DE3919908A1 - Verfahren zum betrieb einer claus-anlage - Google Patents
Verfahren zum betrieb einer claus-anlageInfo
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- C01B17/02—Preparation of sulfur; Purification
- C01B17/04—Preparation of sulfur; Purification from gaseous sulfur compounds including gaseous sulfides
- C01B17/0404—Preparation of sulfur; Purification from gaseous sulfur compounds including gaseous sulfides by processes comprising a dry catalytic conversion of hydrogen sulfide-containing gases, e.g. the Claus process
- C01B17/0413—Preparation of sulfur; Purification from gaseous sulfur compounds including gaseous sulfides by processes comprising a dry catalytic conversion of hydrogen sulfide-containing gases, e.g. the Claus process characterised by the combustion step
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Description
Das Hauptpatent (Patentanmeldung P 38 43 295.1) betrifft
ein Verfahren zum Betrieb einer Claus-Anlage, in der das
H2S-haltige Einsatzgas zunächst einer Teilverbrennung
unterworfen und danach in einem zwei- oder mehrstufigen
Claus-Reaktor weiter umgesetzt wird, wobei eine optimale
Teilverbrennung des Einsatzgases in Abhängigkeit von dem
mit dem Einsatzgas zugeführten Schwefelwasserstoffmassen
strom entweder in einem oder in zwei parallel geschalte
ten Verbrennungsöfen mit Abhitzekessel erfolgt, worauf
die weitere Behandlung des Gases in einem einzigen Claus-
Reaktor durchgeführt wird, dessen Produktionskapazität
auf dem maximal zu erwartenden Schwefelmassenstrom aus
gelegt ist.
Beim Verfahren nach dem Hauptpatent ist vorgesehen, das
hinter dem Claus-Reaktor anfallende Restgas einer kata
lytischen Hydrierung zu unterwerfen, durch die alle im
Restgas noch enthaltenen Schwefelverbindungen in Schwe
felwasserstoff überführt werden. Als Wasserstoffträger
für diese Hydrierung soll dabei Heizgas verwendet wer
den. Außerdem wird dabei auch der im Restgas vorhandene
Wasserstoff, der bei der katalytischen Zersetzung der
im Einsatzgas vorhandenen Stickstoffverbindungen an den
Katalysatorschichten der Verbrennungsöfen gebildet wur
de, mitverwendet. Die normalerweise im Restgas vorhande
ne Wasserstoffmenge reicht jedoch in keinem Falle für
die vollständige Hydrierung der vorhandenen Schwefelver
bindungen aus, weshalb die Zufuhr von Heizgas als Was
serstoffträger beim Verfahren nach dem Hauptpatent uner
läßlich ist.
Die Erfindung betrifft daher eine Ausgestaltung des Ver
fahrens nach dem Hauptpatent, durch die einerseits die
katalytische Hydrierung des Restgases kostengünstiger
gestaltet werden und andererseits gleichzeitig eine Mög
lichkeit geschaffen werden soll, ammoniakhaltige Abgase
umweltschonend zu entsorgen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
dem Einsatzgas vor dem Eintritt in die Verbrennungsöfen
ein ammoniakhaltiges Abgas zugemischt wird.
Bei dem dem Einsatzgas zugesetzten ammoniakhaltigen Ab
gas kann es sich um ein Abgas aus beliebiger Quelle,
z.B. um die ammoniakhaltigen Brüden handeln, die aus
einer Abwasser-Strippung stammen. Die Menge des dem
Einsatzgas zugemischten Abgases richtet sich dabei
nach dessen Ammoniakgehalt und kann bis zu einem Nm3
Abgas pro Nm3 Einsatzgas betragen. Das auf diese Weise
zugeführte Ammoniak wird zusammen mit den im Einsatz
gas vorhandenen Stickstoffverbindungen an den Kataly
satorschichten der Verbrennungsöfen katalytisch zer
setzt und dadurch die Menge des auf diese Weise erzeug
ten Wasserstoffes entsprechend erhöht. Diese erhöhte
Wasserstoffmenge steht somit für die katalytische Hy
drierung des Restgases zur Verfügung, weshalb für die
sen Zweck die Zufuhr von Wasserstoff aus einer anderen
Quelle entsprechend reduziert oder gegebenenfalls so
gar ganz eingestellt werden kann.
Weitere Einzelheiten des erfindungsgemäßen Verfahrens
sollen nachfolgend an Hand des in der Abbildung darge
stellten Fließschemas erläutert werden.
Dieses Fließschema unterscheidet sich vom Fließschema
des Hauptpatentes lediglich dadurch, daß dem Einsatzgas
in der Leitung 1 vor dem Eintritt in die Brenner 2 und
5 der Verbrennungsöfen 3 und 6 über die Leitung 42 ein
ammoniakhaltiges Abgas zugemischt wird. Ist der mit dem
Einsatzgas zugeführte Schwefelwasserstoffmassenstrom
größer als die vorgegebene Kapazität des Verbrennungs
ofens 3, so wird ein Teilstrom des Gemisches aus Ein
satzgas und ammoniakhaltigem Abgas aus der Leitung 1 ab
gezweigt und über die Leitung 4 in den Brenner 5 des
zweiten Verbrennungsofens 6 eingeleitet. Die erforder
liche Verbrennungsluft wird den Brennern 2 und 5 über
die Leitung 7 bzw. 8 zugeführt, während die von der
Leitung 9 abzweigenden Leitungen 10 und 11 der notwen
digen Zufuhr von Heizgas, z.B. Koksofen- oder Partial
oxidationsgas, zu den Brennern 2 und 5 dienen. In den
Verbrennungsöfen 3 und 6 ist dabei jeweils eine Kata
lysatorschicht 3a bzw. 6a angeordnet, die der Zer
setzung der im Einsatzgas vorhandenen Stickstoffverbin
dungen sowie des mit dem Abgas eingebrachten Ammoniaks
dient. In den Katalysatorschichten 3a und 6a sind hier
bei für diesen Zweck geeignete, handelsübliche Kataly
satoren, die beispielsweise Nickel als katalytisch
aktive Substanz enthalten, angeordnet.
Der bei der katalytischen Zersetzung des Ammoniaks und
der übrigen Stickstoffverbindungen gebildete Wasser
stoff verbleibt im Gas. Nach Passieren des Verbrennungs
ofens 3 gelangt das heiße Gas über die Leitung 12 in den
Abhitzekessel 13, in dem es bis auf eine Temperatur von
270°C abgekühlt wird, um anschließend über die Leitung
14 in die Sammelleitung 15 eingeleitet zu werden, durch
die das Gas der ersten Stufe des Claus-Reaktors 16 zu
geführt wird. Sofern der zweite Verbrennungsofen 6 eben
falls betrieben wird, so wird der dort behandelte Teil
strom des Gases durch die Leitung 17 abgezogen, im da
zugehörigen Abhitzekessel 18 entsprechend gekühlt und
danach über die Leitung 19 ebenfalls in die Sammellei
tung 15 eingeleitet, so daß beide Teilströme des Gases
gemeinsam dem Claus-Reaktor 16 zugeführt werden. Aus
der ersten Stufe des Claus-Reaktors 16 wird das Gas
durch die Leitung 20 abgezogen und gelangt über den
Wärmetauscher 21 in den ersten Zug des Abhitzekessels
22, in dem es bis auf eine Temperatur von 154°C abge
kühlt wird. Danach wird das Gas über die Leitung 23
in die zweite Stufe des Claus-Reaktors 16 eingeleitet.
Hierbei erfährt es im dazwischen geschalteten Wärme
tauscher 21 eine gewisse Wiederaufwärmung. Aus der
zweiten Stufe des Claus-Reaktors 16 tritt das Gas über
die Leitung 24 aus und wird dem zweiten Zug des Abhitze
kessels 22 zugeführt, in dem es bis auf eine Temperatur
von 154°C abgekühlt wird. Aus dem Gas hinter dem Abhitze
kessel 22 ist die Hauptmenge des Schwefels abgeschieden
worden, so daß dieses Gas das vielfach auch als Claus-
Restgas bezeichnet wird, nur noch geringe Mengen an nicht
umgesetzten H2S und SO2 aufweist. Wegen dieser Verunrei
nigungen kann dieses Restgas jedoch nicht ohne weiteres
in die Atmosphäre abgelassen werden. Über die Leitung 25
wird es daher zunächst in den Wärmetauscher 26 eingelei
tet und gelangt dann über die Leitung 27 in den Hydrier
reaktor 29, wobei es zuvor in dem dazwischen geschalteten
Erhitzer 28 eine Aufwärmung bis auf ca. 280°C erfährt.
Im Hydrierreaktor 29 werden alle im Restgas enthaltenen
Schwefelverbindungen durch katalytische Hydrierung in
Schwefelwasserstoff überführt. Als Wasserstoffträger für
die Hydrierung dient dabei in erster Linie der im Rest
gas selbst enthaltene Wasserstoff. Durch die erfindungs
gemäße Zumischung des ammoniakhaltigen Abgases zum Ein
satzgas ist der Wasserstoffgehalt des Restgases entspre
chend erhöht. Falls dieser trotzdem für die vollständi
ge Hydrierung aller im Restgas noch vorhandenen Schwefel
verbindungen nicht ausreicht, kann über die Leitung 9
zusätzlich wasserstoffhaltiges Gas, wie z.B. Heizgas,
in den Hydrierreaktor 29 eingeleitet werden. Für die
katalytische Hydrierung der Schwefelverbindungen werden
hierbei handelsübliche Hydrierkatalysatoren, die z.B.
Nickel als aktive Komponente aufweisen, verwendet. Das
hydrierte Restgas wird über die Leitung 30 aus dem Hy
drierreaktor 29 abgezogen. Da dieses Restgas, wie be
reits gesagt wurde, als Schwefelkomponente nur noch
H2S enthält, kann es durch eine H2S-Wäsche weiterbehan
delt werden. Sofern die Claus-Anlage im Verbund mit
einer Kohlevergasungs- oder -verkokungsanlage betrieben
wird, kann das Restgas deshalb beispielsweise dem dort
erzeugten Rohgas vor der H2S-Wäsche zugemischt werden.
Der in den Abhitzekesseln 13, 18 und 22 bei der Abküh
lung des Gases abgeschiedene Schwefel wird über die Lei
tungen 31, 32, 33 und 34 abgezogen, die alle in der
Sammelleitung 35 münden, durch die der Schwefel seiner
weiteren Verarbeitung zugeführt wird. Die Leitung 36
dient der Zufuhr von Kesselspeisewasser zum Abhitzekes
sel 22, während der dort erzeugte Dampf über die Lei
tung 37 abgezogen wird. Der Abhitzekessel 13 wird über
die Leitung 38 mit dem erforderlichen Kesselspeisewas
ser versorgt. Von dieser Leitung zweigt die Leitung 39
ab, durch die die Kesselspeisewasserzufuhr zum Abhitze
kessel 18 erfolgt. Durch die Leitungen 40 und 41 wird
der in den Abhitzekesseln 13 und 18 erzeugte Dampf ab
gezogen, wobei der Dampf aus der Leitung 41 mit dem
Dampf aus der Leitung 40 vereinigt wird.
Die Wirkungsweise des erfindungsgemäßen Verfahrens wird
durch das nachfolgende Ausführungsbeispiel belegt.
Hierbei wurden 1210 Nm3/h Einsatzgas mit einem H2S-Ge
halt von 53 Vol.-% über die Leitung 1 dem Verfahren
zugeführt. Diesem Gasstrom wurde 240 Nm3/h Abgas mit
einem NH3-Gehalt von 18 Vol.-% über die Leitung 42
zugemischt. Anschließend wurde dieses Gasgemisch unter
den vorstehend beschriebenen Bedingungen behandelt.
Der Wasserstoffgehalt des dabei anfallenden Restgases
war so groß, daß über die Leitung 9 nur noch 59 Nm³
Heizgas in den Hydrierreaktor 29 eingeleitet werden
mußten. Dadurch ergibt sich bei der Hydrierung des Rest
gases gegenüber dem Verfahren nach dem Hauptpatent eine
Kostenersparnis in Höhe von 79%. Gleichzeitig wurde
das zugesetzte ammoniakhaltige Abgas umweltschonend
entsorgt.
Claims (2)
1. Verfahren zum Betrieb einer Claus-Anlage, in der
das H2S-haltige Einsatzgas zunächst einer Teil
verbrennung unterworfen und danach in einem zwei-
oder mehrstufigen Claus-Reaktor weiter umgesetzt
wird, wobei eine optimale Teilverbrennung des
Einsatzgases in Abhängigkeit von dem mit dem Ein
satzgas zugeführten Schwefelwasserstoffmassen
strom entweder in einem oder in zwei parallel
geschalteten Verbrennungsöfen mit Abhitzekessel
erfolgt, worauf die weitere Behandlung des Gases
in einem einzigen Claus-Reaktor durchgeführt wird,
dessen Produktionskapazität auf den maximal zu er
wartenden Schwefelmassenstrom ausgelegt ist, ge
mäß Patent (Patentanmeldung P 38 43 295.1), da
durch gekennzeichnet, daß dem Einsatzgas vor dem
Eintritt in die Verbrennungsöfen ein ammoniak
haltiges Abgas zugemischt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Menge des dem Einsatzgas zugemischten
ammoniakhaltigen Abgases bis zu einem Nm3 Abgas
pro Nm3 Einsatzgas betragen kann.
Priority Applications (6)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893919908 DE3919908A1 (de) | 1988-12-22 | 1989-06-19 | Verfahren zum betrieb einer claus-anlage |
ZA902342A ZA902342B (en) | 1989-06-19 | 1990-03-27 | Method for the operation of a claus plant |
ES9001136A ES2024191A6 (es) | 1989-06-19 | 1990-04-23 | Mejoras introducidas en el objeto de la patente principal n{ 8904096 presentada 30-11-89 por procedimiento para hacer funcionar una instalacion claus. |
PL28493390A PL165217B3 (pl) | 1989-06-19 | 1990-04-25 | Sposób eksploatowania instalacji Clausa PL PL PL |
CN 90102210 CN1024524C (zh) | 1989-06-19 | 1990-06-10 | 克劳斯装置的操作方法 |
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Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE3843295A DE3843295A1 (de) | 1988-12-22 | 1988-12-22 | Verfahren zum betrieb einer claus-anlage |
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Publications (1)
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DE3919908A1 true DE3919908A1 (de) | 1990-12-20 |
Family
ID=25875498
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Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3919908A1 (de) |
Citations (5)
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DE3212279A1 (de) * | 1982-04-02 | 1983-10-13 | Davy McKee AG, 6000 Frankfurt | Verfahren und vorrichtung zur verbrennung h(pfeil abwaerts)2(pfeil abwaerts)s-haltiger gase |
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DE3843295A1 (de) * | 1988-12-22 | 1990-06-28 | Krupp Koppers Gmbh | Verfahren zum betrieb einer claus-anlage |
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- 1989-06-19 DE DE19893919908 patent/DE3919908A1/de not_active Withdrawn
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