DE2727275B2 - Elektronenbeschleuniger mit einem dem Elektronenstrahl ausgesetzten Target - Google Patents
Elektronenbeschleuniger mit einem dem Elektronenstrahl ausgesetzten TargetInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Elektronenbeschleuniger mit einem dem Elektronenstrahl ausgesetzten
Target zur Erzeugung von Röntgenbremsstrahlung, mit einem in Strahlenrichtung hinter dem Target
angeordneten Primärkollimator mit einer invariablen, dem maximal ausblendbaren Strahlenkegel angepaßten
Durchlaßöffnung, mit dem Primärkollimator nachgeschalteten, verstellbaren Blendenplatten, mit einem dem
Target nachgeschalteten Ausgleichskörper für den Ausgleich der Dosisleistung im Strahlenkegel und mit
einem dem Target in Strahlenrichtung nachgeschalteten sog. Elektronenabsorber.
Zur Erzeugung von Röntgenstrahlung wird bei Elektronenbeschleunigern ein Target, d. h. eine mehrere
Millimeter starke Platte aus einem Schwermetall, vorzugsweise Wolfram, in den Elektronenstrahl gebracht.
Die Dicke des Targets stellt einen Kompromiß dar. Wird das Target zu dünn gewählt, so werden zu
wenig Röntgenquanten erzeugt. Wird das Target zu dick gewählt, so wird zu viel Röntgenstrahlung im
Target selbst absorbiert. Außerdem wird dann das Maximum des Energiespektrums mehr zum langweiligen
Bereich hin verschoben.
Durch die deutsche, beksnntgemachte Patentanmeldung S 36 511 VIIIc/21g ist es bereits bekannt, einen
kegelförmigen Ausgleichskörper in den Strahlenkegel einzusetzen, um die Röntgendosisleistung über den
erfaßten Raumwinkelbereich auszugleichen. Die ent-
K) sprechend einer Gauß'schen Verteilung im Zentrum mit
höherer Dosisleistung einfallende Röntgenstrahlung wird im Zentrum des Strahlenkegels wegen der dort
größeren Materialstärke des Ausgleichskörpers stärker geschwächt als im Randbereich des Strahlenkegels und
'"' dadurch ausgeglichen. Der Ausgleichskörper ist aus
einem Material mit einer Ordnungszahl größer als 30 gefertigt, um als Filter die durch die Röntgenstrahlen im
Volumen erzeugten Sekundärelektronen besser absorbieren zu können. Es ist aber eine Eigenart dieser
Anordnung, daß die das Target passierenden überzähligen primären Elektronen im Ausgleichskörper afokale
Röntgenstrahlen erzeugen, die die Strahlenbelastung des Patienten in unerwünschter Weise erhöhen.
Ähnliches gilt auch für den im American Journal of
-'j Roentgenology, Vol.61 (1949) No.5, S.604 und 605,
offenbarten Ausgleichskörper, der ebenfalls von primären, das Target passierende Elektronen getroffen wird.
Infolge dir über den Strahlenquerschnitt hinweg
unterschiedlichen Materialstärke ist es beiden Ausgleichskörpern gemeinsam, daß ihre Absorptionswirkung
für primäre Elektronen über den Querschnitt hinweg ungleichmäßig stark ist. Einen deutlichen
Fortschritt brachte demgegenüber ein Elektronenbeschleuniger, bei dem ein sog. Elektronenabsorber aus
i' Kupfer unmittelbar hinter dem Target in der das Target
aufnehmenden Bohrung des Targetschlittens eingebaut ist. Dieser über den gesamten Strahlenquerschnitt
gleichmäßig starke Elektronenabsorber soll den Ausgleichskörper vor den primären Elektronen, die das
■»<· Target durchdrungen haben, abschirmen, die im Target
erzeugte Röntgenstrahlung jedoch so wenig wie möglich schwächen. Deshalb wuiden hierfür bisher
Absorptionskörper aus Kupfer und versuchsweise auch aus einem anderen Material etwas höherer Kernla-
4r> dungszahl verwendet. Es ist aber eine Eigenart dieser
Elektronenabsorber, daß von den primären Elektronen in dem Material des Elektronenabsorbers zusätzliche
Röntgenquanten erzeugt werden. Diese Röntgenquanten haben einen anderen Ursprungsort als die im Target
v) erzeugten Röntgenquanten und verstärken daher den Halbschattenbereich. Sie sind niederenergetisch und
wegen der Hautbelastur.g unerwünscht.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Erzeugung von Röntgenquanten im Elektronenabsor-
π ber zu vermeiden, ohne dabei jedoch seine Eigenschaft,
die überzähligen Elektronen zu absorbieren, zu beeinträchtigen.
Diese Aufgabe wird bei dem eingangs genannten Elektronenbeschleuniger erfindungsgemäß dadurch ge-
wi löst, daß der Elektronenabsorber aus einem Material mit
einer niedrigeren Ordnungszahl als Kupfer gefertigt ist. Der Wirkungsquerschnitt für die Erzeugung von
Röntgenbremsstrahlung nimmt mit der Ordnungszahl zu. Die Elektronenabsorption ist proportional der
hri Dichte. Daher kann der Anteil an zusätzlichen
Röntgenquanten, die bei der Absorption der überzähligen Elektronen entstehen, stark reduziert werden, wenn
die Ordnungszahl des Elektronenabsorbermaterials
reduziert und zugleich wegen der damit verbundenen verringerten spezifischen Elektronenabsorption die
Stärke des Elektronenabsorbers in Strahlenrichtung entsprechend erhöht wird.
Günstigere geometrische Abmessungen des Strahlerkopfes lassen sich dabei erreichen, vßnn in Weiterbildung
der Erfindung ein zusätzlicher, in seinen äußeren Abmessungen den inneren Abmessungen der Durchlaßöffnung
des Primärkollimators angepaßter Klektronenabsorber in den Primärkollimator eingesetzt ist.
Dadurch lsi. es trotz der verringerten Ordnungszahl des Materials des Elektronenabsorbers und der erforderlichen
größeren Stärke des Elektronenabsorbers möglich, ohne Verzögerung der Höhe des Target-Schlittens
auszukommen.
Weitere Einzelheiten der Erfindung werden anhand zweier in den Figuren dargestellter Ausführungsbeispiele
erläutert Es zeigt
F i g. 1 eine teilweise aufgebrochene Darstellung des
Strahlerkopfes eines Elektronenbeschleuniger mit einer üblichen Anordnung des Eiektronenabsorbers,
Fig.2 eine teilweise aufgebrochene Darstellung des
Strahlerkopfes eines Elektronenbeschleunigers mit einem erfindungsgemäßen Elektronenabsorber und
F i g. 3 eine vergrößerte Darstellung der Einzelheit bei »/WderFig. 2.
Die Fig. 1 läßt in vereinfachter Darstellung den Aufbau eines vorbekannten Strahlerkopfes t eines
Elektronenbeschleunigers erkennen. Unmittelbar hinter dem Austrittsfenster 2 des evakuierten Strahlführungsgefäßes
3 erkennt man im Durchbruch 4 des Strahlerkopfes 1 einen Target-Schlitten 5. In dem
Target-Schlitten sind mehrere Bohrungen 6, 7 eingelassen. In einer dieser Bohrungen 61 ist eine Schwermetallplatte, das Target 8, zur Erzeugung von Röntgenbremsstrahlung
eingelassen. In den anderen Bohrungen 7 des Target-Schlittens 5 sind Streufolien 9 zur Aufstreuung
der Elektronen beim Einsatz des Elektronenbeschleunigers als Elektronenstrahlquelle befestigt. In Strahlerrichtung
hinter dem Target-Schlitten 5 befindet sich der Primärkollimator 10. Er hat eine Durchlaßöffnung 11 für
die im Target 8 erzeugte Röntgenbremsstrahlung, sowie eine weitere Durchlaßöffnung 12 für die, bei entsprechend
verstellten Target-Schlitten 5 in einer Streufolie 9 aufgestreuten Elektronen. In diesem Fall ist der
Primärkollimator 10 so zu verschieben, daß diese weitere Durchlaßöffnung 12 zum Elektronenstrahl 13
zentriert ist. Die Durchlaßöffnung 11 für die Röntgenstrahlung ist konisch ausgeführt. Zwischen den verstellbaren
Blendenplatten 14,15,16 und dem Primärkollimator 10 ist eine Ionisationskammer 18 zur Überwachung
der aus dem Beschleuniger austretenden Strahlung vorgesehen. Im Innern der Durchlaßöffnung 11 des
Primärkollimators 10 befindet sich ein Ausgleiehskörper 19 für die Röntgenstrahlung. Im Target-Schlitten 5 ist in
der das Target 8 enthaltenden Bohrung 6, unmittelbar hinter dem Target 8, ein Elektronenabsorber 20 aus
Kupfer eingesetzt.
Der Elektronenabsorber 20 absorbiert die Elektronen hinter dem Target Dabei wird jedoch auch im Material
des Elektronenabsorbers Röntgenbremsstrahlung erzeugt. Diese läßt sich wegen ihres örtlich vom Target
abweichenden Entstehungsortes mit den verstellbaren Blendenplatten 14, 15, 16 nicht auf das exakt gleiche
Feld begrenzen, wie die im Target selbst erzeugte Röntgenstrahlung, die im Elektronenabsorber 20
erzeugte Röntgenstrahlung trägt daher zur Bildung von Halbschattenbereichen bei.
Auch bei dem in der F i g. 2 dargestellten, erfindungsgemäß
ausgeführten Strahlerkopf V sind in den Bohrungen 21, 22, des in Strahlenrichtung unmittelbar
hinter dem Austrittsfenster 23 des Strahlführungsgefäßes 24 angeordneten Target-Schüttens 25, in gleicher
Weise Streufolien 26 und ein Target 27 eingesetzt, wie beim Slrahlerkopf 1 der Fig. 1. Der unmittelbar hinter
dem Target 27 im Target-Schlitten 25 eingesetzte Elektronenabsorber 28 besteht jedoch nicht aus Kupfer,
sondern aus einem Material niederer Ordnungszahl. Im Fall des Auführungsbeispiels aus Graphit. Wegen des
gegenüber einem Elektronenabsorber aus Kupfer verringerten Absorptionskoeffizienten ist ein weiterer
zusätzlicher Elektronenabsorber 29 in der Durchlaßöffnung 30 des dem Target-Schlitten 25 in Strahlenrichtung
nachgeschalteten Primärkollimators 31 eingesetzt. Dieser Elektronenabsorber besteht ebenfalls aus einem
Material niederer Ordnungszahl. Im Ausführungsbeispiel ist wegen der erleichterten Bearbeitung Aluminium
verwendet. Für diesen Elektronenabsorber 29 steht jener Teil der Durchlaßöffung30 des Primärkollimators
31 zur Verfugung, der nicht vom Ausgleiehskörper 32 eingenommen wird. Dieser Teil reicht aus, um
ausreichend lange Absorptionswege zu erhalten, um mit der Ordnungszahl bis sechs herunterzugehen. Die
Anordnung der übrigen Bausteine, wie Ionisationskammer 33, der verstellbaren Blendenplatten 34, 35, 36 und
der weiteren Durchlaßöffnung 37 für Elektronenstrahl lung im Primärkollimator31, bleibt unverändert.
Die Fig. 3 zeigt in vergrößerter Darstellung die Befestigung des zusätzlichen Elektronenabsorbers 29 in
der Durchlaßöffnung 30 des Primärkollimators 31. Hierzu ist die sich konisch zum Target 27 hin
verjüngende Durchlaßöffnung des Primärkoilimatorsan
ihrer engsten Stelle zylindrisch ausgedreht und mit einem umlaufenden, vorstehenden Rand versehen. Der
einzusetzende zusätzliche Elektronenabsorber 29 ist mit seinen äußeren Abmessungen so den inneren Abmessungen
der Durchlaßöffnung 30 des Primärkollimators 31 angepaßt, daß er in diesen eingeschoben werden
kann, und im konischen Teil bis hin zum inneren Teil des vorstehenden Randwulstes des Primärkollimators an
der inneren Wandung des Primärkollimators 31 satt anliegt. In seinem dem Target 27 zugewandten Teil ist
der zusätzliche Elektronenabsorber 29 mit emer umlaufenden Ringnut 39 versehen, in die ein Sprengring
40 einsetzbar ist. Dieser stützt sich auf dem vorstehenden Randwulst 38 des Primärkollimators 31 ab und
verankert so den zusätzlichen Elektronenabsorber 29 im Primärkollimator 31 formschlüssig.
Wird der Elektronenbeschleuniger zur Erzeugung von Röntgenbremsstrahlung mit im Elektronenstrahl 41
eingeschobenen Target 27 betrieben, so werden die Elektronen in dem im Target-Schlitten 25 in Strahlenrichtung
hinter dem Target angeordneten Elektronenabsorber 28 wegen der niederen Ordnungszahl des für
den Elektronenabsorber verwendeten Materials nicht mehr vollständig absorbiert, wenn die Stärke des
Eiektronenabsorbers und damit des Strahlerkopfes Γ nicht beträchtlich vergrößert wird. Durch den Einbau
eines weiteren Eiektronenabsorbers 29 in der Durchlaßöffnung 30 des Primärkollimators 31, noch vor dem
Ausgleiehskörper 22, kann eine zur vollen Absorption der Elektronen ausreichende Wegstrecke im Material
der beiden hintereinander geschalteten Elektronenabsorber 28, 29 erreicht werden, ohne die Ordnungszahl
des Materials des Eiektronenabsorbers über den Wert von Aluminium erhöhen zu müssen. Infolge dieser
gegenüber bisherigen Verhältnissen bedeutend reduzierten Ordnungszahl wird keine zusätzliche Röntgenstrahlung
mehr im Material des Elektronenabsorbers 28, 29 erzeugt. Infolgedessen ist die jeweilige mit den
verstellbaren Blendenplatten 34„ 35, 36 erzielte Ausblendung
schärfer, und ist das Maximum des Energiespektrums der Röntgenstrahlung etwas weniger in den
langwelligeren Bereich verschoben.
Durch die Verlegung eines Teils des Elektronenabsor
Durch die Verlegung eines Teils des Elektronenabsor
bers in den Primärkollimator wird der Primärkollimator 31 an der Wärmeableitung aus dem Elektronenabsorber
29 mit beteiligt. Der Target-Schlitten 25 wird diesbezüglich entlastet. Überraschenderweise konnte durch die
Einfügung eines zweiten Elektronenabsorbers in die Durchlaßöffnung des Primärkollimators die sonst
übliche Dosisüberhöhung im Randbereich des maximal einstellbaren Strahlenfeldes deutlich vermindert werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (6)
1. Elektronenbeschleuniger mit einem dem Elektronenstrahl ausgesetzten Target zur Erzeugung von
Röntgenbremsstrahlung, mit einem in Strahlenrichtung hinter dem Target angeordneten Primärkollimator
mit einer invariablen, dem maximal ausblendbaren Strahlenkegel angepaßten Durchlaßöffnung,
mit dem Primärkollimator nachgeschalteten, verstellbaren Blendenplatten, mit einem dem Target
nachgeschalteten Ausgleichskörper für den Ausgleich der Dosisleistung im Strahlenkejel und mit
einem dem Target in Strahlenrichtung .nachgeschalteten sog. Elektronenabsorber, dadurch gekennzeichnet,
daß der Elektronenabsorber (28, 29) aus einem Material mit niedrigerer Ordnungszahl als Kupfer gefertigt ist.
2. Elektronenbeschleuniger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im Primärkollimator
(31) ein zusätzlicher, in seinen äußeren Abmessungen den inneren Abmessungen der Durchiaßöffnung
(30) des Primärkollimators angepaßter Elektronenabsorber (29) eingesetzt ist.
3. Elektronenbeschleuniger nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die im wesentlichen
konische Durchlaßöffnung (30) des Primärkollimators (31) auf ihrer dem Target (27) zugewandten
Seite erweitert und zur Befestigung des zusätzlichen Elektronenabsorbers (29) mit einem nach innen
vorstehenden, den maximal ausblendbaren Strahlenkegel jedoch nicht tangierenden Rand (38) versehen
ist.
4. Elektronenbeschleuniger nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der zusätzliche Elektronenabsorber
(29) in seinem in den erweiterten Teil der Durchlaßöffnung (30) eingreifenden Abschnitt
einen Sprengring trägt, der mit dem vorstehenden Rand (38) in der Durchlaßöffnung (30)
des Primärkollimators (31) in Eingriff bringbar ist.
5. Elektronenbeschleuniger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Elektronenabsorber
(28,29) aus Aluminium gefertigt sind.
6. Elektronenbeschleuniger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Elektronenabsorber
(28,29) aus Graphit bestehen.
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