DE3918648A1 - Vorrichtung zur probenahme aus einem stahlband - Google Patents
Vorrichtung zur probenahme aus einem stahlbandInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Probenahme aus einem
Stahlbad mit einer in das Stahlbad einzutauchenden Stange, in
deren hohlem unteren Ende eine, insbesondere aus zwei flachen,
ovalen Schalen zusammengesetzte, Kokille zur Aufnahme der Probe
menge angeordnet ist, von der sich als Zuführung zu ihr ein durch
eine Stahlkappe verschlossenes Rohr, insbesondere Silikaglasrohr,
nach unten bis aus der Stange heraus erstreckt.
In den mit diesen bekannten Vorrichtungen genommenen Proben findet
man bei der Analyse zu wenig Aluminium und Mangan, d.h. nicht den
in der Schmelze enthaltenen Prozentsatz. Grund dafür ist die beim
Eintauchen der Vorrichtung in das Stahlbad in der Kokille und
dem Silikaglasrohr vorhandene Luft. Die nach dem Abschmelzen und
Durchbrechen der Stahlkappe turbulent einschießende Schmelze
hat in der kurzen Zeit bis zum Austreiben der Luft an der nicht
gedichteten Berührungsfläche zwischen den erwähnten Schalen
und vollständigen Füllen der Kokille immerhin so viel Berührung
mit dem Sauerstoff der Luft, daß das Aluminium und das Mangan
in einem die Analyse verfälschenden Ausmaß oxideren. Auch die
Analyse des Kohlenstoffs wird wegen Oxidation unsicher.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Analysengenauig
keit zu steigern.
Gemäß der Erfindung ist zu diesem Zweck vorgesehen, daß sich an
die Kokille nach oben über einen Durchlaß eine weitere Kammer zur
Aufnahme eingeflossener Stahlschmelze anschließt und diese weitere
Kammer mindestens das Volumen der Kokille hat.
Hier fließt der erste, in Berührung mit der Luft kommende Teil
der einströmenden Stahlschmelze weiter in die weitere Kammer.
Die in die Kokille nachströmende Stahlschmelze ist dann frei von
Störeinfluß. Gleich, wie groß der erste Teil ist, kann die
weitere Kammer entsprechend dimensioniert werden. Den Durchlaß
wird man so dimensionieren, daß er einerseits einen schnellen
Übertritt der Stahlschmelze in die weitere Kammer ermöglicht,
andererseits aber die, bevorzugt flach-ovale, Form der Kokille
möglichst wenig beeinträchtigt und nach dem vollständigen Füllen
aller Hohlräume keine Wechselströmungen zwischen der Kokille und
der weiteren Kammer erlaubt.
Die Möglichkeit eines kleinen Rückflusses ist jedoch insofern er
wünscht, als die Schmelze beim Erstarren eine Volumenkontraktion
von etwa 3% aufweist und die Probe in der Kokille lunkerfrei
oder jedenfalls lunkerärmer erstarren kann, wenn ein entsprechen
der Nachfluß von oben her stattfinden kann. Zu diesem Zweck kann
man um den Durchlaß herum, in dem die Schmelze wegen der im Ver
gleich zum Rauminhalt größeren Oberfläche eher erstarrt, eine
exothermisch reagierende Pulvermischung anordnen, die etwas unter
halb der Temperatur des Stahlbades unmittelbar oder mittels einer
Zündmischung entzündlich ist.
Auf die gleiche Weise kann man die Schmelze in der weiteren
Kammer länger flüssig halten, wenn sie in der weiteren Kammer
nicht aufgrund deren Volumens ohnehin erst zuletzt erstarrt.
Da nach der Erfindung die Analysenverfälschung infolge Oxidation
der oxidierenden Bestandteile, auch des Kohlenstoffes, ver
mieden wird, sollte auch ein weiterer, den Kohlenstoff betreffen
der Störeinfluß beseitigt werden, um das Erreichte nicht zu ent
entwerten.
Das genannte, vorzugsweise aus Silikaglas bestehende Rohr sollte
mindestens 80 mm, besser 100 mm, aus der in der Regel aus einem
Papprohr bestehenden Stange,geschützt durch ein in dem Papprohr
befestigtes Stahlrohr, herausragen, damit nicht Zersetzungs
produkte der Pappe mit in die Probe hineingezogen werden.
Schließlich sollte auch möglichst wenig Metall der Stahlkappe in
die Probe hineingezogen werden. Deshalb wird vorgeschlagen, statt
der üblichen, das gesamte Stangenende abdeckenden Stahlkappe
eine, wesentlich kleinere,Stahlkappe unmittelbar nur auf das
Rohrende zu setzen.
Die Zeichnung gibt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wieder.
Sie zeigt einen axialen Schnitt durch eine Vorrichtung zur Probe
nahme.
Am unteren Ende eines z. B. 1,5-2 m langen Papprohres 1 ist ein
Einsatz 2 eingeschoben und mittels Stiften 3 sowie einer feuer
festen Verkittung 4 befestigt.
Der Einsatz 2 weist einen Mantel aus drei Pappringen 5, 6 und 7
und einem in dem Pappring 7 eingeklemmten und ferner durch die
Verkittung befestigten Stahlrohr 8 auf. In dem Mantel sind ein
Silikaglasrohr 9, eine Kokille 10 und ein eine weitere Kammer 11
tragendes, kurzes Zwischenrohr 12 angeordnet und in einer Ein
bettung 13 aus Gießereisand gehalten, der den Zwischenraum zu
dem Mantel füllt. Das durch eine Stahlkappe 14 von 0,2 bis 0,3 g
Gewicht verschlossene untere Ende des Silikaglasrohrs 9 ist
darüber hinaus mittels eines feuerfesten Zementes 15 bis zu einem
Kautschukring 16 einzementiert.
Die Kokille 10 besteht in an sich bekannter Weise aus zwei als
Preßteile aus Stahl hergestellten und zusammengesetzten flachen
ovalen Schalen 17 mit Ansätzen, die zusammen einen Anschluß
stutzen 18 bilden. Das Silikaglasrohr 9 steckt in dem Anschluß
stutzen 18, dessen beide Teile durch eine Kraftpapier-Wicklung 19
darüber zusammengefügt worden sind.
Das einen Durchlaß von der Kokille in die weitere Kammer 11
bildende Zwischenrohr 12 ist mit der Kokille sowie mit einem
Boden 20 der weiteren Kammer 21 verschweißt, die im übrigen aus
einem Rohrstück 21 und einer mit zwei Löchern 22 versehenen
Decke 23 hergestellt ist.
Statt der so gebildeten weiteren Kammer 11 und des Zwischen
rohrs 12 wäre es beispielsweise auch möglich, auf die Kokille 10
eine weitere solche Kokille zu setzen.
Um das Zwischenrohr 12 herum ist eine exothermisch reagierende
Pulvermischung angeordnet, beispielsweise aus Aluminium und
Eisen-III-Oxid mit einer Zündmischung aus Aluminium und Barium
nitrat oder Magnesium und Bariumperoxid. Zur Steuerung der
Reaktion könnte die Pulvermischung 24 auch mehr oder weniger
mit dem Gießereisand vermischt oder mit einem weiteren nicht
reagierenden Stoff gestreckt sein.
Zur Probenahme wird das Papprohr 1 von einer Maschine etwa
0,5 bis 1,5 m tief in das Stahlbad eingetaucht. Die Stahl
kappe 14 schmilzt und bricht unter dem ferrostatischen Druck
ein. Die Schmelze strömt dann in das Silikaglasrohr 9 und weiter
bis zur Decke 23 der weiteren Kammer 11, wobei die vorhandene
Luft zwischen den Schalen 17 und durch die Löcher 22 entweicht.
Die Löcher 22 sind so bemessen, daß die Schmelze darin erstarrt
und sie verschließt.
Der erste, mit der Luft in den Hohlräumen in Berührung kommende
Teil der einströmenden Schmelze befindet sich am Ende in der
weiteren Kammer 11, deren Volumen etwa drei mal so groß wie
das der Kokille 10 ist.
Die Schmelze erstarrt zuerst in dem Silikaglasrohr 9 und dann in
der Kokille 10. In dem Zwischenrohr 12 wird sie infolge der
Reaktion der durch die Hitze gezündeten Pulvermischung 24 länger
flüssig gehalten als in der Kokille 10. Zuletzt erstarrt die
vergleichsweise große und kompakte Menge in der weiteren
Kammer 11.
Aus dem Stahlbad herausgezogen wird die Stange, nachdem die
Schmelze in dem Silikaglasrohr 9 erstarrt ist und bevor sie in
folge der fortschreitenden Erhitzung der Vorrichtung in dem
Stahlbad wieder schmelzen kann.
Die in der Kokille 10 enthaltene Probe wird in üblicher Weise
bearbeitet und analysiert.
Claims (4)
1. Vorrichtung zur Probenahme aus einem Stahlbad mit einer in
das Stahlbad einzutauchenden Stange (1), in deren hohlem
unteren Ende eine, insbesondere aus zwei flachen, ovalen
Schalen (11) zusammengesetzte, Kokille (10) zur Aufnahme der
Probemenge angeordnet ist, von der sich als Zuführung zu ihr
ein durch eine Stahlkappe (14) verschlossenes Rohr (9), ins
besondere Silikaglasrohr (9), nach unten bis aus der Stange (1)
heraus erstreckt,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich an die Kokille (10) nach oben über einen Durchlaß
(12) eine weitere Kammer (11) zur Aufnahme eingeflossener
Stahlschmelze anschließt und diese weitere Kammer (11)
mindestens das Volumen der Kokille hat.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß um den Durchlaß (12) herum eine exothermisch reagierende
Pulvermischung (24) angeordnet ist, die etwas unterhalb der
Temperatur des Stahlbades unmittelbar oder mittels einer
Zündmischung entzündlich ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stange (1) in bekannter Weise ein Papprohr (1) ist
und das genannte Rohr (9), geschützt durch ein in dem Papp
rohr (1) befestigtes Stahlrohr (8), mindestens 80 mm aus dem
Papprohr (1) herausragt.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stahlkappe (14) unmittelbar auf dem Rohrende sitzt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3918648A DE3918648A1 (de) | 1989-03-04 | 1989-06-08 | Vorrichtung zur probenahme aus einem stahlband |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3907107 | 1989-03-04 | ||
DE3918648A DE3918648A1 (de) | 1989-03-04 | 1989-06-08 | Vorrichtung zur probenahme aus einem stahlband |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3918648A1 true DE3918648A1 (de) | 1990-09-06 |
Family
ID=25878490
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE3918648A Ceased DE3918648A1 (de) | 1989-03-04 | 1989-06-08 | Vorrichtung zur probenahme aus einem stahlband |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3918648A1 (de) |
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