DE10001090C2 - Miniaturisiertes optisches Abbildungssystem - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein miniaturisiertes optisches Abbildungssystem,
das insbesondere für die Verwendung in einer Fernrohr- oder Lupenbrille geeignet
ist.
Bei einer Fernrohr- oder Lupenbrille ist entweder monokular oder binokular in ei
nem sogenannten Systemträger ein stark vergrößerndes System eingesetzt. Eine
solche Fernrohr- oder Lupenbrille dient zur Herstellung einer gewissen Sehfähig
keit bei Personen, deren Sehvermögen stark eingeschränkt ist.
Als optisches Abbildungssystem wird in der Regel ein Galileisystem verwendet, da
dies bei einfachem Aufbau in kurzer Baulänge eine hinreichende Vergrößerung
bei aufrechtem Bild ermöglicht. Der Nachteil herkömmlicher optischer Abbildungs
systeme ist jedoch einerseits deren Gewicht als auch deren auffälliges äußeres
Erscheinungsbild, das dazu führt, dass sehschwache Personen die Verwendung
einer Fernrohrbrille in der Öffentlichkeit vermeiden, obwohl dies im Hinblick auf
ihre Sehschwäche erforderlich wäre.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein insbesondere für die Verwen
dung in einer Fernrohr- oder Lupenbrille geeignetes optisches Abbildungssystem
anzugeben, das bei hinreichender optischer Abbildungsqualität gegenüber den
bekannten Fernrohrsystemen deutlich verkleinert ist.
Die genannte Aufgabe wird gemäß der Erfindung gelöst mit einem miniaturisierten
Fernrohrsystem mit den Merkmalen des Patentanspruches 1. Ein solches insbe
sondere für die Verwendung in einer Fernrohr- oder Lupenbrille geeignetes mi
niaturisiertes optisches Abbildungssystem enthält ein zweidimensionales Array
aus einer Vielzahl von jeweils ein Galileisystem bildenden Einzellinsen (Mikrolin
sen-Array). Ein solches Array aus Mikrolinsen kann in einer Gesamtbauhöhe her
gestellt werden, die sich im Bereich der Dicke eines gewöhnlichen Brillenglases
bewegt. Eine mit einem solchen miniaturisierten Fernrohrsystem bestückte Fern
rohrbrille sieht dabei für den flüchtigen Betrachter aus wie eine normale Brille, de
ren Brillenglas in einem zentralen Bereich lediglich optisch gegenüber dem das
Fernrohrsystem umgebenden Randbereich abgesetzt ist. Eine solche Fernrohr
brille kann von sehschwachen Personen in der Öffentlichkeit ohne Auffallen ge
tragen werden.
Unter Galileisystem sollen in der vorliegenden Anmeldung nicht nur Galilei-
Fernrohre verstanden werden, deren objektseitiger Brennpunkt im Unendlichen
liegt. Dieser Begriff soll vielmehr auch optische Systeme umfassen, die als Objek
tiv eine sammelnde oder konvex gekrümmte Abbildungsfläche und als Okular eine
zerstreuende oder konkav gekrümmte Abbildungsfläche aufweisen, die ebenfalls
ein aufrechtes virtuelles Bild erzeugen und so aufeinander abgestimmt sind, dass
der objektseitige Brennpunkt des Gesamtsystems im Endlichen liegt, so dass die
se in (Fernrohr-)Lupenbrillen eingesetzt werden können.
Miniaturisierte optische Abbildungssysteme aus sogenannten Mikrolinsen-Arrays
sind im Stand der Technik beispielsweise bereits aus der US-Patentschrift
5,270,859 sowie der JP 06208006 A bekannt. Dort sind optische Abbildungssy
steme offenbart, die aus zwei oder mehreren parallel zueinander angeordneten
Mikrolinsenarrays oder -modulen aufgebaut sind. Ein solcher Aufbau ist jedoch
technisch aufwendig und erfordert die korrekte Montierung zumindest zweier Lin
senarrays und ist insbesondere für die Verwendung in großflächigen Abbildungs
systemen hochwertiger technischer Geräte vorgesehen.
Aus der US-Patentschrift 5,270,859 sind des Weiteren mehrschichtige Brillenglä
ser für ein Zielsystem für Präzisionsschützen bekannt. Eine der in den Brillenglä
sern angebrachten Schichten dient hierbei als Display, um das Sichtfeld des Präzisionsschützen
und das Schussfeld seiner Waffe miteinander in Einklang zu
bringen.
Ausgangspunkt der Erfindung ist die Überlegung, die mit Mikrolinsen-Arrays in
technischen Geräten vorteilhaft ausgenutzte Miniaturisierung optischer Systeme
auch im Bereich der optischen Sehhilfen anzuwenden.
Der Erfindung liegt nun die Erkenntnis zugrunde, dass es prinzipiell auch möglich
ist, ein miniaturisiertes optisches Abbildungssystem aus nebeneinander angeord
neten relativ dicken Einzellinsen aufzubauen, wobei jede Einzellinse für sich ge
nommen bereits ein Galileisystem ist, wie es beispielsweise bei einem makrosko
pischen Galilei-Fernrohr als sogenannter Steinheil-Konus bekannt ist. Durch die
Verwendung eines einlinsigen Galileisystems als optisches Element eines Mikro
linsen-Arrays ist sowohl eine weitere Verkleinerung des Gesamtaufbaus als auch
eine Vereinfachung der Herstellung möglich, da nur ein einziges Mikrolinsen-Array
erforderlich ist und die bei zwei- oder mehrlinsigen Systemen notwendige axiale
Ausrichtung der einzelnen Linsen und damit der Mikrolinsen-Arrays entfällt.
Vorzugsweise ist das Array durch auf einer transparenten Trägerplatte angeord
nete Einzellinsen gebildet, die säulenförmig über die Trägerplatte vorstehen. Da
durch ist einerseits das Gesamtgewicht verringert. Andererseits sind durch die
räumliche Trennung des über die Trägerplatte vorstehenden Teils der Einzellin
sen die aus diesen jeweils gebildeten Mini-Fernrohrsysteme optisch voneinander
entkoppelt und die Abbildungsqualität ist erhöht.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das Array ein
stückig an die transparente ebene Trägerplatte angeformt. Ein solches Array lässt
sich insbesondere dann, wenn als optischer Werkstoff ein thermoplastischer
Kunststoff verwendet wird, besonders einfach in einem einzigen Arbeitsgang
durch Spritzgießen herstellen.
Insbesondere hat der frei über die Trägerplatte vorstehende säulenförmige Teil
der Einzellinse die Gestalt eines Kegelstumpfes. Durch diese Maßnahme ist bei
einem im Spritzgussverfahren hergestellten Array das Entformen erleichtert.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Ausgestaltung sind die Ein
zellinsen an der Mantelfläche mit einer optisch undurchlässigen Schicht versehen.
Dadurch ist vermieden, dass die sich in einer Einzellinse unter einem relativ großen
Winkel zur Achse ausbreitenden Strahlen in eine benachbarte Einzellinse
übertreten können und die optische Entkopplung ist verbessert.
In einer alternativen Ausführungsform ist hierzu der zwischen den Einzellinsen
befindliche Zwischenraum optisch undurchlässig. Vorzugsweise ist hierzu der Zwi
schenraum mit einem optisch undurchlässigen Werkstoff Masse aufgefüllt. Alter
nativ hierzu ist das Array mit einer Gitterlochblende versehen, die den Zwischen
raum abdeckt und sich an der Trägerplatte abstützt.
In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist zumindest eine der
abbildenden Stirnflächen der Einzellinse mit einer diffraktiven Struktur versehen.
Dadurch kann die Brechkraft erhöht und die Baulänge weiter verringert werden.
Außerdem können chromatische Abbildungsfehler korrigiert werden.
Ein derartiges miniaturisiertes optisches Abbildungssystem eignet sich auch zum
Aufbau eines zusammengesetzten Fernrohrsystems, bei dem bei einem her
kömmlichen mehrlinsigen Fernrohr okularseitig ein erfindungsgemäßes miniaturi
siertes Fernrohrsystem angeordnet ist. Dadurch kann die Vergrößerung des Ge
samtsystems erhöht werden.
Insbesondere ist das miniaturisierte optische Abbildungssystem am Okular des
Fernrohrsystems angeformt.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist nur ein Teil der
Austrittsfläche des Okulars mit dem miniaturisierten optischen Abbildungssystem
versehen. Dadurch ergeben sich für den Betrachter zwei Teilsehfelder mit jeweils
unterschiedlicher Vergrößerung.
Vorzugsweise ist das miniaturisierte optische Abbildungssystem zum Herstellen
einer Fernrohr- oder Lupenbrille an der Brillenscheibe angeordnet, beispielsweise
aufgeklebt oder einstückig in die Brillenscheibe eingeformt.
In einer weiteren vorteilhaften Verwendung des erfindungsgemäßen miniaturi
sierten Fernrohrsystems ist dieses okularseitig am mehrlinsigen Fernrohr einer
herkömmlichen Fernrohrbrille angesetzt. Durch diese Maßnahme kann ein alters
mäßig bedingter erhöhter Korrektionsbedarf des Fehlsichtigen ermöglicht werden,
ohne das komplette bereits vorhandene Fernrohr austauschen zu müssen.
Zur weiteren Erläuterung der Erfindung wird auf die Ausführungsbeispiele der
Zeichnung verwiesen. Es zeigen:
Fig. 1 ein miniaturisiertes optisches Abbildungssystem gemäß der Erfin
dung in einer perspektivischen Darstellung von der Objektseite
aus betrachtet,
Fig. 2 eine perspektivische Ansicht des miniaturisierten optischen Abbil
dungssystems auf die Okularseite,
Fig. 3 eine Teildarstellung des miniaturisierten optischen Abbildungssy
stems in einem Längsschnitt,
Fig. 4 eine vorteilhafte Ausgestaltung des optisches Abbildungssystems
mit einer Gitterlochblende ebenfalls in einem Längsschnitt,
Fig. 5 und 6 weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen op
tischen Abbildungssystems ebenfalls in einem Längsschnitt,
Fig. 7 eine alternative Ausführungsform mit mittig angeordneter Träger
platte,
Fig. 8 eine weitere Ausführungsvariante mit räumlich voneinander nicht
getrennten Einzellinsen,
Fig. 9 eine Fernrohrbrille mit einem erfindungsgemäßen miniaturisierten
optischen Abbildungssystem,
Fig. 10 und 11 jeweils eine vorteilhafte Verwendungsweise des erfindungsgemä
ßen miniaturisierten optischen Abbildungssystems am Okular ei
nes Galileifernrohrs in einer schematischen Prinzipdarstellung,
Fig. 12 bis 15 jeweils weitere vorteilhafte Ausführungsformen, bei denen ein er
findungsgemäßes miniaturisiertes optisches Abbildungssystem für
eine Lupenbrille verwendet wird.
Gemäß Fig. 1 enthält ein optisches Abbildungssystem 1 eine Vielzahl von relativ
dicken Einzellinsen 4, die auf einer transparenten Trägerplatte 2 in einem zwei
dimensionalen Array 6 angeordnet sind. Das Array 6 hat im Ausführungsbeispiel
eine wabenförmige Außenkontur, wobei je nach Verwendungszweck grundsätzlich
auch eine rechteckige oder eine mehr an einen Kreis angeglichene Gestaltung der
Außenkontur möglich ist. Die Einzellinsen 4 stehen säulenförmig über die Träger
platte 2 hervor und haben die Gestalt eines Kegelstumpfes, der sich in der von
der Trägerplatte 2 weg weisenden Richtung verjüngt. Anstelle eines Kegel
stumpfes kann auch ein Pyramidenrumpf mit rechteckiger oder sechseckiger
Grundfläche oder ein Obelisk vorgesehen sein. Die Trägerplatte 2 ist eine plane
Scheibe, so dass die optischen Achsen 7 der Einzellinse 4 parallel zueinander
verlaufen.
Die Einzellinsen 4 sind einstückig an die Trägerplatte 2 angeformt und bestehen
ebenso wie diese aus einem transparenten thermoplastischen Kunststoff, vor
zugsweise Polymethylmethacrylat, und sind durch Spritzgießen hergestellt. Die
sich nach außen verjüngende kegelstumpfförmige Gestalt der Einzellinsen 4 dient
dabei in erster Linie zum Erleichtern des Entformens.
Das zweidimensionale Array 6 besteht im Ausführungsbeispiel aus 217 Einzellin
sen 4, die die Trägerplatte 2 um etwa 5 mm überragen, wobei die Dicke d der
Trägerplatte annähernd 2 mm beträgt. Der Durchmesser einer Einzellinse 4 be
trägt an ihrer der Trägerplatte 2 abgewandten Stirnfläche (Objektivseite) etwa
1 mm. Der sich auf diese Weise ergebende optische Gesamtdurchmesser beträgt
dann etwa 15 mm. Die Zahl der Einzellinsen 4 sowie ihre Abmessungen sind da
bei von der Vergrößerung und vom Sehfeld in der jeweiligen Ausführungsform
abhängig.
Die Einzellinsen 4 sind räumlich voneinander getrennt, wobei der minimal mögli
che Abstand zwischen den Einzellinsen 4 im Wesentlichen durch die verwendeten
Werkstoffe und die Herstellungsart vorgegeben ist. Die räumliche Trennung der
Einzellinsen 4 zumindest auf einen Teil ihrer Längsausdehnung dient dazu, ein
"optisches Übersprechen" zwischen den einzelnen Linsen zu verhindern.
Fig. 2 zeigt die Okularseite der Trägerplatte 2, die mit einer Vielzahl von konka
ven Mulden versehen ist. Diese Mulden dienen jeweils als okularseitige abbilden
de Stirn- oder Austrittsfläche 8 der Einzellinsen 4 und sind in die okularseitige
Flachseite der Trägerplatte 2 eingeformt.
In Fig. 3 ist die kegelstumpfförmige Gestalt des über die Trägerplatte 2 hervor
stehenden säulenförmigen Teils 4a der Einzellinsen 4 deutlich zu erkennen. Jede
Einzellinse 4 bildet ein Galileisystem, im Ausführungsbeispiel ein Galilei-Fernrohr
mit objektseitigen Brennpunkt im Unendlichen, wobei die dingseitige abbildende
Stirnfläche oder Eintrittsfläche 10 konvex gekrümmt ist (sammelnde Abbildungs
fläche) und das Objektiv des Galileifernrohrs bildet. Die bildseitige Stirn- oder
Austrittsfläche 8 ist konkav gekrümmt (zerstreuende Abbildungsfläche) und dient
als Okular, wobei die Funktion des Objektivs und des Okulars in einer einzigen
dicken Linse vereint sind. Die Eintrittsfläche 10 und/oder die Austrittsfläche 8 kön
nen zusätzlich mit einer diffraktiven Struktur 14 versehen sein, wie dies im Ausfüh
rungsbeispiel an der Eintrittsfläche 10 veranschaulicht ist.
Zwischen den Einzellinsen 4 befindet sich ein Zwischenraum 20, der zur opti
schen Entkopplung der Einzellinsen 4 dient.
Gemäß Fig. 4 ist in diesen Zwischenraum 20 eine Lochgitterblende 22 eingesetzt,
die optisch undurchlässig ist und sich über ebenfalls optisch undurchlässige
Stützstege 24 am Boden des Zwischenraums 20 abstützt. Die Lochgitterblende 22
besteht aus einem optisch undurchlässigen Werkstoff und verhindert, dass das
auf das Array 6 einfallende Licht Le in den Zwischenraum 20 gelangen kann. Die
Stützstege 24 verhindern zusätzlich, dass aus der Mantelfläche 40 einer Einzellin
se 4 austretendes Licht La in eine benachbarte Einzellinse 4 eintreten kann. Da
durch sind die Einzellinsen 4 lediglich im Bereich der Trägerplatte 2 optisch mit
einander gekoppelt.
Anstelle des Einsetzens einer solchen Lochgitterblende ist in der Ausführungsform
gemäß Fig. 5 der Zwischenraum 20 mit einem optisch undurchsichtigen Werk
stoff 26 aufgefüllt, beispielsweise ein im Spritzgussverfahren eingebrachter ther
moplastischer Kunststoff oder eine andere gießfähige und aushärtbare Masse.
Gemäß Fig. 6 ist die Mantelfläche 40 jeder Einzellinse 4 mit einer optisch un
durchlässigen Schicht 42 versehen, um so das optische Übersprechen zu verhin
dern. Anstelle einer optisch undurchlässigen Schicht 42 kann es auch ausrei
chend sein, die Mantelfläche 40 aufzurauhen.
Alternativ zu den in Fig. 1 bis 6 dargestellten Ausführungsformen ist es gemäß
Fig. 7 auch möglich, die Trägerplatte 2 mittig zu den Einzellinsen 4 anzuordnen.
Die Einzellinsen 4 setzen sich dann aus zwei Teilen 4b, c zusammen, die beidsei
tig der Trägerplatte 2 säulenförmig überstehen. Auch in diesem Ausführungsbei
spiel sind die überstehenden Teile 4b, c konisch geformt, um beim Herstellen
durch ein Spritzgießverfahren ein leichtes Entformen zu ermöglichen.
Im Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 8 sind die Einzellinsen 4 des Arrays 6 nicht
mehr räumlich voneinander getrennt. Diese werden lediglich durch entsprechende
Formgebung der Oberfläche der Trägerplatte 2 gebildet. Ein solches Fernrohrsy
stem ist besonders einfach herzustellen.
Gemäß Fig. 9 ist ein erfindungsgemäßes miniaturisiertes optisches Abbildungssy
stem 1 bildende Array 6 in eine Träger- oder Brillenscheibe 50 einer Fernrohr-
oder Lupenbrille 52 eingesetzt. Dies kann beispielsweise durch Aufkleben eines
separaten Arrays 6 oder durch einstückiges Einformen des Arrays 6 in die Brillen
scheibe 50 der Fernrohrbrille 52 geschehen.
Gemäß Fig. 10 und 11 ist das Okular 60 eines herkömmlichen Fernrohrs 62, im
Beispiel ein zweilinsiges Galileifernrohr, auf einem Teil seiner Austrittsfläche 64
bzw. auf seiner gesamten Austrittsfläche 64 mit einem optischen Abbildungssystem
1 gemäß der Erfindung versehen. Durch diese Maßnahme kann teilweise
oder für das gesamte Sehfeld die Vergrößerung eines bereits vorhandenen Fern
rohrs 62 erhöht werden. Dies eignet sich insbesondere zur nachträglichen Anpas
sung eines bereits in eine Fernrohr- oder Lupenbrille eingebauten konventionellen
Fernrohrs an den verringerten Visus eines Fehlsichtigen.
Gemäß Fig. 12 ist vor die Brillenscheibe 50 einer ein erfindungsgemäßes Array 6
aufweisenden Fernrohrbrille 52 jeweils eine Vorsatzlinse 70 angeordnet. Im Aus
führungsbeispiel der Figur enthalten die in einer gemeinsamen Ebene 72 ange
ordneten Brillenscheiben 50 jeweils ein Array 6, dessen Einzellinsen 4 jeweils Ga
lileisysteme sind, deren Brennweite im Unendlichen liegt. Die Vorsatzlinsen 70
sind jeweils durch einen Teil aus einer gestrichelt angedeuteten zusammenhän
genden bikonvexen Linse 74 gebildet sind, deren optische Achse 76 mittig zwi
schen der Schwerpunkts- oder Symmetrieachsen 78 der Arrays 6 angeordnet ist.
Durch diese Vorsatzlinsen 70 wird der objektseitige Brennpunkt F auf eine endli
che Entfernung eingestellt, wie dies bei Lupenbrillen erforderlich ist.
Eine weitere Alternative zeigt Fig. 13, bei der jeder mit einem Array 6 versehenen
Brillenscheibe 50 eine Sammellinse 80 vorgeschaltet ist, deren optische Achse 82
mit der jeweiligen Symmetrieachse 78 des Arrays 6 zusammenfällt. Auch in die
sem Ausführungsbeispiel sind die Einzellinsen 4 der Arrays 6 jeweils auf Unend
lich eingestellte Galileisysteme. Um in dieser Kombination einen gemeinsamen
Brennpunkt F im Endlichen zu erzeugen, ist es erforderlich, die Träger- oder Bril
lenscheiben 50 zueinander in einem auf die Brennweite der Sammellinsen 80 und
auf den Pupillenabstand PD angepaßten gegenseitigen Neigungswinkel α anzu
ordnen.
Alternativ hierzu sind in den Ausführungsbeispielen gemäß Fig. 14 und 15 für
die Einzellinsen 4 der verwendeten Arrays 6 Galileisysteme vorgesehen, deren
objektseitiger Brennpunkt F' im Endlichen liegt. Bei parallel zueinander angeord
neten Träger- oder Brillenscheiben 52 sind zum Zusammenführen der beiden
Brennpunkte F' in den Brennpunkt F Vorsatzprismen 84 vorgesehen.
Gemäß Fig. 15 kann dies auch durch eine Neigung der Träger- oder Brillenschei
ben 50 herbeigeführt werden.
1
optisches Abbildungssystem
2
Trägerplatte
4
Einzellinse
4a, b, c säulenförmig überstehendes Teil
4a, b, c säulenförmig überstehendes Teil
6
Array
7
optische Achse
8
Austrittsfläche
10
Eintrittsfläche
14
Diffraktive Struktur
20
Zwischenraum
22
Lochgitterblende
24
Stützsteg
26
Werkstoff
40
Mantelfläche
42
undurchlässige Schicht
50
Brillenscheibe
52
Fernrohrbrille
60
Okular
62
Fernrohr
64
Austrittsfläche
70
Vorsatzlinse
72
Ebene
74
Linse
76
,
82
optische Achse
78
Symmetrieachse
80
Sammellinse
84
Vorsatzprisma
Le einfallendes Licht
La austretendes Licht
F, F' objektseitiger Brennpunkt
α Neigungswinkel
PD Pupillendistanz
Le einfallendes Licht
La austretendes Licht
F, F' objektseitiger Brennpunkt
α Neigungswinkel
PD Pupillendistanz
Claims (22)
1. Fernrohr- oder Lupenbrille mit einem miniaturisierten optischen Abbildungssy
stem, bestehend aus einem zweidimensionalen Array (6) aus einer Vielzahl
jeweils ein Galileisystem bildenden Einzellinsen (4).
2. Fernrohr- oder Lupenbrille nach Anspruch 1, bei der das Array (6) durch auf
einer transparenten Trägerplatte (2) angeordnete Einzellinsen (4) gebildet ist,
die säulenförmig über die Trägerplatte (2) vorstehen.
3. Fernrohr- oder Lupenbrille nach Anspruch 2, bei der das Array (6) einstückig
an die transparente Trägerplatte (2) angeformt ist.
4. Fernrohr- oder Lupenbrille nach Anspruch 3, bei der der frei über die Träger
platte (2) vorstehende säulenförmige Teil (4a; 4b, c) der Einzellinse (4) die Ge
stalt eines Kegelstumpfes hat.
5. Fernrohr- oder Lupenbrille nach einem der Ansprüche 2 bis 4, deren Einzellin
sen (4) an der Mantelfläche (40) mit einer optisch undurchlässigen
Schicht (42) versehen sind.
6. Fernrohr- oder Lupenbrille nach einem der Ansprüche 2 bis 4, bei der der zwi
schen den Einzellinsen (4) befindliche Zwischenraum (20) optisch undurch
lässig ist.
7. Fernrohr- oder Lupenbrille nach Anspruch 6, bei der der Zwischenraum (20)
mit einem optisch undurchlässigen Werkstoff (26) aufgefüllt ist.
8. Fernrohr- oder Lupenbrille nach Anspruch 6, bei der das Array (6) mit einer
Gitterlochblende (22) versehen ist, die den Zwischenraum (20) abdeckt und
sich an der Trägerplatte (2) abstützt.
9. Fernrohr- oder Lupenbrille nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei
der zumindest eine der abbildenden Stirnflächen (10) der Einzellinse (4) mit
einer diffraktiven Struktur (14) versehen ist.
10. Fernrohrsystem, insbesondere Fernrohrsystem für eine Fernrohrbrille, mit ei
nem mehrlinsigen Fernrohr (62), an dem okularseitig ein miniaturisiertes Fern
rohrsystem aus einem zweidimensionalen Array (6), das aus einer Vielzahl
von jeweils ein Galileisystem bildenden Einzellinsen (4) besteht, angeordnet
ist.
11. Fernrohrsystem nach Anspruch 10, bei dem das Array (6) durch auf einer
transparenten Trägerplatte (2) angeordnete Einzellinsen (4) gebildet ist, die
säulenförmig über die Trägerplatte (2) vorstehen.
12. Fernrohrsystem nach Anspruch 11, bei dem das Array (6) einstückig an die
transparente Trägerplatte (2) angeformt ist.
13. Fernrohrsystem nach Anspruch 12, bei dem der frei über die Trägerplatte (2)
vorstehende säulenförmige Teil (4a; 4b, c) der Einzellinse (4) die Gestalt eines
Kegelstumpfes hat.
14. Fernrohrsystem nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dessen Einzellinsen (4)
an der Mantelfläche (40) mit einer optisch undurchlässigen Schicht (42) ver
sehen sind.
15. Fernrohrsystem nach einem der Ansprüche 11 bis 13, bei dem der zwischen
den Einzellinsen (4) befindliche Zwischenraum (20) optisch undurchlässig ist.
16. Fernrohrsystem nach Anspruch 15, bei dem der Zwischenraum (20) mit einem
optisch undurchlässigen Werkstoff (26) aufgefüllt ist.
17. Fernrohrsystem nach Anspruch 15, bei dem das Array (6) mit einer Gitter
lochblende (22) versehen ist, die den Zwischenraum (20) abdeckt und sich an
der Trägerplatte (2) abstützt.
18. Fernrohrsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem zumin
dest eine der abbildenden Stirnflächen (10) der Einzellinse (4) mit einer dif
fraktiven Struktur (14) versehen ist.
19. Fernrohrsystem nach Anspruch 10, bei dem das miniaturisierte optische Ab
bildungssystem (1) am Okular (60) des Fernrohrs (62) angeformt ist.
20. Fernrohrsystem nach Anspruch 10 oder 11, bei dem nur ein Teil der Austritts
fläche des Okulars (60) mit dem miniaturisierten optischen Abbildungssystem
(1) versehen ist.
21. Fernrohr- oder Lupenbrille nach Anspruch 1, bei der das miniaturisierte opti
sche Abbildungssysstem an der Brillenscheibe angeordnet ist.
22. Fernrohr- oder Lupenbrille nach Anspruch 21, bei der das miniaturisierte opti
sche Abbildungssystem (1) einstückig in die Brillenscheibe (50) eingeformt ist.
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