DE3905158A1 - Baukastensystem fuer bioreaktoren - Google Patents
Baukastensystem fuer bioreaktorenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Baukastensystem für Bioreaktoren nach dem
Oberbegriff des Patentanspruches 1.
In derartigen Bioreaktoren werden mikrobiologische oder biochemische
Prozesse zur Herstellung von Substanzen durchgeführt. Diese Prozesse
lassen sich im wesentlichen folgendermaßen unterteilen:
Reaktionen, die in oder in Gegenwart von Mikroorganismen, wie Bakte
rien, Pilzen, Hefen und Viren oder pflanzlichen und tierischen Zellen
ablaufen und die der Herstellung insbesondere von Stoffwechselproduk
ten dieser Organismen oder Zellen dienen. Als Beispiele hierfür seien
Lebens- und Genußmittel (Sauermilch, Bier, Wein), Medikamente (Anti
biotika) Methan- bzw. Biogas, Zerlegungsprodukte von Abfallstoffen
(Gülle-Aufbereitung, Klärtechnik), extrazelluläre Enzyme, Kunststoffe
usw. genannt.
- - Die Züchtung von Mikroorganismen oder Zellen, um diese selbst oder zumindest deren Zellinhalte zu gewinnen. Als Beispiele hierfür sei die Gewinnung von Bakterieneiweiß aus Abfallstoffen, die Züchtung von Hochleistungsstämmen von Mikroorganismen für die oben genannten Anwendungen, die Herstellung von Impfstoffen und intrazellulären En zymen usw. genannt.
- - Die Reaktionen in Abwesenheit von Mikroorganismen oder Zellen mit aus ihnen gewonnenen oder synthetisch herge stellten Enzymen als Reaktionskatalysator zur Herstellung bestimmter Substanzen oder auch zur gezielten Modifika tion von komplizierten organischen Substanzen.
Die Reaktionen werden je nach Anforderung aerob oder anaerob
durchgeführt, wobei es wichtig ist, daß alle Teile des Bio
reaktors, mit denen die darin enthaltenen Stoffe in Verbin
dung kommen können, vor Beginn der Prozesse sterilisiert,
zumindest aber septisch sind. Je nach Anforderung werden
auch bestimmte (oftmals hochkonstante) Temperaturbereiche
zwischen nahe 0°C und nahe 100°C gefordert. So vielfältig
wie die möglichen gewünschten Reaktionen sind auch die An
forderungen, die an die verwendeten Bioreaktoren gestellt
werden. Wenn es sich lediglich um die Frage dreht, ob ein
Prozeß prinzipiell funktioniert, so kann der verwendete
Bioreaktor oftmals als sehr einfacher, geschlossener und
kontaminationssicherer Behälter ausgeführt werden, in dessen
Inhalt gerührt werden kann, der über Zu- und Abgänge verfügt,
der sich temperieren läßt. Weiterhin soll der Behälter ste
rilisierbar sein und mit den notwendigen Meßinstrumenten
ausgestattet werden. Wesentlich schwieriger ist die Gestal
tung des zu verwendenden Bioreaktors, wenn der Prozeß im
Hinblick auf die Produktivität einer späteren Reaktionsfüh
rung im technischen Maßstab untersucht bzw. optimiert werden
soll. In diesem Fall muß zusätzlich zu den oben genannten
Forderungen noch eine weitgehende Freiheit in der Gestaltung
der Behältergeometrie sowie der Prozeßführung durch Einbau
ten von Funktionselementen in den Reaktor gewährleistet sein,
um optimale Bedingungen für den Prozeß erarbeiten zu können.
Es ist zwar z.B. aus der EP-A-02 37 666, der US 37 43 582
oder der FR-A-2 4 86 096 bekannt, Bioreaktoren für
die Durchführung bestimmter Prozesse mit den im Oberbegriff
des Patentanspruches 1 genannten Merkmalen herzustellen, um
so eine Art Baukastensystem zur wahlweisen Vergrößerung oder
Verkleinerung des entstehenden Reaktors zur Verfügung zu
stellen, jedoch ist der Anwender dennoch an einen bestimmten
Reaktortyp gebunden und kann die Funktionselemente zur Opti
mierung des Prozesses nicht frei wählen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Baukastensystem
der eingangs genannten Art dahingehend weiterzubilden, daß
die einfache und kostengünstige Konstruktion im wesentlichen
beliebig gestalteter Bioreaktoren, insbesondere hinsichtlich
der zu verwendenden Funktionselemente ermöglicht wird. Diese
Aufgabe wird dadurch gelöst, daß mindestens die Rohrschüsse
um ihren Umfang verteilte Durchführungsmuffen aufweisen, die
derart gestaltet sind, daß innerhalb der Rohrschüsse ange
ordnete und deren Innenraum mindestens abschnittsweise un
terteilende Funktionselemente mittels Halteelementen an den
Rohrschüssen reversibel befestigbar sind.
Ein wesentliches Kriterium der Erfindung besteht also darin,
daß im Inneren des Bioreaktors Funktionselemente anbringbar
sind, die über die Durchführungsmuffen gehalten werden und
die (gleichzeitig) von außen betätigbar bzw. mit einem
Funktionsträger (Wärmetauschermedium, Begasungsmedium usw.)
versorgt werden können. Die Rohrschüsse werden hierfür le
diglich mit einer entsprechenden Anzahl von Durchführungs
muffen versehen, die gleichzeitig dem Halt eines Funktions
elementes oder der Durchführung von Rohren, Wellen oder
dergleichen dienen und die bei Nichtgebrauch einfach verschlos
sen werden. Die so in Serie kostengünstig herstellbaren
Rohrschüsse können jederzeit wiederverwendet werden, ohne
daß größere Arbeiten beim Umbau in einen anderen Reaktor
typ anfallen.
Vorzugsweise umfassen die Durchführungsmuffen spannbare
Abdichtelemente, durch welche zylindrische Körper, z.B.
Haltestäbe oder Rohrleitungen mittels Gewindestücken fest
setzbar sind. Die Durchführungsmuffen weisen vorzugsweise
einen Stutzen mit einer konischen Innenbohrung auf, in wel
cher ein Silikon-Stopfen mit entsprechend geformter Außen
kontur sitzt. Wenn ein Rohr durchgeführt oder ein Halte
element in der Durchführungsmuffe bzw. im Stutzen festge
setzt werden soll, so weist der Stopfen ein konzentrisches
Loch auf, das im wesentlichen dem Durchmesser des durchzu
führenden Elementes angepaßt ist. Bei entsprechender Formung
des Stopfens kann dieser bei Aufschrauben eines Überwurfs
so verspannt werden, daß das durchzuführende Element fest
im Stopfen fixiert ist.
Vorzugsweise sind in den Rohrschüssen Durchführungsmuffen
verschiedener Durchmesser, vorzugsweise von zwei verschiede
nen Durchmessern je nach durchzuführendem Element vorgesehen.
Es ist auch möglich, lediglich groß dimensionierte Durch
führungsmuffen und in diese einsetzbare Reduzier-Durchfüh
rungsmuffen vorzusehen. Wenn die Durchführungsmuffen (bzw.
einige der Durchführungsmuffen) eine im wesentlichen senk
recht zum Rohrstutzen angebrachte Querbohrung umfassen,
so können diese über ein darin bewegbar eingesetztes Ven
tilelement als Ablaß-Elemente verwendet werden.
Zur Einführung von Meß-Sonden, insbesondere pH-Meß-Sonden,
eignen sich solche Durchführungsmuffen, die schräg zur Wand
des Rohrschusses eingesetzt sind, wie dies der korrekte Ein
bau einer solchen Meß-Sonde erfordert. Da es hierbei insbe
sondere auf die Neigung der Innenbohrung im Stopfen ankommt,
kann auch hier wieder ein entsprechender Einsatz vorgese
hen werden, der dann in eine an sich radial aus der Wand
des Rohrschusses hervorstehende Durchführungsmuffe einsetz
bar ist.
Vorzugsweise sind im Deckelelement und/oder im Bodenelement
ebenfalls Durchführungsmuffen vorgesehen, wobei diese ins
besondere für die Zu- und Abführung von Flüssigkeiten und
Gasen dienen oder aber zur Durchführung von Rührwellen oder
dergleichen verwendet werden.
Die Halteelemente werden vorteilhafterweise ebenfalls bau
kastenartig aufgebaut. Hierzu eignen sich Stäbe, die mit
Gewindeenden ausgestattet in Gewindeköpfe geschraubt wer
den können, wobei dann die Gewindeköpfe wiederum über Schraub
bolzen oder dergleichen mit den Funktionselementen verbun
den werden. Vorteilhaft ist es hierbei, wenn die Gewinde
köpfe zueinander senkrechte Gewindebohrungen aufweisen,
da dann die Verbindung mit den beiden Teilen (Funktions
element und Haltestab) besonders einfach ist.
Als Funktionselemente werden beim erfindungsgemäßen Bau
kastensystem vorzugsweise Strömungsleitbleche, Wärmetauscher,
Begasungselemente oder Siebeinsätze vorgesehen. Diese sind
zumindest teilweise derart miteinander kombinierbar, daß
z.B. aus einem Begasungselement, insbesondere einer Bega
sungsdüse und einem rohrförmigen Element, das z.B. als Wärme
tauscher ausgebildet sein kann, Umwälzeinrichtungen z.B.
nach dem Mammut-Pumpen- oder dem Strahlpumpen-Prinzip ent
stehen.
Vorzugsweise ist ein Mantel vorgesehen, der auf der Außen
fläche der Rohrschüsse in Abstand zu diesen gehalten ist.
Vorzugsweise ist der Mantel in drei oder mehr Wandabschnitte
unterteilt, wobei die Wandabschnitte als Bogen-Elemente
ausgeführt sind, deren einander zugewandte Ränder parallel
zur Achse des Rohrschusses verlaufen. Diese Wandabschnitte
können dann über Verbindungselemente (z.B. Schraubbolzen
oder dergleichen) unter Aufpressen auf die Wandung des Rohr
schusses miteinander verspannt werden. Die Montage und
Auswechselbarkeit ist hierbei besonders erleichtert. Die
Spalte zwischen den Wandabschnitten sind vorzugsweise so
dimensioniert, daß die Außenseiten der Durchführungsmuffen
leicht zugänglich in den Spalten sitzen. Jeder Rohrschuß
ist vorzugsweise nur in den Bereichen mit Durchführungs
muffen versehen, die nicht vom Mantel bzw. dessen Wandab
schnitten bedeckt sind.
Die Abstandshaltung des Mantels gegenüber dem jeweiligen
Rohrschuß wird vorteilhafterweise über streifenförmige
Abstandshalter, insbesondere solche aus Silikonkautschuk
bewerkstelligt, die eine Abdichtung zwischen Mantel und
Außenwand des jeweiligen Rohrschusses gewährleisten. Diese
streifenförmigen Abstandshalter sind nun so verlegt, daß
sie einen, vorzugsweise mäanderförmig verlaufenden Kanal
zwischen jedem Wandelement und der Außenfläche des dazuge
hörigen Rohrschusses bilden. Durch diesen Kanal kann nun
ein Wärmeträger-Medium (zum Heizen oder Kühlen) geleitet
werden.
Weitere erfindungswesentliche Merkmale ergeben sich aus den
Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung bevor
zugter Ausführungsformen der Erfindung, die anhand von Ab
bildungen näher beschrieben werden. Hierbei zeigen:
Fig. 1 einen (einfachen) Bioreaktor im Längsschnitt
mit angebrachten Funktionselementen;
Fig. 2 eine perspektivische Darstellung eines Rohr
schusses mit darin befestigtem Leitrohr;
Fig. 3 und Schnitte durch zwei bevorzugte Ausführungsformen
von Flansch-Verbindungen zwischen Rohrschüssen;
Fig. 5 bis 8 bevorzugte Ausführungsformen von Durchführungs
muffen im Längsschnitt;
Fig. 9 eine große Durchführungsmuffe mit eingesetzter
kleiner Reduziermuffe;
Fig. 10 eine schematisierte teilgeschnittene Darstellung
eines Befestigungselementes;
Fig. 11 die Anbringungsweise eines Befestigungselemen
tes an einem Leitrohr;
Fig. 12 einen Schnitt entlang der Linie XII-XII aus
Fig. 11;
Fig. 13 eine Durchführungsmuffe im Längsschnitt mit
eingesetztem Begasungsanschluß, der mittels
Anstechtechnik eingebracht wurde;
Fig. 14 eine Durchführungsmuffe im Längsschnitt mit
eingesetztem Ablaßhahn;
Fig. 15 eine in eine Durchführungsmuffe einsetzbare
Meß-Sonde samt Halterungsrohr;
Fig. 16 eine Durchführungsmuffe mit eingesetzter Lage
rung für eine Welle;
Fig. 17 einen Siebboden als Funktionselement;
Fig. 18 und 19 Begasungselemente;
Fig. 20 eine Anstechkanüle;
Fig. 21 eine Vorrichtung zum Ablassen kleiner Volumen
ströme während der Sterilisation;
Fig. 22 und 23 den Ausschnitt eines Leitbleches in Vorder-
bzw. Seitenansicht;
Fig. 24 einen Rohrschuß mit aufgesetztem Mantel in der
Seitenansicht;
Fig. 25 eine Abwicklung der Innenansicht eines Mantelab
schnittes nach Fig. 24; und
Fig. 26 einen horizontalen Schnitt durch den Rohrschuß
mit aufgesetztem Mantel nach Fig. 24.
Wie aus Fig. 1 hervorgeht, umfaßt eine Möglichkeit eines
aus dem erfindungsgemäßen Bausystem aufgebauten Bioreaktors
zwei Rohrschüsse 10, 10′, die jeweils einen oberen Flansch
12 und einen unteren Flansch 13 aufweisen. Der unter Flansch
13 des oberen Rohrschusses 10 ist auf den oberen Flansch
12′ des unteren Rohrschusses 10′ unter Abdichtung aufge
schraubt.
Auf dem oberen Flansch 12 des oberen Rohrschusses 10 ist ein
Deckel 17 mit seinem Flansch 19 befestigt.
Auf dem unteren Flansch 13′ des unteren Rohrschusses 10′ ist
ein konischer Rohrschuß 10′′ mit seinem oberen Flansch 12′′
befestigt. Der konische Rohrschuß 10′′ ist auf seiner Unter
seite über einen gewölbten Boden 18 abgeschlossen, der mit
seinem Flansch 19 am unteren Flansch 13′′ des konischen Rohr
schusses 10′′ befestigt ist.
Die Rohrschüsse 10 und 10′′ sind in gleichen Winkelabständen
und in gleicher Höhe (in ihrer Achsrichtung gesehen) mit
Durchführungsmuffen 20 versehen, die Innenbohrungen 25 auf
weisen, welche in einen Innenraum 15 (siehe Fig. 2) im
Reaktor münden.
Im Zentrum des Deckels 17 ist ebenfalls eine Durchführungs
muffe 20 vorgesehen, die eine Wellendurchführung 50 beinhal
tet, durch welche eine Welle 51 hindurchgeführt ist, die an
ihrem behälterinneren Ende ein Rührwerk 112 aufweist. Am
anderen Ende der Welle 21 ist ein nicht gezeigter Elektro
motor mit seiner Ausgangswelle angekoppelt. Der Elektromotor
wird vorteilhafterweise ebenfalls über Halteelemente an
(im Deckel 17 vorgesehenen, aber in Fig. 1 nicht gezeigten)
Durchführungsmuffen 20 gehalten.
Im Inneren der Rohrschüsse 10, 10′ ist ein rohrförmiger
Wärmetauscher 106 angebracht. Der Wärmetauscher 106 umfaßt
einen Innenmantel 107 und einen Außenmantel 108, die vonein
ander über Stege 109 unter Bildung eines Kanales verbunden
sind. In den Anfang des Kanals, der vorzugsweise wendelförmig
zwischen dem Innenmantel 107 und dem Außenmantel 108 ver
läuft, münden eine Zuleitung 110 und eine Ableitung 111.
Die Zuleitung 110 und die Ableitung 111 sind durch Durch
führungsmuffen 20 nach außen geführt.
Der Wärmetauscher 106 wird in erster Linie über Halteele
mente 40 an den Rohrschüssen 10, 10′ gehalten, die stabförmig
ausgebildet und mit ihrem einen Ende an Winkeln 45 des Wär
metauschers 106 und Gewindeköpfe 42, andererseits in Durch
führungsmuffen 20 befestigt sind. Die Dimensionierung des
Wärmetauschers 106, insbesondere aber der dort angebrachten
Winkel 45 zum Anflanschen der Halteelemente 40, ist derart
gewählt, daß die Abstände denen der Durchführungsmuffen 10
in den Rohrschüssen 10, 10′ entspricht.
An einem unteren Bereich des unteren zylindrischen Rohr
schusses 10′ ist durch die Bohrung 25 einer Durchführungs
muffe ein Begasungsrohr 81 hindurchgeführt, das an seinem
behälterinneren Ende eine nach oben ragende Begasungsdüse
79 aufweist. Die Anordnung ist hierbei derart getroffen,
daß (bei nicht eingesetzter Welle 51 mit Rührwerk 112) beim
Begasen eine Umwälzung des Behälterinhaltes nach dem Mammut-
Pumpen-Prinzip erfolgt. Es ist bei einer anderen, hier nicht
gezeigten bevorzugten Ausführungsform weiterhin im Bereich
der Düse 79 ein Venturi-Rohr vorgesehen, in welches das aus
der Düse 79 austretende Gas unter Mitnahme von Behälterin
halt nach dem Strahlpumpen-Prinzip strömt.
Wie aus Fig. 2 ersichtlich, ragen die Befestigungselemente
40 zusammen mit den Durchführungsmuffen 20 über die Außen
wandung 11 der Rohrschüsse 10 hervor.
Der Bausatz umfaßt als "Gehäuseteile" vorzugsweise Rohr
schüsse mit ca. 100, 150 und 200 mm, deren Längen jeweils
im Verhältnis 1 : 1 hierzu stehen. Dadurch ergeben sich "qua
dratische" Behältersegmente mit Inhalten von 0,8 l, 2,6 l
und 6,3 l. Zu diesen Rohrschüssen werden vorzugsweise Über
gangsstücke vorgesehen. Weiterhin werden (nicht gezeigte)
Rohrkrümmer, sowie Kreuz- und T-Stücke und auch Schlammab
setzer oder dergleichen vorgesehen. Es können somit ver
zweigte Reaktorsysteme aufgebaut werden. Die Durchführungs
muffen 20 dienen hierbei auch gleichzeitig zur Außen-Ver
bindung der Reaktorabschnitte sowie zur Anbringung zusätz
licher Aggregate an der Außenwand des Reaktors. Insbesondere
werden die Längen der Einzelkomponenten so ausgebildet, daß
die Ausdehnung des aufgebauten Systems in allen Richtungen
ein ganzzahliges Vielfaches der Einzelbauteillänge beträgt.
Die Verbindung der Rohrschüsse bzw. der anderen Gehäuse-Bau
teile miteinander geschieht über die Endflansche 12-13 an
den Elementen, wie dies in den Fig. 3 und 4 näher er
läutert wird. Hierbei ist es wichtig, daß eine Dichtung
zwischen den Flanschen eine Abdichtung des Systems nach
innen und außen garantiert. Die Flansche sind so ausgebildet,
daß sich alle durchmessergleichen Teile (Rohrschüsse oder
dergleichen) miteinander verbinden lassen, wobei eine einfa
che und sichere Handhabung möglich ist. Dies kann beispiels
weise durch die in Fig. 3 gezeigte Ausführungsform bewerk
stelligt werden, bei welcher zwischen dem oberen Flansch
12 und dem unteren Flansch 13 eine Dichtung 38 aus Silikon
kautschuk angeordnet ist, wobei die beiden Flansche 12 und
13 über einen Bolzen 39 miteinander verspannt werden. Die
Zentrierung der Dichtung 38 erfolgt über die Bolzen 39.
Bei der in Fig. 4 gezeigten Ausführungsform der Erfindung
ist anstelle einer einfach zwischen die Flansche 12 und 13
gelegten Dichtung 38 eine in den beiden Flanschen 12 und 13 der
Innenseite des Rohrschusses zugewandte und die Wandung 11
mit einbeziehende Kerbe vorgesehen, in welche eine Dich
tung 38 eingesetzt ist. In diesem Fall besteht die Dichtung
38 aus Polytetralfluoräthylen, das wesentlich härter als
der zuvor erwähnte Silikonkautschuk ist. In diesem Fall
übernimmt die Dichtung 38 die Zentrierung der Flanschpaarung.
Auf der einen Seite ist die in Fig. 3 gezeigte Lösung in
sofern vorteilhaft, als sie hochelastisch ist und sich somit
eventuellen Unebenheiten der Flanschoberfläche anpaßt. Ein
Setzen der Dichtung ist nicht zu befürchten, so daß ein
Nachziehen der Schrauben und die Nachkontrolle der Dichtung,
z.B. nach der Sterilisation entfällt. Dadurch lassen sich
geringfügige Fertigungstoleranzen ausgleichen, was besonders
beim Aufbau von größeren, räumlich verzweigten Reaktorsyste
men vorteilhaft ist. Schließlich sind auch die Materialko
sten für Silikonkautschuk im Verhältnis zu Teflon relativ
gering. Der Nachteil der in Fig. 3 gezeigten Dichtungsan
ordnung liegt insbesondere darin, daß eine optimale Zen
trierung der Flanschpaarung nicht möglich ist. Die sehr
elastische Dichtung neigt bei zu festem Anziehen der
Schraubverbindung zum Einquetschen in den Reaktorraum und
zum Schiefziehen der Flanschverbindung, was höchstens durch
unter die Muttern eingelegte Federn zu beseitigen wäre, die
eine definierte Preßkraft auf die Dichtung ermöglichen.
Der Vorteil der in Fig. 4 gezeigten Ausführungsform der
Flanschverbindung liegt insbesondere in der optimalen Zen
trierung der Flanschpaarung aufgrund der Härte des verwen
deten Materials, was allerdings eine genaue Bearbeitung
der Nut und des Dichtringes voraussetzt. Darüber hinaus
ist das verwendete Material gegenüber allen in der Biotech
nologie vorkommenden Stoffe praktisch inert und sehr leicht
zu reinigen. Die Nachteile der in Fig. 4 gezeigten Ausfüh
rungsform liegen insbesondere darin, daß die Materialkosten
des verwendeten Materials relativ hoch sind und bei zu ge
ringer Anpreßkraft aufgrund der Härte des Materials leicht
Undichtigkeiten auftreten, wenn die Oberflächengüte der
Dichtflächen und der Dichtung nicht hoch genug ist. Schließlich
neigt Polytetrafluoräthylen unter Druckbeanspruchung zum
Setzen, so daß die Bolzen immer wieder nachgezogen werden
müssen. Insgesamt erfordert die in Fig. 4 gezeigte Flansch
dichtung durch die erforderliche hohe Bearbeitungsqualität
einen erhöhten Fertigungsaufwand.
Im folgenden werden die für die Erfindung wichtigen Durch
führungsmuffen anhand der Fig. 2 bis 9 näher beschrieben.
Die Durchführungsmuffen dienen zum druckdichten und konta
minationssicheren Ein- und Durchführen von Einbauteilen, Son
den, Rührern, der Befestigung von Einbauteilen bzw. Funk
tionsteilen sowie der Durchführung von Meß-Sonden. Weiterhin
dienen die Durchführungsmuffen 20 auch zur Befestigung von
außen am Reaktor angebrachten Bauteilen oder zur Befesti
gung des Reaktors selbst an einem Gestell.
Die Durchführungsmuffen 20 umfassen einen Stutzen 21, der
über eine Schweißnaht 26 (oder eine entsprechende Lötung
oder dergleichen) auf die Wandung 11 eines Rohrschusses 10
(oder eines Deckels bzw. Bodens) aufgebracht ist. Der Stutzen
21 weist eine sich nach außen, von der Wandung 11 fort er
weiternde konische Innenbohrung 22 auf, die an der Wandung
11 in eine dort vorgesehene Bohrung 16 übergeht.
Auf seinem Außenende weist der Stutzen 21 ein Außengewinde
23 auf, auf das ein Überwurf 24 aufschraubbar ist. In die
konische Bohrung 22 ist ein Dichtungsstopfen 27, vorzugs
weise aus Silikonkautschuk einsetzbar, der eine korrespon
dierend zur konischen Bohrung 22 geformte konisch zulau
fende Außenfläche aufweist. Die axiale Länge des Stopfens
27 ist hierbei so dimensioniert, daß der Stopfen 27 mit
seinem Außenende über den Oberrand des Stutzens 21 hervor
steht und somit durch den Überwurf 24 in die konische Boh
rung 22 des Stutzens 21 unter Abdichtung eindrückbar ist.
Bei der in Fig. 5 gezeigten Ausführungsform weist der
Stopfen 27 eine zylindrische Innenbohrung 28 auf, durch
welche ein zylindrischer Körper hindurchführbar ist. Der
Überwurf 24 weist eine größer dimensionierte Bohrung 25 auf.
Wenn durch die Bohrung 28 ein zylindrisches Teil (eine
Stange, ein Rohr oder dergleichen) durchgeführt ist und der
Überwurf 24 fest angezogen wird, so wird dieses Teil auch
bei höherem Reaktorinnendruck sicher gehalten. Es ist selbst
verständlich möglich, zusätzlich noch weitere Einrichtungen
zum Halten durchgeschobener Teile vorzusehen.
Bei der in Fig. 6 gezeigten Ausführungsform einer Durch
führungsmuffe 20 ist senkrecht zur Achse der konischen Boh
rung 22 eine aus zwei Teil-Bohrungen 30 und 31 bestehende
Bohrung geführt, wobei der Stopfen 27 mit einer entsprechend
angeordneten Bohrung 33 versehen ist. Die Querbohrungen 30
und 31 sind vorteilhafterweise mit Innengewinden 32 versehen.
Bei der in Fig. 7 gezeigten Ausführungsform einer Durch
führungsmuffe 20 weist der Silikonstopfen 27 im Bereich
der Wandung 11 eine Abschlußfläche 29 auf, so daß bei An
ziehen des Überwurfes 24 eine Abdichtung bei gleichzeitig
glatter Innenfläche des Behälterraumes erzielbar ist. Die
Verwendbarkeit eines so ausgebildeten Stopfens 27 wird wei
ter unten näher erläutert.
Bei der in Fig. 8 gezeigten Ausführungsform ist der Stutzen
21 unter einem Winkel zur Längsachse des Schusses 10 bzw.
der Wandung 11 geneigt angesetzt. Diese Ausführungsform
eignet sich insbesondere zur Einführung von Meß-Sonden, die
einen derartigen geneigten Einbau erfordern.
Bei der in Fig. 9 gezeigten Variante der Erfindung, ist
in die konische Innenbohrung 22 eines groß dimensionierten
Stutzens 21 ein mit einer konischen Außenfläche versehenes
Reduzierstück 34 eingesetzt, das gegenüber dem Stutzen 21
mittels Dichtungen 35 (O-Ringe) abdichtbar ist. Das Redu
zierstück 34 weist eine Auflagefläche 36 auf, mit der es
auf der Innenfläche des Überwurfes 24 in Kontakt gelangen
kann. Beim Festziehen des Überwurfes 24 wird somit das Redu
zierstück 34 in eine feste und dichte Verbindung mit dem
Stutzen 21 gebracht.
Das Reduzierstück 34 weist weiterhin einen durch die Boh
rung 25 im Überwurf 24 hervorstehenden Rohr-Abschnitt auf,
der endseitig ein Außengewinde 23′ trägt, auf das ein wei
terer Überwurf 24′ aufschraubbar ist. Schließlich ist das
Reduzierstück 34 mit einer Bohrung 37 versehen, die zumin
dest an ihrem, dem Stutzen 21 abgewandten Ende als konische
Bohrung 22′ zum Einsetzen eines Stopfens 27 ausgebildet ist.
Über diese Anordnung kann eine Reduzierung des abdichtbaren
Innendurchmessers einer groß dimensionierten Durchführungs
muffe erzielt werden.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Halteelemente 40
wird, wie in den Fig. 10 und 11 gezeigt, ein Stab 41
verwendet, der mindestens an einem Ende mit einem Gewinde
41′ versehen ist. Mit diesem Gewindeende 41′ kann der Stab
41 in eine Gewindebohrung 42′ eines Gewindekopfes 42 einge
schraubt werden. Der Gewindekopf 42 ist somit würfelförmig
ausgebildet und mit einander kreuzenden Gewindebohrungen
42 versehen. Ein so mit einem Gewindekopf 42 versehener
Haltestab 41 läßt sich nun leicht durch Einschrauben eines
Bolzens 105 mit einem Längsband 103 mit Bohrungen 104 ver
binden, das einen Mantel 102 eines Leitrohres 101 trägt.
Die Anbringung der Längsbänder 103 ist hierbei derart, daß
die Längsachse durch einen Stab 41 die Längsachse des Leit
rohres 101 schneidet.
Derartige Leitrohre dienen zur Strömungsführung im Reaktor,
wobei durch Anbringung einer Begasungsdüse (wie in Fig. 1
gezeigt) unter dem senkrecht angebrachten Leitrohr eine Um
wälzung nach dem Mammut-Pumpen-Prinzip bewerkstelligt wird.
Erfindungsgemäß umfaßt der Bausatz verschiedene Leitrohr
durchmesser, die z.B. 1/3, 1/2 und 2/3 der drei verfügbaren
Rohrschußdurchmesser bei frei wählbarer Länge aufweisen.
Die Oberfläche der Leitrohre ist vorzugsweise poliert.
Wie bereits eingangs anhand von Fig. 1 gezeigt, wird bei
einer bevorzugten Ausführungsform ein derartiges Leitrohr
doppelwandig zur Bildung eines Wärmetauschers ausgebildet.
Im folgenden wird anhand von Fig. 13 eine vorteilhafte
Verwendungsmöglichkeit des in Fig. 7 gezeigten Stopfens 27
mit Abschlußfläche 29 erläutert. Bei dieser Ausführungsform
der Erfindung handelt es sich darum, daß eine Kanüle 82 zum
Zuführen von Gas unter sterilen Bedingungen in das Reaktor
innere einführbar ist, wobei im Stopfen 27 ein Begasungs
rohr 81 angebracht ist.
Im folgenden wird anhand von Fig. 14 eine Verwendungsmög
lichkeit einer Durchführungsmuffe mit Querbohrung 30/31
nach Fig. 6 erläutert. Hierbei handelt es sich darum, daß
die Durchführungsmuffe 20 zu einem Ablaß- oder Probenventil
umfunktioniert wird. Dies wird dadurch bewerkstelligt, daß
in die (zylindrische) Innenbohrung des Stopfens 27 ein Ab
laßrohr 72 dicht aber noch verschiebbar eingesetzt ist, das
an seiner bei der Wandung 11 liegenden Endfläche einen End
verschluß 73 aufweist. Kurz hinter dem Endverschluß 73 ist
das Ablaßrohr 72 mit Querbohrungen 74 versehen, die mit den
Querbohrungen 30/31 und den Querbohrungen 33 im Stopfen 27
fluchten können.
An dem Überwurf 24 ist ein Gelenkschenkel 75 befestigt,
der einen Hebel 21 mittels eines Gelenkes 76 trägt. Der
Hebel 71 weist ein Langloch 77 auf, in welchem ein Zapfen
78 sitzt, der wiederum am Ablaßrohr 72 befestigt ist. Bei
einer Bewegung des Hebels 21 (siehe Pfeile in Fig. 14)
kann somit das Rohr 72 in das Innere des Behälters so weit
eingeführt werden, daß die Querbohrungen 74 mit dem Behälter
inneren kommunizieren. In diesem Fall kann der Behälterin
halt durch die Querbohrungen in das Innere des Rohres 72
eintreten und durch einen, auf das Rohrende aufgesetzten
Schlauch abgeführt werden. Wenn das Rohr 72 dann wieder so
zurückgezogen wird, daß der Endverschluß 73 bündig mit der
Wandung 11 abschließt, kann eine Spülung der Anordnung über
die Bohrungen 30, 31 und 33 stattfinden. Durch die Spül
bohrungen läßt sich dann das gesamte Rohr innen totraumfrei
ausspülen oder ausdampfen. Bei sehr kleiner Dimensionie
rung des Rohres 72 kann der Hebelmechanismus unter Umstän
den auch entfallen, wobei dann das Rohr 72 vorzugsweise ge
gen ein vollständiges Herausziehen oder zu weites Hinein
stoßen gesichert ist.
Wenn eine pH-Sonde eingeführt werden soll, so eignet sich
die in Fig. 15 gezeigte Sondenanordnung 83. Bei dieser ist
eine Sonde 84 in einem Halterohr 88 aufgenommen und diesem
gegenüber über einen O-Ring 87 abgedichtet. An einem Ende
weist das Rohr 88 eine Muffe 89 auf, über welche die Sonde
84 im Rohr 88 befestigt ist. Am anderen Ende ist das Rohr
88 über eine Verschlußplatte 35 verschlossen. Zwischen der
Verschlußplatte 85 und dem O-Ring 87 ist eine Querbohrung
86 angebracht, über welche die empfindliche Tastspitze
der Sonde 84 mit Flüssigkeit beaufschlagt werden kann. Die
Funktion dieser Anordnung ist ähnlich der des Ablaßhahnes
nach Fig. 14. Bei dieser Anordnung geht man so vor, daß
man zur Benutzung der Sonde diese samt dem Halterohr 88
durch eine Durchführungsmuffe 20 in den Behälterinnenraum
schiebt, so daß die im Behälter befindliche Flüssigkeit
durch die Querbohrung 36 eintreten und die Tastspitze der
Sonde 84 umspülen kann. Will man die Sonde wechseln, so
zieht man das Halterohr 88 so weit aus der Durchführungs
muffe 20, daß die Verschlußplatte 85 mit der Wandung 11
bündig abschließt. Sobald dies geschehen ist, kann die Muffe
89 gelöst und die Sonde 84 herausgenommen, gereinigt oder
ausgetauscht usw. werden, ohne daß der Betrieb des Reak
tors hierzu unterbrochen werden muß. Dieser Vorgang läßt
sich beliebig oft wiederholen.
Will man eine drehende Welle (z.B. für ein Rührwerk oder der
gleichen) in den Reaktorinnenraum einführen, so eignet
sich eine Anordnung nach Fig. 16, die im folgenden näher
beschrieben wird.
Wenn es sich darum dreht, daß eine Welle, z.B. für ein Rühr
werk, eingebaut werden soll, so eignet sich eine in Fig.
16 gezeigte Anordnung, die in eine Durchführungsmuffe 20
einsetzbar ist. Die dort gezeigte Wellendurchführung 50
übernimmt die Abdichtung des Reaktorinnenraumes gegen Kon
tamination von außen und verhindert umgekehrt auch absolut
sicher jedes Entweichen von Mikroorganismen nach außen.
Dies gilt insbesondere dann, wenn im Reaktor mit Überdruck
gearbeitet wird. Neben den (nicht gezeigten) Filtersystemen
gehört somit die Wellendurchführung zu den kritischen Bau
teilen des Systems. Um diese Abdichtung nun zu erreichen,
ist eine Gleitringdichtung 52 vorgesehen, von der in Fig.
16 lediglich das Außengehäuse sichtbar ist. Eine derartige
Gleitringdichtung ist an sich bekannt und umfaßt vorzugs
weise Hartmetall-Keramik- oder Hartmetall-Hartmetall-Dich
tungswerkstoffe. Auf ein Gewindeende 53 dieser Gleitring
dichtung 52 ist eine Lagerhülse 54 aufgeschraubt, in welcher
die Welle 51 über zwei voneinander beabstandete Kugellager
55, 55′ gelagert ist.
Der Raum zwischen den beiden Rücken zu Rücken angeordneten
Gleitringdichtungen (innerhalb des Bauteiles 52) wird vor
zugsweise mit einer unter Druck stehenden chemisch und bio
logisch inerten Spülflüssigkeit ausgefüllt. Dies kann ste
riles Kondensat oder steril gefiltertes destiliertes Wasser
oder auch durch Erhitzen sterilisiertes Silikonöl sein.
Die Spülflüssigkeit nimmt eventuell ein- oder austretende
Organismen auf, so daß sie gefahrlos beseitigt werden
können. Vorzugsweise ist der Außenmantel der Gleitringdich
tung 52 (das Dichtungsrohr) über (nicht gezeigte) Bohrun
gen mit der Querbohrung 30 in der Durchführungsmuffe 20
verbunden, so daß Spülflüssigkeit oder Dampf in den Zwischen
raum zwischen den Dichtungen zum Sterilisieren einführbar
ist. Da die Lager 55, 55′ getrennt von der Gleitringdich
tung 52 und hinter dieser angeordnet sind, entstehen keine
Schwierigkeiten mit der Spülflüssigkeit oder dem Sterili
sierdampf hinsichtlich der Lager, der sonst in diese ein
dringen und die Fettfüllung herausdrücken könnte.
Im folgenden werden einige weitere, im Reaktorinnenraum
anbringbare Funktionselemente anhand der Fig. 17-19 und
22/23 näher beschrieben.
In Fig. 17 ist ein Siebeinsatz 43 gezeigt, der einen Sieb
boden 44 mit regelmäßig verteilten Öffnungen umfaßt. Am
Siebboden 44 sind randseitig senkrecht zum Siebboden ver
laufende Winkel 45 vorgesehen, auf welche Muttern 46 zur
Bildung von Gewindebefestigungen angeschweißt sind. Der so
entstehende Siebeinsatz 43 kann mittels Stäben 41 mit ent
sprechenden Gewindeenden 41′ leicht im Reaktor befestigt
werden, wobei dann die vom Siebeinsatz 43 sich forterstrec
kenden Enden der Stäbe 41 in Durchführungsmuffen 20 gehalten
werden. Die Siebe sind aus biologisch und chemisch inertem
Material gefertigt. Insbesondere werden derartige Siebein
sätze zum Aufbau von Festbettreaktoren verwendet.
Begasungseinrichtungen dienen der Zufuhr von Gas in den
Reaktorinnenraum. Beispiele hierfür sind die Versorgung
mit und möglichst feinblasiger Einmischung von Luft oder
Sauerstoff in die Kulturbrühe bei aeroben Prozessen oder
das schonende Rühren scherempfindlicher Organismen durch
(Inert-) Gasumwälzung nach dem Mammut-Pumpen-Prinzip.
Wie anhand von Fig. 1 bereits gezeigt, kann eine solche
Begasungseinrichtung als Düse ausgebildet sein. In Fig.
18 ist ein Begasungstopf 56 gezeigt, der eine (obere) Loch
membran 57 aufweist, die über einen randseitigen geschlosse
nen Ring 58 auf einem Boden 58′ sitzt. Die so gebildete
Anordnung umschreibt somit einen Innenraum, in den über
eine bodenseitige, zentrisch angeordnete Gewindemuffe 59
Gas einführbar ist. Das Halten des Begasungstopfs 56 im Reak
torinnenraum kann entweder mit Halteelementen gemäß der
Konstruktion nach Fig. 17 oder aber über das (nicht gezeig
te) Gaszuführungsrohr erfolgen, welches mit einem Gewinde
ende in die Gewindemuffe 59 eingeschraubt und an seinem
anderen Ende in einer Durchführungsmuffe 20 gesichert ist.
Als Membran 57 eignen sich Lochbleche, Drahtsiebe, Sinterme
talle, Keramik, poröse Kunstoffolien usw.. Die Membranen
werden dann mit den materialgemäßen Verbindungsmethoden mit
dem Ring 58 verbunden, z.B. eingeschweißt, eingelötet oder
mit Silikonkautschuk geklebt.
In Fig. 19 ist ein Begasungsring 60 gezeigt. Dieser Bega
sungsring 60 umfaßt einen geschlossenen Rohrring 62, der
an einer Seite Austrittsöffnungen 63 aufweist. Weiterhin
ist der Begasungsring 60 mit einer Gaszuleitung 61 versehen,
die auch (gegebenenfalls zusätzlich) zum Halten des Bega
sungsringes 16 im Reaktorinneren dienen kann und mit ihrem
Zuführungsende durch eine Durchführungsmuffe 20 durch die
Wandung 11 des Reaktors hindurchgeführt ist. Der so ent
stehende Begasungsring dient zur Erzeugung einer ringförmi
gen, aufwärts gerichteten Gas-Flüssigkeitsströmung zwischen
einem zentralen Leitrohr und der Reaktorwandung. Innerhalb
des Leitrohres strömt die Flüssigkeit dann abwärts zurück.
Entsprechend dieser Funktion müssen die mittleren Durch
messer der Begasungsringe einige Zentimeter größer sein als
das Leitrohr (siehe Fig. 11/12).
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung erfolgt
die Gaszufuhr zu den Begasungseinrichtungen mittels Schnell
kupplungen, die konstruktiv abhängig von der Art ausgelegt
sind, in welcher der Reaktor sterilisiert werden soll.
Um z.B. in Zusammenhang mit den zuvor gezeigten Begasungs
einrichtungen oder auch mit Rührwerken oder dergleichen
eine bestimmte Strömung zu erreichen oder gerade bestimmte
Strömungen zu verhindern, eignen sich Strömungsstörbleche,
wie sie in den Fig. 22 und 23 gezeigt sind. Diese um
fassen Blechstreifen, die mit Winkeln 48 versehen sind, auf
welchen wiederum Muttern 49 befestigt (angeschweißt) sind.
Die so entstehenden Störbleche werden mittels Stangen 41
(mit Gewindeende 41′) in Durchführungsmuffen befestigt und
können z.B. zur Störung einer gleichmäßigen kreisenden Strö
mung verwendet werden, wie sie beim Rühren mit einem zentra
len Rührwerk entstehen. Vorzugsweise umfaßt das Baukasten
system Blechstreifen verschiedener Breite, z.B. 20-50 mm
mit frei wählbarer Länge. Die Winkel 48 mit daran ange
brachten Muttern 49 sind entsprechend dem Abstand der Durch
führungsmuffen 20 in den Rohrschüssen 10 auf den Blechen
angebracht.
Ein Problem bei Bioreaktoren besteht, wie oben ausgeführt,
im Einhalten der Sterilitätsbedingungen. Immer dann, wenn
Flüssigkeit oder Gas zu- bzw. abgeführt werden soll,
tritt der Innenraum des Reaktors mit der Umwelt in Verbin
dung, so daß eine Kontaminationsgefahr (gegebenenfalls
auch der Umwelt durch den Reaktorinhalt) gegeben ist. Es
eignet sich nun die eingangs angedeutete Anstichtechnik,
bei welcher eine Kanüle 67 (Fig. 20) zum Entnehmen eines
Stoffes durch die Abschlußfläche 29 eines Stopfens 27 in
einer Durchführungsmuffe 20 (siehe Fig. 7) durchgestochen
wird. Eine solche Kanüle 67 umfaßt ein Kanülenrohr 68, das
an seinem angeschärften Ende mit einem Stopfen und kurz
vor diesem mit einer Querbohrung 69 versehen ist. Mit ei
ner solchen Kanüle 67 ist eine Probenentnahme bei Substra
ten geringer Viskosität problemlos. Hierbei ist die Kanüle
67 vorzugsweise so geformt, daß sie auf eine Standard-
Spritze paßt.
Bei einer Methode der Sterilisation wird der Reaktorinhalt
während einer bestimmten Zeitdauer auf ca. 121°C gehalten.
In diesem Fall muß dann ein kleiner Volumenstrom des heißen
Reaktorinhaltes abgelassen werden. Hierzu kann eine Ablaß
vorrichtung 64 verwendet werden, wie sie in Fig. 21 ge
zeigt ist. Diese umfaßt eine Schnellkupplung 65, 65′, deren
eines Teil mit einem Rohrstutzen durch eine Durchführungs
muffe 20 hindurch in den Reaktorinnenraum geführt ist. Das
andere Schnellkupplungsteil 65′ ist mit einem Feinventil
66 verschließbar, so daß abzulassender Reaktorinhalt in ein
Auffanggefäß dosiert abgelassen werden kann. Beim Sterili
sieren wird somit in dem Auffanggefäß ein Wasser-Dampfge
misch aufgefangen.
Ein weiteres wesentliches Problem beim Betreiben von Bio
reaktoren besteht, wie eingangs angedeutet darin, daß der
Reaktorinhalt auf ein genau einstellbares Temperaturniveau
gebracht und dort gehalten werden muß. Die durch Abstrah
lung und/oder Konvektion sowie Reaktionsprozesse verloren
gehende Wärme muß ersetzt bzw. durch exotherme Prozesse
entstehende Wärme muß abgeführt werden. Darüber hinaus
muß zum Sterilisieren die Möglichkeit bestehen, den Reak
torinhalt sowie den Innenraum des Reaktors und die einge
bauten Teile auf 121°C zu erwärmen, um so eine sichere
Sterilität vor Prozeßbeginn zu erreichen. Zur Übertragung
der Wärme können nun Wärmetauscher dienen, wie sie bereits
anhand von Fig. 1 erläutert wurden. Selbstverständlich
sind auch hier nicht gezeigte Wärmetauscher, bestehend aus
wendelförmigen Rohren usw. möglich, die dann wieder über
die Durchführungsmuffen 20 gehalten werden.
Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfin
dung ist zum Zwecke der Wärmetauschung bzw. Konstanthaltung
der Reaktorinnentemperatur ein Mantel 90 vorgesehen, der
im folgenden anhand der Fig. 24 bis 26 näher beschrieben
wird. Im Gegensatz zu bisher üblichen Anordnungen, bei wel
chen ein Doppelmantel auf die Rohrschüsse aufgeschweißt
wurde, wird gemäß der vorliegenden Erfindung ein Mantel 90
vorgeschlagen, der in einzelne Wandabschnitte 91, 91′ und 91′′
unterteilt ist. Die Unterteilung erfolgt hierbei derart, daß
die Wandabschnitte 91 Zylinder-Sektorabschnitte bilden, wo
bei diese Sektorabschnitte jeweils an ihren geradlinig
verlaufenden Rändern mit Flanschen 99 versehen sind, die
Bohrungen tragen, so daß jeweils zwei Sektorabschnitte mit
einander über Spannbolzen 100 verbindbar sind. Die Wand
abschnitte 91 des Mantels werden vorzugsweise aus dem
gleichen Rohrmaterial wie der dazugehörige Rohrschuß 10
gefertigt, auf welchen der Mantel 90 aufgebracht werden
soll. Die Fertigung erfolgt derart, daß ein solches Rohr
stück passender Länge durch Längsschnitte aufgetrennt
wird. Durch das Freiwerden innerer Spannungen weitet sich
das aufgeschnittene Rohr so auf, daß der Radius sich um
einen gewissen Betrag vergrößert. Um nun die Wandabschnitte
91 in Abstand zur Wandung 11 des betreffenden Rohrschusses
10 zu halten, sind auf der Innenfläche der Wandabschnitte
91 Silikonstreifen 92 bis 95 aufgeklebt. Die zum Wandab
schnitt 91 randseitigen Silikonstreifen 92 bis 94 dienen
hierbei zur Abdichtung des Zwischenraumes 96 zwischen der
Rohrschuß-Wandung 11 und dem Wandabschnitt 91, die Silikon
streifen 95 bestimmen einen Strömungsweg, der - wie in
Fig. 25 gezeigt - mäanderförmig über den Wandabschnitt
91 des Mantels 90 verläuft. In den Anfang und in das Ende
des so gebildeten Strömungskanales münden eine Einlaßlei
tung 97 und eine Auslaßleitung 98, die in den Fig. 24
und 25 angedeutet sind und die an Strömungskreisläufe an
schließbar sind.
Insbesondere dann, wenn die Silikonstreifen eine relativ
niedrige Dicke aufweisen, ist die eingangs erwähnte Fer
tigung der Wandabschnitte 91 aus Rohrschuß-Halbzeug möglich.
Die aufgeklebten Sllikonstreifen sollten aus Silikonkaut
schuk geringer Härte bestehen, damit kleine Unebenheiten
in der Wandung 11 des Rohrschusses 10 ausgleichbar sind.
Es ist zum einen möglich, Durchbrüche für Durchführungs
muffen in den Wandabschnitten 91 vorzusehen. Bei einer an
deren bevorzugten Ausführungsform werden diese Durchbrüche
gleichzeitig durch die Spalte zwischen den Wandabschnitten
91 gebildet.
Vorzugsweise ist der Mantel 90 außenseitig durch eine auf
geklebte Silikonkautschuk-Schaumstoffschicht oder eine
Isolierschicht aus Glasgewebe und eine darüber aufgeklebte
oder gespannte Moosgummi-Schicht isoliert.
Dadurch, daß der Mantel 90 aus einzelnen Wandabschnitten
91 gefertigt ist, kann eine nachträgliche Montage auf ei
nem bereits vorhandenen Reaktor leicht erfolgen. Die Her
stellung ist hierbei sehr kostengünstig. Ein weiterer we
sentlicher Vorteil des zuvor beschriebenen Mantels besteht
darin, daß die Strömungsbahn eines Wärmetauschermediums
durch einfache aufgeklebte Silikonstreifen definierbar
ist. Der Benutzer kann nun denjenigen Längenabschnitt des
mit einem Mantel 90 versehenen Rohrschusses 10 bestimmen,
der beheizt werden soll. Dies ist z.B. dann der Fall, wenn
ein Reaktor nur bis zu einer geringen Höhe befüllt aber
auf relativ hohe Temperatur gebracht werden soll. In einem
solchen Fall kommt es nämlich leicht zu einer Überhitzung
derjenigen Rohrschußabschnitte, die nicht mit Reaktorin
halt bedeckt sind, was durch die erfindungsgemäße Lösung
leicht (im Gegensatz zum bisherigen Stand der Technik)
vermeidbar ist.
Aus der nachfolgenden Tabelle "Auswahl möglicher Reaktor
typen" geht hervor, daß mit dem erfindungsgemäßen Bauka
stensystem unter Zugrundelegung lediglich sehr weniger Ein
zelteile eine Vielzahl von Reaktortypen herstellbar ist.
Hierbei ist in der beiliegenden Tabelle, deren Offenba
rungsinhalt für sich alleine als erfinderisch beansprucht
wird, lediglich auf die Möglichkeit unverzweigter Reaktor
systeme Bezug genommen. Selbstverständlich können mit dem
erfindungsgemäßen System auch verzweigte Reaktortypen bei
Bedarf hergestellt werden. In der Tabelle bedeutet in der
Spalte "Prinzip" der Buchstabe o "oben" und der Buchstabe
u "unten".
Wie sich aus obigen Ausführungen ergibt, kommt es beim er
findungsgemäßen Baukastensystem darauf an, daß Sätze von
Reaktor-Außengehäuseteilen miteinander verbindbar und
Funktionselemente innerhalb dieser Außenwände einsetzbar
sind, wobei die Durchführungsmuffen 20 zum einen zu einem
Hindurchführen von Leitungen, Wellen oder dergleichen
durch die Wandung 11 der Rohrschüsse 10 oder des Deckels
usw. dienen, zum anderen aber auch gleichzeitig zum Befe
stigen von Funktionselementen bezüglich der Wandung des
Reaktors Verwendung finden.
Bezugszeichenliste
10 Rohrschuß
11 Wandung
12 Oberer Flansch
13 Unterer Flansch
14 Flanschendfläche
15 Innenraum
16 Bohrung
17 Deckel
18 Boden
19 Flansch
20 Durchführungsmuffe
21 Stutzen
22 Konische Innenbohrung
23 Außengewinde
24 Überwurf
25 Bohrung
26 Verbindung
27 Stopfen
28 Bohrung
29 Abschlußfläche
30 Querbohrung
31 Querbohrung
32 Gewinde
33 Stopfenbohrung
34 Reduzierstück
35 O-Ring
36 Auflage
37 Zylindrische Bohrung
38 Dichtung
39 Bolzen
40 Halteelement
41 Stab
41′ Gewindeende
42 Gewindekopf
42′ Gewindebohrung
43 Siebeinsatz
44 Siebboden
45 Winkel
46 Mutter
47 Strömungsleitblech
48 Winkel
49 Mutter
50 Wellendurchführung
51 Welle
52 Gleitringdichtung
53 Gewindeende
54 Lagerhülse
55 Wälzlager
56 Begasungstopf
57 Lochmembran
58 Ring
58′ Boden
59 Gewindemuffe
60 Begasungsring
61 Gaszuleitung
62 Rohrring
63 Austrittsöffnung
64 Ablaßvorrichtung
65 Schnellkupplung
66 Feinventil
67 Entnahmekanüle
68 Rohr
69 Querbohrung
70 Ablaßhahn
71 Hebel
72 Ablaßrohr
73 Endverschluß
74 Querbohrung
75 Gelenkschenkel
76 Gelenk
77 Langloch
78 Zapfen
79 Düse
80 Begasungsanschluß
81 Begasungsrohr
82 Kanüle
83 Sondenanordnung
84 Sonde
85 Verschlußplatte
86 Querbohrung
87 O-Ring
88 Halterohr
89 Muffe
90 Mantel
91 Wandabschnitt
92 Oberring
93 Unterring
94 Seitenstreifen
95 Führungsstreifen
96 Zwischenraum
97 Einlaß
98 Auslaß
99 Flansch
100 Spannbolzen
101 Leitrohr
102 Mantel
103 Längsband
104 Bohrung
105 Bolzen
106 Wärmetauscher
107 Innenmantel
108 Außenmantel
109 Steg
110 Zuleitung
111 Ableitung
112 Rührwerk
11 Wandung
12 Oberer Flansch
13 Unterer Flansch
14 Flanschendfläche
15 Innenraum
16 Bohrung
17 Deckel
18 Boden
19 Flansch
20 Durchführungsmuffe
21 Stutzen
22 Konische Innenbohrung
23 Außengewinde
24 Überwurf
25 Bohrung
26 Verbindung
27 Stopfen
28 Bohrung
29 Abschlußfläche
30 Querbohrung
31 Querbohrung
32 Gewinde
33 Stopfenbohrung
34 Reduzierstück
35 O-Ring
36 Auflage
37 Zylindrische Bohrung
38 Dichtung
39 Bolzen
40 Halteelement
41 Stab
41′ Gewindeende
42 Gewindekopf
42′ Gewindebohrung
43 Siebeinsatz
44 Siebboden
45 Winkel
46 Mutter
47 Strömungsleitblech
48 Winkel
49 Mutter
50 Wellendurchführung
51 Welle
52 Gleitringdichtung
53 Gewindeende
54 Lagerhülse
55 Wälzlager
56 Begasungstopf
57 Lochmembran
58 Ring
58′ Boden
59 Gewindemuffe
60 Begasungsring
61 Gaszuleitung
62 Rohrring
63 Austrittsöffnung
64 Ablaßvorrichtung
65 Schnellkupplung
66 Feinventil
67 Entnahmekanüle
68 Rohr
69 Querbohrung
70 Ablaßhahn
71 Hebel
72 Ablaßrohr
73 Endverschluß
74 Querbohrung
75 Gelenkschenkel
76 Gelenk
77 Langloch
78 Zapfen
79 Düse
80 Begasungsanschluß
81 Begasungsrohr
82 Kanüle
83 Sondenanordnung
84 Sonde
85 Verschlußplatte
86 Querbohrung
87 O-Ring
88 Halterohr
89 Muffe
90 Mantel
91 Wandabschnitt
92 Oberring
93 Unterring
94 Seitenstreifen
95 Führungsstreifen
96 Zwischenraum
97 Einlaß
98 Auslaß
99 Flansch
100 Spannbolzen
101 Leitrohr
102 Mantel
103 Längsband
104 Bohrung
105 Bolzen
106 Wärmetauscher
107 Innenmantel
108 Außenmantel
109 Steg
110 Zuleitung
111 Ableitung
112 Rührwerk
Claims (35)
1. Baukastensystem für Bioreaktoren, umfassend miteinander verbind
bare Rohrschüsse mit endseitigen Flanschen und an diese anflansch
bare Deckelelemente und Bodenelemente,
dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens die Rohrschüsse (10, 10′, 10′′) um ihren Umfang
verteilte Durchführungsmuffen (20) aufweisen, die derart gestal
tet sind, daß innerhalb der Rohrschüsse (10) angeordnete und de
ren Innenraum mindestens abschnittsweise unterteilende Funktions
elemente (43, 47, 50, 56, 60, 64, 67, 70, 80, 83, 101) mittels
Halteelementen (40) an den Rohrschüssen (10) reversibel befe
stigbar sind.
2. Baukastensystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Durchführungsmuffen (20) spannbare Abdichtelemente
(27) umfassen, die derart ausgebildet sind, daß Körper,
insbesondere zylindrische Körper wie Haltestäbe (41),
Rohrleitungen (81) oder dergleichen in den Durchführungs
muffen (20) unter Abdichtung festsetzbar sind.
3. Baukastensystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Durchführungsmuffen (20) einen hülsenförmigen
Stutzen (21) mit endseitigem Gewinde (23) umfassen, auf
das ein Überwurf (24) zum Spannen aufschraubbar ist.
4. Baukastensystem nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Stutzen (21) eine nach außen sich erweiternde
konische Bohrung (28) aufweist, in die ein Stopfen (27)
mit entsprechend geformter Außenkontur einsetzbar ist.
5. Baukastensystem nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Stopfen (27) eine vorzugsweise konzentrische Boh
rung (28) zur Bildung eines Abdichtelementes aufweist.
6. Baukastensystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet
daß die Durchführungsmuffen (20) mit verschiedenen, vor
zugsweise mit zwei verschiedenen Durchmessern vorgesehen
sind.
7. Baukastensystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß in die Durchführungsmuffen (20) Stopfen (27) dicht
einsetzbar sind, die eine mittels einer Kanüle (67) oder
dergleichen durchstoßbare geschlossene Wand (29) aufwei
sen (Fig. 7, 13, 20).
8. Baukastensystem nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Durchführungsmuffen (20) einen hülsenförmigen
Stutzen (21) mit einer konzentrischen Bohrung (22) und
mindestens einer zu dieser im wesentlichen senkrecht an
gebrachten Querbohrung (30, 31) umfassen, und daß in die
konzentrische Bohrung (27) ein Ventilelement (72-74) um
fassend ein endseitig abgeschlossenes Rohr (72) mit ei
ner Querbohrung (74) derart bewegbar eingesetzt ist, daß
die Querbohrung (74) und damit das Innere des Rohres (72)
mit dem Behälterinneren verbindbar oder diesem gegenüber
abdichtbar ist (Fig. 6, 14).
9. Baukastensystem nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens eine der Durchführungsmuffen (20) eine
Innenbohrung (22) aufweist, die derart zur Achse des be
treffenden Rohrschusses (10) geneigt ist, daß eine Meß
sonde, insbesondere eine pH-Meß-Sonde (83) unter einem
geeigneten Winkel in den Innenraum (15) einführbar ist.
10. Baukastensystem nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens eine der Durchführungsmuffen (20) derart
ausgebildet ist, daß eine Wellendurchführung (50) als
Funktionselement dicht einsetzbar ist (Fig. 16).
11. Baukastensystem nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Wellendurchführung (50) eine Gleitringdichtung
(52) umfaßt, die in der Durchführungsmuffe (20) dicht
gehalten ist und aus der eine Welle (51) für ein Rühr
werk (112) oder dergleichen in den Innenraum (15) her
vorsteht.
12. Baukastensystem nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf der, der Welle (51) gegenüberliegenden Stirnsei
te der Gleitringdichtung (52) eine Lagerhülse (54) mit
Lagern (55, 55′) zur kippfreien Lagerung der Welle (51)
anbringbar ist.
13. Baukastensystem nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens eine der Durchführungsmuffen (20) derart
ausgebildet ist, daß eine Ablaßvorrichtung (64) mit einem
Einlaß-Rohrstutzen dicht einsetzbar ist, der mit dem In
nenraum (15) kommuniziert (Fig. 21).
14. Baukastensystem nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ablaßvorrichtung (64) eine Schnellkupplung (65,
65′) umfaßt, über welche ein (Fein-) Ventil (66) mit dem
Einlaß-Rohrstutzen verbindbar ist.
15. Baukastensystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Halteelemente (40) Stäbe (41) umfassen, die an
den Funktionselementen (43, 47, 56, 60, 101, 106) fest
setzbar sind (Fig. 2).
16. Baukastensystem nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Halteelemente (40) Gewindeköpfe (42) umfassen,
die einerseits mit Gewindeenden (41′) der Stäbe (41),
andererseits über Schraubbolzen (105) oder dergleichen
mit den Funktionselementen verbindbar sind (Fig. 11).
17. Baukastensystem nach Anspruch 16,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Gewindeköpfe (42) mindestens zwei sich im wesent
lichen senkrecht schneidende Gewindebohrungen (42′) auf
weisen (Fig. 10).
18. Baukastensystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Funktionselemente mindestens ein Strömungsleit
blech (47) umfassen (Fig. 22, 23).
19. Baukastensystem nach Anspruch 18,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Strömungsleitblech (47) ein daran angebrachtes
Gewindeelement (Mutter 49) umfaßt, über welches das
Strömungsleitblech (47) mit einem Halteelement (40) ver
bindbar ist.
20. Baukastensystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Funktionselemente einen Wärmetauscher (106) um
fassen (Fig. 1).
21. Baukastensystem nach Anspruch 20,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Wärmetauscher (106) mit einer Zuleitung (110) und
einer Ableitung (111) zum Zu-/Abführen eines Wärmeträgers
versehen ist, die derart angeordnet sind, daß sie durch
Durchführungsmuffen (20) hindurchführbar sind.
22. Baukastensystem nach einem der Ansprüche 20 oder 21,
dadurch gekennzeichnet
daß der Wärmetauscher (106) rohrförmig ausgebildet und
zu den Rohrschüssen (10, 10′) konzentrisch einsetzbar ist.
23. Baukastensystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Funktionselemente ein Begasungselement (56, 60,
69) umfassen, das über eine durch eine Durchführungsmuffe
(20) durchführbare Anschlußleitung mit einem Begasungsme
dium versorgbar ist.
24. Baukastensystem nach Anspruch 23,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Anschlußleitung derart an das Begasungselement
(Begasungstopf 56) anschließbar ist (Gewindemuffe 59),
daß dieses mit einer im wesentlichen horizontal liegen
den Begasungsfläche (Lochmembran 57) über die durch eine
(im Bodenelement 18 angebrachte) Durchführungsmuffe (20)
hindurchgeführte Anschlußleitung fixierbar ist (Fig. 18).
25. Baukastensystem nach Anspruch 23,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Begasungselement einen Begasungsring (60) mit ei
nem Rohrring (62) und darin angebrachten Austrittsöffnun
gen (63) umfaßt (Fig. 19) .
26. Baukastensystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Funktionselemente einen Siebeinsatz (43) umfassen,
der den Innenraum (15) mindestens abschnittsweise unter
teilend in einen Rohrschuß (70) einsetzbar ist (Fig. 17).
27. Baukastensystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Rohrschüsse (10) derart ausgebildet sind, daß sie
auf der Außenfläche mit einem zu dieser in Abstand gehal
tenen Mantel (90) umhüllbar sind (Fig. 24, 26).
28. Baukastensystem nach Anspruch 27,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Mantel (90) in mindestens zwei, vorzugsweise drei
Wandabschnitte (91) parallel zur Achse des Rohrschusses
(10) unterteilt ist.
29. Baukastensystem nach Anspruch 28,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Wandabschnitte (91) über Verbindungselemente (99,
100) unter Aufpressen auf die Wandung (11) des Rohr
schusses (10) miteinander verspannbar sind.
30. Baukastensystem nach einem der Ansprüche 28 oder 29,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Wandabschnitte (91) derart dimensioniert sind,
daß zwischen ihnen Spalte verbleiben, und daß die Durch
führungsmuffen (20) im Bereich der Spalte angeordnet
sind.
31. Baukastensystem nach einem der Ansprüche 27 bis 30,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Mantel (90) gegenüber der Wandung (11) des be
treffenden Rohrschusses (10) über Dichtelemente (94, 95)
gehalten ist.
32. Baukastensystem nach Anspruch 31,
dadurch gekennzeichnet
daß die Dichtelemente (94, 95) streifenförmig ausgebil
det und derart angeordnet sind, daß der Zwischenraum
(96) zwischen Mantel (90) und Wandung (11) des Rohr
schusses (10) in einen Kanal unterteilt ist, durch den
ein Wärmeträger-Medium hindurchführbar ist, wobei an ei
nem Ende des Kanales ein Einlaß (97) und am anderen Ende
ein Auslaß (98) im Mantel (90) angebracht sind (Fig. 25).
33. Baukastensystem nach einem der Ansprüche 31 oder 32,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Dichtelemente (94, 95) aus Kunstharz, insbesonde
re aus Silikonkautschuk niedriger Härte bestehen.
34. Baukastensystem nach einem der Ansprüche 27 bis 33,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Mantel (90) mit einer Isolierschicht hohen ther
mischen Widerstandes versehen ist.
35. Baukastensystem nach Anspruch 34,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Isolierschicht auf der Außenseite des Mantels
(90) angebracht ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3905158A DE3905158A1 (de) | 1989-02-20 | 1989-02-20 | Baukastensystem fuer bioreaktoren |
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DE3905158A DE3905158A1 (de) | 1989-02-20 | 1989-02-20 | Baukastensystem fuer bioreaktoren |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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ID=6374514
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DE3905158A Granted DE3905158A1 (de) | 1989-02-20 | 1989-02-20 | Baukastensystem fuer bioreaktoren |
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