DE3904168C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Feststellen der
Belastung eines Trägergases mit in geringer Konzentration
auftretenden Spurengases, insbesondere der Belastung von Luft
mit Kampfgasen.
Sie geht aus von einer Einrichtung gemäß
Gattungsbegriff des Anspruchs 1, wie sie im Prinzip aus
US-PS 38 35 328 bekannt ist. Weiterbildungen jenes
Ionisationsdetektors sind in US-PS 40 75 550, 42 38 678 und
43 62 941 beschrieben. In all diesen bekannten
Stauscheibenzellen (Baffle-Zellen) wird mit Hilfe eines
Ventilators oder einer Pumpe ein Luftstrom durch die Zelle
erzeugt, am Eingang der Zelle ist eine Ionisationsvorrichtung
in Form einer Strahlungsquelle vorgesehen und der Gasstrom
durchläuft einen labyrinthartig verlängerten Strömungsweg, in
dessen Verlauf die meisten der ionisierten Trägergasmoleküle
rekombinieren, während das Spurengas mit Ionen des
Trägergases Molekülpakete oder Cluster bildet, welche im
genannten Labyrinth nicht rekombinieren, sondern zu einer
Kollektorelektrode gelangen und dort einen entsprechenden
Strom erzeugen.
Probleme ergeben sich wenn das Spurengas, z. B. Schwefellost,
in sehr geringer Konzentration vorhanden ist und folglich die
erzeugten Ströme nur im Bereich von pA, d. h. 10-12 A liegen.
Dann wird das Nutzsignal vielfach vom Rauschen des
nachgeschalteten Verstärkers überdeckt. Außerdem kann man
nicht davon ausgehen, daß alle ionisierten Trägergasmoleküle
rekombinieren, so daß hierdurch ein weiterer Störsignalanteil
entsteht. Besondere Schwierigkeiten ergeben sich aber wenn
der Detektor über einen großen Temperaturbereich von
beispielsweise -30°C bis +50°C betriebsfähig sein und auch
genau messen und darüber hinaus durch Schwankungen der
Versorgungsspannung oder die Einwirkung elektromagnetischer
Strahlung nicht beeinflußt werden soll.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen Spurengasdetektor,
insbesondere Lostdetektor zu schaffen, dessen Genauigkeit und
Zuverlässigkeit weder durch interne Störungen, wie nicht
rekombinierte Trägergasionen oder Wasserdampfreste noch durch
externe Störungen, wie Temperaturschwankungen,
Versorgungsspannungsschwankungen oder elektromagnetische
Strahlung beeinträchtigt wird. Diese Aufgabe wird gelöst
durch die im Anspruch 1 gekennzeichnete Erfindung. Die im
geschlossenen Gaskreislauf vor dem Filter und/oder Trockner
liegende Stauscheibenzelle liefert einen Ausgangsstrom, der
sowohl vom festzustellenden Spurengas als auch von etwaigen
internen Störfaktoren abhängt, während der hinter dem Filter
und/oder Trockner befindliche Stauscheibendetektor nur noch
auf diese Störfaktoren anspricht. Die Differenzbildung
beseitigt den Einfluß dieser internen und externen Störungen,
so daß das Differenz-Ausgangssignal nur noch von der
Konzentration des Spurengases abhängig ist.
Ein weiteres Problem ergibt sich beim Detektieren von S-Lost
(Senfgas S(CH2CH2)2CL2) und N-Lost (N(CH2CH2Cl)3)
dadurch, daß eine zu hohe Konzentration von Wasserdampf die
Bildung von Spurengas-Clustern behindert. Dem kann dadurch abge
holfen werden, daß in Weiterbildung der Erfindung das zu unter
suchende Gasgemisch dem geschlossenen Kreislauf über eine
Wasserdampfsperre, beispielsweise eine Silikonmembran, zuge
führt wird. Dieser Kreislauf enthält dann nur noch geringe
Wasserdampfreste, die durch einen zugleich als Filter wirksamen
oder mit einem Aktivkohlefilter vereinigten Trockner auf einem
Taupunkt <30°C stabilisiert werden können. Weitere vorteil
hafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unter
ansprüchen. Sie schafft einen in äußerst kompakter Bauweise her
stellbaren und ohne Hochspannung, beispielsweise aus Batterien,
betreibbaren Spurengasdetektor, der aufgrund seiner geringen
Stromaufnahme und Abmessungen mit einem auf andere Kampfgase,
beispielsweise Nervengas, ansprechenden Detektor zu einem kom
pakten Universalgerät zusammengebaut werden kann.
Ein solcher
auf Nervengas ansprechender Detektor mit einer sogenannten
dynamischen Gitterzelle ist in EP-OS 02 33 579 beschrieben.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung
wiedergegebenen Ausführungsbeispiels erläutert. Dabei zeigt:
Fig. 1 ein Ausführungsbeispiel für den als
geschlossener Gaskreislauf ausgebildeten
Lost-Detektor und
Fig. 2 die Vereinigung eines solchen Detektors mit
einem eine dynamische Gitterzelle aufweisenden
Nervengasdetektor und einer zum Feststellen von
Blut- und Lungenkampfstoffen dienenden
elektrochemischen Zelle zu einem kompakten
universellen Kampfstoffdetektor.
Fig. 1 zeigt einen in sich geschlossenen Gaskanal 1, in dem
hintereinander eine erste Labyrinthzelle 2, eine Pumpe 3, ein
Filter 4 sowie eine zweite Labyrinthzelle 5 angeordnet sind.
Das zu untersuchende Gas wird über eine Wasserdampfsperre in
Form einer Membran 6 in den Gaskanal 1 eingebracht. Die
beiden Labyrinth- oder Stauscheibenzellen 2 und 5 können
beispielsweise den aus US-PS 38 35 328 bekannten Aufbau
haben. Jede von Ihnen weist eine Quellenelektrode 21 bzw. 51
sowie eine Kollektorelektrode 22 bzw. 52 auf. Zur Ionioni
sation der die Zelle durchströmenden Gasmoleküle und daraus
resultierender Bildung von mit Molekülen des Spurengases
angereicherten Gasclustern ist in jeder der beiden Zellen 2
und 5 eine radioaktive Strahlungsquelle, beispielsweise eine
mit Americium 241 beschichtete Folie, vorgesehen. Während die
Trägergasionen (Luft) auf dem Labyrinthweg durch die Zellen
rekombinieren, gilt dies für die mit Lost angereicherten
negativen Cluster nur in wesentlich geringerem Maße. Diese
durchlaufen vielmehr die Zelle 2 und erzeugen an deren
Kollektor 22 einen Strom. Das Filter 4 enfernt aus dem
Gasstrom jegliche Spurengasanteile und kann hierfür als Aktiv
kohlefilter ausgebildet sein. Zugleich enthält es eine Trock
nungsvorrichtung, um eventuell noch vorhandene restliche Wasser
dampfmoleküle aus dem Gaskreislauf zu entfernen. Die Zelle 5
wird also von einem ionisierten, spurengasfreien Trägergas
durchströmt. Das an ihrer Kollektorelektrode 52 entstehende Si
gnal hängt also nur vom Fluß der Trägergasionen ab. Die erfin
dungsgemäße Differenzschaltung der Ausgangssignale beider Zel
len 2 und 5 erreicht man dadurch, daß die Kollektorelektrode 22
der ersten Labyrinthzelle 2 und die Quellenelektrode 51 der
zweiten Labyrinthzelle 5 im Knotenpunkt 9 zusammengeschaltet
und an den Eingang eines Vorverstärkers 7 gelegt sind. Ein
Schalter 8 unterbricht periodisch den Differenzstrom und be
wirkt, daß in den Strompausen der Differenzverstärker mit of
fenem (oder an Masse gelegtem) Eingang arbeitet und damit über
eine Regelschaltung auf diesen Punkt automatisch abgeglichen
werden kann. Jegliche auf Temperaturschwankungen des Gases oder
der Meßanordnung oder auf Schwankungen der Betriebsspannung an
den beiden Labyrinthzellen oder Drehzahlschwankungen der Pumpe
beruhenden Störungen wirken auf die Ausgangssignale beider
Meßzellen in dem gleichen Maße ein und werden durch die Dif
ferenzbildung kompensiert. Die beiden Labyrinthzellen 2 und 5
sind derart ausgewählt, daß ihre Kennwerte weitgehend überein
stimmen. Die Meßanordnung kann auch dadurch abgeglichen werden,
daß man ihr zunächst nur ein spurengasfreies Trägergas zuführt
und am Ausgang 10 des Verstärkers 7 durch geeignete Schaltungs
maßnahmen die nachfolgende Meßschaltung derart abgleicht, daß
sie in diesem Falle das Ausgangssignal Null anzeigt. Die
Quellenelektrode 21 der ersten Labyrinthzelle 2 und die
Kollektorelektrode 52 der zweiten Labyrinthzelle 5 sind an
gleichgroße Potentiale (-20 V bzw. +20 V) entgegengesetzter
Polarität angeschlossen.
Der in Fig. 2 als Blockschaltbild wiedergegebene kombinierte
Kampfstoffdetektor enthält in seinem unteren Teil den zuvor
anhand von Fig. 1 beschriebenen Lost- oder Senfgasdetektor.
Dieser ist als Modul aufgebaut und über die Membran 6 an den
Strömungsweg 40 eines weiteren Detektors angekoppelt. Die
Membran 6 ist hierzu zwischen einem Membranhalter 61 im
Lostdetektormodul und einem Membranhalter 62 im zweiten
Strömungsweg 40 eingesetzt. Der zweite Detektor enthält
zwischen seinem Gaseinlaß 41 und dem genannten Membranhalter
62 einen beispielsweise auf Nervengase ansprechenden
Detektormodul mit einem Teilchenfilter 42, einer dynamischen
Gitterzelle 43 sowie einem Temperaturfühler 44, wie er aus
EP-OS 02 33 578 bekannt ist. Für die erforderliche
Gasströmung durch die dynamische Gitterzelle 43 sorgt ein
Ventilator oder eine Pumpe 45. Zwischen dieser und dem
Gasauslaß 46 ist noch eine elektrochemische Zelle 47 zum
Detektieren von Blut- und Lungenkampfstoffen eingeschaltet,
die aber nicht Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist. Aus
dem Blockschaltbild gemäß Fig. 2 ersieht man, daß hier drei
auf die wesentlichen Kampfstoffe ansprechende Filtermodule zu
einem kompakten Kampfstoffdetektor zusammengesetzt werden
können, wobei keine der Ionisationszellen 43, 2 und 5 eine
Hochspannungsversorgung braucht und auch zum Feststellen der
verschiedenen Kampfstoffe keine Chemikalien eingebracht,
überwacht und entsorgt werden müssen. Das der Erfindung
zugrundeliegende Prinzip der Verwendung zweier über ein
Filter in einen geschlossenen Gaskreislauf eingeschalteter
Meßzellen unter Differenzbildung ihrer Ausgangssignale kann
nicht nur für die Feststellung von Senfgas (Lost) oder
anderen Kampfstoffen, sondern auch zum Aufspüren anderer
Spurengase eingesetzt werden.
Claims (8)
1. Einrichtung zum Feststellen von Spurengasen in einem
Gasgemisch unter Verwendung einer vom Gasgemisch
durchströmten Labyrinthzelle (2), welche eine die
Gasmoleküle ionisierende Strahlungsquelle (21), eine
durch Stauscheiben oder dergleichen gebildete,
labyrinthartig den Strömungsweg verlängernde
Rekombinationszone sowie an deren Ausgang eine
Kollektorelektrode (22) aufweist, dadurch
gekennzeichnet,
- a) daß die Labyrinthzelle (2) als eine erste Labyrinthzelle zusammen mit einem Filter (4) für die festzustellenden Spurengase, einem Gasstromerzeuger (3) sowie einer stromabwärts vom Filter (4) angeordneten zweiten Labyrinthzelle (5) einen geschlossenen Gaskreislauf (1) bildet;
- b) die Ausgangssignale der vom Meßgas durchströmten ersten Labyrinthzelle (2) und die Ausgangssignale der vom gefilterten Gasstrom durchsetzten zweiten Labyrinthzelle (5) in einer Differenzschaltung (7, 9) elektrisch gegeneinandergeschaltet sind; und
- c) am Ausgang (10) der Differenzschaltung (7) ein der Konzentration des gesuchten Spurengases entsprechendes Signal abgegriffen wird.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, bei der jede Labyrinthzelle
(2, 5) eine Quellenelektrode (21, 51) sowie eine
Kollektorelektrode (22, 52) aufweist, dadurch
gekennzeichnet, daß die Quellenelektrode
(21) der ersten Labyrinthzelle (2) und die
Kollektorelektrode (52) der zweiten Labyrinthzelle (5) an
Versorgungsspannungen gleicher Größe aber
entgegengesetzter Polarität angeschlossen und die
Kollektorelektrode (22) der ersten Labyrinthzelle (2)
sowie die Quellenelektrode (51) der zweiten
Labyrinthzelle (5) miteinander verbunden sind und mit dem
Eingang eines Vorverstärkers (7) für das Differenzsignal
in Verbindung stehen.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß das Spurengasfilter
(4) eine Gastrocknungsvorrichtung enthält.
4. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da
durch gekennzeichnet, daß am Einlaß
des geschlossenen Gaskreislaufs (1) vor der ersten
Labyrinthzelle (2) ein Membranfilter (6) als
Wasserdampfsperre angeordnet ist.
5. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Membran (6) auf der dem
geschlossenen Gaskreislauf (1) abgewandten Seite dem
Gasstrom in einer für ein anderes Spurengas empfindlichen
Meßvorrichtung (40 bis 45) ausgesetzt ist.
6. Einrichtung nach Anspruch 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß die für ein anderes
Spurengas empfindliche Meßvorrichtung eine dynamische
Gitterzelle (43) zur Ionenmobilitätsspektrometrie
enthält und die Membran (6) dem Gasstrom hinter der
Gitterzelle (43) ausgesetzt ist.
7. Einrichtung nach Anspruch 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß im Wege (40) des Gasstroms
durch die zweite Spurengasmeßvorrichtung (40-45) ein
zweiter Gasstromerzeuger (45), z. B. eine Pumpe oder ein
Ventilator, angeordnet ist.
8. Einrichtung nach Anspruch 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß hinter dem zweiten
Gasstromerzeuger (45) eine weitere, auf eine dritte Art
von Spurenelementen ansprechende Meßzelle (47) ,
insbesondere eine elektrochemische Meßzelle angeordnet
ist.
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