DE3911357A1 - Verfahren zum gegenseitigen justieren zweier bauteile einer anzeigeeinrichtung - Google Patents
Verfahren zum gegenseitigen justieren zweier bauteile einer anzeigeeinrichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum gegenseitigen Justie
ren zweier Bauteile einer Anzeigeeinrichtung, welche Bauteile
jeweils ein regelmäßiges Bauteilemuster aufweisen. Solche Bau
teile können Frontschirme mit Leuchtstoffmustern oder Elektro
denaufbauten mit regelmäßiger Anordnung der Elektroden sein.
Zum Beispiel sind bei Flüssigkristalldisplays zwei Substrat
platten mit Elektrodenmustern gegeneinander zu justieren,
während bei flachen Anzeigeeinrichtungen verschiedene Elektro
denanordnungen zueinander zu justieren sind und eine Elektro
denanordnung gegenüber dem Schirm zu justieren ist.
Das Justieren derartiger Bauteile erfolgt herkömmlicherweise
entweder mechanisch oder optisch mit Hilfe von Justiermarken.
Beim mechanischen Justieren werden die zu justierenden Bau
teile an Lehren angelegt, die so ausgerichtet sind, daß die
Bauteilemuster auf den beiden Bauteilen die richtige gegen
seitige Lage aufweisen sollten. Sind die Muster jedoch auf
grund von Fertigungstoleranzen gegenüber den Bauteilen etwas
verschoben, sind die beiden Muster nach dem Justieren der
Bauteile nicht richtig aufeinander ausgerichtet.
Bessere Justierergebnisse sind mit Hilfe von optischen Justier
marken erzielbar. Die Justiermarken werden zugleich mit dem
Aufbringen von Bauteilemustern auf ein jeweiliges Bauteil
aufgebracht. Ist das Bauteilemuster etwas gegenüber einem
Bauteil verschoben, sind auch die Justiermarken verschoben,
was sich jedoch nicht mehr so stark wie bei mechanischer Ju
stierung auswirkt, da nun versucht wird, die Bauteilemuster
unmittelbar mit Hilfe der Justiermarken zueinander zu justie
ren.
In der Praxis zeigte es sich immer wieder, daß Bauteilemuster
beim Anbringen an ein Bauteil abhängig vom Aufbringungsort
unterschiedliche Verschiebungen erfahren. Dies sei wie folgt
veranschaulicht. Es sei eine Vielzahl zueinander paralleler
Leuchtstoffstreifen zum Herstellen eines rechteckigen Bild
schirmes auf eine Frontscheibe aufzubringen. Z. B. durch un
gleichmäßige Temperaturverteilung über die Frontscheibe beim
Herstellvorgang werde ein Schirm erhalten, bei dem die Leucht
stoffstreifen mitsamt den in den Ecken des Schirmes angebrach
ten Justiermarken in den linken und rechten Randbereichen
genau die richtigen Lagen einnehmen, jedoch im mittleren Be
reich des Schirmes etwas gegenüber der Sollage verschoben sind.
Das gegenüber diesem Schirm zu justierende Elektrodenbauteil
entspreche in bezug auf die Lagen der Elektroden und der zuge
ordneten Justiermarken genau den Anforderungen. Werden nun die
beiden Bauteile mit Hilfe der Justiermarken zueinander ju
stiert, decken sich Elektroden und Leuchtstoffstreifen in den
linken und rechten Randbereichen genau, während es in der
Mitte zu einem leichten Versatz kommt.
Fehler der eben genannten Art sind mit herkömmlichen Justier
methoden unvermeidbar. Es besteht daher seit langem das Prob
lem, Verfahren zum gegenseitigen Justieren zweier Bauteile
einer Anzeigeeinrichtung so auszugestalten, daß auch bei un
gleichmäßig verteilten Musterabweichungen sehr gute Justier
ergebnisse erzielbar sind.
Das erfindungsgemäße Verfahren nutzt eine Erkenntnis, die auch
bei herkömmlichen Justierverfahren eingesetzt wird, daß näm
lich zum Festlegen der räumlichen Anordnung eines Bauteiles
jeweils ein Punkt und eine Richtung festgelegt werden müssen.
Bei den bekannten Verfahren waren die festgelegten Punkte
entweder die Lagen mechanischer Anschlagpunkte oder die Lagen
optischer Justiermarken. Beim erfindungsgemäßen Verfahren sind
die aufeinander zu justierenden Punkte dagegen die optischen
Schwerpunkte der Bauteilemuster. Die beiden Bauteile werden
so zueinander bewegt, daß die optischen Schwerpunkte auf einer
gemeinsamen Achse zur Deckung gebracht werden, die im wesent
lichen rechtwinklig auf den Mustern steht, und gleichzeitig
ein vorgegebener Winkel zwischen zwei vorgegebenen Muster
linien eingehalten wird. Die Richtungen der vorgegebenen Mu
sterlinien werden während des Justierverfahrens ermittelt.
Der Vorteil dieses Verfahrens sei aufbauend auf dem oben ge
nannten Beispiel erläutert. Es sei zunächst angenommen, daß
sich alle Leuchtstoffstreifen genau in Sollage befinden. Leuch
ten diese Streifen, befindet sich der Schwerpunkt der leuch
tenden Fläche genau im geometrischen Mittelpunkt der Fläche.
Sind dagegen die Leuchtstoffstreifen im mittleren Bereich
etwas verschoben, wie oben angegeben, decken sich der geome
trische Mittelpunkt der rechteckigen Fläche und der Schwer
punkt der Helligkeitsverteilung nicht mehr. Sind z. B. die
Streifen im mittleren Bereich etwas nach rechts verschoben,
ist auch der optische Schwerpunkt gegenüber dem aus den Ecken
lagen berechneten Mittelpunkt etwas verschoben. Wird nun auf
diesen optischen Schwerpunkt statt auf den geometrischen Mit
telpunkt justiert, führt dies dazu, daß nicht mehr, wie oben
zum Stand der Technik beschrieben, die Elektroden und Leucht
stoffstreifen in den Randbereichen deckungsgleich sind, dage
gen eine Verschiebung im mittleren Bereich vorhanden ist,
sondern es ist nun so, daß über den gesamten Schirm eine
leichte Verschiebung zwischen Elektroden und Leuchtstoff
streifen besteht. Dabei sind beim Beispiel die Leuchtstoff
streifen in den Randbereichen etwas nach rechts gegenüber den
Elektroden verschoben, während die Leuchtstoffstreifen im
mittleren Bereich des Schirms etwas nach links verschoben
sind, jedoch nicht mehr so viel wie bei der herkömmlichen
Methode.
Um das erfindungsgemäße Verfahren ausüben zu können, muß nicht
notwendigerweise der optische Schwerpunkt der Bauteilemuster
selbst bestimmt werden, sondern zum einfachen Ausführen des
Verfahrens reicht es aus, hierzu ein Hilfsmuster zu verwenden,
z. B. die aus dem Stand der Technik bekannten Justiermarken
in den Ecken einer rechteckigen Anordnung. Bei den herkömmli
chen Justierverfahren wurde dann, wenn vier Justiermarken in
den vier Ecken eines Musters verwendet wurden, nicht von allen
vier Marken Gebrauch gemacht. Dies, weil es zum Festlegen der
Lage eines Bauteiles im Raum genügt, entweder einen Punkt und
eine Richtung, wie oben genannt, oder zwei Punkte festzulegen.
Es konnte daher nur versucht werden, z. B. die Justiermarken
in zwei sich entsprechenden Ecken zweier Bauteilemuster zur
Deckung zu bringen, oder es wurden die Justiermarken für ein
jeweils einziges Eck zur Deckung gebracht und mit Hilfe eines
oder auch zweier anderer jeweiliger Justiermarken wurde ver
sucht, eine richtungsmäßige Übereinstimmung herzustellen. Beim
erfindungsgemäßen Verfahren kann dagegen die Lageinformation
aus allen Justiermarken durch die optische Schwerpunktbildung
genutzt werden. Es werden dann nicht zwei Justiermarken zur
Deckung gebracht, sondern es werden die beiden optischen
Schwerpunkte zur Deckung gebracht.
Vorzugsweise wird das Hilfsmuster so gelegt, daß es möglichst
viel Information über den Aufbau des Bauteilemusters liefert.
So ist es zweckmäßig, bei einem rechteckförmigen Muster mit
Streifen entlang der kurzen Rechteckseite Justiermarken ent
lang der langen Ränder zu positionieren, insbesondere in den
Mitten der langen Ränder. Beim obigen Veranschaulichungs
beispiel hätte dies zur Folge, daß zwar die Justiermarken in
den Ecken auf Sollage wären, jedoch die Justiermarken in der
Mitte der langen Ränder zusammen mit den Leuchtstoffstreifen
etwas nach links verschoben wären. Dadurch könnte mit Hilfe
der Justiermarken die oben erläuterte Mittelung der Verschie
bung der beiden Bauteilemuster ausgeführt werden.
Diese Ausmittelung von Verschiebungsfehlern durch optische
Schwerpunktbildung nimmt das vorweg, was bei Anzeigeeinrich
tungen verschiedentlich durch Korrekturmittel an der fertigen
Anzeigeeinrichtung bewerkstelligt wird, nämlich Verschiebe
fehler optisch auszumitteln.
Wenn zwei Bauteile in der genannten Art und Weise zueinander
justiert worden sind, ist es am zweckmäßigsten, die beiden
Bauteile sofort in der Justieranordnung miteinander zu verbin
den. In Fällen, in denen dies nicht erforderlich ist, z. B.
weil ein langwieriger Prozeß bei höheren Temperaturen zum Ver
binden ausgeführt werden muß, ist es von Vorteil, so zu ver
fahren, daß mit Hilfe des genannten Justierverfahrens Abwei
chungen der Lagewerte von Bauteilemustern ausgemessen werden,
die gegenüber Sollagewerten bestehen. Zwei miteinander ver
bundene Lehren werden mit Hilfe der gemessenen Abweichungs
werte so eingestellt, daß die ausgemessenen Bauteilemuster
gerade wieder zur Deckung kommen, wenn die Bauteile an die
verstellten Lehren gelegt werden. Das Einstellen der Lehren
kann auf unterschiedliche Art und Weise erfolgen. Z. B. können
die Lehren fest miteinander verbunden sein und an den Anschlä
gen einer jeden Lehre werden gerade diejenigen Verstellungen
vorgenommen, die erforderlich sind, um die gemessenen Lage
abweichungen für das anzulegende Bauteil zu kompensieren. Es
können aber auch die Anschläge für eines der beiden Bauteile
dauernd festgehalten werden, und die Anschläge der anderen
Lehre werden im Ausmaß der summierten gemessenen Abweichungen
verstellt. Auch ist es möglich, die Anschläge an beiden Lehren
konstant zu halten, jedoch die beiden Lehren gegeneinander um
das Ausmaß der summierten gemessenen Abweichungen zu verstel
len.
Fig. 1 schematische Draufsicht auf eine Frontscheibenlehre und
eine an diese angelegte Frontscheibe mit einem Bild
schirm mit Leuchtstoffstreifen;
Fig. 2 eine schematische Draufsicht auf eine Wannenlehre mit
einer an diese angelegten Wanne mit eingebauter Elek
trodenanordnung mit streifenförmigen Elektroden;
Fig. 3 schematischer Querschnitt durch eine Wanne und eine
Frontscheibe, die an jeweils zugehörigen Lehren anlie
gen;
Fig. 4 schematische Darstellung einer Vorrichtung zum Ermit
teln des Schwerpunktes eines Bauteilemusters;
Fig. 5a-c Diagramme zum Erläutern der Funktion der Vor
richtung gemäß Fig. 4;
Fig. 6a-c Diagramme entsprechend denen von Fig. 5, jedoch
für ein Mittelungsverfahren für eine andere relative
Raumrichtung als die für Fig. 5 maßgeblich ist; und
Fig. 7 schematische Draufsicht auf eine Justierblende, wie sie
in der Vorrichtung gemäß Fig. 4 einsetzbar ist, mit
einem darunterliegenden Bildschirm mit Justiermar
ken, die ebenso wie Löcher in der Justierblende
übertrieben groß dargestellt sind.
Die in Fig. 1 dargestellte Frontscheibe 10 weist einen recht
eckigen Bildschirm 11 mit einer Vielzahl von Leuchtstoffstrei
fen 12 auf, die zur kurzen Seite des Bildschirms parallel sind.
Von den Leuchtstoffstreifen 12 ist nur ein kleiner Teil sche
matisch dargestellt. Die Frontscheibe 10 verfügt über drei
Anschlagpunkte 13.10, mit denen sie an Anschlägen 14.15 einer
Frontscheibenlehre 15 anliegt.
In der in Fig. 2 dargestellten Wanne 16 ist eine rechteckige
Elektrodenanordnung 17 fest montiert. Die Elektrodenanordnung
weist eine Vielzahl von Elektroden 18 auf, die parallel zur
kurzen Seite der Elektrodenanordnung 17 verlaufen. Die Wanne 16
verfügt über drei Anschlagpunkte 13.16, mit denen die Wanne an
Anschlägen 14.19 einer Wannenlehre 19 anliegt.
In dem in Fig. 3 dargestellten Schnitt liegen die Wanne 16
mit darüber angeordneter Frontscheibe 10 auf einer Unterlage 20,
die die Frontscheibenlehre 15 und die Wannenlehre 19 trägt.
Beide Lehren weisen zwei rechtwinklig zueinander stehende
Schenkel auf, mit zweien der jeweils drei Anschläge am langen
Schenkel und dem dritten Anschlag am kurzen Schenkel.
Es sei angenommen, daß die Leuchtstoffstreifen 12 exakt nach
einem vorgegebenen regelmäßigen Muster liegen, das zudemhin
eine genau gegebene Lage zu den Anschlagpunkten 13.10 an der
Frontscheibe 10 hat. Weiterhin sei angenommen, daß die Elek
troden 18 genau in einer vorgegebenen regelmäßigen Lage lie
gen, die darüber hinaus eine genau vorgegebene Ausrichtung
gegenüber den Anschlagpunkten 13.16 an der Wanne 16 aufweist.
Die Anschläge 14.15 und 14.19 an den beiden Lehren 15 bzw. 19
sind so eingestellt, daß die Leuchtstoffstreifen 12 und die
Elektroden 18 in vorgegebener Weise genau zueinander justiert
sind.
Die für die beschriebenen Idealmuster geltenden Stellungen der
Anschläge können entweder berechnet werden, was einen einma
ligen Kalibriervorgang darstellt, oder zum Kalibrieren können
eine Kalibrierfrontscheibe und eine Kalibrierwanne verwendet
werden, mit Hilfe derer alle bei Justiervorgängen verwendete
Lehren eingestellt werden. Alle später mit ersten Lehren aus
gemessenen und an zweiten Lehren eingestellten Lagewertunter
schiede beziehen sich dann auf Lagewerte dieser Kalibrierbau
teile.
Bei der in Fig. 4 schematisch dargestellten Justiervorrichtung
liegt eine Frontscheibe 10 auf einem durchsichtigen Justier
tisch 21. Auf diesem ist eine Frontscheibenlehre 15 angebracht,
die wie vorstehend beschrieben kalibriert ist. An die An
schläge 14.15 dieser Frontscheibenlehre 15 wird nun eine Front
scheibe 10 mit ihren Anschlagpunkten 13.10 angelegt. Über dem
Justiertisch 21 ist eine Justierblende 22 angeordnet, die über
eine Blendenverstelleinrichtung parallel zur Frontscheibe in
x-Richtung (lange Richtung des Bildschirms 11) und y-Richtung
(kurze Richtung des Bildschirms) verschiebbar ist und darüber
hinaus in ihrer Ebene verdrehbar ist. Unter dem Justiertisch 21
ist eine Beleuchtungseinrichtung 24 dargestellt, die ultra
violettes Licht aussendet, um die Leuchtstoffstreifen 25 im
Bildschirm zum Leuchten anzuregen. Das von den Leuchtstoff
streifen 25 emittierte Licht fällt durch die Justierblende 22
hindurch auf einen Lichtempfänger 26, dessen Ausgangssignal
einem Rechner 27 zugeführt wird. Der Rechner 27 gibt so lange
Verstellsignale an die Blendenverstelleinrichtung 23 ab, bis
diese die Justierblende 22 in eine Stellung verfahren hat, in
der die durch die Justierblende 22 tretende Lichtmenge ein
Maximum erreicht. Dieser Vorgang wird nun anhand der Fig. 5a
bis c sowie 6a bis c näher erläutert.
In den Fig. 5 und 6 sind die Begrenzungen von Leuchtstoff
streifen strichpunktiert dargestellt, während die Begrenzungen
von Blendenschlitzen mit durchgezogenen Linien gezeichnet sind.
Die Fig. 5a bis c zeigen jeweils einen Schlitz, der die Länge
und Breite eines Leuchtstoffstreifens 25 aufweist. Es wird
darauf hingewiesen, daß alle Figuren die tatsächlichen Ver
hältnisse nicht maßstabsgetreu wiedergeben. So sind tatsäch
liche Leuchtstoffstreifen im Verhältnis zu ihrer Breite erheb
lich länger, als dies in den Fig. 5 und 6 wiedergegeben ist.
Die Justierblende 22 weist eine Vielzahl von Blendenschlitzen 28
auf, wobei jedoch nicht so viele Blendenschlitze vorhanden
sein müssen, wie Leuchtstoffstreifen vorhanden sind. Es sollte
jedoch mindestens ein Schlitz vorhanden sein, der einem
Leuchtstoffstreifen in der Mitte des Bildschirms 11 zugeordnet
ist, sowie jeweils ein Schlitz, der in Zuordnung zu jeweils
einem Leuchtstoffstreifen am Rand des Bildschirms steht.
Jeder Blendenschlitz 28 ist in der Mitte durch eine Abdeckung 29
abgedeckt, wodurch ein linker Teilschlitz 30. l und ein rechter
Teilschlitz 30. r gebildet sind. Die Meßgenauigkeit wird um so
höher, je schmaler die Teilschlitze im Verhältnis zur gesam
ten Schlitzbreite sind.
Bei der Darstellung gemäß Fig. 5a ist davon ausgegangen, daß
bei der Vorrichtung gemäß Fig. 4 die Justierblende 22 etwas
im Gegenuhrzeigersinn gegenüber den Leuchtstoffstreifen 12
verdreht ist. Es tritt dann Licht vom darunterliegenden Leucht
stoffstreifen nur durch den oberen Bereich des rechten Teil
schlitzes 30. r und den unteren Bereich des linken Teilschlit
zes 30. l. Wird nun die Justierblende 22 im Uhrzeigersinn so
weit verdreht, daß die Teilschlitze parallel zum Leuchtstoff
streifen liegen, daß jedoch der Leuchtstoffstreifen 12 noch
nicht genau unter dem gesamten Blendenschlitz 28 liegt, er
geben sich die Verhältnisse gemäß Fig. 5b, gemäß denen der
rechte Teilschlitz 30. r ganz, der linke Teilschlitz 30. l aber
nur halb ausgeleuchtet ist. Die ausgeleuchteten Bereiche sind
jeweils schraffiert dargestellt. Beide Teilschlitze sind erst
dann ganz ausgeleuchtet, wenn die Justierblende noch etwas
nach rechts verschoben ist, und zwar so weit, daß der Leucht
stoffstreifen 12 genau unter dem Blendenschlitz 28 liegt. Dann
erkennt der Lichtempfänger 26 maximale Helligkeit.
Nun können die Verhältnisse so sein, daß genaue Deckung gemäß
Fig. 5c für die Randbereiche des Bildschirms 11 erzielt ist,
daß jedoch in einem relativ breiten Mittenbereich ein Zustand
gemäß Fig. 5b vorliegt. Wird dann die Blende 22 etwas nach
rechts verschoben, ergibt sich insgesamt eine Helligkeits
steigerung. Diese Lage mit maximaler Helligkeit wird dann als
die Lage ordnungsgemäßen Justierens bewertet.
Um je nach konkretem Aufbau einer Anzeigeeinrichtung optimale
Justierergebnisse beim Ermitteln des optischen Schwerpunktes
zu erhalten, ist es ratsam, beim Ausmitteln Bedingungen zu
simulieren, wie sie im tatsächlichen Betrieb auftreten. So
kann es von Vorteil sein, den Blendenschlitz 28 etwas schmaler
zu wählen als die Leuchtstoffstreifen, wenn für den prakti
schen Betrieb ebenfalls vorgesehen ist, daß auf die Leucht
stoffstreifen Elektronenstrahlen fallen, die schmaler sind
als die Leuchtstoffstreifen selbst.
Bei Anordnungen mit streifenförmigen Mustern in y-Richtung ist
es in der Regel ausreichend, in x-Richtung und in bezug auf
den Verdrehwinkel zur x-Richtung genau zu justieren. Auf
kleine Verschiebungen in y-Richtung, die mit der Justierblende
gemäß Fig. 5 nur ungenau erfaßbar sind, kommt es nicht an.
Sollen jedoch auch derartige Verschiebungen optisch ausgemit
telt werden, kann eine Blende gemäß Fig. 6 eingesetzt werden.
Bei dieser verläuft ein oberer Teilschlitz 30. o entlang dem
oberen Rand von Leuchtstoffstreifen 12 und ein unterer Teil
schlitz 30. u verläuft parallel dem unteren Rand. Der Abstand
der Außenränder der beiden Teilschlitze entspricht im wesent
lichen der Länge der Leuchtstoffstreifen. Dies führt dazu, daß
dann, wenn die Endränder der Leuchtstoffstreifen gerade mit
den Außenrändern der Teilschlitze zusammenfallen, eine maximal
mögliche Fläche der Leuchtstoffstreifen 12 durch die Teil
schlitze 30. o und 30. u hindurch sichtbar ist, wie dies in
Fig. 6c dargestellt ist. Bei einer starken gegenseitigen Ver
schiebung zwischen Bildschirm und Justierblende sind dagegen
nur durch einen der Teilschlitze hindurch Leuchtstoffstreifen
erkennbar, z. B. durch den unteren Teilschlitz 30. u, wie in
Fig. 6a eingezeichnet. Bei beinahe richtigem Justierergebnis,
wie in Fig. 6b dargestellt, ist ein Teilschlitz ganz ausge
leuchtet und der andere teilweise. Auch hier ergibt sich wie
der maximale Helligkeit, wenn eine möglichst große Fläche der
Leuchtstoffstreifen 12 durch die Teilschlitze 30. o und 30. u
hindurch sichtbar ist.
Sobald eine Justierblende 22 in die Lage maximaler Helligkeit
verschoben ist, wird ausgemessen, wie weit ihr Mittelpunkt in
x- und y-Richtung gegenüber der Kalibrierlage verschoben ist,
und um welchen Winkel sie verdreht werden mußte. Entsprechende
Werte werden für die Elektrodenanordnung 17 gewonnen. Diese
wird nicht mit UV-Licht bestrahlt, sondern sie wird mit
sichtbarem Licht durchleuchtet. Eine zu verwendende Justier
blende ist in der vorbeschriebenen Art und Weise entsprechend
an die Abmessungen der Elektroden in der Elektrodenanordnung 17
anzupassen.
Anstatt eine gesonderte Justierblende 22 zu verwenden, ist es
auch möglich, eine Elektrodenanordnung 17 selbst als Blende
einzusetzen, um so unmittelbar die Blende auf das leuchtende
Leuchtstoffmuster nach einem optischen Schwerpunktbildungs
verfahren auszurichten.
Werden für eine Frontscheibe 10 und eine Wanne 16 gesondert
Justierwerte der oben genannten Art ermittelt, um diese Bau
teile außerhalb der Justiervorrichtung zu verbinden, werden
die Abweichungswerte auf die Anschläge 14.15 der Frontschei
benlehre bzw. die Anschläge 14.19 der Wannenlehre 19 übertra
gen. Beim Übertragen wird jeweils von einer Stellung der An
schläge ausgegangen, die für den Kalibriervorgang gilt. Bevor
zugt ist es hierbei, die Anschläge an einer der beiden Lehren
unverändert zu lassen, und an den Anschlägen der anderen Lehre
die summierten Abweichungswerte einzustellen. Äquivalent hier
zu ist es möglich, die Anschläge an beiden Lehren unverändert
zu lassen, aber die beiden Lehren um die Summenabweichungs
werte gegeneinander zu verschieben.
Eine Zusammenbaueinrichtung mit zwei Lehren, wie z. B. die
Einrichtung gemäß Fig. 3, kann ein Frittgestell sein, um die
Frontscheibe 10 einer Anzeigeeinrichtung über eine Frittnaht 31
mit einer Wanne 16 zu verbinden. Vorzugsweise werden hierbei
die Anschläge an einer der Lehren unverändert gelassen und nur
die anderen Anschläge mit den Summenabweichungen verstellt.
In Fig. 7 ist eine Justierblende 22′ dargestellt, die zum Er
mitteln des optischen Schwerpunktes eines Bauteilemusters
kreisförmige Justiermarken am Bauteilemuster ausnutzt, die als
Hilfsmuster dienen. Es sei wiederum ein Bildschirm 11 auszu
richten, der entlang seiner langen Seiten Justiermarken trägt,
und zwar jeweils eine an den beiden jeweiligen langen Seiten
und eine in der jeweiligen Mitte der langen Seiten, also ins
gesamt sechs Justiermarken. Die Justiermarken sind in Fig. 7
strichpunktiert dargestellt, ebenso wie der von ihnen umschlos
sene Bildschirm 11. Dieser Bildschirm liegt unter der Justier
blende 22′. Bei der Darstellung ist vom eingangs genannten
Erläuterungsbeispiel ausgegangen, gemäß dem die Leuchtstoff
streifen und damit auch die Justiermarken 32. m in der Mitte
der Längsränder nach links gegenüber ihrer Sollage verschoben
sind, während sich die Justiermarken 32. l am linken Rand und
32. r am rechten Rand jeweils in Sollage befinden. Der so be
schaffene Bildschirm ist nun derart gegenüber der Justierblen
de 22′ ausgemittelt, daß das von den Justiermarken insgesamt
abgestrahlte Licht optimale Helligkeit aufweist. Dabei sind
die rechten Justiermarken 32. r und die linken Justiermarken
32. l etwas gegenüber den zugehörigen Justierlöchern 33 nach
rechts verschoben, während die mittleren Justiermarken 32. m
etwas nach links verschoben sind.
Mit Hilfe von Justierblenden der beschriebenen Art ist es mög
lich, zugleich mit einer optischen Schwerpunktsbestimmung eine
Richtungsbestimmung auszuführen. Es ist jedoch auch möglich,
den Lichtempfänger 26 so auszugestalten, daß er eine insgesamt
leuchtende Fläche betrachtet und dabei ein Signal für maximale
Helligkeit ausgibt, wenn er genau über dem optischen Schwer
punkt der leuchtenden Fläche steht. Die Fläche kann selbst
leuchtend sein, wie ein Leuchtstoffschirm, oder durchleuchtet,
wie ein Elektrodenmuster. Ist auf diese Art und Weise der
optische Schwerpunkt festgelegt, muß noch eine Richtung be
stimmt werden. Dies kann durch ein Mittelungsverfahren er
folgen, wie anhand der Fig. 5a und 5b erläutert, oder dadurch,
daß die Richtung einer Musterlinie z. B. mit einem Mikroskop
parallel zu einer vorgegebenen Linie gestellt wird.
Die Ausführungsbeispiele betreffen das gegenseitige Justieren
einer Frontscheibe und einer Wanne mit Hilfe von an diesen
Bauteilen vorhandenen Bauteilemustern. Statt einer Frontscheibe
und einer Wanne können auch andere Bauteile zueinander justiert
werden, z. B. die unterschiedlichen Einzelelektrodenanordnun
gen einer zusammengesetzten Elektrodenanordnung.
Die beiden auszurichtenden Muster können beliebige vorgegebene
Richtungen gegeneinander einschließen. In der Praxis werden
jedoch fast ausschließlich diejenigen Fälle auftreten, in
denen die Musterlinien in zwei Richtungen parallel zueinander
laufen, wie bei den beschriebenen Ausführungsbeispielen,
oder in denen die Musterlinien rechtwinklig zueinander stehen,
z. B. wenn die Elektrodenmuster zweier Elektrodeneinzelein
richtungen zueinander justiert werden.
Es wird darauf hingewiesen, daß die Aussage, daß die optischen
Schwerpunkte der zu justierenden Bauteilemuster miteinander
zur Deckung gebracht werden, nicht bedeutet, daß diese in
einem Punkt zusammenfallen. Vielmehr werden diese Schwerpunkte
auf einer gemeinsamen Achse zur Deckung gebracht, die im we
sentlichen rechtwinklig auf den Mustern steht. Sind die Muster
eben, steht die Achse rechtwinklig zur Musterebene. Sind die
Muster dagegen gekrümmt, steht die Achse rechtwinklig auf der
Tangentialebene, die am Ort des optischen Schwerpunkts durch
das Muster geht.
Wird zum Justieren eines Bauteilemusters ein Hilfsmuster ver
wendet, wie anhand des Beispiels gemäß Fig. 7 erläutert, wird
das Hilfsmuster zweckmäßigerweise so gelegt, daß der optische
Mittelpunkt des Hilfsmusters mit dem optischen Mittelpunkt des
Bauteilemusters übereinstimmt. Dem Prinzip nach kann jedoch
auch so vorgegangen werden, daß zwischen den beiden optischen
Mittelpunkten ein Versatz besteht, der jedoch genau bekannt
sein muß. Entsprechendes gilt, wenn die Richtung einer Bau
teile-Musterlinie mit Hilfe einer Hilfslinie bestimmt wird.
Diese wird zweckmäßigerweise so auf dem Bauteil in bezug zum
Bauteilemuster angebracht, daß die Hilfslinie parallel zu den
Musterlinien verläuft.
Claims (10)
1. Verfahren zum gegenseitigen Justieren zweier Bauteile einer
Anzeigeeinrichtung, welche Bauteile jeweils ein regelmäßi
ges Bauteilemuster aufweisen,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - die jeweiligen optischen Schwerpunkte der Bauteilemuster ermittelt werden,
- - in jedem Bauteilemuster die jeweilige Richtung einer Musterlinie ermittelt wird, und
- - die beiden Bauteile zueinander bewegt werden, wobei
- - durch einen Verschiebevorgang die optischen Schwerpunkte auf einer gemeinsamen Achse zur Deckung gebracht werden, die im wesentlichen rechtwinklig auf den Mustern steht, und
- - durch eine Verdrehbewegung die genannten Richtungen so eingestellt werden, daß sie einen vorgegebenen Winkel einschließen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß der optische Schwerpunkt eines Bauteilemusters
unmittelbar durch optisches Auswerten dieses Musters er
zielt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß der optische Schwerpunkt eines Bauteilemusters
mittelbar dadurch bestimmt wird, daß der optische Schwer
punkt eines Hilfsmusters bestimmt wird, das so auf dem Bau
teil in bezug zum Bauteilemuster angebracht ist, daß die
beiden optischen Schwerpunkte deckungsgleich sein sollten.
4. Verfahren nach Anspruch 1, d adurch gekennzeich
net, daß die Richtung einer Bauteile-Musterlinie unmit
telbar durch optisches Auswerten des Bauteilemusters er
mittelt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Richtung einer Bauteile-Musterlinie mittel
bar durch optisches Auswerten einer Hilfslinie bestimmt
wird, die so in bezug zum Bauteilemuster auf dem Bauteil
angebracht ist, daß die Hilfslinie parallel zu den Muster
linien verlaufen sollte.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß als Bauteilemuster das Leuchtstoffmuster auf
der Frontscheibe einer Anzeigeeinrichtung verwendet wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß als Bauteilemuster ein Elektrodenmuster ver
wendet wird.
8. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeich
net, daß als Hilfsmuster Hilfsmarken verwendet werden,
die nahe den Rändern eines Bauteilemusters angebracht sind.
9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß das Zueinanderbewegen der Bauteile dadurch
erfolgt, daß
- - in einem einmalig auszuführenden Kalibriervorgang ein stellbare Anschläge an zwei miteinander verbundenen Leh ren so eingestellt werden, daß dann, wenn ein erstes Bau teil mit vorgegebener Lage des optischen Schwerpunkts und vorgegebener Musterlinienrichtung mit Anschlagpunkten an den Anschlägen der ersten Lehre liegt und ein zweites Bauteil mit vorgegebener Lage des optischen Schwerpunkts und vorgegebener Musterlinienrichtung mit Anschlagpunk ten an den Anschlägen der zweiten Lehre liegt, die bei den Muster zueinander justiert sind, und
- - bei jedem aktuellen Justieren zweiter Bauteile wie folgt
verfahren wird:
- - es werden die optischen Schwerpunkte und Richtungen der Bauteilemuster ermittelt,
- - dann werden die Lagen der ermittelten optischen Schwer punkte und Richtunge in bezug auf die jeweils zugehö rigen Anschlagpunkte gemessen,
- - es wird berechnet, wie weit die gemessenen Werte gegen über denen abweichen, die im Kalibriervorgang festge legt wurden, und
- - schließlich werden die Anschläge an den Lehren so ver stellt, daß die tatsächlichen optischen Schwerpunkte und Richtungen mit den optischen Schwerpunkten bzw. Rich tungen zusammenfallen, die im Kalibriervorgang festge legt wurden, wenn die zu justierenden Bauteile mit ihren jeweiligen Anschlagpunkten an diese Anschläge gelegt werden.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeich
net, daß als Anordnung miteinander verbundener Lehren
ein Frittgestell verwendet wird, das zum Verbinden einer
Frontscheibe mit einer Wanne dient, wobei die Frontscheibe
ein Leuchtstoffmuster trägt und an der Wanne eine Elektrode
mit regelmäßigem Elektrodenmuster befestigt ist, das gegen
über dem Leuchtstoffmuster auszurichten ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3911357A DE3911357A1 (de) | 1989-04-07 | 1989-04-07 | Verfahren zum gegenseitigen justieren zweier bauteile einer anzeigeeinrichtung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3911357A DE3911357A1 (de) | 1989-04-07 | 1989-04-07 | Verfahren zum gegenseitigen justieren zweier bauteile einer anzeigeeinrichtung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3911357A1 true DE3911357A1 (de) | 1990-10-18 |
Family
ID=6378126
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE3911357A Withdrawn DE3911357A1 (de) | 1989-04-07 | 1989-04-07 | Verfahren zum gegenseitigen justieren zweier bauteile einer anzeigeeinrichtung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3911357A1 (de) |
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Legal Events
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8127 | New person/name/address of the applicant |
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8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |