DE3917746C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Sauerstoffsensor-Testeinrich
tung gemäß dem Oberbegriff des Patentan
spruchs 1 zur Funktionsprüfung eines Sauerstoffsen
sors, der z. B. in einer Steuereinrichtung zur Einstellung
eines Luft/Brennstoffverhältnisses einer Brennkraftmaschine
für ein Fahrzeug zum Einsatz kommt.
Das Verhältnis von Luft zu Brennstoff (Luft/Brennstoff-Ver
hältnis) in einer Luft/Brennstoff-Mischung für eine Brenn
kraftmaschine wird in Übereinstimmung mit den Betriebsbe
dingungen des Fahrzeugs gesteuert, um schädliche Substanzen
im Abgas zu vermeiden und/oder den thermischen Wirkungsgrad
der Maschine zu verbessern. Diese Steuerung erfolgt mit
Hilfe eines Sauerstoffsensors (O2-Sensor) zum Detektieren
der Sauerstoffkonzentration im Abgas sowie mit Hilfe einer
Luft/Brennstoffverhältnis-Steuereinrichtung zur Steuerung
des Luft/Brennstoff-Verhältnisses in der Luft/Brennstoff-
Mischung. Der Sauerstoffsensor dient zur Durchführung einer
Rückkopplungssteuerung der Luft-Brennstoffverhältnis-Steu
ereinrichtung in Abhängigkeit eines Ausgangssignals vom O2-
Sensor, derart, daß sich das Luft/Brennstoff-Verhältnis der
Luft/Brennstoff-Mischung nahe dem stöchiometrischen Mi
schungsverhältnis befindet. Der bei der Luft/Brennstoffver
hältnis-Steuerung verwendete O₂-Sensor wird mittels einer
Testeinrichtung getestet und auf seine Funktionsfähigkeit
hin überprüft, wobei insbesondere sein Ausgangs- und An
sprechverhalten von Interesse sind.
Zu den konventionellen Testeinrichtungen gehören solche,
die das Verbrennungsgas eines Propanbrenners zum Testen des
O₂-Sensors verwenden, und solche, bei denen das Abgas einer
Maschine zum Testen des O₂-Sensors benutzt wird. Bei der
Testeinrichtung mit dem Propanbrenner werden die Ausgangs
und Ansprechcharakteristik des O₂-Sensors unter Verwendung
des Verbrennungsgases bewertet. Dagegen bedient sich die
die tatsächliche Maschine verwendende Testeinrichtung eines
Computers, um die Zusammensetzung der Luft/Brennstoff-Mi
schung in Richtung einer höheren Brennstoffkonzentration
als beim stöchiometrischen Mischungsverhältnis (fetter Zu
stand) oder in Richtung einer geringeren Brennstoffkonzen
tration als beim stöchiometrischen Mischungsverhältnis (ma
gerer Zustand) zu verschieben, wobei Ausgangs- und An
sprechcharakteristik des O₂-Sensors unter Verwendung des
Abgases bewertet werden, das demjenigen tatsächlicher Fahr
zeuge unter fetten, mageren und Übergangszuständen ent
spricht.
Der einen Propanbrenner verwendende O₂-Sensor wird nur für
die Bestätigung der Qualitätskontrolle von O₂-Sensoren be
nutzt, da sich mit ihm eine exakte Charakteristik nicht er
mitteln läßt, weil sich die Zusammensetzung des Verbren
nungsgases von demjenigen des tatsächlichen Abgases unter
scheidet.
Bei der Beurteilung von O₂-Sensoren unter Verwendung des
Abgases einer Maschine wird erwartet, daß sie zu denselben
Ergebnissen führt, die auch bei der Beurteilung des Abgases
von Fahrzeugen erhalten werden. Die Maschine ändert jedoch
ihre Eigenschaften insbesondere dann, wenn sie über einen
längeren Zeitraum betrieben wird, so daß Beurteilungsergeb
nisse nach Ersatz der Maschine durch eine andere unter
schiedlich ausfallen können, selbst wenn derselbe O₂-Sensor
verwendet wird. Dies führt zu einer schlechten Testzuver
lässigkeit. Soll sich darüber hinaus das Luft/Brennstoff
verhältnis der Mischung vom fetten zum mageren Zustand oder
vom mageren zum fetten Zustand ändern, oder soll eine der
artige Änderung abrupt auftreten, wobei diese Zustände die
wichtigsten zur Beurteilung der Eigenschaften des O₂-Sen
sors sind, so muß die Maschine mit hoher Geschwindigkeit
und unter großer Last betrieben werden. Dies beeinträchtigt
wiederum die Maschine und verschlechtert die Reproduzier
barkeit des Tests. Die Beurteilung des O₂-Sensors ist daher
nur dann zuverlässig, wenn die Maschine bei niedriger Ge
schwindigkeit und geringer Last betrieben wird. Darüber
hinaus lassen sich die Eigenschaften von O₂-Sensoren auch
dann nur ungenau beurteilen, wenn sich das Luft/Brennstoff
verhältnis der Mischung in starkem Maße oder abrupt ändert.
In der SAE-Veröffentlichung Nr. 800017, Februar 1980, ist eine
Sauerstoffsensor-Testeinrichtung zur Prüfung von Sauerstoffsensoren
offenbart, die als sogenannte Lambda-Sonden in Abgaskatalysatoren
von Kraftfahrzeugen Verwendung finden.
Die beschriebene Sauerstoffsensor-Testeinrichtung verwendet
bisher CO, CO₂, H₂, O₂, Stickoxide sowie Kohlenwasserstoffe
als Bestandteile des Synthetikgases, die mit hohen Partialdrucken
üblicherweise im Auspuffgas vorkommen. Derartige
Testeinrichtungen haben jedoch den Nachteil, daß die Meßgenauigkeit
bei der Sensorprüfung zu wünschen übrig läßt, obwohl
die bei weitem überwiegenden Bestandteile des auch in der
Praxis vorkommenden Abgases zur Messung herangezogen werden.
Hiervon ausgehend ist es die Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung
und ein Verfahren zur Prüfung von Sauerstoffsensoren
anzugeben, daß sich durch eine verbesserte Meßgenauigkeit bei
der Prüfung von Sauerstoffsensoren auszeichnet.
Diese Aufgabe wurde durch die im Patentanspruch 1 angegebenen
Merkmale gelöst. Die durch die Erfindung erzielbaren Vorteile
einer Verbesserung der Meßgenauigkeit beruhen im wesentlichen
darauf, daß überraschenderweise festgestellt wurde, daß durch
die Zumengung von Schwefeldioxid, welches im Abgas normalerweise
nur als Spurenelement enthalten ist, zum Synthetikgas
eine wesentliche Verbesserung der Prüfungsergebnisse bei der
Prüfung von Sauerstoffsensoren erzielbar ist.
Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die
Zeichnung näher beschrieben. Es zeigt
Fig. 1 ein schematisch dargestelltes Ausführungsbeispiel
einer Testeinrichtung nach der Erfindung,
Fig. 2 einen Querschnitt durch einen Sensorhalter,
Fig. 3 eine graphische Darstellung zur Erläuterung der
Beziehung zwischen einer synthetischen Gaszusam
mensetzung und dem Ansprechverhalten eines O₂-Sen
sors,
Fig. 4 eine graphische Darstellung zur Erläuterung der
Beziehung zwischen einer elektromotorischen Kraft
eines O₂-Sensors und einer O₂-Überschußrate bei
Verwendung eines SO₂ enthaltenden synthetischen
Gases,
und
Fig. 5 eine graphische Darstellung zur Erläuterung der
Beziehung zwischen einer elektromotorischen Kraft
eines O₂-Sensors und einer O₂-Überschußrate bei
Verwendung eines synthetischen Gases, das kein SO₂
enthält.
Die Fig. 1 zeigt den schematischen Aufbau eines Ausfüh
rungsbeispiels einer Testeinrichtung nach der Erfindung,
während die Fig. 2 einen schematischen Querschnitt durch
einen Sensorhalter zeigt. Ein Sensorhalter 2 befindet sich
in der hinteren Stufe einer Passage 1 für synthetisches
Gas. Der Sensorhalter 2 hält einen O₂-Sensor 3, der unter
Verwendung eines synthetischen Gases getestet werden soll,
das ihm über die Passage 1 zugeführt wird. Entsprechend der
Fig. 2 ist der Sensorhalter 2 mit einer Gaspassage 5 inner
halb einer Hochtemperatur-Isolationsschicht 4 ausgestattet,
wobei der O₂-Sensor 3 innerhalb einer Gaskammer 6 der Gas
passage 5 gehalten ist. Die Gaskammer 6 ist mit einem Ther
moelement 7 ausgestattet, um die Gastemperatur innerhalb
der Gaskammer 6 messen zu können.
Eine vordere Stufe der Synthetikgaspassage 1 steht in Ver
bindung mit einem Gaszylinder sowie mit Gastanks, die das
synthetische Gas enthalten. Im einzelnen sind ein erster
Zylinder 8 mit Schwefeldioxidgas (SO₂) und Stickstoffgas
(N2) , ein zweiter Zylinder 9 mit Sauerstoffgas (O₂), ein
dritter Zylinder 10 mit Stickstoffgas (N2), ein vierter Zy
linder 11 mit Kohlendioxidgas (CO₂), ein fünfter Zylinder
12 mit Kohlenmonoxidgas (CO), Wasserstoffgas (H2) und
Stickstoffgas (N2), ein sechster Zylinder 13 mit Kohlenwas
serstoffgas (HC) und Stickstoffgas (N2), ein siebter Zylin
der 14 mit Stickoxidgas (NO) und Stickstoffgas (N2) sowie
ein Tank 15 mit Wasser (H2O) gefüllt. Der erste Zylinder 8
steht mit der Synthetikgaspassage 1 über eine Durchfluß
steuerung 28 und eine Schwefeldioxidpassage 29 in Verbin
dung. Dagegen stehen der zweite bis siebte Zylinder 9 bis
14 mit der Synthetikgaspassage 1 über Durchflußsteuerungen
16 in Verbindung. Außerdem ist der Tank 15 mit der Synthe
tikgaspassage 1 über eine Drucksteuerung 17 verbunden. Ein
Ausgang von nicht dargestellten Sensoren zum Detektieren
der Massenflußraten der Gase, die durch die Gaspassagen 29
und 16a hindurchströmen, in denen sich die Steuerungen 16
und 28 befinden, ermöglicht eine Rückkopplungssteuerung der
Gasflußraten, derart, daß die Massenflußraten der Gase, die
durch die Gaspassagen 29 und 16a hindurchströmen, Target
werte sind (Zielwerte).
Eine mittlere Stufe der Synthetikgaspassage 1 ist mit einem
elektrischen Ofen 18 als Heizeinrichtung ausgestattet, der
in Antwort auf ein Signal von einer Temperatursteuerung 19
ein- und ausgeschaltet wird. Die Synthetikgaspassage 1 ist
vor dem Sensorhalter 2 mit einem Thermoelement 20 als Tem
peratursensor ausgestattet, der seinerseits mit der Tempe
ratursteuerung 19 verbunden ist. Auf diese Weise läßt sich
die Temperatur des Synthetikgases vor dem Sensorhalter 2
mit Hilfe des Thermoelements 20 messen, so daß sich in
Übereinstimmung mit der gemessenen Temperatur der elektri
sche Ofen 18 mittels der Temperatursteuerung 19 ein- und
ausschalten läßt, um die Temperatur des Synthetikgases ein
zustellen, mit dem der O₂-Sensor 3 getestet werden soll.
Zusätzlich sind ein achter Zylinder 21 mit Co, H2 und N2
sowie ein neunter Zylinder 22 mit O₂ und N2 gefüllt. Der
achte Zylinder 21 und der neunte Zylinder 22 sind jeweils
über eine Drucksteuerung 23 und einen Durchflußmesser 24
mit einem synchronen elektromagnetischen Ventil 25 verbun
den. Ein Auslaß des synchronen elektromagnetischen Ventils
25 steht in Verbindung mit der Synthetikgaspassage 1 an ei
ner Position zwischen dem elektrischen Ofen 18 und dem Sen
sorhalter 2, insbesondere an einer Position zwischen dem
elektrischen Ofen 18 und dem Thermoelement 20, während ein
anderer Auslaß des synchronen elektromagnetischen Ventils
25 mit einer offenen Passage 30 in Verbindung steht. Durch
Umschalten des synchronen elektromagnetischen Ventils 25
läßt sich somit das Gas im achten Zylinder 21 und das Gas
im neunten Zylinder 22 wahlweise in die Synthetikgaspassage
1 führen, um auf diese Weise Abgase in fettem Zustand oder
in magerem Zustand zu simulieren. Das Verhältnis von fettem
zu magerem Zustand wird durch die Drucksteuerung 23 gesteu
ert, während sich die Änderungsrate bezüglich des fetten
und des mageren Zustands durch zeitliches Umschalten des
synchronen elektromagnetischen Ventils 25 steuern läßt. Da
das synchrone elektromagnetische Ventil 25 in der Lage ist,
die Verbindung des achten Zylinders 21 und des neunten
Zylinders 22 mit der Synthetikgaspassage 1 und der offenen
Passage 30 momentan bzw. unverzüglich herzustellen, sind
der achte Zylinder 21 und der neunte Zylinder 22 immer ent
weder mit der Synthetikgaspassage 1 oder der offenen Passa
ge 30 verbunden. Die Flußraten der von den Zylindern 21 und
22 gelieferten Gase sind fast konstant, wobei ein Gas der
gewünschten Flußrate in die Synthetikgaspassage 1 eingelei
tet wird, selbst unmittelbar nach Umschalten des synchronen
elektromagnetischen Ventils 25.
Die Fig. 1 zeigt weiterhin ein Stift-Aufzeichnungsgerät 26
sowie einen Analysator 27 zum Analysieren der Meßergebnisse
des O₂-Sensors 3. Das Stift-Aufzeichnungsgerät 26 und der
Analysator 27 dienen als Monitoreinrichtungen zur Überwa
chung des Ausgangs des O₂-Sensors 3.
Bei der oben beschriebenen Testeinrichtung wird im ersten
Zylinder 8 enthaltenes SO₂ über die Schwefeldioxid-Gaspas
sage 29 zur Synthetikgaspassage 1 geführt, um SO₂ zu einem
Gas hinzuzufügen, das vom zweiten Zylinder 9 bis zum neun
ten Zylinder 14 stammt, so daß ein Synthetikgas mit SO₂ er
halten wird. Die Temperatur des SO₂ enthaltenden Synthetik
gases wird durch das Thermoelement 20 gemessen, während der
Betrieb des elektrischen Ofens 18 mittels der Temperatur
steuerung 19 gesteuert wird, um die Temperatur des SO₂ ent
haltenden Synthetikgases auf einen spezifischen Wert einzu
stellen. Das temperaturgesteuerte und SO₂ enthaltende Syn
thetikgas wird von der Gaspassage 5 zur Gaskammer 6 gelei
tet, in der es sich ausbreitet und durch den O₂-Sensor de
tektiert wird. Die Detektorergebnisse werden durch das
Stift-Aufzeichnungsgerät 26 aufgezeichnet, während anderer
seits die Daten durch den Analysator 27 analysiert werden.
Ferner werden die Eigenschaften und das Anspechvermögen des
O₂-Sensors 3 bewertet bzw. beurteilt.
Um Abgase mit fetten und mageren Luft/Brennstoff-Verhält
nissen zu simulieren, wird das synchrone elektromagnetische
Ventil 25 entsprechend umgeschaltet, um die Zusammensetzung
des SO₂ enthaltenden Synthetikgases zu verändern. Die Ände
rungsrate zwischen fettem und magerem Zustand wird durch
Änderung der Umschaltzeit des synchronen elektromagneti
schen Ventils 25 gesteuert.
Da die oben beschriebene Testeinrichtung für den O₂-Sensor
3 ein Synthetikgas verwendet, das SO₂ enthält, welches auch
in tatsächlichen Abgasen auftritt und die Bewertung des O₂-
Sensors 3 beeinflußt, lassen sich Zustände von Abgasen nahe
denjenigen tatsächlicher Fahrzeuge simulieren. Durch Um
schalten des synchronen elektromagnetischen Ventils 25 kön
nen ferner Abgase mit fetten und mageren Zuständen von
Luft/Brennstoff-Verhältnissen simuliert werden, wobei sich
ebenfalls die Änderungsrate vom fetten zum mageren Zustand
in einfacher Weise und mit guter Reproduzierbarkeit simu
lieren läßt. Die Verwendung eines solchen Gaszufuhrsystems
mit dem synchronen elektromagnetischen Ventil 25 eignet
sich insbesondere zur Simulation von Übergangszuständen,
bei denen die Geschwindigkeit des Fahrzeugs größer und
kleiner wird. Enthielte das Gaszufuhrsystem zur Durchfüh
rung der exakten Durchflußsteuerung nur die rückkopplungs
gesteuerte Durchflußsteuerung 16, so könnte ein hinreichen
des Übergangsansprechverhalten nicht erzielt werden. Dies
würde zu einem Problem bei der Reproduzierbarkeit der Zu
stände tatsächlicher Fahrzeuge führen. (Da der SO₂-Anteil
selbst bei Übergangsbetriebszuständen nicht verändert wird,
wird beim vorliegenden Ausführungsbeispiel kein spezielles
Gas-(SO₂)-Zufuhrsystem für das Übergangsverhalten benutzt.)
Im folgenden werden Zustände, bei denen SO₂ die Bewertung
des O₂-Sensors 3 beeinflußt, unter Bezugnahme auf die Test
ergebnisse näher beschrieben. Zunächst soll ein erster Test
im einzelnen erläutert werden. Um den Zusammenhang zwischen
der Wiederholperiode (Halbperiode (s)) bei der Variation
fetter und magerer Zustände und der Ansprechzeit (Trl: ms)
des O₂-Sensors 3 zu untersuchen, werden ein SO₂ enthal
tendes Synthetikgas (nachfolgend als W-Synthetikgas be
zeichnet) und ein Synthetikgas ohne SO₂ (nachfolgend nur
als Synthetikgas bezeichnet) verwendet. Dabei werden die
fetten und mageren Zustände variiert.
Der Grund, warum der SO₂-Anteil auf 16 ppm festgesetzt
wird, wird nachfolgend beschrieben. Es sei angenommen, daß
bei einem Luft/Brennstoff-Verhältnis von 14,7, also bei ei
nem Verhältnis von Luft/Brennstoff = 14,7 g/1 g, 100 ppm an
Schwefel (S) in 1 g Brennstoff (Gasolin) enthalten sind.
Mittlere S-Anteile im Brennstoff betragen 50 bis 60 ppm in
Japan, etwa 300 ppm in den USA und 300 bis 400 ppm in der
Bundesrepublik Deutschland und in Australien.
Das Gewicht von S im Brennstoff ergibt sich zu
S = 1 × 100 × 10-6 (g) = 1 × 10-4 (g)
Wird der gesamte Schwefel S von 1×10-4 (g) in SO₂ umge
wandelt und ausgegeben, so werden unter Berücksichtigung
der Tatsache, daß das Atomgewicht von S den Wert 32 und das
Molekulargewicht von SO₂ den Wert 64 aufweist, 1×10-4
(g)/32 = 3,125×10-6 Mol an Schwefel S in 3,125×10-6 Mol
SO₂ umgewandelt.
Unter Verwendung der Beziehung PV = nRT weisen 3,125×10-6
Mol an SO₂ bei 1 atm und 25°C ein Volumen von
1 × V = 3,125 × 10-6 × 0,082 × (273+25)
V = 7,63625 × 10-5 (l)
V = 7,63625 × 10-5 (l)
auf.
Bei einem mittleren Molekulargewicht von 28 weisen 14,7 g
Luft bei 1 atm und 25°C ein Volumen von
1 × V = 14,7/28 × 0,082 × (273+25)
V = 12,8289 (l)
V = 12,8289 (l)
auf.
Da 1 g an Brennstoff 1×10-4 (g) an Schwefel enthält, be
trägt der verbleibende Anteil an Brennstoff 1-1×10-4=
0,9999 (g), wobei dieser Anteil bei einem angenommenen
mittleren Molekulargewicht von 100 sowie bei 1 atm und 25°C
ein Volumen von
1 × V = 0,9999/100 × 0,082 × (273+25)
V = 0,24434 (l)
V = 0,24434 (l)
aufweist.
Enthält daher der Brennstoff 100 ppm an Schwefel, so ergibt
sich eine SO₂-Konzentration im Abgas von
7,63625 × 10-5/(12,8289+0,24434) = 5,84 × 10-6 = 5,84 (ppm).
Ist der Schwefel in größeren Anteilen im Brennstoff als in
der Bundesrepublik Deutschland vorhanden, beträgt er bei
spielsweise 400 ppm, so ergibt sich eine SO₂-Konzentration
im Abgas von etwa 24 ppm. Infolge von Schwankungen der S-
Konzentration im Brennstoff und aufgrund von Übergangsände
rungen im SO₂ infolge von Absorption und Desorption durch
Katalysatoren wird beim Testen des O₂-Sensors 3 vorzugswei
se die SO₂-Konzentration auf etwa 16 ppm festgesetzt. In
Vergleichstests mit dem Synthetikgas und dem W-Synthetikgas
beträgt daher die SO₂-Konzentration des W-Synthetikgases 16
ppm. Es ist erwünscht, daß die Testeinrichtung eine SO₂-
Konzentration bis zum 3fachen der maximalen SO₂-Konzentra
tion liefern kann (24 ppm in diesem Ausführungsbeispiel),
um verschiedenen Betriebsbedingungen gerecht zu werden und
Verfahren effektiv testen zu können.
Tests wurden unter Verwendung des W-Synthetikgases und des
Synthetikgases ausgeführt, um die Ansprechzeit des O₂-Sen
sors 3 auf wiederholte Änderungen fetter und armer Zustände
zu prüfen, und zwar bei verschiedenen bzw. unterschiedli
chen Wiederholperioden. Die Ergebnisse sind in Fig. 3 ge
zeigt. In der Fig. 3 ist die
Ansprechzeit entlang der Ordi
nate aufgetragen, während die Wiederholperiode zwischen
fetten und mageren Zuständen auf der Abszisse aufgetragen
ist. Dabei wird die Beziehung zwischen der Gaszusammenset
zung und dem Ansprechvermögen deutlich.
Bei Verwendung des W-Synthetikgases steigt die Ansprechzeit
des O₂-Sensors 3 mit ansteigender Wiederholperiode der Än
derung zwischen fettem und magerem Zustand an. Wird dagegen
das Synthetikgas verwendet, so steigt zunächst die An
sprechzeit des O₂-Sensors 3 mit zunehmender Wiederholperi
ode der Änderung zwischen fettem und magerem Zustand an,
und zwar bis zu einem Wert der Wiederholperiode von 2 s,
während bei Wiederholperioden länger als 2 s die Ansprech
zeit des O₂-Sensors 3 nahezu konstant bleibt. Bei Verwen
dung des Synthetikgases treten keine Änderungen in der An
sprechzeit des O₂-Sensors 3 auf, wenn die Wiederholperiode
bei der Änderung zwischen fettem und magerem Zustand 2s
überschreitet. Wird dagegen das W-Synthetikgas benutzt, so
steigt die Ansprechzeit des O₂-Sensors 3 an, wenn sich die
Wiederholperiode der Änderung zwischen fettem und magerem
Zustand erhöht. Daher werden unterschiedliche Ergebnisse
für die Fälle erhalten, in denen SO₂ im Synthetikgas ent
halten ist oder nicht. Mittels der in Fig. 1 gezeigten
Testeinrichtung kann daher bei Durchführung eines Tests des
O₂-Sensors 3 unter Verwendung eines Synthetikgases mit SO₂,
welches auch in tatsächlichen Abgasen vorhanden ist (W-Syn
thetikgas), dieser Sensor unter Bedingungen getestet wer
den, die auch in tatsächlichen Abgasen vorhanden sind, so
daß sich auf diese Weies zuverlässige Testergebnisse erzie
len lassen.
Im folgenden wird ein zweiter Test im einzelnen beschrie
ben. Bei diesem Test werden das W-Synthetikgas und das Syn
thetikgas verwendet und bis auf 350°C, 400°C und 450°C auf
geheizt. Mit Hilfe des W-Synthetikgases und des Synthetik
gases wird die Beziehung zwischen der O₂-Überschußrate (λ)
und der elektromotorischen Kraft (EMF: mV) des O₂-Sensors 3
untersucht. Die O₂-Überschußrate λ ist das Verhältnis zwi
schen dem tatsächlichen Luft/Brennstoff-Verhältnis und dem
theoretischen Luft/Brennstoff-Verhältnis. Sie ergibt sich
zu:
λ = (tatsächliches Luft/Brennstoff-Verhältnis)/ (theore tisches Luft/Brennstoff-Verhältnis)
wobei für den Fall, daß λ = 1 ist, das Luft/Brennstoff-Ver hältnis einen Wert von 14,6 bis 14,7 annimmt.
λ = (tatsächliches Luft/Brennstoff-Verhältnis)/ (theore tisches Luft/Brennstoff-Verhältnis)
wobei für den Fall, daß λ = 1 ist, das Luft/Brennstoff-Ver hältnis einen Wert von 14,6 bis 14,7 annimmt.
Die entsprechenden Testergebnisse sind in den Fig. 4 und 5
gezeigt. Dabei ist jeweils auf der Ordinate die elektromo
torische Kraft EMF in mV des O₂-Sensors 3 aufgetragen, wäh
rend auf der Abszisse jeweils die O₂-Überschußrate λ aufge
tragen ist. Die jeweiligen Fig. 4 und 5 zeigen also die λ-
EMF-Beziehung. Bei Verwendung des W-Synthetikgases (Fig. 4)
mit einer Temperatur von 400°C und 450°C (W-Synthetikgas
(400), W-Synthetikgas (450)) weist λ einen Wert von etwa
0,9 bis 1,01 auf, und zwar bei einer EMF von 900 mV bis 950 mV.
Beträgt λ dagegen etwa 1,02, so weist die EMF praktisch
einen konstanten Wert von etwa 100 mV auf. Wird das W-Syn
thetikgas auf 350°C aufgeheizt (W-Synthetikgas (350)), so
beträgt λ etwa 0,9 bis 1,01 bei einer EMF von etwa 780 mV.
Ist in diesem Fall λ etwa 1,02, so fällt die EMF auf 550 mV
ab, während bei einem Wert λ von etwa 1,03 die EMF auf etwa
150 mV abfällt. Für λ oberhalb von 1,03 ist die EMF prak
tisch konstant.
Wird andererseits das Synthetikgas (Fig. 5) auf 400°C und
450°C aufgeheizt (Synthetikgas (400), Synthetikgas (450)),
so werden praktisch dieselben Ergebnisse erhalten wie beim
W-Synthetikgas (400) und beim W-Synthetikgas (450). Wird
jedoch das Synthetikgas auf 350°C aufgeheizt (Synthetikgas
(350)), so ist λ etwa 0,9 bis 1,01 bei einer EMF von etwa
780 mV. Liegt in diesem Fall λ bei etwa 1,02, so fällt die
EMF scharf auf 150 mV ab, während bei λ oberhalb von 1,03
die EMF praktisch konstant bleibt. Es läßt sich erkennen,
daß bei 400°C und 450°C keine wesentlichen Unterschiede in
den λ-EMF-Beziehungen zwischen dem Synthetikgas und dem W-
Synthetikgas erhalten werden. Bei 350°C führt jedoch das
Synthetikgas mit SO₂ (W-Synthetikgas) zu einem unterschied
lichen Verhalten. Normalerweise bestimmt der O2-Sensor 3
die fetten und mageren Zustände mit einer EMF von 450 mV.
Ein Vergleich der Fig. 4 und 5 zeigt, daß das W-Synthetik
gas (350) bei 450 mV EMF zu einem Wert λ von etwa 1,025
führt, während das Synthetikgas (350) bei 450 mV EMF zu ei
nem Wert λ von etwa 1,017 führt. Es tritt also eine Diffe
renz im Wert λ auf. Da bei einer Temperatur von 350°C Un
terschiede in den Eigenschaften zwischen dem Synthetikgas
ohne SO₂, welches im tatsächlichen Abgas vorhanden ist, und
dem Synthetikgas mit SO₂ (W-Synthetikgas) auftreten, können
zuverlässige Bewertungsergebnisse beim Testen des O₂-Sen
sors 3 unter Verwendung des Synthetikgases mit SO2, welches
im tatsächlichen Abgas vorhanden ist, erhalten werden, die
Zustände repräsentieren, die nahe denen beim tatsächlichen
Abgas sind. Die in Fig. 1 gezeigte Testeinrichtung führt zu
diesen zuverlässigen Bewertungsergebnissen.
Wie sich den beiden obigen Testergebnissen entnehmen läßt,
verändern sich beim Testen des O₂-Sensors 3 das Ausgangs
und Ansprechverhalten des O₂-Sensors 3 in Abhängigkeit da
von, ob das Synthetikgas SO₂, welches im tatsächlichen Ab
gas vorhanden ist, enthält oder nicht. Mit Hilfe der in
Fig. 1 gezeigten Testeinrichtung lassen sich somit das Aus
gangs- und Ansprechverhalten ermitteln, und zwar durch
Testen des O₂-Sensors 3 unter Verwendung des SO₂ enthalten
den Synthetikgases unter Bedingungen, die sehr nahe an de
nen des tatsächlichen Abgases liegen, so daß zuverlässige
Bewertungsergebnisse möglich sind.
Die oben beschriebene Testeinrichtung für den O₂-Sensor 3,
die den O₂-Sensor 3 unter Verwendung eines SO₂ enthaltenden
Synthetikgases testet, ist in der Lage, Eigenschaften und
Funktionstüchtigkeit des O₂-Sensors 3 zu überprüfen, und
zwar mit einem Synthetikgas, das Bedingungen simuliert, die
praktisch auch im tatsächlichen Abgas vorhanden sind. Die
Testeinrichtung kann den Wert λ in einem weiten Bereich
(± 0,1) ändern, um einen fetten, einen mageren und einen
Übergangszustand des Abgases zu simulieren. Die Änderung
erfolgt bei stabiler Komposition des Synthetikgases und mit
hoher Genauigkeit und Reproduzierbarkeit, so daß die Ein
richtung auch zur Fehlersuche geeignet ist. Da ferner Gase
von den Zylindern 21 und 22, die nicht den elektrischen
Heizofen 18 durchströmen, in die Synthetikgaspassage 1
stromaufwärts des Thermoelements 20 hineingeführt werden,
läßt sich auch die Temperatur des in den O₂-Sensor 3 hin
eingeführten Synthetikgases exakt steuern.
Bei der Sauerstoffsensor-Testeinrichtung nach der Erfindung
steht die Schwefeldioxid-Gaspassage zur Lieferung von SO₂
mit der Synthetikgaspassage 1 in Verbindung, so daß ein
Synthetikgas erhalten wird, dessen Zusammensetzung prak
tisch derjenigen des tatsächlichen Abgases entspricht, das
Schwefeldioxid enthält, das die Bewertung von Sauerstoff
sensoren beeinflußt. Das SO₂ enthaltende Synthetikgas läßt
sich so simulieren bzw.
verändern, daß es einem Abgas unter
verschiedenen Fahr- bzw. Betriebszuständen entspricht. Die
Veränderung kann dabei mit guter Reproduzierbarkeit erfol
gen. Im Ergebnis lassen sich Sauerstoffsensoren unter Ver
wendung eines Synthetikgases bewerten bzw. prüfen, dessen
Zusamensetzung nahe der Zusammensetzung des tatsächlichen
Abgases ist, das SO₂ enthält, und zwar bei fettem und mage
rem Luft/Brennstoff-Verhältnis sowie bei Übergangsbedingun
gen, so daß eine exakte und zuverlässige Bewertung bzw.
Prüfung der Sauerstoffsensoren möglich ist.
Claims (8)
1. Sauerstoffsensor-Testeinrichtung, mit mehreren Gasversaugungsquellen,
die Gase verschiedener spezifischer Bestandteile
zum Simulieren des Abgases einer Brennkraftmaschine gespeichert
enthalten, mit einem zu prüfenden Sauerstoffsensor
(3), der mit einer Synthetikgasleitung (1) verbunden ist, die
mit den Gasen aus mehreren Gas-Versorgungsquellen beschickt
wird, mit Monitoreinrichtungen (26, 27) zur Überwachung des
Ausgangs des Sauerstoffsensors (3) und mit einer Heizeinrichtung
(18) in der Synthetikgasleitung (1) zum Aufheizen
des Synthetikgases, mit einer Einleitung eines weiteren Gasgemisches,
dadurch gekennzeichnet, daß eine der Gas-Versorgungsquellen
(8) Schwefeldioxid enthält, und eine Gasleitung
(31) vorgesehen ist, die mit einer Sauerstoffquelle (22) und
eine Kohlenmonoxidquelle (21) über einen Ventilmechanismus (25)
verbunden ist, um alternativ eine der beiden Versorgungsquellen
mit der Synthetikgasleitung (1) zu verbinden.
2. Sauerstoffsensor-Testeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß Sauerstoffquelle (22) zusätzlich
Stickstoffgas enthält.
3. Sauerstoffsensor-Testeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Kohlenmonoxidquelle (21) zusätzlich
Wasserstoff- und Stickstoffgas enthält.
4. Sauerstoffsensor-Testeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schwefeldioxidquelle (8) zusätzlich
Stickstoff enthält.
5. Sauerstoffsensor-Testeinrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet
durch einen Temperatursensor (20) zum detektieren
der Temperatur des Synthetikgases, der in der Synthetikgasleitung
(1) zwischen der Heizeinrichtung (18) und dem Sauerstoffsensor
(3) angeordnet ist, und durch eine Steuereinrichtung
(19) zur Ausgabe eines Steuersignals zur Heizeinrichtung
(18) für die Einstellung der Temperatur des Synthetikgases
auf einen Sollwert.
6. Sauerstoffsensor-Testeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der Ventilmechanismus (25) so ausgebildet
ist, daß dann, wenn entweder die Sauerstoff- oder die
Kohlenmonoxidquelle mit der Synthetikgasleitung (1) in Verbindung
steht, die jeweils andere der beiden Versorgungsquellen mit
einer offenen Passage (30) in Verbindung steht, und die Umschaltung
zwischen den beiden Quellen augenblicklich erfolgt.
7. Sauerstoffsensor-Testeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der Schwefeldioxidgehalt des Synthetikgases
dem eines tatsächlichen Verbrennungsgases entspricht.
8. Sauerstoffsensor-Testeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Zusammensetzung des Synthetikgases
aus den Versorgungsquellen (9 bis 15) dem eines tatsächlichen
Verbrennungsgases entspricht.
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