DE3903192C2 - Membranvergaser für einen Verbrennungsmotor eines handgeführten Arbeitsgerätes - Google Patents
Membranvergaser für einen Verbrennungsmotor eines handgeführten ArbeitsgerätesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Membranvergaser für den Ver
brennungsmotor, insbesondere Zweitaktmotor in einem handge
führten Arbeitsgerät nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Ein derartiger Membranvergaser ist aus der US-A 3,174,732
bekannt. Die Regelmembran bildet die Zwischenwand zwischen
einem kraftstoffgefüllten Kraftstoffraum und einem ge
schlossenen Kompensationsraum, der über einen Verbindungs
kanal mit der Reinluftseite des Verbrennungsluft zuführen
den Luftfilters verbunden ist. Die durch den Ansaugkanal in
den Brennraum des Verbrennungsmotors einströmende Verbren
nungsluft erzeugt im Ansaugkanal einen Unterdruck, durch
den Kraftstoff aus dem Kraftstoffraum in den Ansaugkanal
eintritt. Die Abgabe von Kraftstoff in den Ansaugkanal
führt zu einem Unterdruck im Kraftstoffraum, wodurch die
Regelmembran bewegt wird und ein Regelventil öffnet, über
das Kraftstoff in den Kraftstoffraum nachfließt.
Da das Filtermaterial des Luftfilters mit zunehmender Be
triebsdauer verschmutzt, baut sich auf der Reinluftseite
des Schmutzfilters ein Unterdruck auf, der mit weiterer
Verschmutzung stetig zunimmt. Die durch den Luftfilter in
den Ansaugkanal und den Brennraum einströmende Verbren
nungsluft nimmt daher mengenmäßig ab und der Unterdruck im
Ansaugkanal steigt, wodurch die Gefahr besteht, daß das
Kraftstoff/Luftgemisch fetter wird. Um dieser Gefahr entge
genzuwirken, steht über dem Verbindungskanal der Unterdruck
der Reinluftseite des Luftfilters auf der Trockenseite der
Regelmembran an und wirkt daher kompensierend auf die Re
gelmembran des Membranvergasers. Der im Ansaugkanal sich
einstellende erhöhte Unterdruck führt nicht mehr zu einem
vermehrten Kraftstoffzutritt; vielmehr wird die Kraftstoff
zufuhr entsprechend der verminderten Menge durchströmender
Verbrennungsluft reduziert. Dies führt dazu, daß das Kraft
stoff/Luftgemisch auch bei sich zusetzendem Filtermaterial
in seiner Qualität weitgehend gleich bleibt. Die Abgas
qualität entspricht daher weiterhin den Einstellgrößen.
Bei kompensierten Membranvergasern können in der Praxis Be
schleunigungsprobleme auftreten, weshalb der Benutzer dazu
neigt, die meist als Schlauch ausgeführte Verbindung des
Kompensationsraumes zum Luftfilter abzuziehen, so daß der
Kompensationsraum zur Atmosphäre belüftet ist. Dann aber
kann sich zu fettes Gemisch bilden, was zu unvollständiger
Verbrennung und damit einhergehender schlechter Abgasquali
tät führt. Daneben besteht die Gefahr, daß der Vergaser
über den offenen Kompensationsanschluß des Luftfilters ver
schmutzte Falschluft ansaugt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Kompensation
des Membranvergasers derart zu gestalten, daß einerseits
eine ausreichende Kompensation und andererseits ein kraft
volles Beschleunigen erzielt ist.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den kennzeichnenden
Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Die angegebene Gestaltung des Verbindungskanals gewähr
leistet eine ausreichende Verzögerung der Weitergabe des
Unterdrucks der Reinluftseite auf die Regelmembran, so daß
bei Beschleunigung eine gewisse Anfettung des Gemisches
auftritt, was zu dem gewünschten kraftvollen Hochlaufen des
Verbrennungsmotors führt. Langzeitliche Änderungen des Un
terdrucks auf der Reinluftseite führen hingegen zu der ent
sprechenden Unterdruckänderung auf der Trockenseite der
Membran und damit zur gewünschten Kompensation.
Einen optimierten Kompromiß zwischen Anfetten beim Be
schleunigen und Kompensieren bei Verschmutzung des Luftfil
ters erhält man bei der Ausführung der Abstimmung der Flä
che der Regelmembran zum Querschnitt des Verbindungskanals
von kleiner 25 : 1, vorzugsweise kleiner 10 : 1.
Hervorzuheben ist, daß durch die erfindungsgemäße Abstim
mung derselbe Membranvergaser ohne weitere Änderung seiner
Einstellung auch mit anderen Luftfiltern betrieben werden
kann, die z. B. einen geringeren Luftdurchsatz aufweisen.
Bei geringerem Luftdurchsatz wirkt der sich aufbauende
Langzeitunterdruck auf der Reinluftseite unmittelbar kom
pensierend auf die Regelmembran, so daß unabhängig von der
verwendeten Art des Luftfilters eine optimale Zusammen
setzung des Kraftstoff/Luftgemisches erzielt ist.
In Weiterbildung der Erfindung ist der Verbindungskanal als
Steckkanal zur Verbindung mit dem Gehäuse des Luftfilters
ausgebildet, wodurch Manipulationen durch den Benutzer
weitgehend ausgeschlossen sind.
Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den wei
teren Ansprüchen, der Beschreibung und der Zeichnung, in
der nachstehend im einzelnen erläuterte Ausführungsbeispie
le dargestellt sind. Es zeigen:
Fig. 1 einen Schnitt durch einen erfindungsgemäßen Mem
branvergaser mit aufgestecktem Luftfilter,
Fig. 2 eine Frontansicht des Membranvergasers bei abgenom
menem Luftfilter im Teilschnitt,
Fig. 3 eine Darstellung gemäß Fig. 1 mit im Kompensations
raum angeordneter Zwischenwand und einem Entlüf
tungskanal,
Fig. 4 eine Darstellung gemäß Fig. 1 mit innerhalb des
Membranvergasers angeordnetem Verbindungskanal,
Fig. 5 eine Frontansicht eines weiteren Ausführungsbei
spieles eines Membranvergasers bei abgenommenem
Luftfilter im Teilschnitt.
Der in Fig. 1 im Schnitt dargestellte Membranvergaser 1 ist
für einen Verbrennungsmotor in einem handgeführten Arbeits
gerät wie Motorkettensäge, Trennschleifer, Freischneidege
rät oder dgl. vorgesehen. Er weist einen Ansaugkanal 2 mit
darin angeordneter Drosselklappe 9 auf. Der Membranvergaser
1 hat eine in seinem Gehäuse integrierte Membrankraftstoff
pumpe 10, deren Antriebsraum über einen Anschlußkanal 11 in
nicht näher dargestellter Weise mit dem im Kurbelgehäuse
herrschenden Druck eines Zweitaktmotors beaufschlagt ist,
an dem der Membranvergaser 1 angeordnet ist. Die Kraft
stoffpumpe 10 saugt über ein Rückschlagventil 12 Kraftstoff
aus einem Kraftstofftank (nicht dargestellt) und fördert
ihn über ein zweites Rückschlagventil 13 in einen Kraft
stoffraum 4 im Gehäuse des Membranvergasers 1. Der Ein
trittskanal 14 in den Kraftstoffraum 4 ist von einem Regel
ventil 15 gesteuert, das - in bekannter Weise - von der den
Kraftstoffraum 4 begrenzenden Regelmembran 5 gesteuert ist.
Vom Kraftstoffraum 4 gelangt der Kraftstoff über Ventil
strecken mit einstellbaren Drosseln und Eintrittsöff
nungen 16 bzw. 17 in den Ansaugkanal 2.
Am Eingang 18 des Ansaugkanales 2 ist ein Luftfilter 3
angeordnet, der im gezeigten Ausführungsbeispiel als
Ringfilter aufgebaut ist. Das im Gehäuse des Luftfilters 3
angeordnete Filtermaterial 19 trennt die Reinluftseite 3a
von der Schmutzseite 3b.
Bei laufendem Zweitaktmotor strömt die Verbrennungsluft 20
von der Reinluftseite 3a des Luftfilters 3 über die Dros
selklappe 9 zum Brennraum des Zweitaktmotors. Aufgrund der
Ausbildung des Ansaugkanales 2 wird dabei durch Unterdruck
über die Entrittsöffnungen 16 und 17 Kraftstoff angesaugt,
wodurch in dem Brennraum ein zündfähiges Kraftstoff/Luftge
misch eintritt. Durch den in den Ansaugkanal 2 eintretenden
Kraftstoff entsteht im Kraftsstoffraum 4 ein Unterdruck,
wodurch die Regelmembran 5 in den Kraftstoffraum bewegt
wird und über einen im Zentrum der Regelmembran angrei
fenden Winkelhebel das Regelventil 15 öffnet, so daß Kraft
stoff zum Ausgleich des Unterdrucks in den Kraftstoffraum 4
nachströmen kann.
Auf der dem Kraftstoffraum 4 abgewandten Seite der Regel
membran 5 ist ein zur Atmosphäre geschlossener Kompensa
tionsraum 6 vorgesehen, der gemäß der Erfindung mit der
Reinluftseite 3a des Luftfilters 3 verbunden ist. Damit
wird erreicht, daß bei erhöhtem Verschmutzungsgrad des
Filtermaterials 19 der sich auf der Reinluftseite 3a auf
bauende Unterdruck im Kompensationsraum 6 wirkt, wodurch
ein zu starker Kraftstoffaustritt aus den Eintrittsöff
nungen 16 und 17 vermieden ist. Diese Art der Kompensation
stellt sicher, daß das dem Verbrennungsraum zugeführte
Kraftstoff/Luftgemisch bei zunehmendem Verschmutzungsgrad
des Filtermateriales 19 nicht überfettet.
In bevorzugter Ausführungsform der Erfindung ist der
Kanalquerschnitt des Verbindungskanales 7 derart gewählt,
daß das Verhältnis der Membranfläche der Regelmembran 5 zum
Kanalquerschnitt des Verbindungskanales 7 kleiner als 50 zu
1 ist. Dabei ist ein minimaler Kanalquerschnitt von etwa
25 mm2 vorteilhaft.
In Fig. 2 ist eine für bestimmte Einbauvarianten vorteil
hafte Kanalform gezeigt. Die Breite des vorzugsweise recht
eckförmigen Verbindungskanales 7 entspricht in etwa dem
Durchmesser des kreisförmig ausgeführten Kompensations
raumes 6. In bevorzugter Ausführungsform ist dabei die Höhe
des Verbindungskanales 7 etwa gleich der Höhe des Kompen
sationsraumes 6.
Es ist vorteilhaft, den Verbindungskanal 7 als Steckkanal
zur Verbindung mit der Reinluftseite 3a des Luftfilterge
häuses vorzusehen. Hierzu kann ein am Luftfiltergehäuse
vorgesehenes muffenartiges Anschlußstück 21 zweckmäßig
sein, in das das freie Ende des Verbindungskanales 7 etwa
luftdicht eingesteckt wird.
Eine sehr gute Kompensationswirkung wird erzielt, wenn das
Verhältnis der Membranfläche zum Kanalquerschnitt kleiner
als 25 zu 1 ist, vorzugsweise kleiner als 10 zu 1 ist.
Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 entspricht im we
sentlichen dem nach Fig. 1, weshalb für gleiche Teile
gleiche Bezugszeichen verwendet sind. Im Kompensationsraum
6 ist jedoch eine Zwischenwand 30 angeordnet, die eine im
Ausführungsbeispiel zentrale Öffnung 31 aufweist. Die Öff
nung 31 kann beliebige Form haben; vorzugsweise ist sie
jedoch kreisförmig vorgesehen. Bei einer derartigen Ausfüh
rungsform hat sich erwiesen, daß bei einem Verhältnis der
Membranfläche zum Öffnungsquerschnitt der Öffnung 31 von
weniger als 200 zu 1, vorzugsweise weniger als 65 zu 1,
eine sehr gute Kompensationswirkung zu erzielen ist. Da
bei muß der Öffnungsquerschnitt der Öffnung 31 eine Min
destfläche von etwa 3 mm2 aufweisen; bei einer Mindest
fläche von vorzugsweise 12 mm2 wurde ein gutes Kompen
sationsverhalten festgestellt.
In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung ist im Aus
führungsbeispiel nach Fig. 3 vorgesehen, den Kompen
sationsraum 6 über einen Entlüftungskanal 32 mit einem
Unterdruckabschnitt im Ansaugkanal 2 zu verbinden. Hier
durch wird gegebenenfalls sich im Kompensationsraum 6 nie
derschlagender Kraftstoff permanent in den Ansaugkanal 2
abgesaugt, so daß der Kompensationraum nicht mit Kraftstoff
volläuft und die vorgesehene Kompensation funktionsfähig
bleibt.
Vorteilhaft mündet der Entlüftungskanal in Strömungs
richtung der Ansaugluft gesehen vor der Drosselklappe 9 in
den Ansaugkanal 2.
In Weiterbildung der Erfindung ist gemäß dem Ausführungs
beispiel nach Fig. 4 vorgesehen, den Verbindungskanal 7a im
Gehäuse des Membranvergasers 1 vorzusehen, so daß Ände
rungen am Luftfiltergehäuse nicht notwendig sind. Dies ist
insbesondere dann von Vorteil, wenn derselbe Membranver
gaser 1 mit unterschiedlichen Typen von Luftfiltern betrie
ben werden soll. Falls erforderlich, kann auch anstelle
eines steckbaren Kanales 7 (Fig. 1) auch eine Schlauchver
verbindung zwischen Kompensationsraum 6 und Reinluftseite
3a des Luftfilters 3 vorgesehen sein.
Gemäß dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 5 ist in einer bau
lich einfachen Ausführungsform der Verbindungskanal 7' aus
einem Rohrstück gebildet, das am Boden des Kompensations
raumes 6 befestigt, bevorzugt angelötet ist. Das Rohrstück
hat im Bereich des Kompensationsraumes 6 eine Öffnung 22,
der eine entsprechende Öffnung im Boden gegenüberliegt. Das
Rohrstück ist an einem Ende geschlossen, am anderen Ende
mündet es in den Reinraum des Luftfilters.
Claims (9)
1. Membranvergaser für den Verbrennungsmotor, insbesondere
Zweitaktmotor, in einem handgeführten Arbeitsgerät, mit
einem Ansaugkanal (2), der einerseits von der Reinluft
seite (3a) eines Luftfilters (3) Verbrennungsluft, und
andererseits über Kraftstoffeintrittsöffnungen (16, 17)
aus einem Kraftstoffraum (4) Kraftstoff ansaugt, wobei
der Kraftstoffraum (4) über ein Regelventil (15) aus
einem Kraftstofftank mit Kraftstoff gespeist wird und
das Regelventil (15) von einer den Kraftstoffraum (4)
begrenzenden Regelmembran (5) betätigt ist, und auf der
dem Kraftstoffraum (4) abgewandten Seite der Regel
membran (5) ein geschlossener Kompensationsraum (6)
vorgesehen ist, der über einen Verbindungskanal (7) mit
der Reinluftseite (3a) des Luftfilters (3) verbunden
ist,
dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis der Fläche
der Regelmembran (5) zum Querschnitt des Verbindungs
kanals (7) kleiner als 50 zu 1 ist.
2. Membranvergaser nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis der Fläche
der Regelmembran (5) zum Querschnitt des Verbindungs
kanals (7) kleiner als 25 zu 1, vorzugsweise kleiner
als 10 zu 1 ist.
3. Membranvergaser nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Breite des Verbindungs
kanals (7) dem Durchmesser des insbesondere kreisförmi
gen Kompensationsraumes (6) in etwa entspricht und vor
zugsweise die Höhe des Verbindungskanals etwa der Höhe
des Kompensationsraums (6) entspricht (Fig. 2).
4. Membranvergaser nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß der Verbindungskanal (7')
aus einem Rohr besteht, das über eine im Rohrmantel
vorgesehene Öffnung mit dem Kompensationsraum verbunden
ist.
5. Membranvergaser nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß der Verbindungskanal (7)
als Steckkanal zur Verbindung mit dem Luftfiltergehäuse
ausgebildet ist (Fig. 1, 3).
6. Membranvergaser nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß der Verbindungskanal (7) im
Gehäuse des Membranvergasers (1) ausgebildet ist (Fig.
4).
7. Membranvergaser nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Kompensations
raum (6) und der Regelmembran (5) eine Zwischenwand
(30) mit einer vorzugsweise zentralen Öffnung (31) an
geordnet ist, wobei das Verhältnis von Membranfläche
zum Querschnitt der Öffnung (31) kleiner als 200 zu 1
ist, und der Querschnitt der Öffnung eine Mindestfläche
von etwa 3 mm2 aufweist.
8. Membranvergaser nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß der Kompensationsraum (6)
über einen Entlüftungskanal (32) mit einem Unterdruck
abschnitt des Ansaugkanals (2) verbunden ist (Fig. 3).
9. Membranvergaser nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß der Entlüftungskanal (32)
in Strömungsrichtung der Verbrennungsluft vor der Dros
selklappe (9) im Ansaugkanal (2) mündet.
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Legal Events
| Date | Code | Title | Description |
|---|---|---|---|
| 8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
| D2 | Grant after examination | ||
| 8363 | Opposition against the patent | ||
| 8365 | Fully valid after opposition proceedings |