebracht. Genauer
gesagt: Stutzen 3 und Rohrleitung 4 sind an Wandflächen
7 bzw. 8 von Bohrungen in den Flanschen 5 bzw. 6 an
geschweißt. Die Flansche 5 und 6 weisen einander gegen
überstehende oder zugewandte Flächen 9 bzw. 10 auf,
an denen jeweils eine ringförmige Schneide(nkante) 11
bzw. 12 angeformt ist. Weiterhin sind in den Flanschen
5 und 6 jeweils eine vorbestimmte Zahl von auf vorbe
stimmte Umfangsabstände verteilten Schrauben-Bohrungen
13 bzw. 14 ausgebildet.
Zwischen die Schneiden 11 und 12 ist eine ringförmige
Kupfer-Dichtung 15 eingefügt. Eine vorbestimmte Zahl
von Schraubbolzen bzw. Maschinen-Schrauben 16 sind in
die betreffenden Bohrungen 13, 14 eingesetzt und mit
aufgeschraubten Muttern 17 versehen.
Die Flansche 5 und 6 sind aus austenitischem, nicht
rostendem Stahl hergestellt, und der Kantenwinkel der
Schneiden 11 und 12 liegt im Bereich von 70-100°.
Wenn die Schrauben 16 (bzw. die Muttern 17) festgezogen
werden, werden die Flansche 5 und 6 gegeneinander ver
spannt. Dabei stechen die ringförmigen Schneiden 11
und 12 in die Kupferdichtung 15 ein, um auf diese eine
lineare Dichtbelastung oder -kraft (Liniendichtbe
rührung) auszuüben. Die Innenseite der Öffnung 2 wird
somit gegenüber der Außenseite abgedichtet und iso
liert, so daß sie verunreinigungsfrei unter einem
ultrahohen Vakuum gehalten werden kann.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 2 ist anstelle des
Flansches 6 ein Blinddeckel 20 am öffnungs- bzw.
stutzenseitigen Flansch 5 angebracht. Der Blinddeckel
20 ist dabei ebenfalls mit einer zugewandten Fläche
10 versehen, die mit einer Schneide 12 und Schrauben
Bohrungen 14 versehen ist. Wenn dabei die Schrauben
16 angezogen sind, sind Blinddeckel 20 und Flansch 6
gegeneinander verspannt, so daß das Innere der Öff
nung 2 gegenüber der Außenseite abgedichtet und iso
liert ist. Der Blinddeckel 20 ist dabei ebenfalls aus
austenitischem, nichtrostendem Stahl geformt.
Erfindungsgemäß sind Schraubenzahl n und Flansch
dicke t auf die folgenden Bereiche festgelegt:
3 (B + 28)/65 - 0 ≦ n ≦ 3 (B + 28)/65 + 0,02 B (3)
- 0,01 B ≦ t ≦ + 0,02 B (4)
In obigen Formeln bedeutet: B = Durchmesser (mm) eines
durch die jeweiligen Zentralachsen der Zahl n von
Schrauben 16 verlaufenden Kreises. Dieser Durchmesser
ist im folgenden als Schrauben-Teilkreisdurchmesser
B bezeichnet.
Die obigen Bereiche für Schraubenzahl n und Flansch
dicke t wurden erfindungsgemäß anhand der im folgenden
beschriebenen Versuche bzw. Untersuchungen und Aus
wertungen bestimmt. Erfindungsgemäß wurden Unter
suchungen bzw. Versuche und zahlenmäßige Auswertungen
bezüglich der Dichtleistung einer Anzahl von Metall
dichtflanschen mit Schneidenkanten des Kaliberbereichs
von 40-200 mm gemäß (Normvorschrift) JVIS-003 durch
geführt, wobei die Zulässigkeit der Dichtleistung un
ter Zugrundelegung von Schraubenzahl, Anzieh(dreh)mo
ment und Flanschdicke als Parameter untersucht wurde.
Die Ergebnisse dieser Untersuchungen wurden einer
zahlenmäßigen Auswertung zur Bestimmung der durch
Formeln (3) und (4) gegebenen Bereiche unterzogen.
Die folgende Beschreibung bezieht sich auf Unter
suchungsergebnisse und Auswertungen bei einem bei
spielhaften Flansch eines Außendurchmessers von 152 mm
(Kaliber 100 mm).
Die ermittelten Untersuchungsergebnisse beinhalten
die Beziehung zwischen Schraubenzahl und linearer
Dichtkraft gemäß Fig. 3 sowie die Beziehungen zwischen
Flanschdicke und Flansch(dehnungs)spannung (flange
stress) einerseits sowie zwischen Flanschdicke und
linearer Dichtkraft andererseits gemäß Fig. 4. Spezifi
sche zahlenmäßige Werte sind in Tabelle II angegeben.
Fig. 4 zeigt die mit einer Schraubenzahl von 8 er
zielten Ergebnisse.
Aus den Untersuchungsergebnissen nach Fig. 3 ergibt
sich folgendes: Wenn die Schraubenzahl 7 oder weniger
und die lineare Dichtkraft 120 N/mm oder weniger be
tragen, ist die Dichtleistung nicht groß genug, um eine
Undichtigkeit zu verhindern. Dies ist vermutlich darauf
zurückzuführen, daß die Größe der Dichtkraft nicht aus
reicht, um eine zufriedenstellende Dichtleistung
sicherzustellen. Wenn die Schraubenzahl 7 oder weniger
und die lineare Dichtkraft 120 N/mm oder mehr betragen,
tritt ebenfalls Undichtigkeit auf, was vermutlich
darauf beruht, daß die Verteilung der Dichtkraft in
Umfangsrichtung ungleichmäßig ist, obgleich die Be
lastungs- oder Kraftgröße an sich für die Gewährlei
stung einer zufriedenstellenden Dichtleistung aus
reicht. Bei einer Schraubenzahl von 8 und einer
linearen Dichtkraft von 120 N/mm oder weniger tritt
ebenfalls Undichtigkeit auf, was vermutlich deshalb
der Fall ist, weil die Größe der Dichtkraft nicht aus
reichend hoch ist.
Wenn dagegen die Schraubenzahl 8 oder mehr und die
Dichtkraft 120 N/mm oder mehr betragen, ist die Ab
dichtungs- oder Dichtleistung hoch genug, um eine Un
dichtigkeit zu verhindern. Dies beruht vermutlich
darauf, daß die Größe der Dichtkraft für die Gewähr
leistung einer zufriedenstellenden Dichtleistung hoch
genug und die Verteilung der Dichtkraft über den Um
fang hinweg gleichmäßig ist.
Demzufolge kann durch Verwendung von mindestens 8
Schrauben eine zufriedenstellende Dichtleistung ge
währleistet werden, d.h. die Verwendung einer erheb
lich größeren Zahl von Schrauben (wie im bisherigen
Fall) ist unnötig. Die Schraubenzahl liegt mithin
zweckmäßig im Bereich von 8-10. Unter Berücksichti
gung der Beziehung zwischen Schraubenzahl n und
Schrauben-Teilkreisdurchmesser B ist der zweckmäßige
Schraubenzahlbereich durch Formel (3) festgelegt.
Weiterhin muß die lineare Dichtkraft (linear sealing
load) auf 155 N/mm oder weniger eingestellt sein, weil
bei einem höheren Wert als 155 N/mm möglicherweise
die höchstzulässige Grenze für die Zugspannung oder
Dehnungsspannung der Schrauben überschritten wird. Der
zweckmäßige Bereich für die lineare Dichtkraft liegt
mithin bei 120-155 N/mm. Die schraffierte Fläche in
Fig. 3 gibt somit den Bereich an, in welchem eine
zweckmäßige Zahl von Schrauben unter Vermeidung einer
Undichtigkeit verwendet wird.
Bei einem Flanschaußendurchmesser von 152 mm (Kaliber
100 mm) betragen Schraubenzahl und lineare Dichtkraft
nach den genannten herkömmlichen Standards 16 bzw.
359 N/mm. Wie aus den vorstehenden Ausführungen her
vorgeht, sind diese herkömmlichen Werte zu groß. Er
findungsgemäß ist dagegen die Schraubenzahl ohne Be
einträchtigung der zufriedenstellenden Dichtleistung
verkleinert. Infolgedessen können die Schwierigkeiten
bei An- und Abbau des Flansches gemildert werden.
Bei einer linearen Dichtkraft von 359 N/mm liegt die
Zug- oder Dehnungsspannung der Schrauben üblicherweise
über dem höchstzulässigen Grenzwert, so daß die Schrauben
einer plastischen Verformung unterliegen. Beim Abkühlen
des Vakuumgefäßes nach dem "Brennen" bzw. Ausheizen
ist daher die Spannkraft der Schrauben an den Flanschen
unzureichend, so daß mit hoher Wahrscheinlichkeit ein
Spalt zwischen den Schneiden(kanten) und der Dichtung
entstehen kann.
Erfindungsgemäß ist oder wird andererseits die lineare
Dichtkraft oder -belastung auf eine vergleichsweise
kleine Größe eingestellt, so daß die Zug- bzw.
Dehnungsspannung der Schrauben innerhalb (unter) der
höchstzulässigen Grenze bleibt. Wenn das Vakuumgefäß
(bei einer Temperatur von 300-350°C) "gebrannt" bzw.
ausgeheizt (baked) und (dann) abgekühlt wird, können
die Schrauben einer elastischen Verformung unterliegen.
Infolgedessen bildet sich höchstwahrscheinlich kein
Spalt zwischen den Schneiden und der Dichtung, so daß
nur eine sehr geringe (slender) Möglichkeit für Un
dichtigkeit besteht.
Da zudem die Zug- oder Dehnungsspannung der Schrauben
innerhalb (bzw. unterhalb) der höchstzulässigen Grenze
liegt, ist die Möglichkeit für eine Beschädigung der
Schrauben geringer als bei der bisherigen Konstruktion.
Aus den Untersuchungsergebnissen nach Fig. 4 geht fol
gendes hervor: Wenn die Flanschdicke weniger als
13,5 mm beträgt, ist die Verteilung der linearen Dicht
kraft um den Umfang herum äußerst ungleichmäßig. Bei
einer Flanschdicke von 13,5 mm oder mehr ist anderer
seits die Verteilung der Dichtkraft praktisch gleich
mäßig, und sie erfährt ungeachtet der vergrößerten
Flanschdicke keine Änderung. Bei einer Flanschdicke
von weniger als 13,5 mm nimmt zudem die Beanspruchung
oder Dehnungsspannung (stress) der Flansche mit ab
nehmender Flanschdicke drastisch zu. Wenn die Flansch
dicke andererseits etwa 17,5 mm übersteigt, nimmt diese
Beanspruchung (stress) an den Flanschen mit einer
(weiteren) Vergrößerung der Flanschdicke nicht sehr
stark ab. Hieraus ergibt sich, daß der zweckmäßige
Bereich der Flanschdicke t etwa 13,5 mm ≦ t ≦ etwa
17,5 mm beträgt. Unter Berücksichtigung der Beziehung
zwischen dem Schrauben-Teilkreisdurchmesser B und der
Schraubenzahl n ist somit der zweckmäßige Flansch
dickebereich durch Formel (4) gegeben bzw. festgelegt.
Die Versuchs- und Untersuchungsergebnisse nach Fig. 3
zeigen ferner, daß der zweckmäßige Bereich der linearen
Dichtkraft bei 120-155 N/mm liegt. Die schraffierte
Fläche in Fig. 4 stellt somit den Bereich dar, in wel
chem Flansche einer zweckmäßigen Dicke unter Vermei
dung einer Undichtigkeit eingesetzt werden können.
Bei einem Außendurchmesser des Flansches von 152 mm
(Kaliber 100 mm) beträgt die Flanschdicke herkömmlicher
weise 20 mm. Wie sich aus den vorstehenden Ausführungen
ergibt, ist dieser herkömmliche oder bisher übliche
Wert zu groß. Erfindungsgemäß ist oder wird somit die
Flanschdicke ohne Beeinträchtigung einer zufrieden
stellenden Dichtleistung verringert. Die Flansche sind
mithin einfacher zu handhaben.
Bei der beschriebenen Erfindung sind somit Schrauben
zahl und Flanschdicke im Vergleich zu den üblichen
Standards oder Normvorschriften verkleinert, ohne daß
die Dichtleistung beeinträchtigt wird, so daß die ge
nannten Schwierigkeiten verringert sein können. Außer
dem ist das Schraubenanzieh(dreh)moment ohne Beein
trächtigung der Dichtleistung niedriger als bei der
bisherigen Anordnung eingestellt, so daß die Möglich
keit für eine Beschädigung der Schrauben herabgesetzt
ist. Aufgrund dieses niedrigen Anziehmoments können
die Schrauben beim "Brennen" bzw. Ausheizen des Vakuum
gefäßes eine elastische Verformung erfahren, wodurch
eine Beeinträchtigung der Dichtleistung vermieden
wird.
Claims (5)
1. Metalldichtflanschanordnung, umfassend
zwei Stahl-Scheiben oder -Platten (5, 6) mit ein
ander gegenüberstehenden bzw. zugewandten Flächen
(9, 10), wobei mindestens eine der Platten (5, 6)
eine einen abzudichtenden Raum festlegende Bohrung
aufweist, die Platten (5, 6) an den einander zuge
wandten Flächen (9, 10) radial auswärts von der
Bohrung jeweils eine ringförmige Schneide(nkante)
(11, 12) aufweisen und die Schneiden (11, 12) ein
ander zugewandt sind und einen Kantenwinkel von
70-100° aufweisen,
eine zwischen die beiden Schneiden (11, 12) einge fügte ringförmige Kupfer-Dichtung (15) und mehrere die beiden einander zugewandten Flächen (9, 10) durchsetzende und auf einer Ring- oder Kreislinie angeordnete (Maschinen-)Schrauben (16), die im angezogenen Zustand die beiden Platten (5, 6) gegeneinander verspannen, so daß die beiden Schneiden (11, 12) in die Kupfer-Dichtung (15) ein stechen und eine lineare Dichtbelastung bzw. -kraft auf die Dichtung ausüben, um damit den Raum inner halb der Bohrung gegenüber der Außenseite abzu dichten und zu isolieren,
dadurch gekennzeichnet, daß
sich die Zahl n der Schrauben (16) nach der Formel bzw. Beziehung: 3 (B + 28)/65 - 0 ≦ n ≦ 3 (B + 28)/65 + 0,02 Bund die Dicke t jeder Platte (5, 6) nach der Formel bzw. Beziehung: - 0,01 B ≦ t ≦ + 0,02 Bmit: B = Durchmesser eines durch die jeweiligen Zentralachsen der Zahl n von Schrauben (16) verlau fenden Kreises, bestimmen.
eine zwischen die beiden Schneiden (11, 12) einge fügte ringförmige Kupfer-Dichtung (15) und mehrere die beiden einander zugewandten Flächen (9, 10) durchsetzende und auf einer Ring- oder Kreislinie angeordnete (Maschinen-)Schrauben (16), die im angezogenen Zustand die beiden Platten (5, 6) gegeneinander verspannen, so daß die beiden Schneiden (11, 12) in die Kupfer-Dichtung (15) ein stechen und eine lineare Dichtbelastung bzw. -kraft auf die Dichtung ausüben, um damit den Raum inner halb der Bohrung gegenüber der Außenseite abzu dichten und zu isolieren,
dadurch gekennzeichnet, daß
sich die Zahl n der Schrauben (16) nach der Formel bzw. Beziehung: 3 (B + 28)/65 - 0 ≦ n ≦ 3 (B + 28)/65 + 0,02 Bund die Dicke t jeder Platte (5, 6) nach der Formel bzw. Beziehung: - 0,01 B ≦ t ≦ + 0,02 Bmit: B = Durchmesser eines durch die jeweiligen Zentralachsen der Zahl n von Schrauben (16) verlau fenden Kreises, bestimmen.
2. Metalldichtflanschanordnung nach Anspruch 1, da
durch gekennzeichnet, daß die Platten (5, 6) je
weils aus austenitischem, nichtrostendem Stahl her
gestellt sind.
3. Metalldichtflanschanordnung nach Anspruch 1, da
durch gekennzeichnet, daß der Werkstoff der Kupfer-
Dichtung (15) Silber enthält.
4. Metalldichtflanschanordnung nach Anspruch 1, da
durch gekennzeichnet, daß der Raum innerhalb der
Bohrung der Platte (5, 6) mit einem Vakuumgefäß
kommuniziert.
5. Metalldichtflanschanordnung nach Anspruch 1, da
durch gekennzeichnet, daß die eine Platte ein
Blinddeckel (20) ist.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
JP63178171A JPH0781657B2 (ja) | 1988-07-19 | 1988-07-19 | 真空フランジ |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3923946A1 true DE3923946A1 (de) | 1990-01-25 |
DE3923946C2 DE3923946C2 (de) | 1996-03-14 |
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Family Applications (1)
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