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Diese Erfindung bezieht sich auf ein Müllfahrzeug nach dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1.
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Wie bekannt, wird, um Müll vom Aufnahmebehälter in den Fahrzeugaufbau zu
befördern, eine bewegliche Platte benutzt, welche geführt im Inneren der
Haubenverkleidung gehalten ist und ein daran angelenktes, plattenähnliches Preß-Ansatzstück
oder Schaufel aufweist.
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Die koordinierten, zyklischen Bewegungen der Platte und ihres Ansatzstücks durch
einen geeigneten Motorantrieb ermöglichen die gewünschte Beförderung des
Müllmaterials vom Aufnahmebehälter in den Fahrzeugaufbau und dessen gleichzeitiges
Zusammenpressen.
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Im Hinblick darauf wird es aufgrund der beträchtlichen Größe der während des
Müllbeförderungschritts und besonders während des Müllpreßschritts auftretenden
Kräfte notwendig, daß die bewegliche Platte in einer ausreichend stabilen Weise
gehalten und geführt ist.
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Ein Beispiel eines Fahrzeugs, wie oben angegeben, ist in der US-Patentschrift Nr.
4.042.134 beschrieben. Die die bewegliche Platte haltende und führende Anordnung
besteht dort aus einer stangenartigen Verbindung, die zwei gelenkig angebrachte
Vierecke bildet, welche die Platte entlang einer gebogenen Linie führen, deren
konkave Seite dem Durchgang zwischen der Haubenverkleidung und dem Aufbau
gegenüberliegt. Während es hinsichtlich seiner Festigkeit zufriedenstellend arbeitet,
weist dieses Fahrzeug einen Nachteil auf, der gerade von der von der Platte und dem
Preß-Ansatzstück zurückgelegten Kurve herrührt. Die bewegliche Platte muß mit
einer gebogenen Profilform versehen sein, um sie dicht an der Trennwand zu halten
und ein Hochsteigen von Müll zu verhindern, und dann ist es wiederum
erforderlich, daß die Form des Aufnahmebehälterbodens mit der von dem Preß-Ansatzstück
zurückgelegten Kurve zusammenpaßt, und zwar mittels zweier aufeinanderfolgender
gebogener Abschnitte, die entgegengesetzte Krümmungen aufweisen und demgemäß
einen Winkel dazwischen einschließen.
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Daraus folgt, daß, wenn das plattenähnliche Ansatzstück sich entlang des
Behälterprofils bewegt, um den Behälter von darin befindlichem Müll zu entleeren und
solchen Müll in den Fahrzeugaufbau zu befördern, das Müllmaterial in einer
diskontinuierlichen Weise befördert wird und es ihm möglich ist, sich über die scharfkantige
Schnittlinie zu bewegen.
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EP-A-0 096 014 offenbart ein weiteres Beispiel eines Fahrzeugs der angegebenen Art,
in dem die bewegliche Platte durch eine stangenartige Verbindung gehalten ist, die
zwei gelenkig angebrachte Vierecke bildet, welche die Platte entlang einer gebogenen
Bewegungslinie führen, deren konkave Seite dem Durchgang gegenüberliegt. Dieses
frühere Vorgehen sieht, zusätzlich zur Bereitstellung ausreichender Festigkeit, vor,
daß sich das Preß-Ansatzstück entlang zweier aufeinanderfolgender Bögen bewegt,
die übereinstimmende Krümmungen aufweisen und daher in einer kontinuierlichen
Weise aneinander anschließen. So ermöglicht es dieses frühere Vorgehen, daß der
Müllaufnahmebehälter ohne Wegunebenheiten geleert wird.
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Eine Voraussetzung dafür ist jedoch, daß die Platte mit einem gebogenen Profil
versehen wird, um sie dicht bei der Trennwand zu halten und das Hochsteigen von
Müll zu vermeiden.
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Dieses Vorgehen weist außerdem den Nachteil auf, daß es einen übermäßig großen
Anteil des nutzbaren Volumens der Haubenverkleidung in Anspruch nimmt, wodurch
der verfügbare Raum zur Unterbringung von Müllmaterial, wenn großformatige
Container in den Behälter entleert werden, eingeschränkt wird. Schließlich erfordert die
auf den Fahrzeugaufbau wirkende Reaktionskraft zur Müllpreßkraft aufgrund der
großen Kräfte, die über das Doppelpaar der Verbindungsstangen einwirken, deren
fixierte Enden am rückwärtigen Haubenverkleidungsteil angelenkt sind, eine
Verankerungskonstruktion großer Festigkeit, was sich ungünstig auf das Gewicht des
rückwärtigen Bereichs auswirkt, wodurch auch die Gewichtsverteilung auf die
Fahrzeugachsen nachteilig beeinflußt wird.
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Die dieser Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht darin, ein Müllfahrzeug
des vorstehend spezifierten Typs bereitzustellen, das solche konstruktions- und
betriebsmäßigen Eigenschaften aufweist, daß der oben erwähnten Anforderung an die
Festigkeit entsprochen wird, während die erwähnten Nachteile des Standes der
Technik überwunden werden.
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Diese Aufgabe wird durch ein Müllfahrzeug gelöst, wie es im kennzeichnenden Teil
des Patentanspruchs 1 angegeben ist.
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Weitere Merkmale und Vorteile des erfindungsgemäßen Fahrzeugs werden aus der
folgenden detaillierten Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform, die
erläuternd und nicht beschränkend zu verstehen ist, in Verbindung mit den beigefügten
Zeichnungen ersichtlich werden, in denen:
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Fig. 1 eine teilweise geschnittene Seitenansicht eines Details eines
erfindungsgemäßen Müllfahrzeugs ist;
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Fig. 2 eine Rückansicht des erfindungsgemäßen Fahrzeugs ist; und
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Fig. 3, 4 und 5 Seitenansichten sind, die das Fahrzeug von Figur 1 in
verschiedenen Betriebsstadien zeigen.
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Bezugnehmend auf die beigefügten Zeichnungsansichten bezeichnet das
Bezugszeichen (1) ein Müllfahrzeug, von dem nur ein rückwärtiger Teil dargestellt wurde.
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Das Fahrzeug (1) beinhaltet einen Fahrzeugaufbau (2), der im wesentlichen die
Gestalt eines Parallelepipeds aufweist und auf einem auf Rädern (4) angebrachten
Hauptrahmen (3) befestigt ist.
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An der Rückseite des Fahrzeugaufbaus (2) ist eine Haubenverkleidung (5)
angebracht, die rückwärtig, wie bei (6), für die Einführung von Müllmaterial offen ist
und einen darin definierten Müllaufnahmebehälter (7) aufweist.
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Der Fahrzeugaufbau (2) und die Haubenverkleidung (5) sind aus Blech mit passender
Dicke gebildet, das durch geeignete Rippenanordnungen verstärkt ist.
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Insbesondere ist die Haubenverkleidung (5) durch parallele Seitenwände (8) und (9),
eine obere Wand (10) und eine untere Wand (11), die den Boden des Behälters (7)
bildet, begrenzt.
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Zwischen der Haubenverkleidung (5) und dem Fahrzeugaufbau (2) ist ein Durchgang
(12) definiert, der oberseitig durch eine Trennwand (13) begrenzt ist, die sich von
der oberen Wand (10) der Haubenabdeckung (5) aus annähernd vertikal nach unten
erstreckt.
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Das Fahrzeug (1) enthält ferner eine rechteckige, bewegbare Platte (14), die sich
innerhalb der Haubenverkleidung (5) zwischen deren Seitenwänden (8) und (9) an
einer dem Durchgang (12) gegenüberliegenden Stelle etwa in vertikaler Richtung
erstreckt.
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Die bewegliche Platte (14) ist mit einem auch als Schaufel bezeichneten,
plattenähnlichen Preß-Ansatzstück (15) versehen, das von rechteckiger Form ist, sich zwischen
den Wänden (8) und (9) erstreckt und an der Platte (14) entlang deren unterer Seite
angelenkt ist.
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Die bewegliche Platte (14) ist mit der Haubenverkleidung (5) des Fahrzeugs (1) über
eine zwischenliegende Halte- und Führungsvorrichtung verbunden, die allgemein mit
(16) bezeichnet und nachfolgend beschrieben ist.
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Die Vorrichtung (16) beinhaltet gemäß dieser Erfindung ein in einer zur Platte (14)
senkrechten Ebene liegendes, erstes Stangenpaar (17, 18) auf der Seite der Wand
(8).
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Bei diesem Stangenpaar (17,18) befindet sich die obere Stange (17) relativ zur Platte
(14) auf der gleichen Seite wie der Durchgang (12) und in einer geringen Entfernung
von der Wand (8), während sich die untere Stange (18) relativ zum Durchgang (12)
auf der gegenüberliegenden Seite befindet und innerhalb einer zu diesem Zweck in
der Wand (8) vorgesehenen Anssparung (36) untergebracht ist.
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Die Stange (17) ist mit einem Ende (17a) an einer Halterung (19) angelenkt, die
an den Seiten der Trennwand (13) der Haubenverkleidung (5) befestigt ist und in
Richtung des Aufbaus (2) vorsteht, und mit einem gegenüberliegenden Ende (17b)
an einer Halterung (20) angelenkt, die an der beweglichen Platte (14) an deren
oberer Kante befestigt ist.
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Die Stange (18) ist mit einem Ende (18a) an einer an der Haubenverkleidung (5)
innerhalb der Aussparung (36) befestigten Halterung (21) und mit einem
gegenüberliegenden Ende (18b) an einer Halterung (22) angelenkt, die an der beweglichen
Platte (14) an deren unterer Kante befestigt ist.
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In einer ganz ähnlichen Weise beinhaltet die Vorrichtung (16) ein zweites
Stangenpaar (23, 24), das völlig identisch mit den Stangen (17) und (18) und ebenfalls
gelenkig mit der Haubenverkleidung (5) und der Platte (14) verbunden ist und in
einer zu der Platte (14) senkrechten Ebene auf der Seite der Wand (9) liegt.
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Sowohl die Stangenpaare (17,18) als auch die Stangenpaare (23, 24) bilden mit der
Haubenabdeckung (5) und der Platte (14) jeweilige, mit (25) beziehungsweise (26)
bezeichnete, antiparallele, d.h. gekreuzte, Gelenkvierecke, in denen die festen Seiten
und die sich bewegenden Seiten einander kreuzen und aus der Haubenverkleidung
(5) beziehungsweise der Platte (14) bestehen.
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Es sollte zur Genauigkeit der Veranschaulichung berücksichtigt werden, daß der
Ausdruck "gekreuztes Gelenkviereck" genau die gleiche Bedeutung wie der Ausdruck
"gekreuztes Gelenkparallelogramm" hat, das sich in der auf maschinelle
Einrichtungen angewandten Mechanik auf ein spezielles, gelenkig angebrachtes Parallelogramm
bezieht, bei dem sich die feste Seite und die sich bewegende Seite kreuzen.
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Vermöge der Vorrichtung (16), die die Form eines gekreuzten Gelenkvierecks
aufweist, wird die Platte (14) so gehalten und geführt, daß sie sich entlang einer im
wesentlichen geraden Linie bewegt.
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Die Bewegung der beweglichen Platte (14) entlang der im wesentlichen geraden
Bewegungslinie wird durch ein Paar identischer, paralleler Zylinder (27) und (28)
vermittelt, deren gegenüberliegende Enden an der oberen Wand (10) der
Haubenverkleidung (5) beziehungsweise an der Platte (14) befestigt sind.
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Die Winkelbewegung des plattenähnlichen Preß-Ansatzstücks (15) relativ zur Platte
(14) wird durch ein Paar identischer, paralleler Zylinder (29) und (30) vermittelt,
deren gegenüberliegende Enden an der Platte (14) beziehungsweise an Fortsätzen
(31) und (32) des Ansatzstücks (15), die merklich über die Gelenkachse relativ zum
Ansatzstück (15) selbst hinausragen, verankert sind.
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Insbesondere ist die Platte (14) unter dem gemeinsamen Zusammenwirken der
Zylinder (27) und (28) entlang der bezüglich der Trennwand (13) im wesentlichen geraden
und in etwa vertikalen Bewegungslinie zwischen einer ersten, angehobenen Stellung
und einer zweiten, abgesenkten Stellung hin- und herbewegbar.
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Dies geschieht, da das obere und das untere Ende der Platte sich dank der an
entgegengesetzten Seiten an der Platte positionierten Stangen jeweils entlang gebogener
Linien mit entgegengesetzten Krümmungen bewegen.
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Das Hochsteigen von Müllmaterial wird durch eine im wesentlichen
abstreichmesserartig vorgesehene Passung der Unterkante der Trennwand (13) zur Platte (14)
verhindert.
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Das plattenähnliche Preß-Ansatzstück (15) ist unter dem gemeinsamen
Zusammenwirken der Zylinder (29) und (30) zwischen einer ersten Winkelstellung, in der es zu
der Seite
der Platte (14), die dem Durchgang (12) gegenüberliegt, einen Winkel von
ungefähr 120º bildet, und einer zweiten Winkelstellung, in der es zu dieser gleichen
Seite einen Winkel von ungefähr 220º bildet, hin- und herbewegbar.
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Die Betriebsweise des erfindungsgemäßen Fahrzeugs (1) wird im folgenden in Bezug
auf eine Anfangsbedingung (siehe Figur 1) beschrieben, in der sich sowohl die Platte
(14) als auch das Ansatzstück (15) in ihren ersten Stellungen befinden.
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Nach Füllung des Behälters (7) mit Müllmaterial wird das Ansatzstück (15) in
seine zweite Position bewegt. Anschließend wird die Platte (14) in ihre abgesenkte
Position bewegt. Während dieser Bewegung wird das plattenähnliche Ansatzstück
(15) den Müll gegen die untere Wand (11) der Haubenverkleidung (5), die den Boden
des Behälters (7) bildet, pressen und diesen zusammendrücken.
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Zu diesem Zeitpunkt wird das Ansatzstück (15) durch eine Winkelbewegung von
ungefähr 110º in seine erste Position zurückgebracht. So entleert es einen ersten
Bereich des Bodens des Behälters (7) von Müll. Dieser Bereich ist vorteilhafterweise
kreisbogenförmig gestaltet, in Übereinstimmung mit der von der freien Kante des
Ansatzstücks (15) zurückgelegten Bewegungslinie.
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Schließlich wird die Platte (14) ebenfalls in ihre erste Position zurückbewegt. Dies
führt dazu, daß ein verbleibender Bereich des Bodens des Behälters (7) von Müll
entleert wird und das Müllmaterial durch den Durchgang (12) in den Aufbau (2)
ausgestoßen wird, um einer zusätzlichen Preßwirkung unterzogen zu werden. Dieser
verbleibende Bereich des Bodens des Behälters (7) ist vorteilhafterweise als
Kreisbogenprofil gestaltet, das mit dem durch die freie Kante des Ansatzstücks (15), wenn es
seine zweite Position einnimt, zurückgelegten Bewegungslinie übereinstimmt, wenn
die Platte (14) ihren zurückzulegenden Weg vollendet.
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Die kreisbogenförmigen Bereiche gehen kontinuierlich ineinander über und ihre
konkaven Seiten sind beide dem Inneren des Behälters (7) zugewandt.
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Es sollte erwähnt werden, daß während der Plattenbewegung von ihrer zweiten
Position in ihre erste Position aufgrund dessen, daß der zurückzulegende Weg im
wesentlichen eiiie gerade Linie ist, die Platte eine im wesentlichen konstante Positionierung
bezüglich der Trennwand beibehalten wird.
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Der Hauptvorteil des erfindungsgemäßen Fahrzeugs liegt in der effektiven Weise,
in der der Müll zusammengedrückt und von dem Aufnahmebehälter in den
Fahrzeugaufbau befördert wird, wie dies durch die Halte- und Führungsvorrichtung für
die bewegliche Platte bewikt wird. Die besondere Anordnung der
Stangenpositionen zusätzlich dazu, daß damit keine Raumbeschränkungen und keine
Notwendigkeit für Öffnungen in den Seitenwänden der Haubenabdeckung verbunden sind,
ermöglicht wegen der besonderen Geometrie, die durch die Stangen auf ihren bei
der Begleitung der beweglichen Platte zurückzulegenden Wegen eingenommen wird,
eine vermehrte Müllpreßkraft während des letzten Schritts im oberen Bereich des
Durchgangs, während die Platte von ihrer zweiten Position in die erste Position
bewegt wird.
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Schließlich ist die glatte Struktur der Bereiche, die die untere Wand des
Aufnahmebehälters bilden, vorteilhaft für den Beförderungsvorgang des Mülls vom Behälter
in den Fahrzeugaufbau.
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Ein weiterer Vorteil des erfinderischen Fahrzeugs liegt in den verminderten
Raumerfordernissen unter der Haubenverkleidung, wie dies das im wesentlichen geradlinige
Design der Platte mit sich bringt, deren Dicke gerade so gewählt werden kann, daß
sie ihren Anforderungen hinsichtlich Festigkeit gerade genügt, wobei es nicht mehr
erforderlich ist, daß sie konkave oder konvexe Bereiche aufweist, um eine enge
Passung zur Trennwand sicherzustellen.
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Ein zusätzlicher Vorteil dieses erfindungsgemäßen Fahrzeugs liegt in der kompakten
Größe der Haubenverkleidung, besonders in deren oberem Bereich. Die besondere
Anordnung der oberen Stangenpositionen derart, daß sie an den vorderen Teil der
Haubenverkleidung zur Seite des Fahrzeugaufbaus hin angelenkt sind, führt zu einer
ausreichend festen Haltekonstruktion in dem vorderen Bereich und folglich dazu, daß
der rückwärtige, unbeansprucht bleibende Teil leichter wird. Demgemäß wurde das
gesamte Fahrzeugdesign, was die Gewichtsverteilung auf die Fahrzeugachsen betrifft,
verbessert.
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Verständlicherweise kann das im vorhergehenden beschriebene Fahrzeug von einem
Fachmann auf verschiedene Weise verändert und modifiziert werden, um möglichen
speziellen Forderungen zu genügen, ohne vom wahren Ziel der Erfindung, wie in den
beigefügten Patentansprüch ein dargelegt, abzuweichen.