DE3911100A1 - Vorrichtung zur (bewegten) elektrischen kontaktgabe - Google Patents
Vorrichtung zur (bewegten) elektrischen kontaktgabeInfo
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Description
Die Erfindung geht aus von einer Vorrichtung zur (be
wegten) elektrischen Kontaktgabe nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
Da ein hauptsächliches Anwendungsgebiet der bewegten
elektrischen Kontaktgabe im Bereich von Potentiometern
und elektrischen Stellwiderständen bzw. Weggebern liegt,
wird im folgenden, und zwar sowohl bei der Besprechung
des bekannten Stands der Technik als auch der bevor
zugten Ausführungsbeispiele auf den Potentiometerbereich
abgestellt. Es versteht sich aber selbstverständlich,
daß die Erfindung auf den Anwendungsbereich Potentio
meter keinesfalls beschränkt ist, sondern allen denkbaren
Anwendungsarten bei einer bewegten elektrischen Kontakt
gabe zugänglich ist, insbesondere also auch bei der
Stromzuführung zum Kollektorbereich von Elektromotoren
(Edelmetall-Kollektorbürsten, bei federnden Kontakt
brücken oder Steckkontakten, deren Anwendungen bei
schwingungsintensiven Umweltbedingungen erfolgt u. dgl.).
Potentiometer, bei denen eine Gleitpartnerpaarung auf
grund der unter Umständen auch sehr schnell erfolgenden
Verschiebung von Schleifern auf einer Bahn- oder Pisten
oberfläche (Widerstandsbahn, Kollektorbahn) erfolgt,
sind in vielfältiger Form bekannt, so daß im folgenden
lediglich stellvertretend auf eine Veröffentlichung für
viele in Form der DE-OS 32 24 069 verwiesen wird, die
den grundsätzlichen Aufbau eines (Präzisions)-Dreh
potentiometers genauer beschreibt.
Üblicherweise sind solche Präzisions-Drehpotentiometer
im Grundaufbau so getroffen, daß ein Trägerflansch eine
Platte lagert, auf welcher eine zur Zuführung der am
Potentiometer anliegenden Spannung unterbrochene Wider
standsmassebahn, üblicherweise auf Leitplastikbasis
sowie gegebenenfalls eine durchlaufende Kollektorring-
Massebahn aufgebracht sind. Der Trägerflansch lagert
ferner, gegebenenfalls über Kugellager, eine Welle, die
ihrerseits den Abgriff trägt, der in Querrichtung von
der Welle ausgehend einen an ihm befestigten Schleifer
über die Widerstandspiste oder -bahn und gegebenenfalls
die Kollektorpiste oder -bahn führt. Der Schleifer kann
ein einstückiges metallisches Gleitteil sein und besteht
üblicherweise aus einer Anzahl nebeneinander angeordneter
einzelner Schleiferfinger, die auf der Widerstandspiste
und parallel dazu auf der Kollektorpiste gleiten, so daß
die abgegriffene Spannung auf den Kollektor übertragen
und dann von diesem abgenommen werden kann.
Die Erfindung ist nicht auf ein solches Präzisions-Dreh
potentiometer beschränkt, sondern für alle Arten von
Stellwiderständen, linearen Längswiderständen und Po
tentiometer geeignet insbesondere für solche, bei denen
sehr schnell ablaufende Bewegungen zu realisieren sind,
etwa wenn sie als Sensoren oder Istwertgeber bei Maschinen
oder Nachlaufregelungen eingesetzt werden oder in Form
von Drehpotentiometern beispielsweise zur Erzeugung von
Sägezahnspannungen u. dgl. Spezielle Ausführungsformen
solcher Präzisionspotentiometer, die beispielsweise im
Schleiferbereich eine dämpfende Kunststoffbeschichtung
zusätzlich tragen, sind in der Lage, mit unterschied
lichen, zum Teil sehr hohen Geschwindigkeiten sich unter
Umständen millionenfach wiederholende Arbeitsdreh- oder
Längsbewegungen durchzuführen, wobei die Notwendigkeit
besteht, die ursprüngliche Linearisierung und den
Spannungsgradienten möglichst unverfälscht über die
Lebensdauer des Elementes aufrechtzuerhalten, auch bei
entsprechender Alterung, bei auftretendem Verschleiß
u. dgl. Ein solcher Verschleiß ergibt sich deshalb,
weil der auf der Leitplastikbasis gleitende Schleifer
mit seinen Fingern (gegenseitigen) Abrieb verursacht,
was zu Linearitätsveränderungen und auch zu einer
Änderung des Übergangswiderstandes zwischen Schleifer
und Piste im Sinne einer Erhöhung führen kann. Die
Wirkung des Verschleißes und die Änderung der Lineari
tätsverhältnisse können bis zum Ausfall des Potentio
meters führen(DE-PS 27 06 760).
Hier sind noch genauere Untersuchungen von Bedeutung,
die auf die spezielle Art des Verschleißes abstellen.
Der üblicherweise auftretende abrasive Verschleiß ist
ein linearer Verschleiß und kann in seiner Beziehung
zur Lebensdauer, also über der Zeit mehr oder weniger
vorausgesagt werden, auch in seinen Wirkungen und in
den Änderungen, die sich an den Daten des Potentiometers
voraussichtlich ergeben.
Eine zweite, wesentlich unangenehmere Verschleißwirkung
ist der sogenannte adhäsive Verschleiß, der sich bei
einer Paarung von Schleifer und Pistenmaterial bei
spielsweise dadurch ergibt, daß einer der Partner
Material von dem anderen Partner aufnimmt und an sich
anlagert, so daß es beispielsweise an diesem aufnehmen
den Partner festklebt. Dieser adhäsive Verschleiß ver
schließt sich allerdings einer qualifizierten Voraus
sage, da er mehr oder weniger statistisch auftritt und
auch nicht immer sichergestellt ist, daß es nun gerade
der "harte" Partner bei der Materialpaarung ist, der
stärker in Mitleidenschaft gezogen wird.
Der adhäsive Verschleiß beruht auf Transportmechanismen
zwischen den beiden Partnern und hängt vermutlich haupt
sächlich von metallischen Oberflächenspannungen, zum
Beispiel des Schleifermaterials ab, so daß bei unglück
licher Paarung statt des üblichen Grenzflächenverhält
nisses Schleifermaterial/Piste mit einem doppelten
Übergang gerechnet werden muß, also Schleifer/angelagertes
Material/Piste. Durch seine metallischen Oberflächen
spannungen versucht der Schleifer sich mit anderem, ver
fügbaren Material zu überziehen, und dies ist dann
üblicherweise das Pistenmaterial der Leitplastikbasis.
Hierdurch können sich im Übergangsbereich zwischen Piste
und Abgriff erheblich veränderte Widerstandsverhältnisse
ergeben.
Es läßt sich daher zusammenfassend feststellen, daß
neben bzw. ergänzend, zum Teil auch als Ursache der so
eben geschilderten Probleme bei bewegten elektrischen
Kontakten die folgenden Gesichtspunkte wesentlich sind:
- 1. Bei bewegten elektrischen Kontakten, die wegen ihrer Umweltbeständigkeit (und auch wegen ihrer Leitfähigkeitseigenschaften, speziell in der jeweiligen Paarung) aus hochedlen Material legierungen bestehen, wobei Materialien allein oder in Form von Legierungen wie Gold, Platin, Palladium, Iridium u. dgl. Verwendung finden, treten im Betrieb aufgrund der für sich ge sehenen bekannten Katalysatoreigenschaften solcher Materialien ferner auch katalytische Effekte auf, die zur Bildung von neuen Stoffen und, was als besonders störend empfunden wird, eben auch von isolierenden Stoffen führt. Diese isolierenden Stoffe erzeugen entweder einen höheren Übergangswiderstand zwischen den Kontakten - weiter vorn wurde hier schon allgemein unter dem Stichwort des adhäsiven Verschleißes darauf eingegangen - oder es kommt im schlimmsten Fall auch zu einer Kontaktunterbrechung.
- 2. Ein zweiter sehr problematischer Gesichtpunkt
bei solchen bewegten elektrischen Kontakten er
gibt sich aus dem Umstand, daß diese bei ihren
Bewegungen dynamischen Gesetzen unterworfen sind,
so daß sie bei entsprechenden Geschwindigkeiten
und entsprechenden, zum Teil mit einer vorgegebenen
Rauigkeit realisierte Paarungsbildungen zu
Schwingungen und Bewegungen neigen, die zusätz
lich zu der Grundbewegung des elektrischen Kontakts
erfolgen. Solche Vibrations- und Schwingungser
scheinungen können im Resonanzfall in Verbindung
mit den beteiligten Feder- Massesystemen zu so
fortigen Zerstörungen führen, auf jeden Fall zu
sehr hohem Verschleiß und zu Kontaktunterbrechungen.
In diesem Zusammenhang wird ausdrücklich auf die sehr ausführlichen Erläuterungen solcher Phänomene in der DE-PS 27 06 760 verwiesen, so daß weitere Erläuterungen zu diesem Gesichtspunkt des Resonanzverhaltens bewegter elektrischer Kontaktvorrichtungen allgemein entbehrlich sein dürften. Die genannte Veröffentlichung schlägt im übrigen auch noch eine Möglichkeit vor, wie es gelingen kann, solchen auf Vibration zurück gehenden Zerstörungen und Verschleißerscheinungen zu begegnen, und zwar dadurch, daß man bei einem beweglichen Abgriff oder Schleifer, bei dem eine Vielzahl parallel zueinander angeordneter und gleichzeitig auf dem Gleitpartner schleifender, einendig miteinander verbundener Finger vorgesehen sind, auf diese ein weich-elastisches elastomeres Kunststoffma terial mit hoher innerer Reibung aufbringt, wo durch die Gesamtheit der Schleiferfinger mitein ander verbunden wird. Dieses elastomere Kunst stoffmaterial läßt naturgemäß den Schleifkontakt bereich frei und dämpft durch eigene innere Reibung und durch den Zusammenhang der Finger untereinander Schwingungen und Vibrationen so erheblich, daß mit wesentlich höheren Lebens dauern gerechnet werden kann. Allerdings ist das Aufbringen des elastomeren Kunststoffmaterials ein gesonderter Herstellungsschritt, der gezielt von Hand und sorgfältig durchzuführen ist. - 3. Schließlich verfügen hochreine Edelmetalle bzw. entsprechende Edelmetall-Legierungen über eine sehr hohe Oberflächenenergie und neigen deshalb zur Bindung von Fremdstoffen an ihrer Oberfläche. Dieses Verhalten ähnelt bzw. entspricht dem weiter vorn schon erwähnten adhäsiven Verschleiß, wobei durch solche Fremdstoffe oder auch auf Pistenabrieb zurückgehende angelagerte Stoffe der Reibungswert zum Gleitpartner entsprechend erhöht wird.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, hier
Abhilfe zu schaffen und eine Vorrichtung zur (bewegten)
elektrischen Kontaktgabe anzugeben, die soweit möglich
verschleiß- und anlagerungsfrei arbeitet und bei der
darüber hinaus der bewegte Gleitpartner, beim Potentio
meter also der Schleifer, weder katalytische Eigen
schaften entfaltet noch zu Problemen im Schwingungsbe
reich neigt.
Die Erfindung löst diese Aufgabe mit den kennzeichnenden
Merkmalen des Hauptanspruchs und ist in überraschender
Weise in der Lage, bei allen drei Hauptproblembereichen
gleichzeitig eine zufriedenstellende Lösung zu erzielen.
Die Beschichtung im beweglichen Kontaktbereich unter
Freilassung der Kontaktoberfläche durch eine mindestens
Blei enthaltende Legierung sorgt nämlich dafür, daß Blei
anwesend ist, so daß dieses auch nur in der Nähe des
Edelmetalls befindliche unedle Material zu dessen Vergiftung
bzw. zu einer Passivierung der katalytischen Wirkung
des Edelmetalls Platin, Gold oder Palladium führt.
Darüber hinaus gelingt es durch die an dem Edelmetall
als Schicht anhaftenden Legierung, deren Gleitverhalten
entscheidend im Sinne einer Dämpfung zu beeinflussen,
wobei bezüglich der Wirksamkeit auf den Bereich der
Akustik verwiesen werden kann, wo zur Dämpfung von
Schallstörungen, speziell der Übertragung von Schall
durch Körperschall sogenannte biegeweiche Flächen oder
Schalen vorgesehen sind. Durch die mindestens teilweise
Ummantelung des Schleifers, wie die Vorrichtung zur be
wegten elektrischen Kontaktgabe im folgenden zur Ver
einfachung, aber nicht im Sinne einer Einschränkung,
lediglich noch genannt werden soll, ergibt sich auch für
dieser ein wesentlich unterschiedliches genaues Verhalten
und bei einer entsprechenden Auslegung der Eigenschaften
der Legierung, der Federlänge, der Federsteifigkeit
u. dgl. können in entsprechender Abstimmung auf die Ge
schwindigkeit der Bewegung die hierbei auftretenden dyna
mischen Probleme und insbesondere eventuell zu erwartende
Resonanzerscheinungen sicher beherrscht werden.
Schließlich gelingt die Verbesserung der Reibungsbei
werte durch die Erfindung dadurch, daß auch nur geringe
Spuren von Blei in der Nähe solcher bewegter Kontakte
erheblich verbesserte tripologische Eigenschaften nach
sich ziehen, da gerade Blei als sehr weiches unedles
Material günstig zu denGleiteigenschaften von Gleit
partner beitragen kann.
In diesem Zusammenhang sei noch darauf hingewiesen, daß
natürlich die Fähigkeit von Blei, katalytische Vor
gänge durch Vergiftung des Katalysators zu stoppen, für
sich gesehen bekannt ist, allein schon aus dem heute
jedem bekannten Sachverhalt, daß mit Katalysatoren aus
gerüstete Autos mit bleifreiem Benzin gefahren werden
müssen. Eine hieraus möglicherweise ableitbare Folgerung,
zur Vermeidung des katalytischen Effekts bei
Edelmetallkontakten das Edelmetall mit dem Blei in eine
Legierung zu bringen, ist allerdings ausgeschlossen,
da Blei sich mit Edelmetallen nur schwer legieren läßt
und gerade von Edelmetallkontakten eine Vielzahl von
Eigenschaften verlangt werden, die die Verwendung von
Blei in einer Legierungsverbindung mit dem Edelmetall
ausschließen, nämlich eine für die Kontaktierung ein
wandfreie edle Oberfläche, eine entsprechende Härte so
wie die erforderlichen Federungseigenschaften. Diese
Eigenschaften lassen sich jedoch mit Edelmetall-/Blei
legierungen nicht realisieren.
Auch ein weiterer Lösungsansatz mit Bezug auf das an
dritter Stelle angesprochene Problem der Bindung von
Fremdstoffen und des hierdurch erhöhten Reibungsbei
werts führt nur zu weiteren Problemen. So ist es zwar
bekannt, bei Gleitpartnern den Reibungsbeiwert durch
Verwendung eines Kontaktfettes zu erniedrigen. Kontakt
fette führen allerdings bei schnellen Bewegungen zwi
schen den Gleitpartnern zum Aufschwimmen des relativ
zum andern bewegten Gleitpartners und damit zu einer
Kontaktunterbrechung und binden darüber hinaus in be
sonders unerwünschter schädlicher Weise Staub und Ab
rieb genau im Bereich der Kontaktbahn, so daß durch
die Verwendung eines Kontaktfettes nur bedingt sinn
volle Lösungsansätze gewonnen werden können.
Daher ist die von der vorliegenden Erfindung gebotene
Möglichkeit, allen drei angesprochenen Problemkreisen
durch das Aufbringen einer Blei enthaltenden Schicht
legierung auf das eigentliche Kontaktfedermaterial
(Schleifer) zu begegnen, besonders vorteilhaft, vor
allem deshalb, weil sich die bevorzugte Art und Weise,
wie auf den Schleifer (steht für alle möglichen und
denkbaren bewegten elektrischen Kontakte) die Blei ent
haltende Legierung aufgebracht werden kann, in ein
facher und kostengünstiger Weise zu realisieren läßt,
und zwar durch eine galvanische Beschichtung speziell
mit einer Blei-/ Zinnlegierung. Diese Legierung umhüllt
das Federmaterial, aber nicht die direkte Kontaktober
fläche, bevorzugt vollständig, stellt das für die Ver
giftung des Edelmetalls erforderliche Blei zur Verfügung
und passiviert hierdurch die unerwünschte katalytische
Wirkung, dämpft gleichzeitig die Vibrationsbewegungen
des Schleifers und verbessert schließlich die tripo
logischen Eigenschaften im Bereich der Gleitpartner,
also Reibung/Verschleiß.
Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen
sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen
möglich.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung
dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung
näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 in Draufsicht den geöffneten unteren Teil eines
Drehpotentiometers als spezielle, für die Be
schreibung gewählte Ausführungsform mit
mehreren Pistenbahnen, einer Schleiferführung
und zwei längs der Bahnen sich bewegender
Schleifer;
Fig. 2 eine mögliche erste Ausführungsform eines
Schleifers bzw. auch einzelnen Schleiferfingers,
der im letzteren Fall in Parallelanordnung mit
weiteren Schleiferfingern gemeinsam den je
weiligen Schleifer bilden kann und
Fig. 3 eine weitere Ausführungsform eines Schleifers
mit einer Abbiegung bei Annäherung an den
Kontaktbereich, wobei die abgerundete Form
des Schleiferendes unmittelbar auf dem Gleit
partner aufliegt.
Der Grundgedanke vorliegender Erfindung besteht darin,
den Schleifer bei einer Vorrichtung zur bewegten elektri
schen Kontaktgabe, der selbst aus einem Edelmetall oder
einer Legierung von Edelmetallen (Gold, Platin, Palladium,
Iridium) besteht, mit einer mindestens Blei enthaltenden
Legierung zu beschichten, vorzugsweise galvanisch mit
einer Blei-/ Zinnlegierung mit vorgegebener Dicke zu um
hüllen, wobei die Kontaktoberfläche des Schleifers frei
gelassen ist.
Die im nachfolgenden angegebene, sich auf ein (Hochge
schwindigkeits)-Präzisionsdrehpotentiometer beziehende
Erläuterung dient dem besseren Verständnis und beschreibt
die Erfindung anhand eines bevorzugten Anwendungsfalles -
es sei nochmals betont, daß hierdurch die Erfindung in
ihren verschiedenen Anwendungsgebieten nicht einge
schränkt ist.
Bei dem Potentiometer der Fig. 1 sind in einem Lagerge
häuse 1 zwei verschiedene Widerstandsbahnen 2 a, 2 b ange
ordnet, wobei beispielsweise die innere Bahn 2 b zur
Spannungs- oder Stromabnahme dient (Kollektorbahn) ,
während die äußere Bahn in üblicher Weise an ihren bei
den Anschlußenden A und E über die Außenanschlüsse A 1 und
E 1 mit einer geeigneten Spannung versorgt wird, die von
einem längs der Widerstandsbahn oder Piste 2 a geführten
Abgriff 3 abgetastet wird. Der Abgriff 3 enthält einen
Schleifer 3 a und ist an einem Halter 4 gelagert, der
zentral an einer Achse 5 befestigt sein kann, beispiels
weise mittels eines Sprengringes 6. Der allgemeine Auf
bau eines solchen Potentiometers ist von untergeordneter
Bedeutung; wesentlich ist, daß sich durch die Schleifer-/
Pistenkombination eine bewegte Kontaktgabe zweier Gleit
partner ergibt, die durch die vorliegende Erfindung da
durch beherrscht wird, daß der Schleifer 3 a - hierbei
kann es sich um ein Einzelelement oder um eine Vielzahl
nebeneinander angeordneter und einendig an einen Ver
bindungsbereich miteinander verbundener Schleiferfinger han
deln, wie auch der Schleifer 3 a′ für den Kollektorbereich
zeigt - mit einer mindestens Blei enthaltenden Legierung
beschichtet ist.
Diese Beschichtung kann in durchaus beliebiger Weise er
folgen; sie kann also nur auf einer Schleiferoberfläche,
oder auf den beiden Seitenflächen angeordnet sein oder
sie kann den Schleifer vollständig umhüllen, dabei aller
dings die Kontaktoberfläche, also den unmittelbaren
Übergangsbereich zum anderen Gleitpartner, freilassen.
In den Figuren ist diese Umhüllung (siehe insbesondere
die Darstellung der Fig. 2 und 3) mit 7 bezeichnet.
Eine besonders günstige Ausführungsform vorliegender
Erfindung wird erreicht, wenn auf die Vorrichtung zur
bewegten elektrischen Kontaktgabe, also beispielsweise
auf die Edelmetall-Kontaktfeder in Form eines Schleifers
3 a für Potentiometer oder eines sonstigen Kontaktelementes
für andere Anwendungsfälle (Edelmetall-Kollektorbürste für
elektrische Motoren; federnde Druck- oder Steckkontakte
mit Anwendung unter schwingungsintensiven Umweltbe
dingungen - Fretting) eine Blei- Zinn-Legierung gal
vanisch aufgebracht wird. Hierdurch läßt sich durch die
Dauer des galvanischen Beschichtungsprozesses die Dicke
der aufgebrachten Legierung bzw. der Umhüllung bestim
men, wobei durch entsprechende Zugaben vom Blei bzw.
Zinn deren Anteilsgehalt in der Legierung bestimmt werden
kann. Ferner haften solche durch galvanische Prozesse
aufgebrachte Beschichtungen auch auf Edelmetallen sehr
gut.
Hierdurch ergibt sich der Erfolg, daß die für solche
Anwendungszwecke erforderlichen Edelmetall-Eigenschaften
ohne Probleme beibehalten werden können, mit allen Vor
teilen, die sich hierdurch erzielen lassen, andererseits
aber die drei Hauptgesichtspunkte erfolgreich in ihrer
Problematik bekämpft werden können, also Vergiftung der
katalytischen Wirkung des Edelmetalls durch Anwesenheit
von Blei, Dämpfung von Schwingungen und Vibrationen im
Schleiferbereich und Verbesserung der tripologischen
Eigenschaften durch die geringen Spuren von Blei in der
Nähe des Kontaktes.
In Fig. 3 ist der (stationäre) Gleitpartner mit 8, die
den Kontakt bildende Edelmetall-Stange oder -Feder mit
9 und die das Edelmetall-Material ummantelnde Zinn-/
Bleischicht mit 10 bezeichnet. Diese Beschichtung umgibt
das Edelmetall-Material bevorzugt von allen Seiten,
bildet also bevorzugt eine geschlossene Umhüllung und
ist soweit nach rückwärts bis zum Anlenkungspunkt des
Schleifers oder der Schleiferfinger geführt, wie sich
hieraus noch Vorteile hinsichtlich Vibrationsdämpfungen,
in Form eines Beitrags zur katalytischen Vergiftung
oder der Reib-/ Verschleißeigenschaften erzielen lassen.
Wie nahe die Umhüllung aus der Blei-/ Zinn-Legierung in
den Kontaktoberflächenbereich gebracht werden sollte,
ist eine Bemessungsfrage und hängt davon ab, wie stark
bei welchen zu erwartenden Lebensdauern damit gerechnet
werden muß, daß sich der reine Edelmetall-Bereich ab
schleift, also verbraucht - es sollte vermieden werden,
daß die Blei-/ Zinn-Legierung unmittelbar mit dem
Gleitpartner in Kontakt tritt.
Alle in der Beschreibung, den nachfolgenden Ansprüchen
und der Zeichnung dargestellten Merkmale können sowohl
einzeln als auch in beliebiger Kombination miteinander
erfindungswesentlich sein.
Claims (7)
1. Vorrichtung zur (bewegten) elektrischen Kontaktgabe,
insbesondere beweglicher Abgriff- oder Kontaktschleifer
für Potentiometer, Stellwiderstände, Weggeber u. dgl.,
Edelmetall-Kollektorbürste für elektrische Motoren,
Kontaktfedern oder federnde Steckkontakte bei
schwingungsintensiven Umweltbedingungen u. dgl., mit
mindestens einem elektrisch leitenden Teil, der unter
Druck ein stromführendes Gegenstück (Potentiometer
bahn oder -piste, Kollektor u. dgl.) kontaktiert und
selbst eine Beschichtung aufweist, dadurch gekenn
zeichnet, daß auf das elektrisch leitende Teil
(Schleifer 3 a), die direkte Kontaktoberfläche frei
lassend, eine mindestens den Bestandteil Blei ent
haltende Legierung in Form einer separaten Be
schichtung aufgebracht ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die der Beschichtung dienende Legierung eine
Blei-/ Zinnlegierung ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß mindestens eine der Flächen des
elektrisch leitenden Teils mindestens teilweise mit
der Legierung beschichtet ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der elektrisch leitende Teil zur
Kontaktgabe der Schleifer (3 a) eines Potentiometers
oder Weggebers ist und daß die Legierungsschicht bis
unmittelbar an die dem Gleitpartner (8) zugewandte
Kontaktoberfläche aufgebracht ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die mindestens Blei enthaltende
Legierung auf das Edelmetall des elektrisch leitenden
Teils durch einen galvanischen Prozeß aufgebracht ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die die Beschichtung des
elektrisch leitenden Teils bildende Legierung mit
einer durch die Dauer des galvanischen Prozesses be
stimmten Dicke den elektrisch leitenden Teil voll
ständig umhüllt.
7. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche
1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Beschichtung
mindestens das Federmaterial des aus einem Edelmetall
bestehenden elektrisch leitenden Teils (Schleifer)
überdeckt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893911100 DE3911100A1 (de) | 1989-04-06 | 1989-04-06 | Vorrichtung zur (bewegten) elektrischen kontaktgabe |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893911100 DE3911100A1 (de) | 1989-04-06 | 1989-04-06 | Vorrichtung zur (bewegten) elektrischen kontaktgabe |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3911100A1 true DE3911100A1 (de) | 1990-10-18 |
Family
ID=6377970
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19893911100 Withdrawn DE3911100A1 (de) | 1989-04-06 | 1989-04-06 | Vorrichtung zur (bewegten) elektrischen kontaktgabe |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3911100A1 (de) |
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1989
- 1989-04-06 DE DE19893911100 patent/DE3911100A1/de not_active Withdrawn
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8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |