DE386519C - Verfahren zur Herstellung einer hochaktiven Kohle - Google Patents

Description

• Verfahren zur Herstellung einer hochaktiven Kohle. Hochaktive Kohle kann man durch Erhitzen von kohlenstoffhaltigen Stoffen beliebigen Ursprungs in Gegenwart alkalischer Verbindungen gewinnen. Die besten Ergebnisse erzielt man, wenn man die Erhitzung in Gegenwart von alkalisch wirkenden. Verbindungen des Kaliums, wie Ätzkali, Pottasche und anderen ausführt und bei Temperaturen von heller Rotglut oder darüber arbeitet. Es hat sich nun herausgestellt, daß es, zweckmäßig ist, dem eigentlichen Glühprozeß bei der hohen Temperatur eine Vorkalzinierung vorangehen zu lassen. Der ganze Prozeß der Herstellung der aktiven Kohle gestaltet sich dann in der Weise, daß man das zu verkohlende Material, als welches Blut, Fleischmehl, Zellulose, Braunkohle und andere Stoffe Verwendung finden, mit den alkalischen Stoffen mischt, durch Verdampfung des Wassers eine feste, für die Verkohlung geeignete Masse gewinnt und diese Mass zunächst vorkalziniert. Dabei werden die letzten Reste Wasser entfernt. Gleichzeitig findet aber auch eine mehr oder weniger weitgehende Entgasung des angewandten kohlenstoffhaltigen Materials statt.
• Das so vorbehandelte Gut wird jetzt in einem geeigneten Ofen durch Erhitzen auf Rotglut, am besten helle Rotglut oder darüber, fertig kalziniert. Der Vorteil einer derartigen Arbeitsweise besteht darin, daß man die Produktion eines Ofens an aktiver Kohle gegenüber der sich nicht einer Norkalzinierung bedienenden Arbeitsweise auf das Mehrfache steigern kann, d. h. man kann mit einem Ofen dasselbe leisten wie sonst mit zwei bis drei oder noch mehr Ofen. Darin liegt ein ganz erheblicher technischer und wirtschaftlicher Fortschritt. Die für die Erhitzung auf die hohen Temperaturen dienenden Ofen müssen aus einem besonderen, bei den hohen Temperaturen alkalibeständigen Material hergestellt werden und sind demnach entsprechend teuer, während der Vorkalzinierofen, da hier so hohe Temperaturen nicht in Frage kommen, aus billigen Materialien, z. B. Eisen, welches sich wegen seiner guten Wärmeleitfähigkeit hierzu besonders eignet, hergestellt sein kann. Wie sich aus obigenDarlegungen ergibt, leistet der Vorkalzinierofen die Entgasungsarbeit, während der Fertigkalzinierofen das entgaste Material auf die hohe Temperatur erhitzt. Hierzu ist natürlich weit weniger Zeit, z. B. die Hälfte bis ein Drittel und noch weniger, erforderlich als nötig wäre, wenn man Vorkalzinierung und Erhitzung auf die hohe Temperatur in einem Ofen vornehmen würde.
• Es hat sich ferner herausgestellt, daß die Abhitze des Fertigkalzinierofens vollkommen ausreicht, um den Vorkalzinierofen zu betreiben, so daß ein besonderer Aufwand an Brennmaterial für die Vorkalzinierung nicht erforderlich ist.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung einer hochaktiven Kohle aus kohlenstoffhaltigen Stoffen beliebigen Ursprungs durch Erhitzen dieser in Gegenwart von Alkaiiverbindungen, insbesondere solcher des Kalituns, dadurch gekennzeichnet, daß (las durch Trocknen von seinem `Wassergehalte befreite, der Erhitzung zu unterwerfende kohlenstoffhaltige Gut in einem besonderen Ofen, der zweckmäßig durch die Abwärme des Fertigkalzinierofens geheizt wird, vorkalziniert wird, worauf die Fertigkalzinierung bei höherer Temperatur, am besten heller Rotglut oder darüber, vorgenommen wird.