DE3919911A1 - Ionenstrahl-bestrahlungsgeraet - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Ionenstrahl-Bestrah
lungsgerät, das zur Strahlentherapie von Krebs geeignet
ist.
Die Ionenstrahl-Bestrahlung wird häufig zur Behandlung
von Tumoren angewandt, insbesondere solchen Tumoren,
die für den Chirurgen nicht leicht zugänglich sind. Der
Ionenstrahl wird durch einen Teilchenbeschleuniger er
zeugt, der auf den Tumor gerichtet und dessen Energie
so geregelt wird, daß die Ionen in die Tumorzellen gelan
gen, ohne daß sie umgebende Gewebe zu beschädigen. Häufig
überschreitet die Größe des Tumors jedoch den Durchmesser
des Strahls. Der Ionenstrahl muß daher so aufgeweitet
werden, daß er eine weitgehend gleichförmige Ionendosis
auf eine Fläche abgibt, die so groß ist, daß sie den
gesamten Tumor abdeckt.
Ein wirksames Verfahren der Aufweitung des Ionen-Strahls
ist das Ablenken (Wobbeln) des Ionenstrahls mittels zweier
Ablenkmagnete, von denen der eine den Strahl in X-Rich
tung und der andere den Strahl in Y-Richtung ablenkt.
Ein bekanntes Gerät, das nach diesem Verfahren arbeitet,
ist die Bevalac-Anlage in dem Lawrence Berkeley Laboratory
der University of California, siehe IEEE Transactions on
Nuclear Science, Vol. NS-32, Nr. 5, Oktober 1985 und
Medical Physics, Vol. 14, Nr. 5, September/Oktober 1987.
Die Stromversorgungseinrichtung des bekannten Gerätes,
das einen Dreiphasen-Wechselspannungsgenerator und einen
Spartransformator enthält, führt den X- und Y-Ablenkmagne
ten um 90° verschobene sinusförmige Wechselspannungen
zu, die eine Ablenkung des Strahls auf einer Kreisbahn
bewirken, dessen Radius durch Einstellung der Amplitude
der Wechselspannungen verändert werden kann. Dadurch,
daß man den Strahl drei konzentrische Kreisbahnen voll
führen läßt, ist es möglich, eine kreisförmige Fläche
mit einem Durchmesser von beispielsweise 30 cm und weit
gehend gleichförmiger Bestrahlung zu "bestreichen".
Ein Problem bei dem bekannten Gerät besteht darin, daß
Tumoren, insbesondere schwierige Tumoren, die eine Strah
lenbehandlung erfordern, selten kreisförmig sind. Die
Kreisfläche muß daher teilweise abgedeckt werden, um
eine Bestrahlung von gesundem Gewebe zu vermeiden, doch
bleibt dadurch ein großer Prozentsatz der vom Beschleuni
ger emittierten Ionen ungenutzt, und die zur Erzielung
der erforderlichen Dosis benötigte Behandlungszeit ver
längert sich.
Ein weiteres Problem besteht darin, daß die kreisförmige
Fläche, die durch das bekannte Gerät bestrichen wird,
stets konzentrisch zur Strahlenachse ist und nicht ver
schoben werden kann. Um an verschiedenen Stellen liegen
de Tumoren zu bestrahlen, muß daher der Patient verschoben
werden - ein Verfahren, das notwendigerweise zeitaufwen
dig ist. Die Behandlungszeit ist ein wesentlicher Faktor
hinsichtlich der Bequemlichkeit des Patienten und der
hohen Kosten des Teilchenbeschleunigers.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Ionenstrahl-
Bestrahlungsgerät der gattungsgemäßen Art anzugeben, das
in der Lage ist, Flächen verschiedenster Formen, ein
schließlich kreisförmiger und länglicher, insbesondere
rennbahnförmiger Flächen, mit einer gleichförmigen Ionen
dosis zu bestrahlen. Insbesondere soll das Gerät in der
Lage sein, von der Ionenstrahlachse entfernt liegende
Flächen zu bestrahlen.
Zur Lösung dieser Aufgabe enthält das erfindungsgemäße
Ionenstrahl-Bestrahlungsgerät einen Teilchenbeschleuniger
zum Erzeugen eines Ionenstrahls, X-Ablenkmagneten zum
Ablenken des Ionenstrahls in X-Richtung, Y-Ablenkmagneten
zum Ablenken des Ionenstrahls in Y-Richtung, eine erste
Stromversorgungseinrichtung, durch die die X-Ablenkmagne
te mit einem Betriebsstrom versorgt werden, der eine
Wechselstromkomponente und eine Gleichstromkomponente
aufweist, eine zweite Stromversorgungseinrichtung, durch
die die Y-Ablenkmagnete mit einem Betriebsstrom versorgt
werden, der eine Wechselstromkomponente und eine Gleich
stromkomponente aufweist, und eine Steuereinheit zum
Steuern der Amplitude und Phasenlage der Wechselstromkom
ponenten und des Vorzeichens und der Größe der Gleichspan
nungskomponenten.
Die Erfindung und Weiterbildungen der Erfindung werden
nachstehend anhand der Zeichnung bevorzugter Ausführungs
beispiele beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung des Ionenstrahl-
Bestrahlungsgerätes,
Fig. 2 ein Schaltbild der Stromversorgungseinrichtungen,
die in Fig. 1 dargestellt sind,
Fig. 3 ein Zeitdiagramm, das eine Folge von Impulsen
darstellt, die durch die Stromversorgungseinrichtung
nach Fig. 2 erzeugt werden,
Fig. 4 eine Darstellung, die zeigt, wie diese Impulse
zusammengesetzt werden, um eine Sinuswellenform anzu
nähern,
Fig. 5 zwei Sinuswellenformen mit beliebiger Amplitude
und relativer Phasenlage,
Fig. 6 die gleichförmige Bestrahlung einer Kreisfläche,
Fig. 7 zwei Sinuswellenformen mit einer Gleichstromkompo
nente,
Fig. 8 die durch die Wellenformen nach Fig. 7 bewirkte
Bahn (Spur) des Ionenstrahls,
Fig. 9A bis 9E die Erzeugung einer Dreieckwellenform
mit einer zu ihren Segmenten addierten Gleichstromkompo
nente,
Fig. 10 zwei derartige Wellenformen mit entgegengesetzt
addierten Gleichstromkomponenten,
Fig. 11 die Bahn oder Spur des Strahls, die sich mittels
der Wellenformen nach Fig. 10 ergibt,
Fig. 12 eine gleichförmig bestrahlte längliche rennbahn
förmige Fläche, die sich bei Anwendung der Wellenformen
nach Fig. 11 ergibt, und
Fig. 13 eine ähnliche gleichförmig bestrahlte rennbahnför
mige Fläche, die gegenüber der Strahlachse versetzt ist.
Das Ionenstrahl-Bestrahlungsgerät nach Fig. 1 enthält
einen Teilchenbeschleuniger 1 zur Beschleunigung von
Ionen auf relativistische Geschwindigkeiten, so daß ein
Ionenstrahl 2 erzeugt wird. Neben der Bahn des Ionen
strahls 2 sind zwei X-Ablenkmagnete 3 angeordnet, die
zur Ablenkung des Ionenstrahls in X-Richtung dienen,
d.h. senkrecht zur Strahlenachse. In Strahlungsrichtung
hinter (stromunterhalb) der X-Ablenkmagnete 3 sind zwei
Y-Ablenkmagnete 4 neben der Bahn des Ionenstrahls 2 ange
ordnet, die der Ablenkung des Ionenstrahls in Y-Richtung
dienen, d.h. senkrecht zur Strahlachse und zur X-Richtung.
Die X-Ablenkmagnete 3 und die Y-Ablenkmagnete 4 stehen
daher im rechten Winkel zueinander. In der Bahn des Ionen
strahls 2, stromunterhalb der Y-Ablenkmagnete 4, ist
ein Streuelement 5 zur Abflachung der Energieverteilung
des Ionenstrahls 2 angeordnet. Der Strahl ist auf eine
Zielebene 6 gerichtet, in der der zu behandelnde Patient
angeordnet wird.
Die Ablenkung des Strahls wird durch eine Steuereinheit 9
gesteuert, die einer ersten Stromversorgungseinrichtung
10 und einer zweiten Stromversorgungseinrichtung 11 Steu
ersignale zuführt. Die erste Stromversorgungseinrichtung
10 führt den X-Ablenkmagneten einen Betriebsstrom zu,
der eine Wechselstromkomponente und eine Gleichstromkompo
nente aufweist. Die zweite Stromversorgungseinrichtung 11
führt den beiden Y-Ablenkmagneten 4 einen Betriebsstrom
zu, der eine Wechselstromkomponente und eine Gleichstrom
komponente aufweist. Die Steuersignale der Steuereinheit
9 steuern die Amplitude und Phasenlage der Wechselstrom
komponenten und das Vorzeichen und die Größe der Gleich
stromkomponenten. Die Steuereinheit 9 führt auch dem
Teilchenbeschleuniger 1 Steuersignale zu, einschließlich
solcher, die die Intensität des Ionenstrahls 2 steuern.
Die Wirkungsweise des Ionenstrahl-Bestrahlungsgeräts
ist grundsätzlich folgende. Der Teilchenbeschleuniger
1 erzeugt einen Ionenstrahl 2, der nacheinander zwischen
den X-Ablenkmagneten 3 und den Y-Ablenkmagneten 4 hin
durchläuft. Der Ionenstrahl 2 wird senkrecht zu dem durch
die X-Ablenkmagnete 3 erzeugten Magnetfeld um einen Be
trag abgelenkt, der proportional zur Stärke dieses Mag
netfeldes ist; dann wird er senkrecht zu dem durch die
Y-Ablenkmagnete 4 erzeugten Magnetfeld um einen Betrag
abgelenkt, der proportional zur Stärke dieses Magnetfel
des ist. Da die X-Ablenkmagnete 3 und die Y-Ablenkmagnete
4 senkrecht zueinander stehen, stehen auch ihre Magnetfel
der senkrecht zueinander, so daß der Ionenstrahl 2 sowohl
in X- als auch in Y-Richtung abgelenkt werden kann und
die Gesamtablenkung der vektoriellen Summe der Einzelab
lenkungen entspricht.
Die Stärke der von den X-Ablenkmagneten und den Y-Ablenk
magneten 4 erzeugten Magnetfelder wird durch die Steuer
einheit 9 gesteuert. Auf diese Weise ist es möglich,
den Ionenstrahl 2 so zu steuern, daß er eine gewünschte
Bahn auf der Zielebene 6 überstreicht. Ein neues Merkmal
dieser Erfindung besteht darin, daß die Bahn die Form
einer Rennbahn haben kann, wie nachstehend erläutert
wird, und nicht konzentrisch zur Strahlenachse zu liegen
braucht.
Der Aufbau des Teilchenbeschleunigers 1, der X- und Y-Ab
lenkmagnete 3 und 4 sowie des Streuelements 5 ist an
sich bekannt, und die Steuereinheit 9 kann ebenfalls
eine an sich bekannte Vorrichtung aufweisen, z.B. einen
Mehrzweckrechner. Ausführliche Beschreibungen dieser
Bauelemente erübrigen sich daher. Die beiden Stromversor
gungseinrichtungen 10 und 11 haben den gleichen Aufbau;
ihre Schaltungsanordnung wird nachstehend beschrieben.
Fig. 2 stellt ein Schaltbild der beiden Stromversorgungs
einrichtungen 10 und 11 dar. Bei beiden handelt es sich
um eine Mehrphasen-Wechselrichter-Stromversorgungsein
richtung mit einer Gleichspannungsquelle 12, Wechselrich
terschaltungen 13 1 bis 13 n und Koppeltransformatoren
14 1, die an jeweils eine der Wechselrichterschaltungen
13 1 bis 13 n angeschlossen sind. Die Koppeltransformatoren
14 1 bis 14 n sind in Reihe an die X- oder Y-Ablenkmagnete
3 oder 4 angeschlossen.
Jede Wechselrichterschaltung 13 1 bis 13 n enthält vier
Transistoren 15, 16, 17 und 18, die einen Einphasen-Wech
selrichter in Brückenschaltung bilden. Die beiden Tran
sistoren 15 und 16 liegen in Reihe zwischen dem positiven
und dem negativen Pol der Spannungsquelle 12. Die beiden
Transistoren 17 und 18 liegen ebenfalls in Reihe zwischen
dem positiven und dem negativen Pol der Spannungsquelle
12, und zwar parallel zu den beiden Transistoren 15 und
16. Mit anderen Worten, die Gleichspannungsanschlüsse
der Wechselrichterbrücke sind jeweils mit dem positiven
und dem negativen Pol der Gleichspannungsquelle 12 verbun
den. Die Wechselspannungsanschlüsse der Wechselrichter
brücke, d.h. der Verbindungspunkt der Transistoren 15
und 16 und der Verbindungspunkt der Transistoren 17 und
18, sind über einen veränderbaren ohmschen Widerstand V R 1
mit den Ausgangsanschlüssen der Wechselrichterschaltung
13 1 verbunden. Die beiden Enden A und B der Primärwick
lung des Koppeltransformators 14 1 sind mit den Ausgangs
anschlüssen der Wechselrichterschaltung 13 1 verbunden.
Die beiden Transistoren 15 und 18 werden gleichzeitig
ein- und ausgeschaltet, und die beiden Transistoren 16
und 17 werden ebenfalls gleichzeitig ein- und ausgeschal
tet. Wenn die Transistoren 15 und 18 eingeschaltet sind,
ist das Ende A des Transformators 14 1 positiv und das
Ende B negativ. Wenn dagegen die Transistoren 16 und
17 eingeschaltet sind, ist das Ende A negativ und das
Ende B positiv. Durch das abwechselnde Ein- und Ausschal
ten der Transistorpaare 15, 18 und 16, 17 der Wechselrich
terschaltung 13 1 werden daher positive und negative Span
nungsimpulse an der Primärwicklung des Koppeltransforma
tors 14 1 erzeugt, die ihrerseits positive und negative
Stromimpulse in dessen Sekundärwicklung induzieren. Die
Transistoren in den Wechselrichterschaltungen 13 2 bis
13 n werden in gleicher Weise so geschaltet, daß positive
und negative Impulse in den Koppeltransformatoren 14 2
bis 14 n erzeugt werden.
Die Basen der Transistoren 15, 16, 17 und 18 sind mit
der Steuereinheit 9 verbunden, die daher das Schalten
der Transistoren steuert. Die Steuereinheit 9 steuert
daher die zeitliche Lage und das Vorzeichen der von den
Koppeltransformatoren 14 1 bis 14 n abgegebenen Impulse.
Die Amplitude der von den Koppeltransformatoren 14 1 bis
14 n abgegebenen Impulse hängt von der an ihre Primärwick
lungen angelegten Spannung ab, die ihrerseits wieder
von dem Widerstandswert der veränderbaren Widerstände
VR 1 bis VR n in den Wechselrichterschaltungen 13 1 bis 13 n
abhängt. Diese Widerstandswerte sind von Wechselrichter
schaltung zu Wechselrichterschaltung geringfügig unter
schiedlich gewählt, so daß die Impulse unterschiedliche
Amplituden haben. Auf diese Weise lassen sich die ver
schiedensten Wellenformen zusammensetzen, und zwar ge
steuert durch die Steuereinheit 9, wie nachstehend erläu
tert wird.
Nachstehend wird die Synthese einer Sinuswellenform,
die die Wechselstromkomponente des von den beiden Strom
versorgungseinrichtungen 10 und 11 erzeugten Stroms bil
den kann, anhand der Fig. 3 und 4 beschrieben. Hierbei
ist angenommen, daß die Anzahl der Wechselrichterschaltun
gen 13 und Koppeltransformatoren 14 gleich 11 (n = 11)
ist und die Widerstandswerte der veränderbaren Widerstän
de VR 1 bis VR 11 so eingestellt sind, daß die Amplitude
der Impulse, die durch die jeweiligen Wechselrichterschal
tungen 13 1 bis 1311 erzeugt werden, sich stufenweise
von einem niedrigen Wert bei der Wechselrichterschaltung
13 1 bis zu einem hohen Wert bei der Wechselrichterschal
tung 13 6 und dann wieder zurück und zu dem niedrigen
Wert bei der Wechselrichterschaltung 13 11 ändert.
Fig. 3 ist ein Zeitdiagramm, das die Impulse dargestellt,
die durch die Wechselrichterschaltungen 13 1 bis 14 n gebil
det werden. Die Wechselrichterschaltung 13 1 wird so ge
schaltet, daß sich abwechselnd positive und negative
Impulse ergeben. Die Wechselrichterschaltung 13 2 wird
ebenso wie die Wechselrichterschaltung 13 1 geschaltet,
jedoch gegenüber dieser um die Dauer eines Impulses ver
zögert, so daß jedem positiven oder negativen Impuls
der Wechselrichterschaltung 13 1 ein etwas größerer Impuls
gleichen Vorzeichens aus der Wechselrichterschaltung
13 2 folgt. In ähnlicher Weise folgt jedem Impuls ein
etwas größerer, das gleiche Vorzeichen aufweisender Impuls
des Wechselrichters 13 3, und so weiter bis zur Wechselrich
terschaltung 13 6, nach der die Größe der Impulse der
Wechselrichterschaltungen 13 7 bis 1311 stufenweise ab
nimmt.
Wenn die Ausgangsimpulse der Wechselrichterschaltungen
13 1 bis 13 11 einander überlagert werden, ergibt sich
angenähert ein sinusförmiger Verlauf, wie er in Fig.
4 dargestellt ist. Die in den Sekundärwicklungen der
Koppeltransformatoren 14 1 bis 14 11 induzierten Stromim
pulse ergeben in gleicher Weise einen angenähert sinus
förmigen Verlauf. Da die Sekundärwicklungen der Koppel
transformatoren 14 1 bis 1411 in Reihe geschaltet sind,
führen sie diese angenähert sinusförmige Spannung den
X- oder Y-förmigen Ablenkmagneten 3 oder 4 zu.
Die den X-Ablenkmagneten 3 und den Y-Ablenkmagneten 4
zugeführten sinusförmigen Ströme lassen sich sowohl in
der Amplitude als auch in der Phasenlage ändern, wie
es in Fig. 5 dargestellt ist, indem eine hinreichend
große Anzahl von Wechselrichterschaltungen mit veränder
baren Widerständen, deren Widerstandswerte unterschied
lich gewählt sind, verwendet wird und diese Wechselrich
terschaltungen durch die Steuersignale der Steuereinheit
9 in entsprechenden Zeitpunkten geschaltet werden. Wenn
der in der obersten Zeile der Fig. 5 dargestellte sinus
förmige Strom den X-Ablenkmagneten 3 und der in der unte
ren Zeile der Fig. 5 dargestellte sinusförmige Strom
den Y-Ablenkmagneten 4 zugeführt wird, dann wird der
Ionenstrahl 2 so abgelenkt, daß er eine elliptische Bahn
durchläuft. Wenn die beiden sinusförmigen Ströme die
gleiche Amplitude aufweisen und um 90° phasenverschoben
sind, ist die vom Ionenstrahl überstrichene bzw. abgeta
stete Bahn kreisförmig.
Durch Ändern der Amplitude der sinusförmigen Kurvenformen
lassen sich Kreise mit unterschiedlichen Durchmessern
erzielen. Beispielsweise läßt sich der Strahl so ablen
ken, daß er vier in bezug auf die Elektronenstrahlachse
O konzentrische Kreise beschreibt, wie es in Fig. 6 dar
gestellt ist. Durch entsprechende Steuerung der Strahlin
tensität, so daß die Intensität bei dem kleinsten Kreis
am niedrigsten und bei dem größten Kreis am höchsten
ist, ergibt sich eine weitgehend gleichförmige Bestrah
lung der gesamten kreisförmigen Fläche, die innerhalb
des größten Kreises liegt, wie es beim bekannten Stand
der Technik der Fall ist.
Durch geeignetes Umschalten der Wechselrichterschaltungen
13 1 bis 13 n ist es ferner möglich, den Stromverlauf einer
Wellenform mit einer beliebigen Gleichstromkomponente
anzunähern, beispielsweise Wellenformen, wie sie in Fig.
7 dargestellt sind. Um beispielsweise die untere Wellen
form nach Fig. 7 zu erzeugen, werden die Wechsel
richterschaltungen 13 1 bis 13 n so umgeschaltet, daß die
Transistoren 16 und 17 ständig ausgeschaltet und nur
die Transistoren 15 und 18 eingeschaltet werden, so daß
nur positive Impulse erzeugt werden.
Fig. 8 zeigt das Ergebnis der Wellenformen in Fig. 7.
Der Elektronenstrahl beschreibt eine Kreisbahn, die gegen
über der Strahlachse O versetzt ist. Die Versetzung R
und der Winkel R lassen sich durch Steuern der Größe
der beiden Gleichstromkomponenten in Fig. 7 ändern. Der
Durchmesser d des Kreises läßt sich durch Steuern der
Amplitude der sinusförmigen Wellenformen in Fig. 7 än
dern.
Nicht-sinusförmige Wellenformen lassen sich ebenfalls
annähern. Beispielsweise durch Umschalten lediglich einer
der Wechselrichterschaltungen 13 1 bis 13 n ist es möglich,
einem der Koppeltransformatoren 14 1 bis 14 n eine Recht
eckspannung zuzuführen, wie sie in Fig. 9A dargestellt
ist. Der Ausgangsstrom der Sekundärwicklung dieses Trans
formators hat dann den in Fig. 9B dargestellten Verlauf.
Obwohl der Ausgangsstromverlauf eine Folge nichtlinearer
Abschnitte aufweist, ist er während kurzer Zeitintervalle,
z.B. der Zeitintervalle t 1 bis t 2 zu Beginn jedes Ab
schnitts, weitgehend linear.
Daher ist es möglich, durch das Abwechseln von Folgen
positiver Impulse, deren Amplitude zunimmt, mit Folgen
negativer Impulse, deren Amplitude zunimmt, wie es in
Fig. 9C dargestellt ist, dreieckförmige Ausgangswellen
formen zu erzielen. Fig. 9C zeigt die Eingangswellenform
der Primärwicklungen der Koppeltransformatoren 14 1 bis
14 n . Fig. 9D zeigt die Ausgangswellenform, die von den
Sekundärwicklungen der Koppeltransformatoren 14 1 bis
14 n den X- oder Y-Ablenkmagneten 3 oder 4 als Wechsel
stromkomponente zugeführt wird. Wenn diese Dreieck-Wellen
form sowohl den X-Ablenkmagneten 3 als auch den Y-Ablenk
magneten 4 zugeführt wird, läuft der Ionenstrahl 2 auf
einer geraden Linie hin und her, deren Neigungswinkel
von der relativen Amplitude der beiden Dreieckwellen
abhängt. Die Fähigkeit, eine Dreieckwellenform zu erzeu
gen, ist ein wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen
Bestrahlungsgeräts.
Durch geringfügige Änderung der Umschaltpunkte der Wech
selrichterschaltungen 13 1 bis 13 n ist es möglich, den
Abschnitten der Dreieckwellenform in Fig. 9D Gleichstrom
komponenten zu überlagern und dadurch jeden Abschnitt
nach oben oder unten zu verschieben. Die ansteigenden
Abschnitte können in der einen Richtung durch Überlagerung
einer Gleichstromkomponente mit der einen Polarität und
die absteigenden Abschnitte in der anderen Richtung durch
Überlagerung einer Gleichstromkomponente mit der entge
gengesetzten Polarität verschoben werden. Auf diese Weise
lassen sich Wellenformen wie die in Fig. 9E dargestellte
erzeugen; in diesem Beispiel werden die ansteigenden
Abschnitte nach oben und die absteigenden Abschnitte
nach unten verschoben. Diese modifizierten Dreieckwellen
formen können zur Bildung des rennbahnförmigen Bestrah
lungsmusters verwendet werden, bei dem es sich um eines
der erfindungsgemäßen Merkmale handelt, wie nachstehend
erläutert wird.
Für ein rennbahnförmiges Bestrahlungsmuster werden modi
fizierte Dreieckwellenformen mit entgegengesetzten Gleich
stromkomponenten den X-Ablenkmagneten 3 und den Y-Ablenk
magneten 4 zugeführt, wie es in Fig. 10 dargestellt ist.
Nach Fig. 10 wird der den X-Ablenkmagneten 3 zugeführten
Wellenform eine negative Gleichstromkomponente in den
ansteigenden Abschnitten der Dreieckwellenform und eine
positive Gleichstromkomponente in den absteigenden Ab
schnitten überlagert, während bei der den Y-Magneten
4 zugeführten Wellenform eine positive Gleichstromkompo
nente in den ansteigenden Abschnitten und eine negative
Gleichstromkomponente in den absteigenden Abschnitten
überlagert wird.
Die Spur des Ionenstrahls 2 auf der Zielebene 6 hat dann
zwei parallele Linien, wie es in Fig. 11 dargestellt
ist. Die Werte A α , A β , B α , B β , A α ′, A β ′, B α ′ und B β ′ in
Fig. 10 entsprechen in gleicher Weise bezeichneten Werten
in Fig. 11. Die ansteigenden Abschnitte der Wellenformen,
z.B. die Abschnitte a und α′ in Fig. 10, entsprechen
dem Abschnitt SP in Fig. 11. Die ansteigenden Abschnitte
der Wellenformen, z.B. die Abschnitte β und β′ in Fig. 10
entsprechen dem Abschnitt QR in Fig. 11. Die Abschnitte
PQ und RS in Fig. 11 sind Übergangsbereiche, in denen
sich der Stromverlauf nicht sprungartig von einem Wert
zu einem anderen ändert, wie es in Fig. 10 dargestellt
ist, sondern praktisch etwas abgerundet ist, so daß der
Strahl weitgehend längs der durch die Pfeile angedeuteten
Bahnen verläuft.
Die durch den Strahl bestrahlte Fläche hat daher die
in Fig. 12 dargestellte Form einer Rennbahn. Die Länge
der Rennbahn und ihre Neigung lassen sich durch Änderung
der Amplituden der den X- und Y-Ablenkmagneten 3 und
4 zugeführten Wellenformen steuern: Beispielsweise läßt
sich die Länge der Rennbahn in X-Richtung durch Vergröße
rung von A α und A β in Fig. 10 und durch Verringern von
B α und B β vergrößern. Der Abstand zwischen den Seiten
der Rennbahn und die Strahlintensität können durch Ände
rung der Differenzen, z.B. der Differenz zwischen A α
und A β in Fig. 10, eingestellt werden. Eine entsprechende
Einstellung dieses Abstands ermöglicht die Abgabe einer
weitgehend gleichförmigen Bestrahlungsdosis auf die durch
die Rennbahn eingeschlossene Fläche, so daß Tumoren mit
länglicher Form wirksam behandelt werden können, da sie
im wesentlichen alle durch den Teilchenbeschleuniger
11 erzeugte Ionen aufnehmen.
Die Rennbahn braucht nicht konzentrisch zur Strahlachse
zu verlaufen. Wenn den den X-Ablenkmagneten 3 und den
beiden Y-Ablenkmagneten 4 zugeführten Wellenformen insge
samt Gleichstromkomponenten überlagert werden, ist es
möglich, die Rennbahn an eine von der Strahlenachse ent
fernt liegende Stelle zu verschieben, wie es in Fig. 13
dargestellt ist. Das zugrundeliegende Prinzip ist das
gleiche, wie es in den Fig. 7 und 8 dargestellt ist.
Tumoren mit unregelmäßiger Form lassen sich dadurch behan
deln, daß mehrere Rennbahn-Muster oder andere Bestrah
lungsmuster, z.B. das kreisförmige Muster nach Fig. 8,
auf verschiedene Teile des Tumors gerichtet wird, so
daß er vollständig bestrahlt wird und im wesentlichen
alle Ionen auf die Tumorfläche treffen.
Das erfindungsgemäße Ionenstrahl-Bestrahlungsgerät kann
auf die verschiedenen Bestrahlungsmuster, z.B. die in
den Fig. 6, 8, 12 und 13 dargestellten, mit hoher Ge
schwindigkeit umgeschaltet werden, so daß eine Behandlung
in kurzer Zeit durchgeführt werden kann, ohne daß der
Patient bewegt werden muß. Ein einziges Gerät kann daher
zur Behandlung einer größeren Anzahl von Patienten und
mit geringeren Kosten pro Patient als bisher verwendet
werden.
Abwandlungen von dem dargestellten Ausführungsbeispiel
können beispielsweise darin bestehen, daß die veränder
baren Widerstände in den Wechselrichterschaltungen wegge
lassen und die Ausgangsanschlüsse der Wechselrichter-
Brücke jeder Wechselrichterschaltung unmittelbar mit
den Ausgangsanschlüssen der Wechselrichterschaltungen
verbunden und die den Basen der Transistoren zugeführten
Steuersignale so geändert werden, daß die Widerstandswerte
der Transistoren von Wechselrichterschaltung zu Wechsel
richterschaltung geändert werden. Diese Ausbildung hat
die gleiche Wirkung wie die Wechselrichterschaltungen
mit zusätzlichen veränderbaren Widerständen. Auch die
beiden Stromversorgungseinrichtungen 10 und 11 können
so abgewandelt werden, daß sie kompliziertere Bestrah
lungsmuster als die in den Fig. 6, 8, 12 und 13 darge
stellten kreisförmigen und rennbahnförmigen Muster erzeu
gen. So können die beiden Stromversorgungseinrichtungen
so aufgebaut sein, daß sie einen Stromverlauf mit in
der Amplitude und Phasenlage steuerbaren Wechselstromkom
ponenten und mit in der Richtung und Größe steuerbaren
Gleichstromkomponenten erzeugen können.
Claims (6)
1. Ionenstrahl-Bestrahlungsgerät, gekennzeichnet durch:
einen Teilchenbeschleuniger zum Erzeugen eines Ionen
strahls, X-Ablenkmagneten zum Ablenken des Ionenstrahls
in X-Richtung, Y-Ablenkmagneten zum Ablenken des Ionen
strahls in Y-Richtung, eine erste Stromversorgungseinrich
tung, durch die die X-Ablenkmagnete mit einem Betriebs
strom versorgt werden, der eine Wechselstromkomponente
und eine Gleichstromkomponente aufweist, eine zweite
Stromversorgungseinrichtung, durch die die Y-Ablenkmag
nete mit einem Betriebsstrom versorgt werden, der eine
Wechselstromkomponente und eine Gleichstromkomponente
aufweist, und eine Steuereinheit zum Steuern der Amplitu
de und Phasenlage der Wechselstromkomponenten und des
Vorzeichens und der Größe der Gleichspannungskomponenten.
2. Ionenstrahl-Bestrahlungsgerät nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Wechselstromkomponenten eine Dreieckwellenform
haben.
3. Ionenstrahl-Bestrahlungsgerät nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Gleichstromkomponente der einen Polarität den
ansteigenden Abschnitten der Dreieckwellenformen und
eine Gleichstromkomponente der entgegengesetzten Polari
tät den absteigenden Abschnitten der Dreieckwellenformen
überlagert ist.
4. Ionenstrahl-Bestrahlungsgerät nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die den X-Ablenkmagneten und den Y-Ablenkmagneten
zugeführten Dreieckwellenformen entgegengesetzt gerich
tete Gleichstromkomponenten aufweist.
5. Ionenstrahl-Bestrahlungsgerät nach einem der Ansprüche
1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die erste Stromversorgungseinrichtung und die zweite
Stromversorgungseinrichtung jeweils aufweisen:
eine Spannungsquelle;
mehrere Wechselrichterschaltungen, die parallel an der Spannungsquelle liegen, so daß sie einen Strom aus der Spannungsquelle erhalten und verschiedene Span nungen erzeugen, deren Polarität unter der Steuerung der Steuereinheit umschaltbar ist;
mehrere Koppeltransformatoren, deren Primärwicklun gen die von den jeweiligen Wechselrichterschaltungen erzeugten Spannungen erhalten und deren Sekundärwicklun gen in Reihe geschaltet sind.
eine Spannungsquelle;
mehrere Wechselrichterschaltungen, die parallel an der Spannungsquelle liegen, so daß sie einen Strom aus der Spannungsquelle erhalten und verschiedene Span nungen erzeugen, deren Polarität unter der Steuerung der Steuereinheit umschaltbar ist;
mehrere Koppeltransformatoren, deren Primärwicklun gen die von den jeweiligen Wechselrichterschaltungen erzeugten Spannungen erhalten und deren Sekundärwicklun gen in Reihe geschaltet sind.
6. Ionenstrahl-Bestrahlungsgerät nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Wechselrichterschaltungen jeweils ein erstes Paar Transistoren, die in Reihe zwischen dem positiven und dem negativen Pol der Gleichspannungsquelle liegen, und ein zweites Paar Transistoren, die in Reihe zwischen dem positiven und dem negativen Pol der Gleichspannungs quelle parallel zu dem ersten Paar liegen, aufweisen,
daß das eine Ende der Primärwicklung des jeweiligen Kop peltransformators mit einem Verbindungspunkt zwischen dem ersten Paar Transistoren verbunden ist, daß das andere Ende der Primärwicklung des jeweiligen Koppeltransforma tors mit einem Verbindungspunkt zwischen dem zweiten Paar Transistoren verbunden ist und daß die Basen beider Transistorpaare mit der Steuereinheit verbunden sind.
daß die Wechselrichterschaltungen jeweils ein erstes Paar Transistoren, die in Reihe zwischen dem positiven und dem negativen Pol der Gleichspannungsquelle liegen, und ein zweites Paar Transistoren, die in Reihe zwischen dem positiven und dem negativen Pol der Gleichspannungs quelle parallel zu dem ersten Paar liegen, aufweisen,
daß das eine Ende der Primärwicklung des jeweiligen Kop peltransformators mit einem Verbindungspunkt zwischen dem ersten Paar Transistoren verbunden ist, daß das andere Ende der Primärwicklung des jeweiligen Koppeltransforma tors mit einem Verbindungspunkt zwischen dem zweiten Paar Transistoren verbunden ist und daß die Basen beider Transistorpaare mit der Steuereinheit verbunden sind.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
8131 | Rejection |