DE3905140A1 - Waermetauscher - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen Wärmetauscher zur Kühlung von
heißem Rohgas mit aggresiven Bestandteilen und zur Erwär
mung des zu Reingas gereinigten Rohgases, dessen Gehäuse
von zwei Seitenwänden und einem oberen und unteren Rohrbo
den gebildet ist, wobei den Seitenwänden innen zur Bil
dung von Strömungskanälen Trennwände zugeordnet sind
und in den oberen und unteren Rohrboden die Enden einer
Vielzahl von parallel zueinander und zu den Seitenwänden
angeordneten Tauscherrohren eingesetzt sind und das
heiße Rohgas die Tauscherrohre und das Reingas das
Gehäuse quer zu den Tauscherrohren durchströmt
und das Gehäuse sowie die Trennwände vorzugsweise aus
hochkorrosionsfesten Blechen und die Tauscherrohre vor
zugsweise aus Glas hergestellt sind. Derartige Wärme
tauscher finden insbesondere in Abgas-Reinigungsanlagen
Verwendung.
Durch die DE-31 42 485-C2 ist ein Glasrohrwärmetau
scher vorgenannter Art bekannt, bei dem an den Seiten
wänden Strömungskanäle ausgebildet sind, die zur Er
wärmung dieser Wände und damit zur Vermeidung von
korrodierenden Kondensationen von heißem Rauchgas
durchströmt sind. Der angestrebte Zweck wird mit dem
bekannten Glasrohrwärmetauscher jedoch nicht mit Sicher
heit erreicht, da sich das heiße Rauchgas in den Strö
mungskanälen oftmals soweit abkühlt, daß Säurepunktunter
schreitungen eintreten und dadurch Korrosionen infolge
der aggresiven Bestandteile des Rauchgases wirksam wer
den.
Um diese Nachteile zu beheben, ist es durch die DE-33 33 057-C1
bekannt, einen Glasrohrwärmetauscher der hier in
Rede stehenden Art dahingehend zu verbessern, daß die
Erwärmung der Seitenwände nicht unmittelbar durch Ein
leitung des heißen Rauchgases in deren Strömungskanäle
erfolgt, sondern mittelbar mit Hilfe von reiner Umgebungsluft,
welche jedoch zuvor vom heißen Rauchgas in einem weite
ren Wärmetauscher aufgeheizt wird, der in den Strömungs
kanälen an den Seitenwänden ausgebildet ist. Auch bei
dieser bekannten Ausführung eines Wärmetauschers können
bei niedrigen Rauchgastemperaturen ebenfalls Taupunkt
unterschreitungen in den Tauscherrohren der Wärmetau
scher in den Strömungskanälen auftreten, ganz abgesehen
davon, daß in diesen die anzustrebende gleichmäßige
Temperaturverteilung nicht erreichbar ist.
Von diesem Stand der Technik ausgehend, liegt der Er
findung die Aufgabe zugrunde, einen Wärmetauscher der
gattungsgemäßen Art dahingehend zu verbessern, daß bei
diesem die angestrebte Erwärmung der Seitenwände und
damit eine sichere Vermeidung von korrodierenden Kon
densationen mit vergleichsweise geringem apparativen
Aufwand gewährleistet ist.
Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß der
Reingasaustritt des Wärmetauschers über mindestens je
eine Reingasleitung mit den Strömungskanälen der beiden
Seitenwände in Verbindung steht. Die Erfindung folgt
dem Leitgedanken, durch den Wärmetauscher wieder aufge
heiztes Reingas durch die Strömungskanäle entlang den
Seitenwänden zu führen, d.h. dem erwärmten Reingas werden
im Reingasaustritt des Wärmetauschers zwei Teilströme ent
nommen und in die Strömungskanäle an den Seitenwänden
zurückgeführt. Somit werden die Seitenwände und auch deren
zur Bildung der Strömungskanäle verwendeten Trennwände aus
schließlich mit Reingas beaufschlagt, so daß die Gefahr der
Ausbildung von Korrosionen mit Sicherheit ausgeschlossen ist.
Die Reingasleitungen können in die oberen und/oder unte
ren Bereiche der Strömungskanäle einmünden, und zwar
jeweils in Anpassung an die vorhandenen Gegebenheiten.
Im Falle einer Einmündung sowohl im oberen als auch im
unteren Bereich der Strömungskanäle sind entsprechende
Abzweigleitungen vorgesehen. Die Reingasleitungen sind in
Richtung auf den Reingaseintritt des Wärmetauschers
rückgeführt, so daß die Strömungskanäle in der gleichen
Richtung von den abgezweigten Reingasströmen durchströmt
werden, wie der Wärmetauscher von dem zu erwärmenden Rein
gas. Um den Austritt des rückgeführten Reingases zu ermög
lichen, sind die Strömungskanäle stirnseitig mit Aus
trittsöffnungen für das rückgeführte Reingas versehen,
so daß dieses dem erwärmten Reingas im Austritt des
Wärmetauschers wieder zugesetzt wird.
Die Mündungsstücke der Reingasleitungen beider Seiten
können für die oberen und/oder unteren Bereiche der Strö
mungskanäle in Querschnitt und/oder Form und/oder Lage
unterschiedlich sein, so daß eine optimale Anpassung an die
bestehenden Erfordernisse vorgenommen werden kann.
Vorteilhaft erstrecken sich die Strömungskanäle über
die gesamte Tiefe der Seitenwände und deren Trennwände,
so daß diese vollflächig beaufschlagt sind und damit
eine gleichmäßige Temperaturverteilung gewährleistet
ist.
Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung kann in
den Reingasleitungen je ein Erhitzer vorhanden sein,
um ggf. eine Zwischenerhitzung des rückgeführten Reinga
ses durchzuführen, je nachdem falls sich dieses aufgrund
der örtlichen Gegebenheiten als zweckmäßig erweisen sollte.
In diesem Falle ist es vorteilhaft, die Erhitzer über ein
Temperaturerfassungsglied, beispielsweise einen Tempera
turfühler, zu steuern.
Nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung kann in
den Reingasleitungen auch je ein Ventilator vorhanden
sein, welche vorteilhaft in Abhängigkeit vom Bedarf
nach Volumen und Druck regelbar sind. Die Anordnung
derartiger Ventilatoren kann dann zweckmäßig sein, wenn die
Leistung des vorhandenen Reingasgebläses nicht für die Rück
führung des Reingases in die Strömungskanäle ausreichend
sein sollte.
Zur Regelung des rückgeführten Reingasstromes können die
Reingasleitungen mit Drosselklappen od.dgl. ausgerüstet
sein.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist anhand der
Zeichnung näher erläutert, und zwar zeigt:
Fig. 1 eine teilweise geschnittene Ansicht eines
Wärmetauschers,
Fig. 2 eine Draufsicht der Fig. 1 und
Fig. 3 eine Seitenansicht der Fig. 1.
Das Gehäuse des Wärmetauschers ist von den beiden Seiten
wänden 3, welche gleichzeitig die Außenwände darstellen,
und einem oberen und unteren Rohrboden 8, 9 gebildet. Den
Seitenwänden 3 sind innen zur Bildung von Strömungskanälen 14
Trennwände 2 zugeordnet. In den oberen und unteren Rohrbo
den 8, 9 sind die Enden einer Vielzahl von parallel zuein
ander und zu den Seitenwänden 3 angeordneten Tauscherroh
ren 1 eingesetzt. Das heiße Rohgas durchströmt die Tauscher
rohre 1, während das gereinigte Reingas das Gehäuse des
Wärmetauschers quer zu den Tauscherrohren 1 durchströmt. Die
Seitenwände 3 sowie die Trennwände 2 und der obere und der
untere Rohrboden 8, 9 bestehen vorzugsweise aus hoch
korrosionsfesten Blechen, während die Tauscherrohre 1
vorzugsweise aus Glas hergestellt sind. Es ist jedoch
auch möglich, diese beispielsweise aus Graphit oder
Kunststoff zu fertigen.
Der Reingasaustritt des Wärmetauschers steht über min
destens je eine Reingasleitung 4 mit den Strömungskanälen 14
der beiden Seitenwände 3 in Verbindung. Über diese Rein
gasleitungen 4 wird ein Teil des erwärmten Reingases,
welches den Wärmetauscher verläßt, über deren Eintritts
öffnungen 13 in die Strömungskanäle 14 zwischen den Seiten
wänden 3 und den Trennwänden 2 rückgeführt, so daß die
Seitenwände 3 und die Trennwände eine Erwärmung mit gleich
mäßiger Temperaturverteilung erfahren.
Die Reingasleitungen 4 münden in die oberen und unteren
Bereiche der Strömungskanäle 14 ein, und zwar ist der obere
Reingaseintritt in die Strömungskanäle 14 mit 12 und der
untere Reingaseintritt mit 11 bezeichnet. Die Strömungs
kanäle 14 weisen stirnseitig Austrittsöffnungen 10 für das
zurückgeführte Reingas auf, so daß dieses wieder in den
Reingasaustritt des Wärmeaustauschers eingeleitet und
mit dem Hauptstrom des Reingases, beispielsweise zu einem
Kamin, abgeleitet wird.
Die Strömungskanäle 14 für das abgezweigte Reingas er
strecken sich über die gesamte Tiefe der Seitenwände 3 und
deren Trennwände 2, so daß eine Vollflächige Beaufschla
gung und damit gleichmäßige Temperaturverteilung gewähr
leistet ist.
In den Reingasleitungen 4 sind Erhitzer 5 vorhanden,
so daß eine Zwischenerhitzung der beiden abgezweigten
Reingasströme - falls erforderlich - vorgenommen werden
kann. In diesem Falle erfolgt die Steuerung vorteilhaft
über Temperaturerfassungsglieder 7, beispielsweise in
Form von Temperaturfühlern.
In den Reingasleitungen 4 können weiterhin Ventilatoren
6 angeordnet sein, welche vorteilhaft in Abhängigkeit
vom Bedarf nach Volumen und Druck regelbar sind. Auf
die Ventilatoren 6 kann dann verzichtet werden, wenn
die Leistungen des vorhandenen Reingasgebläses ausreicht,
um auch die beiden abgezweigten Reingasströme über die
Reingasleitungen 4 durch die Strömungskanäle 14 hindurch
zufördern.
In den Reingasleitungen 4 sind Drosselklappen 15 od.dgl.
vorgesehen, so daß eine Steuerung der zurückgeführten
Reingasströme durchgeführt werden kann.
Durch die erfindungsgemäße Ausführung eines Wärmetau
schers wird zur Beheizung der Trennwände 2 und der
Seitenwände 3 nicht mehr, wie nach dem Stand der Tech
nik, das sehr aggresive und verschmutzte Rohgas verwen
det, sondern das gereinigte, von aggresiven Bestandteilen
befreite und bereits aufgeheizte Reingas.
Auf diese Weise wird erreicht, daß auch bei partieller
Taupunktsunterschreitung die anfallende Säure erheb
lich schwächer und damit weit weniger aggresiv ist,
als bei den bekannten Ausführungen.
Claims (10)
1. Wärmetauscher zur Kühlung von heißem Rohgas mit
aggresiven Bestandteilen und zur Erwärmung des zu
Reingas gereinigten Rohgases, dessen Gehäuse von zwei
Seitenwänden und einem oberen und unteren Rohrboden ge
bildet ist, wobei den Seitenwänden innen zur Bildung
von Strömungskanälen Trennwände zugeordnet sind und
in den oberen und unteren Rohrboden die Enden einer
Vielzahl von parallel zueinander und zu den Seiten
wänden angeordneten Tauscherrohren eingesetzt sind
und das heiße Rohgas die Tauscherrohre und das
Reingas das Gehäuse quer zu den Tauscherroh
ren durchströmt und das Gehäuse sowie die Trennwände
vorzugsweise aus hochkorrosionsfesten Blechen und
die Tauscherrohre vorzugsweise aus Glas hergestellt
sind, dadurch gekennzeichnet, daß der Reingasaus
tritt des Wärmetauschers über mindestens je eine Rein
gasleitung (4) mit den Strömungskanälen (14) der beiden
Seitenwände (3) in Verbindung steht.
2. Wärmetauscher nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Reingasleitungen (4) in die oberen und/oder unte
ren Bereiche der Strömungskanäle (14) einmünden.
3. Wärmetauscher nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Strömungskanäle (14) stirnseitig Aus
trittsöffnungen (10) für das rückgeführte Reingas aufwei
sen.
4. Wärmetauscher nach Anspruch 1 oder einem der vorher
gehenden, dadurch gekennzeichnet, daß die Mündungsstücke
der Reingasleitungen (4) beider Seiten für die oberen und/
oder unteren Bereiche der Strömungskanäle (14) in Quer
schnitt und/oder Form und/oder Lage unterschiedlich sind.
5. Wärmetauscher nach Anspruch 1 oder einem der vorher
gehenden, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Strömungs
kanäle (14) über die gesamte Tiefe der Seitenwände (3) und
deren Trennwände (2) erstrecken.
6. Wärmetauscher nach Anspruch 1 oder einem der vorher
gehenden, dadurch gekennzeichnet, daß in den Reingas
leitungen (4) Erhitzer (5) vorhanden sind.
7. Wärmetauscher nach Anspruch 1 oder einem der vorher
gehenden, dadurch gekennzeichnet, daß die Erhitzer (5)
über Temperaturerfassungsglieder (7) steuerbar sind.
8. Wärmetauscher nach Anspruch 1 oder einem der vorher
gehenden, dadurch gekennzeichnet, daß in den Reingas
leitungen (4) Ventilatoren (6) vorgesehen sind.
9. Wärmetauscher nach Anspruch 1 oder einem der vorher
gehenden, dadurch gekennzeichnet, daß die Ventilatoren (6)
in Abhängigkeit vom Bedarf nach Volumen und Druck regel
bar sind.
10. Wärmetauscher nach Anspruch 1 oder einem der vorher
gehenden, dadurch gekennzeichnet, daß die Reingasleitungen
(4) mit Drosselklappen (15) od.dgl. ausgerüstet sind.
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