DE3903165A1 - Magnetbandgeraet zur digitalen aufzeichnung und wiedergabe von audio- bzw. videosignalen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Magnetbandgerät zur digita­ len Aufzeichnung und Wiedergabe von Audio- bzw. Videosignalen, mit einer Signalverstärkerstufe, deren Entzerrung einstellbar ist, und mit einer Signalverarbeitungsschaltung, an deren Ausgang bei Wiedergabe fortlaufend auf die Fehlerrate des Nutzsignals bezogene Signale anstehen.

Bei Magnetbandgeräten mit digitaler Aufzeichnung und Wiedergabe von Audiosignalen (DAT) ist es bekannt, die Entzerrung des Magnetkopf-Vorverstärkers so zu optimieren, daß sich eine minimale Fehlerrate ergibt. Diese Einstellung geschieht in der Praxis heute im Rahmen der Gerätefertigung einmalig und wird un­ ter Verwendung einer Meßkassette mit einem externen Fehlerraten- Meßgerät durchgeführt, wobei davon Gebrauch gemacht wird, daß diese Geräte ein System zur Korrektur von Bündel- und Zufalls­ fehlern im Nutzsignal enthalten und daher Fehlererkennungs- Signale für die Entzerrungseinstellung zur Verfügung stehen.

Die bekannte Entzerrungseinstellung hat eine Reihe von Nachteilen. Bei einem Wechsel des Kopfrades oder einzelner Mag­ netköpfe in dem Kopfrad muß die Einstellung neu vorgenommen wer­ den. Für die Einstellung wird ein spezielles Fehlerraten-Meßgerät benötigt. Ferner ist die Einstellung schwierig, weil der Kopfvor­ verstärker abgeschirmt werden muß und meist recht unzugänglich montiert ist. Weiterhin ist eine spezielle Meßkassette erforder­ lich, so daß die Einstellung für Kassetten mit anderen Bandmate­ rialien falsch sein kann, und schließlich unterliegt die einmal vorgenommene Einstellung einer Alterung.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein eingangs genanntes Magnetbandgerät so auszubilden, daß die Einstellung einer optimalen Entzerrung unabhängig von dem verwendeten Bandma­ terial bei Beseitigung des Problems der Alterung der Einstellung erfolgen kann.

Die gestellte Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß die Fehlererkennungs-Signale zur Einstellung der Ent­ zerrung beim Wiedergabebetrieb dienen und die zur Entzerrung die­ nenden Komponenten so gesteuert werden, daß die Fehlerrate stets auf ihrem Minimum gehalten wird.

Vorzugsweise erfolgt dabei die Einstellung der Entzer­ rung kontinuierlich, sobald der Wiedergabebetrieb eingeschaltet wird, so daß automatisch bei jedem verwendeten Bandmaterial immer die optimalen Verhältnisse vorgegeben werden und eine Alterung der Einstellung ausgeschlossen wird, weil ständig die aktuellen Fehlerkennungsdaten ausgewertet werden.

Eine Neueinstellung der Entzerrung kann auch statisch bei Änderungen im System, z.B. bei Wechsel der Kassette, oder bei Veränderungen in der Konfiguration, z.B. bei Erneuerung der Kopf­ trommel oder eines Magnetkopfes durchgeführt werden.

Wenn mehr als ein Kanal vorhanden ist, z.B. zwei Kanäle wie in R-DAT-Geräten, ist es zweckmäßig, die Korrektur der Ent­ zerrung für jeden Kanal vorzunehmen und zugleich die Kanäle auf beste Symmetrie bei Fehlerraten-Minimum abzugleichen.

Vorzugsweise dient zur Steuerung der Entzerrung ein Mikrocomputer, dem die Fehlererkennungs-Signale zugeführt werden, der diese auswertet und über geeignete Stellglieder die Verstär­ ker-Entzerrung so steuert, daß das Minimum der Fehlerrate er­ reicht wird.

Die Fehlerraten-Daten können vom Mikrocomputer seriell oder parallel eingelesen werden, und ebenso kann die Ausgabe der Korrektursignale vom Mikrocomputer zu den Stellgliedern seriell oder parallel erfolgen.

In Ausgestaltung der Erfindung erfolgt die Änderung der Entzerrung vorzugsweise durch Einschalten verschiedener Wider­ stände bzw. Kapazitäten im Gegenkopplungszweig des Verstärkers. Statt dessen kann die Änderung der Entzerrung aber auch durch Einschaltung verschiedener Widerstände in ein oder mehrere aktive oder passive Filter erfolgen.

Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert, die ein Blockschaltbild der erfindungsgemäßen Entzerrungs-Einstellung zeigt.

Die beiden rotierenden Magnetköpfe 1 und 2 z.B. eines R-DAT-Gerätes sind über einen Vorverstärker 3 mit einer Signal­ verarbeitungsschaltung 4 verbunden, in der die bei Wiedergabe vom Magnetband abgetasteten Nutz- und Spurnachführungs-Signale ver­ arbeitet werden, und die aufgrund von in die Augzeichnung einge­ bauten Fehler-Codes an eine Ausgangsgruppe Fehler-Korrektur­ signale liefert, oder die einen Ausgang hat, an dem erkannt wer­ den kann, wann ein Korrektursignal im Datenbus zur Verfügung steht.

Die Erfindung sieht nun vor, die von der Verarbeitungs­ schaltung 4 gelieferten Fehlererkennungs-Daten einem Mikrocompu­ ter 5 zur Fehlerraten-Messung und zur Steuerung der Entzerrung im Vorverstärker 3 zuzuführen. Die Fehlererkennungs-Daten werden vom Mikrocomputer nicht direkt aufgenommen, sondern es wird ein Wand­ ler 6 zum Einlesen der sehr häufig aktualisierten Daten einge­ setzt. Dieser setzt die im Abstand von wenigen Mikrosekunden kom­ menden parallelen Fehler-Daten in ein serielles 8-Bit-Format um. Diese Daten kann der Mikrocomputer 5 immer dann auslesen, wenn Zeit für diese Aufgabe besteht.

Die nunmehr im Mikrocomputer 6 befindlichen Daten wer­ den gewichtet und der Ausgangsstufe, einem Digital-Analog-Konver­ ter 7 zugeführt, der die vom Mikrocomputer kommenden seriellen Daten in ein paralleles 8-Bit-Format umsetzt. Es wird ein Bau­ stein für beide Kanäle benutzt, so daß eine Auflösung von 4 Bit pro Kanal zur Verfügung steht. Diese vier Ausgänge pro Kanal steuern direkt Widerstands-Netzwerke, die sich im Gegenkopplungs­ zweig des jeweiligen Kanals im Vorverstärker 3 befinden, wobei die Einschaltung nach Maßgabe des Mikrocomputers 6 so erfolgt, daß sich eine minimale Fehlerrate ergibt.

Claims (10)

1. Magnetbandgerät zur digitalen Aufzeichnung und Wieder­ gabe von Audio- bzw. Videosignalen, mit einer Signalverstärker­ stufe, deren Entzerrung einstellbar ist, und mit einer Signalver­ arbeitungsschaltung, an deren Ausgang bei Wiedergabe fortlaufend auf die Fehlerrate des Nutzsignals bezogene Signale anstehen, dadurch gekennzeichnet, daß die Fehlererkennungs-Signale zur Ein­ stellung der Entzerrung beim Wiedergabebetrieb dienen und die zur Entzerrung dienenden Komponenten so gesteuert werden, daß die Fehlerrate stets auf ihrem Minimum gehalten wird.

2. Magnetbandgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Einstellung der Entzerrung kontinuierlich erfolgt.

3. Magnetbandgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Neueinstellung der Entzerrung statisch erfolgt, z.B. bei Wechsel der Kassette.

4. Magnetbandgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Korrektur der Entzerrung für je­ den im Gerät vorhandenen Kanal erfolgt.

5. Magnetbandgerät nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß bei mehr als einem im Gerät vorhandenen Kanal ein Abgleich auf beste Symmetrie bei Fehlerraten-Minimum erfolgt.

6. Magnetbandgerät nach einem der vorhergehenden Ansprü­ che, dadurch gekennzeichnet, daß zur Steuerung der Entzerrung ein Mikrocomputer (6) dient, dem die Fehlererkennungs-Signale zuge­ führt werden.

7. Magnetbandgerät nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Fehlererkennungs-Signale dem Mikrocomputer (6) seriell oder parallel zugeführt werden.

8. Magnetbandgerät nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausgabe der Steuersignale vom Mikrocomputer (6) seriell oder parallel erfolgt.

9. Magnetbandgerät nach einem der vorhergehenden Ansprü­ che, dadurch gekennzeichnet, daß die Änderung der Entzerrung durch Einschaltung verschiedener Widerstände bzw. Kapazitäten im Gegenkopplungszweig des Verstärkers (3) erfolgt.

10. Magnetbandgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Änderung der Entzerrung durch Einschaltung verschiedener Widerstände in ein oder mehrere aktive oder passive Filter erfolgt.