DE3907817A1

DE3907817A1 - Vorrichtung und verfahren zur entwaesserung von guelle und klaerschlamm

Info

Publication number: DE3907817A1
Application number: DE3907817A
Authority: DE
Inventors: Heinz Kasten
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1989-03-10
Filing date: 1989-03-10
Publication date: 1990-09-13

Description

Gegenstand der Erfindung

Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung und Verfahren mit dem es möglich ist, die Fest stoffe von der Flüssigkeit zu trennen.

Stand der Technik

Um Gülle und Klärschlamm von seinen beiden Be standteilen, nämlich Feststoffe und Flüssigkeit zu trennen sind bis heute 2 Geräte im Gebrauch:

1. Die Dekantierzentrifuge arbeitet nach dem Prinzip der Zentrifugalkraft. Das zu tren nende Gut wird im Zentrum der Zentrifuge eingegeben und wird mit dem Druck der Zentri fugalkraft an die Innenwand der Zentrifuge gedrückt. Das spezifische Gewicht der Flüssig keit und der Feststoffe sind fast gleich, daher auch die Schwierigkeit der Stofftren nung. Das etwas höhere spezifische Gewicht der Feststoffe reicht unter dem Einfluß der Zentrifugalkraft aus, die Feststoffe direkt an der Innenwand der Zentrifuge anzusiedeln und darauf steht zwangsläufig die Flüssig keit. Zwei im Innenraum der Zentrifuge mon tierte Schnecken separieren durch Gegen läufigkeit die Flüssigkeit von den Fest stoffen. Die hohen Investitionskosten setzen voraus, daß die Zentrifuge nur an Plätzen eingesetzt werden kann, wo so viel Trenngut anfällt, daß eine Amortisation gewährleistet ist.
2. Die Siebbandpresse besteht aus zwei über einander liegenden Siebbändern, zwischen denen das zu entwässernde Gut eingebracht wird. Die beiden Siebbänder mit dem einge lagerten Gut werden zur Flüssigkeitsaus treibung zwischen mehrere Druckwalzenpaare geführt.
Die Siebbandreinigung ist laufend mit Wasser hochdruckdüsen durchzuführen, daher hoher Wasserverbrauch. Die Siebbandsteuerung ist, wenn auch nicht problematisch, so doch ein enormer Kostenfaktor.

Aufgabe

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Feststoff-Flüssigkeitstrennung zu konzipieren, die nachstehende Anforderungen erfüllt:

a) Der Anschaffungspreis liegt wesentlich nie driger als herkömmliche Feststoff-Flüssig keitstrennungsvorrichtungen.
b) Diese Vorrichtung muß von dem Betriebsper sonal ohne Anweisung gehandhabt werden kön nen.
c) Die Vorrichtung muß ein positives Verhält nis in Bezug der Betriebskosten zur Trenn leistung aufweisen.
d) Diese Vorrichtung muß sowohl in geschlossenen Räumen, wie auch im Freien störungsfrei ar beiten.

Beschreibung

Hauptstück der Entwässerungsvorrichtung ist eine sich reduzierende Schnecke (1,1). Sie besteht aus einer Schnecke, die vom Material einwurf aus gesehen, sich sowohl in der Stei gung, wie auch im Durchmesser zum Material auswurf (1,2) hin reduziert. Die Schnecken spitzen werden mit einer Lippendichtung (2,1) gegenüber dem Schneckentrog (1,33), der als Sieb funktioniert, abgedichtet. Durch diese Maßnahme können in den Zwischenräumen der ein zelnen Steigungen verschiedene Preßdrücke herr schen. Beim Materialeinwurf befindet sich das eingebrachte Gut im Urzustand und hat somit das größte Volumen. Durch den Trog (1,3) wird das freie Wasser abgesondert, wodurch sich das Materialvolumen verkleinert, aber gleichzeitig befördert die sich drehende Schnecke (1,1) das zu entwässernde Gut in die nächste, aber im Volumen (1,4) kleinere Steigung.

Durch den kontinuierlichen Schneckentransport wird das zu bearbeitende Gut durch die sich verengenden Schneckengänge (1,4) immer mehr unter Druck gesetzt, d. h. es wird Wasser kon tinuierlich ausgepreßt. Dabei reduziert sich auch zum Materialauswurf (1,2) hin die Sieb fläche und die Sieblochung.

Zur Veranschaulichung: Wenn 100% Klärschlamm zur Entwässerung in die Schnecke (1,1) einge bracht werden, so werden in den mit einer Siebfunktion ausgerüsteten Einlaufblechen (1,5) schon 20% des durch Aufflockung freigewor denen Wassers abgesondert. An der Austritts öffnung (1,7) haben die Feststoffanteile noch einen Feuchtigkeitsgehalt von ca. 20%. Es müssen also auf dem Schneckenweg noch 60% der Feuchtigkeit ausgetrieben werden. Die Konsistenz des Klärschlamms am Anfang des Entwässerungsvorganges gleicht einer Emulsion. Es ist also nötig, dem Klärschlamm ganz be hutsam das erste Wasser zu entziehen, damit der Klärschlamm fester wird und damit leichter zu bearbeiten ist. Vor dem Materialauswurf (1,2) hat der Klärschlamm seine meistens um 20% schwankende Trockensubstanz erreicht. Soll der prozentuale Anteil an Trockensub stanz geändert werden, so besteht die Möglich keit, die Austrittsöffnung (1,7) zu verstellen. Zum besseren Flüssigkeitsabfluß erhält die Rohrwelle (2,4) auf der ganzen Länge Bohrungen (2,5).

Die Lippendichtung (2,1) sorgt für die innere Reinigung des Troges (1,3). Außerdem sorgt sie dafür, daß bei großem Druck, das nicht weiter zu transportierende Gut in die darunter liegende Schneckensteigung (2,2) zurückfällt. Die Bürstenwelle (1,6), (2,3) hat die Aufgabe, den Siebtrog (1,3) äußerlich von Fasern zu reinigen.

Kennzeichen-Benennung

Abbildung 1
1,1 Schnecke
1,2 Materialauswurf
1,3 Trog
1,4 Volumenverkleinerung
1,5 Einlaufbleche
1,6 Bürstenwelle
1,7 Austrittsöffnung

Abbildung 2
2,1 Lippendichtung
2,2 Materialrückfall
2,3 Bürstenwelle
2,4 Rohrwelle
2,5 Löcher

Claims

1. Vorrichtung und Verfahren zum Entwässern von Klärschlamm und Gülle, dadurch gekenn zeichnet, daß das zu entwässernde Gut in eine sich im Volumen reduzierende Schnecke (1,1) - d. h. die Steigung der Durch messer verkleinern sich bis zum Material auswurf (1,2) - zwangsgeführt wird.

2. Vorrichtung und Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Trog (1,3) als Sieb ausgebildet ist, damit das durch die Volumenverkleinerung (1,4) freiwerdende Wasser abgeführt werden kann.

3. Vorrichtung und Verfahren nach den An sprüchen 1 + 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneckenspitzen mit einer Lippen dichtung (2,1) versehen werden, um innerhalb der Schnecke (1,1) den Entwässerungsdruck aufzubauen. Bei Auftreten von großen Drücken läßt die Lippendichtung die verstopfende Masse in den darunterliegenden Schnecken gang (2,2) zurückfallen.

4. Vorrichtung und Verfahren nach den An sprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine drehende, biegsame Bürstenwelle (1,6) (2,3) oder ähnliche Vorrichtung den Siebtrog (1,3) von außen reinigt.

5. Vorrichtung und Verfahren nach den An sprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die gelochten Einlaufbleche (1,5) eine Vorentwässerung vornehmen und damit die Leistungsfähigkeit des Schneckensystems erhöhen.

6. Vorrichtung und Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Aus trittsöffnung (1,7) des entwässerten Gutes im Querschnitt verändert werden kann und damit die Restfeuchte einstellbar ist.

7. Vorrichtung und Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der als Sieb funktionierende Schneckentrog (1,3) ent sprechend der Verkleinerung des Schneckendurch messers, sich die Sieblochung und die freie Siebfläche verkleinert.

8. Vorrichtung und Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Rohr welle (2,4) durch Bohren von Löchern (2,5) zusätzlich der Wasserabführung dient.