DE3912921C2 - - Google Patents
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- C02F3/00—Biological treatment of water, waste water, or sewage
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Description
Es handelt sich um ein Verfahren zum Betrieb einer bio
logischen Abwasserkläranlage mit mindestens einer bio
logischen Reinigungsstufe, einer dieser nachgeschalteten
Sedimentationsstufe und einer Rückführung von aus der
Sedimentationsstufe entnommenem Rücklaufschlamm in die
Reinigungsstufe, wobei die Rückführung des Rücklauf
schlamms zur Anpassung an unterschiedliche Belastungen
der Reinigungsstufe gesteuert wird.
Wenn die einer biologischen Reinigungsstufe zugeführte
Menge an organischen Schutzstoffen, d.h. die BSB-Be
lastung, ansteigt, insbes. bei stoßartigen Belastungs-
und/oder Volumenstromerhöhungen, steigt die Menge des
im Belebungsbecken vorhandenen Belebtschlamms stark an,
und die nachgeschaltete Sedimentationsstufe muß erhöhte
Schlammengen verarbeiten. Es besteht dann die Gefahr,
daß nicht sedimentierte Schlammengen in den Ablauf oder
in eine nachgeschaltete zweite Reinigungsstufe ge
schwemmt werden. Menge und Schlammalter des in der
ersten Reinigungsstufe vorhandenen Rücklaufschlamms
reichen dann nicht aus, um die für die erhöhte BSB-
Fracht erforderliche Abbauleistung zur Verfügung zu
stellen. Außerdem bedeutet das Einschwemmen vermehrter
Belebtschlammengen in die zweite Belebungsstufe einen
erhöhten Energiebedarf für den Sauerstoffeintrag.
Im "Lehr- und Handbuch der Abwassertechnik", Band II,
2. Auflage, 1975 wird auf Seite 520 erwähnt, daß die
Rücklaufschlammförderung mittels abgestufter oder regel
barer Pumpen an den Tagesverlauf des Abwasserzuflusses
angepaßt werden kann. Eine Erhöhung der geförderten Rück
laufschlammenge hat aber den Nachteil, daß auch entspre
chend größere Mengen an Ballastwasser in den Kreislauf
gepumpt werden müssen, was außer einem erhöhten Energie
verbrauch vor allem eine erhöhte hydraulische Belastung
der Reinigungsstufe und ein vorzeitiges Überführen von
Belebtschlamm in die Sedimentation zur Folge hat. Weiter
hin würde eine solche Anpassung der Rücklaufschlamm
förderung lediglich an den Abwasserzufluß, ohne Berück
sichtigung der Schmutzkonzentration, den tatsächlichen
Belastungsschwankungen der Reinigungsstufe nicht gerecht
werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
zum Betrieb einer biologischen Abwasserkläranlage der
eingangs beschriebenen Art anzugeben, wonach schwankende
Schmutzfrachtbelastungen der biologischen Reinigungsstufe
kompensiert werden und sich nicht länger in einer Be
lastung des Ablaufes oder einer nachgeschalteten Reini
gungsstufe auswirken können. Darüber hinaus soll eine
Optimierung des Überschußschlammabzuges und seiner Ein
dickung erreicht werden.
Diese Aufgabe löst die Erfindung bei einem gattungsge
mäßen Verfahren dadurch, daß die Konzentration des Rück
laufschlamms in Abhängigkeit von dem Schlammvolumen in
der Reinigungsstufe oder Sedimentationsstufe gesteuert
wird und dazu der Rücklaufschlamm aus unterschiedlichen
Schlammhorizonten der Sedimentationsstufe entnommen wird.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung,
insbes. in Kombination mit den beanspruchten Maßnahmen,
ist ferner vorgesehen, daß das Schlammvolumen in der
Reinigungsstufe periodisch oder kontinuierlich im Ablauf
bereich der Reinigungsstufe oder Einlaufbereich der Sedi
mentationsstufe gemessen wird und der Rücklaufschlamm
mit einer vor einem Istwert/Sollwert-Vergleich des
Schlammvolumens abhängigen Schlammkonzentration in die
Reinigungsstufe zurückgeführt wird. - Die Erfindung geht
von der Erkenntnis aus, daß eine Entnahme des Rücklauf
schlamms aus unterschiedlichen Schlammhorizonten und
folglich unterschiedlicher Schlammkonzentration eine An
passung an Schwankungen der Schmutzkonzentration und/
oder der Zulaufmenge des der biologischen Reinigungsstufe
zuströmenden Abwassers erzielt werden kann. Die Steuerung
der Rücklaufschlammkonzentration erfolgt im Rahmen der
Erfindung vorzugsweise derart, daß bei erhöhtem Schlamm
anfall in der Reinigungsstufe auch die Konzentration,
d. h. Trockensubstanzmenge des zurückgeführten Rücklauf
schlamms erhöht wird. Dies wirkt sich als Erhöhung des
Schlammalters des im Kreislauf geführten Schlamms aus,
wodurch die Abbauleistung in der Reinigungsstufe ge
steigert wird. Ein unkontrolliertes Ansteigen der von
einer vermehrten Schmutzfracht oder hydraulischen Stößen
verursachten Belebtschlammenge in der Sedimentationsstufe
wird dadurch vermieden. Es verhindert, daß sich solche
Belastungs- und Volumenstromstöße bis in den Ablauf oder
eine möglicherweise nachgeschaltete zweite biologische
Reinigungsstufe auswirken.
Weiter sieht die Erfindung vor, daß der Schlammspiegel
bzw. die Schlammhorizonte in der Sedimentationsstufe
durch vermehrten oder reduzierten Abzug von Überschuß
schlamm gesteuert werden. In Schwachlastzeiten kann es
zu einem unerwünscht starken Absinken des Schlammhori
zontes kommen. Um für den nächsten Fracht- und Volumen
stromstoß dennoch genügend Rücklaufschlamm zur Verfügung
zu haben, ist es im Rahmen der Erfindung empfehlenswert,
die Menge des abgezogenen Überschußschlamms zu verrin
gern. Kommt es hingegen zu einem übermäßigen Ansteigen
des Schlammhorizontes und kann der Schlammhorizont durch
vermehrten Abzug von Rücklaufschlamm nicht ausgeglichen
werden, ist es sinnvoll, die Menge des abgeführten Über
schußschlamms zu erhöhen. Die Gefahr, daß der Überschuß
schlamm zu wenig eingedickt ist, besteht wegen des Ein
dickdrucks nicht. - Bei Betrieb einer zweistufigen Ab
wasserkläranlage, wobei jede Stufe eine biologische Rei
nigungsstufe und eine nachgeschaltete Sedimentationsstufe
aufweist, empfiehlt die Erfindung, daß der gesamte Über
schußschlamm der zweiten Stufe zur ersten Reinigungsstufe
zurückgeführt und der gesamte Überschußschlamm der Klär
anlage aus der Sedimentationsstufe der ersten Stufe ent
nommen wird. In diesem Zusammenhang ist es ferner mög
lich, die Steuerung des Rücklaufschlamms auch in der
zweiten Stufe der Kläranlage anzuwenden, also die aus
der Sedimentationsstufe abgezogene Rücklaufschlammenge
und/oder Rücklaufschlammkonzentration in Abhängigkeit
von dem gemessenen Schlammvolumen zu steuern. Allerdings
sind die Überschußschlammengen aus der zweiten Sedi
mentationsstufe im Vergleich zu denen aus der ersten
Sedimentationsstufe gering. Die erfindungsgemäße Steue
rung der Konzentration des Rücklaufschlamms, insbes. in
Abhängigkeit von der Messung des Schlammvolumens, kann
nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung auch
so durchgeführt werden, daß die Höhe der Entnahmestelle
des Rücklaufschlamms in der zweiten Sedimentationsstufe
konstant gehalten und die Entnahme von Überschußschlamm
aus der zweiten Sedimentationsstufe so gesteuert wird,
daß der Schlammspiegel in der zweiten Sedimentations
stufe bzw. deren Absetzbecken steigt oder sinkt und da
durch an der Entnahmestelle für Rücklaufschlamm eine
höhere oder niedrigere Schlammkonzentration ansteht.
Auch dadurch wird eine Steuerung der Konzentration des
zu entnehmenden Rücklaufschlamms erreicht.
Eine biologische Abwasserkläranlage, mit mindestens einer
biologischen Reinigungsstufe, einer dieser nachgeschal
teten Sedimentationsstufe und einer von der Sedimenta
tionsstufe zur Reinigungsstufe führenden Rücklaufschlamm
leitung mit Rücklaufschlammpumpe, die wegen ihres ein
fachen und funktionsgerechten Aufbaues zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens besonders geeignet ist,
zeichnet sich dadurch aus, daß die Sedimentationsstufe
eine höhenverstellbare Entnahmestelle oder mindestens
zwei in unterschiedlicher Höhe angeordnete Entnahmestel
len für Rücklaufschlamm aufweist, wobei sich die Ent
nahmestellen unterhalb des Schlammspiegels befinden und
einzeln absperrbar sind. Vorzugsweise sind die Entnahme
stellen höher angeordnet als eine an einen Schlammtrich
ter der Sedimentationsstufe angeschlossene Entnahmestelle
für Überschußschlamm. Für die unterste zulässige Position
der höhenverstellbaren bzw. teleskopierbaren Entnahme
stelle ist zweckmäßigerweise ein Anschlag mit Signalgeber
vorgesehen. - Nach einem Vorschlag der Erfindung, dem
selbständige Bedeutung zukommt, ist vorgesehen, daß die
Entnahmestellen für den Rücklaufschlamm aus an die Rück
laufschlammleitung mit Rücklaufschlammpumpe angeschlos
senen Ansaugrohren mit im Bereich des Schlammtrichters
in unterschiedlicher Höhe endenden Rohrenden bestehen und
ansteuerbare Förder- und Absperrvorrichtungen, z.B. Ab
sperrschieber für die Ansaugrohre aufweisen. Weiter
empfiehlt die Erfindung, daß an die erste Reinigungsstufe
bzw. deren Belebungsbecken eine Entnahmevorrichtung für
Schlammproben angeschlossen ist, die mit einer Meßvor
richtung zur Messung des Schlammvolumens bzw. der
Schlammkonzentration verbunden ist, daß die Meßvorrich
tung mit einer Rechen- und Steuereinrichtung verbunden
ist, und daß mittels der Rechen- und Steuereinrichtung
die Förder- und Absperreinrichtungen für die Entnahme
stellen ansteuerbar sind und dadurch die Entnahme des
Rücklaufschlamms für die erste Reinigungsstufe steuerbar
ist. Ferner kann die Entnahmevorrichtung im Auslaufbe
reich des Belebungsbeckens und im Einlaufbereich des Ab
setzbeckens eintauchende Probeentnahmeleitungen und eine
Probeentnahmepumpe aufweisen. Die Meßvorrichtungen sind
zweckmäßigerweise ein Meßgefäß und eine dem Meßgefäß zu
geordnete höhenverfahrbare Lichtschranke, an den Schlamm
trichter des Absetzbeckens der Sedimentationsstufe ist
vorzugsweise eine zu einem Faulbehälter führende Über
schußschlammleitung angeschlossen. Bei zweistufiger Aus
führungsform der Kläranlage ist vorgesehen, daß der
ersten Sedimentationsstufe mit Absetzbecken eine zweite
Reinigungsstufe mit Belebungsbecken und eine zweite Sedi
mentationsstufe mit Absetzbecken nachgeschaltet ist,
und daß von dem zweiten Absetzbecken eine zweite Rück
laufschlammleitung mit einer zweiten Rücklaufschlammpumpe
in den Einlauf des zweiten Belebungsbeckens führt und an
die Rücklaufschlammleitung eine zweite Überschußschlamm
leitung mit einer zweiten Überschußschlammpumpe ange
schlossen ist, welche in dem ersten Belebungsbecken mün
det.
Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich
ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher
erläutert, die ein Fließschema einer zweistufigen Klär
anlage zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
zeigt.
Die schematisch dargestellte Abwasserkläranlage besteht
aus einem Sandfang 1, einer ersten biologischen Reini
gungsstufe, die als Belebungsbecken 2 mit z.B. feinbla
siger Bodenlüftung ausgebildet ist, einer ersten Sedi
mentationsstufe, die als Absetzbecken 3 mit einem
Schlammtrichter 3a ausgebildet ist, einem Faulturm 4 zur
Aufnahme von sedimentiertem Überschußschlamm, einer
zweiten biologischen Reinigungsstufe, die als Belebungs
becken 5 mit z.B. Oberflächenbelüftung ausgebildet ist
und einer zweiten Sedimentationsstufe, die als Absetz
becken bzw. Nachklärbecken 6 ausgebildet ist. Ein beson
derer Vorteil dieser Kläranlage ist darin zu sehen, daß
der gesamte im zweiten Absetzbecken bzw. Nachklär
becken 6 anfallende Überschußschlamm mittels einer Über
schußschlammpumpe 7, welche an eine Rücklaufschlammlei
tung 7a und Überschußschlammleitung 7d angeschlossen ist,
über eine Schlammengenmessung bei 7b periodisch in den
Einlauf des Belebungsbeckens 2 der ersten Reinigungsstufe
zugeführt wird. Von dort gelangt er über das Belebungs
becken 2 zusammen mit dem Belebtschlamm der ersten Reini
gungsstufe in das Sedimentationsbecken 3. Damit wird die
gesamte Überschußschlammenge einer zweistufigen Anlage
aus dem Sedimentationsbecken 3 mit Schlammtrichter 3a
über die erste Überschußschlammleitung 4a mit einer
ersten Überschußschlammpumpe 4b und eine Schlammengen
messung bei 4c in den Faulturm 4 gefördert.
Aus dem Absetzbecken 3 der ersten Sedimentationsstufe
wird Rücklaufschlamm entnommen, und zwar mittels mehre
rer Ansaugrohre 8, die einzeln durch Absperrschieber 9
absperrbar sind und in unterschiedlicher Höhe in dem
Schlammtrichter 3a des Absetzbeckens 3 münden, und zwar
deutlich oberhalb der am tiefsten Punkt angeordneten An
schlußstelle der zum Faulturm 4 führenden Überschuß
schlammleitung 4a. Der über eines oder mehrere der An
saugrohre 8 entnommene Rücklaufschlamm wird durch eine
erste Rücklaufschlammleitung 10 mit Rücklaufschlammpumpe
11 zum Einlauf des Belebungsbeckens 2 der ersten Reini
gungsstufe zurückgeführt. - Der Rücklaufschlamm der zwei
ten biologischen Stufe wird aus dem Nachklärbecken 6 mit
Trichterspitze 6a über die zweite Rücklaufschlammlei
tung 7a und der zweiten Rücklaufschlammpumpe 7c in den
Einlauf des zweiten Belebungsbeckens 5 gefördert.
Eine Probeentnahmepumpe 12 zur Entnahme von Schlammproben
ist über eine Probeentnahmeleitung 12a mit dem Belebungs
becken 2 oder über eine Probeentnahmeleitung 12b - wie
strichpunktiert angedeutet - mit dem einlaufseitigen
Bereich des Absetzbeckens 3 der ersten Sedimentations
stufe verbunden und fördert in periodischen Zeitabstän
den vorgegebene Probemengen der in dem Belebungsbecken
2 oder Absetzbecken 3 vorhandenen Schlammsuspension in
ein Meßgefäß 13. In dem Meßgefäß 13 kann sich der Schlamm
während einer vorgegebenen Zeitdauer (z.B. 30 min) ab
setzen. Die Höhe des sich dann bildenden Schlammspiegels
kann mittels einer vertikal verfahrbaren Lichtschranke
14 gemessen werden. Man erhält so den allgemein als
Schlammvolumen bezeichneten Meßwert für die Schlamm
konzentration im Belebungsbecken 2 oder Absetzbecken 3
(Schlammvolumen gemessen in ml/l ist definiert als das
Volumen des belebten Schlamms je Raumeinheit nach 30 min
Absetzzeit). Die Meßwerte des Schlammvolumens bzw. für
die Schlammkonzentration werden einer Rechen- und Steuer
einrichtung 15 zugeführt, die den zeitlichen Verlauf des
Schlammvolumens überwacht und die Istwerte mit vorgegebe
nen Sollwerten bzw. für den Betrieb der Kläranlage
charakteristischen Sollkurven vergleicht. In Abhängigkeit
von der Meßwertverarbeitung werden Steuerimpulse erzeugt
und über Steuerleitungen 16 dem Absperrschieber 9 zuge
führt, so daß durch wahlweises Auf- und Zusteuern der
Absperrschieber 9 der Schlammhorizont bzw. die Entnahme
tiefe des Rücklaufschlamms aus dem Absetzbecken 3 bzw.
seinem Schlammtrichter 3a und dadurch die Konzentration
des Rücklaufschlamms gesteuert werden. Falls gewünscht,
kann die Rechen- und Steuereinrichtung 15 auch die För
derleistung der Rücklaufschlammpumpe 11 steuern.
Ein weiterer wesentlicher Effekt, der im Rahmen der er
findungsgemäßen Maßnahmen erzielt wird, ist darin zu
sehen, daß durch die Vergleichmäßigung des Schlammspie
gels im Schlammtrichter 3a der Schlamm eingedickt ist
und stets eine genügende Menge von gleichbleibend gut
eingedicktem Schlamm als Überschußschlamm zur Verfügung
steht, der über eine Überschußschlammleitung 4a in den
Faulturm 4 abgezogen wird. Im Normalbetrieb bleibt die
Menge und Beschaffenheit des Überschußschlamms weitge
hend von der Steuerung der Schlammhorizonte zur Entnahme
des Rücklaufschlamms über die Ansaugrohre 8 unbeeinflußt,
da diese an höherer Stelle als der Anschlußpunkt der
Überschußschlammleitung 4a angeordnet sind.
Im Rahmen der Erfindung kann anstatt mehrerer, jeweils
mit Absperrschieber 9 ausgerüsteter Ansaugrohre 8, ein
höhenverstellbares Ansaugrohr oder ein Rohr mit Teleskop
saugstück für den Rücklaufschlamm verwendet werden, des
sen Höhenverstellung durch die Rechen- und Steuereinrich
tung 15 in Abhängigkeit von dem gemessenen Schlammvolumen
gesteuert wird. Dabei sollte durch einen unteren Endan
schlag sichergestellt sein, daß das verstellbare Ansaug
rohr nicht bis in den untersten Bereich des Schlammtrich
ters 3a verstellt werden kann, in welchem der voll ein
gedickte Schlamm für die Faulung ansteht.
Es ist ferner möglich, die beschriebene meßwertabhängige
Steuerung des Rücklaufschlamms auch in der zweiten Stufe
der Kläranlage anzuwenden, also die aus dem zweiten Ab
setzbecken bzw. Nachklärbecken 6 abgezogene Rücklauf
schlammenge und/oder Rücklaufschlammkonzentration in
Abhängigkeit von dem gemessenen Schlammvolumen zu
steuern, wobei die Messung des Schlammvolumens im Bele
bungsbecken 5 der zweiten Reinigungsstufe oder aber im
Belebungsbecken 2 der ersten Reinigungsstufe erfolgen
kann. Dazu wird aus dem Einlauf zum Nachklärbecken 6 wie
der eine repräsentative Belebtschlammenge über eine
Schlammleitung 17 mit einer Schlammpumpe 17a in ein Ge
fäß 19 gefördert. Der Schlamm hat eine vorgegebene Zeit
zum Sedimentieren, danach wird automatisch mit einer
Lichtschranke 18 der Schlammspiegelhorizont gemessen. Die
gemessenen Impulse der Lichtschranke werden von einer
Steuerungsautomatik 15a verarbeitet. Die Messung des
Schlammvolumens durch ein mittels Lichtschranke abge
tastetes Meßgerät ist an sich bekannt und bedarf keiner
weiteren Erläuterung. Vorzugsweise wird ein zylindrisches
Meßgerät verwendet, so daß man einen zum Schlammvolumen
proportionalen Verlauf der Schlammspiegelhöhe erhält,
während sich bei einem kegelförmigen Meßgefäß eine
logarithmische Abhängigkeit ergibt.
Claims (13)
1. Verfahren zum Betrieb einer biologischen Abwasserklär
anlage mit mindestens einer biologischen Reinigungsstufe,
einer dieser nachgeschalteten Sedimentationsstufe und
einer Rückführung von aus der Sedimentationsstufe ent
nommenem Rücklaufschlamm in die Reinigungsstufe, wobei
die Rückführung des Rücklaufschlamms zur Anpassung an
unterschiedliche Belastungen der Reinigungsstufe ge
steuert wird, dadurch gekennzeich
net, daß die Konzentration des Rücklaufschlamms in
Abhängigkeit von dem Schlammvolumen in der Reinigungs
stufe oder Sedimentationsstufe gesteuert wird und dazu
der Rücklaufschlamm aus unterschiedlichen Schlammhorizon
ten der Sedimentationsstufe entnommen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Schlammvolumen in der Reinigungsstufe periodisch
oder kontinuierlich im Ablaufbereich der Reinigungsstufe
oder Einlaufbereich der Sedimentationsstufe gemessen
wird und der Rücklaufschlamm in einer von einem Istwert/
Sollwert-Vergleich des Schlammvolumens abhängigen
Schlammkonzentration in die Reinigungsstufe zurückgeführt
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Schlammspiegel bzw. die Schlammhori
zonte in der Sedimentationsstufe durch vermehrten oder
reduzierten Abzug von Überschußschlamm gesteuert wer
den.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei Be
trieb einer zweistufigen Abwasserkläranlage, wobei jede
Stufe eine biologische Reinigungsstufe und eine nachge
schaltete Sedimentationsstufe aufweist, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Überschußschlamm der zweiten Stufe zur
ersten Reinigungsstufe zurückgeführt und der gesamte
Überschußschlamm der Kläranlage aus der Sedimentations
stufe der ersten Stufe entnommen wird.
5. Biologische Abwasserkläranlage zur Durchführung des
Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 4, mit min
destens einer biologischen Reinigungsstufe, einer dieser
nachgeschalteten Sedimentationsstufe und einer von der
Sedimentationsstufe zur Reinigungsstufe führenden Rück
laufschlammleitung mit einer Rücklaufschlammpumpe, da
durch gekennzeichnet, daß die Sedimentationsstufe eine
höhenverstellbare Entnahmestelle oder mindestens zwei in
unterschiedlicher Höhe angeordnete Entnahmestellen (8)
für Rücklaufschlamm aufweist, wobei sich die Entnahme
stellen unterhalb des Schlammspiegels befinden und ein
zeln absperrbar sind.
6. Kläranlage nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Entnahmestelle oder Entnahmestellen (8) höher
angeordnet sind als eine an einem Schlammtrichter (3a)
der Sedimentationsstufe (3) angeschlossene Entnahmestelle
für Überschußschlamm.
7. Kläranlage nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß für die unterste zulässige Position der
höhenverstellbaren bzw. teleskopierbaren Entnahmestelle
ein Endanschlag mit Signalgeber vorgesehen ist.
8. Kläranlage nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Entnahmestellen für den Rücklauf
schlamm aus an die Rücklaufschlammleitung (10) mit Rück
laufschlammpumpe (11) angeschlossenen Ansaugrohren (8)
mit im Bereich des Schlammtrichters (3a) in unterschied
licher Höhe endenden Rohrenden bestehen und ansteuerbare
Absperrschieber (9) für die Ansaugrohre (8) aufweisen.
9. Kläranlage nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß an die erste Reinigungsstufe bzw.
das Belebungsbecken (2) eine Entnahmevorrichtung (12,
12a, 12b) für Schlammproben angeschlossen ist, die mit
einer Meßvorrichtung (13, 14) zur Messung des Schlamm
volumens bzw. der Schlammkonzentration verbunden ist,
daß die Meßvorrichtung (13, 14) mit einer Rechen- und
Steuereinrichtung (15) verbunden ist, und daß mittels der
Rechen- und Steuereinrichtung (15) Förder- und Absperr
einrichtungen bzw. die Absperrschieber (9) für die Ent
nahmestellen (8) ansteuerbar sind und dadurch die Ent
nahme des Rücklaufschlamms für die erste Reinigungsstufe
steuerbar ist.
10. Kläranlage nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die Entnahmevorrichtung im Auslauf
bereich des Belebungsbeckens (2) und Einlaufbereich des
Absetzbeckens (3) eintauchende Probeentnahmeleitungen
(12a, 12b) und eine Probeentnahmepumpe (12) aufweist.
11. Kläranlage nach einem der Ansprüche 5 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß die Meßvorrichtung ein Meßgefäß (13)
und eine dem Meßgefäß zugeordnete höhenverfahrbare Licht
schranke (14) aufweist.
12. Kläranlage nach einem der Ansprüche 5 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß an den Schlammtrichter (3a) des Ab
setzbeckens (3) eine zu einem Faulbehälter (4) führende
Überschußschlammleitung (4a) angeschlossen ist.
13. Kläranlage in zweistufiger Ausführungsform nach einem
der Ansprüche 5 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß der
ersten Sedimentationsstufe mit Absetzbecken (3) eine
zweite Reinigungsstufe mit Belebungsbecken (5) und eine
zweite Sedimentationsstufe mit Absetzbecken (6) nachge
schaltet ist, und daß von dem zweiten Absetzbecken (6)
eine zweite Rücklaufschlammleitung (7a) mit einer zweiten
Rücklaufschlammpumpe (7c) in den Einlauf des zweiten Be
lebungsbeckens (5) führt und an die Rücklaufschlammlei
tung (7a) eine zweite Überschußschlammleitung (7d) mit
einer zweiten Überschußschlammpumpe (7) angeschlossen
ist, welche in den Einlauf des ersten Belebungsbeckens
(2) führt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893912921 DE3912921A1 (de) | 1989-04-20 | 1989-04-20 | Verfahren zum betrieb einer biologischen abwasserklaeranlage sowie klaeranlage zur durchfuehrung des verfahrens |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893912921 DE3912921A1 (de) | 1989-04-20 | 1989-04-20 | Verfahren zum betrieb einer biologischen abwasserklaeranlage sowie klaeranlage zur durchfuehrung des verfahrens |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3912921A1 DE3912921A1 (de) | 1990-10-25 |
DE3912921C2 true DE3912921C2 (de) | 1992-06-25 |
Family
ID=6379020
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19893912921 Granted DE3912921A1 (de) | 1989-04-20 | 1989-04-20 | Verfahren zum betrieb einer biologischen abwasserklaeranlage sowie klaeranlage zur durchfuehrung des verfahrens |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3912921A1 (de) |
Families Citing this family (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4112754C2 (de) * | 1991-04-19 | 1999-06-02 | Marquardt Gmbh | Drucktastenschalter |
ZA957644B (en) * | 1994-09-13 | 1996-05-14 | Innoval Management Ltd | Method for cleaning contaminated water |
FR2784093B1 (fr) * | 1998-10-06 | 2000-11-24 | Suez Lyonnaise Des Eaux | Perfectionnements apportes au traitement d'eaux usees selon les procedes par boues activees |
-
1989
- 1989-04-20 DE DE19893912921 patent/DE3912921A1/de active Granted
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3912921A1 (de) | 1990-10-25 |
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