DE3913398A1 - Fluessiglinse mit stufenlos veraenderlicher brennweite - Google Patents
Fluessiglinse mit stufenlos veraenderlicher brennweiteInfo
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- G—PHYSICS
- G02—OPTICS
- G02B—OPTICAL ELEMENTS, SYSTEMS OR APPARATUS
- G02B3/00—Simple or compound lenses
- G02B3/12—Fluid-filled or evacuated lenses
- G02B3/14—Fluid-filled or evacuated lenses of variable focal length
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Description
Die Erfindung betrifft eine Flüssiglinse (Fluid lens)
oder ein gekoppeltes System aus solchen Flüssiglinsen,
die auf Grund ihrer Konstruktion fähig ist, stufenlos
und sehr schnell große Änderungen der Brennweite zu
ermöglichen.
Das wird dadurch bewirkt, daß bei jeder Flüssiglinse
der starre Teil, also der ringförmige Hohlzylinder, aus
festem Material wie Metall oder Kunststoff besteht, der
flexible Teil, also die den Zylinder nach beiden offenen
Seiten begrenzenden Flächen aus durchsichtigem, hochelas
tischem Material besteht wie z.B. Akryl- oder Silikon
membranen.
Dabei kann eine solche Membran auch aus transparentem
starrem Material (Glas) bestehen und bereits eine ge
wisse lichtbrechende Wirkung durch sphärischen, asphäri
schen oder zylindrischen Schliff haben.
Zu denken ist hier an eine Bildschirmbrille, die in der
Grundkonzeption einer normalen Fernbrille gleicht,
durch eine elastische zusätzliche Membran mit Zylin
dermantel jedoch zur Flüssiglinse wird und dann elek
tronisch auf jede angepeilte Entfernung automatisch
eingestellt werden kann.
Der Hohlraum zwischen dem Zylinder und den beiden
Membranen wird von einer gasfreien hochtransparenten
Flüssigkeit mit hohem Brechungsindex und niedrigem
Gefrierpunkt erfüllt.
Durch eine Öffnung im Zylinderring ist das Volumen
der Flüssigkeit in der Linse leicht mittels eines
gekoppelten Druckzylinders mit Kolben, der von der
gleichen Flüssigkeit erfüllt ist, zu regeln.
Durch Veränderung des Flussigkeitsvolumens in der
Flüssiglinse ändert sich die elastische Membran und
nimmt je nach Konstruktion sphärische oder asphärische
Gestalt an.
Auf diese Weise wird der optisch zunächst unwirksame,
mit Flüssigkeit erfüllte Membranzylinder je nach Volu
menänderung zwischen den Membranen von der Zerstreuungs
linse zur Sammellinse.
In einem Bereich von -10 bis +10 Dioptrien ist das
mit minimalem technischen Aufwand zu erreichen.
Eine weitere Möglichkeit,das zwischen den Membranen
befindliche Flüssigkeitsvolumen so zu verschieben,daß
eine optische Wirkung durch die Formänderung der Mem
branen entsteht ist dadurch möglich, daß die Membranen
ringartig von starren Materialien gefaßt sind,in einen
zylindrischen Tubus eingelassen und der zwischen den
Membranen liegende Hohlraum mit Flüssigkeit ausgefüllt
wird.
Bei der räumlichen Distanzveränderung der Fassungsringe
im Tubus zueinander werden wiederum die Membranen
durch Druck oder Zug (a-)-sphärisch verändert und
die Flüssiglinse optisch aktiv.
Eine weitere Möglichkeit besteht darin, daß man in den
starren Zylinder der Flüssiglinse fensterartige Durch
brechungen anbringt, diese mit elastischen Membranen
verschließt und dann von außen an diesen Membranen
mechanisch oder elektromagnetisch Druckänderungen in
der Kapsel bewirkt.
Dieses Verfahren hat den großen Vorteil des geschlosse
nen Systems und ist somit ohne besonderen Aufwand jeder
zeit in einer Anordnung auszutauschen.
Es ist möglich endlich viele solcher Flüssiglinsen auf
derselben optischen Achse in einem Tubus hintereinan
der anzuordnen und jede dieser Flüssiglinsen einzeln
zu steuern.
Dabei sind die Möglichkeiten Luft - Flüssiglinse - Luft -
Flüssiglinse - Luft usw. wie auch die Kombinationen
Luft - Flüssiglinse - niedrig brechende Flüssigkeit -
Flüssiglinse - niedrig brechende Flüssigkeit - Flüssig
linse usw. - Luft gegeben.
Hauptanliegen der Erfindung soll sein, stark sehbehinder
ten Menschen,bei denen die Fähigkeit zur Nahsicht durch
Kreislauf- und Stoffwechselentgleisungen ungeheuer
schwankend ist und stetig eine praktisch nicht durchführ
bare Änderung der Brechkraft der Nahbrille erforderlich
wäre, durch Flüssiglinsen in Lupenform, oder durch in
Brillenfassungen eingepaßte Flüssiglinsen, die einfach
und genau justierbar, jedoch mechanisch oder elektromag
netisch oder sogar mit elektronischer Steuerung schnell
akkomodativ tätig werden können, zu helfen.
Ein weiteres Anliegen der Erfindung ist es, durch geeig
nete Wahl einer optisch klaren hochlichtbrechenden Flüssig
keit oft erforderliche extrem dicke und schwere Brillen
gläser sowohl im Sammel- wie im Zerstreuungsbereich in
ihrer Dicke und ihrem Gewicht erheblich zu reduzieren.
Ein weiteres Anliegen ist die Finanzierbarkeit von Seh
hilfen für den Nahbereich bei Menschen, bei denen sich
diese Werte oft in kurzer Zeit ändern.
Durch Flüssiglinsen in Brillenfassungen, deren Innen
druck und damit die Brechkraft auch von optischen Laien
leicht zu verändern ist, kann diesem Problem abgeholfen
werden.
In einer Zeit, in der fast jeder Arbeitsplatz mit Bild
schirmtätigkeit verbunden ist, treten immer mehr unüber
windliche Schwierigkeiten mit den bisherigen Sehhilfen
auf.
Die Bildschirmbrille (60 cm) ist zum Lesen der Konzepte
zu schwach, die Lesebrille (33 cm) für den Bildschirm
zu stark.
Die Mehrstärkenbrille ist durch zu kleine Gesichtsfel
der und ständige Korrektur der Zwangskopfhaltung für
den Langzeitbetrieb nicht geeignet.
Ähnliches oder noch Schlimmeres gilt für das Gleitsicht
glas bei dem der klare Sichtkanal sehr eng ist und
jedes seitliche Auswandern der Augen zu prismatischen
Verzerrungen unterschiedlicher Größe führt.
Nach längerer Bildschirmtätigkeit stellen sich Kopf
schmerzen ein.
Gleiches gilt auch für das Gleitsichtglas:eine paradoxe
Kopfzwangshaltung für nahe Entfernungen.
Als ideal wäre also eine Brille anzusehen, die auf der
einen Seite den Schliff einer normal angepaßten Fern
brille hat, auf den anderen Seite jedoch eine Flüssig
linse aufweist, die sich maximal in einem Anpassungs
bereich von 3,5 Dioptrien bewegen muß, also bei der
entsprechenden Einstellung nur minimale Membranauslen
kungen und Flüssigkeitsverschiebungen aufweist.
Diese Flüssiglinse wird von einem eingebauten Mikro
druckrezeptor, der Fehler wie atmosphärischen Druck und
Temperatur automatisch ausgleicht, gesteuert.
Entfernungsmeßwerte, die von Ultraschall- oder Infrarot
rezeptoren in der Brillenfassung ermittelt werden gehen
wie die Werte der Druckrezeptoren zum Rechner. Dieser
ermittelt in Bruchteilen einer Sekunde den Druck, der
unter gegebenen Umständen nötig ist, die Flüssiglinse
auf eine fixierte Entfernung einzustellen.
Damit ist der vollautomatische Akkomodationsvorgang, wie
ihn beim jugendlichen menschlichen Auge die Linse in Ver
bindung mit dem Gehirn leistet, auch beim alterssichtigen
Auge als Verbindung von Flüssiglinse mit dem Rechner ge
währleistet.
Ein gutes Stück Lebensqualität kehr damit ins Berufs
leben des alternden Bildschirmtätigen zurück.
Die Kosten für eine solche vollautomatische Brille werden
nach einer entsprechenden Entwicklungsphase sicherlich
unter denen einer optisch erheblich aufwendigeren Gleit
sichtbrille liegen.
Der Preisverfall im Bereich der elektronischen Klein
rechner ist ja allseits bekannt.
Bezugszeichen
Bezugszeichen
1 Zylinderring
2 Membran(en)
3 Ringfassungen
4 Elektromagneten
5 Tubus
6 Fenstermembranen
7 Druckzylinder
8 Druckkolben
9 Flüssigkeit
10 Druckrezeptor
11 Ventil(e)
2 Membran(en)
3 Ringfassungen
4 Elektromagneten
5 Tubus
6 Fenstermembranen
7 Druckzylinder
8 Druckkolben
9 Flüssigkeit
10 Druckrezeptor
11 Ventil(e)
Claims (13)
1. Optische Flüssiglinse zur Verwendung als Sammel
und Zertreuungslinse mit einem großen Bereich
stufenlos regulierbarer Brennweite
dadurch gekennzeichnet,
daß die Linse aus einem zylindrischen starren Man
tel aus Stoffen wie Metall oder Kunsstoff, sowie
einer oder zwei transparenten, vollelastischen
Membranen aus Stoffen wie Akryl oder Silikon be
steht, weiterhin der zwischen den Membranen und
dem Zylindermantel liegende Hohlraum von einer
glasklaren Flüssigkeit erfüllt ist, deren Brech
ungsindex auf jeden Fall höher als der des Me
diums außerhalb beider Membranen - im Normal
fall : Luft - ist.
2. Optische Flüssiglinse nach Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet,
daß die Veränderung des Flüssigkeitsvolumens
innerhalb beider Membranen und damit die Ver
änderung der Brechkraft der Linse über eines
oder mehrere Ventile durch einen in einem mit
Flüssigkeit erfüllten Zylinder gleitenden Kol
ben geschieht. (Abbildung 1).
3. Optische Flüssiglinse nach Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Membranen konzentrisch an den
Rändern starr gefaßt sind und in einem mit
Flüssigkeit erfüllten Tubus mechanisch oder
elektromagnetisch einander genähert oder
voneinander entfernt werden,wobei im ersten
Fall eine Sammellinse, im zweiten Fall eine
Zertstreuungslinse entsteht. (Abbildung 2).
Eine Veränderung der Brennweite ist stufenlos
möglich.
4. Optische Flüssiglinse nach Anspruch 1 und 3
dadurch gekennzeichnet,
daß auch andere steuerbare Mechanismen den
Druck zwischen den Membranen und damit die
Brennweite stufenlos verändern.
5. Optische Flüssiglinse nach Anspruch 1, 2, 3 und 4
dadurch gekennzeichnet,
daß außer der vom Zylindermantel und den bei
den Membranen begrenzten Flüssigkeitskammer
mit ihrer optischen Wirkung noch zusätzlich
elastische Elemente fensterartig im Zylinder
mantel eingebracht sind, über die von außen
mechanisch oder elektromagnetisch Druckänder
ungen in die Kapsel übertragen werden. (Abbildung 3).
Die Flüssiglinse stellt so ein in sich ge
schlossenes System dar und hat damit den Vor
teil einer jederzeit schnellen Auswechselbar
keit der gesamten Flüssiglinse.
6. Optische Flüssiglinse nach Anspruch 1, 2, 3, 4 und 5
dadurch gekennzeichnet,
daß in einem Hohlzylinder (Tubus) mehrere die
ser Flüssiglinsen, jede für sich einzeln steuer
bar, in der gleichen optischen Achse hinterein
andergeschaltet werden können und damit herkömm
liche Linsensysteme in ihrer Variationsmöglichkeit
erheblich verbessert werden können.
7. Optische Flüssiglinse nach Anspruch 6
dadurch gekennzeichnet,
daß die einzelnen Flüssiglinsen nicht nur durch
ein gasförmiges Medium wie Luft voneinander
trennbar sind, sondern auch durch flüssige trans
parente Medien niedrigeren Brechungsindexes.
8. Optische Flüssiglinse nach Anspruch 1, 2, 3, 4, 5, 6 und 7
dadurch gekennzeichnet,
daß alle verwendeten Flüssigkeiten sehr tiefe
Gefrierpunkte und gleichzeitig relativ hohe Sie
depunkte aufweisen.
9. Optische Flüssiglinse nach Anspruch 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7 und 8
dadurch gekennzeichnet,
daß eine jederzeitliche Nachjustierung des opti
schen Nullwertes der Flüssiglinse, der abhängig
ist vom atmosphärischen Druck und der Temperatur,
durch Druckrezeptoren in der Flüssigkammer
möglich ist. Dabei wird der durch die Störfak
toren veränderte Druck in der Flüssigkeitskammer
laufend gemessen und über einen Rechner mittels
mechanischer oder elektromagnetischer druckaus
gleichender Aggregate auf Nullwertstellung ge
bracht.
10. Optische Flüssiglinse nach Anspruch 1, 2, 3, 4, 5, 6,
7, 8 und 9
dadurch gekennzeichnet,
daß von Ultraschall- oder Infrarotsensoren,
die außerhalb der Flüssiglinse, jedoch in der
Höhe des optischen Mittelpunktes der Flüssig
linse liegen variable Entfernungen angepeilt wer
den können und diese Entfernungen jeweils von
einem Rechner nach den Gesetzen der physikalischen
Optik in unterschiedliche Brennweiten der Flüssig
linse durch Zu- und Abnahme des Flüssigkeits
volumens in der Kammer umgesetzt werden.
11. Optische Flüssiglinse nach Anspruch 1, 2, 3, 4, 5, 6
7, 8, 9 und 10
dadurch gekennzeichnet,
daß die Membranen eine asphärische Dickengestal
tung aufweisen und so bei Druckänderungen in der
Kapsel der Flüssiglinse in der Flüssiglinse
asphärische Ablenkungen der Membran erfolgen.
12. Optische Flüssiglinse nach Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet,
daß beide Membranen aus transparentem,starrem Ma
terial (Glas) bestehen und der von Zylinderring
und Membranen eingeschlossene Hohlraum mit einer
extrem hochlichtbrechenden Flüssigkeit erfüllt
ist,die eine wesentliche Verringerung der Dicke
und des Gewichtes einer herkömmlichen Linse be
wirkt.
Ein Druckausgleich bei den bekannten Störfakto
ren kann über elastische fensterartige Strukturen
im Zylindermantel erfolgen.
13. Optische Flüssiglinse nach Anspruch 1, 2, 3, 4, 5, 6,
7, 8, 9, 10, 11 und 12
dadurch gekennzeichnet,
daß die Flüssiglinse mit Farbstoffen unter
schiedlicher Intensität und Farbtemperatur
(Wellenlänge) versetzt werden kann und damit
vor allem bei farbigen Bildschirmen unerwünsch
tes farbiges Streulicht durch Absorption in
der Flüssiglinse (Komplementärfarbe) auf ein
Minimum gesenkt werden und damit der Bildkon
trast und die Bildqualität erheblich verbessert
werden kann.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893913398 DE3913398A1 (de) | 1989-04-24 | 1989-04-24 | Fluessiglinse mit stufenlos veraenderlicher brennweite |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893913398 DE3913398A1 (de) | 1989-04-24 | 1989-04-24 | Fluessiglinse mit stufenlos veraenderlicher brennweite |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3913398A1 true DE3913398A1 (de) | 1990-11-15 |
Family
ID=6379306
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19893913398 Withdrawn DE3913398A1 (de) | 1989-04-24 | 1989-04-24 | Fluessiglinse mit stufenlos veraenderlicher brennweite |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3913398A1 (de) |
-
1989
- 1989-04-24 DE DE19893913398 patent/DE3913398A1/de not_active Withdrawn
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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