DE3913484A1 - Doppellippelige wischerblattvorrichtung - Google Patents

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft eine doppellippige Wi­ scherblattvorrichtung nach dem Oberbegriff des Patentan­ spruchs 1.

Fährt ein Fahrzeug mit hoher Geschwindigkeit, so wird sein Windschutzscheiben-Wischerblatt aufgrund des aerodynamischen Effektes der über die Oberfläche der Windschutzscheibe strömenden Luft abgehoben, so daß der Kontaktdruck des Gummi-Wischerblattelementes reduziert wird. Dieses Problem kann dadurch gelöst werden, daß die Federvorspannungskraft des auf das Wischerblatt wirkenden Wischerarms erhöht wird oder daß eine Schaufel am Wischerblatt befestigt wird, um eine der Abhebung entgegenwirkende aerodynamische Kraft zu erzeugen. Speziell bei geringer Fahrzeuggeschwindigkeit erzeugt jedoch der auf das Wischerblatt wirkende zu große Druck oder der zu große Kontaktdruck zwischen der Oberfläche des Wischerblattes und dem Gummi-Wischerblattelement Vibra­ tionen, wodurch sich eine schlechte Wischerwirkung ergibt. Dadurch kann nicht nur die Sicht verschlechtert, sondern auch die Lebensdauer von Gummi-Wischerblattelementen beeinträch­ tigt werden. Die aerodynamischen Schaufeln haben den Nachteil, daß die Sicht reduziert wird.

Es ist daher zweckmäßig, ein doppellippiges Wischerblatt mit einem ein Lippenpaar aufweisenden Gummi-Wischerblattelement zu verwenden, so daß der vom Wischerarm ausgeübte Druck zwischen den beiden Rändern der beiden Lippen aufgeteilt wird. Es ist jedoch extrem schwierig, ein Gummi-Wischerblatt­ element mit einem Lippenpaar zu formen, bei dem die Lippen durch ausreichend nachgiebige Halsteile gehaltert sind, ohne dabei den Abstand der die Kontaktränder bildenden Lippentei­ le zu groß zu machen. Ein zu großer Abstand zwischen den Lippen beeinträchtigt nicht nur die Sicht aufgrund einer größeren Breite der Wischerblattvorrichtung, sondern führt auch zu einer Erhöhung der auf die Wischerblattvorrichtung wirkenden aerodynamischen Abhebekraft. Werden die Lippen nahe benachbart zueinander angeordnet und sind die Halsteile ausreichend nachgiebig, so ergibt sich eine schlechte Wischwirkung, da die Lippen keine guten Kontaktwinkel mit der Oberfläche der Windschutzscheibe bilden können.

Da darüber hinaus das Wischerarmgestänge nicht ohne ein gewisses Spiel ausgebildet werden kann, wenn das Wischer­ blatt mit einem Paar von Lippen und damit mit einem Paar von Kontakträndern versehen wird, bewirkt die unvermeidliche geringe Neigung des Wischerblattes um seine Achse ungleiche Kontaktwinkel zwischen den beiden Lippen, was zu einer Beeinträchtigung der Wischeigenschaften der Wischerblattvor­ richtung führt. Da auch die vordere Lippe des Wischerblatt­ elementes zu einem höheren Kontaktdruck als die hintere Lippe neigt, kann der Kontaktdruck der hinteren Lippe ungenügend werden, wodurch die Vorspannkraft, welche der Wischerarm auf die Wischerblattvorrichtung ausübt, nicht wirksam ausgenutzt wird. Dieser Faktor ist auch für die Aufrechterhaltung der Wirkung des Wischersystems bei hoher Geschwindigkeit abträglich.

Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine doppellippige Wischerblattvorrichtung anzugeben, welche bei allen Geschwindigkeitszuständen eine ausreichende Wischwirkung sicherstellt.

Die Wischerblattvorrichtung soll dabei auch wirtschaftlich herstellbar sein.

Darüber hinaus sollen gleiche Kontaktwinkel in bezug auf die Wischfläche zwischen den beiden Kontakträndern auch dann gewährleistet sein, wenn das Wischerarmgestänge ein gering­ fügiges Spiel aufweist.

Schließlich sollen gleichmäßige Kontaktdrücke in bezug auf die Wischfläche zwischen den beiden Kontakträndern auch dann gewährleistet sein, wenn die Wischerblattvorrichtung ein geringes Spiel aufweist.

Diese Aufgabe wird bei einer doppellippigen Wischerblattvor­ richtung der eingangs genannten Art erfindungsgemäß durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils des Patentanspruchs 1 gelöst.

Bei der erfindungsgemäßen Wischerblattvorrichtung können die beiden Lippen wie gewünscht eng benachbart zueinander angeordnet werden und im Hinblick auf ihre Biegedeformation ausreichend nachgiebig ausgebildet werden, in dem die beiden Teile getrennt geformt und danach miteinander kombiniert werden, wodurch bei jeder Fahrzeuggeschwindigkeit eine gute Wischwirkung gewährleistet ist. Um eine zuverlässige Befestigung zwischen den beiden Teilen sicherzustellen, können die beiden Gummi-Wischerblattelement-Teile mit einer Folge von abwechselnden Vorsprüngen und Ausnehmungen derart versehen werden, daß beim Kombinieren der Wischerblattele­ ment-Teile die Vorsprünge in entsprechende Ausnehmungen eingepaßt sind.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung können die Wischerblattelement-Teile jeweils ein Halterungsteil, ein jeweils ein Randelement bildendes Lippenteil und ein das Lippenteil nachgiebig mit dem Halterungsteil verbindendes Halsteil aufweisen. Die beiden Lippen können symmetrisch zu ihren vertikalen Mittellinien aber auch asymmetrisch ausgebildet sein, um ihre Kontaktwinkel auszugleichen oder andererseits deren Kontaktdrücke auszugleichen, selbst wenn der das Gummi-Wischerblattelement halternde Gestängemecha­ nismus ein gewisses Spiel aufweist.

Als mögliche asymmetrische Ausbildung zum Ausgleich der Kontaktwinkel können im neutralen Zustand der Lippen deren innere Seitenflächen einen spitzeren Winkel in bezug auf die Wischfläche als deren äußere Seitenflächen bilden. Anderer­ seits kann die effektive Biegefestigkeit der Gummi-Wischer­ blattelement-Teile um deren Halsteil größer gemacht werden, wenn ein Wischerblattelement-Teil gegen das andere gebogen wird, als in dem Fall, wenn ein Wischerblattelement-Teil vom anderen weg gebogen wird. Dies kann dadurch erreicht werden, daß entweder ein zwischen einem inneren Seitenabschnitt der Lippe der Gummi-Wischerblattelement-Teile und einem gegen­ überliegenden Abschnitt des Halterungsteils gebildeter Spalt kleiner als ein zwischen einem äußeren Seitenabschnitt der Lippe der Gummi-Wischerblattelement-Teile und einem gegen­ überliegenden Abschnitt des Halterungsteils gebildeter Spalt gemacht wird, oder daß die Halsteile jeweils von einem zentralen Teil der Lippe vom anderen Gummi-Wischerblattele­ ment-Teil weg versetzt wird.

Als mögliche asymmetrische Ausbildung zum Ausgleich der Kontaktdrücke kann ebenfalls die wirksame Biegefestigkeit der Gummi-Wischerblattelement-Teile kleiner gemacht werden, wenn ein Element gegen das andere gebogen wird, als in dem Fall, in dem ein Element vom anderen weg gebogen wird. Dies erfolgt ebenfalls dadurch, daß der zwischen dem äußeren Seitenabschnitt der Lippe der Gummi-Wischerblattelement-Tei­ le und dem gegenüberliegenden Abschnitt des Halterungsteils gebildete Spalt kleiner als der zwischen dem inneren Seitenabschnitt der Lippe der Gummi-Wischerblattelement-Tei­ le und dem gegenüberliegenden Abschnitt des Halterungsteils gebildete Spalt gemacht wird, oder daß die Halsteile von einem zentralen Teil der Lippe vom anderen Gummi-Wischer­ blattelement-Teil weg versetzt wird.

Die Erfindung wird im folgenden anhand von in den Figuren der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen näher beschrieben. Es zeigt:

Fig. 1 eine Seitenansicht einer Ausführungsform einer Windschutzscheiben-Wischerblattvorrichtung gemäß der Erfindung;

Fig. 2 einen Schnitt in einer Ebene II-II in Fig. 1;

Fig. 3 eine teilweise weggebrochene perspektivische Explosionsdarstellung eines Gummi-Wischerblatt­ elementes, aus der ersichtlich ist, wie zwei Gummi-Wischerblattelement-Teile miteinander kombiniert werden;

Fig. 4 und 5 jeweils eine der Fig. 2 entsprechende Darstellung einer zweiten Ausführungsform der Erfindung;

Fig. 6 bis 8 jeweils eine der Fig. 2 entsprechende Darstellung einer dritten bis fünften Ausfüh­ rungsform der Erfindung, welche auf dem Ausgleich der Kontaktwinkel der Lippen zweier Gummi-Wi­ scherblattelement-Teile basieren; und

Fig. 9 bis 11 jeweils eine der Fig. 2 entsprechende Ansicht einer sechsten bis achten Ausführungsform der Erfindung, welche auf dem Ausgleich der Kontaktdrücke der Lippen der beiden Gummi- Wischerblattelement-Teile basieren.

Fig. 1 zeigt eine Dreh-Wischerblattvorrichtung 1 für eine Windschutzscheibe gemäß einer erfindungsgemäßen Ausführungs­ form. Diese Wischerblattvorrichtung 1 für eine Windschutz­ scheibe besitzt eine Hebel- bzw. Gestängeeinrichtung aus einem Primärhebel 2, einem Paar von Sekundärhebeln 3, welche schwenkbar an jeweils einem Ende des Primärhebels 2 befe­ stigt sind, sowie drei Joche 4 und 5, welche schwenkbar am inneren Ende eines der Sekundärhebel 3 und den beiden Enden des anderen Sekundärhebels 3 befestigt sind. Ein Gummi-Wi­ scherblattelement 6 ist mittels Einrasthaken 7 an der Hebeleinrichtung befestigt, wobei dieser Haken 7 am äußeren Ende eines der Sekundärhebel 3 und den entsprechenden Enden der Joche 4 und 5 vorgesehen sind und wobei Längsnuten 8 in den Seiten des Gummi-Wischerblattelementes 6 vorgesehen sind. Im mittleren Teil des Primärhebels 2 ist eine Klammer 9 vorgesehen, um die Wischerblattvorrichtung 1 mit dem freien Ende eines nicht dargestellten Wischerarms zu koppeln.

Fig. 2 zeigt das Gummi-Wischerblattelement 6 in Querschnitt in einer Ebene senkrecht zu seiner Längslinie. Dieses Gummi-Wischerblattelement 6 besteht aus einem Paar von Gummi-Wischerblattelement-Teilen 11 und 12, welche in bezug auf eine zentrale und vertikale Längsebene 10 des Gummi-Wi­ scherblattelementes 6 im wesentlichen symmetrisch zueinander sind. Die Gummi-Wischerblattelement-Teile 11 und 12 sind aus Chloropren, natürlichem Gummi oder einem anderen gummiähnli­ chen Material hergestellt und jeweils mit einem Halterungs­ teil 13 bzw. 14, einer keilförmigen Lippe 17 oder 18 mit einem Rand 15 bzw. 16 am freien Ende und einem Halsteil 19 bzw. 20 versehen, das diese Teile mit einer ausreichenden Nachgiebigkeit so verbindet, daß die Lippe 17 bzw. 18 bei Kontakt mit einer zu wischenden Fläche um einen gewünschten Winkel geneigt werden kann. Längs den Seitenwänden des Halterungsteils 13 bzw. 14 ist die obengenannte Längsnut 8 vorgesehen, wobei in einen Schlitz 21 bzw. 22 ein Verstär­ kungselement 23 bzw. 14 eingesetzt ist. Die Schlitze 21 und 22 sind in den Halterungsteilen 13 und 14 oberhalb der entsprechenden Längsnut 8 vorgesehen.

Die beiden Gummi-Wischerblattelement-Teile 11 und 12 können dadurch zu einem einzigen doppellippigen Gummi-Wischerblatt­ element 6 zusammengesetzt werden, daß ihre sich wechselsei­ tig gegenüberliegenden Seitenwände 25 und 26 zusammenge­ bracht werden, wie dies in Fig. 3 dargestellt ist. Die sich gegenüberstehenden Wände 25 und 26 sind jeweils mit einer Folge von abwechselnden Vorsprüngen 27 bzw. 30 sowie Ausnehmungen 28 bzw. 29 in Längsrichtung versehen, so daß die Vorsprünge 27 und 30 in die entsprechenden Ausnehmungen 28 und 29 eingepaßt sind, wenn die beiden Gummi-Wischer­ blattelement-Teile 11 und 12 im vorstehend beschriebenen Sinne kombiniert werden. Wenn die Halterungsteile 13 und 14 umgebende freie Enden 7 a der Haken 7 in die Längsnuten 8 eingepaßt werden, so werden die Gummi-Wischerblattelement- Teile 11 und 12 sicher zusammengehalten.

Im Bedarfsfall kann auch ein Bindemittel auf die sich gegenüberliegenden Flächen der Gummi-Wischerblattelement- Teile 11 und 12 aufgebracht werden, um die mechanische Struktur des Gummi-Wischerblattelementes 6 sicherzustellen.

Erfindungsgemäß können also die Gummi-Wischerblattelement- Teile durch Ausformung in einfacher Weise mit der gewünsch­ ten Konfiguration hergestellt werden. Werden zwei derartige Gummi-Wischerblattelement-Teile zu einem einzigen Gummi-Wi­ scherblattelement kombiniert, so ergibt sich daher in einem weiten Bereich von Fahrzeuggeschwindigkeiten eine günstige Wischwirkung, da die beiden Ränder eng benachbart zueinander ausgelegt werden können und die Lippen eine ausreichende Nachgiebigkeit besitzen.

Die Fig. 4 und 5 zeigen eine zweite erfindungsgemäße Ausführungsform. Die den Teilen der vorstehend beschriebenen Ausführungsform entsprechenden Teile sind mit gleichen Bezugszeichen versehen. Dies ist auch für weitere noch zu beschreibende Ausführungsformen der Fall.

Die Gummi-Wischerblattelement-Teile der vorstehend beschrie­ benen Ausführungsform sind symmetrisch zu ihrer Mittellinie, während die Gummi-Wischerblattelement-Teile 11 und 12 der zweiten Ausführungsform in bezug auf ihre Mittellinie asymmetrisch ausgebildet sind. Gemäß Fig. 4 ist ein Winkel B, denen innere Seitenflächen 32 b bzw. 33 b der Lippen 17 und 18 in bezug auf eine Windschutzscheibenfläche 31 bilden, kleiner als ein entsprechender Winkel A äußerer Seitenflä­ chen 32 a bzw. 33 a der Lippen 17 und 18. Werden die Halte­ rungsteile 13 und 14 aufgrund des kumulierten Effektes des Spiels im Wischerarm und in der Gestängeeinrichtung um einen Winkel P geneigt, wenn die Wischerblattvorrichtung über die Windschutzscheibenfläche 31 geführt wird, wie dies in Fig. 5 durch einen Pfeil S dargestellt ist, so ist gemäß Fig. 5 die vordere Lippe 18 stärker geneigt als die hintere Lippe 17.

Wären die beiden Gummi-Wischerblattelement-Teile symmetrisch zu ihren Mittellinien, wie dies in Fig. 5 durch gestrichelte Linien 35 und 36 angedeutet ist, so wäre ein Winkel A 2, den die Vorderfläche der vorderen Lippe 36 in bezug auf die Windschutzscheibenfläche 31 bildet, wesentlich kleiner als ein entsprechender Winkel B 2 der Vorderfläche der hinteren Lippe 35. Dies würde eine schlechte Wischwirkung ergeben. Da bei der in Rede stehenden Ausführungsform der Winkel A, den die Vorderfläche 33 a der vorderen Lippe 18 mit der Wind­ schutzscheibenfläche 31 bildet, jedoch zunächst wesentlich größer als der entsprechende Winkel B der Vorderfläche 32 b der hinteren Lippe im stationären Zustand der Wischerblatt­ vorrichtung ist, ist der tatsächliche Winkel A 1, welchen die Vorderfläche 33 a der vorderen Lippe 18 mit der Windschutz­ scheibenfläche 31 bildet, im wesentlichen gleich dem entsprechenden Winkel B 1 der Vorderfläche 32 b der hinteren Lippe 17, wenn die Windschutzscheiben-Wischerblattvorrich­ tung über die Windschutzscheibenfläche 31 geführt wird. Ersichtlich ergibt sich der gleiche Zustand, wenn die Wischerblattvorrichtung 1 in beiden Richtungen über die Windschutzscheibe geführt wird.

Mit dem Gummi-Wischerblattelement 6 gemäß der in den Fig. 4 und 5 dargestellten Ausführungsform ist also in einem weiten Bereich von Fahrzeuggeschwindigkeiten eine günstige Wisch­ wirkung realisierbar.

Bei der dritten Ausführungsform gemäß Fig. 6 sind die Lippen 17 und 18 im wesentlichen symmetrisch ausgebildet zu ihren vertikalen Mittellinien, wobei die hintere Lippe 17 stärker um ihr Halsteil 19 gebogen werden kann, als die vordere Lippe 19 um ihr Halsteil 20, da Schulterflächen 42 der Halterungsteile 13 und 14 gegenüber inneren Seitenabschnit­ ten 44 der Lippen 17 und 18 dicker als entsprechende Schulterflächen 41 der Halterungsteile 13 und 14 gegenüber äußeren Seitenabschnitten 43 sind bzw. da mit anderen Worten ausgedrückt, Spalte zwischen den inneren Seitenab­ schnitten 44 und den gegenüberliegenden Schulterflächen 42 wesentlich kleiner als Spalte zwischen den äußeren Seitenab­ schnitten 43 und den gegenüberliegenden Schulterflächen 41 sind. Weiterhin ist dies der Fall, weil der innere Seitenab­ schnitt 44 der vorderen Lippe 18 an der entsprechenden Schulterfläche 42 des Halterungsteils 14 anstößt, bevor der äußere Seitenabschnitt 43 der hinteren Lippe 17 an der entsprechenden Schulterfläche 41 des Halterungsteils anstößt, wie dies durch gestrichelte Linien 45 und 46 angedeutet ist.

Da bei dieser Ausführungsform die effektive Festigkeit der vorderen Lippe 18 im Vergleich zu derjenigen der hinteren Lippe 17 erhöht ist, wird der Winkel, den die Vorderfläche der vorderen Lippe 18 mit der Windschutzscheibenfläche 31 bildet, im wesentlichen gleich dem entsprechenden Winkel der Vorderfläche der hinteren Lippe 17, obwohl ein bestimmtes Spiel in den das Gummi-Wischerblattelement 6 halternden Mechanismus vorhanden ist, wenn die Windschutzscheiben-Wi­ scherblattvorrichtung 1 in der durch den Pfeil S angegebenen Richtung über die Windschutzscheibenfläche 31 geführt wird.

Da bei einer vierten Ausführungsform gemäß Fig. 7 innere Seitenabschnitte 44′ der Lippen 17 und 18 dicker als äußere Seitenabschnitte 43 sind bzw. da mit anderen Worten ausge­ drückt, Spalte zwischen den inneren Seitenabschnitten 44′ und gegenüberliegenden Schulterflächen 42′ im wesentlichen kleiner als Spalte zwischen den äußeren Seitenabschnitten 43 und den gegenüberliegenden Schulterflächen 41 sind, kann die hintere Lippe 17 stärker um ihr Halsteil 19 gebogen werden als die vordere Lippe 18 um ihr Halsteil 20. Da bei dieser Ausführungsform die effektive Festigkeit der vorderen Lippe 18 im Vergleich zu derjenigen der hinteren Lippe 17 erhöht ist, wird der Winkel, welchen die Vorderfläche der vorderen Lippe 18 mit der Windschutzscheibenfläche 31 bildet, im wesentlichen gleich dem entsprechenden Winkel der Vorderflä­ che der hinteren Lippe 17, obwohl ein gewisses Spiel in den das Gummi-Wischerblattelement halternden Mechanismus besteht, wenn die Windschutzscheiben-Wischerblattvorrichtung über die Windschutzscheibe 31 geführt wird.

Der Unterschied in der effektiven Festigkeit der Lippen 17 und 18 kann auch durch einen Versatz der Lagen von Halstei­ len 19′ und 20′ in bezug auf die Mittellinien der entspre­ chenden Lippen 17 und 18 vom anderen Gummi-Wischerblattele­ ment-Teil weg erreicht werden, wie dies bei einer fünften Ausführungsform gemäß Fig. 8 der Fall ist.

Die vorstehend erläuterten Ausführungsformen basieren auf einem Ausgleich der Kontaktwinkel der Vorderflächen der Lippen. Es ist auch möglich, ein günstiges Ergebnis durch Verwendung eines doppellippigen Gummi-Wischerblattelementes zu realisieren, das auf dem Ausgleich der Kontaktdrücke der Lippen anstelle der Kontaktwinkel basiert. Die Fig. 9 bis 11 zeigen Ausführungsformen, welche auf einem solchen Prinzip basieren.

Bei der in Fig. 9 dargestellten sechsten Ausführungsform sind die Lippen 17 und 18 im wesentlichen symmetrisch zu ihren vertikalen Mittellinien, wobei jedoch die vordere Lippe 18 nachgiebiger um ihr Halsteil 20 gebogen werden kann, als die hintere Lippe 17 um ihr Halsteil 19, weil Schulterflächen 51 der Halterungsteile 13 und 14 gegenüber äußeren Seitenabschnitten 53 der Lippen 17 und 18 dicker als entsprechende Schulterflächen 52 der Halterungsteile 13 und 14 gegenüber inneren Seitenabschnitten 54 sind bzw. da mit anderen Worten ausgedrückt, Spalte zwischen den inneren Seitenabschnitten 54 und den gegenüberliegenden Schulterflä­ chen 52 im wesentlichen größer als Spalte zwischen den äußeren Seitenabschnitten 53 und den gegenüberliegenden Schulterflächen 51 sind. Dies ist weiterhin der Fall, da der äußere Seitenabschnitt 53 der hinteren Lippe 17 an der entsprechenden Schulterfläche 51 des Halterungsteils 13 anstößt, bevor der innere Seitenabschnitt 54 der vorderen Lippe 18 an der entsprechenden Schulter 52 des Halterungs­ teils 14 anstößt, wie dies durch gestrichelte Linien 55 und 56 angedeutet ist.

Da bei dieser Ausführungsform die effektive Festigkeit der hinteren Lippe 17 im Vergleich zu derjenigen der vorderen Lippe 18 erhöht wird, wenn das Wischerblattelement 6 aufgrund des Vorhandenseins eines gewissen Spiels in Fig. 9 gesehen im Uhrzeigersinn geneigt wird, verformt sich die vordere Lippe 18 nachgiebiger als die hintere Lippe 17, wobei der Rand 16 der vorderen Lippe 18 einen relativ kleineren Kontaktdruck auf die Windschutzscheibenfläche 31 ausübt als der Rand 15 der hinteren Lippe 17. Selbst wenn also ein gewisses Spiel in dem das Gummi-Wischerblattelement 6 tragenden Mechanismus vorhanden ist, vermag die Wind­ schutzscheiben-Wischerblattvorrichtung 1 beim Führen über die Windschutzscheibenfläche 31 in Richtung des Pfeils S durch die beiden Ränder 15 und 16 gleichmäßige Kontaktdrücke auf die Windschutzscheibenfläche 31 auszuüben. Dies gilt auch, wenn die Wischerblattvorrichtung in beiden Richtungen geführt wird.

Da bei einer siebten Ausführungsform gemäß Fig. 10 äußere Seitenabschnitte 53′ der Lippen 17 und 18 dicker als innere Seitenabschnitte 54 gemacht sind oder da mit anderen Worten ausgedrückt Spalte zwischen den inneren Seitenabschnitten 54 und gegenüberliegenden Schulterflächen 52 im wesentlichen größer als Spalte zwischen äußeren Seitenabschnitten 53′ und gegenüberliegenden Schulterflächen 51′ sind, kann die vordere Lippe 18 nachgiebiger um ihr Halsteil 20 gebogen werden, als die hintere Lippe 17 um ihr Halsteil 19. Da bei dieser Ausführungsform also die effektive Festigkeit der hinteren Lippe 17 im Vergleich zu derjenigen der vorderen Lippe 18 erhöht ist, übt der Rand der vorderen Lippe 18 im Vergleich zum Rand der hinteren Lippe 17 einen relativ kleineren Kontaktdruck auf die Windschutzscheibenfläche 31 aus. Selbst wenn ein gewisses Spiel in dem das Gummi-Wi­ scherblattelement 6 halternden Mechanismus vorhanden ist, vermag die Windschutzscheiben-Wischerblattvorrichtung 1 mit ihren beiden Rändern bei ihrer Führung über die Windschutz­ scheibenfläche 31 gleichmäßige Kontaktdrücke auf diese auszuüben.

Der Unterschied in der effektiven Festigkeit der Lippen 17 und 18 kann auch durch Versatz der Lagen der Halsteile 19′′ und 20′′ in bezug auf die Mittellinien der entsprechenden Lippen 17 und 18 auf das andere Gummi-Wischerblattelement- Teil hin realisiert werden, wie dies bei der achten Ausfüh­ rungsform nach Fig. 11 der Fall ist.

Bei der doppellippigen Wischerblattvorrichtung mit einer an einem Wischerarm zu befestigenden Hebel- bzw. Gestängeein­ richtung und mit einem von der Gestängeeinrichtung getrage­ nen Gummi-Wischerblattelement für das Wischen der Fläche beispielsweise einer Windschutzscheibe besitzt das Gummi- bzw. Wischerblattelement ein Paar von getrennt geformten, jedoch wechselseitig kombinierten Gummi-Wischerblattele­ ment-Teilen, die jeweils ein Randteil aufweisen, das parallel zum Randteil des jeweiligen anderen Gummi-Wischer­ blattelement-Teils verläuft. Die beiden Lippen können daher so eng benachbart wie gewünscht zueinander angeordnet werden und hinsichtlich ihrer Biegedeformation eine ausrei­ chende Nachgiebigkeit aufweisen, wodurch bei jeder Fahrzeug­ geschwindigkeit günstige Wischeigenschaften realisierbar sind. Die beiden Lippen können symmetrisch zu ihrer Mittel­ linie oder asymmetrisch zu dieser angeordnet sein, so daß zwischen den beiden Lippen des gleichen Gummi-Wischerblatt­ elements gleichförmige Kontaktwinkel oder gleichförmige Kontaktdrücke sichergestellt sind.

Claims (7)

1. Doppellippige Wischerblattvorrichtung mit einer an einem Wischerarm zu befestigenden Hebeleinrichtung (2, 3, 4, 5) und einem von der Hebeleinrichtung (2, 3, 4, 5) getragenen Gummi-Wischerblattelement (6) zum Wischen der Oberfläche, beispielsweise einer Windschutzscheibe, dadurch gekennzeichnet, daß das Gummi-Wischerblattelement (6) ein Paar von gesondert geformten, jedoch wechselseitig miteinander kombinierten Wischerblattelement-Teilen (11, 12) mit jeweils einem Randelement (15, 16) umfaßt, die parallel zueinander verlaufen.

2. Wischerblattvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Wischerblattelement-Tei­ le (11, 12) eine Folge von abwechselnden Vorsprüngen (27, 30) und Ausnehmungen (28, 29) derart aufweisen, daß beim Kombinieren der Wischerblattelement-Teile (11, 12) die Vorsprünge (27, 30) in entsprechende Ausnehmungen (28, 29) eingepaßt sind.

3. Wischerblattvorrichtung nach Anspruch 1 und/oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Wischerblattelement-Tei­ le (11, 12) jeweils ein Halterungsteil (13, 14), ein jeweils ein Randelement (15, 16) bildendes Lippenteil (17, 18) und ein das Lippenteil (17, 18) nachgiebig mit dem Halterungsteil (13, 14) verbindendes Halsteil (19, 20) aufweisen, und daß das Halsteil (19, 20) und das Lippenteil (17, 18) im wesentlichen symmetrisch zur Mittellinie des Lippenteils (17, 18) ausgebildet sind.

4. Wischerblattvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Lippenteile (17, 18) in Bezug auf das jeweils andere Lippenteil eine Außen­ seitenfläche und eine Innenseitenfläche besitzen und daß die Innenseitenfläche in der Neutralung des Lippenteils (17, 18) in bezug auf die Wischfläche einen spitzeren Winkel als die Außenseitenfläche bildet.

5. Wischerblattvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die effektive Biegefe­ stigkeit der Wischerblattelement-Teile (11, 12) um das Halsteil (19, 20) größer ist, wenn ein Wischerblattele­ ment-Teil gegen das andere gebogen wird, als wenn ein Wischerblattelement-Teil vom anderen weg gebogen wird.

6. Wischerblattvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß ein zwischen einem inneren Seitenteil der Wischerblattelement-Teile (11, 12) und einem gegenüberliegenden Abschnitt des Halte­ rungsteils (13, 14) definierter Spalt kleiner als ein zwischen einem äußeren Seitenteil der Wischerblattele­ ment-Teile (11, 12) und einem gegenüberliegenden Abschnitt des Halterungsteils (13, 14) definierter Spalt ist.

7. Wischerblattvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Halsteil (19, 20) gegen einen zentralen Teil des Lippenteils (17, 18) vom anderen Wischerblattelement-Teil (11, 12) weg versetzt ist.