DE3900580A1 - Dichtungsanordnung - Google Patents
DichtungsanordnungInfo
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F16—ENGINEERING ELEMENTS AND UNITS; GENERAL MEASURES FOR PRODUCING AND MAINTAINING EFFECTIVE FUNCTIONING OF MACHINES OR INSTALLATIONS; THERMAL INSULATION IN GENERAL
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- F16K5/00—Plug valves; Taps or cocks comprising only cut-off apparatus having at least one of the sealing faces shaped as a more or less complete surface of a solid of revolution, the opening and closing movement being predominantly rotary
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- F16K5/14—Special arrangements for separating the sealing faces or for pressing them together
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- F16K5/188—Sealing effected by the flowing medium
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Description
Die Erfindung betrifft eine zentrische oder exzentrische
Ringdichtungsanordnung nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1 und insbesondere eine Dichtungsanordnung für einen
Drehschieber o. dgl. mit gewölbter Oberfläche.
Absperrorgane gemäß der Erfindung sind Hähne oder
Drehschieber, die ein als Hahnküken oder Drehküken
bezeichnetes Abschlußteil aufweisen, welches kegelig,
zylindrisch oder kugelförmig ausgebildet sein kann. Je
nach Bauart besitzt das Hahnküken Durchgänge in I-, L-,
T-, X- oder V-Form, die durch Drehen des Kükens in die
gewünschte Betriebsstellung gebracht werden. Die
Abdichtung derartiger Drehschieber nach außen hin und die
Anschlußleitungen untereinander bereitet oftmals Probleme.
Aus der DE-OS 21 48 557 ist ein derartiges, als Rohrweiche
bezeichnetes Absperrorgan bekannt geworden, bei welchem
die Endöffnungen des Drehkükens mit diesen umgreifenden,
aufblasbaren Dichtungen versehen sind, welche sich im
aufgeblasenen Zustand fest zwischen Küken und
Gehäuseinnenwandung anlegen. Bei Druckentlastung zieht
sich die Ringdichtung wieder in die Ringnut zurück und
schleift beim Verschwenken des Kükens nicht mehr an der
Gehäuseinnenwand. Hierdurch ist eine einfache und mit
wenig Kraftaufwand verbundene Verschwenkbarkeit des
Drehkükens möglich. Die Druckbeaufschlagung der
Ringdichtung erfolgt mittels Ventilen, die in Abhängigkeit
der Verschwenklage des Kükens steuerbar sind. Der Vorteil
dieser Anordnung liegt darin, daß nur die beiden
Endöffnungen des Drehkükens mit Ringdichtungen versehen
sind. Die Anzahl der Anschlußöffnungen und eine
dementsprechende Abdichtung in diesem Bereich spielt
demnach keine Rolle.
Nachteilig an dieser bekannten Anordnung sind die nur auf
Spezialmaschinen herzustellenden Ringnuten bei einem
derartigen Drehküken. Als Dichtung kommt darüber hinaus
nur eine Art aufblasbarer Schlauch in Betracht, der selbst
im allgemeinen keine Dichtfunktion übernehmen kann.
Deshalb ist zwischen der aufblasbaren Dichtung und dem
Gehäuseinneren eine zusätzliche Manschette als
Dichtungsorgan vorgesehen. Diese Manschette reibt aber
stets in irgendeiner Form an der Gehäuseinnenwandung, was
zu einer Schwergängigkeit und zu Verschleiß führen kann.
Nachteilig ist weiterhin ein aufwendiger Drehanschluß für
die Luftzuführung zum Drehküken.
Bei einer weiteren bekannten Bauform gemäß DE-OS 15 50 132
ist ein Absperrhahn bekannt geworden, der zur Abdichtung
zwischen Gehäuse und Drehküken eine Ringdichtung in der
jeweiligen Endöffnung des Gehäuseanschlußflansches
verwendet, wobei die Ringdichtung in einer zur
Bohrungslängsachse radial verlaufenden Nut angeordnet ist
und gegen einen zusätzlichen Druckring einwirkt, der gegen
das Drehküken selbst verspannt ist. Diese Art der Dichtung
hat den Nachteil, daß sie infolge ihrer notwendigen
Vorspannung zu einer Schwergängigkeit des Drehkükens
führt.
Die gleiche zuvor beschriebene Problematik ergibt sich
grundsätzlich auch bei allen Vorrichtungen mit einer
abzudichtenden Gehäuseöffnung, die durch einen zur
Gehäuseöffnung quer verlaufenden Schieber o. dgl.
verschlossen werden soll. Während des Öffnungs- oder
Schließvorganges befindet sich stets ein Teil der die
Gehäuseöffnung umgebenden Ringdichtung ohne Gegenwandung,
was unter Umständen zu einem Herausspringen der Dichtung
aus der Ringnut führen kann. Außerdem wird die Dichtung
beim Verschließen der Öffnung stets auf Scherung
beansprucht, was zu einer seitlichen Beschädigung oder zu
einem Herausreißen der Dichtung führen kann.
Das mit der Erfindung angesprochene Problem kann in
Drehschiebern und Mehrwegventilen jeglicher Art auftreten,
bei denen Öffnungen durch ein bewegtes Maschinenbauteil
druckdicht zu verschließen sind. Gleichermaßen kann das
Problem auch bei abzudichtenden Längsschiebern auftreten.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine
Dichtungsanordnung an bewegten Maschinenteilen und
insbesondere eine Dichtung zur Verwendung an einem
Drehschieber vorzuschlagen, die insbesondere bei gewölbten
Abdichtungsflächen anwendbar und mit einfachen Maßnahmen
ohne komplizierte Bearbeitungsmaschinen hergestellt ist.
Insbesondere soll die Dichtung leicht einsetzbar sein und
eine leichte Beweglichkeit der Maschinenteile
gegeneinander gewährleisten. Aufgabe ist es weiterhin, daß
eine Dichtungsanordnung geschaffen wird, die sich
selbständig bei Druckentlastung in die Ausgangslage
zurückstellt und bei einem Verklemmen zwischen der
Dichtung und dem beweglichen Maschinenteil nicht
herausfällt.
Diese Aufgabe wird für verschiedene Anwendungszwecke
erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des
Anspruchs 1 gelöst.
In den weiteren Unteransprüchen sind vorteilhafte und
zweckmäßige Weiterbildungen der erfindungsgemäßen
Dichtungsanordnung angegeben.
Die Erfindung geht prinzipiell von dem gleichen
Grundgedanken aus, wie er in der DE 21 48 557 verwirklich
ist. Erfindungsgemäß wird jedoch ein Ringspalt oder
Ringkanal im Anschlußflansch des Gehäuses geschaffen,
wobei hinter der Ringdichtung bzw. in der Ringdichtung
selbst ein Druckraum für Druckmedium vorgesehen ist der zu
einer Längsverschiebbarkeit der Dichtung nach Art eines
ringförmigen Kolbens führt, um die Ringdichtung selbst
oder einen gleitfähigen, flexiblen, gegen Verdrehen
gesicherten Zwischenring gegen das abzudichtende
Maschinenteil zu pressen. Diese Anordnung hat gegenüber
der bekannten Einrichtung den Vorteil, daß die Dichtung in
ein stationäres Teil im Gehäuse und nicht in ein
bewegliches Teil wie z. B. einem Drehküken angeordnet ist.
Hierdurch entfallen aufwendige und kostspielige
Anschlußmittel zur Beaufschlagung der Dichtung mit
Druckmedium. Der hinter der Dichtung befindliche
Ringkanalbereich dient als Druckraum zur Beaufschlagung
der Ringdichtung, die sich dann nach Art eines
ringförmigen Kolbens axial gegen das abzudichtende
Maschinenteil preßt. Dabei geschieht die
Druckbeaufschlagung grundsätzlich nur im stationären
Zustand, d. h. wenn das bewegliche Maschinenteil seine
gewünschte Endlage angenommen hat. Die Bewegung selbst
erfolgt im drucklosen Zustand, so daß eine leichte
Verstellbarkeit des beweglichen Maschinenteils
gewährleistet ist. Anstelle oder zusätzlich zum Druckraum
hinter der Dichtung kann die erfindungsgemäße Anordnung
auch einen innerhalb der Dichtung befindlichen Druckraum
aufweisen, der eine axiale Verschiebbarkeit der Dichtung
ermöglicht. Maßgeblich ist die freie Bewegbarkeit der
Dichtung in Richtung zum abzudichtenden Maschinenteil,
wobei sich die Dichtung im drucklosen Zustand vom
Maschinenteil wieder abhebt und während der Verstellung
des Kükens keinem Reibungsverschleiß unterliegt. Es sollen
deshalb Maßnahmen vorgesehen sein, die es verhindern, daß
die Dichtung aus dem Ringkanal heraustritt. Dies gilt
insbesondere für die Phase, wo die Dichtung ohne
Gegendruck durch ein Maschinenelement ist.
In Weiterbildung der Erfindung wird die Dichtung
beidseitig mit Schlitzen oder Einschnitten versehen, die
V-förmig in Richtung zum dahinterliegenden Druckraum
gerichtet sind. Durch diese seitlichen Schlitze entsteht
eine Art Kniehebeleffekt auf die Dichtung, d. h. bei
Druckbelastung wird die Dichtung nach unten gegen das
Maschinenteil gedrückt, wobei sie sich an die
Seitenwandung abstützt. Dabei wirkt jedoch stets eine
Rückstellkraft in entgegengesetzter Richtung, so daß die
Dichtung bei Druckentlastung wieder in ihre Ausgangslage
zurückkehrt.
Eine alternative Ausführungsform sieht vor, daß seitliche
Vorsprünge an der Dichtung sowie im Ringkanal eine
formschlüssige Verbindung bilden. Wird die Dichtung durch
Druckbeaufschlagung nach unten gedrückt, so geschieht dies
nur im mittleren Bereich, während der äußere,
formschlüssige Bereich in seiner Lage gehalten wird. Bei
Druckentlastung kommt es demnach zu einer Zurückführung
der Dichtung in die Ausgangslage.
Eine weitere alternative Ausbildung sieht vor, daß
anstelle der seitlichen Schlitze oder Einschnitte
innerhalb der Dichtung ebenfalls V-förmig angeordnete
Lufteinschlüsse o. dgl. vorgesehen sind, die eine gezielte
Dichtungsbewegung ebenfalls nach dem Kniehebeleffekt
erzeugen. Hierdurch erfolgt ebenfalls ein Rückstellmoment
nach Druckentlastung in die Ausgangslage.
In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung sind die
zuvor angesprochenen Dichtungsarten seitlich in den
Ringkanal bzw. die Dichtungsnut eingeklebt. Hierdurch
werden die Seitenflächen der Ringdichtung stets in ihrer
Lage gehalten, während der mittlere Teil durch
Druckbeaufschlagung nach unten gegen das Maschinenelement
bewegbar ist. Der zuvor beschriebene Kniehebeleffekt wird
hierdurch demnach verstärkt.
Eine weitere Ausführungsform sieht vor, daß die
Ringdichtung zum Maschinenelement hin Durchgangsbohrungen
vom Druckraum her aufweist. Sofern Luft als Druckmedium
verwendet wird, strömt demnach bei Druckbeaufschlagung
zunächst ein Luftstrom durch die mehrfach am Umfang der
Ringdichtung angeordneten Durchgangsbohrungen. Von der
Austrittsstelle an der Stirnfläche der Ringdichtung strömt
dann die Druckluft entlang der abzudichtenden Oberfläche
des Maschinenteils. Die Bohrungen sind in ihrem
Querschnitt dabei derart bemessen, daß der im Druckraum
vorhandene Druck dennoch ausreicht, die Ringdichtung axial
gegen das abzudichtende Maschinenteil zu bewegen.
Hierdurch kommt es zu einem Aufsetzen der Ringdichtung auf
das Maschinenteil und damit zu einer Abdichtung der
Bohrungsöffnung. Diese Lösung hat den Vorteil, daß
Schmutzpartikel im Bereich der Dichtungsoberfläche durch
den Luftdruck ggf. weggeblasen werden und die Dichtung
druckentlastet wird, wenn während der Kükenverstellung die
Dichtung ohne Gegenfläche ist und trotzdem vom Ringkanal
her mit Druck beaufschlagt wird. Dadurch wird ein
Heraustreten der Dichtung aus dem Ringkanal und eine damit
verbundene Beschädigung der Dichtung während der
Kükenverstellung verhindert.
Wie zuvor erwähnt, kann die Dichtung auch in ihrem Inneren
einen aufblasbaren Dichtungsraum enthalten, der zum
Andrücken der Dichtung gegen das Maschinenelement führt.
Die Erfindung sieht vor, daß der Ringkanal im
Anschlußflansch durch eine Gehäusehinterschneidung
gebildet wird, dessen Nutgrund rechtwinklig zur
Anschlußleitungsmittelachse besteht. Hierdurch weist der
Ringkanal an jeder Stelle eine andere Tiefe auf. Der
Ringkanal ist jedoch mit einfachen Maschinen, z. B.
konventioneller Drehbank herstellbar. Ein zusätzliches
Einschubrohr auf der Innenseite begrenzt den Ringkanal
nach innen.
Die Erfindung sieht weiterhin vor, daß die Abstützung und
die Rückstellung der aufblasbaren Ringdichtung im
Ringkanal dadurch erfolgt, daß diese an ihrer Rückseite
fest mit einem Ringeinsatz verbunden ist, der seinerseits
ortsfest im Anschlußflansch angeordnet ist. Dieser
Ringeinsatz kann aus einem gegossenen Präzisionsteil
bestehen und so der speziellen Formgebung des Ringkanals
angepaßt werden. Der gegenüber dem Drehschiebergehäuse
asymmetrisch angeordnete Anschlußflansch erhält demnach
eine Ringkanalausnehmung, die in ihrer axialen Tiefe an
jeder Stelle unterschiedlich ist, wobei zur einfachen
Herstellung der Nutgrund mit der Achse des Ringkanals
einen Winkel von 90° bildet. Dieser Ringkanal wird dann
mit einem gegossenen Ringeinsatz in seiner Formgebung
ausgefüllt, so daß die aufblasbare Ringdichtung hieran
befestigt werden kann und dreiseitig formschlüssig
abgestützt ist.
Vorteilhaft ist weiterhin, daß die aufblasbare
Ringdichtung an ihrer dem Drehküken zugewandten Stirnseite
V-förmig ausgebildet ist, wobei die beiden seitlichen
Schenkel, zur Herstellung einer Linienberührung der V-
förmigen Spitze, im drucklosen Zustand nicht zur Auflage
auf das Drehküken kommen.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung
sieht vor, daß die Rückhaltung der aufblasbaren
Ringdichtung durch seitlich eingesetzte Gleit- oder
Stützringe erfolgt, die rundherum im Ringkanal ortsfest
eingebracht sind. Dabei sollen diese Stützringe in ihrer
axialen Länge zur vereinfachten Herstellung gleich lang
ausgebildet sein. Aufgrund der Krümmung des Drehkükens
entsteht hierbei jedoch an jeder Stelle, außer dem
obersten Punkt des Drehkükens, eine seitliche
Höhendifferenz zwischen den beiden sich gegenüberliegenden
Stützringen im Ringkanal. Der zur Mittelachse des
Anschlußflansches innere Stützring liegt demnach in seiner
Lage höher als der äußere Stützring. Diese
unterschiedliche Lage wird durch eine in ihrer
Symmetrieebene längsgeschlitzte Ringdichtung ausgeglichen.
Die Längsschlitzung erfolgt oberhalb des Druckraums.
Hierdurch können die beiden Dichtungshälften axial
gegeneinander verschoben werden.
Weitere erfindungswesentliche Merkmale und Vorteile sind
in der nachfolgenden Beschreibung anhand der
Ausführungsbeispiele beschrieben. Es zeigen
Fig. 1 die erfindungsgemäße Dichtungsanordnung an einem
Drehschieber mit Hahnküken mit V-förmigen
Anschlußleitungen,
Fig. 1a eine Detailansicht von Fig. 1,
Fig. 2a bis c drei Anordnungsbeispiele für die Dichtung
in Fig. 1 und
Fig. 3a bis d vier Ausführungsformen der Ringdichtung
im Ringkanal.
Fig. 4 ein Ausführungsbeispiel mit einem im Ringkanal
eingesetzten Ringeinsatz zur festen Verbindung
mit der Ringdichtung und
Fig. 5, 5a, 5b eine Dichtungsanordnung mit Stützringen
und längsgeschlitzter Dichtung.
Der in Fig. 1 dargestellte Drehschieber mit der
erfindungsgemäßen Dichtungsanordnung dient vorzugsweise
zum Transport von staub-, pulver- oder grobkörnigen
Feststoffen mit Hilfe eines strömenden Gases durch
pneumatische Förderleitungen. Im Gegensatz zum Transport
von reinen Flüssigkeiten oder Gasen unterliegen bei einer
derartigen Anordnung die bewegten Teile und insbesondere
die Abzweigeinrichtungen bzw. das Drehküken durch den
Feststoffanteil einem erheblichen Verschleiß.
Bei dem in Fig. 1 dargestellten Dreiweg-Drehschieber 1
erfolgt der Transport eines Gas-Feststoffgemisches von
einer ankommenden Rohrleitung 2 wahlweise in zwei
abführende Rohrleitungen 3, 4, die unter einem Winkel α
zueinander angeordnet sind. Um die Strömungsrichtung zu
bestimmen, ist ein Drehküken 5 vorgesehen, welches eine
Durchgangsbohrung 6 aufweist. In Fig. 1 sind die
Anschlußleitungen 2 und 3 über die Durchgangsbohrung 6 im
Drehküken miteinander verbunden. Will man die
Anschlußleitung 2 mit der Anschlußleitung 4 verbinden, so
muß das Drehküken um den Winkel β gedreht werden, damit
die aufeinander passenden Anschlußöffnungen zwischen
Anschlußflansche und Drehküken aneinanderliegen. Bei der
Durchführung der Drehbewegung des Drehkükens 5 um den
Winkel β zur Verbindung der Anschlußleitung 2 mit der
Anschlußleitung 4 überstreichen die Kanten 7 der
Austrittsöffnungen 8 der Durchgangsbohrung 6 des
Drehkükens 5 den äußeren Abdichtungsbereich im zugehörigen
Anschlußflansch 9, 10 der Rohrleitungen 2, 3. Sofern der
jeweilige Anschlußflansch 9, 10 mit einem handelsüblichen
O-Ring abgedichtet wäre, kann dieser ohne den radialen
Druck des Drehkükens 5 im Bereich der den O-Ring
überstreichenden Austrittsöffnung 8 aus der entsprechenden
O-Ring-Nut herausgleiten. Außerdem wird der O-Ring
zusätzlich durch die Kante 7 auf Scherung beansprucht.
Dieser Vorgang wird verstärkt durch das Verhalten der
staub-, pulver- oder grobkörnigen Feststoffen in den
Transportleitungen.
Wie aus Fig. 1 und in vergrößerter Darstellung
insbesondere aus Fig. 1a anhand des oberen
Anschlußflansches 10 ersichtlich, wird die
erfindungsgemäße Dichtungsanordnung durch einen Ringkanal
11 gebildet, in dem sich die Ringdichtung 12 befindet. Der
Ringkanal 11 entsteht durch eine durch Ausspindelung der
Anschlußleitung sich ergebende Wandungshinterschneidung 13
im jeweiligen Anschlußflansch 9, 10 bzw. 10′ und einem in
den Anschlußflansch 9, 10, 10′ eingelassenen Rohr 14. Der
innere Rohrabschnitt 14′ bildet dann die Innenwandung für
den Ringkanal 11. Im jeweiligen Anschlußflansch 9, 10,
10′ wird demnach nicht nur eine Ringnut mit den gleichen
Abmaßen wie die Ringdichtung selbst, sondern ein sich
axial parallel zur Mittelachse 19 des jeweiligen
Anschlußflansches erstreckender Ringkanal 11 gebildet. Der
hinter der Ringdichtung 12 angeordnete Raum 15 wird als
Druckraum bezeichnet. Hierfür ist eine
Druckanschlußleitung 16 vorgesehen. Der in Fig. 1a
dargestellte Pfeil 17 deutet die Druckbeaufschlagung des
Druckraums 15 an.
In Fig. 1 ist das Innenrohr 14 zur Bildung des Ringkanals
11 für die Ringdichtung 12 in allen drei Anschlußflanschen
9, 10, 10′ dargestellt. Dieses Rohr ist als dünnwandiges
Rohr, z. B. aus Chromnickelstahl in die jeweiligen
Anschlußflansche eingesetzt. Es kann sich auch - wie in
Fig. 1 dargestellt - als dünnwandiges Rohr 18 im Drehküken
5 befinden. Hierdurch können die Gehäuseteile des
Drehschiebers 1 sowie das Drehküken 5 selbst aus einem
Gußmaterial hergestellt werden, wobei die
Durchgangsbohrungen und auch ggf. der Umfang des
Drehkükens platiert sind mit einem hochwertigen Material,
wie z. B. Chromnickelstahl.
Die Anschlußflansche 9, 10, 10′ der Rohrleitungen 2, 3, 4
sind prinzipiell gleich aufgebaut und wie zu Fig. 1a am
Beispiel des Anschlußflansches 10 der Rohrleitung 3
beschrieben.
Die Ringdichtung 12 ist im Ringkanal 11 angeordnet und
umschließt das Rohr 14 in seinem unteren Rohrabschnitt 14′
kraftschlüssig. Beaufschlagt man den hinter der
Ringdichtung 12 liegenden Druckraum 15 mit Druckmedium,
z. B. Druckluft, so wird die Ringdichtung nach Art eines
ringförmigen Kolbens axial parallel zur Längsachse 19
verschoben (s. Pfeil 20 in Fig. 1a) und direkt oder über
einen flexiblen, das Einschubrohr 14 lose umschließenden,
sehr gleitfähigen, gegen Verdrehen gesicherten
Zwischenring 26 gegen das bewegte Maschinenteil 5, im
Ausführungsbeispiel das Drehküken 5 gepreßt. Der hinter
der Ringdichtung 12 befindliche Druckraum 15 kann dabei
relativ klein gehalten werden, um mit einem geringen
Volumen an Druckmedium die Ringdichtung rasch mit Druck
beaufschlagen und umgekehrt auch wieder entlasten zu
können. Entlastet man den Druckraum 15, so wird die
Ringdichtung 12 nicht mehr gegen das Drehküken gepreßt.
Dieses läßt sich dann frei im Gehäuse des Drehschiebers 1
bewegen.
In Fig. 2a bis c sind drei verschiedene
Ausführungsbeispiele für eine Dichtungsanordnung
dargestellt.
Nach Fig. 2a besteht die Ringdichtung 12 aus einer U-
förmigen Ringdichtung 21, deren zum Druckraum 15 weisender
U-förmiger Hohlraum 22 mit Druckmedium beaufschlagbar ist.
Diese Bauart erlaubt eine sehr flexible Ringdichtung,
wobei die Seitenflanken der Ringdichtung 21 durch den U-
förmigen Hohlraum 22 infolge des Innendrucks gegen die
Seitenwandung gepreßt wird. Hierdurch ist eine gute
Fixierung der Ringdichtung gewährleistet, bei
gleichzeitiger guter Beweglichkeit und Anpreßkraft gegen
das zu bewegende Maschinenteil, hier das Drehküken 5.
In Fig. 2b ist eine mechanische Rückhaltvorrichtung 23
vorgesehen, bestehend aus einem konzentrisch angeordneten
Formblech 24, das ein Herausgleiten der Ringdichtung 12
aus dem Ringkanal 11 verhindert. Diese Anordnung erfordert
jedoch eine sehr präzise Abstimmung von Ringdichtung 12
und zu überbrückendem Dichtungsspalt, da der axiale Hub
der Ringdichtung 12 trotz Druckbeaufschlagung im Druckraum
15 nicht so groß sein kann.
Das Ausführungsbeispiel der Erfindung nach Fig. 2c zeigt
eine als O-Ring 25 ausgebildete hohle Ringdichtung 12.
Auch der O-Ring wird vom hinteren Druckraum 15 mit
Druckluft über die Druckleitung 16 beaufschlagt. Da der O-
Ring 25 nicht direkt mit dem abzudichtenden Drehküken 5 in
Berührung stehen soll, ist ein Zwischenring 26 als
Abstützring und Abdichtring zwischen dem O-Ring 25 und der
Drehkükenoberfläche 5 vorgesehen. Der Zwischenring 26 ist
gegen Verdrehen gesichert und er kann auch bei den anderen
Ausführungsbeispielen zusätzlich angewandt werden.
In Fig. 3a bis d sind verschiedene Ausführungsbeispiele
für die Ringdichtung 12 dargestellt.
Nach Fig. 3a weist die Ringdichtung 12, 27 beidseitig
Schlitze bzw. Einschnitte 28 auf, die V-förmig nach oben
gerichtet sind. Der Ansteigwinkel γ der Mittellinie 29
der Schlitze 28 beträgt ca. 5 bis 20°. Die ovalförmigen
oder halb-ellipsenförmigen Einschnitte 28 ragen um den
Betrag a von der Seitenflanke in die Ringdichtung hinein,
wobei a ≈ 1/4 der Breite b beträgt. Durch diese V-förmig
angeordneten Einschnitte 28 wird bei Druckbeaufschlagung
der Ringdichtung 12, 27 ein Kniehebeleffekt erzeugt, d. h.
der mittlere Dichtungsbereich c wird nach unten gegen das
Maschinenteil 5 gepreßt, während sich die zwischen den
Einschnitten 28 befindlichen Stege 30 gegen die Wandung 31
abstützen. In Fig. 3a ist die Druckkraft mit Pfeil 32 und
die als Kniehebelkraft wirkende Kraft mit Pfeil 33
gekennzeichnet. Durch die V-förmige Anordnung der Schlitze
bzw. Einschnitte 28 entsteht eine Rückstellkraft (Pfeil
34) die in entgegengesetzter Richtung wirkt. Bei
Druckbeaufschlagung wird demnach die Ringdichtung 12, 27
nach unten gegen das Drehküken 5 gepreßt (s. gestrichelte
Linie 35), während bei einer Druckentlastung infolge der
Rückstellkraft 34 sich die Ringdichtung 12 in den
Ringkanal wieder in die Ausgangslage zurückzieht. Durch
diese Anordnung kommt es demnach zu keinerlei Berührung
zwischen Ringdichtung 12, 27 und beweglichen Maschinenteil
5 im drucklosen Zustand.
Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 3b zeigt als Variante
von Fig. 3a eine im unteren Bereich aufblasbare
Ringdichtung 12, 36. Hier kann das im hinteren Druckraum
15 befindliche Druckmedium über das Druckrohr 37 zum
Druckraum 38 im vorderen Bereich der Ringdichtung 12, 36
gelangen. Hierdurch wird die Ringdichtung 12, 36 insgesamt
noch elastischer und durch Vergrößern des Druckraums 38
kann die Dichtwirkung gegenüber dem Drehküken 5 leicht
bewerkstelligt werden.
Gemäß Ausführungsbeispiel nach Fig. 3c ist die
Ringdichtung 12, 39 mit seitlichen Vorsprüngen 40
versehen, die als formschlüssiges Verbindungsglied zur
Verankerung der Ringdichtung im Ringkanal dienen. Hierfür
ist im Ausführungsbeispiel nach Fig. 3c ein im Ringkanal
11 eingesetzter Einsatz 41 vorgesehen, der Nuten 42 zur
Aufnahme der Vorsprünge 40 aufweist. Sofern
fertigungstechnisch möglich, können aber auch die
Wandungen des Ringkanals entsprechend profiliert
ausgebildet sein. Die Ringdichtung 12, 39 wird demnach mit
formschlüssigen Rückhalteelementen 40, 42 gehalten. Durch
eine obere Bohrung 43 oder unmittelbar kann die Rückseite
44 der Ringdichtung 12, 39 mit Druckmedium beaufschlagt
werden, wobei sich der mittlere Teil wiederum axial gegen
das zu bewegende Maschinenteil, insbesondere das Drehküken
5 preßt.
Um ein Herausrutschen der Ringdichtung 12 aus dem
Ringkanal grundsätzlich zu vermeiden, kann diese mit ihren
seitlichen Flanken in den Ringkanal 11 festgehalten,
insbesondere eingeklebt, oder durch einen Zwischenring 26
gesichert sein. Dies gilt für alle beschriebenen
Ausführungsbeispiele.
Gemäß dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 3d ist die
Ringdichtung 12, 45 ebenfalls in den Ringkanal 11 mit
einer Klebeschicht 46 an seinen Seitenwandungen
eingeklebt. Anstelle der Schlitze bzw. Einschnitte 28 in
Fig. 3a und 3b werden im Ausführungsbeispiel nach Fig. 3d
ebenfalls bezüglich der Längsachse 51 der Dichtung V-
förmig ausgebildete Lufteinschlüsse 47 oder sonstige
Einschlüsse aus einem anderen Material verwendet, die in
ihrem Querschnitt ebenfalls ovalförmig ausgebildet sind.
Die Mittellinien 29′ entsprechen der Anordnung der
Mittellinie 29 wie in Fig. 3a beschrieben. Hierdurch
entsteht wiederum der in Fig. 3a beschriebene
Kniehebeleffekt mit einer Rückstellwirkung der
Ringdichtung 12, 45.
Die in Fig. 3d dargestellte Durchgangsbohrung 48, mit
einem in die Ringdichtung 12, 45 eingesetzten Röhrchen ist
wahlweise zu verwenden. Beaufschlagt man den hinter der
Ringdichtung 12, 45 liegenden Druckraum 15 mit
Druckmedium, z. B. Luft, so kann diese zunächst durch die
Durchgangsbohrung 48 hindurchtreten und gelangt zum
stirnseitig der Ringdichtung angeordneten
Abdichtungsbereich entsprechend den dargestellten Pfeilen
49. Der abzudichtende Spalt vor der Ringdichtung wird
hierdurch mit Preßluft beaufschlagt, was zu einer gewissen
Reinigung der Dichtungsoberfläche bzw. der Oberfläche des
abzudichtenden Maschinenteils 5, d. h. dem Drehküken 5
führt. Der im Druckraum 15 herrschende Druck wird so groß
bemessen, d. h. der Druckabfall infolge der
Durchgangsbohrungen 48 so klein gehalten, daß die
Ringdichtung 12, 45 dennoch axial gegen das abzudichtende
Teil gepreßt wird, wodurch sich durch Aufliegen der
Ringdichtung 12, 45 auf das Maschinenteil 5 der vordere
Bereich der Durchgangsbohrung 48 wieder verschließt. Die
Durchgangsbohrung 48 hat demnach einen Spüleffekt zur
Reinigung der Oberfläche zwischen den abzudichtenden
Teilen. Hierzu sind eine Reihe solcher Bohrungen am Umfang
der Ringdichtung verteilt. Außerdem wird dadurch die
Ringdichtung druckentlastet, wenn während der
Kükenverstellung die Dichtung ohne Gegenfläche ist und
trotzdem vom Ringkanal her noch Druck anstehen sollte.
Mit Pfeil 50 ist die Bewegbarkeit des zu bewegenden
Maschinenteils 5 angedeutet. Selbstverständlich erfolgt
die Bewegung nur im nicht abgedichteten Zustand, d. h.
wenn der Druckraum 15 hinter der Dichtung druckentlastet
ist.
Bei den Dichtungsausführungen nach den Fig. 3a bis 3d
können die dem Druckraum 15 zugewandten Dichtungsbereiche
als Hutmanschettenprofil 52 ausgebildet sein, wie dies
gestrichelt in der Zeichnung dargestellt ist. Durch die
seitlich hochgezogenen Wandungen dieser
Hutmanschettendichtung 52 erfolgt eine Druckbelastung
gerade in diesem oberen seitlichen Bereich, was zu einer
Abdichtung dieses Bereiches führt. Dies hat die gleiche
Wirkung, wie beispielsweise beim Ausführungsbeispiel nach
Fig. 2a, wo die U-förmige Dichtungsausbildung in Form
einer Hutmanschettendichtung ebenfalls zu einer radialen,
auf die Seitenwandungen gerichteten Druckausbildung führt.
Bei dem in der Fig. 4 dargestellten Ausführungsbeispiel
der Erfindung soll eine Fixierung der aufblasbaren
Ringdichtung 12, 53 dadurch erfolgen, daß diese mit einem
Ringeinsatz 54 fest verbunden ist. Der Ringeinsatz 54 ist
als Präzisionsgußteil an den Ringkanal 11 in seiner
Formgebung genau angepaßt, so daß die Lage der
Ringdichtung 12, 53 im Ringkanal 11 genau fixiert ist. In
der Darstellung nach Fig. 2b der vorliegenden Anmeldung
wurde die Ringdichtung 12 mit einer durch Längsstreben 24
gebildeten Halterung in ihrer axialen Lage gehalten. Beim
Ausführungsbeispiel nach Fig. 4 wird diese Halterung
optimiert, indem die Ringdichtung 12, 53 mit ihrer
rückwärtigen Stirnseite 55 fest mit dem Ringeinsatz 54
verbunden ist. Dies kann beispielsweise durch eine
schematisch dargestellte Klebeverbindung 56 oder eine
schematisch dargestellte formschlüssige Verbindung 57
erfolgen. Der Ringeinsatz 54 weist wenigstens eine
Längsbohrung 58 zur Zuführung des Druckmediums,
insbesondere zur Luftzuführung zum Druckraum 38 der
Ringdichtung 12, 53, auf. Diese Längsbohrung 58 mündet im
oberen Bereich in eine Querbohrung 59, die auch als
Anschlußbohrung zur Aufnahme eines Druckmedium
Zuführungsventils 60 bzw. eine Luftzufuhranschlußleitung
60 dient. Dieses Luftzufuhrventil weist in seinem vorderen
Bereich einen am Umfang abgedichteten Ventilkörper 61 auf,
der radial in den Ringeinsatz 54 hineinragt und diesen
damit in seiner Lage fixiert.
Der Ringeinsatz 54 weist an seiner der Ringdichtung 12, 53
zugewandten Stirnseite 55 einen am Umfang abgedichteten
Verbindungsstutzen 62 auf, der in seinem vorderen Bereich
einen pilzförmigen Anschlußnippel 63 aufweist. Dieser
Anschlußnippel wird durch die Rückseite der elastischen
Ringdichtung hindurchgestoßen und ragt mit seinem vorderen
Ende in den Druckraum 38 der Ringdichtung 12, 53 hinein.
Wie aus den Fig. 1, 2 sowie 4 ersichtlich, ist der
Ringkanal 11 in seiner Formgebung aufgrund der
außermittigen Lage der Anschlußflansche 9, 10 gegenüber
der Symmetriemittelachse 64 des Drehschiebergehäuses 1 als
in der Formgebung komplizierter Raum ausgebildet. Dieser
Raum wird im Drehschiebergehäuse relativ einfach dadurch
hergestellt, daß durch spanabhebende Bearbeitung die in
Fig. 1 dargestellte Wandungshinterschneidung 13
eingearbeitet wird, dessen axiale Länge zwar variiert, die
Endlage jedoch durch die in Fig. 4 dargestellte
Horizontallinie 65 begrenzt wird. Die Formgebung des
Ringeinsatzes 54 wird dann mathematisch ermittelt und im
Gießverfahren hergestellt.
Die dem Drehküken 5 zugewandte Stirnseite 66 der
aufblasbaren Ringdichtung 12, 53 ist V-förmig ausgebildet,
wobei die beiden seitlichen Schenkel 67, 68 an keiner
Stelle der Ringdichtung zumindest im drucklosen Zustand
mit dem Drehküken 5 in Berührung treten sollen. Im
druckbeaufschlagten Zustand der Ringdichtung 12, 53 soll
demnach möglichst nur die Spitze 69 der V-förmigen
Stirnseite 66 in eine Linienberührung mit dem Drehküken 5
kommen, um eine möglichst hohe Flächenpressung zu
erreichen. Die in der Fig. 4 dargestellte linke Stellung
der Ringdichtung 53 hat an ihrer Spitze 69 einen
Drehkükensteigungswinkel von γ 1≈40°. Der in dieser
Stellung notwendige Freiwinkel des Schenkels 68 beträgt
δ 1≈5 bis 10°. Diesere Freiwinkel δ 1 ist in der
tiefsten Lage der Dichtungsanordnung zu messen, d. h. in
dem Bereich, wo der Anstiegswinkel γ des Drehkükens 5
seinen größten Wert hat.
Der Anstiegswinkel δ 2 des Schenkels 67 gegenüber der
Horizontalen 70 in Fig. 4 braucht nicht so groß ausgeführt
zu werden, wie der Anstiegswinkel δ 3=γ 1+δ 1,
da an dieser Seite keine Berührung mit dem Drehküken
stattfinden kann. Dieser Winkel kann in der Größenordnung
von δ 2=15° gegenüber der Horizontalen liegen.
In Fig. 4 ist mit γ 3 in der rechten Figurenhälfte der
Anstiegswinkel des Drehkükens 5 in dieser Stellung
gezeigt. Oberhalb der Symmetriemittellinie 64 des
Drehschiebergehäuses ist γ 2=0, d. h. in diesem Punkt
liegt keine Versetzung der beiden seitlichen Flanken des
Ringkanals vor.
Im übrigen sind in Fig. 4 gleiche Teile mit gleichen
Bezugszeichen wie in den vorhergehenden Figuren, soweit
erforderlich, eingezeichnet.
Im Ausführungsbeispiel nach der Fig. 5 ist eine
alternative Dichtungsanordnung gezeigt, die ebenfalls wie
die Dichtungsanordnung nach Fig. 4 die Aufgabe hat, ein
Herausziehen oder Herausgleiten der Dichtung, z. B. durch
ein Verkanten mit dem Drehküken 5, zu vermeiden.
Wie beispielsweise aus der Fig. 1 zu entnehmen ist,
verläuft die Ringdichtung 12 aufgrund der asymmetrischen
Anordnung der Anschlußflansche 9, 10, 10′ bzw. aufgrund
der kreisförmigen Ausführung des Drehkükens 5 längs einer
Kreisbahn in unterschiedlichen Höhenabschnitten.
Betrachtet man den Anschlußflansch 10, so verläuft die
Ringdichtung bezüglich der horizontalen Mittellinie 71
(Fig. 1) von einem tiefsten Punkt 72 zu einem höchsten
Punkt 73, der sich oberhalb der Symmetriemittelachse 64
befindet, zu einem etwas darunter liegenden weiteren Punkt
74 (siehe Fig. 1, 4, 5). Diese Punkte sind in Fig. 4 und 5
ebenfalls nochmals zur Klarstellung eingetragen. Wie aus
der Fig. 5 hierzu ersichtlich, sind an jedem Punkt mit
einem Tangentenwinkel an dem Küken 5 γ<0, d. h. jedem
bezüglich dem obersten Punkt 73 hierzu seitlichem Punkt,
die seitlichen Flanken der Ringdichtung unterschiedlich
hoch bemessen. Die zu verwendende Ringdichtung 12, 53 muß
demnach bei einer derartigen Konzeption an den
Krümmungsradius des Kükens 5 angepaßt sein.
Gemäß der Darstellung nach Fig. 5, insbesondere den
Detaildarstellungen 5 a, 5 b, kann hier eine völlig
symmetrisch aufgebaute Ringdichtung, wie in Fig. 5a
dargestellt, dann verwendet werden, wenn sich diese
Ringdichtung der seitlichen Höhenverschiebung anpassen
kann. Hierfür ist die Ringdichtung 12, 75 in ihrer
Längssymmetrieebene 76 in ihrem oberen Bereich, d. h. bis
zum Hohlraum 38 mit einer Längsschlitzung 77 versehen, die
es erlaubt, daß sich die beiden Dichtungshälften 78, 79
gegeneinander vertikal verschieben lassen. Der Hohlraum 38
wird außerdem durch mindestens zwei Halbbohrungen 86 in
den Ebenen 76, 77 aus dem Raum 15 mit Druckmedium
beaufschlagt. Die symmetrische Darstellung in Fig. 5a wäre
im obersten Punkt 73 gegeben, d. h. an dem Punkt an dem
der Tangentenwinkel an das Drehküken 5 γ 2=0° (siehe
Fig. 5) ist. Hierbei wird die Dichtung seitlich von zwei
im Ringkanal umlaufende Gleit- oder Stützringe 80, 81
gehalten, an dessen obere Stirnseite 82 sich die
Ringdichtung 75 gegen ein Herausfallen nach unten
abstützt. Die in Fig. 5 dargestellte tiefste Stelle 72
weist dann eine Dichtungsanordnung auf, wie sie in Fig. 5b
dargestellt ist, d. h. die seitlichen Flanken der Dichtung
83, 84 sind in ihrer Höhenlage aufgrund des
Tangentenwinkels γ 1 unterschiedlich ausgebildet.
Hierdurch kommt es zu einer vertikalen Verschiebung der
beiden Dichtungshälften 78, 79, da sich die beiden gleich
langen Stützringe 80, 81 in unterschiedlicher Höhenlage
befinden. Durch die Längsschlitzung 77 kann sich demnach
eine von Haus aus symmetrische Dichtung 75 an die
unterschiedliche Lage im Ringspalt 11 anpassen.
Die Gleit- oder Stützringe 80, 81 sind aus in ihren
Abmessungen gleichbleibenden Flachmaterial, z. B. aus
Kunststoff, wie Teflon oder Polyamid. Diese werden
zusammen mit der Dichtung 75 in den Ringkanal 11
eingeklebt und berühren das Drehküken 5 am Umfang.
Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten und
beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt. Sie umfaßt
auch vielmehr alle fachmännischen Abwandlungen und
Weiterbildungen ohne eigenen erfinderischen Gehalt.
Insbesondere kann die Erfindung bei jeglichen
Abdichtungsproblemen von Ringdichtungen gegenüber
gewölbten beweglichen Maschinenteilen verwendet werden.
Während der Bewegung des Maschinenteils wird die
Ringdichtung druckentlastet und kann damit eine leichte
Bewegbarkeit des Maschinenteils gewährleisten, ohne selbst
einem Reibungsverschleiß zu unterliegen.
Claims (15)
1. Zentrische oder exzentrische
Ringdichtungsanordnung insbesondere an gewölbten Flächen
zur Abdichtung gegenüber einem bewegten Maschinenteil,
insbesondere zur Abdichtung eines Drehschiebers mit einem,
in einem zylindrischen Gehäuse angeordneten zylindrischen
Hahnküken, mit wenigstens drei Gehäuseanschlußflanschen,
deren Mittelachsen gegenüber den Symmetrieachsen des
Gehäuses versetzt angeordnet sind, wobei jeder
Anschlußflansch ein sich in seiner Höhenlage ändernden,
konzentrisch um die Anschlußleitungsmittelachse des
Flansches verlaufenden Ringspalt zur Aufnahme einer
druckbeaufschlagbaren Ringdichtung aufweist, dadurch
gekennzeichnet, daß der Ringkanal (11) einen rechtwinklig
zur Anschlußleitungsmittelachse (19) verlaufenden Nutgrund
(65) aufweist, daß zur Bildung eines seitlich
geschlossenen Ringkanals (11) ein in den
Gehäuseanschlußflansch (9, 10, 10′) einsetzbares
Einschubrohr (14) vorgesehen ist, daß zur Begrenzung des
axialen Hubs der gegen das gewölbte, bewegliche
Maschinenteil (5) unmittelbar oder mittelbar anpreßbaren
Ringdichtung (12, 21, 25, 27, 36, 39, 45, 53, 75) im
Ringkanal oder in der Ringdichtung selbst Mittel
vorgesehen sind, die die Ringdichtung im Ringkanal
fixieren und daß hinter der Ringdichtung und/oder in der
Ringdichtung selbst ein Druckraum (15, 38) für Druckmedium
vorgesehen ist.
2. Dichtungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Ringdichtung (12, 27, 36, 39, 45,
53, 75) im drucklosen Zustand von der Oberfläche des
abzudichtenden Maschinenteils (5) abhebbar ist, wobei
mechanische Mittel (24, 28, 40, 42, 54, 80, 81) zur
Zurückführung oder Zurückhaltung der Ringdichtung in den
Ringkanal (11) vorgesehen sind.
3. Dichtungsanordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Ringdichtung (12, 27, 36)
beidseitig angeordnete Schlitze oder halbovale Einschnitte
(28) aufweist, deren zur Mittelachse der Dichtung
ansteigenden Mittelsymmetrielinie (29) einen
Anstiegswinkel γ≈5° bis 20° einschließt, wobei durch
einen Kniehebeleffekt eine Rückstellkraft der Ringdichtung
erfolgt.
4. Dichtungsanordnung nach einem oder mehreren der
vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Ringdichtung (12, 25, 36, 53, 75) als in ihrem unteren
Abdichtungsbereich aufblasbare Dichtung mit einem
Innenhohlraum ausgebildet ist, wobei der hinter der
Ringdichtung (12, 25, 36, 53, 75) angeordnete
Ringkanalbereich (15) und/oder die Ringdichtung selbst mit
Druckmedium beaufschlagbar ist.
5. Dichtungsanordnung nach einem oder mehreren der
vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Ringdichtung (12, 39, 75) mit seitlichen Vorsprüngen
formschlüssig direkt oder mittels eines den Vorsprüngen
angepaßten Einsatzes (41, 80) indirekt in den Ringkanal
(11) fest gehalten ist.
6. Dichtungsanordnung nach einem oder mehreren der
vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Ringdichtung (12) im Ringkanal (11) seitlich fest
gehalten, insbesondere eingeklebt ist.
7. Dichtungsanordnung nach Anspruch 6, dadurch
gekennzeichnet, daß im Inneren der Ringdichtung (12, 45)
V-förmig angeordnete Einschlüsse (47) zur Erzeugung einer
Rückstellkraft vorgesehen sind.
8. Dichtungsanordnung nach einem oder mehreren der
vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Ringdichtung (12, 45) wenigstens eine Durchgangsbohrung
(48) für Druckmedium zum bewegbaren Maschinenteil (5) hin
aufweist, die durch die axiale Bewegung der Ringdichtung
(12, 45) gegenüber dem Maschinenteil (5) an der Stirnseite
der Ringdichtung verschließbar ist.
9. Dichtungsanordnung nach Anspruch 8, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Vielzahl von Durchgangsbohrungen
(48) mittels am Umfang der Ringdichtung (12, 45)
verteilten Röhrchen (48) gebildet sind.
10. Dichtungsanordnung nach einem oder mehreren der
vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der
Ringkanal (11) durch eine Wandungshinterschneidung (13) im
Anschlußflansch (9, 10, 10′) und einem hieran
anschließenden Einschubrohr (14) gebildet ist und der
Nutgrund mit der Achse (19) des Ringkanals (11) einen
Winkel von 90° bildet.
11. Dichtungsanordnung nach einem oder mehreren der
vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Ringdichtung (12, 27, 36, 39, 45) in ihrem oberen Bereich
als Hutmanschettendichtung (52) ausgebildet ist.
12. Dichtungsanordnung insbesondere nach Anspruch 1,
2 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß im hinter der
Ringdichtung (12, 53) angeordneten Ringkanal (11) mit
senkrecht zur Mittelachse (19) angeordneten Nutengrund
(65) ein an die Form des Ringkanals (11) angepaßter
Ringeinsatz (54) ortsfest im Anschlußflansch (9, 10, 10′)
angeordnet ist, dessen der Ringdichtung (12, 53)
zugewandte Stirnseite (55) mit der Ringdichtung
kraftschlüssig, z. B. Verklebung (56), oder formschlüssig
(57) verbunden ist und daß vorzugsweise der Ringeinsatz
(54) wenigstens eine Längsbohrung (58) zur Zuführung von
Druckmedium zur Ringdichtung (12, 53) aufweist.
13. Dichtungsanordnung nach Anspruch 12, dadurch
gekennzeichnet, daß der Anschlußflansch (9, 10, 10′) ein
Druckmedium-Zuführventil oder -Anschluß (60) aufweist,
dessen am Umfang abgedichteter Körper (61) in den
Ringeinsatz (54) zur Fixierung der Lage des Ringeinsatzes
(54) hineinragt und daß der Ringeinsatz (54) vorzugsweise
an seiner der Ringdichtung (12, 53) zugewandten Stirnseite
(55) einen am Umfang abgedichteten Verbindungsstutzen (62)
aufweist, dessen pilzförmiges hervorstehendes Ende (63) in
den Hohlraum (38) der Ringdichtung (12, 53) hineinragt.
14. Dichtungsanordnung nach Anspruch 1 oder 12,
dadurch gekennzeichnet, daß die Ringdichtung (12, 53) in
ihrem dem Drehküken (5) zugewandten Stirnbereich (66) V-
förmig ausgebildet ist, wobei zur Erzeugung einer
Linienberührung der V-förmigen Spitze (69) die beiden
seitlichen Schenkel (67, 68) der V-förmigen Stirnseite
(66) an keiner Stelle der Ringdichtung, zumindest im
drucklosen Zustand, mit dem Drehküken (5) in Berührung
treten.
15. Dichtungsanordnung nach Anspruch 1, 2 oder 10,
dadurch gekennzeichnet, daß seitlich der Ringdichtung (12,
75) im Ringkanal (11) umlaufende Gleit- oder Stützringe
(80, 81) mit gleichbleibender axialer Länge (85) ortsfest
eingebracht sind, an dessen obere Stirnseite (82) die
Ringdichtung (12, 75) axial abstützbar ist und daß die in
außermittiger Lage (γ<0) verursachten Höhenunterschiede
durch eine in ihrer Längssymmetrieebene (76) oberhalb des
Druckraumes (38) der Ringdichtung angebrachte
Längsschlitzung (77) ausgleichbar ist.
Priority Applications (4)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19893900580 DE3900580A1 (de) | 1988-06-03 | 1989-01-11 | Dichtungsanordnung |
EP19890109304 EP0344584B1 (de) | 1988-06-03 | 1989-05-23 | Dichtungsanordnung |
DE8989109304T DE58905222D1 (de) | 1988-06-03 | 1989-05-23 | Dichtungsanordnung. |
US07/357,417 US4979756A (en) | 1988-06-03 | 1989-05-26 | Seal arrangement |
Applications Claiming Priority (2)
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DE3818873 | 1988-06-03 | ||
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DE3900580A1 true DE3900580A1 (de) | 1989-12-07 |
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Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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- 1989-01-11 DE DE19893900580 patent/DE3900580A1/de not_active Withdrawn
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8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |