DE3901645A1 - Elektroinduktive anzuendvorrichtung - Google Patents
Elektroinduktive anzuendvorrichtungInfo
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F41—WEAPONS
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- F41A19/00—Firing or trigger mechanisms; Cocking mechanisms
- F41A19/58—Electric firing mechanisms
- F41A19/59—Electromechanical firing mechanisms, i.e. the mechanical striker element being propelled or released by electric means
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Description
Die Erfindung betrifft eine Betätigungseinrichtung für
Anzündelemente mit einem gegenüber dem Anzündelement
relativbeweglichen Betätigungsteil.
Wie beispielsweise im "Waffentechnischen Taschenbuch"
der Firma Rheinmetall, Seiten 311-315, beschrieben ist,
wird die Verbrennung von Treibladungen durch Anzündelemente
ausgelöst. Die Betätigungseinrichtung ist Teil einer
Abfeuerungseinrichtung mit einem unter Federdruck stehenden
Schlag- oder Zündbolzen als Betätigungsteil. Hierzu ist
es bereits bekannt, den federbeaufschlagten Schlagbolzen
mit Hilfe eines Elektromagneten zu entriegeln, so daß
beim Abfeuern der Schlagbolzen durch den Federdruck nach
vorne schnellt und das mechanische Anzündhütchen eines
Treibladungsanzünders durch den Schlag zündet.
Weiterhin beschreibt diese Zitatstelle eine sogenannte
elektromagnetische Abfeuerung, bei der die Schlagbolzen
feder durch einen Elektromagneten ersetzt ist, der im
Augenblick der Abfeuerung durch eine Drucktaste mit Strom
versorgt wird und einen Anker mit Schlagbolzen gegen
das Anzündhütchen schlagen läßt. Eine derartige elektro
magnetische Zündvorrichtung mit ferromagnetischem Zuganker
benötigt allerdings einen relativ großen derartigen Zug
anker, und daher führen die verhältnismäßig großen zu
beschleunigenden Massen bei der bekannten Betätigungs
einrichtung dazu, daß die Betätigungszeit für die bekannte
Einrichtung verhältnismäßig lang ist.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die bekannte
Betätigungseinrichtung weiterzuentwickeln und eine Be
tätigungseinrichtung für Anzündelemente zur Verfügung
zu stellen, mit welcher wesentlich kürzere Betätigungs
zeiten erzielt werden können.
Die Aufgabe wird gemäß der vorliegenden Erfindung gelöst
durch eine Betätigungseinrichtung für Anzündelemente
mit einem gegenüber dem Anzündelement relativbeweglichen
Betätigungsteil, welcher zumindest einen Abschnitt aufweist,
der der Einwirkung eines zeitveränderlichen Magnetfelds
aussetzbar ist, das von einer ein Magnetfeld erzeugenden
Einrichtung erzeugt wird und in dem Abschnitt einen Wirbel
strom hervorruft, der den Betätigungsteil in Axialrichtung
auf das Anzündelement hin beschleunigt.
Bei der erfindungsgemäßen elektroinduktiven Zündvorrichtung
wird daher die Lenzsche Regel ausgenutzt, nach der in
dem Abschnitt des Betätigungsteils ein Wirbelstrom induziert
wird, der so gerichtet ist, daß er sich von dem Strom
abstößt, der in der das Magnetfeld erzeugenden Einrichtung
fließt. Der Abschnitt des Betätigungsteils dient hierbei
als Beschleunigungselement für den Betätigungsteil (bei
spielsweise einen Schlagbolzen). Im Gegensatz zum bekannten
elektromagnetischen Zugankerprinzip verwendet daher die
Erfindung das Induktionsprinzip.
Da gemäß der Erfindung nur geringe Massen zu beschleunigen
sind, lassen sich Beschleunigungen in der Größenordnung
von 106 bis 500 × 106 m/s2 erreichen. Daher lassen sich
die Betätigungszeiten wesentlich verringern, und dies
gestattet höhere Betätigungsfrequenzen. Dagegen lassen
sich mit Zugankern nur Beschleunigungen von weniger als
104 m/s2 realisieren.
Weiterhin lassen sich aufgrund der hohen, mit der er
findungsgemäßen Betätigungseinrichtung erreichbaren Be
schleunigungen hohe Aufschlagenergien des Betätigungsteils
auf das Anzündelement erreichen, und dies führt dazu,
daß Anzündelemente hoher Trägheit eingesetzt werden können,
wodurch die Sicherheit gegen Fehlbetätigungen wesentlich
vergrößert wird.
Die kleinen zu beschleunigenden Massen führen weiterhin
dazu, daß die erfindungsgemäße Betätigungseinrichtung
einen verhältnismäßig kleinen Betätigungsteil aufweist,
der nur einen geringen Raumbedarf hat. Dies gestattet
einen Einbau auf engstem Raum, beispielsweise im Verschluß
einer Waffe.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung ist die das Magnetfeld erzeugende Einrichtung
als Spule ausgebildet. Hierdurch läßt sich eine präzise
Ansteuerung der Betätigungseinrichtung erreichen, da
sich der Strom für die Spule in genau definierter Zeit
beziehung durch die Spule leiten läßt. Dies ist insbe
sondere bei Beschußgeräten im Forschungs- und Erprobungs
bereich von Bedeutung, da sich aufgrund der mit der vorlie
genden Erfindung erreichbaren genauen Ansteuerung der
Betätigungseinrichtung die Auslösung des Versuches in
Bereich von Mikrosekunden erreichen läßt, und zwar beim
Einsatz mechanischer Anzündelemente, beispielsweise Zünd
hütchen. Weiterhin lassen sich gleichzeitig mit dem Anlegen
des Stroms an die Spule zugeordnete Meßgeräte in definier
ter Zeitbeziehung ansteuern.
Zwar sind bereits elektrische Anzündelemente vorgeschlagen
worden, diese bieten jedoch in vielen Fällen nicht die
gewünschte Sicherheit gegen ungewolltes Anzünden, etwa
infolge überspringender Funken, statischer Elektrizität
oder Kurzschlüssen in den Zuleitungen.
Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung
ist der Betätigungsteil als Schlagbolzen ausgebildet.
Allerdings kann als Betätigungsteil für das Anzündelement
auch etwa eine Anzündnadel, eine Anstichnadel, ein Reib
draht oder ein Reibstück eingesetzt werden; am Prinzip
der vorliegenden Erfindung ändert sich dadurch nichts.
Bei einer einstückigen Ausführung des Betätigungsteils
und des dem Magnetfelds ausgesetzen Abschnitts läßt sich
eine besonders hohe Beschleunigung erreichen, verbunden
mit einer außerordentlich raumsparenden Bauweise.
Üblicherweise ist zur Rückstellung des Betätigungsteils
eine Feder vorgesehen, die nach Auftreffen des Betätigungs
teils auf das Anzündelement den Betätigungsteil wieder
in seine Ausgangslage zurückführt. Auch hierzu läßt sich
jedoch gemäß der Erfindung eine elektroinduktive Einrichtung
einsetzen, nämlich eine zweite Einrichtung zur Erzeugung
eines Magnetfelds, die in Betätigungsrichtung vor dem
dem Magnetfeld ausgesetzten Abschnitt des Betätigungsteils
angeordnet ist. Diese zweite Einrichtung zur Erzeugung
eines Magnetfelds ist vorzugsweise ebenfalls eine Spule.
Vorzugsweise ist zur Stromversorgung der ersten und/oder
zweiten Spule eine Stromversorgungseinrichtung vorgesehen,
von welcher Impulse einstellbarer Spannung und einstell
barer Stromstärke an die Spulen abgebbar sind. Hierdurch
wird eine besonders einfache Vorgabe der im jeweiligen
Anwendungsfall gewünschten Parameter erreicht, insbesondere
der Beschleunigung und der Auftreffenergie des Betätigungs
teils. Vorzugsweise sind ebenfalls die Impulsform und/oder
die Impulsdauer der von der Stromversorgungseinrichtung
abgegebenen Impulse einstellbar.
Eine besonders schnelle Rückführung des Betätigungsteils
läßt sich dadurch erreichen, daß weiterhin eine Verzögerungs
schaltung vorgesehen ist, die den zeitlichen Abstand
des Impulses für die erste Spule vom Impuls für die zweite
Spule einstellbar festlegt. Hierdurch kann beispielsweise
erreicht werden, daß der Impuls für die zweite Spule,
der die Rückführung des Betätigungsteils bestimmt, mit
dem Impuls für die erste Spule, der die eigentliche Betäti
gung bewirkt, überlappt, um so die Rückführung zu be
schleunigen und so auf diese Weise die Betätigungsfrequenz
der Betätigungseinrichtung weiter zu erhöhen.
Weiterhin läßt sich durch einen Konstantstrom, der durch
die zweite Spule für die Rückführung von der Stromver
sorgungeinrichtung aus geleitet wird, eine weitere Einstell
möglichkeit für das Auftreffen des Betätigungsteils auf
das Anzündelement schaffen; so kann beispielweise eine
einstellbare Pufferung erreicht werden, deren Höhe vom
Konstantstrom, der durch die zweite Spule geleitet wird,
abhängig ist.
Die Erfindung wird nachstehend anhand zeichnerisch dar
gestellter Ausführungsbeispiele näher erläutert, aus
welchen weitere Vorteile und Merkmale hervorgehen.
Es zeigen:
Fig. 1 eine elektroinduktive Anzündvorrichtung gemäß
der Erfindung mit einer Spule für die Beschleunigung
eines Betätigungsteils und einer zweiten Spule
für die Rückführung, und
Fig. 2 eine weitere Ausführungsform eines Halterungsblocks
für die in Fig. 1 dargestellte Anzündvorrichtung.
In Fig. 1 ist eine Betätigungseinrichtung gemäß der
vorliegenden Erfindung insgesamt mit der Bezugsziffer
10 bezeichnet.
In einer Ausnehmung eines Halterungsblocks 12 ist kon
zentrisch zu einer strichpunktiert angedeuteten Symmetrie
achse eine Buchse 14 eingelassen. Eine erste Spule 16
dient zur Erzeugung eines Magnetfelds für eine Leiter
platte 20, die wiederum einen Schlagbolzenteil 22 beauf
schlagt. Der Halterungsblock 12 kann aus einem hochfesten
Stahl gefertigt sein. Es ist möglich, den Halterungsblock
12 einstückig mit einem Verschluß auszubilden.
Die Buchse 14 besteht aus einem nicht leitenden Material,
beispielsweise Kunststoff oder Keramik, um auf diese
Weise die Induktion peripherer Wirbelströme zu verhindern,
die sonst die gewünschte Induktion in axialer Richtung
schwächen würden.
Wird durch Anlegen eines Stroms von einer (nicht dar
gestellten) Stromversorgungseinrichtung an den Elektro
magneten 16 ein Magnetfeld erzeugt, so induziert dies
in der Betätigungsplatte 20 Wirbelströme, die zu einer
Bewegung der Platte 20 in Axialrichtung, die durch die
strichpunktierte Linie in Fig. 1 angedeutet ist, der
Betätigungseinrichtung 10 führt; die innerhalb der Buchse
14 gleitbewegliche Platte 20 bewegt sich daher in Fig.
1 nach links und führt so dazu, daß sich der mit der
Platte 20 verbundene Schlagbolzen 22 ebenfalls nach links
bewegt und auf ein Anzündhütchen 26 auftrifft, welches
dadurch ausgelöst wird.
Die Betätigungsplatte 20 besteht vorteilhafterweise aus
einem elektrisch gut leitenden Material, etwa aus Silber,
Kupfer, Aluminium oder dergleichen, da die beschleunigende
Kraft wesentlich von der Stärke des induzierten Stromes
und somit vom Widerstand in der Betätigungsplatte 20
abhängt. Da die Beschleunigung proportional zum Verhältnis
Leitfähigkeit/Dichte ist, bietet Aluminium besondere
Vorteile.
Besteht der Halterungsblock 12 statt aus Stahl aus einem
nicht leitenden Werkstoff, so kann auf die Buchse 14
verzichtet werden. Geeignete nicht leitende Werkstoffe
sind beispielsweise Keramik, Glasfaserkunststoffe oder
andere Verbundwerkstoffe, sofern die jeweils zulässigen
Spannungen nicht überschritten werden.
Mit der Bezugsziffer 18 ist ein Distanzstück bezeichnet,
das aus einem möglichst nicht leitenden Werkstoff genü
gender Festigkeit besteht. Im Distanzstück 18 sind Öffnungen
für den Durchlaß von Stromzuführungen vorgesehen.
Eine zweite Spule 24 weist eine Mittenöffnung auf, inner
halb derer sich der Schlagbolzen 22 um einen gewissen
Betrag in Axialrichtung bewegen kann. Die zweite Spule
24 dient zur Rückstellung des aus Schlagbolzen 22 und
Platte 20 bestehenden Betätigungsteiles. Wird von einer
(ebenfalls nicht dargestellten) Stromversorgungseinrichtung
ein Strom durch die zweite Spule 24 geleitet, so führt
das von der Spule 24 erzeugte Magnetfeld zur Induzierung
von Wirbelströmen in der Platte 20, und dies führt zu
einer Rückführung der Platte 20 und des damit verbundenen
Schlagbolzens 22 in seine in Fig. 1 dargestellte Aus
gangslage.
Die elektrischen Spulen 16 und 24 können als Flach- oder
Zylinderspulen mit oder ohne eine Mittenöffnung ausgeführt
werden. Die Spulendrähte können einen runden oder rechteckigen
(Flachdraht) Querschnitt aufweisen.
Fig. 2 zeigt eine vorteilhafte Ausführungsform eines
aus einem hochfesten Stahl gefertigten Halterungsblock
12′. In der rechten Hälfte von Fig. 2 ist eine teilweise
geschnittene Seitenansicht dargestellt und in der linken
Hälfte ein Querschnitt senkrecht zur Längsachse. Damit
die gewünschte Induktion in axialer Richtung nicht durch
periphere Wirbelströme geschwächt wird, sind im Halterungs
block 12′ beispielsweise zwölf Schlitze vorgesehen, die
jeweils zum nächsten Schlitz in einem Winkel von 30°
angeordnet sind. Von den zwölf Schlitzen sind fünf beispiel
haft mit den Bezugsziffern 28, 30, 32, 34, 36 bezeichnet.
Statt der zweiten Spule 24 kann zur Rückführung des Schlag
bolzens 22 auch etwa eine Druckfeder dienen. Eine Feder
ist jedoch besonders bei hohen Betätigungsfrequenzen
der Betätigungseinrichtung 10 entsprechend hohen Wechsel
belastungen ausgesetzt; die Spule 24 weist jedoch, ebenso
wie die erste Spule 16, überhaupt keinen mechanischen
Verschleißteil auf. Daher sind die Betriebssicherheit
und die Standzeit der erfindungsgemäßen Betätigungseinrich
tung außerordentlich hoch.
Claims (10)
1. Betätigungseinrichtung für Anzündelemente mit einem
gegenüber dem Anzündelement relativbeweglichen Betätigungs
teil, dadurch gekennzeichnet, daß der Be
tätigungsteil (22, 20) zumindest einen Abschnitt (20) auf
weist, der der Einwirkung eines zeitveränderlichen Magnet
felds aussetzbar ist, das von einer ein Magnetfeld erzeu
genden Einrichtung (16) erzeugt wird und in dem Abschnitt
(20) einen Wirbelstrom hervorruft, der den Abschnitt
(20) und den Betätigungsteil (22) auf das Anzündelement
(26) hin beschleunigt.
2. Betätigungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß die das Magnetfeld erzeugende
Einrichtung eine Spule (16) ist.
3. Betätigungseinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der Betätigungsteil
als Schlagbolzen (22) ausgebildet ist.
4. Betätigungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1
bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Be
tätigungsteil (22) und der dem Magnetfeld ausgesetzte
Abschnitt (20) einstückig ausgebildet sind.
5. Betätigungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1
bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß eine
zweite Einrichtung (24) zur Erzeugung eines Magnetfelds
in Betätigungsrichtung vor dem Abschnitt (20) des Be
tätigungsteils (22) angeordnet ist.
6. Betätigungseinrichtung nach Anspruch 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß die zweite Einrichtung zur
Erzeugung eines Magnetfelds eine Spule (24) ist.
7. Betätigungseinrichtung nach Anspruch 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß zur Stromversorgung der
ersten und/oder zweiten Spule (16, 24) eine Stromver
sorgungseinrichtung vorgesehen ist, von welcher Impulse
einstellbarer Spannung und einstellbarer Stromstärke
an die Spule(n) abgebbar sind.
8. Betätigungseinrichtung nach Anspruch 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Impulsform und/oder
Impulsdauer einstellbar ist.
9. Betätigungseinrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Verzögerungsschaltung
vorgesehen ist, die den zeitlichen Abstand des Impulses
für die erste Spule (16) vom Impuls für die zweiten Spule
(24) einstellbar festlegt.
10. Betätigungseinrichtung nach einem der Ansprüche 7
bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß von der
Stromversorgungseinrichtung ein Konstantenstrom an die
zweite Spule (24) anlegbar ist.
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Also Published As
Publication number | Publication date |
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