DE384438C

DE384438C - Werkzeug mit Fuehrungs-, Schneid- und Pressringen zum Bearbeiten, Verdichten und Glaetten von Lagerflaechen

Info

Publication number: DE384438C
Application number: DEB80386D
Authority: DE
Original assignee: WILLIAM H BUNTING
Current assignee: WILLIAM H BUNTING
Priority date: 1915-10-24
Filing date: 1915-10-24
Publication date: 1923-11-01

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN
AM !.NOVEMBER 1923

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

- JVe 384438 -KLASSE 49 b GRUPPE 5

(B 803861149 b¹)

William H. Bunting in Toledo, Ohio, V. StA.

Werkzeug mit Führungs-, Schneid- und Preßringen zum Bearbeiten, Verdichten

und Glätten von Lagerflächen.

Patentiert im Deutschen'Reiche vom 24. Oktober 1915 ab.

Die Erfindung besteht in einem neuen Werkzeug zur Bearbeitung von Lagerflächen, mit dem vorgearbeitete Lager in einem Arbeitsgang auf den richtigen Durchmesser gebracht S werden und die Lagerfläche verdichtet und geglättet wird.

Es sind Werkzeuge bekannt, die zum gleichen Zweck Führungskolben mit einem dahintcrliegenden kegelförmigen Preßkolben haben, der außerdem an seinem Vorderende eine Schneidkante besitzt. Diese Werkzeuge dienen dazu, mit Weichmetall ausgegossene Lager in

einem Arbeitsgang auf den richtigen Durchmesser zu bringen. Sie sind aber infolge ihrer Ausgestaltung für Lager aus hochwertigem Material und zur Erzeugung guter Gleitflächen nicht geeignet.

Im Gegensatz hierzu ist es mit dem Werkzeug nach der Erfindung möglich, auch Lager aus hochwertigem Material, wie Bronze oder Messing, in einem einzigen Arbeitsgang nicht ίο nur auf den richtigen Durchmesser zu bringen, sondern auch die Lagerflächen zu verdichten und zu glätten. Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß die auf die Führungsund Schneidkolben folgenden, zum Verdichten und Glätten der Lagerflächen dienenden abgestuften Preßringe in der Mitte eine zylindrische Fläche und über und unter dieser anschließende Kegelflächen haben, so daß nach dem Schnitt ein stufenweises Zusammenpressen durch die Kegelflächen und nach jedem einzelnen Preßvorgang ein Glätten durch die zylindrischen Flächen stattfindet.

Die Erfindung ist auf der Zeichnung in zwei Ausführungsformen beispielsweise veranschaulicht, und zwar zeigt:

Abb. ι das Werkzeug in Ansicht vor Beginn der Bearbeitung einer inneren zylindrischen Lagerfläche,

Abb. 2 das Werkstück nach der Bearbeitung, Abb. 3, iflie Bearbeitung einer äußeren Lagerfläche,

Abb. 4 das Werkstück nach der Bearbeitung, Abb. 5 ein Werkstück, bei dem sowohl die innere als auch die äußere Zylinderfläche in dieser Weise bearbeitet ist.

Das zur Bearbeitung des noch nicht fertiggestellten Werkstückes 1 (Abb. 1) dienende Werkzeug 2 ist mit einem Führungskolben 3 I und zwei Schneidringen 4, 5 ausgerüstet, die j mit Schneiden 6 versehen sind. Der Durchmesser der Schneidkante des Schneidringes 4 I ist hierbei ein wenig größer als der des Führungskolbens 3, der gerade in die nachzuarbei- ] tende Bohrung paßt. Entsprechend ist auch der Außendurchmesser des Schneidringes 5 j größer als der des Schneidringes 4. Der Un- ' terschied der aufeinanderfolgenden Durch- : messer richtet sich nach dem Durchmesser der ! zu bearbeitenden Lagerfläche. Besitzt die La- ί gerfläche z. B. vor der Bearbeitung eine lichte ; Weite von 25,4 mm, so beträgt der Durchmesser des Schneirlringes 4 etwa 25,7 mm, und , der Durchmesser des darauffolgenden Schneid- '. ringes 5 ist etwa um 0,127 mm größer. \

Auf die Schneidringe 4, 5 folgen an dem j Werkzeug 2 die zum Verdichten und Glätten der Lagerfläche dienenden abgeschrägten Preßringe 7, 8 und 9, deren äußere Durchmesser ebenfalls stufenweise größer sind; der Unterschied ist hierbei in dem vorliegenden Falle etwa 0,025 mm. Die Zahl der angewendeten Ringe richtet sich nach dem Durchmesser der Lagerflächen, nach der Art des Metalls und dem erstrebten Härtegrad.

Das Werkstück 1 wird auf einen mit Bohrung 13 versehenen Tisch 11 einer Presse gesetzt, deren Preßkolben 12 das Werkzeug 2 niedertreibt.

Abb. 3 zeigt die Bearbeitung einer äußeren Lagerfläche. Hierbei ist der Arbeitstisch 15 mit einer Aussparung 16 versehen, in der eine Anzahl Werkzeugringe 17, 18, 19 und 20 angeordnet sind. Der Schneidring 17 hat eine rechtwinklige Schneidkante, die von der Außenfläche des Werkstückes einen Span abhebt, wenn das Werkstück durch den Schneidring durchgepreßt wird. Der Preßring 18 hat eine abgerundete Arbeitsfläche, die die Lagerfläche des Werkstückes zusammenpreßt, während die Preßringe 19 und 20 wiederum mit einer zylindrischen Arbeitsfläche zum Glätten und Polieren der Lagerfläche und einer über und unter dieser zylindrischen Fläche anschließenden Kegelfläche zum Zusammenpressen der Lagerfläche versehen ist. Bei dieser Ausführungsform der Erfindung verringert sich der Durchmesser der Arbeitsflächen der aufeinanderfolgenden Ringe stufenweise von oben nach unten, so daß bei der Abwärtsbewegung des Werkstückes durch das Werk- go zeug dessen Ringe nacheinander die Lagerfläche hobeln, zusammenpressen und unter Druck glätten und polieren.

Claims

P ATENT-Ansprüche:

1. Werkzeug mit Führungs-, Schneid- und Preßringen zum Bearbeiten, Verdichten und Glätten von Lagerflächen, dadurch gekennzeichnet, daß die auf die Führungs- und Schneidringe (3, 4, 5) folgenden abgestuften Preßringe (7, 8, 9 bzw. 17 bis 20) zum Verdichten und Glätten in der Mitte eine zylindrische Fläche und nach oben und unten anschließende Kegelflächen haben.

2. Werkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen Ringe umkehrbar und auswechselbar sind.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.