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Gerät zum Erzeugen von Interferenzstreifen. Es ist eine bekannte Aufgabe
der Optik, eine Anzahl ,11 von einzelnen ebenen parallelen Wellen so zu beeinflussen,
daß Welle 2 gegen Weile r, Welle 3 gegen Welle 2 usw. einen genau gleichen Gangunterschied
erhält, und dann die einzelnen Wellen in der Brennebene Cities Fernrohres zu vereinigen.
Ist der Gang--tiiterschied ein ganzes Vielfaches der Wellenlänge k, so entsteht
ein heller Fleck. Ist der Gangunterschied um
größer, so entsteht :in der Bildstelle keine Lichtwirkung.S incl Wellen von allen
möglichen Richtungen vorbanden. undhängtderGangunterschiedvonder Richtung ab, so
entsteht in der r-ernrohrebene ein '#',vsteni von abwechselnd hellen und dunklf#n
Streifen oder Ringen, ein Interferenzbild.
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Die Aufgabe, solche Gangunterschiede zu bewirken, ist gelöst worden
von lt i c 1i e 1 s o n durch das Stuf enspektroskop, von L u m m e r und G e 1i
r k e durch ihre schräggestellte Glasplatte, von P e r o t und F a 1.i r y durch
zwei parallele versilberte Glasflächen, von denen die eine Halbdurchlässig ist.
Das Fraunhofersche Beugungsgitter löst dieAufgabe, indem die olitie ('#atigtttiterscliied
einfallenden Teile einer ebenen Welle an verschiedenen, regelmäßig angeordnetenStelleii
durch Beugung abgelenkt werden und eine zur abgelenkten Strahlung senkrechte Ebene
in verschiedener Phase durchschreiten.
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Die vorliegende nette Anordnung beruht wie das Beugungsgitter darauf,
daß verschiedene Teile einer ebenen Welle an verschiedenen Stellen abgelenkt und
dann zur Interferenz gebracht werden. Sie bewirkt die Ablenkung aber nicht lediglich
durch Beugung an engen Spalten, sondern im wesentlichen durch geometrisch-optische
Brechung an Prismen. Dadurch wird der prinzipielle Vorteil erreicht, daß kein =abgelenktes
Licht vorhanden ist wie beim Beugungsgitter, wo der größte Teil der auffallenden
Energie unabgelenkt nach geometrisch-optischen Gesetzen weitergeht und eine von
der unabhängige Richtuti#y behält. Das Prinzip der Erfindung ist in Abb. r erläutert.
Stellt man zwei Prismen I und 1I aus gleichem Stoff und mit gleichen brechenden
Winkeln (p so auf, daß die parallelen Kanten B,. und B. ohne Drehung der Prismen
gegeneinander verschoben sind, so müssen Strahlen, die das eine Prisma 1I an einer
beliebigen Stelle, z. B. an der Kante, durchlaufen, einen längeren Weg zurücklegen
als die Strahlen, welche das andere Prisma I an einer beliebigen Stelle, z. B. an
der Kante, durchlaufen. Weg-, Gang- und Phasenunterschied stehen in einfacher Beziehung
zu der Größe l und der Richtung c der Prisinenverschiebung. Der Phasenunterschied
berechnet sich in einfacher Weise, indem man zwei die brechende Kante eines Prismas
schneidend Flächen B,_A und B,.C betrachtet, von denen die eine eine Wellenfläche
der ungebrochenen Strahlen ist, die andere zu den beiden gebrochenen Strahlenbündeln
senkrecht steht. Der Phasenunterschied ist
Hierin ist G mir eine Funktion cler Richtung der austretenden Wellen. Der -zweite
Faktor t ist r. gleich dem Verhältnis der Prismenverschiebung L zur Wellenlänge
T. Helle Streifen treten im Interferenzbilde auf, da, wo ;, = 2 r. k und k eine
ganze Zahl ist. Es ist also
Berechnet man G für verschiedene k, so kann niaii aus einer Kurve, die G als Funktion
der Strahlenrichtung darstellt, letztere entnehmen, d. 1i. die Richtung finden.
bei welcher k eine ganze Zahl ist und ein heller Streifen entsteht.
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Zwei Prismen erzeugen nur weiche Interferenzstreifen. Sie haben aber
im Gegensatz zti vielen Prismen die Eigenschaft, daß man die Prismenverschiebung
l leicht ändern kann. Die Verwendung nur zweier Prismen bietet also die :Möglichkeit,
durch Zählung von Streifen Wellenlängen oder Verschiebungen zu tneseti.
Viele,
beispielsweise acht, Prismen ergeben sehr scharfe helle Interferenzlinien. Es liegt
nahe, die Prismen so aufzustellen, wie Abb. 2 zeigt. Eine äußerlich ähnliche Anordnung
ist bereits vorgeschlagen worden, aber nicht zur Erzeugung von Interferenzen, sondern
nur zur Erzeugung eines besonders lichtstarken prismatischen Spektrums oder als
Hilfsmittel zur farbigen Kinematographie (Carl Zeiss, Patent 34q.769). Auch ist
die früher vorgeschlagene Anordnung dem Gegenstand der Erfindung nicht gleich, denn
es fehlt bei der früheren Anordnung das Merkmal der genauen Gleichheit aller Prismenverschiebungen.
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Bei dem in Abb. 3 dargestellten Prismensatz fällt die Verschiebung,
in die Richtung einer Prisinenfläche. Die Interferenzstreifen liegen (bei gleichen
Prisinenwinkeln und gleicher Verschiebung) viel näher beieinander als bei dem in
Abb. 2 dargestellten Prismensatz.
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Abb.4 stellt einen Prismensatz dar, der durch Aufeinanderschichtung
einzelner plattenförmiger Prismen entstanden ist. Hier kann die Verschiebung l beliebig
gering und die Prismenzahl M sehr groß gemacht werden. Während die Prisinensätze
(Abb. 2 und 3) große Gangunterschiede erzeugen und daher nur zur Untersuchung der
Feinstruktur einer Strahlung geeignet sind, bietet ein Prismensatz nach Abb. q.
die weitere Möglichkeit, geringe Gangunterschiede zu .erzeugen und, an Stelle eines
Beugungsgitters oder eines Prisnias zur Untersuchung der Grobstruktur einer Strahlung
verwendet zu werden.
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Bei- dem Prismensatz Abb.5 sind die brechenden Kanten der einzelnen
Prismen nicht wirklich vorhanden, aber die gedachten Schnittlinien der brechenden
Flächen sind gegeneinander verschoben und der Gangunterschied zweier benachbarter
Teilwellen steht zu dieser Verschiebung in genau derselben Beziehung wie beim Prismensatz
(Abb. z).
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Die Stimme der Feldstärken aller einzelnen Teilwelten läßt sich für
eine zu allen Teilwellen senkrechten Ebene leicht berechnen. Wenn cp die Feldstärke
der auffallenden Welle ist, so ist die Summe gleich (P isin (u:, t) + sin
(a, t-y) + sin (u, t--2 y) . . .@
Die Helligkeit an einer beliebigen Stelle des Interferenzbildes ist daher
Ist y - 2 7c h, so wird J - 21=, also z. B. bei acht Prismen gleich
64. Ist
so wird
und näherungsweise
also J - o. Je größer also die Prismenzahl M ist, in um so kleinerem Abstande von
der Mitte eines hellen Streifens wird die Helligkeit 1 vom Maximalwerte 21' auf
o heruntergedrückt, um so schärfer sind die hellen Linien. Uni so geringer ist demnach
die Wellenlängendifferenz, die noch zwei deutlich trennbare Liniensysteme hervorruft.
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Das neue Gerät läßt sich u. a. als Dickeninesser, zum Untersuchen
der Feinstruktur von Spektrallinien und zum Erzeugen lichtstarker Spektren ausbilden.
Der letztgenannte Zweck kann unter anderem durch die in Abb. 6 dargestellte Anordnung
erreicht werden.