DE3911286A1 - Schwenkeinrichtung, insbesondere fuer ein geraet zur -entnahme von gussteilen - Google Patents
Schwenkeinrichtung, insbesondere fuer ein geraet zur -entnahme von gussteilenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Schwenkeinrichtung nach dem Oberbe
griff des Patentanspruches 1.
Eine solche Schwenkeinrichtung kann beispielsweise bei einem
Roboter mit einem mehrgelenkigen Knickarm das Verbindungsglied
zu einer Greifzange sein, die in einer Ebene senkrecht zur
Knickarm-Ebene verdreh- bzw. schwenkbar sein soll. In einem
solchen Fall kann es vorkommen, daß die Greifzange in ihrer
Schwenkebene relativ hohen Drehmomenten ausgesetzt ist, die die
Schwenkeinrichtung sicher aufnehmen können muß. Eine solche
Verdrehsteifigkeit bzw. Sicherheit läßt sich bisher lediglich
mit entweder äußerst kräftigen und damit groß und schwer bauen
den Antrieben oder mit komplizierten indexierten Antriebs
systemen realisieren. Dabei haben insbesondere kräftige und
damit in der Regel hohes Gewicht aufweisende Antriebe den
Nachteil, daß sie die Dynamik des Roboters insgesamt in
unerwünscht starkem Maße einschränken.
Auch indexierte Antriebssysteme erhöhen die zu bewegenden
Massen und erfordern darüber hinaus einen erheblichen kostspie
ligen Überwachungsaufwand. Denn die einzelnen Überwachungs
glieder sind jeweils in Programmketten zu schalten, was
wiederum Steuerungs- und Wartungsaufwand bedeutet. Wegen ihres
komplizierten Aufbaus sind indexierte Antriebssysteme in der
Regel auch leicht störanfällig. Das gilt insbesondere in Fällen,
in denen die Endlagen einer Schwenkeinrichtung arretierbar sein
müssen.
Hier eine konstruktiv einfache, klein bauende und zumindest in
einer Schwenkendlage eine sichere Arretierung gewährleistende
Schwenkeinrichtung zu schaffen, ist Aufgabe der Erfindung.
Gelöst wird diese Aufgabe durch eine nach den kennzeichnenden
Merkmalen des Anspruches 1 aufgebaute Schwenkeinrichtung.
Bei dieser Lösung ist auf mechanische Weise allein durch die
einer Schwenklage zugeordnete Stellung des Antriebshebels eine
selbsthemmende Arretierung in beiden Drehrichtungen auf ein
fachste Weise möglich. Von dieser vorbestimmten Schwenkendstel
lung ausgehend ist ein Verschwenken über mindestens 90° belie
big wählbar, wobei allerdings nicht gleichfalls auch alle ande
ren Schwenkstellungen in gleicher Weise selbsthemmend verrie
gelbar sind. Eine übliche nicht selbsthemmende Arretierung ist
selbstverständlich in all diesen anderen Schwenklagen möglich.
Der an dem Schwenkteil, das insbesondere eine Greifzange eines
Entnahmeroboters für Gußteile sein kann, als Antriebskurbel an
gelenkte Hebel, wird an seinem anderen Ende zweckmäßigerweise
geradlinig geführt.
Die geradlinige Führung des betreffenden Hebelendes wird dabei
recht vorteilhaft durch die Anlenkung jenes Hebelendes an ein
kreuzkopfartig geführtes Führungsteil erreicht. Das Führungs
teil kann verbunden sein mit dem Kolben eines hydraulisch oder
pneumatisch antreibbaren Stellzylinders. Für die Kreuzkopffüh
rung reicht es aus, daß das Führungsteil beispielsweise einsei
tig in einer Schwalbenschwanzführung oder in einer ähnlichen
Führung gleiten kann.
Einer der Hauptvorteile der erfindungsgemäßen Ausführung besteht
darin, daß wenigstens in einer Schwenkendlage auf einfachste
Weise zwangsläufig eine selbsthemmende absolut sicher wirkende
Arretierung ohne besonderen Energieaufwand und bei gleichzeitig
kleiner Bauweise erzielbar ist. Ein Momentenverhältnis zwischen
Schwenkantrieb und Momentaufnahme von 1 : 20 bis 1 : 100 ist
auf diese Weise mühelos erreichbar. In der Arretierstellung
wird das beispielsweise an der Greifzange angreifende, durch
die Entnahmekräfte des Gußteiles bewirkte Drehmoment mechanisch
durch den senkrecht auf seiner Führungsbahn stehenden Antriebs
hebel aufgenommen. Der Antrieb selbst, z. B. der Antriebszylin
der, braucht in dieser Lage keine Gegenkraft aufzubringen.
Ein nachfolgend näher erläutertes Ausführungsbeispiel der Er
findung ist in der Zeichnung dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 die perspektivische Ansicht eines Knickarm-Industrie
roboters zur Entnahme von Gußteilen,
Fig. 2 einen Schnitt nach Linie II-II durch die Schwenkein
richtung der Roboters nach Fig. 1 bzw. Fig. 3 mit der
sich daran anschließenden Greifzange in Ansicht,
Fig. 3 einen Schnitt durch die Schwenkeinrichtung nach
Linie III-III in Fig. 2 in der Entnahmestellung
der Greifzange und
Fig. 4 den gleichen Schnitt wie Fig. 3, jedoch mit einer um
90° verschwenkten Greifzange in der Ablagestellung.
Der Industrieroboter nach Fig. 1 ist insbesondere für die Teil
entsorgung von Druckgieß- und Spritzgießmaschinen bestimmt. Da
bei werden die aus der Gießmaschine zu entnehmenden Gußstücke
(3) mit der das freie Ende des Roboter-Knickarmhebelsystems
bildenden Greifzange (1) ergriffen und in Richtung der A 2-Achse
aus der Maschinenform gezogen. Die A 2-Achse verläuft parallel
zu der Form-Öffnungsachse der - nicht gezeigten - Druckgußma
schine.
In einer Schwenkeinrichtung (2) ist die Greifzange (1) um eine
Achse A 1 um 90° schwenkbar. Wie Fig. 3 zeigt, kann beim Entfor
men des Gußstückes (3) ein Moment in bezug zu der Schwenkachse
(14) der Greifzange (1) auftreten, das durch die Differenz der
auftretenden Resultierenden (F 1) aus der Auswerferkraft der
Druckgußmaschine und der axialen Abzugskraft des in Richtung
der Achse (A 2) (Fig. 1) bewegten Industrieroboters (15) einer
seits und der Teilehaftungskraft (F 2) andererseits und dem He
belarm zwischen dem Angriffspunkt (11) dieser Kräfte und der
Schwenkachse (14) hervorgerufen wird.
In dem Gehäuse (4) der Schwenkeinrichtung (2) ist die mit einer
Lagerwelle versehene Greifzange (1) in Lagern (5) um die Schwenk
achse (14) drehbar gelagert. Der Abschnitt (6) der Lagerwelle
der Greifzange (1) ist der Anlenkbereich für den Verschwenkan
trieb. Dieser Verschwenkantrieb setzt sich zusammen aus einem
Pneumatikzylinder (7) und aus einer angetriebenen Kolbenstange
(8), an deren freiem Ende ein Führungsteil (9) einen Hebel (10)
gelenkig lagert. Das Führungsteil (9) ist in der Art eines
Kreuzkopfes ausgebildet und wird an einer Führungsbahn (13) ge
führt. Der Hebel (10) ist an seinem vom Führungsteil (9) abge
wandten Ende über einen Bolzen (11) an dem Greifzangen-Wellen
abschnitt (6) angelenkt, der parallel zu der Schwenkachse (14)
der Lagerwelle verläuft. Der Bolzen (11) überspannt dabei einen
radial etwa in den Abschnitt (6) der Lagerwelle eingreifenden
Schlitz (12). Das Führungsteil (9) gleitet auf einer Führungs
bahn (13), wobei der Eingriff des Führungsteiles (9) in die
Führungsbahn (13) schwalbenschwanzartig ist.
Bei der Stellung der Greifzange (1) in Fig. 3 befindet sich der
Schwenkantrieb in einer selbsthemmend arretierten Endlage. Von
dem aus der Gießmaschine herauszuziehenden Gußwerkstück (3) auf
die Schwenkeinrichtung (2) ausgeübte Momente, die von der Ent
formkräften herrühren können, werden in dieser Endstellung von
dem sich senkrecht auf der Führungsbahn (13) abstützenden Hebel
(10) aufgenommen, ohne daß hierfür eine Gegenkraft vom Pneuma
tikzylinder (7) aufzubringen ist.
Wenn das Gußwerkstück (3) aus der Gießmaschine entnommen ist,
wird es zur Ablage mit Hilfe der Schwenkeinrichtung um 90° ver
dreht. Die Ablageposition zeigt die Fig. 4. Sie wird durch Ver
schiebung der Kolbenstange (8) nach oben erreicht.
Die selbsthemmend verriegelte Greifposition der Greifzange (1)
nach Fig. 3 sowie deren Ablageposition nach Fig. 4 werden je
weils durch Endschalter eingestellt und überwacht.
Beim Entnehmen des Gußwerkstückes (3) aus der Gießmaschine kön
nen die ein Moment auf die Schwenkeinrichtung ausübenden Kräfte
F 1 und F 2, wie sie in Fig. 3 eingetragen sind, aufgenommen wer
den. Bei dem Roboter mit der erfindungsgemäßen Schwenkeinrich
tung sind die Kräfte F 1 und F 2 auf die Gießmaschinenachse M re
duziert und üben lediglich das in der verriegelten Antriebs
stellung von dem Hebel (10) leicht aufzunehmende Drehmoment um
die durch Achse A 1 verlaufende Schwenkachse (14) aus.
Möglich ist es auch, zwei der gezeigten Schwenkeinrichtungen
spiegelbildlich zu einer durch die Schwenkachse (16) - Fig. 1 -
und senkrecht zu der Führungsebene (17) für den Schlitten (18)
verlaufenden Ebene an den Industrieroboter (15) anzuordnen. Da
mit kann man den flexiblen Anforderungen im Gießbetrieb gerecht
werden.
Claims (5)
1. Schwenkeinrichtung, insbesondere für ein Gerät zur Ent
nahme von Gußteilen, bei der das von einem Antrieb zu schwenken
de Teil in einem Gehäuse um eine Schwenkachse (A 1) drehbar ge
lagert ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Antrieb einen mit
einem Ende an dem zu schwenkenden Teil (Greifzange 1) außerhalb
der Schwenkachse (A 1) angelenkten Hebel (10) umfaßt, dessen
zweites Ende auf einer Führungsbahn (13) verschiebbar ist, wo
bei bei der Drehung des zu verschwenkenden Teiles (Greifzange
(1)) der Hebel (10) mindestens eine Stellung erreicht, bei der
der Hebel (10) zu einem Kreis, den seine Anlenkachse (B) bei
der Verdrehung des zu verschwenkenden Teiles (Greifzange (1))
beschreibt, tangential verläuft und mit seinem zweiten Ende an
einem Anschlag anliegt.
2. Schwenkeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Anschlag Teil der Führungsbahn (13) ist und
daß der Hebel (10) in der Anschlagsstellung senkrecht auf der
Führungsbahn (13) steht.
3. Schwenkeinrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Führungsbahn (13) für das zweite Ende des
Hebels (10) gerade ausgebildet ist.
4. Schwenkeinrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß das zweite Ende des Hebels (10) kreuzkopf
artig an das Führungsteil (9) einer an der Führungsbahn (13)
geführten Kolbenstange (8) eines Stellzylinders (Pneumatik
zylinders 7) angelenkt ist.
5. Schwenkeinrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Führungsteil (9) schwalbenschwanzartig an der
Führungsbahn (13) geführt ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893911286 DE3911286A1 (de) | 1989-04-07 | 1989-04-07 | Schwenkeinrichtung, insbesondere fuer ein geraet zur -entnahme von gussteilen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893911286 DE3911286A1 (de) | 1989-04-07 | 1989-04-07 | Schwenkeinrichtung, insbesondere fuer ein geraet zur -entnahme von gussteilen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3911286A1 true DE3911286A1 (de) | 1990-10-11 |
DE3911286C2 DE3911286C2 (de) | 1993-03-18 |
Family
ID=6378078
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19893911286 Granted DE3911286A1 (de) | 1989-04-07 | 1989-04-07 | Schwenkeinrichtung, insbesondere fuer ein geraet zur -entnahme von gussteilen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3911286A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2690864A1 (fr) * | 1992-05-06 | 1993-11-12 | Blanc Roger | Tête pour l'équipement d'un robot, destinée à réaliser une opération de cardage. |
DE102020003466A1 (de) | 2020-06-06 | 2021-12-09 | Matthias Gerum | Mehrachsiger Teleskoproboter mit Greiferhänden |
Citations (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2352945A1 (de) * | 1973-10-23 | 1975-04-30 | Ernst Otto Kruse | Manipulator fuer gusstuecke |
GB2024770A (en) * | 1978-06-21 | 1980-01-16 | Cincinnati Milacron Inc | Gripper |
DE3309749A1 (de) * | 1982-05-07 | 1983-11-10 | VEB Werkzeugmaschinenkombinat "7. Oktober" Berlin, DDR 1120 Berlin | Anschlagsystem fuer schwenkbare greifer |
DD246723A1 (de) * | 1986-03-20 | 1987-06-17 | Wissenschaftl Tech Zentrum Der | Greifer fuer manipulatoren |
-
1989
- 1989-04-07 DE DE19893911286 patent/DE3911286A1/de active Granted
Patent Citations (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2352945A1 (de) * | 1973-10-23 | 1975-04-30 | Ernst Otto Kruse | Manipulator fuer gusstuecke |
GB2024770A (en) * | 1978-06-21 | 1980-01-16 | Cincinnati Milacron Inc | Gripper |
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DE102020003466A1 (de) | 2020-06-06 | 2021-12-09 | Matthias Gerum | Mehrachsiger Teleskoproboter mit Greiferhänden |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3911286C2 (de) | 1993-03-18 |
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