DE4041162A1 - Schneckenzentrifuge - Google Patents
SchneckenzentrifugeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Schneckenzentrifuge zur Tren
nung von Feststoff-Flüssigkeitsgemischen, mit zylindri
schem oder zylindrisch-konischem Trommelmantel und Aus
tragsöffnungen für die Flüssigkeit und den Feststoff, wo
bei der im Klärteil der Zentrifuge vorentwässerte Schlamm
während des Transportes von der Schnecke zum Feststoff
austrag hin einer Nachentwässerung unterworfen wird.
Zur verbesserten Entfeuchtung des Feststoffes in Schnec
kenzentrifugen ist es bekannt, dem Vollmantelteil der
Zentrifuge einen zylindrischen oder konischen Sieb
mantelteil nachzuschalten. Im Vollmantelteil bzw. Klär
teil der Schneckenzentrifuge findet die Sedimentation des
Feststoffes und die Klärung der Flüssigkeit statt, und
der Feststoff wird von der Transportschnecke im Mantel
Konus aus der Flüssigkeit herausgehoben und anschließend
über das Siebmantelteil zwecks Nachentwässerung des Fest
stoffes geschoben. Die dadurch erzielte Steigerung im
Trockenstoffgehalt des Feststoffkuchens hält sich in
Grenzen, da die Schleuderziffer im Siebmantelteil gerin
ger ist als im Vollmantelteil bzw. Klärteil der Schnec
kenzentrifuge. Auch die Hintereinanderschaltung mehrerer
Vollmantel-Stufen einer Schneckenzentrifuge brachte für
Schlämme keine Steigerung des Trockenstoffgehaltes, da
bei der Übergabe des Feststoffes von einer Stufe zur
nächsten durch den Abwurf der Schlamm in seiner Struktur
so stark geschädigt wird, daß er zu keiner weiteren Flüs
sigkeitsabgabe mehr fähig ist. Zur Verbesserung der Ent
feuchtung des Feststoffes in Schneckenzentrifugen ist
auch vorgeschlagen worden, die Förderschnecke mit Pflug
scharen, Paddeln oder Rührelementen zu versehen, die in
die Feststoff-Dickschicht zwecks deren ständigen Umwäl
zung eintauchen sollen. Aber auch mit diesen Hilfsmaßnah
men sind mit Schneckenzentrifugen, insbesondere bei
feinstkörnigen Feststoffen wie z. B. bei Klärschlämmen,
auch bei höchstmöglichen Drehzahlen und großer Verweil
zeit des Feststoffkuchens im Zentrifugalfeld nur
nichtzufriedenstellende Trockenstoffgehalte im Feststoff-
Austrag von z. B. ca. 44% erreicht worden. Eine mög
lichst weitgehende mechanische Entwässerung ist aber ins
besondere dann von großer wirtschaftlicher Bedeutung,
wenn der Feststoffkuchen anschließend getrocknet, ver
brannt oder deponiert werden soll.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schnecken
zentrifuge zu schaffen, in welcher der Feststoffkuchen
insbesondere von feinstkörnigen Schlämmen weitergehend
als bisher entfeuchtet wird.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung mit der Maßnahme
des Kennzeichnungsteils des Anspruchs 1 gelöst. Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den
Ansprüchen 2 bis 6 angegeben.
Dadurch, daß bei der erfindungsgemäßen Schneckenzentri
fuge zur Nachentwässerung des Schlammes in der Zentrifuge
wenigstens ein zwischen der Förderschnecke und dem Trom
melmantel angeordnetes, auf den Schlamm einwirkendes
Preßorgan vorgesehen ist, welches z. B. aus einem zwi
schen den Schneckenwendeln angeordneten spiralförmig aus
gebildeten Preßblech bestehen kann, wird der Feststoffku
chen neben der Eigenpressung im Zentrifugalfeld zusätz
lich dazu noch durch das Preßorgan in der Zentrifuge
mechanisch ausgepreßt. Dadurch ist eine Steigerung des
Trockenstoffgehaltes des Zentrifugen-Feststoffaustrages
von bisher z. B. ca. 44% auf z. B. 60% möglich.
Die Eigenpressung des in einem Decanter unter Wasser be
findlichen Feststoffkuchens ist auch bei höchsten Dreh
zahlen des Trommelmantels nur ein Bruchteil des in der
Trommel vorherrschenden Flüssigkeitsdruckes. Als Preß
druck im Feststoffkuchen wirkt nur der Festkörper-Stütz
druck, der die flüssigkeitsgefüllten Hohlräume und Kapil
laren verkleinert und somit den mittleren Flüssigkeitsge
halt im Feststoffkuchen reduziert. Insbesondere bei
Schlämmen mit geringem Dichteunterschied zwischen Fest
stoff und Flüssigkeit beträgt der größte Feststoff-Preß
druck an der Trommelinnenseite aber nur wenige bar.
Selbst bei höchstmöglichen Schleuderziffern, die der
Werkstoff des Zentrifugenmantels festigkeitsmäßig mit der
erforderlichen Sicherheit noch erträgt, kann der flüssig
keitsabführende Preßdruck nicht beliebig gesteigert wer
den, da die Feststoffpartikeln durch den flüssigkeitsbe
dingten Auftrieb unter Wasser in ihrem Eigengewicht dra
stisch reduziert werden. Hebt man den Schlammkuchen aus
der Flüssigkeit heraus, wie das auf dem Konus oder bei
Vollmantel-Sieb-Zentrifugen beispielsweise der Fall ist,
dann fällt zwar die Preßdruck-Verringerung durch den
Flüssigkeits-Auftrieb weg, jedoch verhindert der Rückhal
tedruck an den feinen Kapillaren durch die Grenzflächen
spannung den Flüssigkeitsaustritt aus dem feinstkörnigen
Haufwerk und damit die Reduzierung der Restfeuchte des
Feststoffkuchens.
Um zu einem Feststoffkuchen mit der gewünschten geringe
ren Restfeuchte zu gelangen, insbesondere bei Klärschläm
men oder anderen feinstkörnigen Feststoffen, wird durch
die erfindungsgemäße Schneckenzentrifuge gelehrt, den im
Zentrifugalfeld der Zentrifuge beschränkten Eigendruck
durch einen künstlich aufgebrachten mechanischen Preß
druck auf den Feststoffkuchen zu erhöhen oder zu ergän
zen. Um das Abfließen der Flüssigkeit aus den feinen
Kapillaren des Feststoffkuchens nicht zu behindern, kann
bzw. soll das künstliche Pressen schon beginnen, solange
der Feststoffkuchen sich noch unter Wasser befindet. Nach
dem Auspressen des Feststoffkuchens muß bei der Druckent
lastung des Kuchens, wie experimentelle Untersuchungen im
Zentrifugalfeld gezeigt haben, dafür gesorgt werden, daß
sich insbesondere bei kompressiblen Schlämmen der wieder
auffedernde Feststoffkuchen nicht wieder mit Flüssigkeit
vollsaugen kann.
Die mit der erfindungsgemäßen Schneckenzentrifuge erziel
baren Vorteile sind zusammengefaßt:
Niedrigere Restfeuchte bzw. höherer Trockenstoffgehalt
des die Zentrifuge verlassenden Feststoffkuchens insbe
sondere bei feinstkörnigen und kompressiblen Schlämmen,
wie beispielsweise industrielle oder kommunale
Klärschlämme bei kontinuierlicher oder quasikontinuierli
cher Arbeitsweise der Zentrifuge. Durch den zusätzlich
aufgebrachten Preßdruck kann unter Umständen die Zentri
fugendrehzahl auf die Werte reduziert werden, die für die
Klärung des Schlammes im Klärteil der Zentrifuge ausrei
chend ist, wodurch auch der Energieaufwand sowie der Ver
brauch an Flockungshilfsmitteln drastisch verringert wer
den können. Der erhöhte Trockenstoffgehalt des die erfin
dungsgemäße Zentrifuge verlassenden Feststoffkuchens
bringt enorme Kosteneinsparungen in kommunalen Kläranla
gen, da bei Einsatz der erfindungsgemäßen Schneckenzen
trifuge die zu deponierende Feststoffmenge reduziert wird
oder der Energieaufwand für die thermische Trocknung oder
die Verbrennung des Feststoffkuchens deutlich sinkt.
Die Erfindung und deren weitere Merkmale und Vorteile
werden anhand der in den Figuren schematisch dargestell
ten Ausführungsbeipiele näher erläutert.
Es zeigt:
Fig. 1 ausschnittsweise den Teillängsschnitt
durch eine Schneckenzentrifuge mit sich an
den Klärteil anschließender Preßzone mit
eingebautem spiralförmig ausgebildetem
Preßblech zum Auspressen des Feststoffku
chens;
Fig. 2 einen Querschnitt durch die erfindungsge
mäße Schneckenzentrifuge längs der Linie
II-II der Fig. 1;
Fig. 3 als weitere Ausführungsform der Erfindung
eine Vollmantel-Schneckenzentrifuge mit
zylindrisch-konischem und anschließend
wieder zylindrischem Trommelmantel mit
Siebteil mit Druckrollen in der Preßzone;
Fig. 4 eine Vollmantel-Schneckenzentrifuge mit
Siebteil und mit Druckkissen in der Preß
zone;
Fig. 5 eine Vollmantel-Schneckenzentrifuge mit in
der Preßzone an den Schneckenwendeln der
Förderschnecke angeordneten Druckkissen;
Fig. 6 in Draufsicht die am Umfang abgewickelte
Schnecken-Bewendelung einer weiteren Aus
führungsform einer Schneckenzentrifuge;
Fig. 7 eine weitere Ausführungsform einer Schnec
kenzentrifuge im Halblängsschnitt und
Fig. 8 in Draufsicht auf die Schneckenabwicklung
der Förderschnecke der Fig. 7.
Wie Fig. 1 zeigt, besteht die Vollmantel-Schneckenzentri
fuge aus einem zylindrischen Trommelmantel (10), in der
eine Förderschnecke mit Schneckentragkörper bzw. Schnec
kenrohr (11) und daran befestigten, den Feststoffkuchen
(12) in der Zeichnung von links nach rechts trans
portierenden Schneckenwendeln (13) mit einer Differenz
drehzahl rotiert. Im Klärteil (linker Teil) der Zentri
fuge wird die in der Zeichnung nach links abfließende ge
klärte Flüssigkeit mit ihrem Flüssigkeitsspiegel (14) vom
Feststoff (12) getrennt. Zwischen den Schneckenwendeln
(15 und 16) der Förderschnecke ist ein spiralförmig bzw.
schneckenförmig geformtes Preßblech (17) befestigt, wel
ches den Feststoffkuchen (12) von seiner Höhe (a) am Ende
des Klärteils der Zentrifuge auf die wesentlich kleinere
Höhe (b) in der Preßzone (18) zusammenpreßt.
Die Wirkungsweise des Preßbleches (17) wird anhand der
Fig. 2 näher erläutert. Dort sieht man, wie das zwischen
den Schneckenwendeln (15 und 16) der Förderschnecke be
festigte Preßblech (17) vom zylindrischen Schneckentrag
körper bzw. Schneckenrohr (11) ausgehend, spiralförmig
bzw. schneckenförmig nach außen aufgeht. Durch die Dreh
bewegung der Transportschnecke in der Zentrifugentrommel
(10) in der angezeigten Pfeilrichtung (19) wird der im
Klärteil der Zentrifuge aussedimentierte Feststoffkuchen
(12) durch das sich mit der Transportschnecke (11) mit
drehende Preßblech (17) in den keilförmig sich verengen
den Schneckengang zunehmend stärker eingequetscht und
verdichtet. Wie in einem Schnecken-Extruder wird durch
den Keilspalt-Effekt ein steigender Preßdruck im
Feststoffkuchen (12) aufgebaut, der seinen Maximalwert
pmax. kurz vor dem engsten Querschnitt (b) des Preßspal
tes erreicht. Durch den in Umfangsrichtung zunehmenden
Verdichtungsvorgang werden die flüssigkeitsgefüllten
Kapillaren und Leerräume im Feststoffkuchen verkleinert
und die Flüssigkeit in Richtung des abnehmenden Preßdruc
kes, d. h. zum erweiterten Keilspalt hin, ausgepreßt, in
Fig. 2 in Richtung der Pfeile Flüss.. Der durch den auf
gebauten Druck ausgepreßte Feststoffkuchen passiert die
Stelle höchsten Druckes pmax und kann nach Verlassen des
Keilspaltes wieder auf den niedrigen Druck entspannen,
der sich durch die Zentrifugalkraft und das Gewicht des
Feststoffkuchens ergibt. Bei diesem Entspannungsvorgang
kann sich der wieder etwas auffedernde Feststoffkuchen
jedoch nicht wieder mit Flüssigkeit vollsaugen. Der
Druckaufbau im sich verengenden, nur mit Feststoffkuchen
gefüllten Wendelgang wird durch das Schneckendrehmoment
und dem Reibschluß des Kuchens an der Innenseite der
Trommel (10) erzeugt. Das spiralförmig im Durchmesser
aufgehende, am Schneckenrohr (11) befestigte Preßblech
(17) hat dabei eine ähnliche druckerzeugende und ab
dichtende Wirkung wie der sich in Transportrichtung ver
größernde Kerndurchmesser der Schnecke z. B. bei einem
Kunststoff-Extruder. Die Verringerung des Schneckenkanal
querschnittes könnte auch durch Verkleinerung der
Schneckensteigung oder des Schneckenwendeldurchmessers
erzeugt werden. Auch Kombinationen von zwei oder drei
Geometrie-Parametern der Förderschnecke wären möglich.
Die Schneckenkanal-Querschnittsänderung kann im zylindri
schen und/oder im konischen Mantelbereich der Schnecken
zentrifuge liegen. Die für die Kanal-Querschnittsänderung
benötigte Umfangslänge kann sich über Teile eines oder
über mehr als einen Wendelgang hin erstrecken.
Das Querschnittsverengungs-Verhältnis des von der Kontur
des spiralförmig ausgebildeten Preßblechs (17) bestimmten
Schneckenkanalquerschnittes kann fest, einstellbar oder
auch von außen verstellbar sein. Die Verstellung des
Spaltquerschnittes kann durch pneumatische, hydraulische,
elektrische oder mechanische Verstellvorrichtungen be
werkstelligt werden. Die Verstellung des Schneckenkanal
querschnittes und damit die Veränderung des erzeugten
Preßdruckes auf den Feststoffkuchen (12) kann auch
selbststeuernd durch aufreitende Fliehkraft-Gewichte oder
durch fliehkraftbedingtes Auffedern von Teilen oder des
ganzen Preßbleches (17) erfolgen. Die Druckerhöhung kann
stetig ansteigend oder in Druckstufen erfolgen. Es können
auch mehrere Preßorgane wie Preßbleche hintereinander ge
schaltet werden. Zum Ausgleich von Unwuchten können die
druckerzeugenden Querschnittsverengungen des Schneckenka
nales auch rotationssymmetrisch angeordnet sein. Die Be
randung der Preßzone (18), d. h. der Trommelmantel (10)
und/oder das Preßorgan (17) und/oder die Schneckenwendeln
(15 bzw. 16) können ganz oder teilweise aus flüssigkeits
durchlässigen Wänden zum Durchtritt der mechanisch ausge
preßten Flüssigkeit bestehen. Zur Vorverdichtung des
Feststoffkuchens kann beipielsweise ein flüssigkeits
durchlässiges kammartiges oder siebartiges Spiralblech
dienen, dem ein flüssigkeitsdichtes Spiralblech nachge
schaltet ist. Der Auslaß der ausgepreßten Flüssigkeit
kann auch neben der Preßzone (18) liegen.
Beim Ausführungsbeispiel der Fig. 3 besteht das Preßorgan
zum Auspressen des Feststoffkuchens aus Druckrollen (20),
die zwischen den Schneckenwendeln der Förderschnecke an
geordnet sind. Die Druckrollen (20) laufen mit der För
derschnecke (11) exzentrisch um und sie quetschen dabei
den Feststoffkuchen im Ausführungsbeispiel auf einem
zylindrischen Siebmantelteil (21) aus. Die Schneckendre
hung in der Zentrifugentrommel muß nicht gleichmäßig er
folgen, sie kann in kurzen Zeitabständen auch diskontinu
ierlich in der Trommel drehen. In Fig. 3 ist noch gut zu
sehen, wie der zu entwässernde Schlamm durch die Leitung
(22) in die erfindungsgemäße Schneckenzentrifuge einge
bracht und die geklärte Flüssigkeit (14) einerseits sowie
der entwässerte und mechanisch ausgepreßte Feststoff (23)
andererseits von der Zentrifuge abgezogen werden.
Beim Ausführungsbeispiel der Fig. 4 wird der in der
Schneckenzentrifuge auf den Feststoffkuchen zusätzlich
aufgebrachte Preßdruck durch Druckkissen (24, 25) er
zeugt, die an Zuführungsleitungen (26, 27) zur Zuführung
gasförmiger oder flüssiger Druckmedien angeschlossen
sind. Die zwischen den Schneckenwendeln am Schneckenrohr
(11) der Transportschnecke befestigten Druckkissen (24,
25) können mit Schleißplatten zum Feststoff (12) hin ge
panzert sein. Auch hier wird der Feststoffkuchen durch
Verkleinerung des Schneckengang-Volumens ausgepreßt. Zur
Flüssigkeitsabfuhr kann am Trommelmantel (10) ein Sieb
teil (28) befestigt sein. Durch zonenweise aufeinander
folgende Druckfolge am kleinste Konusradius beginnend,
kann die ausgepreßte Flüssigkeit auch zum Klärteil der
Zentrifuge hin (nach links) abgeführt werden. Die Trans
portschnecke kann während des Pressens durch die Druckme
dien (26, 27) kontinuierlich weitergedreht werden. Ein
Stop- und Go-Betrieb für den Feststofftransport vermit
tels der Förderschnecke würde weniger Verschleiß verursa
chen. Dabei wird während des Schneckenstillstandes über
die Druckkissen (24, 25) gepreßt, nach Druckentlastung
wird der gepreßte Feststoffkuchen dann aus der Preßzone
(18) heraustransportiert. Diese Taktsteuerung kann so
eingestellt werden, daß nacheinander alle den Konus hoch
geförderten Feststoffteile einmal oder mehrmals in stei
genden Druckstufen gepreßt werden. Der Schlammzulauf zur
Schneckenzentrifuge muß im Preßbetrieb der Zone (18)
nicht unbedingt unterbrochen werden, da die Speicherkapa
zität der Zentrifuge zur Überbrückung bis zum nächstfol
genden Feststofftransport in aller Regel ausreicht. Die
Druckkissen (24, 25) können im Konusteil und/oder im
Zylinderteil der Schneckenzentrifuge angeordnet sein. Bei
rein zylindrischen Zentrifugen können die Druckkissen
(24, 25) auch zum Abdichten beim Anfahren der Zentrifuge
benutzt werden.
Bei der Schneckenzentrifuge des Ausführungsbeispieles der
Fig. 5 sind im Konusteil der Zentrifuge im Bereich der
Feststoffkuchen-Preßzone an den Schneckenwendeln der
Transportschnecke (11) die Druckkissen (29, 30, 31) be
festigt, welche über die zugehörigen Druckmedium-Zufüh
rungsleitungen (32, 33, 34) unter Druck gesetzt werden
können. Bei dieser Lösung kann die Wendelgangbreite der
Transportschnecke zyklisch verengt werden. Die Volumen
verengung durch Druckmediumbeaufschlagung kann nacheinan
der in den einzelnen Druckkissen bzw. einzelnen Wendel
gängen beginnen. Der freiwerdende Spalt neben dem gepreß
ten Feststoffkuchen im Wendel nach Druckentlastung des
jeweiligen Druckkissens (29 bis 31) kann für die Flüssig
keitsabfuhr hin zum Klärteil der Zentrifuge (nach links)
genutzt werden, oder die ausgepreßte bzw. freigepreßte
Flüssigkeit wird abgesaugt, z. B. über ein Siebteil. Ein
Siebteil mit Flüssigkeitsabfuhr kann sich auch in einem
Wandungsteil des druckmediumbeaufschlagten Druckkissens
(29 bis 31) befinden. Sowohl die Schlammzufuhr (22) als
auch die Drehung der Transportschnecke (11) müssen wäh
rend des Pressens vermittels der Druckkissen (29 bis 31)
nicht unterbrochen werden. Die nacheinander wirkenden
Preßhübe der Druckissen (29 bis 31) können mit gleichem
Preßdruck oder mit ansteigenden Preßkräften ausgeführt
werden.
Bei allen angeführten Ausführungsbeispielen der erfin
dungsgemäßen Preß-Decantierzentrifuge kann dem zu entwäs
sernden Schlamm (22) ein Stoff zugesetzt werden, der die
Flüssigkeitsabgabe durch das zusätzlich angewandte mecha
nische Auspressen begünstigt.
Das mechanische Auspressen des Feststoffkuchens in der
erfindungsgemäßen Schneckenzentrifuge kann auch durch
zwischen den Schneckenwendeln der Transportschnecke an
der Trommelinnenwand befestigte keilspaltbildende Steg
bleche als Preßorgane bewerkstelligt werden. Dabei ver
engt sich der zwischen der Schneckenwendel und einem
Stegblech gebildete Keilspalt zunehmend, wodurch dem da
zwischen befindlichen Feststoffkuchen das Kapillarwasser
mit hohem Druck ausgepreßt wird. Die dabei für das Aus
pressen des Feststoffkuchens benötigte Leistung wird dem
Schneckenantrieb entnommen.
Die Fig. 6 bis 8 zeigen schematisch eine andere Mög
lichkeit, zusätzlich zur zentrifugalen Eigenpressung der
Feststoffkuchenschicht durch einen Keilspalteffekt einen
Preßdruck auf den Feststoffkuchen auszuüben. In Fig. 6
ist dargestellt die am Umfang abgewickelte Schnecken-Be
wendelung (35) in Draufsicht. Die Wendelgänge der Trans
port-Schnecke (35) sind in einem schmalen Bereich (36)
unterbrochen. Durch diese Lücken (36) können sich an der
Trommelinnenwand befestigte Stegbleche (37) hindurchbewe
gen, ohne die Schneckendrehung zu behindern. Um die Wen
dellücken (36) klein zu halten, sind die Stegbleche (37)
in Radialebenen angeordnet. Bei Drehung der Schnecke
nähert sich die Schneckenwendel (35) in axialer Richtung
den an der Trommel befestigten Stegblechen (37). Der zwi
schen Wendel (35) und Stegblech (37) gebildete Keilspalt
(38) verengt sich zunehmend und preßt dem dazwischen be
findlichen Feststoffkuchen mit hohem Druck das Kapillar
wasser aus. Das ausgepreßte Wasser fließt bergab bzw. zur
Zone geringeren Druckes in den Klärteil der Zentrifuge.
Die Stegbleche (37) können auch leicht gewölbt oder
leicht schräg eingebaut werden. Die für die Quetschvor
gänge benötigte Leistung wird dem Schneckenantrieb ent
nommen. Um Drehmomentenstöße zu vermeiden und das Schnec
kendrehmoment zu vergleichmäßigen, sollen nicht alle
Stegbleche (37) gleichzeitig im selben Preßzyklus arbei
ten, sondern nacheinander in Eingriff kommen. Dies läßt
sich durch eine unsymmetrische Anordnung von Stegblechen
(37) und Lücken (36) erreichen. Dadurch sollen sämtliche
Keilspalte (38) bei einer Momentbetrachtung nicht ein und
dieselbe Dicke haben, sondern jeweils unterschiedlich
dick sein. Die Stegbleche (37) können zur Optimierung und
Anpassung an die jeweiligen Schlammverhältnisse einstell
bar befestigt werden.
Fig. 7 zeigt im Halblängsschnitt und Fig. 8 in Draufsicht
auf die Schneckenabwicklung eine Preßkombination aus
Schneckenwendel (35) und Stegblech (37), die einen preß
druckerzeugenden Keilspalt (38) bilden. Die an der Trom
mel (10) befestigten Stegbleche (37) sind doppelwandig
ausgeführt mit einer flüssigkeitsdurchlässigen Wand (39)
auf der Druckseite. Die Stegblech-Hohlräume sind mit
einem Flüssigkeitsaustritt (40) aus der Vollmanteltrommel
(10) verbunden. Das flüssigkeitsdurchlässige Sieb (39)
kann sich auch auf der Schnecke (35) befinden. Allerdings
muß dann die ausgepreßte Flüssigkeit abgesaugt werden.
Sowohl in axialer wie radialer Richtung können sich
mehrere durchlässige und undurchlässige Stegbleche befin
den.
Claims (6)
1. Schneckenzentrifuge zur Trennung von Feststoff-Flüs
sigkeitsgemischen, mit zylindrischem oder zylin
drisch-konischem Trommelmantel und Austragsöffnungen
für die Flüssigkeit und den Feststoff, wobei der im
Klärteil der Zentrifuge vorentwässerte Schlamm wäh
rend des Transportes von der Schnecke zum Feststoff
austrag hin einer Nachentwässerung unterworfen wird,
dadurch gekennzeichnet, daß zur Nachentwässerung des
Schlammes in der Zentrifuge wenigstens ein zwischen
der Förderschnecke (11) und dem Trommelmantel (10)
angeordnetes, auf den Schlamm einwirkendes Preßorgan
(17, 20, 24, 25, 29 bis 31, 37) vorgesehen ist.
2. Schneckenzentrifuge nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Preßorgan aus einem spiralförmig
ausgebildeten Preßblech (17) besteht, das zwischen
den Schneckenwendeln (15, 16) angeordnet ist.
3. Schneckenzentrifuge nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Preßorgan aus Druckrollen (20) be
steht, die zwischen den Schneckenwendeln der Förder
schnecke (11) angeordnet sind.
4. Schneckenzentrifuge nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß als Preßorgan zwischen den Schnecken
wendeln und/oder an den Schneckenwendeln Druckkissen
(24, 25, 29 bis 31) vorgesehen sind, die an Druckme
dien-Zuführungsleitungen angeschlossen sind.
5. Schneckenzentrifuge nach Anspruch 1, gekennzeichnet
durch zwischen den Schneckenwendeln (32) an der
Trommelinnenwand befestigte, keilspaltbildende Steg
bleche (34) als Preßorgane.
6. Schneckenzentrifuge nach einem der Ansprüche 1 bis
5, dadurch gekennzeichnet, daß die Berandung der
Preßzone (18), d. h. der Trommelmantel und/oder das
Preßorgan und/oder die Schneckenwendeln ganz oder
teilweise aus flüssigkeitsdurchlässigen Wänden be
stehen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904041162 DE4041162A1 (de) | 1990-12-21 | 1990-12-21 | Schneckenzentrifuge |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904041162 DE4041162A1 (de) | 1990-12-21 | 1990-12-21 | Schneckenzentrifuge |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4041162A1 true DE4041162A1 (de) | 1992-06-25 |
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ID=6421017
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19904041162 Withdrawn DE4041162A1 (de) | 1990-12-21 | 1990-12-21 | Schneckenzentrifuge |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4041162A1 (de) |
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