DE3877354T2 - Tresteruntertaucheinrichtung. - Google Patents
Tresteruntertaucheinrichtung.Info
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Description
- Die Erfindung betrifft das Weinbereitungsgewerbe und insbesondere den Vorgang des "Niederdrückens" oder "Untertauchens" der Tresterhaube im Verlauf einer Rotweinbereitung.
- Der Wein ist ein Getränk, welches aus der Fermentation der frischen Weintraube entsteht. Den Rotwein erhält man durch Fermentation der Maische von roten Trauben mit ihren Schalen, ihren Kernen und ggf. dem ganzen Strunk oder einem Teil davon, welcher das verholzte Gerüst der Traube bildet. Die Fermentation bewirkt die Umwandlung des Traubenzuckers in Äthylalkohol, in Kohlensäuregas und in Sekundärprodukte, und das unter der Einwirkung von Hefepilzen. Die gärfähigen Zuckerstoffe und das Wasser befinden sich im wesentlichen im Fruchtfleisch der Traube, während die Stoffe, welche die Farbe und die Aromen entstehen lassen, sich in der Schale der Beeren befinden. Im Verlauf der Kelterung hebt das Kohlensäuregas, welches sich von der Maische unter der Fermentation löst, die festen Partikel und treibt sie an die Oberfläche in Form einer "Haube".
- Diese Trennung der festen und flüssigen Phasen der Maische hat grundsätzliche Nachteile: eine Heterogenität der Fermentationstemperaturen, eine übermäßige Belüftung der Haube mit dem Risiko, daß sich schlechte Fermente entwickeln, und überdies eine schlechte Lösung der aromatischen und farbgebenden Grundstoffe.
- Um diese Nachteile zu vermeiden, benutzt man üblicherweise die folgenden Methoden:
- - Niederdrücken mit Füßen oder mit dem Tauchstab: diese Methode, die älteste, besteht darin, mit den Füßen die Kappe in die Maische zu drücken. Sie wird wenig angewendet aufgrund der Gefahr, welche die Freisetzung von Kohlensäuregas für die arbeitenden Personen darstellt. Das Verfahren wurde ersetzt durch das Hinabdrücken mittels einer Rührstange, die mit einer Scheibe oder einer Querstrebe versehen ist und die manuell in die Haube hineingesteckt wird. Die Handhabung dieser als "Piges" oder "Pigeous" bezeichneten Rührstangen ist schwierig und mühsam und das Hinunterdrücken oder dieses "Tauchen" ist häufig unvollständig.
- - Eintauchen der Haube: das Eintauchen der Haube in die Maische kann durchgeführt werden, sei es ständig während der gesamten Fermentation mittels Sieben, Gittern oder dgl., sei es von Zeit zu Zeit durch die Betätigung von Kolben oder Rechen, welche in den Maischbottich integriert sind, sei es durch Bewegungen, die auf den Maischbottich selbst ausgeübt werden, wie etwa das Versetzen in Rotation oder das Kippen von horizontalen Maischbottichen.
- Diese Methoden zeigen Nachteile darin, daß spezifische feste Vorrichtungen im Inneren der Maischbottiche integriert werden, welche mühsam und schwierig zu reinigen sind, daß ferner eine Einwirkung auf die Haube ohne die Möglichkeit einer visuellen Kontrolle vorgenommen wird, oder daß sogar eine besondere Form der Maischbottiche erforderlich wird, welche sie für eine andere Funktion als für die Fermentation im eigentlichen Sinne schwer verwendbar macht.
- Ziel der Erfindung ist es, die vorgenannten Nachteile zu beseitigen, indem sie ein Untertauchen der Fruchtfleischhaube von außerhalb eines Maischbottichs in vollständiger Weise ermöglicht, das mittels einer nicht in den Maischbottich integrierten Vorrichtung kontrollierbar und regelbar ist.
- Zu diesem Zweck umfaßt die Untertaucheinrichtung nach der Erfindung ein Tauchwerkzeug, welches am Ende einer Stange befestigt ist, wobei die Stange Mittel aufweist, welche gesteuert sind, um die Verstellung dieser Stange in den drei Dimensionen zu ermöglichen, und wobei diese Mittel von einer Trageeinrichtung gehalten werden, die bezüglich eines Gärbottichs fixiert zu werden vermag, um auf diesem den Tauchvorgang durchzuführen, und welche dann wieder freigegeben und von diesem Bottich zu einem anderen bewegt zu werden vermag.
- Das Tauchwerkzeug kann vorteilhaft konisch oder doppelt konisch sein, und die genannte Stange ist vorzugsweise die Stange eines Tauch-Stellantriebs, welcher hin- und hergehende Bewegungen in Axialrichtung gewährleistet, um das Tauchwerkzeug in die Tresterhaube hineinzuschieben und aus ihr herauszuziehen.
- Die genannte Trageeinrichtung besitzt vorzugsweise einen Arm, der drehbeweglich um eine vertikale Achse ist, wobei dieser Arm seinerseits den Tauch-Stellantrieb in einer Weise trägt, daß er drehbeweglich oder in einer vertikalen Radialebene längsbeweglich ist.
- Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung, welche nachfolgend für zwei Ausführungsformen gegeben wird, die als Beispiele dienen und in der anliegenden Zeichnung dargestellt sind. Es zeigen:
- Fig. 1 eine Aufsicht, teilweise geschnitten, einer ersten Ausführungsform und
- Fig. 2 eine ähnliche Sicht einer zweiten Ausführungsform.
- Das Tauchwerkzeug 1 kann eine linsenförmige Scheibe sein, deren zwei Oberflächen konisch und konvex, symmetrisch oder auch nicht sind, wobei die Kegelformen ein gutes Eindringen in die Tresterhaube beim Absenken und beim Anheben gewährleisten. Es kann aber genauso, wie in den dargestellten Beispielen, durch einen einfachen Konus gebildet sein, welcher auf seiner Oberseite konvex und auf seiner Unterseite konkav ist, wobei letztere Form einen Saugeffekt auf den Saft beim Anheben des Werkzeuges erzeugt. Natürlich könnten andere Formen ebenso in Betracht gezogen werden.
- Dieses Tauchwerkzeug 1 ist, vorzugsweise mit einer lösbaren Verbindung 2, an einer Stange 3 befestigt, welche vorteilhafterweise die Stange eines Tauch-Stellantriebs 4 ist, welcher hin- und hergehende Bewegungen in Axialrichtung der Stange 3 und des Werkzeugs 1 auszuführen ermöglicht, um das Tauchwerkzeug in die Tresterhaube 5 eindringen zu lassen und aus ihr herauszuziehen.
- Dieser Tauch-Stellantrieb 4 gewährleistet also die grundsätzliche Druckbewegung in Richtung auf das Innere des Gärbottichs 6 für die Tresterhaube 5, und sie muß kombiniert werden mit zwei weiteren Bewegungen, um das Arbeiten an verschiedenen Punkten der Horizontaloberfläche der Haube 5 zu ermöglichen.
- Hierzu umfaßt die Vorrichtung in der ersten Ausführungsform gemäß Fig. 1 eine Trageeinrichtung 7 in Form eines doppelt gekreuzten Portals; sie ist in der Lage, unbeweglich auf dem Gärbottich 6 fixiert zu werden, wobei diese Trageeinrichtung einen Arm 8 umfaßt, der mittels eines geeigneten Getriebemotors 10 um eine vertikale Achse 9 koaxial zum Gärbottich 6 drehbeweglich ist. Andererseits trägt ein Ende des Armes 8 den Körper des Tauch-Stellantriebs 4 mittels einer Gelenkachse 11, welche senkrecht zur Ebene der Achse 9 und des Arms 8 steht, derart, daß der Stellantrieb 4 ebenso wie seine Stange 3 sich in einer durch die Achse 9 gehenden vertikalen Radialebene bewegen können. Die Schwenkbewegungen dieses Stellantriebs 4 in der Ebene um das Gelenk 11 werden durch einen Radialstellantrieb 12 gesteuert, welcher am Punkt 13 an das Zylindergehäuse 4 des Tauch-Stellantriebs und am Punkt 14 an das Ende des Armes 8 entgegengesetzt zum Gelenk 11 angelenkt ist.
- Die Kombination dieser Schwenkbewegung in der radialen Ebene und der Rotationsbewegung in der radialen Ebene um die Achse 9 ermöglicht es somit, wirkungsvoll alle Punkte der Haube 5 zu erreichen, um von ihnen aus das Tauchwerkzeug 1 eintauchen zu lassen.
- In der besonderen Ausführungsform nach Fig. 1 wird der Portalträger 7 unbeweglich auf dem Gärbottich 6 mittels Stiften 15 befestigt, welche durch Gabelstücke 16, die am unteren Ende einer jeden der vier Stützen 17 des Säulenträgers 7 angeordnet sind, und durch Befestigungsösen 18, welche auf die Oberseite des Gärbottichs geschweißt sind, gehen. Andererseits umfaßt der Portalträger 7 in gleicher Weise an seinem oberen Ende Anschlagösen 19, welche es erlauben, nach einer Freigabe des Säulenträgers durch Herausziehen der Stifte 15 diesen von einem Gärbottich auf einen anderen mit Hilfe eines herkömmlichen, nicht dargestellten Hebezeuges zu versetzen.
- Außerdem sind die vier Stützen 17 vorzugsweise mit geraden oder gebogenen Horizontalstangen 20 verstrebt, welche zugleich als Verstrebungen und als Geländer dienen.
- Wenn kein Tauchvorgang stattfindet, kann der Tauch- Stellantrieb 4 vorteilhaft herausgezogen und in die in Fig. 1 gestrichelt dargestellte Position gehoben werden, um sie von der Tresterhaube zu lösen. Diese Position erleichtert andererseits den Transport von einem Bottich zu einem anderen.
- In der Ausführungsform nach Fig. 2 hat die Tragevorrichtung 7a die Form eines Ladebaums oder Galgens, mit einer einzigen Stütze 17a und einem Arm 8a als Ausleger, wobei dieser Arm 8a ständig drehbeweglich um eine Vertikalachse 9a ist, welche in diesem Fall nicht wie im vorhergehenden Fall koaxial zum Gärbottich ist, sondern sich in einer seitlichen Position befindet.
- Der Tauch-Stellantrieb 4 bewegt sich in einer vertikalen Radialebene, welche durch diese Achse 9a geht, jedoch ist in diesem Fall diese Bewegung eine Translationsbewegung entlang dem Arm 8a. Hierfür benötigt man im dargestellten Ausführungsbeispiel anstelle des vorangehenden Stellantriebs 12 für radiale Bewegung eine Schraube 21, welche durch einen geeigneten Motor angetrieben wird und einen Schlitten 22 antreibt, welcher sich entlang dem Arm 8a bewegt und welcher feststehend die Gehäusebasis 4 des Tauch-Stellantriebs trägt.
- Um die Bewegung der Vorrichtung von einem Gärbottich zu einem anderen zu erleichtern, ist die Stütze 17a der Tragevorrichtung 7a vorzugsweise von einem Wagen 23 getragen, welcher auf dem Boden, auf Schienen oder auf einer Laufbahn zu rollen vermag, die beispielsweise entlang einer Reihe von Gärbottichen verläuft. Eine Einrichtung zum Bremsen oder zum Blockieren, welche nicht dargestellt ist, erlaubt es, den Wagen 23 und die Stütze 17a bezüglich eines jeden Gärbottichs 6 festzusetzen und ihn von ihm freizugeben.
- Um andererseits das Lösen des Werkzeugs beim Transport von Gärbottich zu Gärbottich zu erleichtern und dabei einen zu stark gespannten Hub für den Tauch-Stellantrieb 4 zu vermeiden, kann die Stütze 17a der Trageeinrichtung vorteilhafterweise selbst in Vertikalrichtung teleskopisch gestaltet sein, und durch einen Hilfs-Stellantrieb 24 betätigt werden, welcher beim Transport oder beim Versetzen der Vorrichtung in Ruhestellung ausgefahren wird. Diese letztere Anordnung ermöglicht es andererseits, die Vorrichtung sehr schnell an verschiedene Höhen von Gärbottichen anzupassen, falls dies notwendig ist.
- In den beiden Ausführungsformen werden die Stellantriebe und Getriebemotoren von einer Hydraulikzentrale und einem elektrischen Schaltkasten versorgt, welche von Hand durch eine Bedienperson betätigt werden können, die mehr oder weniger weit von dem Gärbottich entfernt ist. Sie können aber genauso auch von einem automatischen Programmgeber anhand von gespeicherten Daten gesteuert werden, was nicht nur eine komplette Zwangssteuerung der verschiedenen Bewegungen, sondern zugleich eine Regelung der Amplitude, der Frequenz und der Dauer der verschiedenen Operationen im Hinblick auf eine automatische periodische Betätigung ohne Überwachung ermöglicht.
Claims (8)
1. Vorrichtung zum Untertauchen der Tresterhaube (5) im
Inneren einer Reihe von Gärbottichen (6) zur
Weinbereitung, dadurch gekennzeichnet, daß sie ein
Tauchwerkzeug (1) umfaßt, welches am Ende einer Stange
(3) befestigt ist, wobei die Stange Mittel (4, 10, 12;
4, 24, 10, 21) aufweist, welche so gesteuert sind, daß
sie die Verstellung dieser Stange in den drei
Dimensionen ermöglichen, wobei diese Mittel von einer
Trageeinrichtung (7, 7a) gehalten werden, die bezüglich
eines Gärbottichs (6) fixiert zu werden vermag, um auf
diesem den Tauchvorgang durchzuführen, und welche dann
wieder freigegeben und von diesem Gärbottich zu einem
anderen bewegt zu werden vermag.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens die Oberseite des Tauchwerkzeugs (1)
konisch konvex ist, während seine Unterseite konisch
konvex oder konkav sein kann.
3. Vorrichtung zum Untertauchen nach einem der
vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die genannte Stange die Stange (3) eines Tauch-
Stellantriebes (4) ist, welcher die hin- und
hergehenden Bewegungen in Axialrichtung ermöglicht, um
das Tauchwerkzeug (1) in die Tresterhaube (5) eintreten
zu lassen und sie aus ihr herauszuziehen.
4. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die genannte
Trageeinrichtung (7, 7a) einen Arm (8, 8a) trägt,
welcher um eine vertikale Achse (9, 9a) drehbeweglich
ist, wobei dieser Arm seinerseits den Tauch-
Stellantrieb (4) in einer Weise trägt, daß er
drehbeweglich oder in einer vertikalen Radialebene
längsbeweglich ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die genannte Vertikalachse (9) koaxial zu dem
Gärbottich ist und daß die genannte Trageeinrichtung
(7) sich in Portalform auf dem Umfang des Gärbottichs
abstützt.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die genannte Vertikalachse (9a) sich in einer
seitlichen Position zu dem Gärbottich befindet und daß
die Trageeinrichtung (7a) die Form eines Auslegers
besitzt.
7. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die genannte
Trageeinrichtung (7) so ausgestattet ist, daß sie auf
jedem Gärbottich (6) in einer leicht lösbaren Weise
fixierbar ist und daß sie nach der Freisetzung durch
ein Hebezeug transportierbar ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Trageeinrichtung (7a) von einem
Wagen (23) getragen ist, welcher sich auf dem Boden,
auf Schienen oder auf einem Laufsteg bewegt, um von der
Annäherung an einen Gärbottich zu einem anderen zu
gelangen, wobei dieser Wagen Mittel zur Abbremsung oder
zur Blockierung in seinen Arbeitspositionen aufweist.
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