DE3904399A1 - Abgasenergie-rueckgewinnungseinrichtung - Google Patents
Abgasenergie-rueckgewinnungseinrichtungInfo
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- Y02T10/12—Improving ICE efficiencies
Description
Die Erfindung betrifft eine Abgasenergie-
Rückgewinnungseinrichtung gemäß dem Oberbegriff von
Anspruch 1.
Die Erfindung betrifft insbesondere eine Abgasenergie-
Rückgewinnungseinrichtung mit einer Power-Turbine, mit
welcher überschüssige Strömungsenergie der Abgase eines
Verbrennungsmotors in mechanische Energie umgewandelt und
dann als Nutzleistung dem Verbrennungsmotor zugeführt wird.
Solche Abgasenergie-Rückgewinnungseinrichtungen sind unter
der Bezeichnung "Power Take In" und der entsprechenden
Kurzbezeichnung "P.T.I." bekannt.
Aus der Praxis sind zwei Arten von Abgasenergie-
Rückgewinnungseinrichtungen bekannt. Bei der einen Art ist
keine Flüssigkeitskupplung vorgesehen, sondern stattdessen
eine Zahnkupplung, welche nur bei Stillstand der Turbine
und des Verbrennungsmotors schaltbar ist. Bei geöffneter
Zahnkupplung kann das Planetengetriebe gegen ein
Getriebegehäuse blockiert und dadurch eine Rotation
verhindert werden. Dadurch wird verhindert, daß die Turbine
bei geöffneter Zahnkupplung durchdreht und bei zu hoher
Drehzahl explodiert. Die Nachteile dieser Art sind, daß
Drehschwingungen des Verbrennungsmotors ungedämpft auf das
Planetengetriebe und die Gasturbine übertragen werden, und
daß bei unterbrochener Abgaszufuhr die Gasturbine von der
Kurbelwelle des Verbrennungsmotors, also von hinten herein,
angetrieben wird, und daß die Gasturbine nur bei
Motorstillstand abgekuppelt werden kann. Die Erfindung
betrifft nicht diese Art, sondern die andere Art, welche im
Rückgewinnungsstrang eine Flüssigkeitskupplung hat. Bei der
bekannten Ausführungsform ist zwischen Gasturbine und
Kurbelwelle des Verbrennungsmotors keine mechanische
Kupplung, sondern eine ständig mit Öl gefüllte
Flüssigkeitskupplung vorgesehen, welche in
Vorwärtsdrehrichtung und Rückwärtsdrehrichtung im
wesentlichen gleich hohe Drehmomente übertragen kann. Die
Flüssigkeitskupplung kann Drehschwingungen der Gasturbine
und des Verbrennungsmotors dämpfen. Diese bekannte Art der
Energie-Rückgewinnungseinrichtung hat jedoch die Nachteile,
daß auch bei Unterbrechung der Abgaszufuhr zur Gasturbine
der Verbrennungsmotor die Flüssigkeitskupplung und das
Planetengetriebe sowie die Gasturbine mitschleppt, d.h. von
hinten herein mit vollem Drehmoment der
Flüssigkeitskupplung antreibt. Im Falle eines Defektes
eines der Elemente im Rückgewinnungsstrang von der
Abgasturbine zur Kurbelwelle des Verbrennungsmotors ist es
jedoch erwünscht, den Rückgewinnungsstrang vom
Verbrennungsmotor abzukuppeln, damit der Betrieb des
Verbrennungsmotors zum Antrieb eines Fahrzeuges
aufrechterhalten werden kann. Wenn aber bei entleerter
Flüssigkeitskupplung ein Gasventil oder ein Gasschieber,
der die Zufuhr von Abgas zur Gasturbine steuert, teilweise
oder ganz geöffnet wird, dann geht die Gasturbine innerhalb
kürzester Zeit auf Explosionsdrehzahl und sie gefährdet
dadurch das Personal im Maschinenraum und die anderen
Bauelemente der Abgasenergie-Rückgewinnungseinrichtung und
des Verbrennungsmotors. Aus der Erfahrung ist es bekannt,
daß Gasventile oder Gasschieber nur im Neuzustand
vollständig dicht geschlossen werden können. Ferner gibt es
auch Ausführungsformen, bei welchen der Gasschieber in
geschlossenem Zustand aus thermischen Gründen eine kleine
Öffnung offenhält und dadurch eine bestimmte Gasmenge
passieren läßt. In beiden Fällen wird das Turbinenrad der
Flüssigkeitskupplung noch in Drehung versetzt.
Durch die Erfindung soll die Aufgabe gelöst werden, die
Abgasenergie-Rückgewinnungseinrichtung so auszubilden, daß
die Vorteile einer Flüssigkeitskupplung vollständig
erhalten bleiben, jedoch trotzdem die Antriebsverbindung in
der Rückgewinnungseinrichtung unterbrochen, beispielsweise
die Flüssigkeitskupplung vollständig entleert werden kann,
ohne daß die Gefahr besteht, daß die Gasturbine überdreht.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch die
kennzeichnenden Merkmale von Anspruch 1 gelöst.
Durch die Erfindung wird ein unkontrolliertes Hochlaufen
der Gasturbine verhindert, indem sie durch die
Blockiervorrichtung festgehalten wird, wenn die Gasturbine,
beispielsweise durch Entleeren der Flüssigkeitskupplung,
vom Antriebsstrang des Verbrennungsmotors abgekuppelt wird.
Die Blockiervorrichtung kann eine mechanische Bremse oder
eine Kupplung, zum Beispiel eine Zahnkupplung, sein. Eine
Zahnkupplung kann jedoch nur betätigt werden, wenn nach dem
Entleeren der Flüssigkeitskupplung die Gasturbine
vollständig zum Stehen kommt. Dazu ist es erforderlich, daß
ein Gasschieber in der Abgaszuleitung zur Gasturbine
absolut gasundurchlässig dicht schließt. Demgegenüber kann
eine Bremse zum Blockieren der Gasturbine auch dann
betätigt werden, wenn die Gasturbine noch dreht. Die
Blockiervorrichtung befindet sich in der Antriebsverbindung
zwischen der Gasturbine und der Flüssigkeitskupplung. Durch
die Erfindung wird auch sichergestellt, daß die
Flüssigkeitskupplung immer vollständig gefüllt ist, solange
die Abgaszufuhr zur Gasturbine ganz oder teilweise geöffnet
ist.
Durch die Erfindung wird das Dämpfungsverhalten der
Flüssigkeitskupplung und die dadurch gegebene
Drehschwingungsentkoppelung zwischen der Kurbelwelle des
Verbrennungsmotors und dem Planetengetriebe vollständig
aufrechterhalten. Bei entleerter Flüssigkeitskupplung
ergibt sich der Vorteil, daß die Kurbelwelle des
Verbrennungsmotors nicht das Planetengetriebe und die
Abgasturbine mitschleppt. Die Flüssigkeitskupplung kann in
bekannter Weise schräg angeordnete Strömungsschaufeln
haben, um das übertragbare Drehmoment in Antriebsrichtung
zu erhöhen und in Gegenantriebsrichtung zu reduzieren.
Gemäß der Erfindung ist eine Steuereinrichtung vorgesehen,
welche sicherstellt, daß unterhalb einer bestimmten
Ölzuflußrate oder eines bestimmten Öldruckes in der
Ölzufuhrleitung zur Flüssigkeitskupplung die Abgaszufuhr
zur Gasturbine unterbrochen ist, und daß die Abgaszufuhr
nur geöffnet werden kann, wenn der Flüssigkeitskupplung
eine Mindestölmenge zugeführt wird. Mit der
Blockiervorrichtung, vorzugsweise eine Bremse, wird dann
eine einfache Konstruktion erzielt, wenn mit ihr der
Primärteil der Flüssigkeitskupplung mit einem stationären
Gehäuse verbindbar ist. Die Blockiervorrichtung ist
vorzugsweise von außerhalb des stationären Gehäuses
betätigbar, ohne daß das Gehäuse demontiert zu werden
braucht. Die Betätigung der Blockiervorrichtung kann von
Hand oder automatisch in Abhängigkeit von der Ölzufuhr der
Flüssigkeitskupplung erfolgen. In dem stationären Gehäuse
sind vorzugsweise das Planetengetriebe, die
Blockiervorrichtung und die Flüssigkeitskupplung
untergebracht, so daß diese Elemente zusammen als eine
Baueinheit montiert und demontiert werden können.
Die Erfindung wird im folgenden mit Bezug auf die Zeichnung
anhand einer bevorzugten Ausführungsform als Beispiel
beschrieben.
Die in der Zeichnung dargestellte Abgasenergie-
Rückgewinnungseinrichtung enthält, in der nachfolgend
angegebenen Reihenfolge nacheinander angeordnet und
antriebsmäßig miteinander verbunden, eine Gasturbine 2, ein
Planetengetriebe 4, eine mechanische Blockiervorrichtung 6
in Form einer mechanischen Bremse, eine
Flüssigkeitskupplung 8 mit einem Primärteil oder Pumpenrad
10 und mit einem Sekundärteil oder Turbinenrad 12, ein
Hauptgetriebe 14 und eine elastische Kupplung 16. Die
elastische Kupplung 16 ist mit der Kurbelwelle 18 eines
Verbrennungsmotors 20 verbunden. Eine Abgaszuleitung 22
verbindet eine Abgasleitung 24 des Verbrennungsmotors 20
mit der Gasturbine 2 und enthält ein Ventil 26,
vorzugsweise in Form eines Schieberventils. Das
Planetengetriebe 4, die Flüssigkeitskupplung 8, das
Hauptgetriebe 14 und die Bremse 6 sind in einem gemeinsamen
Gehäuse 28 untergebracht und zusammen mit dem Gehäuse 28
als eine Baueinheit austauschbar. An dem Gehäuse 28 ist ein
Gehäuse 30 der Gasturbine 2 befestigt, welches mit einem
Gasauslaß 32 versehen ist.
An den Sekundärteil 12 der Flüssigkeitskupplung 8 ist eine
Ölzuleitung 34 angeschlossen, welche ein Druckmeßgerät 36
oder ein Strömungsmeßgerät enthält und Öl vom
Verbrennungsmotor 20 der Flüssigkeitskupplung 8 zuführt.
Das Druckmeßgerät oder das Strömungsmeßgerät 36 gibt in
Abhängigkeit vom Öldruck oder von der Ölströmungsrate
Signale an eine elektronische Steuereinheit 42, welche über
elektrische Leitungen 44 auch an das Ventil 26 in der
Abgaszuleitung 22 angeschlossen ist und dieses Ventil 26
jeweils dann schließt und nicht mehr öffnen läßt, wenn der
Öldruck oder die Ölzufuhrrate in der Ölzuleitung 34
unterhalb eines bestimmten Mindestwertes liegt. Die
Flüssigkeitskupplung ist nahe ihres Außenumfanges 33 mit
einer Strömungsdrossel-Auslaßöffnung 52 versehen, über
welche während des Betriebes ständig etwas Öl gedrosselt
abfließt und dadurch Schlupf-Wärme abgeführt wird. Über die
gleiche Strömungsdrossel-Auslaßöffnung 52 kann die
Flüssigkeitskupplung 8 entleert werden, wenn über die
Ölzuleitung 34 die Ölzufuhr unterbrochen wird.
Die mechanische Blockiervorrichtung 6 kann von Hand von
außerhalb des Gehäuses 28 betätigt werden. Sie ist außerdem
über elektrische Leitungen 54 an die elektronische
Steuereinheit 42 angeschlossen, so daß die
Blockiereinrichtung jeweils auch automatisch den Primärteil
10 der Flüssigkeitskupplung 8 mit dem Gehäuse 28 verblockt
und dadurch an einer Rotation hindert, wenn die Ölzufuhr
oder der Öldruck in der Ölzuleitung 34 unter den genannten
Mindestwert abfällt. Die Gasturbine oder Power-Turbine 2
wird durch die Abgase des Verbrennungsmotors 20
angetrieben, nachdem das Ventil 26 geöffnet wurde. Die
Ausgangsdrehzahl der Gasturbine 2 an ihrer Turbinenwelle 60
wird durch das Planetengetriebe 4 reduziert. Im normalen
Betriebszustand ist die Flüssigkeitskupplung 8 mit Öl
gefüllt und die Gasturbine 2 ist über die
Flüssigkeitskupplung 8 mit der Kurbelwelle 18 des
Verbrennungsmotors 20 verbunden. Dies gilt sowohl für den
Leistungsbetrieb, bei welchem Antriebsleistung von der
Gasturbine 2 auf die Kurbelwelle 18 übertragen wird, als
auch für den Leerlaufbetrieb der Gasturbine 2, bei welchem
das Ventil 26 der Abgaszuleitung 22 geschlossen ist und
deshalb die Gasturbine 2 von der Kurbelwelle 18 über die
Flüssigkeitskupplung 8 abtriebsseitig angetrieben wird. Nur
im Falle einer Betriebsstörung werden das Planetengetriebe
4 und die Gasturbine 2 durch Entleeren der
Flüssigkeitskupplung 8 von der Kurbelwelle 18 des
Verbrennungsmotors 20 getrennt, und aus Sicherheitsgründen
wird die Ausgangswelle 60 der Gasturbine 2 von der
Blockiervorrichtung 6 über den Primärteil 10 der
Flüssigkeitskupplung 8 und das Planetengetriebe 4
festgehalten und dadurch an einer Rotation gehindert.
Gemäß der Erfindung kann die Gasturbine 2 durch Entleeren
der Flüssigkeitskupplung 8 vom Verbrennungsmotor 20
abgekuppelt werden, während der Verbrennungsmotor 20 läuft.
Die Flüssigkeitskupplung 8 wird automatisch über die
Strömungsdrossel-Auslaßöffnung 52 entleert, wenn die
Ölzufuhr über die Ölzuleitung 34 durch ein in ihr
enthaltenes Ventil 62 unterbrochen wird. Die elektronische
Steuereinheit 42 bewirkt, daß das Ventil 26 in der
Abgaszuleitung 22 geschlossen wird, sobald die Ölzufuhrrate
oder der Öldruck in der Flüssigkeitskupplung 8 unter einen
bestimmten Mindestwert absinkt. Bei einem normalen
Abschaltvorgang wird von der elektronischen Steuereinheit
42 zuerst das Ventil 26 der Abgaszuleitung 22 geschlossen,
bevor über das Ventil 62 die Ölzufuhr in der Ölzuleitung
34 unterbrochen wird. Die Ölzuleitung 34 ist vorzugsweise
an den Schmierölkreislauf des Verbrennungsmotors 20
angeschlossen.
Claims (8)
1. Abgasenergie-Rückgewinnungseinrichtung mit einer von
den Abgasen eines Verbrennungsmotors antreibbaren
Gasturbine und mit einer Flüssigkeitskupplung, die
über ein Planetengetriebe von der Gasturbine
antreibbar ist, um die Abgasenergie einem
Antriebsstrang des Verbrennungsmotors zuzuführen,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Blockiervorrichtung (6) zum Blockieren der
Gasturbine (2) vorgesehen ist, um ein Überdrehen der
Gasturbine bei leerer oder nicht vollständig gefüllter
Flüssigkeitskupplung (8) zu verhindern.
2. Abgasenergie-Rückgewinnungseinrichtung nach Anspruch
1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Blockiervorrichtung mit dem Primärteil (10)
der Flüssigkeitskupplung verbunden ist und diesen
Primärteil (10) blockieren kann.
3. Abgasenergie-Rückgewinnungseinrichtung nach Anspruch 1
oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Blockiervorrichtung (6) eine mechanische
Bremse ist.
4. Abgasenergie-Rückgewinnungseinrichtung nach einem der
Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Steuereinrichtung (42, 36, 62) vorgesehen ist, welche sicherstellt, daß unterhalb eines bestimmten Mindest-Öldruckes oder Mindest-Ölzufuhrmenge in einer Zuleitung (34) zur Flüssigkeitskupplung (8) die Abgaszufuhr (22) zur Gasturbine (2) unterbrochen ist,
und daß die Abgaszufuhr (22) nur geöffnet werden kann, wenn der Mindestwert nicht unterschritten ist.
daß eine Steuereinrichtung (42, 36, 62) vorgesehen ist, welche sicherstellt, daß unterhalb eines bestimmten Mindest-Öldruckes oder Mindest-Ölzufuhrmenge in einer Zuleitung (34) zur Flüssigkeitskupplung (8) die Abgaszufuhr (22) zur Gasturbine (2) unterbrochen ist,
und daß die Abgaszufuhr (22) nur geöffnet werden kann, wenn der Mindestwert nicht unterschritten ist.
5. Abgasenergie-Rückgewinnungseinrichtung nach einem der
Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Flüssigkeitskupplung (8) eine Type ist, welche
in Antriebsrichtung vom Primärteil (10) zum
Sekundärteil (12) ein höheres Abtriebsdrehmoment
erzeugen kann als in Gegenantriebsrichtung vom
Sekundärteil (12) zum Primärteil (10).
6. Abgasenergie-Rückgewinnungseinrichtung nach einem der
Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß durch die Blockiervorrichtung (6) der Primärteil
(10) der Flüssigkeitskupplung (8) mit einem
stationären Gehäuse (28) blockierbar ist.
7. Abgasenergie-Rückgewinnungseinrichtung nach Anspruch
6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Blockiervorrichtung (6) von außerhalb des
stationären Gehäuses (28) betätigbar ist, ohne daß das
Gehäuse demontiert werden muß.
8. Abgasenergie-Rückgewinnungseinrichtung nach Anspruch 6
oder 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß in dem Gehäuse (28) das Planetengetriebe (4), die
Blockiervorrichtung (6) und die Flüssigkeitskupplung
(8) untergebracht sind und mit diesem Gehäuse eine
austauschbare Einheit bilden.
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