DE3916418C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Er
mittlung des zeitlichen Verlaufes der aus einer Kraft
stoffeinspritzdüse einer luftverdichtenden Einspritz
brennkraftmaschine austretenden Kraftstoffmenge gemäß
Oberbegriff des Hauptanspruches.
Bei einer derartigen aus der "Motortechnische Zeitschrift,
MTZ 25/7 (1964), Seite 268-282" bereits bekannten Vor
richtung ist vorgesehen, den Druck im Meßrohr über ein
Druckbegrenzungsventil einzustellen. Um die nach erfolgter
Einspritzung an diesem Druckbegrenzungsventil reflek
tierten Druckwellen, welche das Meßergebnis verfälschen
würden, bis zum Beginn der nächsten Einspritzung zu dämp
fen, ist in dem Meßrohr, noch vor dem Druckbegrenzungs
ventil, eine verstellbare Drosselstelle vorgesehen, an
welcher die reflektierten Druckwellen beim Hin- und
Herlaufen infolge einer verstärkten Wandreibung in diesem
Bereich zusätzlich gedämpft werden. Diese Meßvorrichtung
hat jedoch den Nachteil, daß für jeden Betriebspunkt der
Brennkraftmaschine eine besondere Einstellung der Dros
selstelle erforderlich ist, will man den störenden Einfluß
von reflektierten Druckwellen auf das Meßergebnis verhin
dern.
Die JP-A 62-2 61 017 zeigt eine Vorrichtung zur Messung
des Stromes eines eine Leitung durchströmenden Fluides. In
dieser Leitung sind einzelne Drosselstellen vorgesehen,
mit Hilfe derer auftretende Druckpulsationen gedämpft
werden sollen. Da die Drosselstellen eine Querschnitts
verringerung darstellen, kommt es jedoch auch hier zu Re
flexionen von Druckwellen an der jeweiligen Drosselstelle.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vor
richtung der im Oberbegriff des Hauptanspruches beschrie
benen Art zu schaffen, mit welcher eine einfache und
störungsfreie Ermittlung des zeitlichen Verlaufes der
Kraftstoffeinspritzmenge in jedem Betriebspunkt der
Brennkraftmaschine möglich ist.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des
kennzeichnenden Teiles des Hauptanspruches gelöst.
Dadurch, daß im Übergang in das Dämpfungsrohrbündel keine
Querschnittsverengung gegeben ist, kommt es an dieser
Stelle zu keiner Reflexion der durch den Einspritzvorgang
ausgelösten Druckwelle. Am Meßrohrende dagegen, tritt an
der Druckbegrenzungseinrichtung noch eine Druckwellenre
flexion auf. Diese nun hin- und herlaufende Druckwelle
erfährt jedoch beim Passieren des aus vielen Einzelrohren
geringen Querschnittes bestehenden Rohrbündels eine sehr
starke Dämpfung und zwar deshalb weil infolge einer ver
größerten Oberfläche in diesem Bereich eine erhöhte Wand
reibung gegeben ist. Da die Druckwelle vor Erreichen der
querschnittverschließenden bzw. der querschnittverengenden
Druckbegrenzungseinrichtung bereits das Rohrbündel pas
siert hat, kommt es am Rohrende ohnehin nur noch zu einer
Reflexion einer schon gedämpften Druckwelle. Durch die
stromab des Rohrbündels angeordnete Druckbegrenzungsein
richtung ist gewährleistet, daß in jedem Betriebspunkt der
Brennkraftmaschine der vorgegebene Standdruck im Meßrohr
nicht überschritten werden kann. Bevor es nach einem Ein
spritzvorgang zu einem Druckanstieg über den vorgegebenen
Standdruck hinaus kommt, fließt eine entsprechend geringe
Menge von der Meßrohrflüssigkeit an der Druckbegrenzungs
einrichtung ab.
Da der Zusammenhang zwischen der Einspritzrate und dem
Druckverlauf unter anderem abhängig ist von der Dichte des
Meßrohrinhaltes und von der Schallgeschwindigkeit in dem
Meßrohrinhalt, und diese beiden Größen wiederum
temperaturabhängig sind, wird mit der Konstanthaltung der
Meßrohr- und der Rohrbündeltemperatur eine zusätzliche
Verbesserung der Meßgenauigkeit erreicht. Ferner werden
durch diese Maßnahme zusätzliche Reflexionen aus dem Meß
rohr aufgrund gegebener Temperaturschichtungen (Dichteun
terschiede) verhindert.
Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist damit gewähr
leistet, daß der Meßrohrinhalt bis zum Beginn der
folgenden Einspritzung vollkommen zur Ruhe gekommen ist,
egal in welchem Betriebspunkt (Last und Drehzahl) der
Einspritzverlauf ermittelt wird. Eine aufwendige Abstim
mung bzw. Justierung der Druckeinstelleinrichtung und der
Einrichtung zur Dämpfung reflektierter bzw. durch die
Meßrohrflüssigkeit laufender Druckwellen auf den jewei
ligen Betriebspunkt ist damit nicht mehr erforderlich.
Mit der Ausgestaltung nach Anspruch 3 ist eine einfach
aufgebaute Druckbegrenzungseinrichtung aufgezeigt.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind
den übrigen Unteransprüchen zu entnehmen.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel einer
erfindungsgemäßen Vorrichtung in einer Prinzipskizze dar
gestellt.
Es zeigt 1 eine Kraftstoffeinspritzdüse einer Diesel
brennkraftmaschine, über welche der Kraftstoff ausgehend
von einer in der Zeichnung nicht dargestellten Hochdruck
einspritzpumpe in den Brennraum der Brennkraftmaschine
eingebracht wird. Zur Ermittlung des zeitlichen Verlaufs
der Kraftstoffeinspritzmenge einzelner Einspritzungen ist
die Einspritzdüse 1 aus dem Zylinderkopf der Brennkraft
maschine herausgenommen und an ein Meßrohr 2 angeschlos
sen, welches mit Dieselkraftstoff gefüllt ist. In dem
Verlauf dieses Meßrohres 2 ist ein aus 11 Dämpfungsrohren
3 bestehendes Rohrbündel 4 angeordnet. Der
Innendurchmesser eines jeden Dämpfungsrohres beträgt 1,5
mm. Dabei ist der Querschnitt des Meßrohres 2 gleich der
Summe der Querschnitte der einzelnen Dämpfungsrohre 3.
Hinter dem Rohrbündel 4 ist das Meßrohr 2 an ein als Mem
branventil ausgebildetes Druckbegrenzungsventil 5 ange
schlossen. Das Membranventil 5 besteht aus einem Gehäuse
6, welches zwei durch eine Membran 7 voneinander getrennte
Kammern 8 und 9 begrenzt. Die erste Kammer 8 ist mit dem
Meßrohr 2 verbunden. Ferner ist von dieser ersten Kammer 8
eine Ablaufleitung 10 abgezweigt, deren Querschnitt durch
die Membran 7 derart steuerbar ist, daß dann, wenn der
Druck in der ersten Kammer 8 größer ist als in der zweiten
Kammer 9, die Ablaufleitung 10 geöffnet ist und in dem
Fall, daß der Druck in der zweiten Kammer 9 größer ist als
der in der ersten Kammer 8 die Ablaufleitung 10 durch die
Membran 7 verschlossen bleibt. Die zweite Kammer 9 ist
dabei an eine frei einstellbare, in der Zeichnung jedoch
nicht sichtbare Gasdruckquelle angeschlossen. Über das
Druckbegrenzungsventil 5 läßt sich damit jeder beliebige
Standdruck im Meßrohr 2 einstellen.
Im Bereich des Anschlusses an die Kraftstoffeinspritzdüse
1 sind auf der Außenwand des Meßrohres 2 über dessen Um
fang verteilt mehrere in geeigneter Weise zueinander ge
schaltete Dehnmeßstreifen 11 befestigt, über welche die
durch eine vorbeilaufende Druckwelle verursachte Meßrohr
dehnung nach einem Einspritzvorgang, bzw. ein dieser Größe
entsprechendes elektrisches Signal erfaßt wird. Dieses
Signal wird über die Meßwertleitung 12 einer elektro
nischen Steuer- bzw. Auswerteeinheit 13 zugeführt.
Das gesamte Meßrohr 2 einschließlich dem Dämpfungsrohr
bündel 4 ist zur Erhöhung der Meßgenauigkeit in ein in der
Zeichnung der Übersichtlichkeit wegen nicht dargestelltes
Flüssigkeitsbad eingesetzt, dessen Temperatur konstant
gehalten wird.
Erfolgt nun eine Einspritzung über die Einspritzdüse 1, so
entsteht eine Druckwelle, welche durch die Meßrohrflüs
sigkeit hindurchläuft. Der zeitliche Verlauf dieser
Druckwelle ist dem zeitlichen Verlauf der Kraftstoffein
spritzmenge direkt proportional. Da diese Druckwelle nun
eine entsprechende zeitliche Rohrdehnung verursacht, ent
spricht das über die Dehnmeßstreifen 11 und die Meßwert
leitung 12 an die Steuereinheit 13 übergebene Signal genau
dem zeitlichen Verlauf der Kraftstoffeinspritzmenge. Die
ser Verlauf wird nach entsprechender Auswertung in der
elektronischen Steuereinheit 13 (Berücksichtigung der
Proportionalitätskonstanten) über eine geeignete Ausgabe
einheit, z. B. ein Oszilloskop 19 ausgegeben. Dabei stellt
die Fläche unterhalb der Kurve 20 die gesamte Einspritz
menge eines Einspritzvorganges dar.
Intern in der elektronischen Steuereinheit 13 wird der
Einspritzverlauf aufintegriert und kann als Gesamt- oder
Teileinspritzmenge angezeigt werden. Zusätzlich werden
Spritzmengenschwankungen von Spiel zu Spiel angezeigt.
Ferner gibt die elektronische Steuereinheit 13 eine
winkelkonstante Ablenkungsspannung aus, mit der eine
Betrachtung eines Winkelintervalles unabhängig von der
Drehzahl am Oszilloskop möglich ist.
Die Druckwelle wandert weiter durch die Meßrohrflüssigkeit
hindurch und gelangt schließlich an das erfindungsgemäße
Dämpfungsrohrbündel 4. Da beim Übergang in das Rohrbündel
4 keine Querschnittsverringerung gegeben ist (Querschnitt
des Meßrohres 2 = Summe der Einzelquerschnitte der Dämp
fungsrohre 3), kommt es auch zu keiner Reflexion der
Druckwelle an dieser Stelle. Die relativ große Oberfläche
in dem Rohrbündel 4 verursacht jedoch eine verstärkte
Reibung, so daß die Druckwelle schon beim ersten Durchlauf
durch das Rohrbündel 4 stark gedämpft wird. Die nun aus
dem Rohrbündel 4 austretende, bereits gedämpfte Druckwelle
wird nun an dem Druckbegrenzungsventil 5 reflektiert.
Sollte der Druck im Meßrohr 2 durch die Druckwelle kurz
fristig über den vorgegebenen Wert steigen, so hebt die
Membran 7 von der Ablaufleitung 10 ab und es fließt so
lange Flüssigkeit ab, bis die Ablaufleitung 10 durch die
Membran 7 wieder verschlossen wird, also bis der Druck im
Meßrohr 2 bzw. in der Kammer 8 wieder knapp unterhalb des
in der Kammer 9 herrschenden Druckes liegt. Die vom
Druckbegrenzungsventil 5 reflektierte Druckwelle wandert
nun wieder durch das Rohrbündel 4 und erfährt dabei eine
erneute Dämpfung. Die Druckwelle wird schließlich an der
Einspritzdüse 1 wieder reflektiert und läuft erneut auf
das Rohrbündel 4 zu. Infolge der verstärkten Reibung in
dem Rohrbündel 4 ist auch die letzte Restwelligkeit im
Leitungssystem schon nach kurzer Zeit gedämpft, so daß auf
jeden Fall gewährleistet ist, daß der Meßrohrinhalt bis
zum Beginn der folgenden Einspritzung vollkommen zur Ruhe
gekommen ist. Eine Verfälschung des Meßergebnisses infolge
einer etwaigen Überlagerung der eigentlichen Druckwelle
durch eine im Leitungssystem noch vorhandenen Restwellig
keit vorangegangener Einspritzungen ist damit ausge
schlossen. Dies gilt sowohl für kurz aufeinander folgende
Einspritzungen, wie dies bei hohen
Brennkraftmaschinendrehzahlen der Fall ist als auch für
große Einspritzmengen, wie dies bei hoher Brennkraftma
schinenlast der Fall ist.
Die Kammer 9 des Druckbegrenzungsventils 5 muß nicht un
bedingt an eine steuerbare Druckquelle angeschlossen sein,
sie kann auch hermetisch abgeschlossen sein. Der Stand
druck im Meßrohr kann damit jedoch nur auf einen be
stimmten Wert eingestellt werden.
Anstelle mittels Dehnmeßstreifen kann der Druckverlauf im
Meßrohr auch mit Hilfe eines Piezo-Druckgebers ermittelt
werden, welcher über eine Meßbohrung mit der Meßrohrflüs
sigkeit in Verbindung steht.
Zur Reduzierung der Baulänge ist es zweckmäßig, das aus
Meßrohr und Rohrbündel bestehende Leitungssystem als
Rohrspirale mit mehreren Rohrwindungen auszuführen.
Claims (5)
1. Vorrichtung zur Ermittlung des zeitlichen Verlaufes der
aus einer Kraftstoffeinspritzdüse einer luftverdichtenden
Einspritzbrennkraftmaschine austretenden Kraftstoffmenge
mit einem an die Einspritzdüse angeschlossenen, flüssigkeitsbefüllten
Meßrohr, in dessen Verlauf eine Einrichtung
zur Begrenzung des Druckes in dem Meßrohr an einem vorgegebenen Wert
und davor eine Einrichtung zur Dämpfung von durch die Flüssigkeit
laufenden Druckwellen vorgesehen ist und mit einer Einrichtung
zur Messung des zeitlichen Druckverlaufes und der Meßrohrflüssigkeit
dadurch gekennzeichnet,
daß die Einrichtung zur Dämpfung der Druckwellen ein aus
mehreren Dämpfungsrohren (3) geringen Querschnittes bestehendes
Rohrbündel (4) ist, wobei die Summe der Einzelquerschnitte
der Dämpfungsrohre (3) wenigstens nahezu
gleich dem Querschnitt des Meßrohres (2) ist und
daß eine Einrichtung zur Konstanthaltung der
Temperatur des Meßrohres (2) und des
Rohrbündels (4) vorgesehen ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Druckbegrenzungseinrichtung (5) ein gasdruck-beaufschlagtes Mem
branventil ist, welches oberhalb eines vorgegebenen Stand
druckes im Meßrohr (2) geöffnet, ansonsten geschlossen
ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Membranventil (5) zwei durch eine Membran (7) ge
trennte Kammern (8 und 9) aufweist, von denen die erste
Kammer (8) mit dem Meßrohr (2) und mit einer Ablaufleitung
(10) verbunden ist, wobei der Querschnitt der Ablauflei
tung (10) über die Membran (7) steuerbar ist und daß die
zweite Kammer (9) mit einem dem vorgegebenen Standdruck
entsprechenden Druck beaufschlagt ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die zweite Kammer (9) an eine steuerbare Druckquelle
angeschlossen ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Dämpfungsrohrbündel (4) aus 11 Einzelrohren (3)
mit einem Innendurchmesser von jeweils 1,5 mm besteht.
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