DE3890575C2 - Vorrichtung zum Abdecken und Schützen der inneren Funktionsteile eines Ventils - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Abdecken und Schützen der inneren Funktionsteile eines Ventils, entspre­ chend dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

Bei einen einzigen Bedienungshebel aufweisenden Ventilen oder Hähnen reguliert die Bewegung des Bedienungshebels in einer Richtung die Mischungsanteile von kaltem und heißem Wasser, welches durch die zugehörigen Zuflußleitungen an dem Hahn an­ langt, während die Bewegung desselben Bedienungshebels in einer anderen Richtung den Gesamtdurchfluß des gemischten Wassers durch den Hahn reguliert. Da der Bedienungshebel in zwei unter­ schiedlichen Richtungen bewegbar ist, ist die Öffnung der Ven­ tilabdeckung, durch welche sich der Hebel erstreckt, verhält­ nismäßig groß, um die Bewegungen des Hebels in beiden Richtun­ gen zu ermöglichen. Durch die Öffnung können Verunreinigungen, Fett, kleine Teilchen und anderes unerwünschtes Material leicht in das Ventilgehäuse eindringen und eine Fehlfunktion verursa­ chen.

Oftmals ist die Öffnung gegen Einsichtnahme durch einen Bedie­ nungshebel abgedeckt, der einen einteiligen Fußflansch oder ei­ ne Kappe an seinem Unterteil aufweist. Der Fuß des Bedienungs­ hebels ist jedoch nicht ausreichend, um den Innenmechanismus wirksam zu schützen, weil zwischen dem Fußflansch und der Ab­ deckung ein breiter Spalt vorhanden ist, welcher es Verunreini­ gungen ermöglicht, leicht zu den bewegbaren Teilen vorzudrin­ gen. Weiterhin sind sowohl der Fußflansch als auch ein Teil der nicht durch diesen einteiligen Flansch bedeckten Abdeckung sichtbar, welches entweder das Aussehen des Hahns beeinträch­ tigt oder seiner Ausbildung enge Weiterentwicklungsgrenzen setzt. Die Abdeckung besitzt häufig eine feinbearbeitete Außen­ fläche, welche die Herstellungskosten dieser besonderen Vor­ richtung vergrößern.

Bei einem bekannten mit einem Schwenkhebel betätigbaren Ventil (DE 26 22 282 A1) weist eine bogenförmige äußere Abdeckung ei­ nen U-förmigen Querschnitt auf, während eine dieser anliegende innere Abdeckung im Querschnitt H-förmig ist und ein Führungs­ bett für die äußere Abdeckung bildet. Beide streifenförmig aus­ gebildeten Abdeckungen dienen der Abdeckung eines Gehäuse­ schlitzes. Aufgrund dieser Ausbildung ist die bekannte Anord­ nung nur für einen Betätigungshebel geeignet, der ausschließ­ lich einfache Schwenkbewegungen in einer Schwenkebene durchfüh­ ren kann.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs angegebenen Gattung so auszubilden, daß sie bei Hähnen oder Ventilen mit in unterschiedlichen räumlichen Richtungen schwenkbarem Bedienungshebel einen wirksamen Schutz der inneren Funktionsteile bei geringer Auswirkung auf die Gestaltungsmög­ lichkeiten des Hahns kostengünstig ermöglicht.

Die gestellte Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfin­ dung sind in den Unteransprüchen 2 bis 9 angegeben und nachste­ hend ebenfalls erläutert.

Die Kappe und die Haube schützen und bedecken die Öffnung in der Abdeckung unabhängig von der Stellung des Bedienungshebels. Die dünne halbkugelförmig geformte Kappe ist als ein von dem Bedienungshebel getrenntes Teil ausgebildet und ist in direktem Kontakt mit dem darunterliegenden Kugelabschnitt der Abdeckung angebracht. Abgesehen von dem Ausfüllen des Haubenfensters schützt daher die Kappe und dichtet wirksam die Öffnung in der Abdeckung gegen das Eindringen von Verunreinigungen und anderem unerwünschten Material. Diese Schutzwirkung wird noch durch den Umstand verstärkt, daß sich die Kappe in Gleitkontakt mit dem kreisförmigen Fenster der Haube befindet (d. h. sie berührt die Kante des Fensters). Die gekapselte Einheit verbirgt alle inne­ ren Teile des Hahns, wobei die Abdeckung unterhalb der Kappe angebracht ist. Nur ein kleiner Teil der Kappe ist durch das Fenster in der Haube sichtbar, so daß die Kappe das Aussehen des Hahns nur minimal beeinträchtigt, welcher daher mit großer Konstruktionsfreiheit gestaltet werden kann. Die Kappe und die Haube können sehr wirtschaftlich hergestellt werden, zum Bei­ spiel aus Kunststoff oder aus geformtem metallähnlichen Laminat mit Bearbeitungsspuren und unterschiedlichen Gestaltungen, die zur Erfüllung unterschiedlicher ästhetischer Möglichkeiten für den Hahn gewünscht sind. Die nicht sichtbare Abdeckung benötigt keine Endbearbeitung mehr, welches die Herstellungskosten der gesamten Anordnung erheblich verringern kann.

Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die beige­ fügte Zeichnung näher beschrieben, welche eine abgebrochene Schnittansicht zeigt, die eine bevorzugte Ausführungsform eines Hahns darstellt.

Wie aus der Zeichnung hervorgeht, besteht der dargestellte Hahn aus einem festen Gehäuse 1, in welchem Zuflußleitungen 2 für heißes und kaltes Wasser (nur eine derselben ist durch gestri­ chelte Linien dargestellt, weil sie sich nicht in derselben Ebene wie der dargestellte Schnitt befinden) und auch eine Aus­ laßleitung 3 für Mischwasser vorgesehen sind. Ein Auslaufunter­ teil 5 ist an dem Gehäuse angebracht, gehalten durch einen O- Ring 4, der bezüglich des festen Gehäuses 1 festgelegt oder drehbar sein kann. Ein Auslauf 6 ist an das Auslaufunterteil 5 angeschlossen. Ein Raum 7 zwischen dem Auslaufunterteil 5 und dem Gehäuse 1 kommuniziert mit der Auslaßleitung 3 (wie durch den Pfeil F gezeigt) in solcher Weise, daß Mischwasser am Aus­ lauf 6 ankommt.

Innerhalb des Gehäuses 1 befindet sich ein teilweise kugelför­ miger Sitz, in welchem eine Ventilkugel 8 angeordnet ist. Die Ventilkugel 8 besitzt einen Schaft 9, welcher sich zu einem Be­ dienungshebel 10 erstreckt. Eine Abdeckung 11 mit einer halbku­ gelförmigen Außenfläche 11a ist auf das Gehäuse 1 aufgeschraubt und erfaßt eine Buchse 12, welche eine Öffnung 13 aufweist, die den Arm 9 der Ventilkugel 8 aufnimmt. Ein Dichtring 14 wird durch die Buchse 12 gehalten, liegt der Ventilkugel abdichtend an, verhindert Leckage und hält die Ventilkugel 8 in richtiger Funktionsstellung.

Die vorstehend beschriebenen Teile sind im allgemeinen bei al­ len Hähnen mit Kugelventilen des betrachteten Typs vorhanden. Der Bedienungshebel 10 ist innerhalb der Öffnung 13 bewegbar, um den Gesamtdurchfluß des durch die Auslaßleitung 3 hindurch­ tretenden gemischten Wassers und den Anteil von heißem und kal­ tem Wasser, welches aus den beiden Zuflußleitungen 2 kommt, un­ abhängig zu regulieren.

Eine dünne halbkugelförmige Kappe 15 besitzt eine Innenfläche 15a, welche der halbkugelförmigen Außenfläche 11a der Abdeckung 11 gleitbar anliegt. Die Kappe 15 ist ein getrenntes Teil, das um den Bedienungshebel 10 herum angebracht und quer zu ihm um eine Mittenöffnung 15c angeordnet ist. Eine Haube 16 ist über der Abdeckung 11 angebracht und dort durch die Reibung einer O- Ringdichtung 18 gehalten. Die Haube 16 besitzt ein kreisförmi­ ges Fenster 17, wobei die das Fenster 17 begrenzende innere Kante 17a die Außenfläche 15b der dünnen halbkugelförmigen Kappe 15 berührt. Außerhalb dieses Fensters 17 kann die Form der Haube 16 ein Zylinder sein, der an seinem oberen Ende zu seiner ebenen Kopffläche abgerundet ist. Über den Umfang des Fensters 17 hinaus ist jedoch eine große Designfreiheit mög­ lich, mit anderen gewünschtenfalls zu verwendenden Formgebun­ gen.

Die halbkugelförmige Kappe 15 ist ausreichend bemessen, um so­ wohl die Öffnung 13 als auch das Fenster 17 vollständig abzu­ decken und zu verschließen, unabhängig von der Stellung des Be­ dienungshebels 10. Die Verschließung sowohl der Öffnung 13 als auch des Fensters 17 schützt die inneren Funktionsteile des Ventils sehr wirksam. Die halbkugelförmige Kappe 15 steht an ihrer Innenfläche mit der halbkugelförmigen Fläche 11a der Ab­ deckung 11 und an ihrer Außenfläche mit der inneren Kante 17a des Fensters 17 der Haube 16 in direktem Kontakt, ohne irgend­ welche spezielle Herstellungspräzision erforderlich zu machen. Nur ein begrenzter mittlerer Bereich der dünnen halbkugelförmi­ gen Kappe 15 ist durch das Fenster 17 sichtbar, während der Um­ fangsbereich der Kappe 15 und die Abdeckung 11 insgesamt voll­ ständig unter der Haube 16 verborgen sind. Die Überdeckung der Abdeckung 11 und des größten Teils der Kappe 15 ermöglicht die Ausgestaltung des Hahns mit sehr wenigen technischen Beschrän­ kungen. Da die Abdeckung 11 verborgen ist, benötigt sie keiner­ lei Verfeinerungen ihres Aussehens, wodurch ihre Herstellungs­ kosten erheblich verringert sind.

Die dünne Kappe 15 kann wirtschaftlich aus verschiedenen Werk­ stoffen und Farben für die unterschiedlichen Versionen des Hahns hergestellt werden; diese Werkstoffe können Kunststoffe oder metallähnliche Kunststoffe sein. Auch kann die dünne Kappe 15 aus einem geformten metallähnlichen Laminat hergestellt sein, das durch Plattieren oder Emaillieren beschichtet ist.

Weiterhin kann die Haube 16 wirtschaftlich hergestellt werden, beispielsweise als geformtes Laminat, welches ebenfalls durch Plattieren, Glasieren oder Emaillieren beschichtet sein kann, oder sie kann aus Kunststoffmaterial hergestellt sein, welches verschiedene Farben aufweisen oder mit einer metallähnlichen Glasur beschichtet sein kann.

Der Anschluß der Haube 16 durch die von der O-Ringdichtung 18 erzeugte Reibung ist ausreichend, weil die Haube keinerlei Kräften ausgesetzt ist. Es ist aber auch möglich, die Haube 16 mit inneren Eingriffsmitteln einrastend in Stellung zu bringen, welche in eine Nut 19 einrasten, die, wie in der Zeichnung dar­ gestellt ist, die O-Ringdichtung 18 enthält. Eine Vielzahl von anderen Verbindungsmitteln zwischen der Haube 16 und der Ab­ deckung 11 kann verwendet werden.

Wie in der Zeichnung dargestellt ist, kann sich der Bedienungs­ hebel 10 frei durch die Mittenöffnung 15c in der dünnen Kappe 15 erstrecken, welche nur durch die Haube 16 in ihrer Lage ge­ halten ist. Die Öffnung 15c ist so bemessen, daß sie dem Hebel 10 anliegt, wodurch kein Spalt dazwischen vorhanden ist. Alter­ nativ kann der Bedienungshebel 10 mit einem kleinen Wulst an seinem Fuß versehen sein, welcher die dünne Kappe 15 in ihrer Stellung hält.

Die Ausführungsform zeigt den oberen Teil eines Einhebelmisch­ hahns, gesteuert durch ein Kugelventil. Die Erfindung ist unter Bezugnahme auf diesen spezifischen Hahntyp aus Gründen der Klarheit beschrieben worden, selbstverständlich berührt die Be­ schaffenheit der inneren Hahnbauteile in keiner Weise die An­ wendung der Erfindung. Sie kann daher an jedem Hahntyp verwen­ det werden, welcher einen Zweirichtungs-Bedienungshebel auf­ weist, der schwenkbar um ein Zentrum bewegbar ist. Dementspre­ chend kann die Erfindung bei jedem Bedienungshebel verwendet werden, der an eine Ventilkugel angeschlossen ist, oder auch bei einem Hebel, welcher einen anderen Ventilmechanismus inner­ halb des Hahns steuert.

Claims (9)

1. Vorrichtung zum Abdecken und Schützen der inneren Funktionsteile eines Ventils, das einen handhabbaren Bedie­ nungshebel (10) einschließt, der sich durch eine Öffnung (13) erstreckt, die sich innerhalb einer Abdeckung (11) befindet, welche eine bogenförmige Außenfläche (11a) aufweist, mit ei­ ner dünnen bogenförmigen Kappe (15) mit einer Innenfläche (15a), die der bogenförmigen Außenfläche (11a) der Abdeckung (11) komplementär ist und an dieser anliegt, wobei die Ab­ deckung (11) strukturell von dem Bedienungshebel (10) ge­ trennt und im wesentlichen quer dazu angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Außenfläche (11a) der Abdeckung (11) sowie die Kappe (15) mit ihrer Innen- und ihrer Außenfläche (15a, 15b) halbkugelförmig ausgebildet sind, und daß um die halbkugelförmige Außenfläche (11a) der Abdeckung (11) herum eine die Kappe (15) teilweise umschließende Haube (16) ange­ bracht ist, die ein kreisförmiges Fenster (17) aufweist, des­ sen Umfang an der Außenfläche (15b) der Kappe (15) anliegt.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kappe (15) eine Öffnung (15c) aufweist, welche den dort hindurchgeführten Bedienungshebel (10) aufnimmt und so bemessen ist, daß die Kappe (15) an dem Bedienungshebel (10) anliegt.

3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kappe (15) mittels eines am Unter­ teil des Bedienungshebels (10) angebrachten Wulstes in ihrer Funktionslage gehalten ist.

4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Kappe (15) aus Kunststoffmaterial her­ gestellt ist.

5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Kappe (15) aus geformtem Laminat, das beschichtet oder emailliert ist, hergestellt ist.

6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Beschichtung durch Plattieren oder Glasieren herge­ stellt ist.

7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Haube (16) aus Kunststoffmaterial her­ gestellt ist.

8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Haube (16) in ihrer Funktionslage durch die Reibung an einer O-Ringdichtung (18), die zwischen die Abdeckung (11) oder das Ventilgehäuse (1) und die Haube (16) eingesetzt ist, gehalten ist.

9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Haube (16) in ihrer Funktionslage mit­ tels in die Abdeckung (11) oder das Ventilgehäuse (1) ein­ greifender Vorsprünge gehalten ist.