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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein
Gießform-Klemmkrafteinstellverfahren, das in der Lage ist, die Gießform-
Klemmkraft einer Einspritzgießmaschine auf einem konstanten
Wert zu halten.
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In einer Einspritzgießmaschine, die eine Kormhälfte, welche auf
einer bewegbaren Platte montiert ist und ein Kernplatte hat,
und ein weitere Formhälfte umfaßt, die auf einer stationären
Platte montiert ist und eine Matrize hat, wird eine Klemmkraft
oder Verriegelungskraft erzeugt, wenn die bewegbare Platte
längs Zugstangen über eine kleine Strecke hinweg von einer
Form-Berührungsposition aus, in welcher die Kernplatte einer
Formhälfte dicht mit der Matrize der anderen in Berührung
steht, ohne irgendeinen Zwischenraum zu belassen, in Richtung
auf die stationäre Platte zu einer Verriegelungsposition hin
bewegt wird. Die Form-Klemmkraft, d. h. die Kornpressionskraft,
welche auf die Formhälften einwirkt, wenn diese verriegelt
sind, ist äquivalent der inneren Zugbeanspruchung der
Zugstangen, die aus einem elastischen Material hergestellt sind,
welche Zugbeanspruchung zustande kommt, wenn die bewegbare Platte
in der Verriegelungsposition gehalten wird. In dieser Zeit
dehnen sich die Zugstangen geringfügig aus. Die Klemmkraft wird
daher definitiv durch die Ausdehnung der Zugstangen, die durch
die Ausdehnung zu der Zeit des Verriegelns erzeugt wird,
bestimmt. Um in der Praxis die Klemmkraft einzustellen, wird die
Ausdehnung der Zugstangen durch Verändern des kleinen Betrages
der Bewegung eingestellt, welche die bewegbare Platte zwischen
der Form-Berührungsposition und der Verriegelungsposition
ausführt, d. h. des Bewegungsbetrages, um welchen die bewegbare
Platte bewegt wird.
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Daher sind beim Einstellen der Form-Klemmkraft während eines
Einspritzgießvorgangs nur Daten betreffend den Bewegungsbetrag
und die Form-Berührungsposition, bei der die Bewegung der
bewegbaren Platte gestartet wird, erforderlich. Im allgemeinen
wird die Form-Berührungsposition während der
Form-Dickeeinstellung erfaßt, wobei eine Form auf der Einspritzgießmaschine
montiert ist, und die Form-Berührungsposition und der
Bewegungsbetrag werden in dem Steuerabschnitt der Einspritzgießmaschine
eingestellt, so daß der Form-Klemmvorgang in Übereinstimmung
mit den eingestellten Werten durchgeführt wird.
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Indessen ändert sich die Form-Berührungsposition, die in
Übereinstimmung mit der Form-Dicke bestimmt ist, im Laufe der Zeit
abhängig von der Ausdehnung und Zusammenziehung der Form, die
durch Temperaturänderungen verursacht werden, während die
tatsächlich benutzte Form-Berührungsposition und der
Bewegungsbetrag konstant bleiben, wie sie während der
Form-Dickeeinstellung eingestellt wurden. Daher wird, wenn die Temperatur der
Form nach der Form-Dickeeinstellung abfällt, die
Form-Klemmkraft, die tatsächlich erreicht wird, unzureichend, während
wenn die Form-Temperatur nach der Form-Dickeeinstellung
ansteigt, die Form-Klemmkraft, die erreicht wird, größer als
notwendig wird, wodurch demzufolge die Form-Klemmkraft nicht
konstant gehalten wird.
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Eine Gegenmaßnahme, die herkömmlicherweise benutzt wird, um
einen derartigen Nachteil zu beseitigen, besteht darin, die
Form-Dickeeinstellung zum Erfassen der Form-Berührungsposition
durchzuführen, nachdem die Temperatur der Form ein thermisches
Gleichgewicht erreicht hat, bei dem die Form-Dicke stabil ist.
Daher kann selbst in dem Fall der Verwendung eines Kunstharzes,
bei dem die Gießbedingungen niemals durch Anderungen der Form-
Temperatur beeinflußt werden, der Gießvorgang nicht
unmittelbar, nachdem die Form auf der Einspritzgießmaschine montiert
ist, begonnen werden.
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Selbst nachdem die Form-Temperatur ein thermisches
Gleichgewicht erreicht hat, ist es nach wie vor schwierig, die Form-
Temperatur stets konstant zu halten, da sie durch Änderungen
der Umgebungstemperatur beeinflußt werden kann. Beispielsweise
kann, während ein unbemannter Betreib der Einspritzgießmaschine
für eine lange Zeitperiode fortgesetzt wird, die
Form-Temperatur aufgrund des Einflusses der Umgebungstemperatur verändert
werden, so daß sich die Form-Klemmkraft entsprechend ändert,
woraufhin möglicherweise fehlerhafte Gießvorgänge verursacht
werden.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein Form-
Klemmkrafteinstellverfahren zu schaffen, das in der Lage ist,
die Form-Klemmkraft einer Einspritzgießmaschine ständig auf
einem konstanten Wert zu halten.
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Um die zuvor genannte Aufgabe zu lösen, umfaßt das Verfahren
gemäß der vorliegenden Erfindung Schritte zum: (a) Erfassen und
Speichern einer Gießform-Berührungsposition, einer Dicke und
einer Temperatur einer Gießform während eines
Gießform-Dickeeinstellvorgangs, (b) Erfassen der Temperatur der Gießform in
jedem von Gießzyklen, nachdem ein Gießvorgang, der eine Abfolge
von Gießzyklen enthält, gestartet ist, (c) Gewinnen der Dicke
der Gießform in jedem der Gießzyklen auf der Grundlage der
erfaßten Temperatur der Gießform, der Temperatur und der Dicke
der Gießform, welche Größen in Schritt gespeichert sind,
(d) Gewinnen einer Position einer bewegbaren Platte, die
notwendig ist, um eine vorbestimmte Gießform-Klemmkraft zu
erzeugen, auf der Grundlage der Dicke der Gießform, die in Schritt
(c) gewonnen ist, und (e) Erzeugen der vorbestimmten
Gießform-Klemmkraft durch Bewegen der bewegbaren Platte zu der Position
hin, die in Schritt (d) gewonnen ist.
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Wie zuvor erläutert, kann gemäß dem
Gießform-Klemmkrafteinstellverfahren, da die Form-Klemmkraft stets konstant gehalten
werden kann, ohne durch Änderungen der Temperatur der Form
beinträchtigt zu werden, die Gießform-Dickeeinstellung ausgeführt
werden, bevor die Gießform, die auf der Einstpritzgießmaschine
montiert ist, ein thermisches Gleichgewicht erreicht hat, bei
dem die Abmessungen der Gießform stabil sind. Im Falle der
Verwendung eines Kunstharzes, bei dem die Gießbedingungen nicht
durch Änderungen der Gießform-Temperatur beeinträchtigt werden,
kann der Gießvorgang unmittelbar, nachdem der Gießform-
Dickeeinstellvorgang ausgeführt ist, wobei die Gießform auf der
Einspritzgießmaschine montiert ist, gestartet werden, wodurch
die Betriebswirtschaftlichkeit verbessert ist. Selbst wenn die
Gießform-Temperatur aufgrund äußerer Faktoren, wie einer
Änderung der Umgebungstemperatur, schwankt, kann die Gießform-
Klemmkraft stets konstant gehalten werden. Daher wird die
Gießform-Klemmkraft anders als beim Stand der Technik selbst
dann nicht verringert, wenn sich die Gießform mit einem Abfall
der Temperatur während eines unbemannten Betriebs der
Einspritzgießmaschine über eine lange Zeitperiode hinweg
zusammenzieht. Demzufolge können ungünstige Vorfälle, wie das Auftreten
eines Austriebs von Gießmaterial oder dgl., vermieden werden,
und es wird ein unbemannter Betriebszeitraum der
Einspritzgießmaschine vergrößert.
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Fig. 1 zeigt teilweise in Blockdarstellung einen wesentlichen
Teil einer Einspritzgießmaschine, auf die ein Gießform-
Klemmkrafteinstellverfahren gemäß einem
Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung angewendet wird.
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Fig. 2 zeigt ein Flußdiagramm, das einen
Gießform-Dickeeinstellprozeß darstellt.
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Fig. 3 zeigt ein Flußdiagramm, das einen
Gießform-Dickedatenkorrekturprozeß darstellt.
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Gemäß Fig. 1 sind eine hintere Platte 3 und eine stationäre
Platte 8 mittels Zugstangen 5, die aus einem elastischen
Material hergestellt sind, miteinander verbunden. Die Welle eines
Servomotors 2 für eine Klemmachse, der an der hinteren Platte
angebracht ist, ist an einer Kugelrollspindel 4 zum Drehen der
Kugelrollspindel 4 befestigt, um auf diese Weise eine
Verschiebebewegung einer bewegbaren Platte 6 zu verursachen, die eine
Endfläche hat, an der eine Kugelmutter 6a, die auf die
Kugelrollspindel 4 geschraubt ist, längs der Zugstangen 5 für
unterschiedliche
Vorgänge befestigt ist, d. h. Form-Schließen, Form-
Öffnen, Form-Klemmen und Form-Dickeeinstellung. Fig. 1 zeigt
nur solche Elemente, die der Klemmachse der
Einspritzgießmaschine zugeordnet sind, welche eine Anordnung für die
Einspritzachse, die Spindeldrehachse, die Ausspritzachse usw.
ähnlich derjenigen einer herkömmlichen Einspritzgießmaschine
hat. Das Bezugszeichen 7 bezeichnet eine Gießform, die eine
Gießformhälfte 7a, welche an der bewegbaren Platte 6 montiert
ist und eine Kernplatte hat, und eine weitere Gießformhälfte
7b, welche an der stationären Platte 8 montiert ist und eine
Matrize hat. An den Gießformhälften 7a u. 7b sind
Thermoelemente 9a bzw 9b angebracht, die Teil eines Gießformtemperatur-
Meßmittels bilden. Die Ausgangsanschlüsse der Thermoelemente 9a
u. 9b sind mit einer Eingangsschaltung 17 durch einen A/D-
Wandler 16 verbunden, der in einem Regelabschnitt der
Einspritzgießmaschine vorgesehen ist.
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Der Regelabschnitt der Einspritzgießmaschine hat einen
NC-Mikroprozessor (im folgenden als "NCGPU" bezeichnet) 13 und eine
CPU 22 für eine programmierbare Maschinensteuerung (im
folgenden als "PMCCPU" bezeichnet). Mit der PMCCPU 22 sind ein ROM
23, der in sich ein Ablauffolgeprogramm zum Steuern der
Ablauffolgeoperation der Einspritzgießmaschine usw. speichert, und
ein RAM 24 zum vorübergehenden Speichern von Daten usw.
verbunden. Mit der NCCPU 13 ist ein ROM 14 verbunden, der in sich ein
Überwachungsprogramm für die allgemeine Steuerung der
Einspritzgießmaschine speichert. Außerdem sind mit der NCCPU 13
durch eine Servoschnittstelle 11 Servoschaltungen zum Steuern
betreffender Servomotoren verbunden, die jeweils für die
Einspritzachse, die Klemmachse, die Spindeldrehachse, die
Ausspritzachse und weitere Achsen vorgesehen sind. In Fig. 1 ist
nur eine Servoschaltung 10, die dem Servomotor 2 für die
Klemmachse zugeordnet ist, gezeigt. An dem Servomotor 2 ist ein
Impulskodierer 1 zum Erfassen der Drehstellung desselben
angebracht und mit der Servoschaltung 10 derart verbunden, daß ein
Signal daraus der Servoschaltung 10 zugeführt wird.
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Das Bezugszeichen 15 bezeichnet einen nichtflüchtigen
gemeinsamen RAM, der einen Speicherbereich zum Speichern eines
NC-Programms zum Steuern unterschiedlicher Operationen der
Einspritzgießmaschine usw., und einen Speicherbereich zum Speichern
unterschiedlicher eingestellter Werte, wie die
Ausdehnungskoeffzienten von Formen, die im folgenden beschrieben werden,
Parameter, Makroparameter und dgl. hat. Das Bezugszeichen 18
bezeichnet eine Buszuweisungssteuereinrichtung (im folgenden
als "BAG" bezeichnet), mit der betreffende Busleitungen der
NCCPU 13, der PMCGPU 22, des RAM 15, der Eingangsschaltung 17
und einer Ausgangsschaltung 21 verbunden sind.
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Mit der BAC 18 ist außerdem durch eine
Bedienertafel-Steuereinrichtung (im folgenden als "OPC", bezeichnet) 19 eine von
Hand zu betätigende Dateneingabeeinrichtung mit einer
Katodenstrahlröhren- (CRT-)Anzeige (im folgenden als "CRT/MDI"
bezeichnet) 20 verbunden. Die BAC 18 steuert die Busleitungen,
die zu benutzen sind. Das Bezugszeichen 12 bezeichnet einen
RAM, der durch eine Busleitung mit der NCCPU 13 verbunden ist
und zur vorübergehenden Speicherung von Daten usw. benutzt
wird.
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Die Einspritzgießmaschine, die in dieser Weise aufgebaut ist,
wird wie folgt gesteuert: In Übereinstimmung mit dem
NC-Programm, das in dem gemeinsam benutzten RAM 15 zum Steuern
verschiedener Operationen der Einspritzgießmaschine gespeichert
ist, und dem Ablauffolgeprogramm, das in dem ROM 23 gespeichert
ist, führt die PMCCPU 22 eine Ablaufsteuerung aus, während die
NCCPU 13 Impulse durch die Servoschnittstelle 11 auf die
Servoschaltungen 10 für die verschiedenen Achsen der
Einspritzgießmaschine verteilt. Jede der Servoschaltungen 10 für die
verschiedenen Achsen regelt den Strom, der durch ihren
entsprechenden Servomotor fließen soll, in Übereinstimmung mit einem
Ausgangssignal, das repräsentativ für einen Fehlerbetrag
zwischen einer aktuellen Position und einer befohlenen Position
ist und von einem Fehlerregister zugeführt wird, das in der
betreffenden Servoschaltung enthalten ist und betreibbar ist,
um die Impulse, welche durch den Impulskodierer 1 erzeugt
werden, von den verteilten Impulsen, welche durch die
Servoschnittstelle 11 empfangen werden, zu subtrahieren. Auf diese
Weise dient jede Servoschaltung dazu, das Ausgangsdrehmoment
ihres entsprechenden Servomotors zu regeln.
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Im folgenden wird ein Gießform-Klemmkrafteinstellverfahren
gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung
beschrieben. Wenn eine neue Gießform montiert ist, wird eine
Gießform-Klemmkraft (plus dem Betrag der Bewegung, die
notwendig ist, um die Gießform-Klemmkraft zu erzeugen, falls diese
nicht durch die PMCCPU 22 auf der Grundlage der Gießform-
Klemmkraft berechnet ist) durch eine Bedienperson mittels der
CRT/MDI 20 eingestellt. Dann wird, wie in Fig. 2 gezeigt, ein
Gießform-Dickeeinstellprozeß ausgeführt. Zunächst führt die
PMCCPU 22 einen Prozeß zum Erfassen der
Gießform-Berührungsposition aus, wie er auch beim Stand der Technik durchgeführt
wird. Die erfaßte Gießform-Berührungsposition p wird in einem
ersten Register R(p) gespeichert (Schritt S01)
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Als nächstes wird die Dicke e der Gießform auf der Grundlage
der Berührungsposition p gewonnen, die wie oben ausgeführt,
gewonnen ist, und die Position, bei der die bewegbare Platte 6
die stationäre Platte 8 berührt, wird vorab gewonnen. Die
Gießform-Dicke wird in einem zweiten Register R(e) gespeichert
(Schritt S02). Es sei angenommen, daß die Linksrichtung in Fig.
1 der positiven Richtung in dem Koordinatensystem der
bewegbaren Platte 6 entspricht. In dem Fall, in dem das
Koordinatensystem derart eingestellt ist, daß die Position, bei der die
bewegbare Platte 6 die stationäre Platte 8 berührt, dem
Ursprungspunkt der bewegbaren Platte 6 in dem Koordinatensystem
entspricht, repräsentiert die Berührungsposition p die
Gießform-Dicke e. In diesem Fall ist es daher nicht notwendig, die
Gießform-Dicke e in Schritt S02 zu speichern.
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Dann werden die aktuellen Temperaturen T1 u. T2 der
Gießformhälften 7a u. 7b, die jeweils durch die Thermoelemente 9a u. 9b
gemessen worden sind, durch den A/D-Wandler 18 in digitale
Werte umgesetzt und in dem gemeinsam benutzten RAM 15 durch die
Eingangsschaltung 17 und die BAC 18 gespeichert worden sind,
ausgelesen (Schritt S03). Es wird ein einfacher Mittelwert der
Gießform-Temperaturen T1 u. T2 berechnet, und der gewonnene
Wert wird in einem dritten Register R(Tp) als eine aktuelle
Temperatur Tp der Gießform 7 gespeichert (Schritt S04).
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Auf diese Weise wird der Gießform-Dickeeinstellprozeß beendet.
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Nach dem Start eines Gießvorgangs, bei dem ein Gießzyklus
sequentiell wiederholt wird, wird ein Prozeß zur
Gießform-Dickedatenkorrektur, wie in Fig. 3 gezeigt, auf die Beendigung jedes
Gießzyklus hin ausgeführt. Die PMCCPU 22 liest zunächst die
aktuellen Gießform-Temperaturen Tn1 u. Tn2 der Gießformhälften
7a u. 7b aus (Schritt S10), welche in dem gemeinsam benutzten
RAM 15 wie zuvor ausgeführt gespeichert worden sind. Dann
berechnet die PMCCPU 22 einen einfachen Mittelwert der
ausgelesenen Temperaturen, und der berechnete Wert wird in einem
vierten Register R(Tn) als eine aktuelle Gießform-Temperatur Tn
gespeichert (Schritt S11).
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Als nächstes wird die Gießform-Temperatur Tp, die in dem
vorhergehenden Zyklus gemessen und gespeichert wurde (oder die
Gießform-Temperatur Tp, die in Schritt S04 gemäß Fig. 2 bei
Beginn des Gießvorgangs eingestellt wurde), von der Gießform-
Temperatur Tn subtrahiert, die in dem aktuellen Gießzyklus
gemessen und gespeichert ist. In anderen Worten ausgedrückt
heißt dies, daß ein Betrag einer Temperaturänderung ΔT der
Gießform während der Periode des vorhergehenden Gießzyklus bis
zu dem aktuellen Zyklus berechnet wird. Der Betrag der
Temperaturänderung ΔT, der auf diese Weise gewonnen ist, wird in einem
fünften Register R(DT) als repräsentativ für den Betrag der
Temperaturänderung der Gießform 7 gespeichert (Schritt S12).
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Dann wird entschieden, ob der Betrag der Temperaturänderung ΔT
der Gießform 7, der in Schritt S12 gewonnen ist, gleich einem
vorbestimmten Betrag, z. B. Null, ist (Schritt S13). Falls der
Betrag der Temperaturänderung ΔT der Gießform 7 nicht gleich
Null ist, d. h. falls sich die Temperatur der Gießform 7
während der Periode zwischen den vorhergenden und aktuellen Zyklen
geändert hat, wird ein Betrag der Ausdehnung Δe der Gießform 7,
welche während der Periode von dem vorhergehenden Gießzyklus
bis zu dem aktuellen Zyklus aufgetreten ist, durch
Multiplizieren der Gießform-Dicke e, welche in dem zweiten Register
R(e) gespeichert ist, mit dem Betrag der Temperaturänderung ΔT
der Gießform 7 und außerdem mit einem thermischen
Ausdehnungskoeffizienten k, der zuvor gesetzt wurde, berechnet. Der
Ausdehnungsbetrag Δe der Gießform 7 wird in einem sechsten
Register R(Δe) gespeichert (Schritt S14). Der Wert des
Ausdehnungsbetrages Δe kann abhängig von dem Vorzeichen des Werts, der den
Betrag der Temperaturänderung ΔT repräsentiert, positiv oder
negativ sein. Falls das Vorzeichen des Ausdehnungsbetrages Δe
negativ ist, wird daraus gefolgert, daß sich die Form
zusammengezogen hat.
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Als nächstes werden die Gießform-Dickedaten durch Addieren des
Ausdehnungsbetrages Δe der Gießform 7 während der Periode
zwischen den vorhergehenden und aktuellen Gießzyklen, der in
Schritt S14 gewonnen ist, zu der Gießform-Dicke e, die gesetzt
oder in dem vorhergehenden Gießzyklus korrgiert wurde,
korrigiert, und der gewonnene Wert wird in dem zweiten Register R(e)
als die Gießform-Dickedaten gespeichert (Schritt S15). Der
Ausdehnungsbetrag Δe wird außerdem zu der Berührungsposition,
die in dem ersten Register R(p) gespeichert ist, addiert, und
der gewonnene Wert wird in dem Register R(p) gespeichert
(Schritt S16). In dem Fall, in dem das Koordinatensystem der
bwegbaren Platte 6 so gesetzt ist, daß die Position, bei
welcher die bewegbare Platte 6 die stationäre Platte 8 berührt,
mit dem Ursprungspunkt der bwegbaren Platte 6 in dem
Koordinatensystem zusammenfällt, ist der Berührungspositionswert, der
in dem ersten Register R(p) gespeichert ist, gleich dem
Gießform-Dickewert, der in dem zweiten Register R(e) gespeichert
ist, da die Gießform-Dicke e gleich der Berührungsposition p
ist. In diesem Fall kann jeder der Schritte S15 u. S16
vorgesehen sein, so daß das Register R(e) oder das Register R(p) die
Gießform-Dickedaten und die Berührungspositionsdaten speichern
kann. Darauf folgend wird der Inhalt des ersten Registers
R(Tp), das zu diesem Zeitpunkt die Gießform-Temperatur des
vorhergehenden Gießzyklus speichert, durch den Wert ersetzt,
der in dem Register R(Tn) gespeichert ist, welcher die
Gießform-Temperatur des aktuellen Gießzyklus repräsentiert (Schritt
S17). Auf diese Weise wird, wenn der aktuelle Gießzyklus
beendet ist, der nächste Gießzyklus jedoch noch nicht gestartet
ist, eine neue Gießform-Berührungsposition p auf der Grundlage
des Betrages der Temperaturänderung der Gießform während der
Periode zwischen diesen zwei Zyklen in dem ersten Register R(p)
gespeichert.
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Bei dem Gießform-Berührungsvorgang des nachfolgenden Gießzyklus
wird die bewegbare Platte 6 zu der Berührungsposition, die in
dem ersten Register R(p) gespeichert ist, bewegt. Dann werden
ein Verriegelungsvorgang zum Erzeugen der eingestellten
Gießform-Klemmkraft, ein Einspritzvorgang, ein Haltevorgang, ein
Kühlungsvorgang und ein Dosierungsvorgang ausgeführt, auf
welche Weise ein Gießzyklus beendet wird. Änliche Vorgänge werden
in jedem der nachfolgenden Gießzyklen ausgeführt. Mehr im
einzelnen werden durch Ausführen des zuvor angegebenen
Dickedatenkorrekturprozesses für jeden Gießzyklus die tatsächliche Dicke
und die Berührungsposition zu einem aktuellen Zeitpunkt auf der
Grundlage des Betrages der Temperaturänderung ΔT der Gießform
während der Periode zwischen den vorhergehenden und aktuellen
Gießzyklen, der Gießform-Dickedaten, die gesetzt oder in dem
vorhergehenden Zyklus korrigiert wurden, und dem thermischen
Ausdehnungskoeffizienten k der Gießform 7 gewonnen. Da die
Position, bei welcher die Bewegung der bewegbaren Platte bei dem
Gießform-Klemmvorgang jedes Gießzyklus gestartet wird, d. h.
die Gießform-Berührungsposition, automatisch in Übereinstimmung
mit den Temperaturänderungen korrigiert wird, kann die
Gießform-Klemmkraft jederzeit ohne Erfordernis irgendeiner Änderung
Bewegungsbetrages, der an dem Ende der
Gießform-Dickeeinstellung
gesetzt wird, konstant gehalten werden.
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Der Gießform-Dickedatenkorrekturprozeß, der zuvor erläutert
wurde, kann jederzeit ausgeführt werden, sofern dies vor dem
Gießform-Klemmvorgang erfolgt. Indessen liegt die am meisten
bevorzugte Zeit unmittelbar vor dem Gießform-Schließvorgang.
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Obwohl in dem zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiel die
Gießform-Berührungsposition korrigiert wird, um die
Gießform-Klemmkraft konstant zu halten, kann der Bewegungsbetrag alternativ
dazu auf der Grundlage des Ausdehnungsbetrages Δe der Gießform
korrigiert werden. In diesem Fall kann anstelle des Ausführens
des Schrittes S16 zur Berührungspositionskorrektur ein
Bewegungsbetrag L, um welchen die bewegbare Platte 6 zu bewegen
ist, in Schritt S14 aus dem Wert, der in einem Register
gespeichert ist, welches den Bewegungsbetrag L, d. h. L-Δe, gewonnen
und in demselben Register gespeichert werden. Ein Anfangswert
des Bewegungsbetrages L kann sowohl auf der Grundlage der
eingestellten Gießform-Klemmkraft als auch der
Gießform-Berührungsposition, die während der Ausführung des
Gießform-Dickeeinstellprozesses, wie er in Fig. 2 gezeigt ist, gewonnen ist,
berechnet werden.
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Das vorstehend beschriebene Ausführungsbeispiel wurde anhand
eines Direkt-Gießform-Klemmsystems beschrieben. Die Erfindung
kann alternativ dazu auf ein Gießform-Klemmsystem des
Kniehebeltyps angewendet werden, und in einem solchen Fall kann die
Position der hinteren Platte 3 in Übereinstimmung mit dem
Betrag der Änderung Δe der Gießform-Dicke korrigiert werden.
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In dem vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiel werden
darüber hinaus die Schritte S12 bis S17 ausgeführt, um die
Differenz zwischen der Gießform-Temperatur, die in dem
vorhergehenden Gießzyklus gemessen wurde, und der
Gießform-Temperatur, die in dem aktuellen Gießzyklus gemessen ist, zu gewinnen,
den Ausdehnungsbetrag Δe der Gießform während der Periode
zwischen den vorhergehenden und aktuellen Zyklen zu gewinnen und
die Gießform-Dicke e durch Addieren des Ausdehnungsbetrages Δe
zu der Gießform-Dicke, die in dem vorhergehenden Gießzyklus
berechnet wurde, zu gewinnen.
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Alternativ dazu kann die Gießform-Dicke e in jedem Gießzyklus
durch Gewinnen einer Differenz ΔT zwischen der
Gießform-Temperatur Tp, welche während des Gießform-Dickeeinstellprozesses
gewonnen wurde, und der Gießform-Temperatur Tn, die in jedem
Gießzyklus gemessen wird, und durch Gewinnen des
Gießform-Ausdehnungsbetrages Δe jedes Gießzyklus auf der Grundlage der
Differenz ΔT und der Gießform-Dicke e, die während des
Gießform-Dickeeinstellprozesses (Schritt S02) gewonnen wurde,
gewonnen werden. In diesem Fall wird indessen der
Ausdehnungsbetrag Δe wiederholt berechnet, um die Gießform-Dicke für jeden
Gießzyklus zu gewinnen, und zwar selbst dann, wenn sich die
Gießform-Dicke einmal aus dem Wert Tp heraus ändert, der
während des Gießform-Dickeeinstellprozesses gewonnen wurde, jedoch
danach unverändert bleibt. Als Ergebnis wird die Operationszeit
länger als in dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 3.