DE3921645A1 - Verfahren zur entsorgung anorganischer rueckstaende - Google Patents
Verfahren zur entsorgung anorganischer rueckstaendeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Entsorgung anorgani
scher Rückstände, vorzugsweise von Abfallstoffen, die aus Säure
resten und/oder Salzen und/oder aus alkalischen Rückständen
und/oder aus Zyaniden und/oder zyanidhaltigen Rückständen
und/oder aus Ammoniak und/oder ammoniakhaltigen Rückständen
bestehen oder diese enthalten.
Anorganische Rückstände dieser Art müssen wegen ihrer Gefährlich
keit als Sonderabfall entsorgt werden. Bisher war es üblich,
jeden einzelnen anorganischen Rückstand mit Kalkmilch zu mischen
und reagieren zu lassen und anschließend die Mischung in Behäl
ter abzufüllen und zu entsorgen. Dieses bekannte Verfahren ist
umständlich, zeitraubend und daher auch besonders kostspielig.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren der eingangs angege
benen Art an die Hand zu geben, durch welche sich die anorgani
schen Rückstände in wirtschaftlicher und sicherer Weise entsor
gen lassen.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einem Verfahren der
gattungsgemäßen Art dadurch gelöst, daß die Rückstände unter
Zugabe von Calciumhydroxid (Löschkalk) und gegebenenfalls Wasser
gemischt werden, daß die Mischung nach Ablauf einer Zeit, in der
eventuelle Reaktionen im wesentlichen abgelaufen sind, mit einem
feuchtigkeitsbindenden und annähernd neutralen Zuschlagstoff der
art gemischt wird, daß ein im wesentlichen pulveriges und trocke
nes Mischgut entsteht, und daß das pulverige Mischgut in Behäl
ter gefüllt und die Behälter einer Zwischen- oder Endlagerung
zugeführt werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich insofern wirtschaftli
cher als bekannte Verfahren durchführen, als eine Trennung der
Rückstände nach ihrer chemischen Zusammensetzung nicht erforder
lich ist und die Rückstände ggf. gemeinsam in einem Mischer ge
mischt werden können. Dabei dient das zugegebene Calciumhydro
xid, das auch als Löschkalk bekannt ist, der Neutralisierung und
Bindung der Rückstände, so daß saure Reaktionen vermieden wer
den. Wasser wird zugemischt, wenn dadurch die beabsichtigten Re
aktionen begünstigt werden. Dagegen kann die Zugabe von Wasser
entfallen, wenn die Raktionen auch ohne Wasserzugabe ablaufen.
Wenn die bei dem Mischvorgang zu erwartenden Reaktionen abgelau
fen sind, was bei Erreichen von Temperaturkonstanz im Mischgut
gegeben ist, und keine wesentlichen Nachreaktionen mehr zu erwar
ten sind, wird ein feuchtigkeitsbindender und annähernd neutra
ler Zuschlagstoff hinzugefügt, so daß ein pulveriges und trocken
erscheinendes Mischgut entsteht. Die Zugabe des Zuschlagstoffes
dient einerseits der Bindung überschüssiger Flüssigkeit und ande
rerseits der mechanischen Stabilisierung der Mischung. Aufgrund
ihrer sehr guten Adsorbenseigenschaften eignet sich insbesondere
Kieselgur als Zuschlagstoff. Die Kieselgur nimmt die Rückstände
auf und bindet diese zusätzlich gleichsam ein, so daß diese auch
in mechanischer Hinsicht stabilisiert werden. Neben der Kiesel
gur sind aber auch andere feuchtigkeitsbindende und annähernd
neutrale Zuschlagstoffe geeignet. So kann in vorteilhafter Weise
auch das kostengünstige Calciumsulfat, welches allgemein auch
als Gips bezeichnet wird, eingesetzt werden.
Weitere Zuschlagstoffe können Bimssteinmehl, Gasbetonmehl, oder
Gemische aus diesen beiden, handelsübliche Chemikalienbinder,
beispielsweise Ekoperl oder Vermiculit, Kalksteinmehl, Blähton,
Aluminiumoxid, Kalkhydrat oder Dolomit (Ca CO5/Mg CO3) sein.
Das so gewonnene pulverige Mischgut, das im wesentlichen reak
tionsfrei, neutralisiert und in bindende und aufsaugende Stoffe
eingebettet ist, wird sodann in Behälter gefüllt. Diese Behälter
werden anschließend einer Zwischen- und Endlagerung zugeführt.
Zweckmäßigerweise wird das pulverige Mischgut in Stahlbehälter
eingesetzte Kunststoffbehälter oder in innen mit Kunststoff be
schichtete Stahlbehälter gefüllt, die mit einem Betonmantel umge
ben werden. Es ist vorteilhaft, die Behälter mit dem in diese
eingefüllten Mischgut während einer Zeitspanne offen stehen zu
lassen, damit eventuell ablaufende Nachreaktionen mit größter
Wahrscheinlichkeit abgelaufen sind.
Die Behälter werden in vorteilhafter Weise durch Deckel ver
schlossen, die sich wieder öffnen lassen. Auf diese Weise ist es
möglich, auch nach längerer Lagerzeit den Behältern Proben zu
entnehmen und diese auf ihre Aggressivität und Gefährlichkeit
hin zu überprüfen.
Die Behälter werden zweckmäßigerweise unterirdisch einer Lang
zeitlagerung zugeführt.
Claims (8)
1. Verfahren zur Entsorgung anorganischer Rückstände, vorzugs
weise von Abfallstoffen, die aus Säureresten und/oder aus
Salzen und/oder aus alkalischen Rückständen und/oder aus
Zyaniden und/oder aus zyanidhaltigen Rückständen und/oder
aus Ammoniak und/oder aus ammoniakhaltigen Rückständen be
stehen oder diese enthalten,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Rückstände unter Zugabe von Calciumhydroxid (Lösch
kalk) und gegebenenfalls Wasser gemischt werden, daß die Mi
schung nach Ablauf einer Zeit, in der eventuelle Reaktionen
im wesentlichen abgelaufen sind, mit einem feuchtigkeitsbin
denden und annähernd neutralen Zuschlagstoff derart gemischt
wird, daß ein im wesentlichen pulveriges und trockenes Misch
gut entsteht, und daß das pulverige Mischgut in Behälter ge
füllt und die Behälter einer Zwischen- oder Endlagerung zuge
führt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
feuchtigkeitsbindende und annähernd neutrale Zuschlagstoff
Kieselgur ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
feuchtigkeitsbindende und annähernd neutrale Zuschlagstoff
Bimssteinmehl, Gasbetonmehl oder deren Gemisch ist.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
feuchtigkeitsbindende und annähernd neutrale Zuschlagstoff
ein handelsüblicher Chemikalienbinder, wie beispielsweise
Ekoperl oder Vermiculit ist.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
feuchtigkeitsbindende und annhähernd neutrale Zuschlagstoff
Kalksteinmehl, Blähton, Aluminiumoxid, Kalkhydrat oder
Dolomit ist.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
feuchtigkeitsbindende und annähernd neutrale Zuschlagstoff
Calciumsulfat (Gips) ist.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-6, dadurch gekennzeich
net, daß die pulverige Mischung in den Stahlbehälter einge
setzte Kunststoffbehälter oder in innen mit Kunststoff be
schichtete Stahlbehälter gefüllt und die Stahlbehälter von
einem Betonmantel umgeben werden.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-7, dadurch gekennzeich
net, daß die Behälter mit zu öffnenden Deckeln verschlossen
werden.
Priority Applications (4)
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DE19503142A1 (de) * | 1995-02-01 | 1996-08-08 | Horst Prof Dr Bannwarth | Mittel und Verfahren zur Herstellung von vielseitig verwendbaren Stabilisaten, von Deponaten, Abdichtungs- und Baumaterialien aus Abfallstoffen und Rückständen |
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-
1989
- 1989-06-30 DE DE3921645A patent/DE3921645A1/de not_active Ceased
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