DE3908131A1 - Dna mit genetischer information von lipase - Google Patents
Dna mit genetischer information von lipaseInfo
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- C12N9/18—Carboxylic ester hydrolases (3.1.1)
- C12N9/20—Triglyceride splitting, e.g. by means of lipase
Description
Die Erfindung betrifft eine DNA mit genetischer Information
von Lipase. Im einzelnen betrifft die Erfindung
eine DNA mit genetischer Information von Lipase und mit
einer Basensequenz, die eine 319 Aminosäuresequenz codiert,
einen Vektor, der diese DNA umfaßt, einen Transformanten,
der diese DNA umfaßt, und ein Polypeptid,
welches die Aktivität der Lipase zeigt und das die erwähnte
Aminosäuresequenz umfaßt, sowie ein Verfahren
zur Herstellung eines derartigen Polypeptids.
Lipase ist ein Enzym, das eine Reaktion katalysiert, bei
der Triglyceride oder Diglyceride zu Fettsäuren und
Glycerin hydrolysiert werden, oder die umgekehrte Reaktion
katalysiert. Sie wird in weitem Umfang auf einer
Vielzahl von Anwendungsgebieten verwendet, wie als Verdauungsmittel,
als diagnostisches Mittel, als Katalysator
zur Herstellung verschiedener Fettsäuren oder zur
Reformation von Glyceriden, und dergl. Bekannte Quellen
für Lipase sind Magensaft von Tieren, Pankreassaft von
Tieren, Pflanzensamen und Mikroorganismen einschließlich
Hefen und Bakterien. Unter dem Gesichtspunkt einer stabilen
Versorgung mit den Rohmaterialien wird aus Mikroorganismen
stammende Lipase am umfangreichsten verwendet.
Charakteristika von Lipase, die als Diagnosereagens oder
als Katalysator für die Herstellung von Fettsäuren verwendet
werden soll, sind hohe Stabilität gegen pH,
Hitze, Surfaktantien und dergl. Man hat neue Mikroorganismen
daraufhin untersucht, ob sie zur Herstellung von
Lipase geeignet sind, die derartige vorteilhafte Charakteristika
besitzen (siehe z. B. JP-OS 29787/1971).
Als ein Ergebnis der jüngsten Entwicklungen von genetischen
Rekombinationstechniken wurde über eine Anzahl
von DNAs berichtet, welche Polypeptide codieren, die verschiedene
Typen von physiologischer Aktivität aufweisen.
Es gibt auch einige Berichte auf dem Gebiet des Genetic
Engineering, die sich mit Lipase befassen, z. B. ein Bericht,
der ein Verfahren zur Klonung einer DNA aus
Lipase erzeugenden Mikroorganismen der Gattung Pseudomonas
oder Bacillus betrifft und zur Herstellung von
Lipase unter Nutzung einer derartigen DNA (JP-OS
2 28 279/1987); ein weiterer Bericht betrifft ein Verfahren
zur Klonung einer DNA aus Lipase erzeugenden Mikroorganismen
der Gattung Aspergillus und zur Herstellung
von Lipase unter Nutzung einer solchen DNA (JP-OS
2 72 988/1987).
Von den Erfindern wurden umfangreiche Untersuchungen
mit dem Ziel durchgeführt, unter Verwendung von Genetic
Engineering-Techniken eine DNA zu erhalten, die für
eine solche brauchbare Lipase codiert. Dabei haben die
Erfinder eine rekombinante DNA hergestellt unter Verwendung
einer DNA, die aus einem Lipase produzierenden
Mikroorganismus der Gattung Chromobacterium abgetrennt
wurde. Die Erfinder haben festgestellt, daß diese DNA
eine neue DNA ist mit einer Basensequenz, die eine spezifische
Aminosäuresequenz codiert, und daß die beiden
Sequenzen sich deutlich von denen herkömmlicher Polypeptide
unterscheiden, welche Lipase-Aktivität zeigen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist somit die Schaffung
einer DNA mit genetischer Information von Lipase
und umfassend eine Basensequenz, die die folgende Aminosäuresequenz
(I) von der ersten Aminosäure (Ala) an
der N-terminalen Seite bis einschließlich 319. Aminosäure
(Val) codiert:
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung hat die Basensequenz, welche für die erwähnte
Aminosäuresequenz codiert, die folgende Formel (II):
Es ist ferner Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen
Vektor zu schaffen, der eine derartige DNA umfaßt, einen
Transformanten, der eine solche DNA umfaßt, und ein
Polypeptid, das Lipase-Aktivität zeigt und die erwähnte
Aminosäuresequenz umfaßt, sowie ein Verfahren zur Herstellung
eines derartigen Polypeptids.
Andere Aufgaben, Merkmale und Vorteile der Erfindung
werden aus der folgenden Beschreibung noch deutlicher.
Fig. 1 zeigt einen Endonucleaseplan für Plasmid pLIP1
und
Fig. 2 zeigt einen ähnlichen Plan für Plasmid pLIP10.
Die DNA der vorliegenden Erfindung kann beispielsweise
hergestellt werden unter Anwendung der folgenden Methode
von Genetic Engineering-Techniken. DNA eines Mikroorganismus,
der einen Lipasegendonor darstellt und eine
Lipase erzeugende Fähigkeit aufweist, beispielsweise
ein Lipase erzeugender Mikroorganismus der Gattung
Chromobacterium, wird zunächst abgetrennt und gereinigt.
Diese DNA wird verdaut unter Verwendung von Ultraschallwellen
oder Restriktionsendonucleasen. Diese verdaute
DNA und eine Expressionsvektor-DNA, welche verdaut und
linear gemacht wurde, werden mit Hilfe einer DNA-Ligase
oder ähnlichen Maßnahmen an den abgestumpften oder kohäsiven
Enden der beiden DNAs vereinigt unter Bildung
eines geschlossenen Kreises. Der so erhaltene, rekombinante
DNA-Vektor wird in einen reproduzierbaren Wirts-
Mikroorganismus eingeschleust. Mikroorganismen, welche
den erwähnten, rekombinanten DNA-Vektor aufweisen und
die mittels eines Screeningverfahrens unter Verwendung
eines Vektormarkers und der Lipase-Aktivität als Indikatoren
selektiert wurden, werden kultiviert. Der rekombinante
DNA-Vektor wird anschließend aus den kultivierten
Zellen abgetrennt und gereinigt. Die erfindungsgemäße
DNA, welche die genetische Information der Lipase besitzt,
wird dann von dem rekombinanten DNA-Vektor abgetrennt.
Beliebige Mikroorganismen mit der Fähigkeit zur Lipaseerzeugung
können für Zwecke der vorliegenden Erfindung
als Lipasegen-spendender Mikroorganismus verwendet
werden. Beispiele von Lipasegen-spendenden Mikroorganismen
sind Chromobacterium viscosum var.paralipoliticum,
Chromobacterium viscosum ATCC 6918, Chrombacterium
violaceum ATCC 12 472 und dergl.
Ein transformierter Mikroorganismus, der unter Verwendung
von Genetic Engineering Lipase-Erzeugungsfähigkeit
erlangt hat, kann ebenfalls als Lipasegen-spendender
Mikroorganismus verwendet werden.
Im folgenden wird die Isolierungsmethode von DNA aus
dem Gen-spendenden Mikroorganismus erläutert. Ein beliebiger
der oben erwähnten Gen-spendenden Mikroorganismen
wird zunächst in einem flüssigen Kulturmedium unter Belüftung
1 bis 3 Tage kultiviert. Die Kulturbrühe wird
zentrifugiert, um die Zellen zu sammeln; anschließend
werden die Zellen lysiert, um ein Bakteriolysat mit einem
Gehalt des Lipasegens zu erzeugen. Die Behandlung
mit einem Zellwand-lysierenden Enzym, wie Lysozym oder
β-Glucanase, kann für das Bakteriolysat verwendet werden,
gegebenenfalls in Kombination mit einem anderen
Enzym, wie Protease, oder einem oberflächenaktiven Mittel,
wie Natriumlaurylsulfat. Zusätzlich kann man eine
physikalische Verdauung der Zellwände durchführen, z. B.
mittels Gefrieren-Auftauen oder mittels einer französischen
Presse (French press). Diese Maßnahmen können zusammen
mit der oben erwähnten Behandlung angewandt werden.
Herkömmliche Methoden der Reinigung einschließlich beispielsweise
Deproteinisierung durch Phenolextraktion,
Proteasebehandlung, Ribonucleasebehandlung, Alkoholfällung
und Zentrifugieren können angewandt werden, und
zwar entweder unabhängig oder in Kombination, um die
DNA aus dem Bakteriolysat abzutrennen und zu reinigen.
Die Verdauung der Mikroorganismus-DNA, die auf diese
Weise abgetrennt und gereinigt wurde, kann durchgeführt
werden mittels Behandlung mit Ultraschallwellen
oder Restriktionsendonucleasen. Um zu gewährleisten, daß
die DNA-Fragmente und die Vektor-DNA sich bereitwillig
verbinden, ist jedoch die Verwendung von Restriktionsendonucleasen,
speziell von Typ II Endonucleasen, die
auf spezifische Nucleotidsequenzen wirken, wie EcoRI,
HindIII, BamHI oder dergl., bevorzugt.
Ein für den Einsatz besonders geeigneter Vektor ist ein
Phage oder eine Plasmid-DNA mit der Fähigkeit, in den
Wirtsbakterienzellen autonom zu wachsen, und die für
die Verwendung als genetischer Rekombinantvektor durch
künstliche Behandlung rekonstruiert wurde.
Falls Escherichia coli als Wirts-Mikroorganismus eingesetzt
wird, können beispielsweise λ gt · λ C, λ gt · λ B oder
dergl. als Phage verwendet werden.
Als Plasmid wird pBR322, pBR325, pACYC184, pUC12,
pUC13, pUC18, pUC19 oder dergl. verwendet, falls
Escherichia coli der Wirts-Mikroorganismus ist, während
pUB110, pC194 oder dergl. eingesetzt wird, falls
Bacillus subtilis der Wirts-Mikroorganismus ist. Bei
Verwendung von Saccharomyces cerevisiae als Wirts-
Mikroorganismus kann YRp7, pYC1, YEp13, pJDB, YIp1 oder
dergl. eingesetzt werden. Zusätzlich können Shuttlevektoren
verwendet werden, welche in zwei oder mehr Mikroorganismus-
Wirtsbakterienzellen, beispielsweise sowohl
in Escherichia coli als auch in Saccharomyces cerevisiae,
autonom wachsen können. Diese Vektoren werden in gewünschter
Weise verdaut unter Verwendung der gleichen
Restriktionsendonuclease wie diejenige, die zur Verdauung
der oben erwähnten Lipasegen-spendenden Mikroorganismus-
DNA verwendet wird.
Eine herkömmliche Ligationsmethode unter Verwendung einer
DNA-Ligase kann eingesetzt werden, um die bakterielle
DNA und das Vektorfragment zu vereinigen. Beispielsweise
können das kohäsive Ende der bakteriellen DNA und
das des Vektorfragments zunächst getempert (annealed)
werden, und anschließend kann rekombinante DNA aus der
bakteriellen DNA und dem Vektorfragment hergestellt werden
unter der Wirkung einer geeigneten DNA-Ligase.
Falls erforderlich, wird das getemperte, bakterielle
DNA-Vektorfragment in den Wirts-Mikroorganismus eingeschleust,
um die rekombinante DNA mit Hilfe einer
in vivo-DNA-Ligase zu erzeugen.
Jeder beliebige Mikroorganismus, welcher eine autonome
und stabile Replikation der rekombinanten DNA erlaubt
und die Fähigkeit der Expression des Charakters der
Fremd-DNA besitzt, kann als Wirts-Bakterium verwendet
werden. Beispiele solcher Mikroorganismen umfassen solche,
die zu Escherichia coli gehören, wie Escherichia
coli DH1, Escherichia coli HB101, Escherichia coli W3110,
Escherichia coli C600 und dergl.; solche, die zu Bacillus
subtilis gehören, wie Bacillus subtilis 207-25
[Gene, 34, 1-8 (1985)], Bacillus subtilis 207-21 [Journal
of Biochemistry, 95, 87-93 (1984)], Bacillus subtilis
BD170 [Nature, 293, 481-483 (1981)], Bacillus subtilis
M (ATCC 6051) und dergl.; und solche, die zu Saccharomyces
cerevisiae gehören, wie Saccharomyces cerevisiae
AH-22 [Gene, 39, 117-120 (1985)], Saccharomyces cerevisiae
BWG1-7A [Molecular & Cellular Biology, 6, 355-367
(1986)] und dergl.
Die Einschleusung der rekombinanten DNA in den Wirts-
Mikroorganismus kann beispielsweise durchgeführt werden
in Gegenwart von Calciumionen, wenn der Wirts-Mikroorganismus
ein Bakterium der Gattung Escherichia ist. Falls
ein Bakterium der Gattung Bacillus als Wirts-Mikroorganismus
verwendet wird, kann man eine Kompetentzell-
Methode oder eine Protoplast-Methode verwenden. Eine
Mikro-Injektionsmethode kann ebenfalls angewendet werden.
Falls das Wirts-Bakterium zur Gattung Saccharomyces
gehört, kann man eine Protoplast-Methode oder
eine Lithiumacetat-Methode anwenden.
Die Einschleusung der gewünschten DNA in den Wirts-
Mikroorganismus kann mittels Screeningverfahren ermittelt
werden unter Verwendung eines Drogenresistenzmarkers
des Vektors und gleichzeitiger Feststellung der
Lipase-Aktivität. Beispielsweise kann man diejenigen
Bakterien selektieren, welche auf einem selektiven Kulturmedium,
basierend auf dem Drogenresistenzmarker,
wachsen und Lipase erzeugen.
Rekombinante DNA, die im Besitz des Lipasegens ist und
einmal auf diese Weise selektiert wurde, kann aus dem
Transformanten leicht extrahiert werden für die Einschleusung
in ein anderes Wirts-Bakterium. Als alternatives
Verfahren kann eine Lipasegen-DNA unter Verwendung
einer Restriktionsendonuclease oder dergl. aus einer
rekombinanten DNA, die ein Lipasegen besitzt, verdaut
werden und mit einem Ende eines Vektorfragments
verbunden werden, das auf ähnliche Weise erhalten wurde.
Dieses kann anschließend in einen anderen Wirts-Mikroorganismus
eingeschleust werden.
Bei der Herstellung eines Lipasemuteins, wobei es sich
um eine Mutante handelt, erzeugt unter Verwendung von
Genetic Engineering-Techniken aus dem erfindungsgemäßen
Lipasegen mit wesentlicher Lipase-Aktivität, kann diese
Mutante unter Anwendung verschiedener Genetic Engineering-
Techniken hervorgebracht werden und schließlich mit einem
Vektor vereinigt werden, um eine rekombinante DNA
zu produzieren, welche dann in einen Wirts-Mikroorganismus
eingeschleust wird, um das Lipasemutein zu produzieren.
Die Basensequenz der DNA der vorliegenden Erfindung, die
nach dem oben beschriebenen Verfahren hergestellt wurde,
kann mittels der Didesoxy-Methode ermittelt werden
[Science, 214, 1205-1210 (1981)]. Beispielsweise ist die
Basensequenz eines Lipasegens in einem Plasmid, hergestellt
unter Verwendung eines Mikroorganismus der Gattung
Chromobacterium als Lipasegen-spendender Mikroorganismus
und Escherichia coli als Wirts-Bakterium, wie
folgt:
Bei der obigen Basensequenz kann das 5′-Ende, welches
stromaufwärts bezüglich des GCG-Kodons liegt, welches
die erste Ala an dem N-Ende codiert, ein beliebiges
Kodon sein, sofern es für eine Aminosäure codiert. Zusätzlich
kann das 5′-Ende ein oder mehrere Kodons aufweisen,
die für eine Aminosäure codieren. Ein bevorzugtes
Beispiel der Glieder am 5′-Ende ist ATG oder eine
Polydesoxyribonucleinsäure, welche einem Signalpeptid
entspricht. Das 3′-Ende, welches stromabwärts bezüglich
GTG liegt, das für Val an dem C-Ende codiert, kann ein
Translationsstoppkodon aufweisen oder ein beliebiges
Kodon, das für eine Aminosäure codiert. Darüber hinaus
können am 3′-Ende ein oder mehrere Kodons vorhanden sein,
die für eine Aminosäure codieren, unter der Voraussetzung,
daß es in diesem Fall wünschenswert ist, daß am
3′-Ende dieser Kodons ein Translationsstoppkodon vorliegt.
Die Aminosäuresequenz des durch die Expression der erfindungsgemäßen
DNA erzeugten Polypeptids kann aus der
Basensequenz der DNA vorausgesagt werden. Die Aminosäuresequenz
des Abschnitts, welcher das N-Ende des
Polypeptids aufbaut, kann bestimmt werden durch die
nachstehend erläuterte Methode. Ein Lipasegen spendender
Mikroorganismus mit der Fähigkeit zur Erzeugung von
Lipase wird zunächst in einem Nährmedium kultiviert, um
Lipase in den Zellen zu erzeugen und anzureichern. Die
kultivierten Zellen werden aus der Brühe durch Filtration,
Zentrifugieren oder ähnliche Maßnahmen gesammelt.
Die gesammelten Zellen werden dann entweder durch mechanische
Maßnahmen oder durch enzymatische Maßnahmen unter
Verwendung von Lysozym oder dergl. zerstört. Zu dem
Lysat wird EDTA und/oder ein geeignetes oberflächenaktives
Mittel gegeben, sofern erforderlich, um Lipase zu
solubilisieren und als wäßrige Lösung abzutrennen. Diese
wäßrige Lösung von Lipase wird dann eingeengt oder, ohne
eingeengt zu werden, der Ammoniumsulfat-Fraktionierung,
Gelfiltration, Adsorptionschromatographie oder Ionenaustauschchromatographie
unterworfen, um in hohem Maße gereinigte
Lipase zu erhalten. Die Aminosäuresequenz des
Abschnitts, welcher das N-Ende des Lipasepeptids aufbaut,
wird bei dieser hochreinen Lipase bestimmt unter
Verwendung eines Geräts zur Bestimmung von Proteinsequenzen
in flüssiger Phase (Beckman System 890ME,
hergestellt von Beckman, Inc.). Auf diese Weise wird bestätigt,
daß die Aminosäuresequenz zumindest dieses Abschnitts
identisch ist mit der N-terminalen Aminosäuresequenz
von Lipase, die durch eine Genetic Engineering-
Technik erhalten wurde. Die Aminosäuresequenz. die auf
diesem Wege aus der Basensequenz (II) bestimmt wurde,
ist äquivalent zu der Aminosäuresequenz der Formel (I).
Bei der Aminosäuresequenz der Formel (I) kann es sich
bei dem Aminosäurerest an der stromaufwärts gelegenen
Seite des N-terminalen Ala um eine oder mehrere Aminosäuren
handeln. Bevorzugte Beispiele für diesen Aminosäurerest
sind ein Wasserstoffatom, ein Met oder ein Signalpeptid.
Das C-terminale Val kann als solches das
Ende des Peptids aufbauen oder es kann an seiner stromabwärts
gelegenen Seite eine Gruppe, wie ein Säureamid
oder ein oder mehrere Aminosäurereste, aufweisen.
Der auf diese Weise erhaltene Transformant kann, wenn er
in einem Nährstoffmedium kultiviert wird, große Mengen
des Polypeptids mit Lipase-Aktivität in stabiler Weise
erzeugen.
Die Kultivierung des Wirts-Mikroorganismus, der ein
Transformat ist, erfolgt unter Bedingungen, welche festgelegt
werden unter Berücksichtigung der Nährstoff-physiologischen
Charakteristika des Wirts-Mikroorganismus.
In den meisten Fällen wird eine Flüssig-Kultivierung
angewandt. Für eine Produktion im industriellen Maßstab
ist jedoch eine Kultivierung unter tiefen aeroben Rührbedingungen
vorteilhafter. Eine große Vielzahl von Nährstoffen,
wie sie herkömmlicherweise für Bakterienkulturen
verwendet werden, kann zur Kultivierung des Wirts-
Mikroorganismus verwendet werden. Speziell können beliebige,
nutzbare Kohlenstoffverbindungen als Kohlenstoffquellen
verwendet werden. Diese umfassen beispielsweise
Glucose, Saccharose, Lactose, Maltose, Fructose, Melassen
und dergl. Als Stickstoffquellen können beliebige,
verfügbare Stickstoffverbindungen eingesetzt werden,
einschließlich Peptone, Fleischextrakte, Hefeextrakte,
Caseinhydrolysate und dergl. Andere Bestandteile, einschließlich
Salze, wie Phosphate, Carbonate und Sulfate,
sowie Salze von Magnesium, Calcium, Kalium, Eisen, Mangan,
Zink und dergl., sowie bestimmte Typen von Aminosäuren
oder Vitaminen, können verwendet werden, sofern
das zweckmäßig ist.
Die Kultivierungstemperatur kann in einem Bereich variiert
werden, in dem die Bakterien wachsen und Lipase erzeugen
können. Ein bevorzugter Temperaturbereich ist
20 bis 42°C für Escherichia coli; 30 bis 37°C für
Bacillus subtilis; und 25 bis 35°C für Saccharomyces
cerevisiae. Die Kultivierungsdauer kann in gewissem Ausmaß
in Abhängigkeit von den Kultivierungsbedingungen
variiert werden. Grundsätzlich wird die Kultivierung zu
dem Zeitpunkt beendet, wenn die Ausbeute an Lipase ein
Maximum erreicht. Bei der gewöhnlichen Praxis sind dazu
etwa 12 bis 48 Stunden erforderlich, falls der Wirts-
Mikroorganismus Escherichia coli ist; 18 bis 42 h, wenn
der Wirts-Mikroorganismus Bacillus subtilis ist, und
24 bis 48 Stunden, wenn der Wirts-Mikroorganismus Saccharomyces
cerevisiae ist. Man kann den pH der Kulturmedien
in dem Bereich ändern, in dem die Bakterien wachsen
und Lipase erzeugen können. Der speziell bevorzugte Bereich
des pH-Wertes ist etwa 6 bis 8, wenn der Wirts-
Mikroorganismus Escherichia coli ist; etwa 7 im Falle
von Bacillus subtilis und etwa 5 bis 7 im Falle von Saccharomyces
cerevisiae.
Lipase kann für die Weiterverwendung in Form einer Kulturbrühe
mit einem Gehalt der Bakterien angeboten werden.
In der Kulturbrühe enthaltene Lipase wird jedoch im allgemeinen
verwendet, nachdem sie von den Zellen durch Filtration,
Zentrifugieren oder ähnliche Maßnahmen entfernt
wurde. Falls Lipase in den Zellen enthalten ist, werden
die Zellen zunächst durch Filtration oder Zentrifugieren
abgetrennt und die gesammelten Zellen werden dann entweder
durch mechanische Maßnahmen oder enzymatische
Maßnahmen unter Verwendung von Lysozym oder dergl. zerstört.
Zu der Suspension wird ein Chelatisiermittel,
wie EDTA und/oder ein geeignetes Surfaktans, zugesetzt,
sofern erforderlich, um die Lipase zu solubilisieren und
auf diese Weise die Sammlung der Lipase als wäßrige
Lösung zu ermöglichen.
Die so erhaltenen Lösungen mit einem Gehalt an Lipase
werden dann durch Eindampfen im Vakuum oder unter Verwendung
eines Filters eingeengt und einer Aussalzbehandlung
mit Ammoniumsulfat, Natriumsulfat oder dergl. unterworfen
oder einer fraktionierten Fällung unter Verwendung
eines hydrophilen, organischen Lösungsmittels, wie
Methanol, Ethanol, Aceton oder dergl. Das Präzipitat
wird in Wasser aufgelöst und die Lösung wird durch eine
semipermeable Membran dialysiert, um niedermolekulargewichtige
Verunreinigungen zu eliminieren. Als alternatives
Verfahren kann man das Präzipitat mittels Gelfiltration,
Adsorptionschromatographie, Ionenaustauschchromatographie
oder dergl. raffinieren. Gereinigte Lipase wird
aus der Lipase enthaltenden Lösung, die unter Verwendung
dieser verschiedenen Maßnahmen erhalten wurde, durch
Eindampfen im Vakuum, Gefriergetrocknung oder dergl.
hergestellt.
Die Aktivität der auf diese Weise hergestellten Lipase
wird nach der folgenden Methode bestimmt:
(Reaktionsmischung) | |
0,2 M Tris-hydrochlorid-Puffer (pH 7,5) | 0,2 (ml) |
27,5 mM Dilinoleoyl-glycerin (15% Triton X-100) | 0,05 |
50 mM CaCl₂ | 0,01 |
200 mM ATP | 0,005 |
100 mM CoASH | 0,005 |
Acyl-CoA-Synthetase (50 E/ml) | 0,01 |
Wasser | Rest |
insgesamt | 0,5 (ml) |
Gib 0,5 ml der Reaktionsmischung mit der obigen Zusammensetzung
in ein Reagenzglas und präinkubiere 2 bis
3 min bei 37°C. Gib 50 µl einer Enzymlösung (10 mM
PIPES-NaOH-Puffer, enthaltend 0,1% Rinderserumalbumin;
pH 7,3) zu und inkubiere 10 min bei 37°C. Gib 0,5 ml
10 mM N-Ethylmaleimid und 0,5 ml eines Reagens (R-2)
mit der untenstehenden Zusammensetzung zu und inkubiere
weitere 5 min bei 37°C. Beende die Reaktion durch
Zugabe von 1,5 ml 0,5%igem Natriumdodecylsulfat und
miß die Absorption bei 550 nm. Die Aktivität der Substanz
zur Erzeugung von 1 µMol Linolsäure/min wird als
1 Einheit (E) genommen.
[Reagens(R-2)-Zusammensetzung] | |
0,2 M PIPES-NaOH-Puffer (pH 7,3) | 0,05 (ml) |
0,3% 4-Aminoantipyrin | 0,05 |
0,3% TOOS [N-Ethyl-N-(2-hydroxy-3-sulfopropyl-m-toluidin)] | 0,05 |
Peroxidase (45 e/ml) | 0,05 |
Acyl-CoA-Oxidase (500 E/ml) | 0,02 |
0,2 M ATP | 0,01 |
Wasser | 0,27 |
In der vorliegenden Beschreibung werden Aminosäuren,
Peptide, Nucleinsäuren und Nucleinsäure-verwandte Verbindungen
gemäß den üblichen Standards abgekürzt. Einige
Beispiele der verwendeten Abkürzungen sind nachfolgend
angegeben. Sämtliche Bezeichnungen für Aminosäuren
bezeichnen die L-Isomeren.
DNA | |
= Desoxyribonucleinsäure | |
RNA | = Ribonucleinsäure |
A | = Adenin |
T | = Thymin |
G | = Guanin |
C | = Cytosin |
Ala | = Alanin |
Arg | = Arginin |
Asn | = Asparagin |
Asp | = Aspartat |
Cys | = Cystein |
Gln | =Glutamin |
Glu | = Glutamat |
Gly | = Glycin |
His | = Histidin |
Ile | = Isoleucin |
Leu | = Leucin |
Lys | = Lysin |
Met | = Methionin |
Phe | = Phenylalanin |
Pro | = Prolin |
Ser | = Serin |
Thr | = Threonin |
Trp | = Tryptophan |
Tyr | = Tyrosin |
Anhand der folgenden, beispielhaften Ausführungsformen,
die zur Erläuterung der Erfindung dienen und keine Beschränkung
darstellen sollen, werden weitere Merkmale
der Erfindung noch deutlicher.
Eine chromosomale DNA wird hergestellt aus dem Stamm
Chromobacterium viscosum varietas pararipoliticum (JP-
OS 29 787/1971), und zwar gemäß dem folgenden Verfahren.
Der Stamm wird unter Schütteln über Nacht bei 37°C in
150 ml eines Bouillonmediums, enthaltend 0,5% Natriumthiosulfat,
kultiviert. Die kultivierte Brühe wird
10 min bei 3000 U/min zentrifugiert, um die Zellen zu
sammeln. Die Zellen werden in 5 ml einer Lösung suspendiert,
enthaltend 10% Saccharose, 50 mM Tris-Chlorwasserstoffsäure
(pH 8,0) und 50 mM EDTA. Zu der Suspension
gibt man 1 ml einer Lysozymlösung (10 mg/ml). Das Gemisch
wird 15 min bei 37°C inkubiert und anschließend
gibt man 1 ml 10%iges SDS (Natriumdodecylsulfat) zu.
Zu der so erhaltenen Suspension gibt man ein gleiches
Volumen eines gemischten Lösungsmittels von Chloroform
und Phenol (1 : 1). Das Gemisch wird gerührt und 3 min bei
10 000 U/min zentrifugiert, um die Wasser- und Lösungsmittelschichten
zu trennen. Zu der abgetrennten Wasserschicht
gibt man langsam ein zweifaches Volumen Ethanol.
Das Gemisch wird mit einem Glasstab langsam gerührt, um
so zu bewirken, daß die DNA sich um den Stab wickelt.
Die auf diese Weise abgetrennte DNA wird in 10 ml einer
Lösung aufgelöst, enthaltend 10 mM Tris-Chlorwasserstoffsäure
(pH 8,0) und 1 mM EDTA (eine solche Lösung
wird im folgenden als "TE" bezeichnet). Diese Lösung
wird mit einem gleichen Volumen einer Chloroform-Phenol-
Lösungsmittelmischung behandelt und erneut zentrifugiert,
um die Wasserschicht abzutrennen. Zu dieser Wasserschicht
gibt man ein 2faches Volumen Ethanol und trennt die DNA
wiederum auf die oben beschriebene Weise aus dem Gemisch
ab. Diese DNA wird dann in 2 ml TE gelöst.
Escherichia coli pM191, welches pACYC184 trägt,
[J. Bacteriol, 134, 1141 (1981); ATCC 37033] wird unter
Schütteln in 1 l BHI-Medium (hergestellt von Difco Co.)
kultiviert. Nachdem die Trübung der Brühe einen Wert
von OD₆₆₀ = 1,0 erreicht hat, wird Spectinomycin bis zu
einer Endkonzentration von 300 µg/ml zugesetzt. Das
Schütteln der Brühe bei 37°C wird mindestens 16 h fortgesetzt.
gesetzt. Nach Beendigung der Schüttelkultivierung wird
die Brühe 10 min bei 3000 U/min zentrifugiert, um die
Zellen zu sammeln. Die Plasmid-DNA aus den gesammelten
Zellen wird gemäß der Lysozym-SDS-Methode und der
Cäsiumchlorid-Ethidiumbromid-Methode hergestellt
[Maniatis et al., Molecular Cloning, 86-94, Cold Spring
Harbor (1982)].
- (1) 2 µl (etwa 0,5 µg) Chromobacterium viscosum var. pararipoliticum-chromosale DNA, hergestellt in Beispiel 1, 1 µl einer 10fachen Konzentration von H-Puffer [Maniatis et al., Molecular Cloning, 104, Cold Spring Harbor (1982)], 1 µl BglII (10 E/µl; hergestellt von Takara Shuzo Co., Ltd.) und 6 µl Wasser werden vermischt und 1 h bei 37°C zur Verdauung inkubiert. Plasmid pACYC184-DNA (etwa 0,3 µg), welche gesondert hergestellt wurde, wird unter Verwendung von BamHI gemäß der gleichen Methode verdaut. Dazu gibt man 0,6 E alkalische Phosphatase (hergestellt von Takara Shuzo Co., Ltd.; im folgenden auch als "BAP" bezeichnet) und inkubiert das Gemisch 1 h bei 65°C. Die auf diese Weise hergestellten beiden verdauten DNA-Lösungen werden miteinander vermischt. Zu dieser gemischten DNA-Lösung gibt man 0,1 Vol. 3M Natriumacetat. Anschließend wird die Lösung mit einer gleichen Volumenmenge einer Chloroform-Phenol- Lösungsmittelmischung behandelt und zur Abtrennung der Wasserschicht zentrifugiert. Zu der Wasserschicht gibt man ein 2faches Volumen Ethanol. Die präzipitierte DNA wird durch Zentrifugieren gesammelt und im Vakuum getrocknet. Die getrocknete DNA wird in 89 µl Wasser aufgelöst. Dazu gibt man 10 µl einer 10fachen Konzentration Ligationspuffer [0,5 M Tris-Chlorwasserstoffsäure (pH 7,6), 0,1 M MgCl₂, 0,1 M Dithiothreit, 10 mM Spermidin, 10 mM ATP] und 1 µl T4 DNA-Ligase (350 E; hergestellt von Takara Shuzo Co., Ltd.) und vermischt das Ganze. Man läßt das Gemisch über Nacht bei 4°C stehen. Diese DNA- Lösung wird mit einem Chloroform-Phenol-Gemisch behandelt und die DNA wird mit Ethanol gefällt, im Vakuum getrocknet und in 10 µl TE gelöst.
- (2) Escherichia coli DH1 (Stamm Nr. ME7778, ATCC 27325; geliefert von National Genetic Research Institute) wird in 100 ml BHI-Medium (Hirn-Herz-Infusion; hergestellt von Difco Co.) kultiviert, während der logarithmischen Wachstumsphase durch Zentrifugieren gesammelt (10 000 U/min, 2 min) und in 40 ml einer eiskalten Lösung (pH 5,8) suspendiert, die 30 mM Kaliumacetat, 100 mM RbCl, 10 mM CaCl₂, 50 mM MnCl₂ und 15% Glycerin enthält. Man läßt die Suspension 5 min bei 0°C stehen. Anschließend wird die Suspension zentrifugiert, um den Überstand zu entfernen. Die Zellen werden in 4 ml einer Lösung suspendiert, enthaltend 10 mM MOPS-Puffer (hergestellt von Dotite Co.), 75 mM CaCl₂, 10 mM RbCl und 15% Glycerin (pH 6,5), und die Suspension wird 15 min bei 0°C stehengelassen, um Kompetentzellen zu erhalten.
- (3) Zu 200 µl der Escherichia coli-Zellsuspension gibt man 10 µl der in obiger Stufe (1) hergestellten DNA-Lösung. Nachdem die Mischung 30 min bei 0°C gestanden hat, gibt man 1 ml BHI-Medium zu und bewahrt die Mischung 90 min bei 37°C auf. Ein Aliquot der Mischung (100 ml) wird auf einer BHI-Agarplatte, enthaltend 25 µg/ml Chloramphenicol, ausgebreitet und über Nacht bei 37°C kultiviert, um Transformanten zu erzeugen. Diese Transformanten werden auf ein Crosslee-Agarmedium (hergestellt von Eiken Chemical Co., Ltd.) repliziert und weiter über Nacht bei 37°C kultiviert.
Etwa 50 000 Kolonien von Transformanten, die auf diese
Weise erzeugt wurden, werden untersucht. Ein blau angefärbter
Stamm wird erhalten. Dieser Stamm wird als
Escherichia coli DHI pLIP1 bezeichnet.
Plasmid pLIP1 DNA wird aus Escherichia coli DH1 pLIP1
auf gleiche Weise wie bei der Herstellung von pACYC 184
erhalten.
Ein Spaltungsplan (cleavage map) der so erhaltenen
pLIP1 DNA wird hergestellt unter Verwendung der Restriktionsendonucleasen
BamHI, ClaI, EcoRV, SalI, MluI,
PstI und XhoI (alle von Takara Shuzo Co., Ltd., hergestellt).
Die Ergebnisse sind in Fig. 1 dargestellt.
1 µl einer 10fachen Konzentration M-Puffer [Maniatis
et al., Molecular Cloning, 104, Cold Spring Harbor
(1982)] und 1 µl ClaI (10 E/µl, hergestellt von Takara
Shuzo Co., Ltd.) werden zu etwa 1,0 µg (8 µl) Plasmid
pLIP1 DNA gegeben, die aus dem Stamm Escherichia coli
DHI pLIP1 gemäß der in Beispiel 2 beschriebenen Methode
hergestellt worden war, um die DNA 2 h bei 37°C zu
verdauen. Etwa 3,2 kb der DNA-Fragmente werden durch
Elektrophorese abgetrennt. Die DNA-Fragmente werden
mit Phenol behandelt und in Ethanol gefällt. Dieses
Präzipitat wird in 20 µl TE gelöst [enthaltend 10 mM
Tris-Chlorwasserstoffsäure und 1 mM EDTA (pH 8)]. Zu
etwa 0,2 µg (1 µl) pBR322 Plamid DNA, die getrennt hergestellt
und gemäß dem Verfahren des Beispiels 2 gereinigt
wurde, gibt man 1 µl eines 10fachen M Puffers,
7 µl Wasser und 1 µl ClaI (10 E/µl, hergestellt von
Takara Shuzo Co., Ltd.). Nach 2stündigem Verdauen der
DNA bei 37°C gibt man 5 µl 1M Tris-Chlorwasserstoffsäure-
Puffer (pH 8,0), 80 µl Wasser und 5 µl alkalische
Phosphatase (0,5 E/µl; hergestellt von Takara Shuzo
Co., Ltd.) zu und setzt das Ganze 2 h bei 65°C um. Nach
der Umsetzung wird das resultierende Produkt dreimal mit
einem gleichen Volumen einer Chloroform-Phenol-Lösungsmittelmischung
behandelt und die DNA wird durch Ethanol-
Fällung isoliert. Die so erhaltene DNA wird in 20 µl TE
aufgelöst. Jeweils 5 µl von zwei Arten der DNA-Lösungen,
die auf diese Weise hergestellt wurden, werden
vermischt. Zu diesem Gemisch gibt man 2 µl einer
10fachen Konzentration Ligationspuffer, 7 µl Wasser und
1 µl T4 DNA-Ligase (175 E/µl; hergestellt von Takara
Shuzo Co., Ltd.) und läßt das Gemisch über Nacht bei
4°C stehen. Diese DNA-Lösung wird mit einer Chloroform-
Phenol-Mischung behandelt und die DNA wird mit Ethanol
gefällt. Das Präzipitat wird in 10 µl TE aufgelöst und
Escherichia coli DH1-Kompetentzellen, welche auf die
gleiche Weise wie in Beispiel 3(2) hergestellt wurden,
werden transformiert. Die Transformanten werden auf
einem Agarmedium ausgebreitet, enthaltend 50 µg/ml
Ampicillin, und über Nacht bei 37°C kultiviert. Die erzeugten
Kolonien werden auf ein Crosslee-Agarmedium auf
gleiche Weise wie in Beispiel 3(3) repliziert, um ein
Lipase erzeugendes Escherichia coli zu erhalten. Dieser
Stamm wird als Escherichia coli DH1 pLIP10 bezeichnet
und wurde bei Fermentation Research Institute, Agency
of Industrial Science and Technology hinterlegt; Hinterlegungsnummer
2266, FERM BP-2266.
Dieser Stamm wird nach Reinigung in BHI-Medium über Nacht
bei 37°C kultiviert. Die Lipase-erzeugende Fähigkeit
des Stamms wird an den kultivierten Zellen bestimmt unter
Verwendung der zuvor erwähnten Lipase assay-Methode.
Dabei stellte man fest, daß der Stamm eine Aktivität von
etwa 0,01 E/ml besitzt. Das von diesem Stamm gehaltene
Plasmid wird gemäß Beispiel 2 abgetrennt. Das Plasmid
enthält ein Lipase-Gen und ein Plasmid pBR322-Gen und
wird als pLIP10 bezeichnet.
Ein Spaltungsplan (cleavage map) der so erhaltenen
pLIP10 DNA wird hergestellt unter Verwendung der Restruktionsendonucleasen
BamHI, SalI, XhoI und PstI (alle
von Takara Shuzo Co., Ltd.). Die Ergebnisse sind in
Fig. 2 gezeigt. Die Basensequenz der das Lipase-Gen
codierenden DNA wird mittels der Didesoxy-Methode
[Science, 214, 1205-1210 (1981)] unter Verwendung des
M13-Phagen bestimmt. Die Basensequenz des Lipase-Gens
und die Aminosäuresequenz sind als Formeln (I) und
(II) angegeben.
Escherichia coli DH1 pLIP10 wird 18 h bei 37°C
in 20 l BHI-Medium (Difco Co.) unter Verwendung eines
30-l-Flaschenfermenters kultiviert. Die kultivierten
Zellen werden durch Zentrifugieren bei 5000 U/min während
10 min gesammelt. Die Zellen werden mit 2 l physiologischer
Salzlösung gewaschen und in 2 l 0,1 mM Phosphatalbuminpuffer
(enthaltend 13,61 g KH₂PO₄, 3,92 g
NaOH, 1 g Rinderfötusserumalbumin, 1 g NaN₃ und 1 l
Wasser; pH 8,0) suspendiert. Zu der so hergestellten
Suspension gibt man Lysozym, EDTA-2Na und Triton X-100
in einer Konzentration von 1 mg/ml bzw. 2mM bzw. 0,1%.
Nach 30minütigem Inkubieren bei 37°C wird das Gemisch
10 min bei 5000 U/min zentrifugiert, um den resultierenden
Überstand zu sammeln. 1,9 l dieses Überstands
werden der Aceton (50-80%)-Präzipitation unterworfen.
Das Präzipitat wird durch 30minütiges Zentrifugieren
bei 5000 U/min gesammelt, in 100 ml Phosphatalbuminpuffer
gelöst und dann der DEAE-Sephallose CL-6B-
Ionenaustauschchromatographie unterworfen, wobei die
aktive Fraktion gesammelt wird. Diese Fraktion wird
entsalzt und gefriergetrocknet, wobei man ein pulveriges
Produkt erhält. Bei dieser Enzymprobe stellt man
eine Lipase-Aktivität von 350 E fest, wenn man die
Lipase-Aktivitätsmessung nach der oben erwähnten Methode
durchführt.
Die vorliegende Erfindung gewährleistet eine Herstellung
in großem Maßstab von Polypeptid mit einem hohen
Grad an Stabilität und mit hoher Lipase-Aktivität. Die
Lipase ist brauchbar bei der Herstellung von Fettsäure
aus Triglycerid, als Reagens für quantitative Analysen
von Triglycerid sowie als Katalysator für Öl- und Fett-
Reformierverfahren unter Verwendung der Esteraustauschreaktion.
Claims (9)
1. DNA mit genetischer Information von Lipase und
umfassend eine Basensequenz, welche die folgende Aminosäuresequenz
(I) von der ersten Aminosäure (Ala) an der
N-terminalen Seite bis einschließlich die 319. Aminosäure
(Val) codiert:
2. DNA gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die erwähnte Basensequenz 957 fortlaufende Basen umfaßt,
die, beginnend vom 5′-Ende, durch die folgende Basensequenz
(II) dargestellt sind:
3. Ein Vektor, umfassend die in Anspruch 1 definierte
DNA.
4. Vektor gemäß Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß es sich bei dem Vektor um Plasmid pLIP1 oder
pLIP10 handelt.
5. Ein Transformant mit DNA, die bezüglich des
Wirts-Mikroorganismus fremd ist und wie in Anspruch 1
definiert ist.
6. Transformant gemäß Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß der Wirts-Mikroorganismus ein Mikroorganismus
vom Stamm Escherichia coli ist.
7. Verfahren zur Herstellung eines Polypeptids, umfassend
Kultivierung eines Transformanten, der DNA aufweist, die bezüglich des Wirts-Mikroorganismus fremd ist und in Anspruch 1 definiert ist, um zu bewirken, daß der Transformant genetische Information der erwähnten DNA ausdrückt, und
Sammlung des Polypeptids mit Lipase-Aktivität aus der Kulturbrühe.
Kultivierung eines Transformanten, der DNA aufweist, die bezüglich des Wirts-Mikroorganismus fremd ist und in Anspruch 1 definiert ist, um zu bewirken, daß der Transformant genetische Information der erwähnten DNA ausdrückt, und
Sammlung des Polypeptids mit Lipase-Aktivität aus der Kulturbrühe.
8. Verfahren gemäß Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß der Wirts-Mikroorganismus ein Mikroorganismus
vom Stamm Escherichia coli ist.
9. Polypeptid mit der Aktivität von Lipase mit der
folgenden Aminosäuresequenz (I) von der ersten Aminosäure
(Ala) an der N-terminalen Seite bis einschließlich
die 319. Aminosäure (Val):
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