DE3922761A1 - Verfahren und einrichtung zum ausrichten eines raumfahrzeuges, insbesondere eines satelliten, in einer referenzrichtung - Google Patents
Verfahren und einrichtung zum ausrichten eines raumfahrzeuges, insbesondere eines satelliten, in einer referenzrichtungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Einrichtung zum
Ausrichten eines Raumfahrzeuges, insbesondere eines geostationären
Satelliten, in einer Referenzrichtung.
Raumfahrzeuge, z. B. Nachrichtensatelliten, müssen in bestimmten
Betriebsphasen eine definierte Ausrichtung bezüglich Erde und/oder Sonne
einnehmen. Dazu muß der Satellit mit einer bestimmten im
Satellitenkoordinatensystem festgelegten Richtung, der sog.
Referenzrichtung, zur Sonne ausgerichtet werden. Hierfür werden bei
geostationären Satelliten bisher zwei im allgemeinen orthogonale
Messungen vorgenommen, mit denen die momentane Sonnenrichtung bestimmt
wird. Die Abweichung dieser momentanen Sonnenrichtung von der
Referenzrichtung wird dann zur Ausrichtung des Satelliten über ein
Regelsystem herangezogen. In dem Regelsystem werden aus den Meßdaten und
anderen Kenndaten des Satelliten und der Sensoren Regelsignale berechnet
und in Steuersignale umgeformt, die dann Steuerorganen des Satelliten
zugeführt werden.
Für das bisherige Verfahren zur Ausrichtung des Satelliten auf die Sonne
werden immer zumindest zwei Sensoren benötigt, wobei noch aufgrund der
Redundanzforderungen ein weiterer Sensor vorhanden ist. Zudem kann die
genannte Erdakquisition mit dem herkömmlichen Verfahren nur bei
bestimmten geometrischen Randbedingungen ausgeführt werden, nämlich,
wenn Sonne, Satellit und Erde eine definierte Konstellation zueinander
einnehmen. Wenn die Erde z. B. durch Störeinflüsse auf dem Auffaßbereich
des Satelliten und dessen Sensoren verschwindet, so daß die sog.
Erdreferenz für den Satelliten verlorengeht, so müssen zum Teil
erhebliche Wartezeiten in Kauf genommen werden, bis die genannte
definierte Konstellation erreicht und eine Erdakquisition möglich ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine
Einrichtung der in Rede stehenden Art anzugeben, mit denen eine
Ausrichtung des Satelliten in Richtung auf ein Referenzobjekt,
insbesondere die Sonne, mit geringerem technischem Aufwand und mit einer
geringeren Anzahl von Messungen möglich ist, gleichwohl jedoch ein
einfaches, dem bekannten nicht nachstehendes Regelgesetz zur Verfügung
gestellt wird.
Diese Aufgabe ist gemäß der Erfindung für ein Verfahren bzw. eine
Einrichtung durch die in den kennzeichnenden Teilen der Patentansprüche
1 bzw. 4 angegebenen Merkmale gelöst.
Demgemäß wird bei dem vorgeschlagenen Verfahren nur ein einziges
Meßsignal bezüglich einer Richtung benötigt, d. h. auch nur ein einziger
Sensor, mit dem die Richtung zum Referenzobjekt, im folgenden generell
als Sonne bezeichnet, in bezug zu der Meßrichtung des Sensors, d. h.
dessen Hauptachse bestimmt wird. Nach diesem Regelkonzept wird bei einer
Abweichung von der Sonnenausrichtung das Raumfahrzeug zunächst um eine
Achse gedreht, die mit der raumfahrzeugfesten Referenzrichtung
zusammenfällt. Die Steuerorgane werden durch Steuersignale so
beaufschlagt, daß die Komponente der momentanen Sonnenrichtung in
Meßrichtung ausgeregelt wird. Die zweite, zu der Meßrichtung senkrechte
Komponente der momentanen Sonnenrichtung, die ja nicht gemessen werden
kann, wird anschließend ebenfalls ausgeregelt, indem Steuersignale den
Steuerorganen so zugeführt werden, daß Steuermomente senkrecht zu der
Referenzrichtung und senkrecht zu dem ersten Steuermoment auf das
Raumfahrzeug wirken. Für dieses Manöver wird die momentane
Sonnenrichtung in Übereinstimmung gebracht mit der Referenzrichtung.
Die beiden Steuermomente können entweder auf die raumfahrzeugfeste
Referenzrichtung abgestellt werden, oder aber, insbesondere wenn die
Sensoren, z. B. Sonnensensoren, Gesichtsfelder mit einem Richtwinkel von
mehr als 90° aufweisen, auf die optische Achse dieses Sensors bezogen
werden. Hierdurch werden für bestimmte Konstellationen für die
Sonnenrichtung und die Referenzrichtung Konvergenzschwierigkeiten
vermieden. Dies hat noch den Vorteil, daß die in dem Regelgesetz
vorkommenden Vektoren für die einzelnen Sensoren konstant sind, d. h.
nicht von der Referenzrichtung abhängen, was eine Vereinfachung für die
Berechnung des Regelgesetzes bedeutet.
Mit einem Verfahren und einer Einrichtung gemäß der Erfindung können
z. B. bei Nachrichtensatelliten zumindest zwei Sonnensensoren eingespart
werden, und zwar derjenige, im allgemeinen primäre Sensor und der
redundante Sensor, mit denen nach dem herkömmlichen Verfahren die zweite
Richtungskomponente des auf die Sonne zeigenden Sonnenvektors
entsprechend der Sonnenrichtung gemessen werden und die nur für Manöver
zur Erdakquisition benötigt werden.
Außerdem kann gemäß der Erfindung die Wartezeit zur Erdakquisition nach
Verlust der Erdreferenz reduziert werden. Da nur ein Sensor benötigt
wird, ist eine solche Erdakquisition nach Verlust der Erdreferenz auch
mit den zusätzlichen, für andere Manöver vorhandenen, einachsigen
Sonnensensoren möglich. Für eine erneute Erdakquisition braucht daher
die bei den bekannten Verfahren definierte Konstellation zwischen Sonne,
Raumfahrzeug und Erde nicht abgewartet zu werden.
Obwohl das Verfahren gemäß der Erfindung mit einem erheblich geringeren
technischen Meßaufwand durchgeführt werden kann, sind die Zeiten, die
für eine Ausrichtung des Raumfahrzeuges benötigt werden, nicht länger
als bisher.
Weitere Ausführungen der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen hervor.
Die Erfindung ist in zwei Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnung
näher erläutert. In der Zeichnung stellen dar:
Fig. 1 ein schematisches Blockschaltdiagramm der wichtigsten
Komponenten eines Satelliten zu dessen Sonnenausrichtung nach
einem Verfahren gemäß der Erfindung;
Fig. 2 ein Koordinatensystem zur Erläuterung der bei dem Verfahren
gemäß der Erfindung benutzten Vektoren;
Fig. 3 bis 5 Zeitdiagramme für den Verlauf der Drehgeschwindigkeiten, der
Komponenten des Sonnenvektors und des Erdvektors, bezogen jeweils
auf ein satellitenfestes Koordinatensystem, während des
Ausrichtvorganges;
Fig. 6 die Spur des Sonnenvektors und des Erdvektors auf der
schematisch als Würfel dargestellten Satellitenoberfläche
während des Ausrichtvorganges;
Fig. 7 eine Darstellung entsprechend Fig. 6 bei einem bekannten
Ausrichtverfahren;
Fig. 8 ein Blockschaltdiagramm einer Einrichtung gemäß der Erfindung.
In Fig. 1 ist ein Richtungssensor 1 dargestellt, dessen Meßrichtung bzw.
Hauptachse mit eM bezeichnet ist. Mit diesem Richtungssensor 1 wird die
Komponente der momentanen Sonnenrichtung SB in bezug zu der Meßrichtung
eM gemessen. Diese Meßwerte werden an einen Regler 2 übertragen, dort
nach einem Regelgesetz in Regelsignale umgewandelt und schließlich in
Steuersignale transformiert, die an Steuerorgane 3 des Satelliten
geleitet werden. Hieraus resultieren gerichtete Steuermomente, die im
folgenden allgemein als Vektoren ai angegeben werden.
In Fig. 2 ist ein satellitenfestes Koordinatensystem X-Y-Z dargestellt.
In diesem Diagramm sind ferner jeweils als Vektoren die Meßrichtung eM,
die satellitenfeste Referenzrichtung SR zur Sonne und die momentane
Sonnenrichtung SB gezeigt. Der Sensor 1 mißt lediglich die Komponente
der momentanen Sonnenrichtung SB in bezug zur Meßrichtung eM. Das
zugehörige Sensorsignal Nsy ist durch die im allgemeinen nichtlineare
Ausgangscharakteristik f des Richtungssensors bestimmt und kann in
Vektorschreibweise angegeben werden durch
Nsy = f (eM T SB) (1)
eM T ist der transponierte Vektor von eM.
Das Meßsignal Nsy wird positiv, wenn die momentane Sonnenrichtung SB
eine positive Komponente in der Meßrichtung hat. Der Referenzrichtung SR
entspricht ein vorgegebener Meßwert bzw. Basiswert Nby, der entsprechend
angegeben werden kann zu
Nby = f (eM T SR) (2)
Für eine korrekte Sonnenausrichtung muß daher die gemessene Komponente
Nsy der momentanen Sonnenrichtung mit dem Basiswert Nby übereinstimmen.
Ist dieses nicht der Fall, dann wird eine Ausrichtung nach einem
Regelgesetz vorgenommen, das aus drei Anteilen zusammengesetzt ist:
Der Satellit wird bei einer festgestellten Fehlausrichtung um die
satellitenfeste Referenzrichtung SR in Drehung versetzt. Der Regler
übermittelt den Steuerorganen Steuersignale, mit denen ein
Drehgeschwindigkeitsvektor wb des Satelliten um seine drei
satellitenfesten Achsen X, Y, Z erreicht wird. Dieser
Drehgeschwindigkeitsvektor kann somit ausgedrückt werden durch
wb = c SR (3)
In dieser Gleichung ist c größer Null und ein Maß für die Drehrate. Wird
allein dieser Drehgeschwindigkeitsvektor als Steuersignal dem Satelliten
aufgeschaltet, dann beschreibt der zur Sonne weisende Vektor SB den in
Fig. 2 durch eine Kreisbahn um die Referenzrichtung SR angedeuteten
Kegel.
Die gemessene Komponente des momentanen Vektors SB der Sonnenrichtung
wird ausgeregelt, bis die Differenz zwischen der gemessenen Komponente
Nsy und dem Basiswert Nby, d. h.
Delta N = Nsy-Nby (4)
etwa konstant ist. Dies erfolgt durch Aufschalten eines in Fig. 2 mit
a₂ bezeichneten Steuervektors
a₂ = ReM (Nsy-Nby) bzw. a₂ = eM L (Nsy-Nby) (5)
wobei L eine Begrenzungsgröße darstellt.
R ist eine Kreuzproduktmatrix, nämlich der Vektoren
so daß ReM dem Kreuzprodukt von SR mit eM entspricht.
Mit dem Richtungssensor kann nur die Komponente des momentanen
Sonnenvektors SB gemessen werden, nicht jedoch die senkrecht dazu
stehende Komponente. Die bisher beschriebenen Schritte gewährleisten
nur, daß der Satellit um Richtungen dreht, für die die erwähnte
Differenz zwischen der Komponente Nsy und dem Basiswert Nby konstant
ist, nicht jedoch, daß die Ausrichtung des Satelliten tatsächlich auf
die Referenzrichtung SR eingestellt ist. Diese senkrecht zu der
Meßrichtung eM stehende Komponente des Vektors SB wird nun dadurch
ausgeregelt, daß ein weiterer Vektor a₃ aufgeschaltet wird, nämlich
a₃ = R (ReM) (Nsy-Nby)
= (SRSR T-I) eM (Nsy-Nby) (7)
= (SRSR T-I) eM (Nsy-Nby) (7)
SR T ist der transponierte Vektor von SR, I ist die Einheitsmatrix. Auch
hier kann der Anteil (Nsy-Nby) durch einen Faktor L begrenzt werden.
Dieser Vektor hat ein Steuer- bzw. Quermoment auf den Satelliten zur
Folge, das senkrecht zur Referenzrichtung und senkrecht zu dem ersten
Vektor a₂ wirkt.
Wenn nach diesem Regelschritt die gemessene Komponente Nsy des
Sonnenvektors SB mit dem Basiswert Nby übereinstimmt, ist der
Regelvorgang beendet und der Satellit in die richtige Ausrichtung
gebracht. Die oben erwähnte Differenz Delta N=Nsy-Nby ist jetzt Null.
Aus den beschriebenen drei Anteilen kann das folgende Regelgesetz für
die den Steuerorganen mitzuteilenden Steuersignalen u aufgestellt werden:
u = -KD (w-cSR) + Kp [I+R] ReM L Nsy-Nby
= -KD (w-cSR) + Kp [R+SRSR T-I] eM L {Nsy-Nby} (8)
= -KD (w-cSR) + Kp [R+SRSR T-I] eM L {Nsy-Nby} (8)
L bedeutet hierbei eine Begrenzung.
Die Regelparameter KD für die Regelverstärkung hinsichtlich der
Drehgeschwindigkeit w des Satelliten um die drei Koordinatenachsen und
Kp für die Regelverstärkungen hinsichtlich der Lage des Satelliten sind
als Diagonalmatrizen geschrieben, d. h. diese Regelparameter für die
einzelnen Koordinatenrichtungen sind durch die Diagonalwerte der
Matrizen KD bzw. Kp gegeben. Zur Wahl der Reglerparameter ist zu
beachten, daß näherungsweise gilt
damit die einzelnen Anteile im Regelgesetz nach Gleichung (8)
vektoriell, d. h. gleichmäßig in allen Achsen wirksam werden.
Hierin bedeuten tci die Stellmomente, z. B. die Stellmomente, die von
Düsen des Satelliten aufgebracht werden, und Jsi das
Massenträgheitsmoment jeweils um die Achse i entsprechend x, y, z.
Das Verfahren ist anhand von Simulationen verifiziert worden. Die
Simulationsergebnisse sind in den Fig. 3 bis 6 dargestellt, und zwar
in Zusammenhang mit einer Erdakquisition eines geostationären
Satelliten. In Fig. 3 sind die Drehgeschwindigkeiten des Satelliten um
die drei Koordinatenachsen X, Y, Z über der Zeit aufgetragen, in Fig. 4
der Verlauf der Komponenten des Sonnenvektors SB ebenfalls in den drei
Koordinatenrichtungen und in Fig. 5 der Verlauf der Komponenten des auf
die Erde gerichteten Vektors. Zusätzlich ist in Fig. 6 die Spur des
Sonnenvektors S.V. und des Erdvektors E.V. auf der Satellitenoberfläche
während des Regelvorganges angegeben. Der gesamte Regelvorgang für die
Sonnenausrichtung des Erdsatelliten ist etwa in 12 bis 13 Min.
abgeschlossen. Etwa in der gleichen Zeit wird auch mit bekannten
Verfahren eine exakte Ausrichtung erreicht. Zum Vergleich wird in Fig. 7
noch die Spur des Sonnen- und Erdvektors auf der Satellitenoberfläche
während des bekannten Regelvorganges gezeigt. Man sieht, daß die Spuren
dieser Vektoren annähernd gleich wie bei dem Verfahren gemäß der
Erfindung verlaufen. Längs der Spuren sind noch neben kleinen Kreisen
die jeweiligen Richtungen der Vektoren zu gegebenen Zeiten (in Sekunden)
aufgeführt.
Eine Variante des oben
erläuterten Regelgesetzes ist möglich, und zwar für Sonnensensoren,
deren Gesichtsfeld größer als 90° ist. Die oben genannten
Steuermomente a₂ und a₃, die auf die Referenzrichtung bezogen sind,
können zu Konvergenzschwierigkeiten in diesem Falle führen. Während die
Anfangssonnenposition, die z. B. in einem ersten Gesichtsfeld mit einem
Blickwinkel von <90° liegt, ausgeregelt wird, wird für die
Sonnenposition in dem zweiten Gesichtsfeld mit einem Blickwinkel von
<90° die Projektion in Richtung der Y-Achse, d. h. der negativen
Vektorrichtung (-eM) immer größer. Dieser Nachteil läßt sich vermeiden,
wenn man die optische Achse O des Sonnensensors, die als
Winkelhalbierende des zweiten Gesichtsfeldes dargestellt werden kann, in dem
Regelgesetz verwendet. Die Richtung der optischen Achse läßt sich
allgemein folgendermaßen definieren:
- - für zweiachsige Sensoren als die Richtung, für die beide Meßsignale Null sind;
- - für einachsige Sensoren als die Richtung der Schnittgeraden der Ebenen, auf der eM senkrecht steht, mit der Ebene, die das Gesichtsfeld symmetrisch teilt.
Die modifizierten Regelgesetzanteile lauten damit
a₂ = Õ eM L (Nsy-Nby) (10)
und
a₃ = R ÕeM L (Nsy-Nby) (11a)
oder
a₃ = (-eM) L (Nsy-Nby) (11b)
Die Angabe des Steuermomentes a₃ nach Gleichung (11b) ist als
Alternative zu der Angabe gemäß Gleichung (11a) möglich, da die
Projektion des Vektors gemäß Gleichung (11a) in Richtung auf die
Meßrichtung eM vorzeichenmäßig eindeutig ist. Dies ergibt sich aus:
eM T R ÕeM = eM T (O SR T [O SR T-SR T O I]) eM = -SR TOO (12)
und aus der Tatsache, daß nach Definition der optischen Achse
eM T = O und SR TO O
da marktübliche Sensoren nur Gesichtsfelder mit Blickwinkeln < als 180°
haben.
Die Regelgesetzanteile nach den Gleichungen (10) und (11b) haben
gegenüber den oben angegebenen Gleichungen (5) und (7) den Vorteil, daß
die vorkommenden Vektoren für jeden Sensor konstant sind, d. h. nicht von
der Referenzrichtung SR abhängen, was eine Vereinfachung für die
Berechnung des Regelgesetzes bedeutet.
In Fig. 8 ist ein Blockschaltdiagramm für eine Einrichtung zum Ausregeln
eines Satelliten nach den beschriebenen Verfahren dargestellt. Das
Sensorsignal Nsy eines Sonnensensors 11 wird in einer Differenzstelle 12
abgezogen von dem Basiswert Nby, so daß sich daraus die obige Differenz
Delta N (=Nsy-Nby) ergibt. Diese Differenz wird in einem Begrenzer
13 mit einem Begrenzungswert L multipliziert.
In einem zweiten Zweig wird in einem Multiplizierer 14 die Drehrichtung
des Steuervektors a₂ berechnet, indem diesem Multiplizierer der Vektor
eM der Meßrichtung und bei dem ersten Ausführungsbeispiel die
Referenzrichtung SR bzw. beim zweiten Ausführungsbeispiel die Richtung
der optischen Achse zugeführt und daraus das Matrixprodukt gebildet
wird. Nach einer Multiplikation in einem zweiten Multiplizierer 15 wird
das Produkt aus dem Ausgangssignal des ersten Multiplizierers und dem
begrenzten Winkelsignal gebildet, so daß das Ausgangssignal dieses
zweiten Multiplizierers den Steuervektor a₂ ergibt.
In einem dritten Zweig wird in einem dritten Multiplizierer 16 die
Drehrichtung des Steuervektors a₃ nach den oben angegebenen Formeln
ebenfalls aus den Eingangsgrößen eM und SR für das erste
Ausführungsbeispiel bzw. der optischen Achse O für das zweite
Ausführungsbeispiel berechnet.
Das Ausgangssignal wird in einem vierten Multiplizierer 17 mit dem
begrenzten Winkelsignal multipliziert, so daß das Ausgangssignal dieses
Multiplizierers 17 den Steuervektor a₃ darstellt. In einem
anschließenden Addierer 18 werden die beiden Steuervektoren a₂ und a₃
addiert und die Summe einem fünften Multiplizierer 19 zugeführt, in dem
sie mit dem Regelparameter Kp multipliziert wird.
In einem vierten Zweig wird der Drehgeschwindigkeitsvektor wb durch
Multiplikation der satellitenfesten Referenzrichtung SR mit einer
Konstanten c in einem sechsten Multiplizierer 20 errechnet. Das
Ausgangssignal dieses Multiplizierers 20 wird in einem siebten
Multiplizierer 21 mit dem Regelparameter KD multipliziert.
In einem weiteren Multiplizierer 22 wird der Vektor w ebenfalls mit dem
Regelparameter KD multipliziert.
In einem Addierer 23 werden die Ausgangssignale der Multiplizierer 19,
21 und 22 vorzeichenrichtig miteinander kombiniert, wobei die
Ausgangssignale der Multiplizierer 19 und 21 positiv und das
Ausgangssignal des Multiplizierers 22 negativ gerechnet werden. Das
resultierende Signal ist dann der den Steuerorganen mitzuteilende
Steuervektor u.
Claims (5)
1. Verfahren zum Ausrichten eines geostationären Satelliten,
insbesondere eines Raumfahrzeuges, in bezug zu einem Referenzobjekt,
insbesondere der Sonne, wobei die Richtung Raumfahrzeug/Referenzobjekt
(Sonnenrichtung) gemessen und das Raumfahrzeug mit Hilfe von
Steuerorganen so ausgerichtet wird, daß die Sonnenrichtung mit einer
raumfahrzeugfesten Referenzrichtung übereinstimmt, wozu die Steuerorgane
mit Regelsignalen beaufschlagt werden, die aus der Richtungsmessung
abgeleitet werden und Steuermomente auf das Raumfahrzeug bewirken,
dadurch gekennzeichnet, daß die Sonnenrichtung lediglich in bezug zu
einer einzigen Meßrichtung, z. B. der Hauptachse eines Richtungssensors,
bestimmt wird, und daß dann, wenn die Sonnenrichtung nicht mit der
raumfahrzeugfesten Referenzrichtung übereinstimmt, folgende Schritte
vorgenommen werden:
- a) Drehen des Raumfahrzeugs um die raumfahrzeugfeste Referenzrichtung;
- b) Ausregeln der in Meßrichtung gelegenen Fehlerkomponente der Sonnenrichtung durch Aufschalten eines ersten Steuermoments senkrecht zu der Meßrichtung und senkrecht zu der raumfahrzeugfesten Referenzrichtung;
- c) Ausregeln der senkrecht zur Meßrichtung gelegenen nichtmeßbaren Komponente der Sonnenrichtung durch Aufschalten eines zweiten Steuermoments senkrecht zur Referenzrichtung und senkrecht zum ersten Steuermoment.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das erste
Steuermoment als Vektor darstellbar ist zu:
a₂ = ReM (Nsy-Nby) oder a₂ = ÕeM (Nsy-Nby) (5)wobei eM der Vektor der Meßrichtung, SR das Kreuzprodukt des Vektors der
Referenzrichtung mit dem Vektor der Meßrichtung, Nsy die Komponente der
gemessenen Sonnenrichtung (Sb) in Meßrichtung, Nby ein vorgegebener
Grundwert dieser Komponente und O die optische Achse eines die
Sonnenrichtung bestimmenden Sensors ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das
zweite Steuermoment als Vektor darstellbar ist zu:
a₃ = R (ReM) (Nsy-Nby) oder
a₃ = R OeM (Nsy-Nby) bzw. a₃ = (-eM) (Nsy-Nby) (7)wobei eM der Vektor der Meßrichtung, SR das Kreuzprodukt des Vektors der Referenzrichtung mit dem Vektor der Meßrichtung, Nsy die Komponente der gemessenen Sonnenrichtung (Sb) in Meßrichtung, Nby ein vorgegebener Grundwert dieser Komponente und O die optische Achse eines die Sonnenrichtung bestimmenden Sensors ist.
a₃ = R OeM (Nsy-Nby) bzw. a₃ = (-eM) (Nsy-Nby) (7)wobei eM der Vektor der Meßrichtung, SR das Kreuzprodukt des Vektors der Referenzrichtung mit dem Vektor der Meßrichtung, Nsy die Komponente der gemessenen Sonnenrichtung (Sb) in Meßrichtung, Nby ein vorgegebener Grundwert dieser Komponente und O die optische Achse eines die Sonnenrichtung bestimmenden Sensors ist.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß für die Schritte zum Ausrichten des Raumfahrzeuges
das folgende Regelgesetz verwendet wird:
u = -KD (w-c SR) + Kp (R+SRSR T-I) eML (Nsy-Nby) (8)wobei u die Eingangssignale für die Steuerorgane, KD die Regelparameter
für die Drehgeschwindigkeiten um die Raumfahrzeugachsen, Kp die
Regelparameter für die Lage des Raumfahrzeuges, w die
Drehgeschwindigkeiten des Raumfahrzeuges um die Raumfahrzeugachsen, c
der Wert für die Drehrate des Raumfahrzeuges, SR der Vektor der
Referenzrichtung, SR das Kreuzprodukt des Referenzvektors SR mit dem
Vektor der Meßrichtung eM, SR T der transponierte Vektor der
Referenzrichtung, I der Einheitsvektor, L ein Begrenzungsfaktor, Nsy die
gemessene Komponente der Sonnenrichtung Sb in Meßrichtung und Nby ein
vorgegebener Grundwert für diese Komponente sind.
5. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der
vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
- - daß ein Sonnensensor (11) vorgesehen ist, dessen Ausgangssignal nach einer Nullpunktkorrektur einem Begrenzer (13) zugeführt wird,
- - daß in einem ersten Zweig ein erster Multiplizierer (14) zum Berechnen der Drehrichtung eines Steuervektors (a₂) aus der Meßrichtung (eM) und einer Referenzrichtung (O bzw. R) vorgesehen ist,
- - daß in einem zweiten Zweig ein weiterer Multiplizierer (16) zum Berechnen der Drehrichtung eines weiteren Steuervektors ebenfalls aus der Meßrichtung (eM) und einer Referenzrichtung (SR bzw. E) vorgesehen ist,
- - daß die Drehrichtungsvektoren jeweils mit dem Ausgangssignal des Begrenzers (13) multipliziert und anschließend miteinander addiert werden,
- - und daß das Summensignal einem Multiplizierer (19) zur Multiplikation mit einem Regelparameter (Kp) zugeführt wird,
- - daß in einem dritten Zweig ein Multiplizierer (20) vorgesehen ist zum Berechnen eines Drehgeschwindigkeitsvektors (wb) des Raumfahrzeuges um die drei raumfahrzeugfesten Achsen aus einer Referenzrichtung (SR) und einer Konstanten (c),
- - und daß drei Multiplizierer (19, 21, 22) vorgesehen sind, in denen das aus den beiden Steuervektoren (a₂, a₃) kombinierte Summensignal, der Drehgeschwindigkeitsvektor (wb) und die Drehgeschwindigkeiten (w) des Raumfahrzeuges mit Regelparametern (Kp, KD) multipliziert werden,
- - und daß die Ausgangsgrößen dieser Multiplizierer (19, 21, 22) einem Addierer (23) zugeführt werden, dessen Ausgangssignal das Steuersignal ist.
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