DE3909874C2 - Verfahren zur Digitalisierung und Signalverarbeitung von Empfangssignalen eines Phased-Array-Empfangssystems und Vorrichtung zum Ausführen des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zur Digitalisierung und Signalverarbeitung von Empfangssignalen eines Phased-Array-Empfangssystems und Vorrichtung zum Ausführen des VerfahrensInfo
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- DE3909874C2 DE3909874C2 DE19893909874 DE3909874A DE3909874C2 DE 3909874 C2 DE3909874 C2 DE 3909874C2 DE 19893909874 DE19893909874 DE 19893909874 DE 3909874 A DE3909874 A DE 3909874A DE 3909874 C2 DE3909874 C2 DE 3909874C2
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Digitali
sierung und Signalverarbeitung von Empfangssignalen eines
Phased-Array-Empfangssystems gemäß Oberbegriff des Pa
tentanspruchs 1 sowie eine Vorrichtung zum Ausführen des
Verfahrens gemäß Oberbegriff des Patentanspruchs 22. Ein
solches Verfahren ist beispielsweise in dem Artikel von H.
Steyskal: "Digital Beamforming Antennas - An Introduc
tion", in: Microwave Journal, Januar 1987, S. 107-124, be
schrieben.
In der Radarsignalverarbeitung gewinnen phasengesteuerte
Sende- und Empfangssysteme ("Phased Arrays") zunehmend
an Bedeutung. Dies trifft vor allem für Phased-Array-Sy
steme zu, die im Mikrowellen- und hier insbesondere Milli
meterwellenbereich arbeiten. Phased Arrays sind aufgebaut
aus zahlreichen, linear oder flächig angeordneten Einzel
antennenelementen oder Subarrays mehrerer solcher
Einzelantennenelemente, die über separate Kanäle Signale
aussenden oder empfangen. Durch Aufsummierung
("Beamforming" bzw. "Richtstrahlbildung") vieler, in Phase
gebrachter Einzelkanalsignale, die von inkohärentem Rau
schen überlagert sind, ergibt sich der erforderliche Si
gnal/Störgewinn beim Empfang. Die gewünschte Bündelung des
Radarstrahls resultiert aus der räumlichen Ausdehnung der
Gesamtanordnung.
Phased Arrays zeichnen sich aus durch Programmierbarkeit
der Antennencharakteristik ("Adaptive Antenne"). Das bein
haltet auch die Möglichkeit einer zeitlichen Adaption. Ein
zweiter entscheidender Vorteil von Phased Arrays liegt
darin, daß bei paralleler Auswertung mehrerer Summensi
gnale die entsprechenden Ziele gleichzeitig beobachtbar
sind. Hinzu kommt, daß Zielgebiete über sehr lange Zeit
fenster hinweg beobachtet werden können, wodurch die
Reichweite sich erhöhen läßt.
Bisherige Realisierungen basieren zumeist auf einer Pha
senverschiebung im Hochfrequenzbereich und Summation der
Analogsignale. Hinzu kommt eine weitere analoge Nachverar
beitung. Daraus resultieren wesentliche Einschränkungen
hinsichtlich Genauigkeit, Phasengleichlauf in den Ein
zelkanälen, Reproduzierbarkeit, Flexibilität und Herstel
lungsaufwand.
Digital arbeitende Phased-Array-Empfangssysteme, bei denen
die in Träger- oder Zwischenfrequenzlage befindlichen Emp
fangssignale in den einzelnen Empfangskanälen zunächst ei
ner analogen Bandbegrenzung und einer nachfolgenden Qua
draturdemodulation unterworfen werden, bevor die demodu
lierten Signale entsprechend den gewünschten Raumrichtun
gen einer digitalen Phasenverschiebung und einer Gewich
tung sowie einer kohärenten Addition unterworfen werden,
sind in dem eingangs zitierten Artikel von H. Steyskal so
wie in dem Artikel von P. Barton: "Digital Beam Forming
for Radar", in: IEE Proc., Vol. 127, Pt. F, No. 4, August
1980, S. 266-277 und in dem Artikel von A. C. C. Wong: "Ra
dar Digital Beamforming", in: Military Microwaves Conf.,
Großbritannien, 1982, S. 287-294 beschrieben.
In den beiden Artikeln von Steyskal und Barton wird neben
der A/D-Wandlung nach analoger Quadratur-Demodulation auch
schon die Möglichkeit einer A/D-Wandlung des ZF-Signals
erwähnt. Die A/D-Wandlung nach der analogen Quadratur-De
modulation erfolgt bei diesen bekannten Verfahren mit ei
ner Abtastrate von ungefähr 1,4 B (B: Bandbreite des
Nutzsignals), bei der Wandlung in der ZF-Lage (nach analo
ger reeller Demodulation) mit einer Abtastrate von ca.
5,4 B. Bei dem von Barton beschriebenen Verfahren werden
dabei nur Wortlängen größer als 8 Bit betrachtet, während
in dem Artikel von Steyskal auf die in dem Artikel von
A. C. C. Wong beschriebenen Resultate für 1-Bit-Quantisierung
hingewiesen wird. Bei dem dort beschriebenen Verfahren
wird eine A/D-Wandlung mit 1 Bit allerdings nicht im ZF-Be
reich, sondern nach analoger Quadraturdemodulation ange
wandt.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, zum einen ein
Verfahren der eingangs genannten Art zu schaffen, bei dem
der Aufwand für eine digitale Weiterverarbeitung der ana
logen Empfangssignale bei hohen Nutzbandbreiten möglichst
gering ist, und zum anderen eine Vorrichtung anzugeben,
mit der das zu schaffende Verfahren ausgeführt werden kann
und die möglichst einfach im Aufbau ist.
Die erfindungsgemäße Lösung der Aufgabe ist in bezug auf
das zu schaffende Verfahren durch die Merkmale des Patent
anspruchs 1 und in bezug auf die zu schaffende Vorrichtung
durch die Merkmale des Patentanspruchs 22 beschrieben. Die
übrigen Ansprüche enthalten vorteilhafte Aus- und Weiter
bildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens (Ansprüche 1
bis 20) und der erfindungsgemäßen Vorrichtung (Ansprüche
23 bis 40) sowie eine bevorzugte Anwendung der Erfindung
(Ansprüche 21 und 41).
Bei einem Verfahren zur Digitalisierung und Signalverar
beitung von Empfangssignalen eines Phased-Array-Empfangs
systems, bei dem sich die Empfangssignale der einzelnen
Empfangskanäle in Träger- oder Zwischenfrequenzlage befin
den und jeweils einer analogen Bandbegrenzung, einer nach
folgenden Analog-Digital-Wandlung und einer anschließenden
digitalen Quadraturdemodulation unterworfen werden und die
demodulierten Signale entsprechend den gewünschten Raum
richtungen einer digitalen Phasenverschiebung, Gewichtung
und kohärenten Addition unterworfen werden, werden erfin
dungsgemäß zum einen die Analog-Digital-Wandlung in den
einzelnen Kanälen jeweils mit einer Überabtastung mit ei
ner ersten Abtastfrequenz fS1 und mit 3 bis 8, vorzugs
weise mit 3 Quantisierungszuständen durchgeführt und zum
anderen die demodulierten Signale in den beiden Quadratur
zweigen der einzelnen Kanäle anschließend einer digitalen
Bandbegrenzung mit einer Unterabtastung mit einer zweiten
Abtastfrequenz fS2 unterworfen.
In einer vorteilhaften Ausbildung des Verfahrens wird die
erste Abtastfrequenz fS1 größer oder gleich dem 8-fachen
der Signalbandbreite B gewählt, wobei das Verhältnis V1
von erster Abtastfrequenz fS1 zur Träger- oder Zwischen
frequenz fm vorzugsweise den Wert
annimmt mit der ganzen Zahl i≧0 und der rationalen Zahl
n≧2.
Besonders gute Ergebnisse lassen sich dabei mit dem erfin
dungsgemäßen Verfahren erzielen, wenn n ganzzahlig ist,
vorzugsweise eine Zweierpotenz größer 21 oder ein Vielfa
ches von 4 ist und hier insbesondere zu 4 oder 8 gewählt
wird.
In einer vorteilhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen
Verfahrens ist das Verhältnis V2 von der ersten Abtastfre
quenz fS1 zur zweiten Abtastfrequenz fS2 gemäß der folgen
den Gleichung:
vorzugsweise ganzzahlig und zudem gleich oder ein ganzzah
liges Vielfaches der rationalen Zahl n mit m = 1, 2, 3, . . .
zu wählen.
In einer bevorzugten Ausbildung des erfindungsgemäßen Ver
fahrens werden mit der digitalen Bandbegrenzung nach der
digitalen Quadraturdemodulation die unerwünschte(n) Spiel
frequenz(en) bzw. Oberwelle(n) infolge der Quantisierung
unterdrückt sowie durch die analoge Bandbegrenzung verur
sachte Frequenzgangsverzerrungen korrigiert und/oder das
Empfangssignal auf seine Nutzbandbreite begrenzt. Vorzugs
weise wird dabei eines der beiden Seitenbänder des digi
talisierten Signals mittels digitaler Einseitenband-Filte
rung unterdrückt.
Dabei kann vorteilhaft nach der digitalen Einseitenband
filterung das gefilterte Einseitenbandsignal einer weite
ren Unterabtastung mit einer dritten Abtastfrequenz fS3
unterworfen werden, wobei das Verhältnis V3 von zweiter
Abtastfrequenz fS2 zur dritten Abtastfrequenz fS3 gemäß
der folgenden Gleichung
mit q einer ganzen Zahl vorzugsweise zu q=2 gewählt wird.
Weiterhin wird gemäß einer anderen vorteilhaften Ausbil
dung des erfindungsgemäßen Verfahrens bei der (oder den)
digitalen Filterung(en) jeweils nur die von der jeweiligen
sich direkt anschließenden Unterabtastung erfaßten Filter
ausgangswerte berechnet, wobei vorteilhaft in den einzel
nen Kanälen nach der (oder den beiden) Unterabtastung(en)
jeweils eine zusätzliche digitale Filterung zum Ausgleich
von kanalspezifischen Amplituden- und/oder Phasenverzer
rungen aufgrund der analogen Vorverarbeitung vor der Ana
log-Digital-Wandlung durchgeführt werden.
Ferner ist zur Erzielung eines Gleichlaufs der einzelnen
Empfangskanäle möglich, daß bei der digitalen Phasenver
schiebung und Gewichtung der demodulierten Signale jeweils
zusätzliche Amplituden- und/oder Phasenkorrekturen mit
einbezogen werden.
In einer vorteilhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen
Verfahrens wird die digitale Phasenverschiebung und die
Gewichtung räumlich und/oder zeitlich adaptiv eingestellt.
Sollen mehrere Raumrichtungen gleichzeitig überwacht wer
den, ist es von Vorteil, die digitale Phasenverschiebung,
die Gewichtung und die kohärente Addition mittels des
Fast-Fourier-Transformationsverfahrens (ggf. einschließ
lich einer Fensterung der Eingangsdaten) oder auf der Ba
sis von nichtlinearen spektralen Schätzverfahren
("Superauflösung") durchzuführen.
Bei gespreizten Empfangssignalen wird in einer anderen be
vorzugten Ausbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens eine
digitale Pulskompression vorgenommen, wobei die Pulskom
pression vorteilhafterweise jeweils nach der Analog-Digi
tal-Wandlung oder nach der Unterabtastung vorgenommen
wird.
Zur Kompensation von Laufzeitunterschieden zwischen den
Empfangssignalen der einzelnen Kanäle können die digita
lisierten Signale vorteilhaft um ein oder mehrere Ab
tastintervalle verzögert werden.
Gemäß der Erfindung basieren die Phased-Array-Empfangssy
steme, die sich zum Ausführen des erfindungsgemäßen Ver
fahrens besonders eignen, auf folgenden Grundkonzept:
- - Digitalisierung der Signale zum frühestmöglichen Zeitpunkt, d. h. bereits in der Träger- oder Zwischenfrequenzlage;
- - Einsatz von Antialiasingfiltern mit moderater Flankensteilheit und niedrigem Filtergrad;
- - Amplitudenquantisierung im A/D-Wandler mit wenigen Quantisierungszuständen;
- - Überabtastung und anschließende digitale Bandbe grenzung;
- - Digitale Quadraturdemodulation, digitale Richt strahlbildung im Basisband, digitale Detektion und Schätzung der Parameter (Geschwindigkeit, Azimut, Elevation, Entfernung);
- - Wahl einer möglichst hohen Nutzbandbreite;
- - Geschickte Kombination von Zwischenfrequenz, Nutz bandbreite und Abtastfrequenz, um den Aufwand für die digitale Quadraturdemodulation gering zu hal ten;
- - Monolithische Integration des A/D-Wandlers, der digitalen Komponenten des Einzelkanals und der Komponenten zur Richtstrahlbildung;
- - gegebenenfalls Verwendung integrierbarer Mikrowel len- bzw. Millimeterwellenbauelemente und inte grierbarer Zwischenfrequenzbaugruppen.
Auf dieser Basis lassen sich kompakte Einzelelemente bzw. -bau
gruppen mit nahezu identischen Übertragungscharakteri
siken auf einfache Art und Weise herstellen. Vor allem ist
durch A/D-Wandlung mit wenigen Bits die Voraussetzung ge
schaffen worden für eine effiziente digitale Weiterverar
beitung bei hohen Nutzbandbreiten und Abtastraten. Weiter
hin ist durch Phasendrehung und Summation im Niederfre
quenzbereich (Basisband) die Voraussetzung geschaffen wor
den, daß mit geringem Aufwand zusätzliche Richtstrahlen
gebildet werden können. Bei Multibeamanwendungen entfällt
somit eine Vervielfachung des Arrays ab dem ZF- oder gar
dem HF-Teil. Ein solches digitales Frontend läßt sich uni
versell, d. h. nicht nur im Millimeterwellenbereich einset
zen.
Im folgenden wird die Erfindung anhand der Fig. näher
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 das Übersichtsbild einer vorteilhaften Ausfüh
rungsform des erfindungsgemäßen Phased-Array-Empfangs
systems zum Ausführen des erfindungs
gemäßen Verfahrens,
Fig. 2 das Blockschaltbild des Analogteils für einen
Empfangskanal einer vorteilhaften Ausbildung
des Phased-Array-Empfangssystems gemäß Fig. 1
für den Millimeterwellenbereich,
Fig. 3 die Darstellung des erfindungsgemäßen
Grundverfahrens in Form einer Folge der we
sentlichen Verfahrensschritte mit den dazu ge
hörenden Frequenzspektren,
Fig. 4 die Darstellung eines Ausschnitts einer vor
teilhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen
Grundverfahrens gemäß Fig. 3 in Form zusätzli
cher Verfahrensschritte mit den dazu gehören
den Frequenzspektren,
Fig. 5 das Übersichtsbild eines Ausschnitts einer
weiteren vorteilhaften Ausführungsform des er
findungsgemäßen Phased-Array-Empfangssystems;
dargestellt ist ein Einzelkanal,
Fig. 6 eine auf die Quantisierung und die Richt
strahlbildung mit reellen Signalen verein
fachte Darstellung des Phased-Array-Empfangs
systems gemäß Fig. 1,
Fig. 7 die prinzipielle Wirkungsweise einer Analog-
Digital-Wandlung mit drei Quantisierungszu
ständen,
Fig. 8 eine Übersicht über die Signal/Rausch-Verluste
infolge der Quantisierung als Funktion der An
zahl der Quantisierungszustände,
Fig. 9-11 Ergebnisse einer Simulation am Beispiel eines
aus der Überlagerung einer Sinusfolge (Fig. 9
unten) und einer weißen, normalverteilten Zu
fallsfolge (Fig. 9 oben) sich ergebenden Emp
fangssignals eines Kanals vor (Fig. 10 unten)
und nach (Fig. 10 oben) der Analog-Digi
tal-Wandlung mit drei Quantisierungszuständen und
der Funktionsverlauf des sich aus der Addition
von 200 solcher Kanäle ergebenden Richtstrahls
für eine Analog-Digital-Wandlung mit drei
Quantisierungszuständen (Fig. 11 oben) bzw.
mit sehr vielen Quantisierungszuständen (Fig. 11
unten).
Ein Phased-Array-Empfangssystem, wie es in Fig. 1 ab
gebildet ist, kann für Puls-Radarbetrieb oder für den Emp
fang von Nachrichten verwendet werden. Während die monoli
thische Integration von Sendekomponenten im
Millimeterwellenbereich derzeit noch mit erheblichen
grundsätzlichen Problemen belastet ist, sind bei den Emp
fangskomponenten integrierte Lösungen für Frequenzen um 35
GHz vorhanden und für 60 GHz in Entwicklung, so daß ein
Aufbau von Phased-Array-Empfangssystemen für den Millime
terwellenbereich heute technisch möglich ist.
Das Phased-Array-Empfangssystem in Fig. 1 besteht aus den
Kanälen 1 bis n, die identisch im Aufbau sind. Jeder der
Kanäle 1 bis 4 besteht jeweils aus einer eingangsseitigen
Empfangsantenne 1, einem Mischer 11, einem Überlagerungs
oszillator 12, einem Zwischenfrequenzverstärker 13, einem
analogen Bandpaßfilter 2, einem Analog-Digital-Wandler 3,
einem digitalen Quadraturdemodulator mit einem In-Phase- oder
Realzweig R und einem Quadratur- oder Imaginärzweig
I, wobei jeder Zweig R bzw. I jeweils einen Mischer 41,
42, ein digitales Filter 51, 52 sowie einen Schalter 61,
62 zur Unterabtastung enthält. Die einzelnen Kanäle (dar
gestellt sind hier beispielhaft die Kanäle 1 bis 4) sind
zwecks Richtstrahlbildung ausgangsseitig über Mul
tiplikatoren 7 11, 7 12, . . . 7 n, 7 n2, . . . und Addierer 8 1,
8 2, . . . mit einer digitalen Signalauswertung 9 verbunden.
Die Empfangsantenne 1 eines einzelnen Kanals, beispiels
weise des Kanals 1, empfängt das hochfrequente Empfangssi
gnal HF. Durch Mischung mit dem Signal des Überlagerungs
oszillators 12 im Mischer 11 wird das Empfangssignal HF
auf die Zwischenfrequenz-Ebene umgesetzt. Das Zwischenfre
quenzsignal ZF wird anschließend in dem Zwischenfrequenz
verstärker 13 verstärkt, im Bandpaßfilter 2 gefiltert und
im Analog-Digital-Wandler 3 mit einer Überabtastung mit
der Abtastfrequenz fS1 digitalisiert. Das digitalisierte
Signal wird dann im digitalen Quadraturdemodulator 41, 42
demoduliert und danach digital gefiltert. Anschließend er
folgt die Unterabtastung mit der Abtastfrequenz fS2. Zur
Richtstrahlbildung werden die Signale nachfolgend in den
Multiplikatoren 7 11, 7 12, . . . 7 n1, 7 n2 durch Multiplikation
mit den komplexen Korrekturwerten w11, w12, . . . wn1, wn2
einer digitalen Phasenverschiebung und einer Gewichtung
unterworfen und abschließend je nach gewünschter Raumrich
tung in einem der Addierer 8 1, 8 2, . . . mit den entsprechen
den Signalen der übrigen Kanäle, im Beispiel der Kanäle 2
bis n, kohärent addiert und der digitalen Auswertung 9
zugeleitet, in der die Informationen über Azimut, Eleva
tion, Entfernung, Geschwindigkeit usw. aus den Richt
strahldaten abgeleitet werden.
In einer vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsge
mäßen Phased-Array-System sind die Multiplikatoren 7 11,
7 12, . . . 7 n1, 7 n2, . . . und die Addierer 8 1, 8 2, . . . in Form
eines Fast-Fourier-Transformations-Prozessors realisiert.
Alternativ kann die Richtstrahlbildung in Form eines auf
der Basis eines nichtlinearen spektralen Schätzverfahrens
arbeitenden Signalprozessors oder Multisignalprozes
sorsystems realisiert.
Die einzelnen eingangsseitigen Bandpaßfilter 2 werden vor
zugsweise aus kaskadierten, aktiven Tief- und Hochpaßfil
tern 1. oder 2. Grades aufgebaut. Die Analog-Digital-Wand
ler 3 der einzelnen Kanäle können beispielsweise als
Flash-Wandler ausgebildet sein.
Fig. 2 zeigt exemplarisch das Blockschaltbild des Analog
teils für einen Empfangskanal eines Millimeterwellen-Pha
sed-Array-Empfangssystems. Das Blockschaltbild enthält die
wesentlichen Daten der einzelnen Stufen (Frequenz, Ver
stärkung bzw. Dämpfung, minimaler Pegel). An die Empfangs
antenne 1 schließt sich die erste Stufe mit Mischer 11a,
Überlagerungsoszillator 12a, Zwischenfrequenzverstärker
13a und analogem Bandpaßfilter 14a an. Der ersten Stufe
folgt eine zweite Stufe mit Mischer 11b, Überlagerungsos
zillator 12b, Zwischenfrequenzverstärker 13b und analogem
Bandpaßfilter 14b. Daran anschließend folgt ein weiterer
Zwischenfrequenzverstärker 13c, ein weiterer analoger
Bandpaßfilter 2 und der Analog-Digital-Wandler 3. Es ist
jedoch zu berücksichtigen, daß mit größerer Leistung emp
fangene Signale einen solchen Empfänger übersteuern würden
und deshalb zusätzlich eine nicht gezeigte Verstärkungsre
gelung einzusetzen wäre. Die zu realisierende Verstärkung
zwischen Empfangsantenne 1 und Analog-Digital-Wandler 3
beträgt ungefähr 87 dB, wenn ein minimaler Empfangspegel
von -92 dBm und ein Pegel von -5 dBm am Analog-Digital-Wandler
3 zugrunde gelegt werden. Damit bei der großen
Verstärkung keine Selbsterregung des Empfängers auftritt,
sind zwei aufeinanderfolgende ZF-Ebenen ZF und ZF vorgese
hen. Außerdem wird zur räumlichen Entkopplung der Verstär
ker die Verstärkung einer Stufe auf ca. 30 dB begrenzt.
Die Zerlegung des Empfängers in mehrere Verarbeitungsebe
nen hat bei einer monolithischen oder teilweise auch hy
briden Integration den Vorteil, daß Chipgröße und Chip
dicke sowie das Substratmaterial dem jeweils zu verarbei
tenden Frequenzbereich angepaßt werden können. Bei verrin
gerter Chipgröße und Komplexität der Schaltungsstruktur
auf einem Chip vergrößert sich die Ausbeute bei der Chip
herstellung. Außerdem ist die Verlustwärme besser abzu
führen und die Überlagerungsoszillatorsignale sind einfa
cher an die Mischer zu führen.
Während die ersten beiden Verarbeitungsebenen (mm-Wellen-Empfänger
und 1. ZF-Stufen (MMIC A)) beim heutigen Stand
der Technik vorzugsweise auf Gallium-Arsenid monolithisch
integriert werden, kommen für die beiden letzten Ebenen
(MMIC B und IC C) vorzugsweise eine monolithische Integra
tion auf Silizium in Frage.
Das analoge Bandpaßfilter 2 vor dem A/D-Wandler 3, das so
genannte Antialiasingfilter, hat die Aufgabe, durch Be
grenzung der Bandbreite des analogen Signals auf maximal
die halbe Abtastfrequenz eine Überlagerung im Nutzband in
folge der Abtastung zu vermeiden. Im Idealfall weist das
Antialiasingfilter 2 lineare Phase, geringen Ripple im
Durchlaßbereich und einen schmalen Übergangsbereich auf.
In der Regel kann auf lineare Phase verzichtet werden,
wenn sichergestellt ist, daß die Phasengänge in den Ein
zelkanälen gut übereinstimmen. Reine Laufzeitunterschiede
von Kanal zu Kanal lassen sich in einfacher Weise durch
Phasendrehung ausgleichen, unterschiedliche Phasengänge
erfordern jedoch einen erheblichen Eich- und Korrekturauf
wand. Im Durchlaßbereich braucht die Welligkeit keines
falls gering sein. Durch das (in Fig. 2 nicht gezeigte)
nachgeschaltete digitale Filter können vielmehr auch aus
geprägte Amplitudenverzerrungen aufgrund der analogen Vor
verarbeitung korrigiert werden. Wichtig ist allerdings
auch hier, daß die Unterschiede von Kanal zu Kanal mög
lichst gering sind. Während reine Verstärkungsunterschiede
einfach ausgleichbar sind, ist die Korrektur von Amplitu
dengängen aufwendig. Was die hier angestrebte Sperrdämp
fung angeht, so existieren zwei Forderungen:
- - Erstens soll durch die in das Nutzband (fZF±B) hereingefalteten Rauschanteile das S/N-Verhältnis möglichst wenig verschlechtert werden (B: Nutz-Band breite).
- - Zweitens müssen Störsignale im Frequenzband (fS1-fZF±B) - dieses Band wird durch die Abtastung mit fS1 in das Nutzband gefaltet - wirksam unter drückt werden.
Der prinzipielle Ablauf der empfangsseitigen Signalverar
beitung gemäß der Erfindung für ein Puls-Radar oder bei
der Nachrichtenübertragung ist in Fig. 1 dargestellt. Aus
gehend von dem analogen Antialiasingfilter 2 zur Unter
drückung der Spektralanteile oberhalb der halben ersten
Abtastfrequenz fS1/2 erfolgt nach Über-Abtastung und Ana
log-Digital-Wandlung eine komplexe Abmischung aus der
ZF-Lage ins Basisband. In Fig. 3 sind die entsprechenden
Verfahrensschritte mit den dazu gehörenden Frequenzspek
tren anhand eines Beispiels mit einer Zwischenfrequenzlage
fZF=fm=50 MHz gezeigt. Die komplexe Signaldarstellung
erweist sich als notwendig, da infolge Dopplerverschiebung
die Signalspektren nicht mehr bezüglich der Zwischenfre
quenz symmetrisch sind. Hinzu kommt, daß durch komplexe
Abmischung die letztlich interessierende Einhüllende unab
hängig von der (unbekannten) Phasenlage des Ein
gangssignals wird, d. h. eine Synchronisation auf den Trä
ger vermieden werden kann. Weiterhin ist bei der nachfol
genden Richtstrahlbildung eine einstellbare, über der Fre
quenz konstante Phasendrehung erforderlich, die sich in
einfacher Weise nur für das analytische Signal realisieren
läßt.
An die Abmischung schließt sich eine Begrenzung auf die
Nutzbandbreite an, verbunden mit einer entsprechenden Re
duktion der Abtastrate. Vorteilhaft kann nach der Unterab
tastung (Abtastfrequenz fS2) zur weiteren Reduktion der
Taktrate eine Einseitenband-Unterdrückung durchgeführt
werden. Die benötigten Signalverarbeitungsschritte und die
damit verbundenen Frequenzspektren zeigt Fig. 4.
In Fig. 5 ist ein Ausschnitt einer weiteren vorteilhaften
Ausführungsform des erfindungsgemäßen Phased-Array-Emp
fangssystems mit einem Empfangskanal (ohne analogen
HF/ZF-Empfangsteil) gezeigt.
Das analoge und bandbegrenzte Zwischenfrequenzsignal ZF
wird durch den Analog-Digital-Wandler 3 mit einer ersten
Abtastfrequenz fS1 von beispielhaft 400 MHz digitalisiert.
Das digitalisierte Signal kann zur Kompensation der
Laufzeitunterschiede in den einzelnen Kanälen durch ein
nachgeschaltetes Zeitverzögerungsglied 30 um ein oder meh
rere Abtastintervalle T verzögert werden. Die
Zeitverzögerungsglieder 30 der einzelnen Kanäle werden
über einen (nicht gezeigten) steuerbaren Multiplexer ange
steuert. Anschließend durchläuft das digitalisierte und
gegebenenfalls zeitverzögerte Signal den digitalen Quadra
turdemodulator 41, 42 und die digitalen Filter 51, 52. Die
nachfolgende Unterabtastung 61, 62 erfolgt beispielhaft im
Verhältnis V2=8 : 1 mit einer zweiten Abtastfrequenz fF2
von 50 MHz.
Daran schließt sich ein digitales Einseitenbandfilter 53
sowie eine weitere Unterabtastung an, die beispielhaft im
Verhältnis V3=2 : 1 mit einer dritten Abtastfrequenz fS3
von 25 MHz erfolgt. Über eine Multiplex-Vorrichtung E,
F1-F3, G werden jeweils die Ausgangssignale mehrerer
Kanäle (hier beispielhaft von vier Kanälen) über einen
einzigen Lichtwellenleiter LWL übertragen und der Vorrich
tung zur Richtstrahlbildung mit den Multiplizierern
7 11, . . . 7 n1, . . . und Addierern 8 1, . . . zugeleitet, an die
sich die digitale Auswertung 9 anschließt.
Vorteilhafterweise werden die einzelnen digitalen Filter
51-53 multiplizierfrei nur mit Verzögerungsgliedern, Ad
dierern und Subtrahierern aufgebaut, und zwar vorzugsweise
als FIR-Filter. Weiterhin kann den einzelnen digitalen
Filtern 51-53 jeweils ein weiteres digitales Filter mit
variabler Bandbreite nachgeschaltet werden. In die einzel
nen digitalen Filter 51-53 können dabei die jeweils vor
angeschalteten Mischer 41, 42 der einzelnen Quadratur
demodulatoren und/oder die ihnen jeweils direkt nachge
schalteten Schalter 61, 62 bzw. 63 für die Unterabtastung
monolithisch integriert werden, wie dies in Fig. 5 durch
die Blöcke D und D' angedeutet ist. Ferner können die ein
gangsseitigen Bandpaßfilter (2 in Fig. 1) zusammen mit den
ihnen nachgeschalteten Analog-Digital-Umsetzern 3 und ge
gebenenfalls mit den Zeitverzögerungsgliedern 30 monoli
thisch integriert werden. Die Integration erfolgt dabei
vorzugsweise auf Siliziumbasis unter Anwendung der
Gate-Array-Technik in ECL-Technik.
Alternativ besteht die Möglichkeit, zwischen den Analog-
Digital-Wandlern 3 der einzelnen Kanäle und den zuge
hörigen digitalen Quadraturdemodulatoren für die Signal
übertragung Lichtwellenleiter zur Signalübertragung vorzu
sehen.
Die gemäß Fig. 5 vorgesehene Einseitenband-Unterdrückung
kann entweder durch einen unsymmetrischen (komplexen)
Tiefpaß (s. Fig. 4), oder durch eine Quadraturdemodulation
mit anschließendem symmetrischen (reellen) Tiefpaßfilter
erfolgen. Nach dieser Unterdrückung kann nun gemäß Fig. 5
eine weitere Unterabtastung 63 um den Faktor 2 durchge
führt werden. Es ist dabei zu beachten, daß vor der Detek
tion eine Regeneration des ursprünglichen Signals nötig
wird. Die Einseitenband-Unterdrückung führt also nur wäh
rend der Richtstrahlbildung (Beamforming) zu einer Reduk
tion der Taktrate und somit des Aufwandes. Nach der Un
terabtastung kann zum Ausgleich der kanalspezifischen Am
plituden- und Phasenverzerrungen, die durch die analoge
Vorverarbeitung entstehen, eine (nicht gezeigte) weitere
digitale Filterung erfolgen. Die Koeffizienten müssen al
lerdings variabel sein. In der Regel genügt es jedoch,
eine Amplituden- und Phasenkorrektur durchzuführen. Die
Korrektur zu Eichzwecken kann bei der Richtstrahlbildung
ohne zusätzlichen Aufwand mit einbezogen werden.
Der Richtstrahlbildung liegt folgende Überlegung zugrunde:
Die in einer ebenen Wellenfront einfallenden Signale haben
(bei schrägem Einfall) zu den einzelnen Antennenelementen
unterschiedlich lange Wege zurückzulegen. Will man die Si
gnale kohärent addieren, um den maximal erreichbaren Si
gnal/Rausch-Gewinn ("S/N-Gewinn") zu erzielen, so muß man
die Laufzeitunterschiede vor der Addition ausgleichen. Bei
einer im Vergleich zur Trägerfrequenz geringen Nutzband
breite ("schmalbandiges Array") lassen sich diese Zeitver
schiebungen durch Phasenkorrekturen ausgleichen. Die Pha
senkorrektur erfolgt durch komplexe Multiplikation mit ei
nem komplexen Zeiger, der den Betrag 1 und die ge
wünschte Phase aufweist. Bei vergleichsweise hohen Nutz
bandbreiten ("breitbandiges Array") muß man die Phasenkor
rektur ersetzen durch zeitliche Verzögerungen der Einzel
kanalsignale. Diese Verzögerungen müssen für jeden Richt
strahl unterschiedlich eingestellt werden. Eine Kombina
tion von Zeit- und Phasenverschiebung ist allerdings auch
möglich (siehe Fig. 5). Verzögerungen um 0, 1, 2 Abtastin
tervalle bei der hohen Eingangsabtastrate erlauben - so
fern dies gewünscht wird - eine grobe Zeitkorrektur, was
z. B. bei großem Einfallswinkel und hoher Nutzbandbreite
von Interesse ist und dennoch einen Multibeambetrieb in
nerhalb eines eingeschränkten Raumsegmentes nach wie vor
erlaubt.
Im folgenden soll noch kurz angerissen werden, welche Ele
mente der Einzelkanalverarbeitung im unmittelbaren Anten
nenbereich angebracht werden können und welche Verarbei
tungsmodule sinnvollerweise räumlich davon getrennt unter
gebracht werden. Wegen der geringen Abstände der Antennen
elemente ergibt sich die Notwendigkeit, in diesem Umfeld
zu besonders kompakten Aufbauformen zu gelangen, was mono
lithische Integration, weitgehende Beschränkungen bei den
Leitungszu- und -abführungen und spezielle Maßnahmen zur
Wärmeableitung erfordert. Prinzipiell bieten sich zwei
Schnittstellen an:
- - Unmittelbar nach der Digitalisierung, d. h. die komplette digitale Verarbeitung kann ohne die strikten räumlichen Randbedingungen vorgenommen werden. Anwenderspezifische Gesichtspunkte können bei der Filterung stärker berücksichtigt werden. Allerdings ist wegen der geforderten hohen Rechen leistung für die Filterung auch hierbei eine mono lithische Integration nicht zu umgehen.
- - Unmittelbar nach der Unterabtastung, d. h. die er forderliche Datenübertragungsrate kann meist nied riger gehalten werden.
Die Übertragung der digitalen Daten kann, wie bereits aus
geführt, in Lichtwellenleitern erfolgen, wobei entweder
pro Kanal eine Lichtleitfaser eingesetzt und die Fasern zu
gebündelten Kabeln zusammengefaßt werden, oder über Multi
plexer mehrere Kanäle gemeinsam angeschlossen sind (siehe
Fig. 5).
Das Nutzband (max. zulässige Bandbreite = B) liegt bei ei
ner Mittenfrequenz von fZF. Zuerst wird es durch eine kom
plexe Abmischung (Quadratur-Demodulation) in Basislage ge
bracht. Das Nutzband liegt jetzt also innerhalb des Be
reichs von -B/2 bis B/2. Zur Darstellung dieses Frequenz
bandes kann man die Abtastfrequenz ohne Informationsver
lust von fS1 auf fS2≧B erniedrigen. Zur Vermeidung von
Überlappungsfehlern muß aber vor der Unterabtastung um den
Faktor V2 eine Tiefpaßfilterung erfolgen. Dieses Filter
soll insbesondere im Frequenzbereich von fS1-fZF-B/2-fZF
bis fS1-fZF+B/2-fZF eine hohe Sperrdämpfung auf
weisen, damit der Spiegelanteil (vor Demodulation bei
fS1-fZF-B/2 bis fS1-fZF+B/2) bei der Unterabta
stung nicht dem Nutzsignal überlagert wird. Die Sperrdämp
fung im übrigen Bereich ist weit weniger kritisch, wenn
man nur den resultierenden S/N-Gewinn durch Verringerung
des Eingangsrauschens im Auge hat. Es gibt allerdings wei
tere Gesichtspunkte, die auch in anderen Teilen des Sperr
bereichs eine hohe Dämpfung wünschenswert erscheinen las
sen. So entstehen z. B. durch die grobe Quantisierung des
Eingangssignals Oberwellen, die sich infolge Abtastung
über den gesamten Frequenzbereich verteilen. Daneben kön
nen auch Störsignale bzw. Clutter in der Nachbarschaft des
Nutzbandes auftreten und eine hohe Dämpfung über den ge
samten Sperrbereich erfordern.
Die Quadraturdemodulation mit anschließender Tiefpaßfilte
rung und Unterabtastung läßt sich am günstigsten mittels
eines FIR-Filters durchführen. Dessen Ausgangswerte w(k)
ergeben sich durch gewichtete Summation der Eingangswerte
u(k):
w(k) = a1.u(k) + a2.u(k-1) + a3.u(k-2) + . . . + aN.u(k-N+1) (4)
Falls eine Unterabtastung nach FIR-Tiefpaßfilterung vorge
nommen werden soll, brauchen die nicht benötigten Zwi
schenwerte nicht berechnet zu werden.
Bei den benötigten hohen Taktraten besteht die Möglich
keit, die Filterkoeffizienten variabel zu halten, nicht
mehr. Vielmehr ist es vorteilhaft, die echten Multiplika
tionen durch hardwaremäßige Shifts und Additionen zu er
setzen. Die Bestimmung und Minimierung der benötigten
Shifts und Additionen läßt sich durch eine spezielle Ko
dierung der Filterkoeffizienten (CSD-Code) erreichen.
Für eine vielseitige Verwendbarkeit eines digitalen Phased
Array-Frontends kann es aber von Interesse sein, die Nutz
bandbreite nicht a priori auf einen Maximalwert festzu
schreiben, sondern den speziellen Bedürfnissen des Anwen
ders anzupassen. Wenn z. B. eine zeitliche Integration bei
allen Richtstrahlen vorgenommen werden soll, ist es zur
Minimierung des Verarbeitungs- und Übertragungsaufwandes
sinnvoll, dies bereits in den Einzelkanälen vorzunehmen.
Aus diesem Grund soll neben dem festen breitbandigen Tief
paß, der im vorangegangenen Abschnitt vorgestellt wurde,
hier ein Tiefpaß (Integrator) variabler Bandbreite als Al
ternative bzw. Ergänzung präsentiert werden. Da es sich um
ein flexibles Filter handelt, das auf optimale Struktur
und feinquantisierte gespeicherte Koeffizienten zugunsten
einer möglichst einfachen Realisierung verzichtet, kann
nicht dieselbe hohe Selektivität bzw. günstige Übertra
gungscharakteristik erwartet werden wie beim vorangegange
nen Filter.
Die Impulsantwort des einfachsten nichtrekursiven Tief
paßfilters ist konstant 1. Die Breite des Durchlaßberei
ches läßt sich einfach durch Variation der Länge der Im
pulsantwort ändern.
Aufgrund der vorangegangenen Ausführungen sei beispiels
weise für ein Millimeterwellen-Puls-Radar die Nutzband
breite beispielhaft auf 40 MHz festgelegt. Das erlaubt ei
nerseits, bei Trägerfrequenzen um 35 GHz und darüber ein
schmalbandiges Array zu realisieren, andererseits ist da
mit den Anwenderwünschen nach möglichst hoher Nutzband
breite Rechnung getragen.
Die Wahl der Zwischenfrequenz, des Antialiasingfilters
und der Abtastrate sind eng miteinander verkoppelt. Prin
zipiell läßt sich sagen, daß ein möglichst hohes Verhält
nis von Abtastrate zu Signalbandbreite aus mehreren Grün
den angestrebt wird:
- - Erstens, um die Beiträge von Störsignalen oder Grundrauschen, die bei der Abtastung ins Nutzband hereingefaltet werden, gering zu halten.
- - Zweitens, um die durch grobe Quantisierung entste henden Oberwellen auf ein möglichst breites Fre quenzband zu verteilen, und somit den Anteil im Nutzband gering zu halten.
- - Drittens, um an das Antialiasingfilter keine über mäßigen Forderungen bezüglich der Selektivität stellen zu müssen. Hohe Flankensteilheit, d. h. ho her Filtergrad birgt nämlich die Gefahr hoher Gleichlaufschwankungen.
Durch ein dem analogen Antialiasingfilter nachgeschaltetes
digitales Filter kann nämlich die Selektivität erheblich
erhöht werden, ohne daß Gleichlaufschwankungen resultie
ren. Der Preis für höhere Abtastraten liegt in höherem
schaltungstechnischen Aufwand, insbesondere aber in der
benötigten höheren Verarbeitungsleistung des nachfolgenden
digitalen Filters.
Damit die Quadratur-Demodulation mit endlich vielen ver
schiedenen Modulationskoeffizienten durchgeführt werden
kann, müssen folgende Bedingungen erfüllt sein:
mit fZF: Mittenfrequenz nach der Analog-Digital-Wandlung,
fS1: erste Abtastfrequenz am Eingang und n: rationale Zahl
größer oder gleich 2. Setzt man
fZF = ± (fm - ifS1) (6)
mit fm: Mittenfrequenz vor der Analog-Digital-Wandlung und
i: ganze Zahl größer oder gleich Null, so erhält man die
weiter ober bereits angegebene Gleichung (1):
Zur einfachen Durchführung der Unterabtastung nach digita
ler Filterung ist das Verhältnis V2 = fs1/fs2 gemäß Glei
chung (2) vorzugsweise als ganze Zahl zu wählen. Damit die
Demodulation mit in die Filterkoeffizienten eingerechnet
werden kann, ohne daß diese dadurch zeitvariabel werden,
muß das Verhältnis V2 zusätzlich ein ganzzahliges Vielfa
ches von n sein. Wählt man z. B. bei einer ersten Abtast
frequenz fS1 von 400 MHz die zweite Zwischenfrequenz ZF zu
50 MHz, so läßt sich die Quadratur-Demodulation durch Mul
tiplikation mit e-jkπ/4 durchführen. Dies beinhaltet nur
noch Multiplikationen mit +j, -j, +1, -1, c(1+j), c(1-j),
c(-1+j), c(-1-j), mit der Konstanten c=1/√2. Diese Mul
tiplikationen lassen sich in einfacher Weise ausführen
bzw. in die Filterkoeffizienten mit einbeziehen.
Das digitale Tiefpaßfilter (hier mit einer Eckfrequenz von
20 MHz) hat eine reelle Impulsantwort, d. h. der Frequenz
gang ist symmetrisch bezüglich der Frequenz Null. Die mit
400 MHz in das Filter hineinlaufenden komplexen Werte wer
den nach Bandbegrenzung durch Unterabtastung im Verhältnis
8 : 1 auf eine der Nutzbandbreite von 40 MHz angemessene
Abtastrate von 50 MHz reduziert.
Die erforderliche Auflösung für den A/D-Wandler ist inso
fern ein zentraler Punkt für das Gesamtsystem, als der
Aufwand für die nachfolgende Verarbeitung mit der Ein
gangswortbreite anwächst. Eine Minimierung an dieser ent
scheidenden Stelle hat somit zum Ziel, den Gesamtaufwand
beträchtlich zu verringern. Es geht somit primär um die
Frage, ob nicht 1 bis 3 Bit genügen.
Zu untersuchen ist der Einfluß der Quantisierung auf ein
schwaches Signal, dem starkes weißes Gauß-Rauschen überla
gert ist. Das Signal/Rausch-Verhältnis S/N liegt hierbei
typischerweise unter -15 dB. Es interessiert, wie sich das
Signal und das Rauschen einerseits unmittelbar nach der
Quantisierung, andererseits nach der Summenbildung dar
stellen. Um die Einflüsse der A/D-Wandlung und der weite
ren Einzelkanalverarbeitung voneinander zu trennen, wurde
in Fig. 6 das Blockschaltbild gemäß Fig. 1 vereinfacht auf
die Quantisierung und die Richtstrahlbildung mit reellen
Signalen. Bei dieser vereinfachten Betrachtung wird insbe
sondere angenommen, die Signale seien in Phase.
Die übliche Beschreibung von Quantisierungsfehlern durch
additives gleichverteiltes weißes Rauschen läßt sich hier
nicht anwenden, da die betrachteten Wortlängen zu gering
sind. Statt dessen wird die nichtlineare Abbildung an ei
ner geeignet gewählten Quantisierungskennlinie untersucht.
Bei einer 1-Bit-Quantisierung liegt die Entscheidungs
schwelle bei der Amplitude x=0. Bedingt durch die
Zweierkomplementdarstellung sind nur die beiden Repräsen
tanten -1 und 0 möglich, wodurch ein Offset von -0,5 ent
steht. Ab einer Quantisierung mit 2 Bit und wenigstens
drei Intervallen wird die Aussteuerung des Eingangsrausch
signals sinnvollerweise durch Minimierung des mittleren
quadratischen Fehlers bestimmt ("Optimalquantisierer")
(vgl. auch Fig. 7). Damit liegen die Quantisierungskennli
nien fest.
Durch einen stochastischen Ansatz gelingt es nun, den Si
gnalmittelwert y nach der Summation als Funktion des Ein
gangssignals s des Quantisierers zu berechnen. Für den Op
timalquantisierer ergibt die theoretische Analyse folgende
nichtlineare Beziehung zwischen s und y:
1 Bit-Quantisierung, d. h. 2 Quantisierungszustände:
y = 0,637 (s - 0,167.s3 + 2,5.10-2.s5 - . . .) (7)
2 Bit-Quantisierung mit 3 Quantisierungszuständen:
y = 0,810 (s - 0,104.s3 + 7,44.10-3.s5 - . . .) (8)
4 Quantisierungszuständen:
y = 0,881 (s - 0,076.s3 + 2,27.10-3.s5 - . . .) (9)
3 Bit-Quantisierung mit 5 Quantisierungszuständen:
y = 0,918 (s - 0,059.s3 - 1,00.10-4.s5 + . . .) (10)
Quantisierungszuständen:
y = 0,963 (s - 0,034.s3 - 2,33.10-3.s5 + . . .) (11)
Die Anzahl der Quantisierungszustände, auch Repräsentanten
genannt, ist identisch der Anzahl der Quantisierungsinter
valle. Aus den aufgeführten Ergebnissen wird deutlich, daß
das Summensignal in erster und zweiter Näherung dem wahren
Signalwert s entspricht. Je kleiner das S/N-Verhältnis,
desto geringer werden auch die Signalverzerrungen. Bei ei
nem S/N-Verhältnis von -15 dB führt beispielsweise der
nichtlineare Anteil bei 3 Quantisierungszuständen zu einem
relativen Fehler von etwa einem Promille. Für die Berech
nung des S/N-Verhältnisses wurde die Rauschleistung für
den Frequenzbereich 0 Hz ≦ f ≦ 400 MHz ermittelt.
Um weiterhin das Signal/Störverhältnis am Ausgang genau zu
erfassen, sind Signal- und Rauschleistung nach der Quanti
sierung zu ermitteln. Genaue Berechnungen zeigen, daß die
Rauschleistung vom Signalpegel abhängt, und daß infolge
einfacher Quantisierung ein S/N-Verlust in Kauf genommen
werden muß. Für das obige Beispiel mit drei Quantisie
rungsintervallen liegt der Verlust zwischen
-0,78 dB (bei -15 dB S/N) und -0,92 dB bei verschwindend
kleinem Signal. Zum Vergleich wurden die Werte von
-1,62 dB bzw. -1,96 dB bei 1-Bit-Quantisierung errechnet.
Eine Übersicht über die S/N-Verluste, hervorgerufen durch
die Quantisierung, ist Fig. 8 für 2 bis 16 Quantisierungs
zustände zu entnehmen. Diese Verluste sind zu verrechnen
mit den Gewinnen durch kohärente Addition. Demnach erfor
dert der Übergang von drei auf zwei Quantisierungsinter
valle eine Erhöhung der Antennenelemente um 25%, wenn
dasselbe S/N-Verhältnis beibehalten werden soll.
Die obigen Resultate wurden anhand eines Simulationspro
grammes am Rechner überprüft und graphisch dargestellt:
Ausgehend von einer Sinusfolge s1(kT) (Fig. 9 unten) und
einer weißen normalverteilten Zufallsfolge n1(kT) (Fig. 9
oben) wurden die beiden Signale entsprechend einem
S/N-Verhältnis von -15 dB überlagert und so ausgesteuert
(x1(kT), Fig. 10 unten), wie es für einen linearen
Optimalquantisierer mit drei Quantisierungszuständen er
forderlich ist. Im oberen Teil von Fig. 10 ist das zugehö
rige quantisierte Signal f1(x1(kT)) dargestellt, wobei nur
die Werte -0,5, 0, +0,5 angenommen werden. Nach der Addi
tion der quantisierten Ergebnisse von 200 Einzelkanälen
und nach einer Reskalierung ergibt sich der in Fig. 11
oben gezeichnete Funktionsverlauf yQ(k) für den Richt
strahl. Zum Vergleich ist in Fig. 11 unten der Funktions
verlauf y(t) für extrem feine Quantisierung dargestellt.
Zu berücksichtigen ist, daß durch die Quantisierung sowohl
die Signalleistung als auch die Rauschleistung abnimmt,
wobei aber die Signalleistung entsprechend dem S/N-Verlust
etwas stärker zurückgeht.
Der theoretisch bestimmte Proportionalitätsfaktor sowie
die Signal- und Rauschleistungen nach der Quantisierung
wurden abschließend durch Simulation überprüft. Es zeigte
sich sehr gute Übereinstimmung mit den im vorigen Ab
schnitt angegebenen theoretischen Werten.
Aus den bisherigen Resultaten wird deutlich, daß eine
Quantisierung mit 2 Bit und 3 Intervallen den Anforderun
gen vollauf genügt. Insbesondere bleiben die zu erwarten
den Verzerrungen der Signale klein, solange das S/N-Ver
hältnis unterhalb -5 bis -10 dB liegt. Verwendet man statt
der drei Quantisierungsintervalle nur zwei, d. h. einen
1-Bit-Wandler, so muß man etwas höhere Verzerrungen, einen
Gleichanteil und einen S/N-Verlust von 1 dB in Kauf neh
men. Hinzu kommt, daß jeder Offset im Eingangssignal den
mittleren Ausgangssignalpegel erheblich verschieben kann.
Der Vorteil, daß die Aussteuerung des Quantisierers keine
Rolle mehr spielt, wird bei weitem aufgewogen durch den
Nachteil, daß bei 1-Bit-Quantisierung keine Amplituden-
sondern nur noch eine Vorzeicheninformation vorliegt. Da
mit wird eine digitale Eichung oder eine Korrektur unter
schiedlicher Verstärkungsfaktoren aus der analogen Vorver
arbeitung unmöglich. Aus den angeführten Gründen wird ei
ner Quantisierung mit drei bis acht Quantisierungszustän
den der Vorrang eingeräumt. Damit lassen sich die S/N-Ver
luste auf den Bereich von 0,2 dB, . . . 1 dB einschränken und
die Hardwareaufwendungen für eine digitale Weiterverarbei
tung gering halten. Eine Entscheidung, welche Auflösung
letztlich gewählt wird, hängt allerdings auch von den
Anforderungen an Linearität und die Dynamik ab. Im allge
meinen stehen jedoch Systeme im Vordergrund, die nicht ex
trem hohe Anforderungen an die Signaldynamik stellen.
Claims (41)
1. Verfahren zur Digitalisierung und Signalverarbeitung
von Empfangssignalen eines Phased-Array-Empfangssystems,
welche Empfangssignale sich in Träger- oder Zwischenfre
quenzlage fm befinden und jeweils von einer Einzelantenne
oder einem Subarray des Phased-Array-Empfangssystems stam
men, bei welchem Verfahren die Empfangssignale der Einzel
antennen oder Subarrays in den einzelnen Empfangskanälen
jeweils einer analogen Bandbegrenzung, einer nachfolgenden
Analog-Digital-Wandlung, einer anschließenden digitalen
Quadraturdemodulation unterworfen werden und die demodu
lierten Signale entsprechend den gewünschten Raumrichtun
gen einer digitalen Phasenverschiebung, einer Gewichtung
und einer kohärenten Addition unterworfen werden, dadurch
gekennzeichnet, daß die Analog-Digital-Wandlung in den
einzelnen Kanälen jeweils mit einer Überabtastung mit ei
ner ersten Abtastfrequenz fS1 und 3 bis 8 Quantisie
rungszuständen durchgeführt wird und daß die demodulierten
Signale in den beiden Quadraturzweigen in den einzelnen
Kanälen anschließend einer digitalen Bandbegrenzung mit
einer Unterabtastung mit einer zweiten Abtastfrequenz fS2
unterworfen werden.
2. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die erste Abtastfrequenz fS1
größer oder gleich dem 8-fachen der Nutzbandbreite B ge
wählt wird.
3. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß das Verhältnis V1 von erster
Abtastfrequenz fS1 zur Träger- oder Zwischenfrequenz fm
einen Wert
mit der ganzen Zahl i≧0 und der rationalen Zahl n≧2 annimmt.
mit der ganzen Zahl i≧0 und der rationalen Zahl n≧2 annimmt.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
der Wert n ganzzahlig ist.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
der Wert n eine Zweierpotenz größer 21 oder ein Vielfaches
von 4 darstellt.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
der Wert n zu 4 oder 8 gewählt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß das Verhältnis V2 von der ersten Ab
tastfrequenz fS1 zur zweiten Abtastfrequenz fS2 ganzzahlig
ist.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
das Verhältnis V2 von erster Abtastfrequenz fS1 zur zwei
ten Abtastfrequenz fS2 gleich oder ein ganzzahliges Viel
faches der rationalen Zahl n ist.
9. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß mit der digitalen Bandbegrenzung
nach Quadraturdemodulation die unerwünschte(n) Spiegelfre
quenz(en) bzw. Oberwelle(n) infolge der Quantisierung un
terdrückt sowie durch die analoge Bandbegrenzung verur
sachte Frequenzgangsverzerrungen korrigiert und/oder das
Empfangssignal auf seine Nutzbandbreite begrenzt werden.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß eines der beiden Seitenbänder des digitalisierten Si
gnals mittels digitaler Einseitenbandfilterung unterdrückt
wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß nach der digitalen Einseitenbandfilterung das gefil
terte Einseitenbandsignal einer weiteren Unterabtastung
mit einer dritten Abtastfrequenz fS3 unterworfen wird und
daß das Verhältnis V3 von zweiten Abtastfrequenz fS2 zur
dritten Abtastfrequenz fS3 zu 2 gewählt wird.
12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß bei der(den) digitalen Filte
rung(en) jeweils nur die von der jeweiligen sich direkt
anschließenden Unterabtastung erfaßten Filterausgangswerte
berechnet werden.
13. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß nach der (den beiden) Unterab
tastung(en) eine zusätzliche digitale Filterung zum Aus
gleich von kanalspezifischen Amplituden- und/oder Phasen
verzerrungen aufgrund der analogen Vorverarbeitung vor der
Analog-Digital-Wandlung durchgeführt wird.
14. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß bei der digitalen Phasenver
schiebung und Gewichtung der demodulierten Signale jeweils
zusätzliche Amplituden- und/oder Phasenkorrekturen zur Er
zielung eines Gleichlaufs der einzelnen Empfangskanäle mit
einbezogen werden.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch
gekennzeichnet, daß die digitale Phasenverschiebung und
die Gewichtung räumlich und/oder zeitlich adaptiv einge
stellt werden.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch
gekennzeichnet, daß bei gleichzeitiger Überwachung mehre
rer Raumrichtungen die digitale Phasenverschiebung, die
Gewichtung und die kohärente Addition mittels des Fast-
Fourier-Transformationsverfahrens einschließlich einer
Fensterung der Eingangsdaten oder auf der Basis von nicht
linearen spektralen Schätzverfahren ("Superauflösung")
durchgeführt werden.
17. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß bei gespreizten Empfangssignalen
eine digitale Pulskompression vorgenommen wird.
18. Verfahren nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet,
daß die Pulskompression unmittelbar nach der Analog-Digi
tal-Wandlung oder nach der Unterabtastung vorgenommen
wird.
19. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß zur Kompensation von Laufzeitun
terschieden zwischen den Empfangssignalen der einzelnen
Einzelantennen oder Subarrays die digitalisierten Signale
zusätzlich um ein oder mehrere Abtastintervalle verzögert
werden.
20. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Empfangssignal aus
mehreren Abmischungen und Verstärkungen hervorgeht.
21. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch den Einsatz in einem Phased-Array-Empfangs
system für Mikrowellen, insbesondere Millimeter
wellen.
22. Vorrichtung zum Ausführen des Verfahrens nach einem
der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
- - daß zur eingangsseitigen analogen Bandbegrenzung der Empfangssignale der einzelnen Einzelantennen (10) oder Subarrays jeweils ein Bandpaßfilter (2) vorgesehen ist;
- - daß die einzelnen Bandpaßfilter (2) ausgangsseitig jeweils über einen Analog-Digital-Wandler (3) mit einem digitalen Quadraturdemodulator (41, 42) ver bunden sind;
- - daß der Realzweig (R) und der Imaginärzweig (I) der einzelnen Quadraturdemodulatoren (41, 42) je weils über ein digitales Filter (51, 52) und einen Schalter (61, 62) für die Unterabtastung mit einer für alle Kanäle (1-n) gemeinsamen Vorrichtung (7, 8) zum Ausführen der digitalen Pha senverschiebung und Gewichtung und kohärenten Addition verbunden sind.
23. Vorrichtung nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorrichtung (7, 8) Multiplikatoren (7 11, . . ., 7 n2, . . .)
zur digitalen Phasenverschiebung und Gewichtung und Addie
rer (8 1, 8 2, . . .) zur kohärenten Addition enthält.
24. Vorrichtung nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorrichtung (7, 8) ein Fast-Fourier-Transformati
ons-Prozessor oder ein auf der Basis eines nichtlinearen
spektralen Schätzverfahrens arbeitender Signalprozessor
oder Multisignalprozessorsystem ist.
25. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 22 bis 24, da
durch gekennzeichnet, daß die einzelnen digitalen Filter
(51, 52, 53) multipliziererfrei nur mit Verzögerungsglie
dern, Addierern und Subtrahierern aufgebaut sind.
26. Vorrichtung nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet,
daß die einzelnen Digitalfilter (51, 52, 53) als FIR-Fil
ter realisiert sind.
27. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 22 bis 26, da
durch gekennzeichnet, daß in die einzelnen Digitalfilter
(51, 52, 53) die ihnen jeweils vorangeschalteten Mischer
(41, 42) der einzelnen Quadraturdemodulatoren und/oder die
ihnen jeweils nachgeschalteten Schalter (61, 62, 63) für
die Unterabtastung integriert sind.
28. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 25 bis 27, da
durch gekennzeichnet, daß den einzelnen digitalen Filtern
(51, 52, 53) jeweils ein weiteres digitales Filter mit va
riabler Bandbreite nachgeschaltet ist.
29. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 22 bis 28, da
durch gekennzeichnet, daß Lichtwellenleiteranordnungen zur
optischen Übertragung der digitalisierten Signale vorgese
hen sind.
30. Vorrichtung nach Anspruch 29, dadurch gekennzeichnet,
daß die Lichtwellenleiteranordnungen in den einzelnen
Kanälen (1-n) jeweils den Analog-Digital-Wandler (3) und
den digitalen Quadratordemodulator (41, 42) und/oder die
Schalter (61, 62, 63) zur Unterabtastung und die Vorrich
tung (7, 8) zum Ausführen der digitalen Phasenverschie
bung, Gewichtung und kohärenten Addition miteinander ver
binden.
31. Vorrichtung nach Anspruch 30, dadurch gekennzeichnet,
daß die optische Übertragung der digitalisierten Signale
mehrerer oder aller Kanäle (1-n) im Multiplex (E, G)
über eine einzige Lichtwellenleiteranordnung (F1-F3) er
folgt.
32. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 22 bis 31, da
durch gekennzeichnet, daß die eingangsseitigen Bandpaßfil
ter (2) aus kaskadierten, aktiven Tief- und Hochpaßfiltern
1. oder 2. Grades aufgebaut sind.
33. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 22 bis 32, da
durch gekennzeichnet, daß vor oder in den eingangsseitigen
Bandpaßfiltern (2) jeweils eine Verstärkungssteuerung
und/oder Phasenregelung mit extern aufschaltbarer Füh
rungsgröße enthalten ist.
34. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 22 bis 33, da
durch gekennzeichnet, daß bei Empfangssignalen mit bezüg
lich Träger- oder Zwischenfrequenz fm symmetrischem Fre
quenzspektrum nach den einzelnen Schaltern (61, 62) für
die Unterabtastung jeweils ein drittes digitales Filter
(53) zur Ausblendung der bezüglich der Träger- oder
Zwischenfrequenz fm oberhalb oder unterhalb liegenden
spektralen Anteile des Signals vorgesehen ist.
35. Vorrichtung nach Anspruch 34, dadurch gekennzeichnet,
daß dem dritten digitalen Filter (53) jeweils ein weiterer
Schalter (63) zur Unterabtastung nachgeschaltet ist.
36. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 22 bis 35, da
durch gekennzeichnet, daß die einzelnen Analog-Digital-Wandler
(3) jeweils Flash-Wandler sind.
37. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 22 bis 36, da
durch gekennzeichnet, daß zur Kompensation der Laufzeitun
terschiede den einzelnen Analog-Digital-Wandlern (3) aus
gangsseitig jeweils ein über einen steuerbaren Multiplexer
ansteuerbares digitales Zeitverzögerungsglied (30) nachge
schaltet ist.
38. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 22 bis 37, da
durch gekennzeichnet, daß eine zusätzliche Vorrichtung zur
Eichung der einzelnen Empfangskanäle (1-n) vorgesehen
ist und daß diese Vorrichtung die Verstärkung und/oder die
Phase in den einzelnen Empfangskanälen (1-n) anpaßt.
39. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 22 bis 38, da
durch gekennzeichnet, daß die einzelnen Quadraturdemodula
toren (41, 42) zusammen mit den ihnen jeweils nachgeschal
teten digitalen Filtern (51, 52) und Schaltern (61, 62)
für die Unterabtastung und/oder die einzelnen dritten
digitalen Filter (53) zusammen mit der ihnen jeweils
nachgeschalteten weiteren Schaltern (63) zur Unterabta
stung und/oder die einzelnen eingangsseitigen Bandpaßfil
ter (2) zusammen mit den ihnen nachgeschalteten Analog-Di
gital-Wandlern (3) auf Siliziumbasis unter Anwendung der
Gate-Array-Technik in ECL-Technik monolithisch integriert
sind.
40. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 22 bis 39, da
durch gekennzeichnet, daß das Empfangssignal aus mehreren
Abmischungen und Verstärkungen hervorgeht.
41. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 22 bis 40, ge
kennzeichnet durch den Einsatz in einem Phased-Array-Emp
fangssystem für Mikrowellen, insbesondere Millimeterwel
len.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893909874 DE3909874C2 (de) | 1989-03-25 | 1989-03-25 | Verfahren zur Digitalisierung und Signalverarbeitung von Empfangssignalen eines Phased-Array-Empfangssystems und Vorrichtung zum Ausführen des Verfahrens |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19893909874 DE3909874C2 (de) | 1989-03-25 | 1989-03-25 | Verfahren zur Digitalisierung und Signalverarbeitung von Empfangssignalen eines Phased-Array-Empfangssystems und Vorrichtung zum Ausführen des Verfahrens |
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-
1989
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Non-Patent Citations (3)
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Also Published As
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