DE3842591C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von kraftschlüssigen Verbindungen zwischen ineinanderge­ steckten Rohrstücken oder zum Festlegen von auf Rohrstücke aufgeschobenen Elementen durch bleibendes radiales Auf­ weiten von in diese eingeschobenen mehreren Hülsen in zueinander koaxialer Anordnung. Ein derartiges Verfahren ist zum Herstellen von aufgebauten Wellen wie Kurbelwellen und Getriebewellen zur Anwendung gekommen. Ein Problem besteht dabei in der Druckaufgabe auf die verwendeten bleibend radial aufzuweitenden Hülsen. Es werden bisher an entsprechende Druckerzeugungsgeräte angeschlossene Druck­ mitteldorne verwendet, die sich mit paarweise angeord­ neten Dichtungen an die Hülsen anlegen und durch deren innere Kanäle Druckmittel auf die abgedichteten Hülsen aufgegeben wird. Nachteilig ist hierbei die teure Kon­ struktion der Dorne und die begrenzte Standzeit der Dichtungen.

Aus der DE 32 45 530 A1 ist es als solches bekannt, Rohrstücke durch Zusammendrücken der Rohrenden innerhalb eines Gelenkes zu verformen, wobei eine Arbeitsflüssigkeit ein Nachinnenfalten des eingebrachten verformten Rohrstückes verhindern soll.

Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Verfahren und eine Vorrichtung zu deren Durch­ führung bereitzustellen, bei dem die Druckerzeugung ver­ einfacht wird, das Problem des Dichtungsverschleißes vermieden wird und gegebenenfalls die Möglichkeit zur abgestuften Druckaufgabe in den verschiedenen Hülsen er­ öffnet wird. Die Lösung hierfür besteht darin, daß die Hülsen mit Druckflüssigkeit gefüllt werden und in ihre Öffnungen Kolben eingesetzt werden, wobei zueinander­ liegende Öffnungen benachbarter Hülsen durch einen ge­ meinsamen Kolben verschlossen werden und daß durch Annäherung der beiden die nach außen liegenden Öffnungen der äußeren Hülsen verschließenden Kolben unter gleitendem Verschieben in den Hülsen der Innendruck erhöht wird.

Durch ein derartiges Verfahren findet der Druckaufbau in den Hülsen selber statt, so daß keine druckdichten Ver­ bindungsleitungen von einem entfernt liegenden Drucker­ zeuger zu den Hülsen mehr nötig sind. Die bisher üblichen Dorne werden durch einfache bohrungslose Drehteile er­ setzt, so daß die erfindungsgemäße Anordnung zur Durch­ führung des Verfahrens außerordentlich einfach aufgebaut ist. Die Abdichtung der Kolben gegenüber den Hülsen kann auf sehr geringem Durchmesser erfolgen, so daß hierdurch gegebenenfalls ein Verzicht auf sonst aufwendige ela­ stische Dichtungen möglich ist. Die Dichtungen in ein­ facher Form müssen nur einmal wirken (eventuell Dichtmasse).

Eine bevorzugte Ausführung einer erfindungsgemäßen Anord­ nung ist in der Zeichnung dargestellt. Es ist hierin eine Haltevorrichtung gezeigt, in der in einem Zylinder 2 in nicht näher dargestellter Weise ein Druck P₁ aufgebracht wird und an deren entgegengesetztem Ende ein Anschlagteil 3 vorgesehen ist. Im Zylinder 2 ist ein Kolben 4 geführt, der mit stark reduziertem abgestuftem Durchmesser in eine erste Hülse 5 eingreift. Am Anschlag 3 stützt sich ein weiterer Kolben 6 ab, der ebenfalls mit stark reduziertem Durchmesser in eine zweite Hülse 7 eingreift. Ein weiterer mittlerer abgestufter Kolben 8 greift jeweils von der Gegenseite in die beiden Hülsen 5 und 7 ein. Die Hülsen sind in ein erstes Rohr 9 eingeschoben, auf das im Bereich der Hülse 5 ein Element 10 aufgeschoben und im Bereich der Hülse 7 ein weiteres Rohrstück 11 aufgeschoben ist. Letz­ tere sind in mit der Vorrichtung verbundenen Zen­ trierungen 12, 13, 14 fixiert und gehalten. Bei Aufgabe des Druckes P₁ verschieben sich unter Aufbau eines Druckes P₂ in der Hülse 5 und unter Aufbau eines Druckes P₃ in der Hülse 7 die Kolben 4 und 8 nach links, während sich der Kolben 6 am Anschlag 3 abstützt. Das Verhältnis der Drücke P₂ und P₃ ist durch das Verhältnis der Durchmesser d₂ und d₃ des Freikolbens 8 bestimmt.

Claims (4)

1. Verfahren zum Herstellen von kraftschlüssigen Verbin­ dungen zwischen ineinandergesteckten Rohrstücken (9, 11) oder zum Festlegen von auf Rohrstücke aufgeschobenen Elementen (10) durch bleibendes radiales Aufweiten von in diese eingeschobenen mehreren Hülsen (5, 7) in zueinander koaxialer Anordnung, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülsen (5, 7) mit Druckflüssigkeit gefüllt werden und in ihre Öffnungen Kolben (4, 6, 8) eingesetzt werden, wobei zueinanderliegende Öffnungen benachbarter Hülsen (5, 7) durch einen einzelnen Kolben (8) verschlossen werden, und daß durch Annäherung der beiden die nach außen liegenden Öffnungen der äußeren Hülsen (5, 7) verschließenden Kolben (4, 6) unter gleitendem Verschieben in den Hülsen (5, 7) der Innendruck erhöht wird.

2. Anordnung zur Durchführung des Verfahrens nach An­ spruch 1, bestehend aus
einer Zentriervorrichtung (12, 13, 14) zur Aufnahme der miteinander zu verbindenden Rohrstücke (9, 10) und/oder der auf diesen festzulegenden Elemente (10),
einem festen Anschlag (3) für den die außenliegende Öffnung der ersten Hülse (7) verschließenden Kolben (6),
einer Anzahl frei beweglicher, in die innenliegenden Öffnungen benachbarter Hülsen (5, 7) eingesetzter Kolben (8), und
einem die außenliegende Öffnung der letzten Hülse (5) verschließenden druckerzeugenden Arbeitskolben (4).

3. Anordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kolben (6, 8, 4) zur Erzeugung unterschiedlicher Drucke unterschiedliche Durchmesser haben.

4. Anordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest einzelne der Kolben (8) im Durchmesser zwischen den Hülsen (5, 7) abgestuft sind.