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Die Erfindung betrifft eine Ventilvorrichtung, insbesondere zur Steuerung oder Regelung mindestens eines Fluidkreislaufs in einem Kraftfahrzeug und ein Kraftfahrzeug nach der Gattung der unabhängigen Patentansprüche.
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Aus der
DE 10 2015 218 391 A1 ist eine gattungsgemäße Ventileinrichtung mit einem Gehäuse und einem darin drehbar gelagerten Ventilkörper bekannt. Die Abdichtung des Ventilkörpers zum Gehäuse im Bereich der Ein- und Ausgänge und der Öffnung im Ventilkörper erfolgt durch eine separate Dichtung.
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Die erfindungsgemäße Ventileinrichtung mit den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche hat demgegenüber den Vorteil, dass durch eine feste Verbindung der Dichtung mit dem Gehäuse die Montage der Ventileinrichtung durch die deutlich reduzierte Teileanzahl vereinfacht und die späteren Undichtheiten durch eine im Betrieb sich bewegende oder bei der Montage nicht richtig platzierte Dichtung zuverlässig vermieden werden. Zudem wird durch die feste Anbindung der Dichtung auf einer Seite eine Dichtstelle eliminiert und damit das Risiko von Leckage weiter vorteilhaft reduziert.
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Daher wird vorliegend eine Ventileinrichtung gemäß den Merkmalen des Anspruchs 1 und der abhängigen Ansprüche vorgeschlagen. Die Ventileinrichtung dient insbesondere zur Steuerung und Regelung von Fluidkreisläufen in einem Kraftfahrzeug, wobei die Ventileinrichtung mit mindestens einem Fluidkreislauf verbunden ist, der in einem Kraftfahrzeug angeordnet ist. Als Fluid kann hier ein Kühlmittel, insbesondere ein in einem Kühlkreislauf verwendetes Kühlmittel, das aus einem Wasser Glykol Gemisch besteht, aber auch ionisiertes Wasser oder auch Öl zur Anwendung kommen. Der mindestens eine Fluidkreislauf kann als Kühlkreislauf zum Beispiel zum Kühlen von Wärmequellen insbesondere von elektrischen Antriebsmaschinen, elektrischen Leistungselementen wie IGBTs (Insulated-Gate Bipolar Transistor), Batterien oder Brennstoffzellen dienen. Üblicherweise befindet sich in dem Fluidkreislauf mindestens ein Wärmeübertrager, um aufgenommene Wärme an die Umgebung oder an einen anderen Fluidkreislauf abzugeben, sowie weitere Funktionselemente wie Pumpen oder Sensoren. Die Ventileinrichtung kann mehrere Fluidkreisläufe schalten oder regeln. Die Vielzahl von möglichen Verschaltungen ist unerschöpflich und kann hier nicht abschließend dargestellt werden.
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Die Ventileinrichtung besteht aus einem Gehäuse und einem darin beweglich gelagerten Ventilkörper. Das Gehäuse weist zumindest einen Eingang und einen Ausgang auf.
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Als Gehäuse wird dabei eine Umhausung verstanden, die entsprechende technisch bedingte Öffnungen aufweist, aber ansonsten fluiddicht gestaltet ist. So muss eine Öffnung für die Montage des beweglich gelagerten Ventilkörpers und auch für die notwendigen Ein- und Ausgänge für die Zu- und Abführung von Fluiden vorhanden sein. Die Öffnung für die Montage des Ventilkörpers kann im montierten Zustand mit einem Deckel verschlossen sein. Das Gehäuse kann hierbei auch weitere technisch bedingte Bauelemente aufweisen, wie beispielsweise Befestigungspunkte, die der Montage der Ventileinrichtung an einer anderen Baugruppe im Kraftfahrzeug dienen. Das Gehäuse könnte aber auch Teil einer größeren Baugruppe sein, zum Beispiel eines Modulträgers, der mehrere Ventileinrichtungen und andere Komponenten wie Pumpen in einer Baugruppe vereint. Dieser beispielhafte Modulträger formt als Gehäuse einen Hohlraum, der den beweglich gelagerten Ventilkörper aufnimmt und zumindest einen Eingang und zumindest einen Ausgang bereitstellt, der beispielsweise mit einer anderen Komponente in der Baugruppe oder auch mit einem außerhalb der Baugruppe befindlichen Fluidkreislaufs mittels Anschlüsse verbunden ist.
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Der zumindest eine erste Eingang und der zumindest eine Ausgang ist über Verbindungsleitungen, insbesondere Schläuche oder Kanäle im Gehäuse, mit einem Fluidkreislauf verbunden. Der Ventilkörper weist zumindest eine Öffnung auf, über welche der zumindest eine Eingang mit dem zumindest einen Ausgang verbindbar oder voneinander absperrbar ist. Dies kann durch die Bewegung des Ventilkörpers im Gehäuse eingestellt werden, so dass beispielsweise die Öffnung im Ventilkörper sich nicht mehr im Bereich des zumindest einen Ein- bzw. Ausgangs befindet.
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Damit innerhalb des Gehäuses im Spalt zwischen der Innenseite des Gehäuses und dem Ventilkörper kein Fluid durch den zumindest einen Ein- und/oder Ausgang entweichen kann, und zwar im verbunden und auch im abgesperrten Zustand, wird an der Innenseite des Gehäuses eine sich zumindest teilweise um den zumindest einen Eingang und/oder Ausgang herumreichende Dichtung angeordnet.
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Diese Dichtung ist vorteilhaft fest mit dem Gehäuse verbunden und ermöglicht so eine besonders einfache Montage des Ventilkörpers in das Gehäuse im Vergleich zu separaten Dichtungen, die einzeln eingesetzt und ggfs. bis zur endgültigen Montage des Ventilkörpers noch in Position gehalten werden müssen.
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Die Dichtung ist dabei so ausgeformt, dass die Öffnung zuverlässig abgedichtet werden kann. Damit die Dichtung sicher im Gehäuse fixiert werden kann ist diese zumeist größer als die Öffnung ausgeformt. Damit die Reibkräfte zum Ventilkörper minimiert und die Abdichtwirkung maximiert wird, ist an der Dichtung in einer vorteilhaften Ausführungsform eine Dichtlippe angeformt. Diese Dichtlippe ermöglicht einen definierten Linien-Kontakt der Dichtung zum Ventilkörper und minimiert somit die Kontaktfläche und damit auch die auftretenden Reibungskräfte. Zudem kann durch solch einen vorgegeben Kontakt auch eine definierte Pressung der Dichtung zum Ventilkörper ermöglicht, und damit auch eine ausreichende Abdichtwirkung im Betrieb erreicht werden. Dies ist für einen zuverlässigen dichten Betrieb unerlässlich.
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Die Dichtung besteht aus einem zumindest teilweise elastischen Werkstoff, insbesondere Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk (EPDM), hydrierter Acryl-Nitril-Butadien-Kautschuk (HNBR), Fluor-Karbon-Kautschuk (FKM), Nitril-Butadien-Kautschuk (NBR), Acrylat-Ethylen-Kautschuk (AEM), Poly-Tetra-Fluor-Ethylen (PTFE) oder Thermoplastische Elastomere (TPE).
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In einer vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemäßen Lösung kann die Dichtung auch aus zwei unterschiedlichen Werkstoffen bestehen. Zum Beispiel aus einem mit dem Gehäuse fest verbundenen Grundkörper, der besonders elastisch ausgeführt wird, und der beispielsweise aus einem TPR oder NBR Werkstoff besteht. Auf dem Grundkörper ist eine Dichtlippe aus einem Werkstoff, der besonders gute Gleiteigenschaften aufweist, wie zum Beispiel PTFE oder TPE angeordnet. Besteht die Dichtlippe 9 aus einem Werkstoff mit weniger guten Gleiteigenschaften, kann der Ventilkörper mit einem Schmiermittel benetzt werden, um die Gleiteigenschaften zu reduzieren.
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Für die richtige Auswahl der Werkstoffe ist aber der konkrete Betriebszustand der Ventileinrichtung entscheidend, da sich der für die Dichtung verwendete Werkstoff mit dem eingesetzten Fluid vertragen muss. So müssen bei Kühlmitteln andere Werkstoffe eingesetzt werden als bei einem Öl, da Wasser schlechtere Reibungseigenschaften mitbringt als ein Öl basiertes Fluid und somit die Dichtung verbesserte Reibeigenschaften aufweisen muss. Zudem sind viele Werkstoffe schlicht unverträglich mit bestimmten Fluiden und würden zerstört oder beschädigt werden. Daher soll hier auch nicht abschließend auf einen verwendeten Werkstoff eingegangen werden.
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In einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemäßen Lösung wird die Dichtung mittels eines Spritzgussverfahrens, insbesondere eines 2-K Spritzgussverfahrens an das Gehäuse mit angespritzt. Dies kann besonders vorteilhaft hergestellt werden, wenn das Gehäuse zumindest teilweise aus Kunststoff besteht. So ist es vorstellbar, dass das Gehäuse aus Kunststoff und die fest mit dem Gehäuse verbundene Dichtung in einem Spritzvorgang hergestellt werden. Dies ermöglich eine besonders effiziente und kostenoptimierte Fertigung der Ventileinrichtung. Bei so einer Herstellmethode wäre es denkbar, dass in demselben Spritzvorgang vorgeformte Gehäuseteile, wie beispielsweise Metalleinlegeteile für eine Lagerung oder metallische Befestigungspunkte mit eingespritzt werden. Als Kunststoff für das Gehäuse kann beispielsweise ein Polypropylen (PP) oder andere geeignete Spritzgussfähige Kunststoffe verwendet werden.
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In einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemäßen Lösung kann die Dichtung nach Fertigstellung des Gehäuses derart an das Gehäuse geklebt werden, dass die Dichtung einen festen Verbund mit dem Gehäuse eingeht. Hierfür können geeignete auf den Werkstoff der Dichtung und des Gehäuses angepasste Klebstoffe verwendet werden.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Lösung ist das Gehäuse der Ventileinrichtung zumindest im Aufnahmeraum für den Ventilkörper zylinderförmig geformt. Dies ermöglicht die gleichmäßige Anordnung der Ein- und/oder Ausgänge an der außenseitigen Fläche des Zylinders. So können auch mehr als zwei Ein- und/oder Ausgänge in der Ventileinrichtung angeordnet werden.
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Der Ventilkörper kann in so einem zylindrisch ausgeführten Gehäuse kugelförmig oder zylinderförmig oder zylinderförmig mit einer balligen Außenfläche geformt und drehbar gelagert sein. Der Ventilkörper kann dann eine oder mehrere Öffnungen aufweisen und wird wechselweise durch Drehung des Ventilkörpers mit verschiedenen Ein- und/oder Ausgängen in Verbindung gebracht. So werden verschiedene Durchlässe geschaffen die unterschiedliche Steuer oder Regelvorgänge ermöglichen. Durch teilweise Überdeckung von den Öffnungen mit den Ein- und/oder Ausgängen im Gehäuse können auch die Volumenströme entsprechend eingestellt werden. Eine zuverlässige Abdichtung der Öffnung zum Gehäuse ist dabei unabdingbar, da ansonsten eine Leckage Strömung die Steuer- und Regelvorgänge empfindlich stören könnte.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind durch die nachfolgenden Figurenbeschreibungen beschrieben. In dieser zeigen:
- 1 eine erfindungsgemäße Ventileinrichtung, insbesondere zur Steuerung oder Regelung eines Volumenstroms in einem Kraftfahrzeug
- 2a eine erfindungsgemäße Ventileinrichtung, insbesondere zur Steuerung oder Regelung eines Volumenstroms in einem Kraftfahrzeug, wobei der Ventilkörper nicht dargestellt ist
- 2b eine weitere erfindungsgemäße Ventileinrichtung, insbesondere zur Steuerung oder Regelung eines Volumenstroms in einem Kraftfahrzeug, wobei der Ventilkörper nicht dargestellt ist
- 3 eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs mit einer Ventileinrichtung und Fluidkreislauf
- 4 eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs mit einer in einer Baugruppe angeordneten Ventileinrichtung
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Bevorzugte Ausführung der Erfindung
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Die 1 zeigt eine Ventileinrichtung 1, mit einem Gehäuse 3 und einem im Gehäuse 3 drehbar angeordneten Ventilkörper 5. Der Deckel, der das Gehäuse 3 mit dem montierten Ventilkörper 5 üblicherweise abdeckt, ist in dieser Ansicht nicht dargestellt. Das Gehäuse 3 weist mehrere Eingänge 6 und Ausgänge 7 auf, die für den Anschluss von Schläuchen oder anders gearteten Fluidleitungen dienen. In dieser dargestellten erfindungsgemäßen Ausführungsform ist die Ventileinrichtung 1 als eine eigenständige isolierte Komponente gezeigt. Es ist auch vorstellbar, dass die Ventileinrichtung 1 Teil einer größeren Baugruppe 14 ist, zum Beispiel einem Komponententräger, der einen Aufnahmeraum für den Ventilkörper 5 aufweist und mit entsprechenden inneren Fluidkanälen 15,15' und Eingängen 6 und Ausgängen 7 ausgestattet ist. Solch eine Ausführung wird in 4 dargestellt.
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Der Ventilkörper 5 weist eine Öffnung 8 auf, über welche der zumindest eine Eingang 6 mit dem zumindest einen Ausgang 7 verbindbar oder voneinander absperrbar ist. Dies kann durch die Bewegung des Ventilkörpers 5 im Gehäuse 3 eingestellt werden so dass beispielsweise die Öffnung 8 im Ventilkörper 5 sich nicht mehr im Bereich des zumindest einen Ein- bzw. Ausgangs 6, 7 befindet.
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Der Ventilkörper 5 ist zylinderförmig ausgeführt und ist um die Zylinderhochachse Z drehbar im Gehäuse 3 gelagert. Die Öffnung 8 ist an der Zylinder Außenfläche eingebracht. Die Form des Ventilkörpers 5 kann aber genauso kugelförmig, zylinderförmig mit einer balligen oder runden Zylinder Außenfläche ausgeführt sein. Auch kann beispielsweise der zylinderförmige Ventilkörper 5 in der Zylinderhochachse Z verlängert sein und mehrere Öffnungen 8 in Richtung der Zylinderhochachse Z aufweisen.
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Damit innerhalb des Gehäuses 3 im Spalt 10 zwischen der Innenseite des Gehäuses 3 und dem Ventilkörpers 5 kein Fluid entweichen und damit eine interne Leckage verursachen kann ist an der Innenseite des Gehäuses 3 eine um den Eingang 6 und Ausgang 7 herumreichende Dichtung 4 angeordnet. Diese Dichtung ist fest mit dem Gehäuse verbunden und damit nicht ohne die Dichtung 4 oder das Gehäuse 3 zu zerstören entfernbar. Die Dichtung 4 ist dabei so ausgeformt, dass die Öffnung 8 zuverlässig abgedichtet werden kann. Damit die Dichtung 4 sicher im Gehäuse 3 fixiert werden kann ist diese größer als die Öffnung 8 ausgeformt.
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Die Dichtung 4 besteht aus einem zumindest teilweise elastischen Werkstoff, insbesondere Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk (EPDM), hydrierter Acryl-Nitril-Butadien-Kautschuk (HNBR), Fluor-Karbon-Kautschuk (FKM), Nitril-Butadien-Kautschuk (NBR), Acrylat-Ethylen-Kautschuk (AEM), Poly-Tetra-Fluor-Ethylen (PTFE) oder Thermoplastische Elastomere (TPE) oder auch noch anderen bekannten Elastomer Werkstoffen.
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Die Dichtung 4 könnte mittels eines Spritzgussverfahrens, insbesondere eines 2-K Spritzgussverfahrens an das Gehäuse 3 mit angespritzt werden. Dies kann besonders vorteilhaft hergestellt werden, wenn das Gehäuse 3 zumindest teilweise aus Kunststoff besteht. Es ist vorstellbar, dass das Gehäuse 3 aus Kunststoff und die fest mit dem Gehäuse 3 verbundene Dichtung 4 in einem Spritzvorgang hergestellt werden. Dies ermöglich eine besonders effiziente und kostenoptimierte Fertigung der Ventileinrichtung 1. Bei so einer Herstellmethode wäre es auch noch denkbar, dass in demselben Spritzvorgang auch noch vorgeformte Gehäuseteile, wie beispielsweise Metalleinlegeteile für eine Lagerung oder metallische Befestigungspunkte mit in das Gehäuse 3 eingespritzt werden. Als Kunststoff für das Gehäuse 3 kann beispielsweise ein Polypropylen (PP) oder auch andere geeignete Spritzgussfähige Kunststoffe verwendet werden.
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In einer weiteren vorteilhaften erfindungsgemäßen Ausführungsform wird die Dichtung 4 nach Fertigstellung des Gehäuses 3 fest an das Gehäuse 3 geklebt. Dies wird mit auf den eingesetzten Werkstoff abgestimmten Klebstoffen ermöglicht.
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Die 2a zeigt die Ventileinrichtung 1 von 1 mit ausgebautem Ventilkörper 5. So ist die Dichtung 4 und die Innenseite des Gehäuses 3 besser erkennbar. Die Dichtung 4 erstreckt sich über eine größere Fläche der Innenseite des Gehäuses 3 um eine besonders gute und feste Verbindung zu ermöglichen. Dies kann beim Anspritzen der Dichtung 4 und auch beim alternativen Ankleben der Dichtung 4 von Vorteil sein. Besonders vorteilhaft ist die Dichtung 4 mit einer Dichtlippe 9 ausgeführt. Hierdurch können die Reibkräfte zum Ventilkörper 5 minimiert und die Abdichtwirkung maximiert werden. Die Dichtlippe 9 ermöglicht einen definierten Linien-Kontakt der Dichtung 4 zum Ventilkörper 5 und minimiert somit die Kontaktfläche und damit auch die auftretenden Reibungskräfte. Zudem wird durch solch einen vorgegeben Kontakt auch eine definierte Pressung der Dichtung 4 zum Ventilkörper 5 ermöglicht, und damit auch eine ausreichende Abdichtwirkung im Betrieb erreicht.
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Die Dichtlippe 9 kann verschiedenartig geformt und an den jeweiligen Einsatzzweck angepasst sein. In einem einfachen Fall ist das Profil der Dichtlippe 9 ein abgeschnittener Kreis, so dass sich die Dichtstelle ähnlich einem halbiertem O-Ring darstellt. Es sind aber auch noch weitere komplexe Dichtlippen Geometrien vorstellbar, mit denen vorteilhafte Ausgestaltungen hinsichtlich Dichtheit und Reibkräfte möglich sind. Hier sei auf bereits bekannte Dichtelemente verwiesen die in gattungsgemäßen Ventilvorrichtungen zum Einsatz kommen. In den Katalogen der Dichtungshersteller lassen sich auch geeignete Dicht Geometrien entnehmen.
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Die Dichtung 4 kann vorteilhafterweise aus zwei unterschiedlichen Werkstoffen bestehen: So kann der fest mit dem Gehäuse 3 verbundene Grundkörper der Dichtung 4 besonders elastisch ausgeführt sein und zum Beispiel aus einem TPE oder NBR Werkstoff bestehen. Die Dichtlippe 9 könnte dann aus einem Werkstoff bestehen, der besonders gute Gleiteigenschaften aufweist wie z.B. TPE oder PTFE. Besteht die Dichtlippe 9 aus einem Werkstoff mit weniger guten Gleiteigenschaften, kann der Ventilkörper 5 mit einem Schmiermittel benetzt werden, um die Gleiteigenschaften zu reduzieren.
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Die 2b zeigt eine ähnliche Ventileinrichtung 1 wie 2a nur mit einer weiteren erfindungsgemäßen Ausgestaltungsform der Dichtung 4. Die Dichtung 4 und die Dichtlippe 9 sind bezüglich der Gebrauchseigenschaften wie Lebensdauer und Reibung und der Fertigungskosten optimiert gestaltet. Es wurde dabei die Fläche zur Anbindung der Dichtung 4 an das Gehäuse 3 in vorteilhafter Weise auf ein Mindestmaß verkleinert.
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Die 3 zeigt schematisch, wie die Ventilvorrichtung 1 in einem Kraftfahrzeug 2 angeordnet ist. Dabei weist die Ventilvorrichtung 1 einen Eingang 6 und einen Ausgang 7 auf, die mit Anschlüssen 17 mit einem Fluidkreislauf 11 verbunden sind. Die Verbindungen im Fluidkreislauf 11 sind als Schlauch- oder Rohrleitung ausgeführt und können vom im Fluidkreislauf 11 verwendeten Fluid durchströmt werden. Im Fluidkreislauf 11 ist beispielhaft eine Wärmequelle 12, ein Wärmetauscher 13 und ein Funktionselement 16 angeordnet. Das Funktionselement 16 ist in diesem Ausführungsbeispiel eine Pumpe, die das Fluid im Fluidkreislauf 11 umwälzt. Die Ventilvorrichtung 1 hat im Ventilkörper 5 die Öffnung 8 durch die eine fluidische Verbindung vom Eingang 6 zum Ausgang 7 hergestellt werden kann. Durch geeignete Drehung des Ventilkörpers 5 kann der Fluidkreislauf 11 so auf- oder abgesperrt werden. Die Dichtungen 4 stellen sicher, dass durch den Spalt 10 zwischen dem Ventilkörper 5 und der Innenseite des Gehäuses 3 kein Fluid fließen kann und somit die Absperrfunktion gestört wird. Die Darstellung des Fluidkreislaufs 11 ist hier nur beispielhaft und könnte in variantenreicher Form weitergeführt werden. Die Darstellungen hier sind daher auch nicht abschließend, sondern zeigen nur mögliche Ausführungsformen.
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Die 4 zeigt die Anordnung von zwei erfindungsgemäßen Ventilvorrichtungen 1,1' in einer Baugruppe 14. Dabei umfasst die Baugruppe 14 nicht nur die beiden Ventilvorrichtungen 1,1' sondern auch noch Funktionselemente 14,14' was beispielsweise Pumpen oder auch Messsensoren sein können. Die Ventilvorrichtungen 1,1' können als eigenständige Komponenten, die auf der Baugruppe 14 befestigt sind ausgeführt sein. Es ist aber in einer vorteilhaften Ausführungsform auch denkbar, dass die Ventileinrichtung 1,1' zumindest teilweise in die Baugruppe 14 integriert ist. So kann die Baugruppe 14 einen integralen Modulträger beinhalten der für die Ventileinrichtung 1,1' als Gehäuse 3 dient und einen Hohlraum zur Aufnahme des Ventilkörpers 5 aufweist, der dann noch mit einem Deckel verschließbar ist. Dieser Hohlraum kann dann mittels innerer Fluidkanäle 15,15' mit den Ein- und Ausgängen 6,7 verbunden sein und so innerhalb der Baugruppe Funktionselemente 16,16' oder auch Anschlüsse 17,17' mit der Ventileinrichtung 1,1' fluidisch verbinden. An den Anschlüssen 17,17' werden Fluidkreisläufe 11,11` angeschlossen, die wiederum Wärmequellen 12,12' und Wärmetauscher 13,13' aufweisen können. In der in 4 dargestellten Ausführungsform wird ein Wärmetauscher 13 genutzt, um Wärme mit der Umgebung auszutauschen und ein weiterer Wärmetauscher 13' dafür genutzt Wärme zwischen zwei Fluidkreisläufen 11,11` auszutauschen. Somit können in Kombination mit den Ventilvorrichtungen 1,1' verschiedene Schaltzustände und bestimmte Betriebszustände eines Kraftfahrzeugs 2 dargestellt werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1,1'
- Ventilvorrichtung
- 2
- Kraftfahrzeug
- 3
- Gehäuse
- 4
- Dichtung
- 5
- Ventilkörper
- 6
- Eingang
- 7
- Ausgang
- 8
- Öffnung
- 9
- Dichtlippe
- 10
- Spalt
- 11, 11'
- Fluidkreislauf
- 12,12'
- Wärmequelle
- 13,13'
- Wärmetauscher
- 14
- Baugruppe
- 15,15'
- Innerer Fluidkanal
- 16,16'
- Funktionselemente
- 17,17'
- Anschlüsse
- Z
- Zylinderhochachse
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102015218391 A1 [0002]