DE3910010A1 - Vakuum-trennschalter - Google Patents
Vakuum-trennschalterInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Vakuum-Trennschal
ter mit verbesserter Anordnung einer elektromagnetischen Re
pulsionswicklung.
Gewöhnlich umfaßt ein Gleichstrom-Trennschalter einen Kon
densator und eine Spule, d.h. einen zu einem Trennschalter,
etwa einem Vakuum-Trennschalter, parallelgeschalteten LC-
Schwingkreis. Beim Öffnen des Vakuum-Trennschalters wird
gleichzeitig ein Gleichstrom durch den LC-Schwingkreis ge
schickt, so daß er in einen oszillierenden Strom umgewandelt
wird, der durch den Trennschalter fließt. Der oszillierende
Strom wird beim Nulldurchgang durch eine Elektrode des Trenn
schalters unterbrochen. Sofern nicht bei hohem Gleichstrom
durch den LC-Schwingkreis die Trennzeit des Vakuum-Trennschal
ters kurz ist, steigt der hohe Gleichstrom zeitlich an, was zu
dem Nachteil führt, daß eine Stromunterbrechung verhindert
wird.
Herkömmliche mechanische Mechanismen, etwa Hebelverbin
dungen, sind bezüglich einer Verkürzung der Kontakt-Trennzeit
von Vakuum-Trennschaltern begrenzt. Um in dieser Hinsicht Ver
besserungen zu erreichen, sind in JP-A-59-2 14 022 und JP-U-50-
34 064 ein Vakuum-Trennschalter bzw. ein Trennschalter vorge
schlagen worden, bei denen ein Strom durch eine elektromagne
tische Repulsionswicklung fließt und die Unterbrechung durch
elektromagnetische Kräfte erfolgt, die durch einen in einer
Kurzschlußplatte induzierten Strom in einander abstoßenden
Richtungen erzeugt werden.
Bei diesen Trennschaltern wird jedoch die Kontakt-Trenn
geschwindigkeit zu hoch. Beim Unterbrechen eines hohen Stroms
wandert daher ein an einer bewegbaren Elektrode gezündeter
Lichtbogen zu einem Balg, bevor er sich zwischen der bewegba
ren und einer festen Elektrode ausreichend verlängert hat. Da
her schmilzt der Balg, und der Unterbrechungsvorgang läßt sich
infolgedessen nicht verbessern.
Der Erfindung liegt die generelle Aufgabe zugrunde, Nach
teile, wie sie bei vergleichbaren Trennschaltern nach dem
Stand der Technik auftreten, mindestens teilweise zu beheben.
Eine speziellere Aufgabe der Erfindung besteht darin, einen
Vakuum-Trennschalter anzugeben, bei dem die Zündung eines
Lichtbogens an einer anderen Stelle als der Elektrode verhin
dert wird, um den Unterbrechungsvorgang zu verbessern.
Zur erfindungsgemäßen Lösung dieser Aufgabe ist minde
stens ein aus einer festen und einer bewegbaren Elektrode be
stehendes Elektrodenpaar in einem Vakuumgefäß des Vakuum-
Trennschalters angeordnet, wobei von den hinteren Flächen die
ser Elektroden Stäbe zur Außenseite des Vakuumgefäßes verlau
fen, und außerhalb des Vakuumgefäßes in der Umgebung der fe
sten und der bewegbaren Elektrode sind eine mit einem bewegba
ren Stab und einer elektromagnetischen Repulsionswicklung ge
koppelte Kurzschlußplatte angeordnet.
Fließt durch die Repulsionswicklung ein Gleichstrom, so
wird ein Magnetfluß erzeugt, der bei Durchsetzen der Kurz
schlußplatte in dieser einen Wirbelstrom erzeugt. Der von dem
Wirbelstrom erzeugte Magnetfluß und der Magnetfluß der Repul
sionswicklung sind einander entgegengerichtet. Die dadurch
hervorgerufene elektromagnetische Abstoßungskraft bewirkt, daß
sich die Kurzschlußplatte und der bewegbare Stab mit hoher Ge
schwindigkeit in derartiger Richtung bewegen, daß sie sich von
der festen Elektrode entfernen. Während dieser Zeit bleibt der
Lichtbogen zwischen der festen und der bewegbaren Elektrode
gezündet, und der Magnetfluß aus der Repulsionswicklung hält
weiterhin ein zu dem Lichtbogen paralleles Magnetfeld auf
recht. Dadurch wird der Lichtbogen davon abgehalten, sich von
den Elektroden zu entfernen, was zu einer Verbesserung des
Unterbrechungsvorgangs führt.
Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung werden
nachstehend anhand der Zeichnungen näher erläutert. Darin
zeigt
Fig. 1 einen Längsschnitt durch einen Vakuum-Trennschal
ter,
Fig. 2 eine perspektivische Darstellung einer elektro
magnetischen Repulsionswicklung und eines Kurzschlußrings, wie
sie in dem Trennschalter nach Fig. 1 verwendet werden, und
Fig. 3 ein Kennliniendiagramm der verschiedenen, in dem
Trennschalter nach Fig. 1 auftretenden Magnetflüsse.
Der in Fig. 1 dargestellte Vakuum-Trennschalter weist
einen auf einem Wagen 1 angeordneten Rahmen 2 mit einem Vaku
umgefäß 3 auf, das durch hermetischen Verschluß der beiden En
den eines isolierenden Zylinders 4 mit Stirnplatten 5 herge
stellt ist. In dem Vakuumgefäß 3 stehen eine feste Elektrode 6
und eine bewegbare Elektrode 7 einander gegenüber. An der
Rückseite der festen Elektrode ist ein fester Stab 8, an der
der bewegbaren Elektrode 7 ein bewegbarer Stab 9 angebracht,
wobei die beiden Stäbe 8 und 9 aus dem Vakuumgefäß herausra
gen. Der feste Stab 8 ist an seinem äußeren Ende mit einem
Hauptstromkreisleiter 10, der bewegbare Stab 9 an einer Zwi
schenstelle mit einem Hauptstromkreisleiter 11 elektrisch ge
koppelt. Die Leiter 10 und 11 werden jeweils am einen Ende mit
einem innerhalb einer (nicht gezeigten) verschlossenen Schalt
tafel angeordneten Unterbrechungsteil elektrisch verbunden
bzw. von diesem getrennt. Das andere Ende jedes Hauptstrom
kreisleiters 10 und 11 ist abgewinkelt. Jeder der beiden abge
winkelten Teile ist über einen Porzellanisolator 12 am Rahmen
2 abgestützt.
In dem Rahmen 2 ist ein herkömmlicher (nicht gezeigter)
Schließmechanismus zum Schließen der bewegbaren Elektrode 7
gegenüber der festen Elektrode 6 angeordnet. Ein Schließhebel
dieses Schließmechanismus ist dabei über einen isolierenden
Kopplungsabschnitt 13 mit dem bewegbaren Stab 9 gekoppelt.
Zwischen dem bewegbaren Stab 9 und der Stirnplatte 5 ist ein
Balg 14 angebracht, der eine Bewegung des Stabes 9 in Richtung
der Pfeile x 1 und x 2 gestattet. Die Pfeile x 1 und x 2 geben die
Richtungen an, in denen die Elektroden 6 und 7 miteinander
verbunden bzw. voneinander getrennt werden. Außerhalb des Va
kuumgefäßes 3 sind ferner entsprechend den Elektroden 6 und 7
ein Kurzschlußring 16 und eine elektromagnetische Repulsions
wicklung 17 angeordnet, die auch in Fig. 2 dargestellt sind.
Der Kurzschlußring 16 wird dadurch hergestellt, daß aus
einer Kupferplatte eine Ringform herausgeschnitten wird. An
der Rückseite des Kurzschlußrings 16 sind mehrere isolierende
Kopplungsglieder 18 befestigt, die jeweils mit einem Ende an
dem bewegbaren Stab 9 angebracht sind. Die dem Kurzschlußring
16 entsprechende Repulsionswicklung 17 besteht aus einer ring
förmigen leitfähigen Wicklung und wird über ein Stützelement
19 von dem Rahmen 2 getragen. Zwischen der Repulsionswicklung
17 und dem Stützelement 19 ist ein Isolierteil 20 angeordnet.
Außerdem ist die Repulsionswicklung 17 mit einer Stromversor
gung 21 verbunden.
In der Stromversorgung 21 ist eine Wechselstromquelle 210
mit der Primärwicklung 220 eines Transformators 22 verbunden,
dessen Sekundärwicklung 221 mehrere über einen Umschalter 23
in den Stromkreis einschaltbare Abgriffe 222 aufweist. Zwi
schen einem Ende der Sekundärwicklung 221 des Transformators
22 und einem Ende der Repulsionswicklung 17 liegen eine Diode
24 und ein Schalter 25. Zwischen dem Verbindungspunkt der Dio
de 24 mit dem Schalter 25 einerseits und dem Verbindungspunkt
des Umschalters 23 mit dem anderen Ende der Repulsionswicklung
17 andererseits liegt ein zu der Repulsionswicklung 17 paral
lelgeschalteter Kondensator 26. Der Schalter 25 wird von einem
in den Hauptstromkreisleiter 10 eingeschalteten Stromtransfor
mator gesteuert. Bei Auftreten eines Kurzschlußstroms wird der
Schalter 25 durch den gemessenen Strom geschlossen. Wird kein
Kurzschlußstrom gemessen, so ist der Schalter 25 offen.
Der aus der Wechselstromquelle 210 fließende Wechselstrom
wird durch die Diode 24 gleichgerichtet. Mit diesem Gleich
strom wird der Kondensator 26 geladen. Wird nun ein in dem
Hauptstromkreisleiter 10 fließender Kurzschlußstrom durch den
oben erwähnten (nicht gezeigten) Stromtransformator erfaßt, so
wird der Schalter 25 geschlossen, und der Kondensator 26 ent
lädt sich über die Repulsionswicklung 17, die einen in Fig. 2
und 3 gezeigten Magnetfluß Φ C erzeugt. Der Magnetfluß Φ C
durchsetzt den Kurzschlußring 16 und induziert in diesem einen
Wirbelstrom I, der seinerseits einen zu dem Magnetfluß Φ C
entgegengerichteten Magnetfluß Φ S erzeugt. Die Magnetflüsse
Φ C und Φ S wirken gegeneinander. Durch die auf diese Weise
erzeugte elektromagnetische Abstoßungskraft wird der Kurz
schlußring 16 in Richtung des Pfeils x 2 bewegt. Dadurch werden
die Elektroden 6 und 7 getrennt und ein Lichtbogen erzeugt.
Die Magnetflüsse Φ C und Φ S bilden zu dem Lichtbogen paral
lele Magnetfelder. Da sich der Magnetfluß Φ S in einer sich
von dem Lichtbogen trennenden Richtung bewegt, wirkt haupt
sächlich der Magnetfluß Φ C als das zu dem Lichtbogen paral
lele Magnetfeld. Auf diese Weise bleibt, obwohl sich die be
wegbare Elektrode 7 durch die Verwendung der elektromagneti
schen Repulsionswicklung 17 mit hoher Geschwindigkeit von der
festen Elektrode 6 entfernt, der Lichtbogen von dem parallelen
Magnetfeld umgeben. Daher bewegt er sich nicht von den Elek
troden weg, so daß der Unterbrechungsvorgang verbessert wird.
Der Unterbrechungsvorgang kann insbesondere durch Anord
nen des Kurzschlußrings und der elektromagnetischen Repul
sionswicklung an den Elektroden entsprechenden Stellen außer
halb des Vakuumgefäßes zur Verstärkung des parallelen Magnet
feldes verbessert werden. Da das parallele Magnetfeld auf den
Lichtbogen einwirkt, läßt sich die Wirkung der Unterbrechung
weiter verbessern.
Da in dem obigen Ausführungsbeispiel ist zur Erzeugung
eines zu dem Lichtbogen parallelen Magnetfeldes keine eigene
Wicklung erforderlich, da dies bereits durch die elektromagne
tische Repulsionswicklung 17 erzeugt wird. Daraus resultiert
ein platzsparender Aufbau.
Durch entsprechende Auswahl eines der Abgriffe 22 mittels
des Umschalters 23 läßt sich bei dem obigen Ausführungsbei
spiel der durch die Repulsionswicklung 17 fließende Gleich
strom und damit der Magnetfluß Φ S erhöhen oder verringern.
Dadurch kann der Magnetfluß entsprechend der erforderlichen
Unterbrechungsleistung eingestellt werden. Sind mehrere Vaku
um-Trennschalter mit gleichen Leistungen vorhanden, so können
die gleichen Abgriffe verwendet werden.
Aufgrund des in dem obigen Ausführungsbeispiel verwende
ten Kondensators 26 nimmt der zwischen den Elektroden wirkende
Magnetfluß Φ S mit der Zeit ab. Auf diese Weise wird der
Lichtbogen mit der Zeit t zunehmend gedämpft, wodurch der Un
terbrechungs-Strompegel klein gemacht werden kann.
Der hier beschriebene Vakuum-Trennschalter kann in einem
Gleichstromunterbrecher wie auch in einer geschlossenen Schalt
tafel eingesetzt werden.
Bei dem beschriebenen Vakuum-Trennschalter bewegt sich
auch dann, wenn die Elektroden durch die elektromagnetische
Repulsionswicklung mit hoher Geschwindigkeit getrennt werden,
der Lichtbogen nicht von den Elektroden weg. Dadurch wird der
Unterbrechungsvorgang verbessert.
Claims (7)
1. Vakuum-Trennschalter, umfassend
mindestens ein eine feste Elektrode (6) und eine beweg bare Elektrode (7) umfassendes, in einem Vakuumgefäß (3) ange ordnetes Elektrodenpaar,
einen festen Stab (8) und einen bewegbaren Stab (9), die von den Elektroden (6, 7) aus dem Vakuumgefäß (3) nach außen verlaufen, wobei der bewegbare Stab (9) zur Stromunterbrechung derart bewegbar ist, daß sich die bewegbare Elektrode (7) von der festen Elektrode (6) entfernt, gekennzeichnet durch eine elektromagnetische Repulsions wicklung (17) und einen mit dem bewegbaren Stab (9) verbunde nen Kurzschlußring (16), die in der Umgebung des Elektroden paars (6, 7) angeordnet sind und zwischen denen eine elektro magnetische Abstoßungskraft erzeugbar ist.
mindestens ein eine feste Elektrode (6) und eine beweg bare Elektrode (7) umfassendes, in einem Vakuumgefäß (3) ange ordnetes Elektrodenpaar,
einen festen Stab (8) und einen bewegbaren Stab (9), die von den Elektroden (6, 7) aus dem Vakuumgefäß (3) nach außen verlaufen, wobei der bewegbare Stab (9) zur Stromunterbrechung derart bewegbar ist, daß sich die bewegbare Elektrode (7) von der festen Elektrode (6) entfernt, gekennzeichnet durch eine elektromagnetische Repulsions wicklung (17) und einen mit dem bewegbaren Stab (9) verbunde nen Kurzschlußring (16), die in der Umgebung des Elektroden paars (6, 7) angeordnet sind und zwischen denen eine elektro magnetische Abstoßungskraft erzeugbar ist.
2. Trennschalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Kurzschlußring (16) und die Repulsionswicklung (17)
das Vakuumgefäß (3) außen umgeben.
3. Trennschalter nach Anspruche 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Repulsionswicklung (17) über eine Isoliereinrichtung
(19) von einem Rahmen (2) getragen ist.
4. Trennschalter nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Repulsionswicklung (17) an eine
Gleichstromversorgung (21) angeschlossen ist.
5. Trennschalter nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen die Gleichspannungsversorgung (21) und die Re
pulsionswicklung (17) ein Kondensator (26) und ein Schalter
(25) eingeschaltet sind und der Schalter (25) bei abnormem
Stromfluß durch den bewegbaren Stab (9) schließt, um den Kon
densator (26) über die Repulsionswicklung (17) zu entladen.
6. Trennschalter nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die beiden Enden der Repulsionswicklung
(17) an einen Gleichrichter (24) bzw. einen Schalter (23) an
geschlossen sind, die ihrerseits an ein Ende bzw. an einen
Abgriff (222) der Sekundärwicklung (221) eines Transformators
(22) angeschlossen sind.
7. Trennschalter nach einem der Ansprüche 1 bis 6, gekenn
zeichnet durch seine Verwendung in einer geschlossenen Schalt
tafel oder in einem Gleichstromunterbrecher.
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