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Nachweisgerät für elektrische Ladungen
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der Erhöhung der Ausbeute, bzw. Wirksamkeit der Rohre, worauf auch die Anbringung von
Sekundärelektronen emittierender Substanzen innerhalb solcher Vielfachanordnungen hinweist.
Demgegenüber wurde bei der vorliegenden Erfindung die elektrische Trennung jedes einzelnen Entladungssystems durchgeführt.
Die gemeinsame Auffangelektrode kann als Leuchtschirm, etwa als auf der Innenseite mit einer Leuchtsubstanz belegte Glasplatte, ausgebildet sein, welche, falls die eigene elektrische Leitfähigkeit der Substanz zum Ableiten der Entladungen nicht ausreichen sollte, oberflächenleitend gemacht wird. Mit Hilfe dieses Schirmes können die Fusspunkte der Entladungen optisch registriert werden.
Da aus der Vielzahl nur jene Entladungselektroden zünden, in deren Bereich sich fremde, freie Ladungen gebildet haben, besteht die Möglichkeit, nach Art und Lage der Entladungen Aussagen über die Lage der sie auslösenden Ionen zu machen. So erscheinen Ionenkolonnen längs der Bahn eines radioaktiven Strahles als Punktreihen von Entladungsfusspunkten auf dem Auffangschirm. Aus der Dichte der Punktreihen kann nach der Strahlenart unterschieden werden, ebenso nach Ablenkungen im Feld der Anordnung oder mit Hilfe von zusätzlichen Ablenkeinrichtungen.
An Stelle der oder zusätzlich zur Leuchtschirmplatte kann auch der Auffangschirm vor einem lichtempfindlichen Material angebracht werden oder dieses übernimmt unmittelbar die Aufgabe des Schirmes. Das lichtempfindliche Material kann dabei ruhend oder bewegt verwendet werden, so dass die Entladungen unmittelbar photographisch registriert werden.
Unabhängig davon können aber mit Hilfe von elektrischen Registriergeräten die auftretenden Entladungen etwa als von einem nahe dem geerdeten Bezugspunkt der Anordnung liegendem Widerstand abgenommene Spannungsimpulse in Oszillogrammen festgehalten werden. In diesem Fall bestehen insofern erweiterte Aufschlussmöglichkeiten, als die verschiedenen Anzahlen gleichzeitiger Einzelentladungen durch ihre Addition elektrische Impulse verschiedener Grösse liefern.
Die Kombination der drei genannten Registrierverfahren ergibt vielfache vorteilhafte Anwen-
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dungsmöglichkeiten des Gegenstandes der Er- findung.
Ein einfaches Ausführungsbeispiel der Erfindung soll durch Fig. 1 dargestellt werden.
Etwa in einem abgeschlossenen Raum befindet sich eine Vielzahl von zu einer Einheit zusammengefassten Entladungselektroden EL und Hoch- ohmwiderständen R in zweckmässig regelmässiger Anordnung. Diesen Einheiten ist in der Figur ein Fusskörper F angeschlossen. Das ganze
Stück bildet einen bürstenförmigen Körper, welcher unmittelbar aus hochohmigem Widerstandsmaterial hergestellt sein kann. Die gewünschte Grösse des Widerstandes wird durch Anbringen von entsprechenden leitenden Ober- flächenbelägen erreicht. In der Fig. 1 ist die genannte Einheit bis auf die Längen a oberflächenleitend gemacht. Die Strecke a ist demnach proportional dem wirksamen Widerstand.
In einer Entfernung b von den Elektrodenspitzen, welche bei diesem Ausführungsbeispiel zweckmässig kleiner als a ist, befindet sich in dem als Schauglas ausgeführten Beispiel die gemeinsame Auffangelektrode als mit Leuchtschirmsubstanz ZnS belegte Glasplatte G.
Sowohl G als auch F erhalten je eine Spannungszuführung, an die die Betriebsspannung angeschlossen wird. Ihre Höhe hängt vom Abstand b, ferner von Druck und Art der Atmosphäre ab. Obwohl prinzipiell auch Luft bei Normaldruck verwendbar ist, erweist es sich auch hier, wie beim Zählrohr, als zweckmässig, Edelgase mit eventuellen Zusätzen bei Unterdruck zu verwenden.
Schon in dieser einfachen Form, wie sie durch Fig. 1 dargestellt wird, ist das erfindungsgemässe Nachweisgerät lediglich durch Anlegen der
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längere Zeiträume erscheint eine dauernde Nachlieferung der Spannung wohl zweckmässig. Bei Präzisionsmessungen empfiehlt sich die Verwendung von Spannungsstabilisatoren.
In der Fig. 2 ist eine Ausführungsform dargestellt, bei der der Fussteil F und die Widerstände R ausserhalb des hier zylinderförmigen Entladungsraumes liegen, in welchen zweckmässig bis zur Zylinderachse die mit Kugelenden versehenen Entladungselektroden eintauchen. Der Auffangschirm ZnS ist im Inneren des Zylindermantels in zweckmässiger Ausdehnung angebracht. Ein Fenster W mit dünner Wandstärke ist hier für den Eintritt wenig durchdringender Strahlung vorgesehen.
Die geometrische Anordnung der Entladungselektroden kann beliebig variiert werden. So zeigt Fig. 3 mit denselben Bezeichnungen wie Fig. 1 und 2 einen Schnitt durch eine zylinderoder kugelsymmetrische Anordnung, bei der die Spitzen nach aussen gerichtet sind.
Selbstverständlich kann das Nachweisgerät gemäss der Erfindung für alle Ladungen erzeugenden Strahlen verwendet werden, einschliesslich der lichtelektrische Effekte auslösenden Strahlen.
Wird zuletzt auf die unmittelbare optische und photographische Beobachtungsmöglichkeit verzichtet und eine Spannung an das Gerät gemäss der Erfindung gelegt, die einen quantitativen Niederschlag der vom durchgehenden Strahl unmittelbar gebildeten Ionen ohne Multiplikationsionisation garantiert, so stellen die Geräte bei geeigneter Abnahme der Impulse eine vorteilhafte Ionisationskammer mit einer geometrisch verteilten Vielzahl von Elektroden dar.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Nachweisgerät für elektrische Ladungen, dadurch gekennzeichnet, dass eine Vielzahl von elektrisch getrennten Entladungselektroden einet gemeinsamen Auffangelektrode gegenüberstehen, wobei jede der Entladungselektroden über einen gesonderten Widerstand an einer Spannungsquelle liegt, welche eine Spannung von solcher Höhe an die Entladungssysteme bringt, dass bei Auftreten von Ladungen im Entladungsraum Entladungen eintreten.