DE3916730A1 - Anordnung zur spurfuehrung eines fahrzeugs ueber passiven leitmitteln - Google Patents
Anordnung zur spurfuehrung eines fahrzeugs ueber passiven leitmittelnInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Anordnung nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
Zur Spurführung von Fahrzeugen werden außer optischen Sy
stemen üblicherweise von einem Generator getriebene in der
Fahrbahn verlegte Induktionsschleifen verwendet. Das Leit
mittel ist also aktiv. Der Vorteil der aktiven Systeme ist,
daß sie auch über einen großen Abstand präzise erkannt wer
den können.
Bei Verwendung passiver Leitmittel muß allgemein eine grö
ßere Ungenauigkeit oder ein geringerer Leseabstand akzep
tiert werden. Vorteilhaft ist jedoch, daß sie an sich nicht
ausfallen können und der fahrbahnseitige Aufwand geringer
ist.
Es ist bekannt, zur Spurführung in der Fahrbahn Leitmittel
aus elektrisch und/oder magnetisch leitendem Material zu
verwenden. Geeignet sind Aluminium- oder auch magnetisch
leitende Bleche, die in die Fahrbahn eingelassen werden.
Seit einigen Jahren werden auch sog. passive Kode- oder In
formationsträger zur Ortskodierung in der Fahrbahn verwen
det. Sie beziehen die notwendige Betriebsenergie aus einer
Sendeeinrichtung am Fahrzeug. Für die Energieübertragung
sind sie mit einer Antenne ausgerüstet, die je nach Ausfüh
rung (z.B. mit einem Ferritkern) das Wechselfeld auf ähnli
che Weise wie ein Blech beeinflußt.
Am Fahrzeug sind häufig induktive Näherungsschalter zur De
tektion der Bleche vorgesehen. Es wurden hierzu bereits ei
nige Schriften offenbart:
Gemäß der DE-OS 19 08 294 sind am Fahrzeug über dem auf der
Fahrbahn als Blechstreifen ausgelegten Leitmittel zwei ma
gnetische Sensoren angeordnet, die in einem gegenseitigen
Abstand mindestens von der Breite des Blechsteifens mit ihm
jeweils einen magnetischen Kreis bilden. Hierzu sind je
Sensor zwei in der Vertikalen gestreckte Spulen vorgesehen,
die einerseits über ein Joch zwischen ihren Kernen und an
dererseits (fahrspurseitig) über das Leitmittel miteinander
magnetisch gekoppelt sind. Bei diesem Magnetkreis mit dem
Leitmittel als fahrspurseitigem magnetischen Rückschluß der
Spulenanordnung wird durch ein mittels der einen Spule er
zeugtes elektromagnetisches Wechselfeld, das sich in einer
zur Fahrzeuglängsmittelebene parallelen Ebene ausbreitet,
in der anderen Spule eine sogenannte Steuerspannung indu
ziert. Die mit dem Luftspalt zwischen Leitmittel und jewei
ligem Sensor, d.h. mit dem magnetischen Widerstand des je
weiligen Magnetkreises sich ändernden Steuerspannungen wer
den dann zur Bildung von Lenksignalen ausgenutzt.
Nachteilig ist, daß mehrere Sensoren, Spulen und aufwendige
über ein Joch gekoppelte Magnetkreise erforderlich sind.
Durch Auslegeschrift DE 27 40 422 B1 ist bekannt, ein Leit
mittel in der Fahrbahn zu verwenden, um ein hochfrequentes
Feld, das von einer achsparallelen Sendespule ausgeht, zu
verzerren. Dazu wird die Sendespule von einem Generator mit
konstanter Frequenz und Amplitude gespeist. Es bildet sich
das genannte hochfrequente elektromagnetische Feld quer zur
Fahrtrichtung. Im einfachsten Fall wird das Feld mit zwei
ebenfalls achsparallelen Induktionsspulen gemessen. Die
Meßspulen liefern der jeweiligen Feldstärke entsprechend
analoge Signale, welche einer üblichen Lenkregelung zuge
führt werden. Es ist erforderlich, daß das Leitmittel rela
tiv tief in die Fahrbahn eindringt, damit Feldablenkungen
deutlich erkannt werden. Dies wird durch hochkantige Bleche
erreicht. Bei diesem Verfahren ist die aufwendige Installa
tion der Bleche in der Fahrbahn nachteilig.
Passive Kode- oder Informationsträger sind durch US-A-41 96 418
und andere Verfahren bekannt. Typisch ist, daß
Energie von dem Lesegerät (z.B. am Fahrzeug) ähnlich wie
bei einem Trafo mit jedoch sehr großem Luftspalt übertragen
wird. Im Kodeträger wird die Energie gleichgerichtet, der
Kodespeicher ausgelesen und die gleiche oder eine andere
Antenne mit dem Kode moduliert. In der Lesestation wird das
Signal empfangen und ausgewertet. Die Antenne des Kodeträ
gers besteht häufig aus einem bewickelten Ferritkern, ist
also magnetisch leitend. Dadurch beeinflußt die Antenne das
elektromagnetische Wechselfeld ähnlich wie ein magnetisch
leitendes Blech.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, demgegenüber eine
Anordnung aufzuzeigen, deren fahrzeugseitiger Aufwand ge
ringer ist und die mit einfachen fahrbahnseitigen Installa
tionen auskommt.
Diese Aufgabe wird gemäß dem Kennzeichen des Patentan
spruchs 1 gelöst. Danach wird in einer Antenne ein elektro
magnetisches Wechselfeld auf die Fahrbahn abgestrahlt. Der
Sensor ist im allgemeinen so eingestellt, daß er bei mitti
ger Lage über dem Leitmittel kompensiert ist. Er liefert
dann kein Signal. Bei Abweichung von dieser üblichen Soll-
Lage verändert das Leitmittel auf der Fahrbahn den Einfluß
auf den Sensor derart, daß der Sensor jetzt mehr von der
einen oder anderen Seite von dem Feld durchströmt wird. So
mit zeigt der Sensor an seinem Ausgang ein Versatzsignal,
welches ein Maß für die Abweichung ist.
Die Änderung kann je nach Leitmittel, z.B. durch Bedämp
fung, Verschieben oder Verstärken erfolgen. Die Höhe der
Dämpfung oder Verstärkung ist zum Teil auch von der verwen
deten Frequenz abhängig. Es sind so unterschiedliche Mate
rialien wie Aluminium- oder Trafobleche geeignet. Es ist
auch möglich, einzelne Ferritkörper in kurzen Abständen
entlang der Fahrbahn zu verlegen. Diese Ferritkörper können
beispielsweise die Kerne von Kode- oder Informationsträgern
sein. Prinzipiell sind sogar Luftspulen möglich.
Für die Lage des Sensors zum Leitmittel ist nicht nur die
Größe der Abweichung sondern auch die Richtung zu ermit
teln. Um ein Bezugssignal zu erhalten, bietet sich vorteil
hafterweise der direkte oder indirekte Signalabgriff am Ge
nerator oder an der Antenne an. Ein indirekter Signalab
griff kann durch induktive oder kapazitive Kopplung erfol
gen. Die Phase des Versatzsignals im Vergleich zum Bezugs
signal zeigt an, ob eine Abweichung beispielsweise nach
rechts oder links vorliegt.
Nach Anspruch 2 kann das Leitmittel auch einen Einfluß auf
die Amplitude des Bezugssignals haben. In diesem Fall kann
die Antenne auch als induktiver Näherungsschalter arbeiten.
Somit wird festgestellt, ob überhaupt ein Leitmittel vor
handen ist. Aus Sicherheitsgründen kann das Fahrzeug bei
fehlendem Leitmittel abgeschaltet werden.
Gemäß Anspruch 3 können als Leitmittel Blechstreifen ge
nutzt werden. Es ist kostengünstiger, die Bleche flach auf
zukleben, anstatt die Fahrbahn aufzufräsen und die Bleche
hochkantig in der Fräsnut zu verlegen.
Das Leitmittel kann nach Anspruch 4 stellenweise bewußt
nicht verlegt sein, um so eine Orts- oder Zielmarke zu er
halten. Bei Bedarf fährt das Fahrzeug quasi blind weiter,
bis es das nächste Leitmittel findet. Es ist somit möglich,
das Bezugssignal auch zur Ortserkennung oder Positionierung
in Fahrtrichtung zu nutzen. Solche Ortsmarken können eine
Fahrbahnverzweigung ankündigen und einleiten.
Anspruch 5 zeigt, daß als Leitmittel auch passive Kode
oder Informationsträger genutzt werden können. Sie werden
üblicherweise in der Fahrbahn zur Ortsmarkierung instal
liert. Die Antenne der Kodeträger beeinflußt das elektroma
gnetische Wechselfeld der Sendeeinrichtung. Der Sensor
stellt die Änderung fest. Als Antenne sind Luft- oder Fer
ritkernspulen möglich, wobei letztere im allgemeinen bevor
zugt werden, weil sie üblicherweise das Wechselfeld deutli
cher beeinflussen.
Es ist möglich, Baugruppen von Spurführungs- und Kodeträ
gerlesegerät zu kombinieren. Beispielsweise lassen sich Ge
nerator und Sendeantenne bei entsprechender Auslegung ge
meinsam verwenden.
Der mit der Erfindung erzielte Vorteil besteht insbesondere
darin, daß nur ein Sensor benötigt wird, um die Größe der
Abweichung von der Fahrbahn festzustellen. Das Bezugssignal
für die Richtung der Abweichung kann direkt vom Sender oder
indirekt durch einfachste Koppelelemente vom Sender oder
der Antenne abgegriffen werden.
Vorteilhaft ist auch, daß Blechstreifen auf der Fahrbahn
flach aufgebracht werden können, z.B. durch Kleben. Das
aufwendige Fräsen ist nicht erforderlich. Dadurch werden
Hallenböden oder Straßen nicht oder nur sehr gering beschä
digt.
Die Kontrolle der Amplitude des Bezugssignals kann auch ge
nutzt werden, um die Anwesenheit des Leitmittels zu prüfen.
Bei fehlendem Leitmittel kann das Fahrzeug gestoppt werden.
Es wird also der Ort in Fahrtrichtung erkannt. Das Leitmit
tel kann als festcodierte Informationsquelle ähnlich einem
Barcode genutzt werden.
Als Leitmittel können auch die Antennen von Kode- oder In
formationsträgern verwendet werden.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in Zeichnungen dar
gestellt und werden im folgenden näher beschrieben.
Es zeigt
Fig. 1 Anordnung mit senkrechter Ferritantenne.
Fig. 2 Anordnung mit waagerecht wirkender Luftspule.
Fig. 3 Darstellung des Versatzsignals in Abhängigkeit von
der Abweichung.
Fig. 4 Darstellung zur Leitmittelerkennung.
Fig. 5 Darstellung einer Ausführung zur genauen
Positionierung.
Fig. 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel mit einer senkrechten
Antenne am Fahrzeug (1). Hier ist es eine Ferritantenne,
die mit einem Kondensator einen Schwingkreis bildet. Der
Generator (5) liefert die Energie. Von der Antenne ausge
hend sind zwei Feldlinien dargestellt (7). In der Mittella
ge des Sensors (2) über dem Leitmittel (3) wird kein Ver
satzsignal (Fig. 3 (10)) über die Zuleitung (9) an den Aus
werter (6) gegeben. In diesem Auswerter (6) befinden sich
die üblichen Mittel, um die Signale weiter zu verarbeiten.
Das Leitmittel (3) kann auf der Fahrbahn (4) aufgeklebt
sein. Es sind aber auch andere Verlegemaßnahmen möglich,
z.B. hochkantiges Einlassen in die Fahrbahn (4). Das Leit
mittel (3) hat je nach Entfernung, Art und Größe einen Ein
fluß auf die Amplitude (Fig. 4 (13)) an der Antenne (1).
Somit kann das Bezugssignal (8) nicht nur als Referenz für
die Phase zur Erkennung der Richtung der Abweichung rechts
oder links genutzt werden. Es bietet sich auch an, mit die
sem Mittel zu prüfen, ob überhaupt ein Leitmittel vorhanden
ist. Auch hierfür ist die Ausbildung der Antenne zum
Schwingkreis vorteilhaft. Abgestimmte Schwingkreise mit ho
her Güte reagieren sehr deutlich auf das Leitmittel. Außer
einem Blech könnte das Leitmittel (3) beispielsweise aber
auch die Antenne eines Kode- oder Informationsträgers sein.
Fig. 2 stellt eine weitere Ausführungsform dar. Die Antenne
(1) ist hier als quer zur Fahrtrichtung liegende Luftspule
ausgeführt. Der Sensor (2) befindet sich nicht über dem
Leitmittel (3). Das Feld ist durch das Leitmittel unsymme
trisch; es wird ein entsprechendes Signal im Sensor er
zeugt. Die Feldlinien (7) verdeutlichen die Feldänderung.
Fig. 3 zeigt Phasenlage und Amplitude (U) des Versatzsi
gnals (10) in Abhängigkeit von der Abweichung (d) quer zur
Fahrtrichtung.
Fig. 4 erläutert die Erkennung des Leitmittels (3) über der
Fahrbahn (4) mit Hilfe der senkrechten Antenne (1) in seit
licher Darstellung. Der Sensor (2) zur Spurführung ist hier
nur zur besseren Übersicht aufgeführt.
Bei der Fahrt entlang des Leitmittels von links nach rechts
ist im Beispiel die Amplitude der Antenne (13, 1) zunächst
durch das Leitmittel gedämpft. An dem Aussatzort (11) nimmt
die Amplitude wegen der geringeren Dämpfung zu; am Einsatz
ort (12) des Leitmittels (3) verringert sich die Amplitude
wieder. Gezeigt ist hier der Gleichrichtwert der Amplitude.
Fig. 5 zeigt, daß es auch möglich ist, den Aus- bzw. Ein
satzort (11, 12) des Leitmittels (3) mit einem weiteren in
Fahrtrichtung ausgerichteten Sensor als Positioniersensor
(14) zu erkennen.
Im Beispiel verhält sich der Feldlinienverlauf am Aussatz
ort (11) so, daß eine positive Signalerkennung im Positio
niersensor (14) erfolgt. Dies bedeutet definitionsgemäß,
daß das erkannte Wechselspannungssignal (15) in Phase mit
dem Signal an der Antenne (1) ist. Am Einsatzort (12) keh
ren sich Feldlinienverlauf und Phase um. Dargestellt ist
der phasenbezogene Spitzenwert der Wechselspannungssignale
(15).
Der Positioniersensor (14) ist in der Funktionsweise mit
dem hier für die Spurhaltung genutzten Sensor (2) ver
gleichbar. Über einem querlaufenden Leitmittel (z.B. Kreu
zung) oder passiven Kode- oder Informationsträger (16) kann
er sehr genau am Ort in Fahrtrichtung positionieren. Hier
für ist der deutliche Nulldurchgang (17) des phasenbezoge
nen gleichgerichteten Wechselspannungssignals (15) wegen
der Steilheit mittig bezogen auf die Ferritantenne des Ko
deträgers (16) vorteilhaft. Es handelt sich in dieser An
wendung also im Prinzip um zwei Anordnungen zur Führung ei
nes Fahrzeugs, wobei der eine Sensor (2) zur Führung quer
zur Fahrtrichtung und der andere Sensor als Positioniersen
sor (14) zur Führung längs zur Fahrtrichtung dient. Beide
Anordnungen nutzen den gleichen Generator, die gleiche An
tenne (1) und die gleichen längs der Fahrbahn installierten
passiven Leitmittel.
Claims (5)
1. Anordnung zur Spurführung eines Fahrzeugs über längs der
Fahrspur in der Fahrbahn installierten passiven Leitmit
teln, welche elektrisch und/oder magnetisch leitende Eigen
schaften haben, bestehend aus fahrzeugseitiger Sendeein
richtung mit Antenne zur Abstrahlung eines elektromagneti
schen Wechselfeldes und einer Sensoreinrichtung zur Aufnah
me und Auswertung des Einflusses des betreffenden Leitmit
tels auf das Wechselfeld, dadurch gekennzeichnet,
- - daß ein Sensor am Fahrzeug für die Spurführung so ausge richtet ist, daß er über dem Leitmittel kompensiert ist,
- - daß der Sensor bei außermittiger Lage ein Versatzsignal anzeigt, das ein Maß für die Abweichung von der Mitte ist,
- - daß ein Bezugssignal durch Abgriff oder Kopplung von dem Generator des elektromagnetischen Feldes oder der Antenne gewonnen wird und
- - daß aus der Phasenabweichung von Versatzsignal zu Bezugs signal erkannt wird, ob eine Abweichung in die eine oder in die andere Richtung vorliegt.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
- - daß das Bezugssignal an der Antenne gewonnen wird, und daß die Antenne durch das Leitmittel in der Amplitude be einflußt wird,
- - daß das Bezugssignal mit einem Referenzsignal oder -wert verglichen wird und
- - daß aus dem Vergleich erkannt wird, ob das Leitmittel in oder auf der Fahrbahn vorhanden ist oder nicht.
3. Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Leitmittel flach aufgeklebte Blechstrei
fen sind.
4. Anordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
das Leitmittel stellenweise ausgelassen ist, so daß eine
Fehlstelle gebildet wird und daß diese Fehlstelle der Orts
oder Informationscodierung dient und durch die Beeinflus
sung des Bezugssignals erkannt wird.
5. Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Leitmittel aus einzelnen längs der Fahr
spur in Abständen installierten passiven Kode- oder Infor
mationsträgern besteht, die durch ihre Antenne das elektro
magnetische Wechselfeld beeinflussen.
Priority Applications (1)
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