DE3908372A1 - Dichtung zum abdichten der durchfuehrung einer drehbaren welle eines raffineurs - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Dichtung zum Abdichten der Durchführung einer drehbaren Welle in die beaufschlagte Raffineurkammer eines Raffineurs zur Herstellung von mechanischem Halbstoff aus lignozellulosehaltigem Material.

Im allgemeinen werden zum Abdichten der Durchführung der Welle eines Raffineurs mechanische Gleitringdich­ tungen, Lippendichtungen oder Schnurdichtungen ver­ wendet. Die gegenwärtig angewandte Dichtungstechnik hat mehrere Nachteile. Einer dieser Nachteile besteht darin, daß die Flächen und Teile der Dichtungen wegen der in den Raffineuren vorkommenden großen Druckdif­ ferenzen und Schwingungen schnell abgenutzt werden. Deshalb sind gewöhnliche Dichtungen kurzlebig und ver­ langen regelmäßig Wartung und Austausch. Außerdem setzen solche Wartungs- und Montierarbeiten hohes fach­ liches Geschick voraus.

Es ist die Aufgabe der Erfindung, eine Wellendichtung für Raffineure zu schaffen, die die oben erwähnten Nachteile vermeidet, somit wirtschaftlicher ist und weniger Wartung und Kontrolle verlangt als gegenwärtig bekannte Dichtungen.

Zur Lösung der Aufgabe wird eine Dichtung mit den Merk­ malen des kennzeichnenden Teils von Anspruch 1 vor­ geschlagen.

Bei der erfindungsgemäßen Dichtung wird die in der Dichtungskammer befindliche Flüssigkeit von den Flan­ schen in drehende Bewegung gebracht, wobei in der Kammer durch Fliehkräfte Druck entsteht. Die Anzahl der hintereinandergeschalteten Kammerzonen verhält sich proportional zu dem erforderlichen Dichtungsdruck. Die axiale Breite der Kammerzonen kann gegen den Flüssig­ keitsauslaß größer werden.

Einer der größten Vorteile der erfindungsgemäßen Dich­ tung besteht darin, daß die Teile der Dichtung nur einem sehr geringen Verschleiß unterworfen sind und die Dichtung somit eine lange Betriebslebensdauer hat.

Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Unteransprüchen aufgeführt.

Im folgenden werden bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung im Zusammenhang mit den Zeichnungen näher erläutert.

Es zeigen:

Fig. 1 einen Schnitt durch eine erfindungsgemäße Dichtung mit drei Kammerzonen;

Fig. 2 einen Schnitt durch eine erfindungsgemäße Dichtung mit einer Kammerzone, wobei der Flansch der den Körper der Dichtung bildenden Büchse mit dem Rotor des Raffineurs in Wechsel­ wirkung steht, und

Fig. 3 eine Gesamtansicht erfindungsgemäßer Dichtungen in einem zweiwelligen Raffineur.

Fig. 1 zeigt eine Dichtung zum Abdichten der Durch­ führung einer drehbaren Welle 1 eines Raffineurs in die beaufschlagte Raffineurkammer 3, wobei das Wasser und der beim Mahlen entstandene Dampf dazu tendieren, die Welle entlang auszutreten. Die Abdichtwirkung wird durch eine bei dieser Ausführungsform labyrinthartige Dichtungskammer erzielt, die aus einer Büchse 2 mit mehreren am Innenumfang radial einwärtsgerichteten Flanschen besteht. Diese Flansche bilden der Welle 1 zugewandte Ansätze 5, die mit dicht an der Welle 1 montierten radialen Ansätzen 4 eine Drosselkammer bilden, die ein Austreten der Medien aus der Raffineur­ kammer 3 verhindert. Die Einführung von Dichtungs­ flüssigkeit in die Dichtung erfolgt bei Punkt 6 und die Abführung bei Punkt 7. Aus der Dichtungsflüssigkeit entstehen in den Kammerzonen zwischen den ringförmigen Ansätzen 4 und 5 der Dichtungskammer durch Fliehkräfte Dichtungsringe, die Druckdifferenzen zwischen den Kammerzonen ermöglichen.

Fig. 2 zeigt eine andere Ausführungsform der Dichtung zum Abdichten der Durchführung einer rotierendenen Welle 1 in die beaufschlagte Raffineurkammer 3 eines Raffineurs. In diesem Fall besteht die Dichtung aus einer hinter dem Rotor 8 des Raffineurs gebildeten, im wesentlichen radialen schrägen Ausnehmung 9 und aus einem an einer Dichtungsbüchse 10 gebildeten schrägen Flansch 11. In diesem Fall wird die Dichtungsflüssig­ keit bei Punkt 12 in die Dichtungskammer eingeführt und bei Punkt 13 abgeführt. Die radiale Ausnehmung 9 und der Flansch 11 bilden eine Drosselkammer, die ein Aus­ treten der Medien aus der Raffineurkammer 3 verhindert.

Fig. 3 zeigt eine Gesamtansicht von Dichtungen, die auf den beiden Wellen eines zweiwelligen Raffineurs montiert sind. Die Dichtungen 18 und 19 sind jeweils zwischen einer Raffineurscheibe 14 bzw. 15 und einem Lager 16 bzw. 17 angeordnet.

Die Erfindung ist nicht auf die erläuterten Anwendungs­ beispiele beschränkt. Es können die auf der Welle befestigten ringförmigen Ansätze 4 in verschiedener Weise konstruiert und befestigt sein. Auch kann die Dichtung im Verhältnis zur Raffineurkammer in anderen Positionen angeordnet sein. Ferner kann vorgesehen sein, daß das Dichtungsgehäuse und die rotierenden Elemente teilbar sind, was ein Austauschen einzelner Teile erleichtert. Weiterhin können Art und Anzahl der Einlaß- und Auslaßstellen für das Dichtungsmedium variieren.

Claims (5)

1. Dichtung zum Abdichten der Durchführung einer dreh­ baren Welle (1) in die beaufschlagte Raffineurkammer (3) eines Raffineurs zur Herstellung von mechanischem Halbstoff aus lignozellulosehaltigem Material, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtung eine Büchse (2; 10) mit einem oder mehre­ ren Flanschen (5; 11) aufweist, die mit entsprechenden Ansätzen (4) an der Welle (1) oder dem Rotor (8) des Raffineurs eine labyrinthartige Dichtungskammer bilden, in die eine Flüssigkeit eingeführt wird, die in den Kammerzonen der Dichtungskammer aufgrund von Flieh­ kräften Dichtungsringe bildet, welche Druckdifferenzen zwischen den Kammerzonen ermöglichen.

2. Dichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an der Dichtungsbüchse (2) mehrere radial einwärts­ gerichtete Flansche (5) angeordnet sind, die mit radi­ alen Ansätzen (4) der Welle (1) eine Flüssigkeits­ dichtung bilden.

3. Dichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an der Dichtungsbüchse (10) ein Flansch (11) ange­ ordnet ist, der mit einer entsprechenden Vertiefung (9) an dem Rotor (8) des Raffineurs eine Flüssigkeits­ dichtung bildet.

4. Dichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Dichtung mit der Welle bewegt, wobei ihre Lage im Verhältnis zur Welle (1) im wesentlichen gleich bleibt.

5. Dichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß ein Einlaß (6, 12) der Dichtungs­ flüssigkeit in die Dichtung an dem an der Raffineur­ kammer angeordneten Ende der Dichtung und der Auslaß (7, 13) am entgegengesetzten Ende angeordnet ist.