DE3903648A1 - Verfahren und anlage zur inaktivierung von in fluessigkeiten befindlichen viren - Google Patents
Verfahren und anlage zur inaktivierung von in fluessigkeiten befindlichen virenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Anlage
zur Inaktivierung von in Flüssigkeiten befindlichen
Viren.
Viren können bekanntlich durch chemische Substanzen
(chemische Sterilisation) oder durch Erhitzen der
Flüssigkeit (Hitzesterilisation) unschädlich gemacht
werden. Des weiteren ist bekannt, Viren mittels
Ultrafiltration aus Flüssigkeiten zu entfernen.
Ein Nachteil der chemischen Sterilisation liegt darin,
daß die zur Inaktivierung erforderlichen Substanzen in
der Flüssigkeit selbst verbleiben und zu nachteiligen
Nebenwirkungen führen können. Der Nachteil der
Hitzesterilisation liegt darin, daß eine thermische
Zersetzung oder zumindest Modifikation der in der
Flüssigkeit vorhandenen Komponenten eintreten kann.
Dies ist besonders gravierend, wenn es sich bei der
Flüssigkeit um Kulturüberstände handelt, die
hochempfindliche Substanzen, wie z. B. Proteine
enthalten.
Bei der Entfernung von Viren mittels Ultrafiltration
wirkt sich nachteilig aus, daß dieses Verfahren nicht
zur Behandlung von Suspensionen geeignet ist, da in
diesem Fall eine Abtrennung der festen Phase erfolgen
würde.
Zusätzlich besteht die Gefahr der Adsorption von
Bestandteilen aus der Lösung der Filtermaterialien.
Weiterhin kann der Prozeß im technischen Maßstab nur
sehr schwer und kostenaufwendig unter sterilen
Bedingungen durchgeführt werden. Auch müssen die Filter
in regelmäßigen Abständen gereinigt und gewechselt
werden, das je nach Art der herausgefilterten Viren zu
Entsorgungsschwierigkeiten führen kann.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren und eine
Anlage zur Durchführung des Verfahrens zur Verfügung zu
stellen, die es ermöglichen, ohne die nachteiligen Wir
kungen der bekannten Verfahren Viren in Flüssigkeiten
zu inaktivieren. Diese Aufgabe wird entsprechend den
kennzeichnenden Teilen der Ansprüche 1 und 10 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen des Verfahrens sind in den
Unteransprüchen 2 bis 9 beschrieben. Die Unteransprüche
11 bis 18 betreffen vorteilhafte Ausgestaltungen der
Anlage zur Durchführung des Verfahrens.
Überraschenderweise werden selbst so kleine organische
Bestandteile, wie sie Viren darstellen, durch Kavitati
onswirkung inaktiviert. Dabei bleiben andere Be
gleitsubstanzen innerhalb der Flüssigkeit vorteilhaft
unverändert. Als besonders günstig hat sich bei
Versuchen ergeben, wenn dabei ein Energieeintrag in die
Flüssigkeit zwischen 10 000 Ws bis 150 000 Ws je Liter
eingestellt wird.
Besonders nützlich ist diese Methode zur
Qualitätssicherung bei der Reinigung von
Kuturüberständen von Zellkulturen und bei der
Aufreinigung von Produkten, die durch Fermentation von
Organismen mit rekombinierter DNA hergestellt werden.
Als Beispiel, aber nicht ausschließlich, ist die
Produktion von Plasma Faktor VIII und anderen
Blutfaktoren anzusehen.
Aber auch bei der Produktion von mikrobiellen Kulturen,
die sehr Bacterio-phagen-empfindlich sind, ist diese
Methode der Virus-Inaktivierung sehr günstig.
Zur Erzeugung von Kavitation kann beispielsweise ein in
die Flüssigkeit eingetauchter Schwinger dienen.
Vorteilhaft wird die Flüssigkeit zusätzlich an der
schwingenden Oberfläche vorbeigeführt. Dies kann auch
dadurch erfolgen, daß eine schwingende Struktur
innerhalb eines Rohres angeordnet wird, an der oder um
die herum die Flüssigkeit durch das Rohr fließt.
Alternativ kann auch das Rohr selbst so ausgebildet
sein, daß seine Wandungen in einem Abschnitt zu
radialen Schwingungen angeregt werden. An der
Rohrwandung entstehen dann Bereiche, in denen die
Flüssigkeit kavitiert.
Besonders kostengünstig und wirksam läßt sich die
Kavitation durch eine Beschleunigung der Flüssigkeit
beim Überströmen von Kanten erzeugen. Die dazu
erforderliche Energie läßt sich vorteilhaft durch
Hochdruckpumpen bereitstellen, wobei die angebotene
Energie mit hoher Ausbeute durch Homogenisierventile
zur Inaktivierung von Viren genutzt werden kann.
Der Inaktivierungseffekt läßt sich vorteilhaft noch
weiter dadurch erhöhen, daß in die Flüssigkeit Schall
eingeleitet wird.
Dies erfolgt besonders wirksam, wenn gleichzeitig eine
Fläche eines Verdichtungsraumes als Schallquelle wirkt.
Optimieren läßt sich der inaktivierende Effekt des Ver
fahrens dann, wenn sich die Frequenz des eingeleiteten
Schalls verändern läßt.
Besonders leistungsfähig gestaltet sich das Verfahren,
wenn die Flüssigkeit mehrfach Kanten überströmt und
dazwischen in sich verjüngenden Räumen verdichtet wird.
Je nach dem erforderlichen Inaktivierungsgrad der
Viren, kann es vorteilhaft sein, wenn der beim Über
strömen der Kanten entstehende Druckverlust durch
dazwischen angeordnete Hochdruckpumpen wieder aus
geglichen wird.
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist
eine Anlage geeignet, die die kennzeichnenden Merkmale
des Anspruchs 10 aufweist. Eine derartige Anlage läßt
sich kostengünstig aus bereits auf dem Markt
befindlichen Komponenten aufbauen.
Bei der Produktion von Metaboliten oder Proteinen mit
Mikroorganismen oder Zellkulturen mit rekombinierter
DNA oder bei Arbeiten mit pathogenen Viren kann die
Anlage besonders sicher und steril dann betrieben
werden, wenn als Hochdruckpumpe eine lecksichere
Membranpumpe verwendet wird.
Ein besonders großer inaktivierender Effekt läßt sich
erzielen, wenn das Homogenisierventil mehrere hin
tereinandergeschaltete Überströmkanten aufweist.
Noch weiter kann die Wirkung gesteigert werden, wenn
zwischen den Überströmkanten verjüngende
Verdichtungsräume angeordnet sind.
Die Ausbildung des Homogenisierventils mit sich
zyklisch verändernder Spaltweite führt zu weiterer
vorteilhafter Leistungssteigerung der gesamten Anlage.
Für praktische Anwendungsfälle hat es sich als beson
ders vorteilhaft erwiesen, wenn in die Flüssigkeit
Schall mit einer Frequenz zwischen 20 kHz und 1 MHz
eingeleitet wird.
Sehr effektiv läßt sich der Schall dann in die
Flüssigkeit einleiten, wenn die Flächen des Homogeni
sierventils, die die sich verjüngenden
Verdichtungsräume begrenzen, aus magnetostriktivem
Material gefertigt sind, das einem sich wechselnden
Magnetfeld ausgesetzt ist.
Alternativ dazu hat sich in anderer Ausgestaltung als
kostengünstige Lösung die Einleitung des Schalls in die
Flüssigkeit durch piezoelektrische Materialien erwie
sen, mit denen die die Verdichtungsräume begrenzenden
Flächen entweder belegt sind oder aber wenn eine aus
piezoelektrischem Material bestehende Schallquelle
innerhalb der Verdichtungsräume angeordnet wird.
Die Erfindung wird in Zeichnungen beschrieben, wobei
weitere vorteilhafte Einzelheiten den Zeichnungen zu
entnehmen sind.
Die Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 schematisch die erfindungsgemäße Anlage,
Fig. 2 schematisch die Spaltausbildung eines
geeigneten Homogenisierventils und
Fig. 3-4 die bei den Ausführungsbeispielen gemessene
Abhängigkeit der überlebenden Phagen von der
Beschallungszeit.
In Fig. 1 bedeutet 1 eine Flüssigkeit, die mit Viren
beladen ist.
Flüssigkeiten können kohlenhydrat- oder proteinhaltige
Lösungen während eines Aufarbeitungsprozesses zu
Pharmazeutika oder aber auch Wasser für die Produktion
sein, das virusfrei aufbereitet werden oder von Viren
befreit werden muß. Dies spielt u. a. auch in der
Milchindustrie eine erhebliche Rolle, da die
Starterkulturen durch Bacteriophagen vernichtet werden
können. Die Glutaminsäure-Fermentation mit
Corynebacterium glutamicum ist ebenfalls extrem
phagenempfindlich.
Die Flüssigkeit befindet sich in einem Bassin 2. Dabei
kann es sich beispielsweise auch um ein Schwimmbad
handeln, dessen Wasserqualität verbessert werden soll.
Die Hochdruckpumpe 3 saugt durch die Ansaugleitung 4
die Flüssigkeit an und führt sie über die Druckleitung
5 mit einem Druck von ca. 1000 bar dem
Homogenisierventil 6 zu. In diesem Ventil kavitiert die
Flüssigkeit 1, so daß die Viren erfindungsgemäß inakti
viert werden. Über die Austrittsleitung 7 wird die in
der Qualität verbesserte Flüssigkeit dem Bassin 2 wie
der zugeführt. Auf diese Weise wird die im Kreis
geführte Flüssigkeit in ihrer Qualität angehoben.
Aus der Fig. 1 ist zusätzlich ersichtlich, daß die
Anlage als geschlossenes System mit steriltechnischen
einwandfreien Bauteilen erstellt werden kann.
In Fig. 2 bedeuten die mit 8 und 9 bezeichneten Ven
tilteile ringförmige Kolbenende, die im Schnitt keil
förmig ausgebildet sind und mit ihren Keilspitzen und
der gegenüberliegenden Leitfläche 10 Ringspalten 11 und
12 bilden. Zwischen den Ringspalten entsteht durch die
keilförmige Ausbildung der ringförmigen Kolbenenden 8
und 9, die konzentrisch angeordnet sind, ein sich
verjüngender Verdichtungsraum 13. Zur Einleitung von
Schall in die Flüssigkeit 1, die in Pfeilrichtung 14
fließt, kann der Ringkolben 8 auch magnetostriktivem
Material gefertigt sein, das einem sich zyklisch
verändernden Magnetfeld ausgesetzt ist.
In anderer Ausgestaltung kann eine oder mehrere den
Ringraum 13 begrenzende Fläche 15, 16 und/oder 17
selbst zur Schalleinleitung genutzt werden.
Dazu kann, wie in Fig. 2 dargestellt, beispielsweise
die Fläche 15 auch mit piezoelektrischem Material 18
belegt sein.
Es ist auch möglich, durch nicht dargestellte Teile
einen Schwingkörper 19 innerhalb des Verdichtungsraumes
anzuordnen.
Mit Hilfe eines derartig erfindungsgemäß ausgebildeten
Ventils lassen sich wirkungsvoll in Flüssigkeiten
befindliche Viren inaktivieren.
Der inaktivierende Einfluß der Kavitation und des ein
geleiteten Schalls wird dadurch erklärt, daß beispiels
weise Phagen ihrer viralen Aktivität durch Abtrennung
ihrer Testikel und/oder durch Abspaltung ihres DNA-
Kopfes beraubt werden.
Die Wirksamkeit des Verfahrens wurde anhand von zwei
verschiedenen Typen von Viren nachgewiesen, wobei in
Proben mit einem Inhalt von 50 Millilitern und einer
Konzentration von ca. 100 000 Viren je Milliliter nach
vier bis fünfminütiger Behandlung die Viren sich auf
Coli-Stämmen nicht mehr anzüchten ließen.
Von einer Abimpfung des Stammes Escheria coli 54 werden
Zellen mit einer Impföse in 1 l Erlenmeyer-Kolben mit
120 ml Nährlösung (10 g/l Bacto-Trypto-Difco, 5 g/l
Bacto Yeast Extract, 10 g/l NaCl p.a., aqua dest., 20
min 121°C sterilisiert) überführt und 16 h bei 37°C,
290 Upm auf der Schüttelmaschine bebrütet. Die
Extinktion als Maß des Wachstums der E.coli
Kulturlösung beträgt nach dieser Zeit 49,3 OD (578 nm).
Von dieser Kultur werden 33,5 ml in einen
Nährlösungssoft-agar (Nährlösung wie oben plus 7,5 g/l
Agar) bei 45°C gegeben und in Platten (10 ml) gegossen.
Nach Erkalten dieser Testplatten spachtelt man je
0,1 ml einer Bacteriophagenverdünnungsreihe auf und
bebrütet 16 h bei 37°C. Der Bacteriophagentiter wird
anhand der Phagenlyse-Höfe ausgezählt.
E.coli-Phagen MAL 315 werden als Phagenlysat in einer
Ausgangskonzentration von 2×105 Phagen/ml für den
Versuch eingesetzt. 50 ml des Phagenlysats werden in
einem vorgekühlten Becherglas mit einem
Ultraschallgerät KLN der Firma Ultraschall GmbH,
Heppenheim, System 582, Gerätetyp 250/101 und einem
KLN-Kopf mit einer Frequenz von 15 KHz und einer
Leistung von 10 Watt beschallt. Bei diesem Vorgehen
wird Kavitation beobachtet. Die erste Probe wurde zu
Versuchsbeginn, die weiteren im Abstand von einer
Minute gezogen. Der Versuch läuft 5 min. Nach dieser
Zeit wird mit den Proben eine Verdünnungreihe von 10-1
bis 10-5 mit Nährlösung hergestellt. Zum Austesten des
Phagentiter plattiert man aus. In Fig. 3 ist die
Abnahme der vermehrungsfähigen Phagen in Abhängigkeit
von der Beschallungszeit wiedergegeben. Nach 5 min ist
der Phagentiter von 105 Phagen/ml auf 0 bis
10 Phagen/ml gesunken. Durch die beschriebene
Behandlung wurde also die Viruskonzentration um mehr
als das 10 000fache gesenkt.
Nit den gleichen Methoden, wie in Beispiel 1
beschrieben, werden Platten hergestellt und E.coli-
Phagen MAL 103 mit einer Frequenz von 15 KHz und einer
Leistung von 15 Watt beschallt. Bereits nach 4 min
(Fig. 4) werden ausgehend von 105 Phagen/ml nur noch 0
bis 10 vermehrungfähige Phagen/ml nachgewiesen.
Claims (18)
1. Verfahren zur Inaktivierung von in Flüssigkeiten
befindlichen Viren, dadurch gekenn
zeichnet, daß innerhalb der Flüssigkeit
Kavitation erzeugt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Kavitation durch
Veränderung der Fließgeschwindigkeit in der Flüs
sigkeit erzeugt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Kavitation durch
zyklisches Bewegen einer die Flüssigkeit
begrenzenden Fläche erzeugt wird, wobei
vorzugsweise die Flüssigkeit an der Fläche
zusätzlich vorbeibewegt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, da
durch gekennzeichnet, daß die
Flüssigkeit unter hohem Druck, vorzugsweise zwi
schen 500 bar und 1500 bar, einem
Homogenisierventil zugeführt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, 2, 3 oder 4, da
durch gekennzeichnet, daß ein
Homogenisierventil zur Erzeugung der Kavitation
verwendet wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1, 2, 3, 4 oder 5, da
durch gekennzeichnet, daß zur
Erzeugung des hohen Druckes eine Hochdruckmembran
pumpe verwendet wird.
7. Verfahren nach Anspruch 4, 5 oder 6, da
durch gekennzeichnet, daß im
Homogenisierventil in die Flüssigkeit zusätzlich
Schall, vorzugsweise mit einer Frequenz zwischen
20 Kilohertz und 1 Megahertz, eingeleitet wird.
8. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 7, dadurch gekennzeich
net, daß die Inaktivierung der Viren mit einer
Beschallungszeit von 1 bis 20 min, bevorzugt 5
min, erfolgt.
9. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 8, dadurch gekennzeich
net, daß die Inaktivierung der Viren unter
sterilen Bedingungen erfolgt.
10. Anlage zur Durchführung des Verfahrens nach einem
oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß sie
mindestens eine Hochdruckpumpe mit nachgeschalte
tem Homogenisierventil aufweist.
11. Anlage nach Anspruch 10, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Hochdruckpumpe
als Membranpumpe ausgebildet ist.
12. Anlage nach Anspruch 10 oder 11, da
durch gekennzeichnet, daß das
Homogenisierventil mehrere hintereinandergeschal
tete spaltenbildende Überströmkanten aufweist.
13. Anlage nach einem der Ansprüche 10 bis 12, da
durch gekennzeichnet, daß zwi
schen den Überströmkanten sich verjüngende Ver
dichtungsräume angeordnet sind.
14. Anlage nach einem oder mehreren der Ansprüche 10
bis 13, dadurch gekennzeich
net, daß mindestens eine der Überströmkanten
sich zyklisch verlagernd ausgebildet ist.
15. Anlage nach einem oder mehreren der Ansprüche 10
bis 14, dadurch gekennzeich
net, daß mindestens eine einen Verdichtungsraum
begrenzende Fläche sich zyklisch verändernd aus
gebildet ist.
16. Anlage nach einem oder mehreren der Ansprüche 10
bis 15, dadurch gekennzeich
net, daß innerhalb eines Verdichtungsraumes
eine Schallquelle angeordnet ist.
17. Anlage nach einem oder mehreren der Ansprüche 10
bis 16, dadurch gekennzeich
net, daß die Frequenz der zyklischen
Veränderungen einstellbar ist.
18. Anlage nach einem oder mehreren der Ansprüche 10
bis 17, dadurch gekennzeich
net, daß sie mehrere Hochdruckpumpen mit zuge
hörigem Homogenisierventil hintereinandergeschal
tet aufweist.
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