DE3909450A1 - Verfahren zur herstellung von leuchtschirmen, verstaerkungs- oder speicherfolien fuer die roentgendiagnostik - Google Patents
Verfahren zur herstellung von leuchtschirmen, verstaerkungs- oder speicherfolien fuer die roentgendiagnostikInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
Leuchtschirmen, Verstärkungs- oder Speicherfolien für die
Röntgendiagnostik gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1.
Es ist bekannt, daß bei der Umwandlung von Röntgenstrahlen in
sichtbares Licht in einem Leuchtschirm oder einer Ver
stärkungsfolie ein Kompromiß zwischen der mit steigender
Schichtdicke des Leuchtstoffs größer werdenden Lichtausbeute
und der durch Lichtstreuung im Leuchtstoff abnehmenden
Ortsauflösung geschlossen werden muß. Beim Einsatz von Ver
stärkerfolien, die auf beiden Seiten des Röntgenfilms als
Vorder- bzw. Rückfolie angebracht werden, hat dies dazu ge
führt, daß je nach medizinisch-diagnostischer Spezifikation
bestimmte Typen von Verstärkerfolien vorliegen, die in ver
schiedene Empfindlichkeitsklassen eingeteilt sind. Folien der
höchsten Empfindlichkeitsklasse, die hochverstärkenden Folien,
erfordern eine geringe Röntgendosis, sie besitzen allerdings
eine relativ schlechte Auflösung. Feinzeichnende Folien, die
sich durch eine besonders gute Auflösung auszeichnen,
erfordern dagegen einen relativ hohen Dosisbedarf in der
diagnostischen Röntgen-Aufnahmetechnik.
Eine ähnliche Situation liegt vor, wenn das erzeugte Licht
nicht zur Schwärzung eines Films verwendet, sondern in einem
elektronischen Bildverstärker oder einer elektronischen Kamera
weiterverarbeitet wird.
Bei der Verwendung von Speicherfolien, die mit einem fein
gebündelten Laserstrahl ausgelesen werden, spielt zwar die
Streuung des ausgelesenen Lichtes im Leuchtstoff im allge
meinen keine Rolle, da es von einem genügend breiten Licht
leiter auf den Photomultiplier weitergeleitet werden kann. Die
Auflösung wird jedoch mit steigender Schichtdickte des
Speicherleuchtstoffs durch die Streuung des für die Auflösung
maßgeblichen Laser-Lichtbündels vermindert, so daß sich eine
ähnliche Situation wie beim Leuchtschirm oder bei der
Verstärkerfolie ergibt.
Einige Lösungsvorschläge für das aufgezeigte Problem sehen
z. B. vor, daß der Leuchtstoff in Form von Säulen (Krestel,
Bildgebende Systeme für die medizinische Diagnostik; Siemens
AG (1980), Seite 235) oder anderen voneinander isolierten
Strukturen ( EP-OS 01 75 578 A2) auf einen Träger aufgebracht
wird, wobei durch die räumliche Unterteilung des Leuchtstoffes
die Ausbreitung von Streulicht verhindert oder zumindest
vermindert werden soll.
Es wurde auch mehrfach vorgeschlagen, den Nachteil geringer
Auflösung bei großer Schichtdicke des Leuchtstoffs dadurch zu
beheben, daß der Leuchtstoff in einem wabenartigen Raster mit
möglichst kleinen Abmessungen eingeschlossen wird, dessen
lichtundurchlässige bzw. lichtreflektierende Wände eine
laterale Ausbreitung des Lichts bzw. des Laserstrahls und
damit eine Verminderung des Auflösungsvermögens verhindern
(EP-OS 01 26 564 A2).
Geht man davon aus, daß zur weitgehenden Ausnutzung des
einfallenden Röntgenlichtes Schichtdicken h des Leuchtstoffs
von 500 bis 1000 µm anzustreben sind und daß zur Vermeidung
von Bildstörungen die Stärke x der den Leuchtstoff
unterteilten Wände oder Spalte 10 µm im allgemeinen nicht
überschreiten sollte, ergeben sich als anzustrebende
Aspektverhältnisse h/x der Wände Werte in der Größenordnung
von 50-100. Die relativ dünnen Wände sollten dabei möglichst
parallel zur einfallenden Röntgenstrahlung ausgerichtet sein.
Diese Forderungen lassen sich mit den bisher bekanntgewordenen
Lösungsvorschlägen und mit erträglichem Aufwand nicht oder
zumindest nicht gleichzeitig erfüllen. Daher haben in
wabenartige Raster eingeschlossene Leuchtstoffe in der Praxis
kaum Eingang gefunden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur
Herstellung von Leuchtschirmen, von Verstärkungs- oder
Speicherfolien für die Röntgendiagnose vorzuschlagen, bei der
die oben genannten Forderungen gleichzeitig erfüllt werden.
Zur Lösung dieser Aufgabe werden die im Kennzeichen von
Anspruch 1 enthaltenen Maßnahmen vorgeschlagen. Die hierauf
bezogenen Unteransprüche beinhalten vorteilhafte
Ausgestaltungen dieser Lösung. Mit dem erfindungsgemäßen
Verfahren ist es dabei nicht nur möglich, die bisher ge
stellten Forderungen an die Kammerung der Leuchtstoffe zu
erfüllen, sondern die für die Kammerung der Leuchtstoffe
vorgesehenen Mikrostrukturen können sogar noch wesentlich
verkleinert werden.
Mit dem erfindungsgemäßen Herstellungsverfahren lassen sich
Leuchtschirme, Verstärkungs- oder Speicherfolien herstellen,
bei denen die Zwischenwände, die die wabenförmigen, mit
Leuchtstoff gefüllten Kammern bilden, aus Metall bestehen so
daß diese eine hohe mechanische Stabilität, lange Lebensdauer
und hohe Beständigkeit gegen Röntgenstrahlung besitzen.
Die Herstellung wird im folgenden anhand der Zeichnungen 1 bis
7 beispielhaft erläutert.
Als Ausgangsmaterial dient gemäß Fig. 1 eine 0,3 mm starke
Platte 1 aus Polymethylmethacrylat (PMMA), die festhaftend auf
einer Metallplatte 2 aufgebracht ist. Die PMMA-Platte 1 wird
gemäß Fig. 1 über eine Röntgenmaske 3 mit extrem paralleler
Synchrotronstrahlung 4 bestrahlt. Die Röntgenmaske besteht aus
einem die Röntgenstrahlung nur schwach absorbierenden Träger 5
und einem die Röntgenstrahlung stark absorbierenden Absorber
6. In dem nicht von dem Absorber abgeschatteten Bereichen 7
wird das PMMA strahlenchemisch verändert und durch eine
Entwicklerlösung entfernt, so daß nur noch die PMMA-Säulen 8
auf der Metallplatte 2 stehen bleiben. Durch galvanische Ab
scheidung von Nickel auf der als Elektrode dienenden Metall
platte 2 wird die metallische Mikrostruktur hergestellt und
sodann das restliche PMMA entfernt.
Die metallische Mikrostruktur (Fig. 3) besitzt Zwischenwände
9, die 5 µm schmal sind und eine Höhe von 300 µm aufweisen,
während die voneinander isolierten Hohlräume 10 einen
Durchmesser von 30 µm haben.
Nach Lösen der metallischen Mikrostruktur 9 (Fig. 3) von der
Metallplatte 2 werden die wabenartigen Hohlräume 10 mit
Leuchtstoff 11 gefüllt und die Struktur wird beidseitig mit
einer dünnen, als Schutzhaut dienenden lichtdurchlässigen
Polyimid-Folie 12 abgedeckt.
Die so hergestellten Folien mit gekammertem Leuchtstoff können
als Leuchtschirme, Vorder- oder Rückverstärkungsfolien und als
Speicherfolien eingesetzt werden.
Bei einem Einsatz als Rückverstärkungsfolie oder als Spei
cherfolie ist es auch möglich, die metallischen Zwischenwände
9 fest auf der Metallplatte zu belassen und die Struktur nur
einseitig mit der als Schutzschicht dienenden Polyimid-Folie
abzudecken.
Durch die Verwendung der extrem parallelen Synchrotronstrahlung
4 werden Mikrostrukturen erzeugt, die überall auf der
Metallplatte 2 senkrecht stehen und damit sind alle Zwi
schenwände 9 der wabenartigen Mikrostrukturen völlig parallel.
Wie in Fig. 5 dargestellt ist, wird bei der Röntgendiagnose
eine punktförmige Röntgenquelle 13 eingesetzt, so daß die
Röntgenstrahlung 14 strahlenförmig von einem Punkt 15 ausgeht.
Dies führt beim Einsatz von mit Synchrotronstrahlung
hergestellten wabenförmigen Mikrostrukturen mit parallelen
Wänden 9 zur Kammerung des Leuchtstoffes 11 dazu, daß die
Röntgenstrahlung 14 und die Zwischenwände 9 nicht überall
parallel zueinander sind und die Absorption der Röntgen
strahlung in besagten Zwischenwänden 9 vom Ort abhängt. An den
Rändern der Leuchtschirme, Verstärkungs- oder Speicherfolien
wird daher die Röntgenstrahlung 14 weniger effektiv in
sichtbare Strahlung 16 umgewandelt, was durch die Länge der
Pfeile 16 angedeutet ist. Die Randgebiete erscheinen daher
z. B. auf einem Leuchtschirm etwas dunkler bzw. auf einem
hinter der Verstärkungsfolie angebrachten Negativfilm etwas
heller.
Ist bei der Röntgendiagnose eine völlige gleichmäßige Um
wandlung von Röntgenstrahlung in sichtbares Licht gefordert,
so kann man - wie in Fig. 6 dargestellt - die Bestrahlung der
PMMA-Platte 1 über die Röntgenmaske 3 mit der Strahlung einer
Hochleistungs-Röntgenröhre 17 anstelle der
Synchrotronstrahlung durchführen. Da hier die energiereiche
Strahlung 18 zur Änderung der Materialeigenschaften des PMMA
von einem Punkt 19 ausgeht, ergibt der Schattenwurf der
Röntgenmaske 3 eine Mikrostruktur, bei der die Wände nicht
parallel sondern auf diesen Punkt 19 fokussiert sind. Bei
dieser Bestrahlung wird der Abstand 20 zwischen der
Hochleistungs-Röntgenröhre 17 und der PMMA-Platte 1 gerade so
groß gewählt wie bei der Röntgendiagnose der Abstand zwischen
der mit Leuchtstoff 11 gefüllten Mikrostruktur und der
Röntgenquelle 13. Nach einer analogen Prozeßfolge, wie sie in
den Fig. 2 bis 4 dargestellt ist, entsteht eine
Mikrostruktur (Fig. 7), deren metallische Wände 21 genau auf
den Fokussierungspunkt 15 der bei der Röntgendiagnose
verwendete Röntgenquelle 13 fokussiert sind. Daher wird die
Röntgenstrahlung 14 im gesamten Gebiet völlig gleichmäßig in
sichtbares Licht 22 umgewandelt, in Fig. 7 durch die gleiche
Länge aller Pfeile 22 angedeutet.
Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung von Leuchtschirmen, Verstärkungs-
oder Speicherfolien für die Röntgendiagnostik, die aus
einer wabenartigen Mikrostruktur mit Wänden und Hohlräumen
bestehen, wobei die Hohlräume mit Leuchtstoff gefüllt sind,
dadurch gekennzeichnet, daß
in eine auf einer Metallplatte (2) aufgebrachten Platte (1)
aus durch energiereiche Strahlung in seinen Eigenschaften
veränderbarem Material, bevorzugt Polymethylmethacrylat,
durch partielles Bestrahlen mit der energiereichen Strah
lung (4) und partielles Entfernen dieses Materials unter
Ausnutzung der durch die Bestrahlung erzeugten un
terschiedlichen Materialeigenschaften senkrecht oder schräg
zur Plattenoberfläche netzförmig miteinander verbundene
Zwischenräume (7) eingearbeitet werden, worauf mit der so
behandelten Platte (1) als Schablone und der mit ihr in
Verbindung stehenden Metallplatte (2) als Elektrode galva
nisch die wabenartige Mikrostruktur (9) erzeugt wird, wo
nach das restliche Material der Platte (1) entfernt und die
Hohlräume (10) mit Leuchtstoff gefüllt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man
die wabenartige Mikrostruktur (9) von der Metallplatte (2)
trennt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur
Bestrahlung der Platte (1) parallele Synchrotronstrahlung
(4) verwendet wird und dadurch alle Wände (9) der wa
benartigen Mikrostruktur parallel werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur
Bestrahlung der Platte (1) eine Röntgenröhre (17) mit
punktförmigem Brennfleck (19) verwendet wird und dadurch
alle Wände (21) der wabenartigen Mikrostruktur auf einen
Punkt (19) fokusiert werden.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß wabenförmige Mikrostrukturprodukte mit Wänden erzeugt
werden, die eine Stärke von 2 µm bis 10 µm aufweisen bei ei
nem Durchmesser der mit Leuchtstoff gefüllten Hohlräume
zwischen 15 µm und 150 µm.
Priority Applications (1)
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DE (1) | DE3909450A1 (de) |
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