DE3920575A1 - Vorrichtung und verfahren zum beseitigen von quer zur bahnlaufrichtung entstandenen verdickungen der beschichtung - Google Patents
Vorrichtung und verfahren zum beseitigen von quer zur bahnlaufrichtung entstandenen verdickungen der beschichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren
zum Beseitigen von quer zur Bahnlaufrichtung entstandenen
Schichtverdickungen nach dem Beschichten von kontinuier
lich bewegten Bahnen mit Flüssigkeiten oder Dispersionen.
Beim Beschichten von Bahnen mit Flüssigkeiten, zum Beispiel
mit viskosen, wäßrigen oder organischen Lösungen oder mit
fotografischen Gelatine-Silberhalogenidemulsionen oder mit
magnetischen Dispersionen entstehen beim Ansetzen der Be
schichtungseinrichtungen (Antauchen) und beim Absetzen der
Beschichtungseinrichtungen (Abtauchen) oder an Klebestellen
und Bahnverdickungen Verdickungen der Schichten durch eine
Anhäufung von Schichtmaterial. Diese Verdickungen erstrecken
sich quer zur Bahnlaufrichtung meist über die gesamte Bahn
breite. Bei dem jeweiligen Beginn der Beschichtung entsteht
so der Antauchwulst durch ein Überangebot an Beschichtungs
lösung, der sich je nach Beschichtungseinrichtung, beispiels
weise Kaskade oder Extruder, mehr oder weniger schnell ab
baut und in einen Gleichgewichtszustand des Antragsmechanis
mus mit einer konstanten Schichtdicke übergeht.
Am Ende der Beschichtung entsteht beim Trennen der Schicht
von der Unterlage der Bahn der Abtauchwulst, der sich eben
falls als Verdickung zunächst über die gesamte Bahnbreite
erstreckt und dann in "Beschichtungstränen" auflöst.
Zum Verbinden der Bahnen zu einem endlos zu beschichtenden
Band werden die Bahnenden mittels Klebeband aneinanderge
fügt. Durch des Klebeband entsteht eine Verdickung der Bahn,
die den Antragmechanismus der Schichten stört, und zu einer
Verdickung und Verdünnung der Schicht führt, bis sich das
Gleichgewicht wieder einstellt. Auch durch Fremdeinwirkung
entstandene Beschichtungsfehler oder partielle Verdickungen
in der zu beschichtenden Bahn führen zu Verdickungen der
Schichten beim Beschichten.
Diese Verdickungen können das Zwei-bis Vierfache der norma
len Schichtdicke erreichen. Bevor aber eine beschichtete
Bahn aufgewickelt werden kann, muß die Bahn an allen Stellen
völlig trocken sein, also auch an den verdickten Stellen.
Sind die verdickten Stellen nicht völlig trocken, so verkle
ben diese die Windungen der aufgewickelten Bahn miteinan
der, so daß ein Abwickeln der Bahn unmöglich wird oder die
Bahn beim Abwickeln reißt. Außerdem tritt Verschmutzung
von schichtberührenden Walzen ein, beispielsweise beim in
line-Kalandrieren von Magnetbandbahnen, wodurch eine Quali
tätsminderung durch Abdrücke, Kratzer und Deformationen
resultiert.
Für die Trocknung der verdickten Stellen der Bahn wird eine
erheblich größere Trocknungskapazität benötigt als für
die normale Schichtdicke. Diese Kapazität kann nur geschaf
fen werden, wenn die Trockenstrecke verlängert wird, was
zu hohen Investitionen führt, oder indem die Beschichtungs
geschwindigkeit verringert wird, was zu einem Produktions
verlust und zu einem Energieverlust führt. Bei der völligen
Trocknung der Schichtverdickungen entsteht noch der Nach
teil der Qualitätseinbuße in der normalen Schicht, da diese
übertrocknet wird und hierbei rissig, spröde oder bei foto
grafischem Material verschleiert werden kann.
Selbst wenn die Schichtverdickungen völlig getrocknet und
zu einer Rolle aufgewickelt werden, entstehen unter dem
Wickeldruck Durchdrücke auf die nächsten und die vorher
gehenden Windungen der Rolle, die oft große Teile einer
Rolle unbrauchbar machen, wenn die Schichten druckempfind
lich sind.
Es wurde daher in der Praxis versucht mit den verschieden
sten Verfahren und Vorrichtungen eine Möglichkeit zu finden,
diese Schichtverdickungen zu vermindern oder möglichst ganz
zu vermeiden.
Aus der DE-OS 26 33 316 ist ein Verfahren bekannt, in wel
chem die beschichtete Bahn zunächst konventionell so ge
trocknet wird, daß die normale Schicht trocken ist und die
beschichtete Bahn anschließend einer Mikrowellentrocknung
ausgesetzt wird, die die Verdickung der Bahn bevorzugt fer
tig trocknet und die weniger Restfeuchte enthaltende Normal
schicht verschont. Mit diesem Verfahren kann zwar ein Teil
der Energie gespart werden, indem nur an den Stellen mit
Schichtverdickungen nachgetrocknet wird. Nicht aber werden
die Verdickungen beseitigt, so daß diese in der Bahn weiter
hin zu Abdrücken oder Durchdrücken führen. Auch ist mit
diesem Verfahren nur eine geringe Verkürzung der Trocken
strecke oder eine geringe Geschwindigkeitserhöhung möglich,
da die Mikrowellentrocknung ebenfalls Raum beansprucht.
Zur Verringerung der Schichtverdickung ist es aus der DE-OS
19 04 928 bekannt, die Stellen, an denen Verbindungen auf
treten, vor allem an Klebestellen, zu befeuchten, um ein
Verteilen der Verdickungen zu erreichen. Oiese Maßnahme
zeigt jedoch nur einen geringen Erfolg, da eine wesentli
che Einebnung der Verdickungen nicht erreicht wird. Es wur
de auch versucht, die Gießeinrichtung so zu steuern, daß
beim Durchgang einer Verdickung der Bahn eine Verdickung
der Schichten vermieden wird. Dies soll dadurch erreicht
werden, daß der Unterdruck unter der Gießeinrichtung kurz
vor dem Durchgang der Verdickung erhöht und kurz nach dem
Durchgang wieder normalisiert wird (DE-AS 24 53 884). Einer
seits wird durch dieses Verfahren nur eine geringe Verbes
serung erreicht, andererseits läßt sich das Verfahren nur
bei speziellen Beschichtungseinrichtungen verwenden.
Die DE-OS 30 19 459 beschreibt eine entsprechende Vorrich
tung, bei der beiderseits einer Umlenkwalze ein Paar gegen
die Bahn gerichtete schwenkbare Luftmesser angeordnet sind,
welche die Schichtverdickung abrakeln und in eine Unter
druckwanne blasen, durch welche die Teilchen mittels Wasser
weggespült werden. Diese Anordnung hat einen relativ kompli
zierten Aufbau und dürfte bei hohen Durchlaufgeschwindig
keiten Probleme bereiten.
Schließlich ist in der DE-OS 28 03 914 eine Anordnung zur
Glättung der Oberfläche von magnetischen Aufzeichnungsträ
gern beschrieben, bei der eine Schleifvorrichtung das Ma
gnetband ebnet und anschließend eine Vlies-Reinigungsvor
richtung mit einem umspulbaren Vlies das Band reinigt. Die
se Anordnung ist nicht zum Beseitigen größerer Verdickungen
geeignet.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vor
richtung und ein Verfahren zu finden, die es ermöglichen,
die Verdickungen der Schichten quer zur Bahnlaufrichtung
auch bei hohen Durchlaufgeschwindigkeiten vollständig zu
beseitigen, ohne daß die Bahn und die normale Beschichtung
der Bahn beschädigt wird.
Die Aufgabe wurde erfindungsgemäß durch eine Vorrichtung
sowie ein Verfahren mit den im kennzeichnenden Teil der
Ansprüche aufgeführten Merkmalen gelöst. Weitere Einzel
heiten der Erfindung gehen aus der Beschreibung und den
Zeichnungen hervor.
Die Erfindung wird nun anhand der Zeich
nungen näher erläutert, und zwar stellt dar:
Fig. 1 eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Vorrich
tung in Ruhe- beziehungsweise Arbeitsstellung,
Fig. 2 eine Seitenansicht einer anderen erfindungsgemäßen
Vorrichtung in Arbeitsstellung.
In Fig. 1 ist eine beispielsweise Ausführungsform der Vor
richtung dargestellt. Eine mit einer Schicht (3) versehene
Bahn (1) läuft in Pfeilrichtung aus einer Gießmaschine und
einer nachfolgenden Trockenvorrichtung kommend mit der Bahn
rückseite über eine erste Umlenkwalze (13) in die Reini
gungsvorrichtung (12) hinein. Diese besteht aus einer Um
lenkwalze (4), über welche die Bahn (1) mit der Schicht
seite (3) läuft. In Ruhestellung, das heißt bei einer unge
störten Bahn ohne Klebestellen, Antauch- oder Abtauchstel
len oder sonstige Schichtverdickungen läuft die Schicht
über die Walze (4), ohne diese zu verschmutzen. Die durchge
laufene Bahn verläßt die Vorrichtung in Position A.
Vor einer Schichtverdickung der laufenden Bahn, deren Heran
nahen wie weiter unten beschrieben gemeldet wird, wird die
Reinigungswalze (2), welche sich in Ruhestellung in der
Position 2′ befindet und deren Breite der Bahnbreite ent
spricht, so an die laufende Bahn angeschwenkt, daß diese
von der Umlenkwalze (4) abgehoben wird, so daß die Bahn
jetzt schichtseitig ausschließlich über die vorzugsweise
drehbare Reinigungswalze (2) läuft. Dadurch kann die (nicht
getrocknete) Materialverdickung durch die Reinigungswalze,
deren Oberfläche zweckmäßigerweise mit einem saugfähigen
Vlies bespannt ist, vollständig aufgenommen werden. Der
Andruck (Flächendruck), den die Reinigungswalze über die
gesamte Breite der Bahn (1) auf diese ausübt, ist je nach
Schichtzusammensetzung regelbar und kann bis 6 Kp/cm2 be
tragen. Die Bahn verläßt die Vorrichtung in Arbeitsstellung,
also jetzt in Position B. Nach Durchgang der Schichtver
dickung wird die Reinigungswalze wieder in die Position
2′ zurückgeschwenkt, so daß die Bahn wieder schichtseitig
über die Umlenkwalze (4) läuft.
Die mit der Flüssigkeit beziehungsweise Dispersion ver
schmutzte Reinigungswalze kann öfter wie beschrieben fun
gieren und wird lediglich bei einem Maschinenstillstand
der Beschichtungsanlage gereinigt oder mit einem neuen Vlies
versehen.
In einer Variante kann auch das Vlies in Ruhestellung (Po
sition 2′) durch eine (nicht näher bezeichnete) Vorrichtung
gereinigt werden.
In Fig. 2 ist eine andere erfindungsgemäße Vorrichtung
dargestellt. Dabei läuft die Bahn (1) mit der Schichtseite
(3) an der Reinigungsvorrichtung (9) vorbei, welche in Ruhe
stellung (nicht gezeichnet) abgeschwenkt ist. Die Vorrich
tung (9) besteht aus einer Abwickelwalze (6), auf der ein
bahnförmiges Reinigungsvlies (5), dessen Breite der Breite
der Bahn (1) entspricht, abwickelbar ist. Das Vlies läuft
über eine Umlenkwalze (7) und wird auf einer antreibbaren
Walze (8) aufgewickelt. Über einen oder zwei Zylinder (14)
wird nun bei Herannahen einer Schichtverdickung die Reini
gungsvorrichtung (9) an die Bahn komplett angeschwenkt,
wodurch das auf der Umlenkwalze (7) sitzende Vlies (5) die
Schichtverdickung abschabt beziehungsweise abrakelt. Nach
Passieren der Schichtverdickung wird die Reinigungsvorrich
tung wieder weggeschwenkt und über den Pneumatikschwenkmotor
(10) wird das Vlies um eine definierte Länge weiter zur
Aufwicklung transportiert und von der Abrollungsseite (6)
wird ein sauberes Vliesstück nachgezogen.
Werden mehrere Schichten auf einer Gießmaschine nacheinander
aufgebracht, so reicht es überraschenderweise aus, erst
nach der Trocknung der letztaufgebrachten Schicht die be
schriebene Vorrichtung einzusetzen. Die Schichtverdickung
wird von der nachfolgenden Schicht jeweils wieder befeuchtet
und behält ihren teigigen Zustand, der es gestattet, alle
Schichtverdickungen nach Aufbringung der letzten Schicht
auf einmal zu beseitigen.
Die Ein- und Abschaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtungen
kann von der Beschichtungsstelle aus erfolgen, wobei das
Ab- und Antauchen der Beschichtungseinrichtung für eine
Steuerung der Vorrichtung verwendbar ist. Die Abtauchzeit
wird registriert und über ein Bahnverfolgungsprogramm die
Vorrichtung dann eingeschaltet, wenn die Abtauchstelle kurz
vor der Vorrichtung angelangt ist. Beim Antauchen wird die
Zeit ebenfalls registriert, eine Stabilisierungszeit für
die Beschichtungseinrichtung zuaddiert und die Vorrichtung
über das Bahnverfolgungsprogramm ausgeschaltet, wenn das
Ende der Verdickung die Vorrichtung passiert hat.
Verdickungen an den Schichten können aber auch durch Mes
sungen festgestellt und zum Ein- und Ausschalten der Vor
richtung eingesetzt werden. Hierzu wird vor der Vorrichtung
entweder die Schichtdicke oder die Feuchte der Schicht ge
messen. Überschreiten die Meßwerte einen Sollwert, so wird
die Vorrichtung mit einer der Entfernung der Meßstelle von
der Vorrichtung entsprechenden Verzögerung (Bahnverfolgungs
programm) eingeschaltet und nach dem Wiedererreichen des
Sollwertes mit Verzögerung wieder ausgeschaltet.
Die Vorrichtung und das Verfahren zeichnen sich durch eine
einfache und sichere Funktion aus. Beschädigungen der Bahn
und deren Schichten werden vermieden. Durch die Vorrichtung
gelingt es überraschenderweise, die gesamten Schichtver
dickungen, die durch den An- und Abtauchvorgang, durch Kle
bestellen oder sonstige Bahnverdickungen entstehen, rest
los zu beseitigen.
Durch den Einsatz der Vorrichtung oder durch Anwendung des
Verfahrens ist es möglich, die Trockenzeiten für beschich
tete Bahnen um 20 bis 40% zu reduzieren, wodurch, bezogen
auf die Bahnlänge, in erheblichem Maße Energie eingespart
werden kann. Dies erlaubt mit einer bestehenden Beschich
tungsanlage mehr Bahnmaterial bei größerer Geschwindigkeit
zu produzieren oder aber langsamer zu trocknen und somit
die Qualität zu verbessern.
Claims (3)
1. Vorrichtung und Verfahren zum Beseitigen von quer zur
Bahnverlaufrichtung entstandenen Schichtverdickungen
nach dem Beschichten von kontinuierlich bewegten Bahnen
mit Flüssigkeiten oder Dispersionen, dadurch gekennzeich
net, daß hinter der Beschichtungseinrichtung für die
Bahn (1) eine Umlenkwalze (4) zum Umlenken der Bahn so
wie eine unmittelbar benachbarte anschwenkbare Reini
gungswalze (2, 2′) vorgesehen ist, wobei die beschich
tete Bahnseite (3) über die gesamte Gußbreite über die
Walzen (4 oder 2) geführt wird und wobei beim Durchgang
einer Schichtverdickung die Reinigungswalze (2) so ange
schwenkt wird, daß die Bahn (1) ausschließlich über diese
Walze läuft (Position B) und nach Durchgang der Schichtver
dickung die Reinigungswalze (2) weggeschwenkt wird (2′),
so daß die Bahn ausschließlich über die Umlenkwalze (4)
in Position A läuft.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Oberfläche der Reinigungswalze (2) mit einem
saugfähigen Vlies bespannt ist.
3. Vorrichtung sowie Verfahren gemäß dem Oberbegriff des
Anspruchs 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beschich
tete Seite (3) der Bahn (1) an einer anschwenkbaren Rei
nigungsvorrichtung (9) vorbeigeführt wird, bestehend
aus einem Reinigungsvlies (5), welches auf einer Walze
(6) abwickelbar ist und über eine Umlenkwalze (7) benach
bart zur beschichteten Seite (3) der Bahn (1) geführt
und von einer Walze (8) aufwickelbar ist, wobei beim
Durchgang einer Materialverdickung die Reinigungsvor
richtung (9) an die Bahn angeschwenkt und nach Durchgang
der Materialverdickung wieder weggeschwenkt wird und
wobei beim Zurückschwenken ein definierter Vorschub des
Reinigungsvlies (5) in Richtung der Aufwicklung (8) be
wirkt wird.
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