DE3905212A1 - Mobile messeinrichtung fuer ladungsanomalien der bodennahen luft zur lagerstaettenprospektion - Google Patents
Mobile messeinrichtung fuer ladungsanomalien der bodennahen luft zur lagerstaettenprospektionInfo
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- G01T—MEASUREMENT OF NUCLEAR OR X-RADIATION
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- G01T1/169—Exploration, location of contaminated surface areas
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- G01T—MEASUREMENT OF NUCLEAR OR X-RADIATION
- G01T7/00—Details of radiation-measuring instruments
Description
Die Erfindung betrifft eine mobile Meßeinrichtung für Ladungs
anomalien der bodennahen Luft zur Lagerstättenprospektion.
Uran- und thoriumhaltige Lagerstätten emitieren die radio
aktiven Edelgase, Radon Rn 222 (Hwz 3,8 Tage) und Thoron
Rn 220 (Hwz 51,5 sec.). Die Emission dieser Edelgase ist je
doch häufig auch in tektonisch stark beanspruchten Zonen,
Quellhorizonten, Erdspalten und Bergwerkschächten zu beobach
ten. Diese Edelgase haben eine gute Wasserlöslichkeit und
hier kann insbesondere das langlebige Rn 222 über größere
Strecken transportiert werden. Es handelt sich bei diesen Edel
gasen um radioaktive Alphastrahler mit Energien zwischen 5 und
10 Mev die eine beachtliche Ionisationsdichte in Luft erreichen.
Ein 5,5 Mev Alphastrahler erzeugt etwa 155 000 Ionenpaare.
Ist während des Ionisationsvorganges eine künstliche oder
natürliche Verwirbelung der Luft vorhanden, kommt es zu einer
wesentlichen Einschränkung der Rekombinationsmöglichkeit in
folge des Vermischungseffektes. Die Ladungen werden langle
big und können über größere Entfernungen im natürlichen Be
reich, aber auch in geeigneten Rohrleitungssystemen transpor
tiert werden. Je nach Luftbewegung und Geländebedingungen
kommt es zu beachtlichen Anreicherungen von Ionen in Luft.
Von Interesse dabei ist, daß sich der in der Luft enthaltene
Wasserdampfanteil wie ein ionisierbares Gas verhält, jedoch
die Besonderheit hat, daß er in der Kondensierungsphase Ladungen
akkumulieren kann. Welche Ladungspolarität überwiegend vorhanden
ist, hängt von rein zufällig vorhandenen elektrischen oder ma
gnetischen Feldern ab. Die indirekte Prospektion nach Lagerstät
ten und Wasser in Trockengebieten ist eine interessante Ergän
zung zu den bekannten Verfahren. Die Ortungstechnik hat ihre Ana
logie in der weiträumigen Erfassung eines Geruchsbelästigung mit
all seinen Konsequenzen bezüglich Windrichtung, Windgeschwin
digkeit, Turbulenzen und Ausbreitungsverhalten.
Bemerkt sei noch, daß dieses Verfahren auch zum indirekten Nach
weis und zur Ortung künstlicher Alphastrahler geeignet ist.
Die Erfindung betrifft ein einfaches, leichtes Handgerät zum
hochempfindlichen Nachweis positiv und negativ geladener Ionen
in Gasen, vorzugsweise in Luft. Bekannt sind Detektorkammern
mit Elektronik zum Nachweis von Ionen bei denen ein kontinuier
licher Stromzufluß entsprechend der Ionisation über einen Ableit-
oder Vorwiderstand fließt. Fundstelle (1, 2).
Bekannt sind langsame Impulsionisationskammern zum direkten
Nachweis von Alphastrahlern für spektrometrische Auswertung,
Fundstelle (3).
Bekannt sind auch Ionisationskammern aus dem Bereich der Dosi
metrie bei denen die Entladung einer Kondensatorkammer als Maß
für die Ionisation verwendet wird. Fundstelle (4).
1. H.W. Fulbright: Ionization Chambers in Nuclear Physics;
Handbuch d. Physik, Bd. XLV, Springer-Verlag (1958).
2. DE 32 42 376 A1, 16. 11. 82. Einen großen Bereich aufweisen
der Konzentrationsdetektor für radioaktives Gas.
3. Eine langsame Impuls-Ionisationskammer zur kontinuierli
chen Messung von Radon in Luft. Diplomarbeit von Karlheinz
Fischer, Institut für Umweltphysik, Universität Heidelberg
1976.
4. DE 28 54 927 A1, 20. 12. 78. Ionisationskammer-Dosimeter
und Auswertegerät für radioaktive Strahlung.
Ionisationskammern mit kontinuierlichem Stromfluß sind we
gen ihrer geringen Nachweisempfindlichkeit etwa um den Fak
tor 100 zu unempfindlich. Fundstelle (1, 2).
Langsame Impulsionisationskammern sind nur zur direkten Mes
sung von Alphastrahlern in Luft geeignet und zudem wegen ih
rer hohen Microphonieempfindlichkeit im Gelände nicht verwend
bar. Fundstelle (3).
Die aus der Dosimetrie bekannten Verfahren, Nachladung eines
durch Ionisation entladenen Kondensators, sind für den Durch
flußbetrieb unter rauhen Umweltbedingungen (hohe Luftfeuchtig
keit) aufgrund des Isolatoraufbaues ungeeignet. Fundstelle (4).
Ein konstanter Isolator und Isolatoroberflächenwiderstand ist
jedoch wesentlich für eine hohe und interpretierbare Nachweis
empfindlichkeit. Bei konstanter Ionenbeladung des Luftstromes
hängt die Nachweisempfindlichkeit von der Menge der durchge
saugten Luft und bei Betrieb der Elektronik mit einem span
nungsempfindlichen Verstärker von der Kapazität (C) der Detek
torkammer ab. Vorteilhaft werden deshalb Detektoren mit einer
kleinen Kammerkapazität von ca. 5-10 pF verwendet. Bei optimaler
Wahl der Arbeitswiderstandes (9) und der Kammerkapazität (C)
lassen sich in der Luft ca. 150 000 Ionen ausgelöst durch einen
einzelnen radioaktiven Alphazerfall mit einer Energie von ca. 5,5
Mev nachweisen. Wesentlicher Teil der Erfindung ist die der Detek
torkammer vorgeschaltete Steuerelektrode zum Einstellen des Meß
bereiches. Die bei der Prospektion auftretenden Pegelschwan
kungen können über mehrere Dekaden gehen, so daß eine einfache
Reguliermöglichkeit ohne Änderung der Meßzeitvorwahl für den
Pegelvergleich notwendig ist.
Fig. 1 zeigt Schema und Ausführung eines Mustergerätes, tragbar,
für Einhandbetrieb, Gewicht ca. 1,5 kg, Dauerbetriebszeit minde
stens 10 Stunden, Gasdurchsatz ca. 200 Liter p. M., Meßzeitvor
wahl 1-1000 Sekunden, Stromversorgung durch handelsüblichen
Akkumulator 12 Volt 1 Ah.
Das Gebläse (3) saugt den Luftstrom durch das aufsteckbare Ver
längerungsrohr (22), die Steuerelektrode (6), durch die Detek
torkammer (2) mit isolierter Elektrode (1). Das Verlängerungs
rohr mit Ansaugtrichter wird dann verwendet, wenn bodennahe
Luft gemessen werden soll. Die Elektrode (1) wird durch Betä
tigung des Relais (7), den Kontakt (8) über den Arbeitswider
stand (9) auf die Spannung plus oder minus (U) je nach zu mes
sender Ionenpolarität aufgeladen. Die Elektrode (1) und die De
tektorkammer (2) bilden den Kondensator (C). Die im Gasstrom
enthaltenen Ionen entladen während der vorgewählten Meßzeit den
Kondensator (C). Nach Ablauf der vorgewählten Meßzeit wird der
Kontakt (8) durch das Relais (7) kurzzeitig geschlossen.
Der beim Nachladevorgang entstehende Impuls hat bedingt durch
den Kondensator (C) und den Arbeitswiderstand (9) eine zeitli
che Dauer von einigen Mikrosekunden und ist proportional der
dem Kondenstor (C) entnommenen Ladung. Dieser Impuls wird über
den Koppelkondensator (10), einem ladungs- oder spannungsemp
findlichen Impulsverstärker (11) mit Polaritätswählschalter (18)
zugeführt. Ein Spitzenspannungsdetektor (12) verlängert diesen
Impuls und die nachgeschaltete Sample- und Holdschaltung mit
O-Stelleinrichtung sorgt dafür, daß über die gesamte Meßzeit
der jeweils vorhergehende Meßwert angezeigt wird. Die O-Stel
lung erfolgt zwangsweise bei jedem Meßvorgang vor Betätigung
des Relais (7). Die Sample- und Holdschaltung (13) steuert die
Treiberstufe (14), das analoge oder digitale Anzeigeinstrument
(20), den Ausgang für externe Registriergeräte sowie die Grenz
wertschalter (23) mit optischer und akustischer Anzeige an.
Der einstellbare Zeitgeber (15) steuert den Impulsformer (16)
an, der Impulsformer (16) differenziert den vom Zeitgenerator
(15) kommenden Impuls, teilt ihn über eine Diodenweiche in den
Rückstell- und Relaissteuerimpuls auf und formt den Relais
steuerimpuls so, daß zum einen der Schaltkontakt (8) prellfrei
schaltet und zum anderen kein Übersprechen von steilen Impuls
flanken über den kritischen Bereich, Relais (7), Schaltkon
takt (8) und Verstärkereingang (11) erfolgt. Der Linearver
stärker (17) funktioniert als Treiber.
Die sehr aufwendige Isolatortechnik (4) mit Potentialring (5),
Isolatorheizung (19) oder (21) ist erforderlich, um auch bei
sehr rauhen Umweltbedingungen, großer Luftfeuchtigkeit, richti
ge Meßwerte zu bekommen. Die elektrische Heizung ist in den
meisten Fällen völlig ausreichend, nur bei Betrieb in Fahr
zeugen wo es zu großen Turbulenzen in der Detektorkammer kom
men kann, ist die Isolatorheizung durch ionenfreies Fremd
gas (21) zu verwenden.
Der Ionendetektor wird im Niederspannungsbereich betrieben. Die
Spannung (U) liegt je nach Detektorkammerausführung und Steuer
elektrode zwischen 30 und 50 Volt und ist am Arbeitswiderstand
(9), Potentialring (5) und Spannungsteiler (24) für Steuerelek
trode (6) angeschlossen. Die maximale Impulshöhe des Nachlade
impulses liegt für Vollausschlag bei ca. 1 Volt. Damit ist si
chergestellt, daß auf der kritischen Isolationsstrecke zwischen
Potentialring (5) und Elektrode (1) im interessierenden Meßbereich
keine höhere Spannung als 1 Volt liegt. Der Isolator ist aus
hochohmigem Quarzglas und hat über weite Bereiche einen tempera
turunabhängigen Eigenwiderstand im Bereich von 1019 Ohm. Die
Beschichtung der Oberfläche mit einer dünnen Parafinschicht be
wirkt eine wesentliche Verbesserung und Stabilisierung des Ober
flächenwiderstandes bei großer Luftfeuchtigkeit. Isolator und
Isolatorheizung sind in einer eigenen Kammer untergebracht um
den Gasaustausch zwischen Detektorkammer und Isolatorkammer
klein zu halten. Das Schaltrelais (7), Schaltkontakt (8) und
Potentialring (5) sind mit dem Oberteil des Isolators (4) in
einem gemeinsamen gasdichten Gehäuse untergebracht. Der Iso
lationsaufbau für den Schaltkontakt (8) in Verbindung mit dem
Schaltrelais (7) und Potentialring (5) ist in der gleichen
Weise Quarzglas mit Parafinbeschichtung aufgebaut. Eine zu
sätzliche Isolatorheizung ist hier nicht notwendig, da in dem
gasdichten Gehäuse eine Trockenpatrone enthalten ist. Am Span
nungsteiler (24) kann in Verbindung mit der Steuerelektrode
(6) der Meßbereich über mehrere Dekaden gewählt werden. Liegt
die maximale Spannung am Widerstand (24) an wirkt die Steuer
elektrode (6) als Ionenfalle. Das ist von Bedeutung, wenn ra
dioaktive Edelgase wie Radon oder Thoron nachgewiesen werden
sollen.
Während die freien Ionen im Gasstrom durch die Ionenfalle (6)
neutralisiert sind, entstehen in der Detektorkammer durch die
radioaktiven Edelgase neuerdings Ionen die gemessen werden.
Claims (4)
1. Mobile Meßeinrichtung für Ladungsanomalien der bodennahen Luft
zur Lagerstättenprospektion, gekennzeichnet durch
einen Ionendetektor, bestehend aus einer Detektorkammer (2), iso
lierter Elektrode (1), Steuerelektrode (6), Gebläse (3), Relais
(7) und Kontakt (8).
2. Mobile Meßeinrichtung für Ladungsanomalien der bodennahen Luft
nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die Ver
wendung eines besonders hochohmigen, oberflächenstabilisierten
Isolators (4) mit Potentialring (5), Oberflächenheizung elektrisch
oder durch ionenfreie Fremdgaszuführung (19, 21) in Quarzglastech
nik mit Parafinbeschichtung.
3. Mobile Meßeinrichtung für Ladungsanomalien der bodennahen Luft
nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die
Verwendung eines mechanischen Schaltrelais (7) mit Potential
ring (5), Schaltkontakt (8) und besonders hochohmigen, oberflä
chenstabilisierten Isolator in Quarzglastechnik mit Parafinbe
schichtung.
4. Mobile Meßeinrichtung für Ladungsanomalien der bodennahen Luft
zum Anschluß des Ionendetektors nach Anspruch 1, gekenn
zeichnet durch eine Elektronik, bestehend aus ei
nem spannungs- oder ladungsempfindlichen Impulsverstärker (11),
einer Umschalteinrichtung (18) für die Polarität der Ionen und
der Detektorspannung (U), einem Spitzenspannungsdetektor (12),
einer Sample- und Holdschaltung (13) mit O-Stellung des Meß
wertes bei jedem neuen Meßzyklus, mit analoger oder digitaler
Anzeige des Meßwertes (20), mit Anschluß für externe Regi
striergeräte sowie optischer und akustischer Alarmschwelle (23)
bei Meßwertüberschreitung, mit Zeitgeber (15) zur Meßzeitvor
wahl, Impulsformer (16) und Relaistreiber (17).
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893905212 DE3905212A1 (de) | 1989-02-21 | 1989-02-21 | Mobile messeinrichtung fuer ladungsanomalien der bodennahen luft zur lagerstaettenprospektion |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19893905212 DE3905212A1 (de) | 1989-02-21 | 1989-02-21 | Mobile messeinrichtung fuer ladungsanomalien der bodennahen luft zur lagerstaettenprospektion |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE3905212A1 true DE3905212A1 (de) | 1990-08-23 |
Family
ID=6374540
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19893905212 Ceased DE3905212A1 (de) | 1989-02-21 | 1989-02-21 | Mobile messeinrichtung fuer ladungsanomalien der bodennahen luft zur lagerstaettenprospektion |
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---|---|
DE (1) | DE3905212A1 (de) |
Cited By (1)
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US7762095B2 (en) | 2004-06-07 | 2010-07-27 | Glasbau Hahn Gmbh & Co. Kg | Showcase for storing and/or displaying objects |
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- 1989-02-21 DE DE19893905212 patent/DE3905212A1/de not_active Ceased
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