DE3905723A1 - Verwendung von tpa zur prophylaxe und/oder therapie von schwangerschaftskomplikationen - Google Patents
Verwendung von tpa zur prophylaxe und/oder therapie von schwangerschaftskomplikationenInfo
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Description
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die
Verwendung des Plasminogen Aktivators vom Gewebetyp
(tissue plasminogen Aktivator, t-PA) zur Prophylaxe
und/oder Therapie von Schwangerschaftskomplikationen
und zur Verhütung der sich aus diesen Komplikationen
ergebenden Konsequenzen sowohl für die Mutter als auch
für das Kind in utero und postnatal.
Insbesondere umfassen die erfindungsgemäß mit t-PA
prophylaktisch und/oder therapeutisch zu behandelnden
Schwangerschaftskomplikationen die Krankheitsbilder
Plazentainsuffizienz, Präeklampsie (EPH-Gestose,
schwangerschaftsbedingte Hypertonie), fetale
Wachstumsretardierung, renale Komplikationen der
Schwangerschaft, HELLP-Syndrom und die drohende
Frühgeburt.
Die genannten Syndrome gehören zu den häufigsten und
meist schweren Schwangerschaftskomplikationen, die für
die meisten Fälle von mütterlicher und fetaler
Morbidität und Mortalität verantwortlich sind.
Seit langem ist bekannt, daß z.B. die materne
Hypertonie häufig untergewichtige Kinder zur Folge hat
(T.B. Fitzgerald, A.D. Clift, Lancet 1958, 1, 283-286).
Die chronisch nutritive Plazentainsuffizienz führt
bekanntlich zur intrauterinen Retardierung des Feten
mit einer deutlich überhöhten perinatalen Mortalität
und Morbidität. Bei näherer Analyse der Todesursachen
z.B. von perinatal verstorbenen Kindern kommt man zum
Ergebnis, daß es die durch die
Schwangerschaftskomplikationen bedingten
untergewichtigen Kinder sind, die vornehmlich eine hohe
Mortalität bedingen (P. Hohlweg-Majert, S. Kauert, Z.
Geburtsh. Perinat. 179, 267-277, 1975). Gemäß der
Münchner Perinatal-Studie 1975-1977 (Deutscher
Ärzteverlag, Köln 1980) sind es diese Kinder, die
allein schon bis über 85% die perinatale Mortalität
belasten. Die Sterblichkeitsrate insgesamt, also
aufgrund eines intrauterinen Fruchttodes sowie die
Neugeborenen-, Früh-, Spät-, Neonatal- und
Nachsterblichkeit, liegt in der Bundesrepublik
Deutschland heute noch bei über 10 Promille. Die
negativen Einflüsse der Schwangerschaftskomplikationen
auf die physische und psychische Entwicklung des
Kindes, sollte es das erste nachgeburtliche Jahr
überleben, sind offenkundig. Nach J.S. Wigglesworth
(Brit. med. Bull. 22, 13, 1966) wird die Rate
intrauteriner Retardierungen (hypotropher Kinder) mit
30% angenommen.
Eine gezielte Prophylaxe oder eine kausale
therapeutische Behandlung der
Schwangerschaftskomplikationen ist bisher suffizient
nicht möglich, so daß eine Behandlung, sofern sie
überhaupt möglich ist, vorwiegend symptomatisch
erfolgt. Eine Verbesserung der Symptomatik wurde durch
die Verwendung von β-mimetisch wirksamen Substanzen
versucht, um damit das uteroplazentare Strombett bei
Plazentainsuffizienz positiv zu beinflussen (J.P.
Brettes et al., Amer. J. Obstet. Gynec. 124, 164, 1976;
L.H. Janisch et al., Z. Geburtsth. Perinat. 178,
202-206, 1974).
Vor dem Einsatz dieses therapeutischen Konzeptes wurde
die Verwendung von Thrombozytenaggregationshemmer zur
Behandlung von Schwangerschaftskomplikationen
vorgeschlagen. Beispielsweise wurde die Möglichkeit in
Betracht gezogen, die uteroplazentare
Durchblutungsinsuffizienz durch eine additionelle
Heparinbehandlung bei Spätgestose zu behandeln bzw.
Heparin bei Schwangerschaftstoxämie einzusetzen (H.
Ludwig, in: Die Spätgestose (EPH-Gestose), Hrsg. E.T.
Rippmann, Schwabe, Stuttgart, Basel, 1971; H. Iinuma,
T. Fukuda, Biol. Res. Pregnancy Perinatol. 4 (4),
158-162, 1983). Heparin ist jedoch nur begrenzt
einzusetzen, da Heparin z.B. bei eklamptischen
Prozessen als kontraindiziert angesehen wird (H.
Ludwig, loc. cit.). Darüberhinaus wurde festgestellt,
daß Heparin keine Wirkung zeigte (F.K. Beller et al.,
Aust. NZ J. Obstet. Gynaecol. 25, 83-86, 1985) und eine
Heparintherapie mit schweren Nebenwirkungen bei der
Mutter (Knochenzerstörung, Blutungen) und beim Kind
(Abortrisiko, Unreife, Todgeburt) begleitet ist (R.
Howell et al., Br. J. Obstet. Gynaecol. 90, 1124-1128,
1983; G.A. Marbet, Ther. Umschau 44 (1), 39-47, 1987;
J.G. Hall et al., Am. J. Med. 68, 122-140, 1980).
Auch andere Antikoagulantien, wie z.B.
Coumarinderivate, Warfarin oder Streptokinase, deren
Einsatz, wie der des Heparins, nur zur Verhinderung
oder Behandlung thromboembolischer Ereignisse in der
Schwangerschaft diskutiert wurde, haben sich aufgrund
des hohen Nebenwirkungsrisikos, aufgrund eines
fehlenden Wirkungsnachweises oder sogar wegen einer
generellen Kontraindikation Schwangerschaft nicht
durchgesetzt (Summary of an NIH Consensus Conference,
Br. Med. J., 1585-1587, 28. June 1980; G.A. Marbet,
1987, loc. cit.; P.I. Pillans, E.J. Coetzee, S.Afr.
Med. J. 69, 469, 1986; J.G. Hall et al., 1980, loc.
cit.),
Der Einsatz von im engeren Sinn fibrinolytisch
wirksamen Substanzen wie Streptokinase oder Urokinase
in der Schwangerschaft wurde bisher ausschließlich zur
Behandlung von thromboembolischen Erkrankungen (tiefe
Venenthrombosen, Lungenembolie) eingesetzt (W. Rath et
al., Intensivmed. Prax. 5, 47-60, 1982; R. J.C. Hall et
al. Br. Med. J. 647-649, 16. Dec. 1972). Der
Einsatzbereich des t-PA war bislang nur auf die
Thrombolyse, insbesondere zur Reokklusion von Gefäßen
beim akuten Herzinfarkt, beschränkt, was nicht
überrascht, da beim t-PA, welcher hochdosiert und
kurzfristig bzw. akut eingesetzt wird, eine
ausschließliche, selektive Wirkung auf bestehende
Thromben erwartet werden konnte (EP-S 41 766, EP-A 93 619,
EP-A 1 94 736, EP-A 1 98 321, EP-A 2 75 856, EP-A 2 77 751;
W. Weimar et al., Lancet 1018-1020, Nov. 1981; C.
Korninger et al., J. Clin. Invest. 69, 573-580, 1982).
Darüberhinaus wurde vorgeschlagen, t-PA während oder
nach Operationen akut einzusetzen, um der Gefahr einer
damit verbundenen Thrombusbildung vorzubeugen (EP-A 2 27 462,
EP-A 2 27 400) oder t-PA bei der Verwendung
artifizieller medizinischer Materialen zu benutzen
(EP-A 2 27 102).
Der vorliegenden Erfindung lag demnach die Aufgabe
zugrunde, ein Mittel bereitzustellen, welches zur
Kausalbehandlung von Schwangerschaftskomplikationen,
sowohl prophylaktisch als auch therapeutisch, geeignet
ist und somit auch die aus diesen Komplikationen sich
ergebenden Konsequenzen sowohl für die Mutter als auch
für das Kind in utero und postnatal verhüten hilft.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß
t-PA bei Schwangerschaftskomplikationen, insbesondere
zur Prophylaxe und/oder Therapie von
Plazentainsuffizienz, Präeklampsie (EPH-Gestose,
schwangerschaftsbedingte Hypertonie), fetaler
Wachstumsretardierung, renalen
Schwangerschaftskomplikationen, HELLP-Syndrom,
drohender Frühgeburt, vorteilhafterweise in niedriger
Dosierung, zur Substitution eingesetzt wird.
Es sei an dieser Stelle ausdrücklich darauf
hingewiesen, daß die Bezeichnung "zur Prophylaxe
und/oder Therapie" für die Definition der
erfindungsgemäßen Verwendung von t-PA bewußt gewählt
worden ist, da aufgrund des dem Fachmann bekannten
komplexen Krankheitsbildes
"Schwangerschaftskomplikationen" ein therapeutisches
Eingreifen gemäß der vorliegenden Erfindung in vielen
Fällen auch das Durchbrechen eines Circulus vitiosus
bewirken und das Entstehen einer weiteren Erkrankung
verhindern kann. Durch die erfindungsgemäße
prophylaktische und/oder therapeutische Behandlung wird
es somit ermöglicht, gleichzeitig vorbeugend und
therapeutisch auf ein Prodrom und ein manifestes
Syndrom positiv einzuwirken.
Die erfindungsgemäße Verwendung von t-PA,
vorteilhafterweise in niedriger Dosierung, zur
Substitution bei Schwangerschaftskomplikationen muß
überraschen, da die Ätiologie dieses für Mutter und
Kind lebensbedrohlichen Krankheitsgeschehens weitgehend
unbekannt ist und widersprüchlich diskutiert wird, sich
die bisher bekannten Therapiekonzepte mit t-PA am
akuten, hochdosierten Einsatz orientieren und t-PA nur
zur Lyse von Thromben bzw. zur Verhinderung von
Thrombenbildungen, z.B. bei Operationen, Verwendung
findet.
Hinzukommt, daß die Verhältnisse zwischen
gerinnungsfördernden und dem fibrinolytischen System
bei dem dieser Erfindung zugrundeliegenden Komplex des
Krankeitsbildes völlig ungeklärt ist. Einerseits wird
in neuerer Zeit davon ausgegangen, daß bei
Präeklampsie-Patientinnen ein erhöhter t-PA-Spiegel und
eine erhöhte t-PA-Inhibitor Aktivität vorliegen (A.
Estelles et al., Fibrinolysis 1, 209-214, 1987),
andererseits wurde bei Patientinnen, die an derartigen
Schwangerschaftskomplikationen leiden, ein erniedrigter
t-PA Spiegel diskutiert (T. Terao, T. Kobayashi, Biol.
Res. Pregnancy Perinatol. 4, 145-151, 1983).
Der erfindungsgemäß zu verwendenden t-PA kann über
bekannte konventionelle Zellkulturen tierischer bzw.
menschlicher Herkunft, z.B. gemäß EP-S 41 766 oder nach
D.C. Rÿken, D. Collen, J. Biol. Chem. 256, 7035-7041,
1981, oder durch bekannte gentechnologische Verfahren,
d.h. mit den bekannten Methoden der DNA-Rekombination,
hergestellt werden.
Bekannterweise eignen sich für das zuletzt genannte
Verfahren sowohl prokaryotische als auch eukaryotische
Zellen.
Bevorzugt wird die erfindungsgemäße Verwendung von
t-PA, welcher via DNA- Rekombination erhalten werden
kann. Für diesen Zweck kann beispielsweise nach D.
Pennica et al., Nature 301, 214-221, 1983, vorgegangen
werden oder gemäß der EP-A 93 619, EP-A 1 17 059.
Demgemäß wird unter t-PA der durch genetisch
manipulierte Mikroorganismen oder durch entsprechend
manipulierte oder natürliche eukaryotische
Zellkultursysteme gebildete Plasminogen-Aktivator vom
Gewebetyp verstanden. Für den Durchschnittsfachmann ist
es bekannt, daß natürliche alle Variationen
individiumspezifisch vorkommen und sich durch eine
oder mehrere unterschiedliche Nukleotide bzw.
DNA-Sequenzen manifestieren. Derartige Variationen oder
Mutationen, die auch durch die bekannten Methoden der
DNA-Rekombination bzw. durch gezielte Mutagenese
erzeugt werden können, wie sie beispielsweise in der
EP-A 93 619 oder in der EP 1 99 574 beschrieben werden,
umfassen einfache oder mehrfache Substitutionen,
Deletionen, Additionen, Insertionen oder Inversionen.
Die Verwendung derartiger "second-generation" t-PAs ist
daher ebenfalls Bestandteil dieser Erfindung. Da die
Struktur des t-PAs bekannt ist, können nach an sich
bekannten Verfahren des "protein engineering" t-PA
Derivate hergestellt werden, die beispielsweise mehrere
Finger- und/oder epidermale Wachstumsfaktor-Domänen
aufweisen oder nur aus diesen Domänen bzw. dem
N-Terminus bestehen.
Aus immunologischen Gründen ist dem Fachmann bekannt,
daß er beim Einsatz von biologisch aktiven,
körpereigenen Wirkstoffen vorzugsweise auf
speziesspezifischen t-PA zurückgreifen wird. Für die
erfindungsgemäße Verwendung wird demnach der aus
menschlichen Geweben isolierte t-PA, insbesondere der
mit dem genuinem human t-PA identische, über
DNA-Rekombination hergestellte und durch die bekannten
Reinigungsverfahren gewonnene t-PA bevorzugt, da es
sich herausgestellt hat, daß der über DNA-Rekombination
hergestellte human t-PA keine immunologischen
Reaktionen im Menschen zeigt.
Als bevorzugter Gegenstand der Erfindung ist
dementsprechend die Verwendung von t-PA,
vorteilhafterweise in niedriger Dosierung, zur
Herstellung eines Arzneimittels mit der Indikation
Schwangerschaftskomplikationen, insbesondere zur
Substitutionsbehandlung des betreffenden
Patientenkreises.
Zur Herstellung einer für die t-PA Substitution
gebrauchsfertigen Lösung stehen den Fachmann die ihm
bekannten wäßrigen Infusions- und
Standardinjektionslösungen zur Verfügung,
gegebenenfallls zusammen mit den für den Fachmann
bekannten Hilfs-, Träger- und/oder
Stabilisierungsstoffen.
Eine gebrauchsfertige Lösung zur Substitutionstherapie
für die der Erfindung zugrundeliegenden Indikation ist
beispielsweise auf die Weise herzustellen, in dem
lyophilisierter t-PA in "Wasser für Injektionszwecke"
oder in mit Phosphat gepufferter physiologischer
Salinelösung, gegebenenfalls mit Tween (0.001%)
und/oder Gelatine oder Human Albumin (0,01% bis 1%) als
Stabilisator supplementiert, vor der Applikation gelöst
und in geeignete Gefäße (z.B. Ampullen, Beutel) steril
abgefüllt wird.
Die Menge an zu lösendem t-PA zur Herstellung einer
gebrauchsfertigen Lösung richtet sich nach der
anzuwendenden Dosierung pro Behandlungzeitraum. Die
Dosierung liegt dabei immer erheblich unter derjenigen,
wie sie z.B. bei der akuten fibrinolytischen Therapie
(in der Regel 100 mg t-PA innerhalb von ca. 100 min,
bzw. 1 mg pro Minute i.v.) Verwendung findet.
Bei der erfindungsgemäßen Verwendung von t-PA werden
demgegenüber zwischen 0.1 bis 300 µg/min,
vorzugsweise 1 bis 50 µg/min, insbesondere 3 bis
20 µg/min über einen Zeitraum von einigen Stunden bis zu
mehreren Tagen substituiert, sodaß 5 mg pro 24 Stunden
oder des Mehrfache davon kontinuierlich oder mit
Intervallen von einigen Stunden bis zu mehreren Tagen
verabreicht werden. Die zu verabreichende Dosis ist
abhängig von den klinisch relevanten Symptomen bzw.
Prodomen, die eine vorbeugende Behandlung erforderlich
machen, von der schwere der manifesten Erkrankung, vom
Krankheitsbild und seiner Komplexität, von der
Ansprechrate und von der Genesung, sodaß sich die Dauer
und Dosierung der erfindungsgemäßen Verwendung mit t-PA
individuell anzupassen hat.
Für die Anwendungen kommen die für den Fachmann
bekannten und gebräuchlichen pharmazeutischen bzw.
galenischen Formulierungen in Betracht, vorzugsweise
aber die für die parenterale Applikation, insbesondere
für die intravenöse Infusion (z.B. Dauerinfusion bzw.
intermittierende Infusion mit den für den Fachmann zur
Verfügung stehenden medizinischen Apparaten) und für
die subcutane Applikation (z.B. subcutane Infusion,
subcutane Injektion).
5 mg über DNA-Rekombination hergestellter human t-PA
Trockensubstanz werden unmittelbar vor dem Gebrauch in
sterilem Wasser für Injektionszwecke zu einer
Endkonzentration von 1 mg/ml human t-PA gelöst und
anschließend mit Hilfe einer Perfusionspumpe in einer
Dosierung von 20 µg/min human t-PA intravenös über
einen Zeitraum von 4 Stunden täglich (entsprechend ca.
4,8 mg/4 Stunden) infundiert. Die rekonstituierte
Lösung kann bei Kühlschranktemperaturen (2-8°C) bis 24
Stunden, bei Temperaturen bis 25°C bis 8 Stunden
gelagert werden. Die ungelöste human t-PA
Trockensubstanz ist demgegenüber 18 Monate haltbar.
10 mg über DNA-Rekombination hergestellter human t-PA
Trockensubstanz wird unmittelbar vor dem Gebrauch in
sterilem Wasser für Injektionszwecke zu einer
Endkonzentration von 1 mg/ml human t-PA gelöst und
anschließend mit Hilfe einer Perfusionspumpe in einer
Dosierung von 7 µg/min human t-PA intravenös über
einen Zeitraum von 24 Stunden (entsprechend ca.
10 mg/24 Stunden) infundiert. Die Lagerstabilitäten der
rekonstituierten Lösung und der ungelösten human t-PA
Trockensubstanz entsprechen denjenigen von Beispiel 1.
10 mg über DNA-Rekombination hergestellter human t-PA
Trockensubstanz wird wie in den Beispielen 1 oder 2
angegeben zu einer Endkonzentration von 1 mg/ml human
t-PA rekonstituiert und mit Hilfe einer am Körper zu
tragenden Perfusionspumpe in einer Dosierung von
0,25 ml/Stunde human t-PA subcutan über einen Zeitraum von
24 Stunden (entsprechend ca. 6 mg/24 Stunden)
infundiert. Die Lagerstabilitäten der human t-PA Lösung
und der human t-PA Trockensubstanz entsprechen
denjenigen von Beispiel 1.
Zwei unterschiedliche Dosierungen (0.51 mg/kg und
0.24 mg/kg) wurden je 6 Probanden intravenös gegeben.
Während der Infusion steigt die Plasmakonzentration von
human t-PA rasch an und erreicht nach 30 Minuten etwa
90% des steady-state Wertes. Die mit einem
immunologischen Assay gemessenen Plasmaspiegel weisen
eine geringe Streuung auf und zeigen eine lineare
Dispositionskinetik.
Nach Beendigung der 30 minütigen Infusion wird der
human t-PA rasch mit einer dominanten Halbwertszeit von
t 1/2 α = 4.4±0.3 Minuten aus dem Plasma eliminiert.
Eine zweite Phase mit t 1/2 β = 40±3 Minuten ist von
untergeordneter Bedeutung. Die totale Plasmaclearance
vom human t-PA beträgt nach diesen Untersuchungen
620±70 ml/min., das Verteilungsvolumen im steady-state
8.1±0.81.
Die Elimination vom human t-PA erfolgt überwiegend über
die Leber, wobei der Wirkstoff proteolytisch bis zu
seinen Aminosäuren abgebaut wird.
Claims (9)
1. Verwendung von t-PA zur Herstellung von
Arzneimitteln mit der Indikation
Schwangerschaftkomplikationen.
2. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der t-PA in niedriger
Dosierung vorliegt.
3. Verwendung nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die t-PA enthaltenden
Arzneimittel in einer parenteral zu
verabreichenden Applikationsform vorliegen.
4. Arzneimittel enthaltend t-PA zur prophylaktischen
und/oder therapeutischen Verwendung in der
Indikation Schwangerschaftskomplikationen.
5. Arzneimittel nach Anspruch 4, dadurch
gekennzeichent, daß der darin enthaltende t-PA in
niedriger Dosierung vorliegt.
6. Arzneimittel nach einem der Ansprüche 4 und 5 zur
Substitutionsbehandlung.
7. Arzneimittel nach Ansprüchen 4 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß der darin enthaltende t-PA
human t-PA ist.
8. Arzneimittel nach Ansprüchen 4 bis 7 zur
parenteralen Applikation.
9. Verwendung eines Arzneimittels nach einem der
Ansprüche 4 bis 8 für die prophylaktische und/oder
therapeutische Behandlung von
Schwangerschaftskomplikationen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893905723 DE3905723A1 (de) | 1989-02-24 | 1989-02-24 | Verwendung von tpa zur prophylaxe und/oder therapie von schwangerschaftskomplikationen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893905723 DE3905723A1 (de) | 1989-02-24 | 1989-02-24 | Verwendung von tpa zur prophylaxe und/oder therapie von schwangerschaftskomplikationen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3905723A1 true DE3905723A1 (de) | 1990-08-30 |
Family
ID=6374829
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19893905723 Ceased DE3905723A1 (de) | 1989-02-24 | 1989-02-24 | Verwendung von tpa zur prophylaxe und/oder therapie von schwangerschaftskomplikationen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3905723A1 (de) |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0041766A2 (de) * | 1980-06-11 | 1981-12-16 | Leuven Research & Development V.Z.W. | Neuer Plasminogen-Aktivator und pharmazeutische Zusammensetzung mit thrombolytischer Aktivität |
-
1989
- 1989-02-24 DE DE19893905723 patent/DE3905723A1/de not_active Ceased
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0041766A2 (de) * | 1980-06-11 | 1981-12-16 | Leuven Research & Development V.Z.W. | Neuer Plasminogen-Aktivator und pharmazeutische Zusammensetzung mit thrombolytischer Aktivität |
Non-Patent Citations (3)
Title |
---|
Chemical Abstracts 111, 7: 55104 c * |
KASUMIZAWA, A.: Sei Marianna Ika Dai- gaku Zasshi, 16, 1988, S. 789-801 * |
TERAO, T. und KOBAYASHI, T.: Biological Research in Pregnancy, Vol. 4, 1983, S. 134-151 * |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
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